Vorbericht: Pokalfinale FC Union Tornesch – FC St. Pauli 1. Frauen

Vorbericht: Pokalfinale FC Union Tornesch – FC St. Pauli 1. Frauen

Pokalfinale, Pokalfinale, wir fahren jedes Jahr zum Pokalfinale!
An jeder Tür klopfen wir an, und fragen: „Kommst du mit zum Pokalfinale?“

(Titelbild: Matthias von Schramm)

Ok, zugegeben, so ganz stimmt der Text nicht, der gern von Fans der 1. Frauen des FC St. Pauli angestimmt wird. Aber dazu später mehr. Was aber stimmt, ist, dass am kommenden Pfingstmontag das Hamburger Pokalfinale der Frauen ansteht. Aus diesem Anlass folgt hier ein längerer Text mit Informationen zum Gegner, den sportlichen Voraussetzungen, Interviews mit den Trainer:innen und den Spieltag selbst. Fangen wir mal mit dem Verein an, gegen den unsere FCSP1FRN antreten müssen oder dürfen: den FC Union Tornesch.

Gegnervorstellung: FC Union Tornesch von 1921 e.V.

Der FC Union Tornesch von 1921 e.V. (kurz: FCU) wurde im besagten Jahr in der Gemeinde Esingen gegründet, nachdem englische Kriegsgefangene des ersten Weltkrieges den Fußball in die Region gebracht hatten und auf der Weide gegen die Dorfjugend kickten.

Bereits 1970 entstand das erste Frauenteam des FCU. So ein Team war zwar zeitgleich auch beim FCSP entstanden, bestand aber nur für zwei Jahre, ehe es 1990 neu gegründet wurde. Hier wie dort hatte man leider wenig verwunderlich mit Widerständen zu kämpfen.

Das aktuelle Team des FC Union Tornesch. Trainer Artur Wilk (Mittlere Reihe, 2. v.r.) hat mir dieses Bild zur Verfügung gestellt.

Heute umfasst der Verein laut eigener Homepage 34 Teams und zählt knapp 1100 Mitglieder.

Gespielt wird inzwischen im sogenannten „Fußballpark Torneum“, ein riesiges Areal, welches im Jahr 2015 fertiggestellt wurde. Auf fast 67.000 Quadratmetern finden unter anderem 3 Außenplätze, eine Soccerhalle, ein Technikareal, Laufbahn und Gastronomie Platz. Beste Voraussetzungen für erfolgreichen Fußball, könnt man sagen.

Und so spielen die 1. Frauen des „FCU“ erfolgreich in der Oberliga Hamburg mit. Mehr dazu im Abschnitt zur sportlichen Ausgangslage.

The story so far – Bisherige Teilnahmen im Pokalfinale

Für den FC Union Tornesch ist es die zweite Teilnahme im Pokalfinale in der jüngeren Vergangenheit. Im Jahr 2019 musste man sich den 1. Frauen vom Hamburger SV mit 2:4 geschlagen geben. Laut Trainer Artur Wilk sind im aktuellen Team noch immer einige Spielerinnen vertreten, die damals dabei waren und „auf keinen Fall mit einer zweiten Silbermedaillle nach Hause fahren wollen.“ (siehe Interview am Ende dieses Beitrags.)

Für die FCSP1FRN ist es hingegen bereits der dritte Versuch den Hamburger Pokal zu gewinnen. Im Jahr 2016 verlor man mit 1:3 gegen den FC Bergedorf 85. Zwei Jahre später stand man wieder im Finale, diesmal hieß der Gegner Bramfelder SV. Hier unterlag man mit 1:2. Bei diesem Spiel war ich – mittlerweile seit einem knappen Jahr in Hamburg wohnend – ebenfalls anwesend und erinnere vor allem die emotionalen Momente nach dem Spiel: Spielerinnen mussten getröstet werden und die heutige Trainerin Kim Koschmieder wurde aus dem Team der 1. Frauen des FC St. Pauli verabschiedet.

Bei der letzten Finalteilnahme der 1. Frauen 2018 wurde die damalige Spielerin und heutige Trainerin Kim Koschmieder verabschiedet.
(Foto: Matthias von Schramm)

Die sportliche Ausgangslage und der Weg ins Pokalfinale

Die 1. Frauen des FC Union Tornesch haben die Saison auf dem vierten Platz in der Oberliga Hamburg abgeschlossen und sich somit übrigens um eine Position besser platziert als die 2. Frauen des FCSP. Geschlagen geben musste man sich, wie auch die Teams in der Regionalliga Nord, einer dominanten 2. Mannschaft des HSV sowie dem Walddörfer SV und Victoria.

