{:de}Das Ostsee-Stadion – immer noch keine Reise wert{:}{:en}The Ostsee Stadium – still not worth the trip{:}

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Ihr kennt das inzwischen bei solchen Spielen: Das Spiel und das Drumherum sollte man am besten fein säuberlich trennen. Hier also der Reisebericht zum Spiel Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli.
(Titelfoto: Peter Böhmer)

Die Spielanalyse von Tim ist inzwischen auch veröffentlicht worden.

We’re on our way to Rostock Hbf

Ich gebe zu: Dem 9€-Ticket-Zug habe ich nicht vertraut. Ich war also sehr froh, dass ein Fanclub des FCSP einen Bus organisierte. Dieser war mit verdunkelten Scheiben und vom Äußeren her dann auch anonym genug, um sich (versehentlich) auch mal auf der Vorderseite des Bahnhofs zu zeigen und einmal im Kreis zu fahren. Wir hätten aussteigen, ein Mobfoto machen und mit „Hansa hat sich nicht gezeigt!“ die Heimreise antreten sollen.
Stattdessen begaben wir uns doch zur Rückseite und in den abgesperrten Bereich für die Gästefans.

Dort verlief es dann, wie man es als Auswärtsfan bei derartigen Spielen inzwischen gewohnt ist.
Drei Shuttlebusse sollten es sein, die dann auch gesammelt fahren und die Leute zum Stadion bringen würden. Und (so die Durchsage) man müsse sich jetzt schon etwas beeilen, sonst würde das nicht mehr rechtzeitig für alle klappen…
War natürlich Quatsch und nur Taktik, der angedachte (aber wahrscheinlich eh von niemandem wirklich erwartete) Marsch fand natürlich auch nicht statt. Tatsächlich gab es dann doch ein paar Busse mehr, die im Kreis fuhren. Leute in vollen und geschlossenen Bussen 10-15 Minuten doof herumstehen lassen, kann man dann natürlich trotzdem – gerade in immer noch Pandemie-Zeiten, klar. Mit Fußballfans kann man das halt machen.

Das Erlebnis Ostseestadion

Ich könnte jetzt viel über den FC Hansa schreiben, zum Beispiel:

  • es läuft immer noch Böhse Onkelz in der Musikauswahl vor dem Spiel
  • der Stadionsprecher schafft es nicht bzw. will nicht „FC St. Pauli“ sagen, sondern spricht mit eher infantilem Humor durchgehend von „Stadtteilverein“ – wohl in der irrigen Annahme wir würden das als Beleidigung verstehen.
  • Rechts oben, neben dem Gästeblock sammelt sich ein kleiner Haufen besonders aufrechter Hansa-Fans – man kennt das inzwischen. Lustige „Komm doch rüber“ Gesten in der Gewissheit, dass dies eh nicht geschehen kann. Immerhin fällt der Typ mit dem Gipsarm in seiner Aufregung dabei dann fast über die Absperrung und bricht sich fast noch den zweiten Arm.
  • Transparente und Banner, die mal homo- und mal transfeindlich sind und auch sonst meist eher bemüht provokant wirken.
  • Menschen stehen zu zweit nebeneinander und halten lächelnd gemeinsam einen „Scheiss St. Pauli“-Schal hoch, mit Blickrichtung Gästeblock. Regungslos. Gefühlte drei Minuten lang, ohne Bewegung oder sonstige Aktivität. Ohne, dass irgendjemand darauf reagiert… warum auch?
  • Ein Mottoshirt zum Spieltag hat den kreativen Rückenaufdruck „Einmal Arschloch – immer Arschloch“ mit einem zerstörten St. Pauli-Wappen
Jackson Irvine und Jakov Medic orientieren sich zur Mittellinie, im Hintergrund jubeln die Hansa Spieler und die Fans.
Es gibt so Tage… leider jetzt zum zweiten Mal hintereinander in Rostock. // (c) Peter Böhmer

