Viel, aber wenig Zwingendes – Die Statistiken zu FCSP vs. FCM

Viel, aber wenig Zwingendes – Die Statistiken zu FCSP vs. FCM

Satte 26 Torschüsse gab der FC St. Pauli gegen den 1. FC Magdeburg ab. Ein Tor gab es aber nicht. Warum nicht, zeigen die xG-Werte. Die Statistiken zum Spiel.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Und täglich grüßt das Murmeltier: Defensiv stabil, gut gespielt, bessere Torchancen – aber kein eigener Treffer. Der FCSP muss sich gegen den FCM mit nur einem Punkt zufriedengeben. Das dritte 0:0 in Folge, es nervt. Warum man mit dem Spiel grundsätzlich zufrieden sein kann, lest ihr im Spielbericht (Bitte gib mir nur ein Tor!). Warum es nicht für mindestens einen FCSP-Treffer reichte, folgt nun in den Statistiken.

Kern-Statistiken

Torschuss-Rekord

Satte 26 Torschüsse feuerte der FC St. Pauli am Sonntag ab. Letzte Saison lag der Höchstwert bei 24 Torschüssen im Rückspiel gegen den SV Sandhausen. Davor gab es mal 25 Torschüsse am 02. September 2018 beim – viele werden sich an dieses Spiel erinnern und jetzt „Ach ja!“ seufzen – 3:5 zuhause gegen den 1. FC Köln. Aber 26 Torschüsse in einem Spiel? Zumindest seit der Saison 15/16 gab es das vom FCSP nicht.

FC St. Pauli1. FC Magedeburg
26 (12)Torschüsse (auf’s Tor)5 (2)
9Fouls9
45%Ballbesitz55%
323 (83.6%)Pässe (erfolgreich)466 (85.6%)
55 (69.1%)…davon ins letzte Drittel (erfolgreich)42 (66.7%)
38 (65.8%)…davon lange Pässe (erfolgreich)55 (70.9%)
160erfolgreiche Pässe in gegn Hälfte*127
31Ballkontakte gegn. Strafraum9
6deep completions3
58 (67.2%)Defensivduelle (erfolgreich)69 (56.5%)
39 (48.7%)Kopfballduelle (erfolgreich)39 (51.3%)
11.4PPDA8.7
116.6kmLaufdistanz**110.6km
235Sprints**181
*fotmob
**Laufdistanz von Bundesliga.de

Wie wenig die totalen Pass-Statistiken über die Leistungsverhältnisse in einem Fußballspiel aussagen, zeigt sich sehr schön an den Werten von Sonntag: Denn der 1. FC Magdeburg hat deutlich mehr Pässe gespielt und hatte dabei auch die bessere Passquote. Waren sie also das spieldominante Team? Nein, ganz sicher nicht. Der Blick in tiefere Pass-Statistiken zeigt das deutlich. Von 323 gespielten Pässen des FCSP waren 160 erfolgreiche Pässe in der gegnerischen Hälfte – ein Spitzenwert. Zum Vergleich: Die Magdeburger spielten insgesamt 466 Pässe und weniger als ein Drittel davon waren erfolgreiche in des Gegners Hälfte.

Zweikämpfe passen

Das setzt sich so bei den erfolgreichen Pässen ins letzte Drittel und, mit Abstrichen, auch jenen nahe am gegnerischen Tor fort. Insgesamt hatte der FC St. Pauli starke 31 Ballkontakte im gegnerischen Strafraum, was für diese Saison Rekord ist (letztes Jahr gelang das sechs Mal). Ebenfalls Saisonrekord: Die 67.2% gewonnenen Defensivduelle. Gerade die Zweikämpfe waren in den letzten Spielen ein Problem. Das gelang defensiv wie offensiv nun wesentlich besser (auch bei den Offensivduellen ist die Erfolgsquote mit 43.5% so hoch wie diese Saison noch nicht).

Expected Goals

Bedeutet der Torschuss-Rekord denn auch, dass die xG-Werte durch die Decke geschossen sind? Nein, und damit kommen wir den Problemen des FC St. Pauli näher. (Achtung: Die xG-Werte von bundesliga.de wurden im Laufe des Sonntags noch massiv nach unten korrigiert, von 2.6 auf 2.0) Mit einem gemittelten xG-Wert von 1.8 ist die Torwahrscheinlichkeit zwar recht hoch, wurde aber zum Beispiel vom FCSP selbst allein in der Vorsaison zehnmal übertroffen.

FC St. Pauli1. FC Magdeburg
(2.0 / 2.0 / 1.3)
–> 1.8
expected goals (xG)
(wyscout / DFL / fotmob)
(0.9 / 0.6 / 0.5)
–> 0.7
0.9xG – herausgespielt0.4
0.5xG – Standards0.0
0.8xGOT*0.1
Sämtliche xG-Werte (sofern nicht anders markiert) stammen von fotmob
*xGOT: Expected Goals on Target (xGOT) misst die Wahrscheinlichkeit, dass ein gezielter Schuss zu einem Tor führt, basierend auf der Kombination aus der zugrunde liegenden Chancenqualität Expected Goals (xG) und der Endposition des Schusses im Tor. Dabei werden Schüsse, die platzierter sind und in den Ecken landen, besser gewertet als Schüsse, die direkt in die Mitte des Tores gehen.