Seit Mai letzten Jahres wird das Team von Artur Wilk trainiert, der zuvor beim ETSV Komet Blankenese an der Seitenlinie stand. Mehr zu seiner Person und wie er auf das anstehende Pokalfinale blickt findet ihr im Interview mit ihm weiter unten.

Im Pokal setze man sich zunächst souverän gegen den Bezirksligisten Altengamme durch (8:0), bevor man erst im Elfmeterschießen gegen Ligakonkurrent Bramfeld jubilieren konnte. Im Achtelfinale setzte man sich in einem witterungsbedingten zweiten Anlauf gegen die 2. Frauen des Walddörfer SV durch.

Die 1. Frauen des FC St. Pauli hingegen konnten am vorletzten Spieltag im Heimspiel gegen die zu diesem Zeitpunkt bereits als Absteiger feststehende TSG Burg Gretesch den Klassenerhalt sichern und ein „Endspiel“ um den Klassenerhalt beim Eimsbütteler TV (Endstand 6:5 für den ETV) vermeiden. Das bedeutet am Ende Platz 10 mit 31 Punkten, dahinter kommt schon besagter ETV mit 29 Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz. Es war also denkbar knapp.

Im Pokal startete man mit einem Freilos, fuhr anschließend zum Walddörfer SV (2:3), im Achtelfinale ging es zum ETV (1:3) und im Viertelfinale nach Egenbüttel (1:10).

In Egenbüttel zogen die FCSP1FRN souverän ins Halbfinale ein. (Foto: Matthias von Schramm)

Im Halbfinale kam es dann zum internen Duell mit den 2. Frauen des FC St. Pauli, welches ja auch medial mit einem kleinen Trailer etwas größer aufgezogen wurde. Am Ende zog man in einer sehr gut besuchten Feldarena mit einem 1:7 ins Pokalfinale ein.

Interview mit Artur Wilk (Trainer FC Union Tornesch)

Ursprünglich war ein Podcast wie schon zum Derby gegen den HSV im Ligabetrieb geplant, dieser kam aus terminlichen Gründen leider nicht zustande. Daher wurden die Interviews mit Artur sowie mit Kim und Schnecke per E-Mail geführt. Beginnen wir mit den Gegner:innen vom FCU:

Moin Artur, danke, dass du dir die Zeit für ein paar Fragen von mir nimmst! Beginnen wir mit deiner Person. Du hast im Mai 2022 nach einer Initiativbewerbung den Trainerposten der 1. Frauen vom FCU übernommen, warst zuvor beim FTSV Komet Blankenese. Wie kam es dazu und was gibt es noch über dich zu wissen?

Artur Wilk: Nach zwei Jahren Komet Blankenese war es für mich an der Zeit für eine Veränderung. Mein Ziel war schon immer noch ein Stück höher zu trainieren. Und so habe ich mich in der Hamburger Oberliga umgeschaut. Bei Union Tornesch hat das Gefühl einfach gestimmt und in den Gesprächen kam raus, dass auch der FCU einen Trainer sucht. Somit führte eins zum anderen. Zu mir: Mein ganzes Leben ist von Fußball geprägt und ich würde mich selbst auch als fußballverrückt bezeichnen. Ich bin dabei immer sehr verbissen und ehrgeizig etwas erfolgreich zu hinterlassen.

Vielen Leser:innen wird dein Verein zugegebenermaßen nicht viel sagen, wenn sie es vor allem mit den Profis im Herrenbereich halten sollten. In diesem Artikel habe ich den FCU schon kurz vorgestellt. Wie würdest du in deinen Worten den Verein beschreiben?

Artur: Für mich es ist es ein sehr warmherziger, familiärer, aber moderner Dorfverein in dem unglaublich viel Potenzial steckt.

Dein Team spielt in der Oberliga Hamburg konstant oben mit. Die abgelaufene Saison habt ihr auf Platz vier (übrigens einen Platz vor den 2. Frauen des FCSP) abgeschlossen. Was sind Gründe für das erfolgreiche Abschneiden und was fehlt vielleicht, um ganz oben anzugreifen und vielleicht sogar aufzusteigen?