Aber ernsthaft: Das ist doch (großteils) Kinderkacke und wenn ich das jetzt hier so schildere, merke ich selbst, wie sehr mich das langweilt. Rostock provoziert gerne, wir springen gern drauf an – und das ganze in Dauerschleife. Nein, ich will homo- und transfeindliche Tapeten nicht relativieren. Die kann man klar als das benennen, was sie sind und das ist auch gut und richtig so. Mir reicht dann aber auch die Feststellung (die eh niemanden überrascht) und die entsprechenden Bilder findet ihr bestimmt selbst auf Social Media, das muss ich dann hier nicht auch noch reproduzieren und die Verursacher damit künstlich aufwerten.

Ich würde aber dieses unfassbar aufwändige Gesamtkonstrukt des sich an uns abarbeiten gerne hier im Detail genüsslich aufführen, mich im Rückblick darüber amüsieren und festhalten, dass der FC Hansa Rostock offensichtlich keine anderen Gegner hat als uns. Dass man uns komplett überhöht und wie armselig das doch alles ist – aber dann denke ich an das Spiel und wie sehr offensichtlich diese Überhöhung jetzt bereits das zweite Mal dazu geführt hat, dass das Team des FC Hansa es „einfach mehr will“ und uns mit Willen und Einsatz besiegt.

Ich kann die also natürlich weiterhin scheiße finden (Grüße an die korrekten Leute bei Hansa, die es selbstverständlich nach wie vor gibt) – aber um mich in dieser Abneigung gut gelaunt zu verlieren, müssten wir dann auch auf dem Platz zumindest ein würdiger Gegner sein. Waren wir heute nicht.
Apropos Gegner: Dieser war auch der Gästeblock heute zum Großteil leider nicht. Mag den ganzen Umständen geschuldet gewesen sein, den gut 500 nicht verkauften Tickets oder auch dem Spielverlauf – ist jetzt auch egal. War doof – und das ist kein Vorwurf an USP, die haben noch das Beste draus gemacht.

Und ja, es klingt zwar ganz toll, wenn auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gesagt wird, dass allen bewusst sei wie wichtig dieses Spiel sei – umgesetzt haben das dann aber leider erneut nur die Gastgeber. Ich erinnere zumindest aus der suboptimalen Sicht vom Gästeblock aus keine nennenswerte Chance für uns – in den ganzen 90 Minuten. Da werden dann sämtliche „Wir wissen, wie wichtig das für unsere Fans ist!“-Statements eher der Lächerlichkeit preisgegeben.

Bloß weg hier.

Der Shuttle zurück klappte zumindest besser als beim letzten Spiel, was immer noch nicht gut ist – aber man erfreut sich ja schon an kleinen Dingen. Und unser Bus fuhr dann auch problemlos wieder gen HH, ähnliches gilt für den Zug.

Da man im Gästeblock die Tapeten im Suptras-Block nebenan ja aber eh nicht lesen konnte, war der größte Aufreger vor Ort im Block das prominent in Richtung Gästeblock aufgehangene „Lichtenhagen“-Banner mit Sonnenblume – aus Sicht vieler eine klare Anspielung an die Ausschreitungen im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen und dem Sonnenblumenhaus, die ab morgen 30 Jahre her sind.
Ich schätze Uwe aka Hanseator sehr und er sollte in den Gesprächen bei unserem VdS/NdS-Format nun auch hinlänglich bewiesen haben, dass er einen sehr gesunden und differenzierten Blick auf die Beziehung beider Vereine hat – und er widersprach obiger Schlussfolgerung auf Twitter. Er ist am Montag Abend im „Nach dem Spiel“-Gespräch bei Luca zu Gast und wird dann voraussichtlich auch auf dieses Banner eingehen – das Banner als solches ist jedenfalls nicht neu und nicht extra nur für heute erstellt worden. Ob das platzieren an dieser prominenten Stelle und das entsprechende Timing nun Zufall sind oder eben in das gerne gewählte „Wir provozieren mal“-Muster passt, werden die beiden dann sicher auch diskutieren.

Danke an die Busbesatzung, mit Euch jederzeit gerne wieder.
Sportlich aber weiterhin schwer angepisste Grüße, das wird auch Tims Analyse mir nicht nehmen können.
Trotzdem, natürlich: Forza St. Pauli!
// Maik

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You know this by now with such games: It’s best to keep the game and the fuss neatly separate. So here is the travel report on the match between Hansa Rostock and FC St. Pauli.
(Titelfoto: Peter Böhmer)

Tim’s match analysis has also been published in the meantime.

We’re on our way to Rostock Hbf

I admit: I didn’t trust the 9€ ticket train. So I was very happy that an FCSP fan club organised a bus. It had darkened windows and was anonymous enough to show itself (accidentally) at the front of the station and drive around in circles. We should have got off, taken a mob photo and started our journey home with „Hansa didn’t show itself!“.
Instead, we went to the back and into the closed-off area for the guest fans.

There, it went like an away fan is used to at such games by now.
There were to be three shuttle buses, which would then also travel together and bring the people to the stadium. And (according to the announcement) you had to hurry a bit, otherwise, it wouldn’t work out in time for everyone…
Of course, this was nonsense and just a tactic. The planned march (but probably not expected by anyone anyway) did not take place. A few more buses were going in circles. Of course, you can still make people stand around stupidly in full and closed buses for 10-15 minutes – especially in times of a pandemic. You can do that with football fans.

The Ostsee Stadium experience

I could write a lot about FC Hansa now, for example:

  • Böhse Onkelz is still playing in the pre-match music selection.
  • The stadium announcer doesn’t manage or doesn’t want to say „FC St. Pauli“, but speaks with rather infantile humour throughout of „Stadtteilverein“ – probably in the mistaken assumption that we would understand this as an insult.
  • At the top right, next to the visitors‘ block, a small group of particularly upright Hansa fans gathered – you know what it’s like by now. Funny „Come on over“ gestures in the certainty that this can’t happen anyway. At least the guy with the plaster cast arm almost falls over the barrier in his excitement and almost breaks his second arm.
  • Banners and placards, sometimes homophobic, sometimes transphobic, and also otherwise seem rather provocative.
  • People stand next to each other in pairs, smiling and holding up a „Scheiss St. Pauli“ scarf together, facing the guest block. Motionless. For what feels like three minutes, without movement or other activity. Without anyone reacting to it… why should they?
  • A motto shirt for the match day has the creative back print „Once an asshole – always an asshole“ with a destroyed St. Pauli emblem.
There are such days… unfortunately now for the second time in a row in Rostock. // (c) Peter Böhmer

But seriously, this is (mostly) children’s crap, and when I describe it here, I realise how bored I am. Rostock likes to provoke, we like to jump on it – and the whole thing in a continuous loop. No, I don’t want to relativise homophobic and transphobic wallpaper. They can be clearly named for what they are, and that’s good and right. But I’m satisfied with the observation (which surprises no one anyway) and I’m sure you can find the corresponding pictures on social media, so I don’t have to reproduce that here and artificially valorise the perpetrators.

But I would like to go into detail about this incredibly elaborate overall construct of working ourselves up, to amuse myself in retrospect and to note that FC Hansa Rostock obviously has no other opponents than us. That they completely exaggerate us and how pathetic it all is – but then I think about the game and how this exaggeration has now led to the second time that the FC Hansa team „just wants it more“ and beats us with will and commitment.

So I can continue to think they suck (greetings to the correct people at Hansa, who still exist) – but to lose myself in this dislike in a good mood, we would then have to be at least a worthy opponent on the pitch. We weren’t today. 

Speaking of opponents: Unfortunately, most of the visitors‘ block wasn’t one today either. It might have been due to the circumstances, the 500 tickets that weren’t sold or the course of the game – it doesn’t matter now. It was stupid – and that’s not a reproach to USP, they made the best of it.