Artur: Der Anfang der Saison war für uns alle eine Kennenlernphase, neuer Trainer, neues Spielsystem und ein paar Neuzugänge. In der Hinrunde haben wir uns vor allem gegen tiefstehende Mannschaften schwer getan. Das haben wir im Winter dann durch Videoanalysen aufgearbeitet und konnten uns in der Rückrunde deutlich steigern, mit einer Serie von acht Siegen aus neun Spielen. Für mich geht es immer um eine Entwicklung von Jahr zu Jahr. Dieses Jahr konnten wir viele Grundlagen schaffen und werden genau darauf nächstes Jahr aufbauen. Dabei steht bei jedem Einzelnen das Ziel, nächste Saison noch besser abzuschneiden und um noch höhere Plätze mitzuspielen.

Bevor wir auf das Finale am Montag kommen: Dein jetziger Verein hat bereits 2019 im Pokalfinale gespielt. Auf dem Weg dorthin hat man im Achtelfinale die FCSP1FRN geschlagen. Im Endspiel unterlag man dann dem HSV mit 2:4. Ist diese Partie im Team noch ein Thema? Waren Spielerinnen des jetzigen Teams damals schon mit dabei?

Artur: Wir haben noch einige Spielerinnen aus dem Pokalfinale 2019 dabei. Und auch wenn die FCSP1FRN das Achtelfinale damals verloren haben, ist das heute eine ganz andere Mannschaft. Alle sind hochmotiviert auf dieses Spiel. Die, die bereits 2019 im Finale standen, wollen auf keinen Fall mit einer zweiten Silbermedaille nach Hause fahren.

Nun ist dein Team in deiner ersten Saison ins Finale eingezogen. Wie hat sich der Weg dorthin gestaltet und wie hast du selbst ihn erlebt?

Artur: Mit dem Bezirksligisten Altengamme als erstes Los hatten wir einen Gegner, bei dem klar war, dass wir dieses Spiel dominieren müssen. Dort konnten wir auch einen soliden 8:0 Sieg einfahren. Als nächstes trafen wir auf den Oberligarivalen Bramfeld, wo wir uns sehr schwer taten. Erst im Elfmeterschießen konnten wir die Partie für uns entscheiden. Somit konnten wir schon mal ins Achtelfinale einziehen, wo uns als nächster Gegner die 2. Frauen vom Walddörfer SV gegenüberstanden. Wir spielten eine unglaubliche erste Halbzeit und gewannen das Spiel mit einem starken 6:1.

Die Reise ging weiter nach Eimsbüttel. Hier standen uns die 2. Frauen vom ETV gegenüber, die auf keinen Fall zu unterschätzen waren und eine starke Saison in der Landesliga gespielt haben, die sie auch als Meister beenden konnten. Als wir im Winter anreisten, konnten wir nach kurzer Zeit in Führung gehen, mussten das Spiel auf Grund von winterlichen Platzverhältnissen und Verletzungsgefahr jedoch abbrechen. Im Februar gewannen wir im zweiten Anlauf mit 5:1. HALBFINALE! Als uns dann das Los HSV traf, wurden wir zum ersten Mal auf der Reise zum richtigen Underdog. Als der große Tag gekommen war, stand das Spiel bis zur 50. Minute, wie es wohl jeder Außenstehender erwartet hätte, 0:3 für den HSV.

Das war der Zeitpunkt, an dem uns wohl jeder abgeschrieben hat, aber mein Team brachte auch bei dem Spielstand noch eine Mentalität auf den Platz, auf die ich mehr als stolz bin und startete eine Aufholjagd. Plötzlich stand es 3:3. Alles, was dann folgte, ist für uns ein kleines Wunder. Die Emotionen an diesem Abend waren einfach unbeschreiblich und ich sage immer gerne, dass solche Emotionen sich anfühlen wie ein bisschen Unsterblichkeit.

Kommen wir zum Kader: Von den 54 Toren in der abgelaufenen Saison gehen allein 28 auf das Konto von Saskia Schippmann (17) und Josefin Lutz (11). Was macht die beiden aus und auf wen müssen unsere FCSP1FRN am Montag noch achten? Gib uns bitte einen kurzen Überblick!