And yes, it sounds great when they say at the pre-match press conference that everyone is aware of how important this game is – but unfortunately, only the hosts put that into practice. At least from the suboptimal view from the visitors‘ block, I don’t remember a single chance worth mentioning for us – in the whole 90 minutes. All the „We know how important this is for our fans!“ statements were rather ridiculous.

Let’s get outta here.

The shuttle back at least worked better than at the last game, which is still not good – but you already enjoy small things. And our bus went back to HH without any problems, the same goes for the train.

Since you couldn’t read the wallpaper in the Suptras block next door in the guest block anyway, the biggest excitement in the block was the „Lichtenhagen“ banner with a sunflower that was hung prominently in the direction of the guest block – from many people’s point of view a clear allusion to the riots in the Rostock district of Lichtenhagen and the Sonnenblumenhaus, which will be 30 years ago tomorrow.
I hold Uwe aka Hanseator in high esteem and he should now have sufficiently proven in the talks at our VdS/NdS format that he has a very healthy and differentiated view of the relationship between the two clubs – and he contradicted the above conclusion on Twitter. He will be Luca’s guest in the „After the Match“ talk on Monday evening and will probably also address this banner then – in any case, the banner as such is not new and was not created especially for today. Whether the placement of the banner in this prominent position and the corresponding timing are coincidental or fit into the popular „we’ll provoke you“ pattern will certainly be discussed by the two.

Thanks to the bus crew, I’d be happy to come back with you any time.
Sporty but still pissed-off greetings, even Tim’s analysis won’t be able to take that away from me.
Nevertheless, of course: Forza St. Pauli!
// Maik (translation by Arne)

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23 thoughts on “{:de}Das Ostsee-Stadion – immer noch keine Reise wert{:}{:en}The Ostsee Stadium – still not worth the trip{:}

  1. Vielleicht kann Luca Uwe Mal fragen wie es mit der Ausrichtung der einzelnen Fangruppen bei Hansa bestellt ist. Meines Wissens gibt es dort drei (grosse) unterschiedliche Lager. Stehen die inhaltlich bei den Suptras, also in Bezug auf die angesprochenen Banner?

    Zudem habe ich gestern in einigen sozialen Medien gelesen dass bei der Eingangskontrolle Sachen von der Einlasskontrolle geklaut wurden. Gibt es dazu nachhaltige Erkenntnisse?

  2. Ohje selten so eine einseitige und hetzerische Berichterstattung gelesen. Hansa als die Bösen und Pauli als die Opfer darzustellen ist lächerlich undcreine Heuchelei. Öffne mal die Augen und berichte neutral darüber was man als Rostocker für „Erfahrungen“ machen darf wenn man bei euch zu Gast ist. Da ost es kein Stück besser. Also erstmal vor der eigenen Haustür kehren bevor man mit dem Finger auf andere zeigt.

    1. Hm, gehen wir das mal durch:
      1. Böhse Onkelz – bei uns nicht.
      2. Namensnennung durch die Stadionsprecherin für die Gäste – gibt es für euch immer, nur im Derby könnte das mal ausgefallen sein, da bin ich nicht sicher.
      3. Vielleicht, okay,.
      4. Homophobe Banner? Bei uns sicher nicht.
      5. „Scheiß Hansa“ – Schals? Kennei ch von uns keinen.
      6. Gleiches gilt für beleidigende Mottoshirts.

      Rein nach den Fakten möchte ich sagen: Doch, bei uns ist es ein Stückchen besser.

  3. Als Kind war ich stolzer Jahreskartenbeitzer für das alte Ostseestadion. Mit 13 war dann Schluss. Wenn man im Osten aufwächst, kennt man ja einen gewissen sozialen Bodensatz, aber dieser war kaum irgendwo so potenziert wie bei Hansa Spielen. Wie da die eigenen Spieler beschimpft wurden, ging echt gar nicht klar. Von der Gewalt drumherum hab ich damals noch gar nicht zu viel mitbekommen, da wir immer direkt nach Spielschluss abgedampft sind. Klar war aber, damals war schon vor Spielbeginn bei einigen „Fans“ mehr Aggression als Vorfreude am Start.
    Mittlerweile verfolge ich die Hansa Spiele wieder etwas regelmäßiger, weil meine Oma bei jeder Partie am Radio mitfiebert und wir danach meist unser wöchentliches Telefonat führen. Den Verein empfinde ich mittlerweile viel sympathischer als noch vor ein paar Jahren, aber auch nach wie vor hilflos, bei all dem Scheiß, der da immer mitreist und der dabei gebaut wird. Die Probleme haben halt nichts mit dem Fußballverein zu tun, sondern mit dem ganzen Drumherum. Dass das immer noch so ist, finde ich geradezu tragisch für die friedlichen FCH Fans. Für die der Verein das Gleiche bedeutet, wie für jeden anderen, der in einer fußballbegeisterten Familie aufgewachsen ist – und speziell für viele Ossis, die sich abgehängt fühlen seit der Wende, ist ein Verein in den höheren Spielklassen auch immer noch ein bisschen Balsam à la „wir gehören eben doch dazu“.
    Mein Fußballfreundeskreis aus Kindertagen wohnt wie ich seit 15 Jahren in Hamburg und interessiert sich eher nicht mehr für Fußball, auch das mag an unseren Erfahrungen von früher liegen. Hoffentlich verändert sich für die nächsten Generationen aus der Region mal etwas in dieser Hinsicht zum positiven.

  4. Thx für deinen Bericht Maik.
    Jedoch, das waren keine „Ausschreitungen“ vor 30 Jahren, das war ein lupenreines Pogrom. Wäre geschichtlich also korrekt es auch so zu nennen. Das die Bundesregierung, die Stadt Rostock und andere politische Vertreter*innen sich bis heute weigern es so zu nennen ist schlimm genug.

    Mit besten Grüßen, Christian

  5. Moin.
    Der Verfasser dieses Textes hat die Leuchtspuren vergessen, die vom Gästeblock in Richtung der Südtribüne in die Menschenmasse gingen. Desweiteren standen ebenso Leute von St.Pauli hinter der Scheibe und haben einen auf hart gemacht und wild gestikuliert. Vielleicht mal im Text erwähnen, aber ihr seid ja wie immer die Guten(*innen*innen*innen).

    In diesem Sinne: die Nummer 1 eurer Stadt sind wir!

  6. Hast du/ihr mal über Deinen Bericht drüber gelesen bevor Du ihn veröffentlicht hast???
    Wenn Dich/Euch das alles so langweilt bei Hansa, warum kommt dann ein Bericht , der mit „angepisste Grüße“ beendet wird??? Was denn nun, gelangweilt oder angepisst oder sogar Beides- ohhhh!!!

    Also Hansa komplett als rechts darzustellen ist ja wieder typisch. Ein Ostverein mit großer Fangemeinschaft und Tradition ist natürlich rechts, schon klar!!!

    Ach ja, ich schließe mich dem an:
    Hansa als die Bösen und Pauli als die Opfer darzustellen ist lächerlich und reine Heuchelei.

    In diesem Sinne…

    1. Man kann durchaus gelangweilt von etwas sein (die immer wiederkehrenden und zunehmend einfallsloseren Provokationen) und von etwas anderem (der sportlichen Leistung des eigenen Teams) angepisst.
      Und ich habe hier ganz sicher nicht „Hansa komplett als rechts“ dargestellt, derlei Verallgemeinerungen finde ich nämlich bescheuert und falsch. Beste Grüße an Leute wie Hanseator oder viele andere Einzelpersonen bei Hansa, die ich sehr schätze.