Artur: Saskia Schippmann hat sich über die Saison stark weiterentwickelt und als ehemalige Bundesliga-Torfrau kennt sie die Gegenseite, wenn sie vor dem Tor steht, was sie in meinen Augen so torgefährlich macht. Josefin Lutz ist eine Mittelfeldspielerin, die das Spiel lenkt und leitet. Ihre Torgefährlichkeit besteht einfach darin, dass sie, im Vergleich zu vielen andern, sehr wenige Chancen braucht, um das Tor zu treffen. Allerdings sind in dem Kader noch viele weitere Spielerinnen, die ich hervorheben könnte. Ich glaube die ein oder andere Überraschung, die ihr noch nicht auf dem Zettel habt, werdet ihr am Montag auf dem Spielfeld sehen.

Ich persönlich sehe euch im Pokalfinale nicht als „Underdog“, sondern als ernstzunehmenden Gegner. Und ich denke auch, dass unserem Team bewusst ist, dass mit euch zu rechnen ist. Würdest du dem zustimmen? Wie ordnest du selbst die Rolle deines Teams ein und was für ein Spiel erwartest du am Montag?

Artur: Ich sehe uns schon als Underdog. Pauli spielt seit Jahren in der Regionalliga Nord und muss sich über die Saison in jedem Spiel mit Mannschaften messen, die ein hohes spielerisches Tempo fahren. Sie stehen ja nicht umsonst eine Liga über uns. Wenn bei den Herren Dortmund gegen den FCSP spielen würde, kann man ja auch nicht von einem Duell auf Augenhöhe sprechen. Ich habe meinen Mädels gesagt, dass wir ungefähr 10 Mal gegen den FCSP spielen müssten, um ein Mal zu gewinnen und genau auf so einen goldenen Tag hoffe ich.

Im Umfeld des FCSP herrscht Vorfreude auf das Endspiel und es wurde bereits ordentlich die Werbetrommel gerührt. Wie ist die Stimmung beim FCU? Hast du Informationen darüber, wie zahlreich ihr am Montag an der Hoheluft vertreten sein werdet?

Artur: Auch bei uns herrscht die Vorfreude nicht nur im Team sondern beim gesamten FCU. Unsere 2.Frauen, unsere kleinen Tornies und auch die Herrenmannschaften werden fleißig unterstützen. Auch unsere Gastro verkauft fleißig Tickets. Ich hoffe also auf viel blau-weiße Unterstützung und Stimmung. Aber am Ende des Tages hoffe ich einfach auf ein faires und spannendes Spiel und einer Schiedsrichterleistung, die sich sehen lassen kann.

Das wäre es mit meinen Fragen. Hier wäre jetzt noch Platz für berühmte letzte Worte deinerseits, solltest du welche haben:

Artur: Wir freuen uns wahnsinnig auf das Spiel und ich hoffe einfach, dass jeder der Montag da ist, dieses Spiel genießen wird!

Artur, ich danke dir für deine Zeit und freue mich auf ein tolles Spiel am Montag!
Wir sehen uns an der Hoheluft!

Interview mit Kim Koschmieder und Jan-Philipp „Schnecke“ Kalla

Natürlich wollte ich auch den Trainer:innen der 1. Frauen, Kim Koschmieder und Jan-Philipp „Schnecke“ aka „Kalli“ Kalla ein paar Antworten entlocken. Das haben mir die beiden gesagt:

Moin Kim, Moin Schnecke, Danke, dass ihr euch Zeit für ein paar Fragen nehmt!
Bevor wir auf das Finale am Montag schauen, möchte ich kurz auf die Saison zurück blicken, in der viel passiert ist, von einem „Zug ohne Bremse“ zum Jahresende bis zum Klassenerhalt gegen Burg Gretesch am vorletzten Spieltag. Wie blickt ihr auf die abgelaufene Spielzeit zurück?

Schnecke: Der Zug hat keine Bremse… ein Lied welches mich immer an diese Saison erinnern wird. Und wir haben die Endstation noch nicht erreicht. In einer durchwachsenen Saison mit einigen Bergen und Tälern konnten wir einen Spieltag vor Ende den Klassenerhalt feiern. Das ist auf jeden Fall eine positive Entwicklung im Vergleich zur letzten Saison. Uns hat leider manchmal personell und auch sportlich ein wenig Konstanz gefehlt um auch die engen Spiele zu unseren Gunsten zu entscheiden. Und auch wenn wir uns in der Tabelle noch immer nicht in den Regionen wiederfinden wo wir uns sehen und hingehören, merken wir einfach, dass dieses Team und der gesamte Verein Bock auf Leistungsfußball bei den ersten Frauen hat.

Beim letzten Heimspiel wurden mit Ili, Nina, Francis und Caro vier verdiente Spielerinnen verabschiedet, die vor allem dich, Kim, lange begleitet haben. Wie ordnest du die Abgänge ein, die aus meiner Sicht teils sportlich als auch vor allem für das emotionale Teamgefüge eine Lücke hinterlassen werden?

Kim: Tatsächlich habe ich mit Nina zusammen 2013 beim magischen FC angefangen. Das verbindet ganz viel, vor allem weil es – für mich persönlich – die schönste Fußballzeit war. Ich habe mit Francis zusammen eine lässige 2er WG mitten im Viertel bewohnt, die auch öfter mal Treffpunkt fürs ganze Team war! Hotspot – wir haben nur eine Wegbierlänge entfernt vom Stadion gewohnt, was will Frau mehr!? Wir haben sportlich gemeinsam alles erreicht und hatten eine unfassbar schöne Zeit zusammen. Naja, bis auf den Pokalsieg! Das wird Zeit jetzt!

Apropos Verabschiedungen: Beim letzten Auftritt im Pokalfinale im Mai 2018, welches mit 1:2 gegen Bramfeld verloren ging, haben wir dich aus dem Team der FCSP1FRN verabschiedet. Und auch das Finale 2016 gegen Bergedorf 85 (1:3) hast du miterlebt. Welche Erinnerungen hast du an die bisherigen Auftritte an der Hoheluft?

Kim: Emotionen! Egal wie, es war immer etwas Besonderes und dementsprechend emotional. Die Zuschauer und Fanclubs haben immer für eine tolle Kulisse gesorgt und ordentlich Stimmung gemacht, das bleibt und nimmt dir keiner mehr.
Ich durfte den Pokal selber schon drei Mal hoch halten und das ist einfach nochmal eintausendneunhundertzehn mal geiler als Platz 2. Ich will das für uns Frauen unbedingt auch!
Wenn nicht als Spielerin, dann halt als Trainerin. Da soll FC ST PAULI 1. FRAUEN auf die Schale!

Schnecke, du warst damals noch selbst aktiv bei den Profis des FCSP.
Wie intensiv hast du in dieser Zeit das Geschehen bei den 1. Frauen verfolgen können?

Schnecke: Ich habe tatsächlich beide Finalspiele gesehen, kann mich aber auch nur noch an die Endergebnisse erinnern. Das hoffen wir natürlich in diesem Jahr etwas anders ausgehen zu lassen.

Kommen wir zurück ins Hier und Jetzt und zum Weg ins Finale:
Schnecke, kannst du für uns kurz die einzelnen Etappen skizzieren, die zum Endspiel am Montag geführt haben?

Schnecke: Nach dem Freilos in Runde 1 wartete in der nächsten Runde mit dem Walddörfer SV direkt eines der Top Teams in Hamburg auf uns. In einem Spiel in dem es sehr lange ausgeglichen zuging konnten wir unserer Favoritenrolle am Ende aber doch gerecht werden. In der nächsten Runde waren wir bei den Regionalliga Mädels vom ETV zu Gast und konnten auch hier als Gewinnerinnen vom Platz gehen.

Mit Egenbüttel und dem Team unserer 2. Frauen trafen wir in den nächsten Runden erneut auf starke Teams aus der Oberliga, welche wir beide am Ende sehr souverän für uns entscheiden konnten. Natürlich sind wir mit dem bisherigen Verlauf zufrieden, dennoch sind wir noch nicht am Ziel unserer Reise angekommen. Mit den vier Siegen gegen wirklich starke Gegnerinnen haben wir es uns verdient diese Jahr erneut im Hamburger Lottopokalfinale zu stehen und in unserem 5ten Spiel um den Pokal und den Einzug in den DFB Pokal zu spielen.

Mit dem FC Union Tornesch wartet meiner Einschätzung nach kein einfacher Gegner auf euch.
Kim, was für ein Spiel erwartest du? Siehst du das Team für das vielleicht wichtigste Spiel der Saison (neben den Spielen um den Klassenerhalt) gut aufgestellt?

Kim: Klar! Wie wir am Sonntag gesehen haben, lassen wir uns auch von einem 0:3 Rückstand nicht aus der Ruhe bringen.  Wir haben diese Saison keinen Schönheitspreis im „Fussi“ spielen gewonnen, aber wenn es um Kampfgeist geht, dann liefern wir und wir wollen! Tornesch lässt sich aber auch nicht so schnell aus der Ruhe bringen und das macht es zu einem besonders spannenden Spiel!