  7. Moin!

    man liest mehrfach neben den dummen Hansa-Bannern auch von Raketen / Leuchtkugeln aus dem Gästeblock in Richtung Süd. Wäre super, wenn auch dazu Stellung bezogen / aufgeklärt werden könnte!

    Grüße!

    1. Wurde hier in den Kommentaren ja auch schon erwähnt:
      Ja, es gab rund um den Abpfiff und kurz danach etwas Leuchtspur, welches in 3-4 Fällen im Pufferblock runterging und einmal auch den Weg rüber in den Hansa Block schaffte, dort dann aber auch schon aus war.

      Und ja, das ist scheiße und sollte nicht passieren, keine Frage.

  8. Ich muss noch mal was los werden.
    Wie uncool Hansa und Fanszene ist, da sind wir uns einig. Und dass ich über das Abhitlern diverser Hansas mittlerweile nur noch müde gähne ist eigentlich auch irgendwo ein alarmierendes Zeichen.
    Was mich aber unsäglich ärgert: Warum werden aus unserem Fanblock Leuchtkugeln auf die Hansas geschossen? Ganz pauschal und mitten in die Menge der Hansa-Fans, von uns angezettelt, nicht als Reaktion! Warum steht unsere ganze Kurve dabei und macht nichts? Es waren ca. 4 Kugeln, die abgeschossen wurden – Zeit genug um Protest zu äußern, einzugreifen… anything – es gab aber null Reaktionen aus unseren Reihen. Als ich mich in die Richtung unserer maskierten Rächer vorgearbeitet hatte und meinen Unmut über die Aktion äußerte, wurde mir natürlich Kloppe angedroht, ich sei selber Nazi… auch hier: gähn schnarch. Natürlich ist nichts weiter passiert außer albernes Rumgemacker. Schade, schade, I would wish we would be a little better than the rest.
    Scheiß-Tag, gestern.
    SKBT

  9. Oh jeh an Ausreden nicht verlegen.
    Ich freue mich schon, wenn ich in Eurem Stadion Gast im Hansa- Shirt bin…dann werdet ihr Euch bestimmt rührend um mich kümmern, so nett wie ihr doch seid. 😉 Aber will ich das???

  10. Um das hier mal zu zitieren: „Ja, es gab rund um den Abpfiff und kurz danach etwas Leuchtspur, welches in 3-4 Fällen im Pufferblock runterging und einmal auch den Weg rüber in den Hansa Block schaffte, dort dann aber auch schon aus war.

    Und ja, das ist scheiße und sollte nicht passieren, keine Frage.“

    Erstmal sind mindestens 3 im Rostocker Block gelandet.
    Zweitens möge man sich nur Mal vorstellen, die Leuchtspuren wären in die andere Richtung geflogen, da wäre das wohl nicht mit „dort waren die dann aber schon aus abgetan“ 🤦

    Aber sowas wird im Bericht gleich gar nicht erwähnt, da das nicht ins Pauli Weltbild vom bösen Rostocker und guten Pauli Fan passt.

    1. Fairerweise hab ich ja auch nicht erwähnt, dass es im Hansa-Block mehrere (lt. Abendblatt) Schwerverletzte gab, nachdem dort ein Knaller von den eigenen Leuten hochging.
      Aber Danke fürs Zitieren.

  11. Also ihr lieben braunen transneutralen Menschen aus der anderen Hansestadt.

    Der Bericht,Ok wenn es dich langweilt musst ja nicht away fahren?
    Im allgemeinen geb ich dir mit deinem Bericht aber recht,es wurde Mord und Totschlag erwartet(von beiden Seiten wohlgemerkt) und nichts ist passiert.
    Die paar Leuchtspuren und das Lichtenhagenbanner,kaum auch geschenkt.
    Sollte eigentlich nicht mal ne Erwähnung wer sein.
    Was mich vielmehr ankotzt,ist das was in den 90ern bei den Spielen passiert ist und heute immer noch als Akt irgendwelcher vollidioten(sei es von euch bzw uns) da abgehalten wird ist eigentlich an Dummheit nicht zu überbieten.
    Kaum einer von uns war damals bei den legendären schlachten dabei…und das mit dem Rechts/Nazisein…ganz ehrlich…gibt auch genug linke bzw anders denkende bei uns.
    Also Kirche im Dorf lassen und im Rückspiel sich auch mal stellen und nicht mit 10 Mann auf 3 Rostocker raufgehen

  12. Würde hier gern mal etwas aus Sicht eines gebürtigen Rostockers schreiben, der sein gesamtes Erwachsenenleben im Hamburger Dunstkreis verbracht hat. Ich bin um die Wendezeit geboren, also defintiv nicht in der Lage, die 90er differenziert miterlebt zu haben. Gegenüber vom Ostseestadion aufgewachsen, vom Balkon aus konnten wir die Anzeigetafel sehen. Es hat sich damals nicht die Frage gestellt, ob man Hansafan ist, man war es einfach. Am Rande hab ich dann mitbekommen, dass Hansa und St. Pauli sich irgendwie nicht mögen, da ich Hansa tollfand (-finde), war dann natürlich Pauli irgendwie doof. Ich war dabei nie ein Hardcorefan, in meiner Hamburger Zeit ist mein Interesse dann aber wieder ein bisschen mehr aufgeflammt. Ich bin zeitweise mit Hansaschal in die Uni und durch Hamburg gelaufen, durchaus auch über St. Pauli und ausnahmslos immer (!) waren Kommentare freundlich. Klar kommt mal ein blöder Spruch aber immer auf einer neckenden, nie auf einer hasserfüllten Ebene. Und ich habe diese, sagen wir mal, Fanrivalität lieben gelernt. Man kommt ins Gespräch, wünscht sich mit einem zwinkernden Auge Niederlagen in den nächsten drei Spielen und verabschiedet sich wieder.

    Was gewisse hasserfüllte und gewalttätige Aktionen beider Seiten angeht, habe ich dafür keinerlei Verständnis. Die Mottoshirts gehen gar nicht und bei Lesen des kleinen Banners in Richtung des Gästeblocks fühle ich, wie mir meine Gehirnzellen wegfaulen. Das Lichtenhagenbanner an der Stelle war definitiv eine Provokation, absolut unnötig und unangebracht. Und der Stadionsprecher war einfach mal unprofessionell. An manchen Stellen glaube ich aber auch, dass ein dickeres Fell etwas helfen würde. Die Onkelz zum Beispiel, ich habe dieses Lied erstmals auf der Großen Freiheit gehört, nicht so die ganz krasse Nazihochburg. Das ist halt einfach Deutschrock mit absolut unkritischen Zeilen, ist ja nicht so als würde Störkraft oder was auch immer man heute in entsprechenden Kreisen hört, dort gespielt. Auch das Banner mit dem Meisterstern fand ich eher witzig. Die letzten 2-3 Worte sind dann natürlich wieder entsprechend plump.

    Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass man sich ohne so ganz krasse Exzesse einfach gegenseitig doof finden kann. Aber in Deutschland sollte niemand wegen eines Sportereignisses Angst um seine Sicherheit haben müssen – und es gehört einfach zur Menschlichkeit dazu, Menschen mit einem gewissen Respekt zu behandeln.

    1. Danke Dir.
      Dem Wunsch schließe ich mich gerne an – allein, es fehlt der Glaube. Und natürlich würde man sich auch nicht über den einen Onkelz-Song großartig echauffieren, wenn es denn das einzige Vorkommnis wäre. So aber passt es halt ins Gesamtbild, auch wenn der Song nun inhaltlich harmlos sein mag. (Nein, bitte keine Onkelz-Diskussion :))

  13. Komischer Weise werden die Leuchtraketen nach Spielschluss mal wieder nicht erwähnt…..aaah die kamen ja aus dem Gästeblock…..immer das gleiche ….

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