Frage an beide: Nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen wird einiges los sein. Verschiedene Fangruppen haben unter dem Motto „Alle hin da!“ zum Support aufgerufen. Ich kann für mich sagen, dass die Anspannung langsam steigt. Wie sieht es im Team aus?

Schnecke: Na klar steigt von Tag zu Tag das Kribbeln. Hallo, wir spielen ein Finale! Wir können einen Pokal gewinnen. Einen Titel fürs Museum. Ein Tag an dem wir FCSP Geschichte schreiben können. Auch an uns geht die Begeisterung nicht vorbei. Wir freuen uns, dass viele dem Aufruf der Fangruppen folgen werden. Von den Rahmenbedingungen her wird es ein Spiel werden, was viele von uns so noch nicht erlebt haben.

Natürlich wird das Spiel kein Selbstläufer. Es wird erst nach mindestens 90 Minuten klar sein, wer als Siegerin vom Platz geht. Trotzdem ein kleines Gedankenspiel zum Schluss: Sollte man gewinnen, zieht man zum ersten Mal in der Geschichte des Fußballs der Frauen beim FC St. Pauli in den DFB-Pokal ein. Was macht das mit euch?

Schnecke: Siehe oben. Wir haben so viel investiert um die Möglichkeit zu bekommen in diesem Finale zu stehen. Alle sind heiß darauf noch einen Schritt weiter zu gehen und dieses Finale zu gewinnen. Als aktiver Spieler habe ich es nie geschafft mal irgendwo in einem Finale zu stehen. Daher freue ich mich umso mehr für die Mädels und das gesamte Team.

Damit wäre ich mit meinen Fragen durch, hier wäre jetzt noch Raum für berühmte letzte Worte, solltet ihr welche haben:

Schnecke: Es wird ein besonderer Tag. Wer noch jemanden kennt der oder die noch keine Tickets hat, es gibt auch eine Tageskasse vor Ort. Lasst uns das Stadion voll machen. Wir können hier auch gleichzeitig den Zuschauer*in Rekord knacken!

Kim: Ich hab richtig Bock auf Ramba Zamba und Halli Galli! Alle hin da!

Danke für eure Zeit, wir sehen uns am Montag an der Hoheluft! FORZA!

Spieltag: 15 Uhr Stadion Hoheluft. Alle hin da!

Ja, an der Hoheluft sehen wir uns hoffentlich alle! Der Vorverkauf schlägt wie man hört alle Rekorde, „unser“ Block C hinter dem Tor ist bereits ausverkauft. Solltet ihr noch kein Ticket haben, gibt es auch an der Tageskasse noch die Möglichkeit, eines zu erwerben, die Hoheluft hat offiziell eine Kapazität von 5000 Plätzen. Welcher Block drauf steht, sollte ziemlich egal sein. Anpfiff der Partie ist um 15 Uhr, eine Stunde vorher sollen die Tore geöffnet werden. Zur Anreise sei sicherlich die U3 bis Hoheluftbrücke empfohlen, von dort ist es nur noch ein kurzer Fußmarsch. USP hat zu einem gemeinsamen Marsch um 13.30 Uhr aufgerufen.
Das Spiel wird von Schiedsrichterin Sabrina Zwalinna vom 1. FFC Wilhelmsburg geleitet werden, ihr assistieren Vanessa Thormählen (SV Lieth) und Lya Malin Hamdorf (Willinghusener SC), die 4. Offizielle ist Katja Heppner (SC Hamm 02).

Solltet ihr bis hier hin gelesen haben, danke ich euch für eure Zeit und freue mich auf Montag. „Pokalfinale, Pokalfinale, wir fahren jedes Jahr zum Pokalfinale….“
Alle hin da! FORZA FCSP1FRN!
// Yannick

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4 thoughts on “Vorbericht: Pokalfinale FC Union Tornesch – FC St. Pauli 1. Frauen

    1. Jeder Block ist richtig, auch wenn der HFV anderes kommunizierte.
      Aktuell sollte man über jedes Ticket froh sein, welches man noch bekommt und vor Ort interessiert es dann wahrscheinlich eh niemanden mehr.

  1. Moin, so gern ich gekommen wäre, ich schaff es leider nicht.
    Wird das Spiel vom AFM Radio übertragen oder gibt es sonst irgendwo einen Stream oder eine Übertragung in irgendeiner Form?

    Grüße

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