Wenig Probleme für wackeligen FCM-Keeper

Und die 26 Torabschlüsse werden noch einmal in ein ganz anderes Licht gerückt, wenn man sich den xGOT-Wert anschaut, der nur bei 0.8 liegt. Das passt dann auch sehr gut mit den subjektiven Eindrücken aus dem Spiel zusammen. Der FCSP suchte zwar oft den Abschluss, wurde dabei aber nur ganz selten richtig zwingend. So konnte Dominick Reimann zwar insgesamt zwölf Torschüsse parieren, aber viel zu oft waren die Abschlüsse unpräzise, sodass der oft gar nicht mal so sattelfeste Reimann wenig Probleme mit der Torverhinderung hatte. Das ist eine Frage der Abschlussqualität, aber auch der Entscheidungsfindung vor dem Tor, die Fabian Hürzeler auf der PK nach der Partie kritisiert hatte.

Einzelbewertung

Angesichts von vielen Torabschlüssen und einer starken Erfolgsquote bei den direkten Duellen, sehen auch die individuellen Bewertungen der Spieler sehr viel besser aus als in den ersten Spielen.

Teamwhoscored / sofascore / fotmob
FC St. Pauli(6.8 / 7.2 / 7.2) -> 7.1
1. FC Magdeburg(6.8 / 7.2 / 6.9) -> 7.0
Spieler
Nikola Vasilj(7.0 / 7.1 / 7.1) -> 7.1
Manolis Saliakas(7.6 / 7.6 / 7.6) -> 7.6
Hauke Wahl(7.3 / 7.3 / 7.7) -> 7.4
Eric Smith(7.0 / 7.2 / 7.8) -> 7.3
David Nemeth(6.4 / 6.7 / 6.5) -> 6.5
Lars Ritzka(7.4 / 7.9 / 7.8) -> 7.7
Jackson Irvine(6.8 / 7.3 / 7.2) -> 7.1
Marcel Hartel(7.6 / 7.9 / 8.3) -> 7.9
Dapo Afolayan(6.7 / 7.2 / 6.7) -> 6.9
Andreas Albers(6.8 / 7.0 / 7.1) -> 7.0
Elias Saad(6.8 / 7.5 / 6.6) -> 6.9
Berücksichtigt sind nur Spieler, die mindestens 25 Spielminuten auf dem Feld waren

Etwas abfallend im Vergleich zu seinen Mitspielern in der Defensive war David Nemeth, der „nur“ 50% seiner gesamten Duelle gewann, während der Rest klar über 60%, teilweise über 70% (Hallo Eric!) lag. Interessant: Nikola Vasilj spielte insgesamt 24 lange Pässe. Klingt nicht nach ganz so vielen, aber für den FC St. Pauli spielte er bisher nie mehr als 15 pro 90 Minuten, der Schnitt aller seiner FCSP-Spiele liegt bei 6.4, also deutlich niedriger.

Außen wieder erfolgreicher

Ein Grund, warum der FCSP offensiv wieder deutlich mehr Gefahr erzeugen konnte, ist auf den Außenbahnen zu finden. Elias Saad und Dapo Afolayan führten 16 bzw. 15 Offensivduelle und gewannen jeweils fast die Hälfte davon. Das ist eine ganz klare Steigerung im Vergleich zu den ersten Saisonspielen.
Richtig überzeugen (und hinter Marcel Hartel am besten bewertet) konnte mich persönlich Lars Ritzka, der nicht nur defensiv stabil stand, sondern nun auch vermehrt den Weg nach vorne suchte (drei Torschussvorlagen, zwei Kontakte im gegnerischen Strafraum, ein eigener Torschuss).

Es ist wirklich wichtig, dass diese Leistung aus dem Spiel gegen den 1. FC Magdeburg richtig eingeordnet wird. Abgesehen von den Problemen beim Abschluss passte diese nämlich auf allen Ebenen. Die Magdeburger Offensive wurde nahezu komplett kaltgestellt und bis hin zum Torabschluss zeigte der FCSP eine überzeugende Vorstellung. Es sind also Kleinigkeiten, die fehlen. Aber nach drei 0:0 in Folge muss man eben auch festhalten, dass solche Kleinigkeiten einen großen Einfluss auf den Erfolg des Teams haben können.

// Tim

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21 thoughts on “Viel, aber wenig Zwingendes – Die Statistiken zu FCSP vs. FCM

  1. mir ist in den bisherigen spielen ein fakt aufgefallen, den so vielleicht nich so viele auf dem schirm haben:
    man sagt doch gemeinhin, daß es, bei entsprechendem anhängerpotential, ein psychologischer vorteil sein kann, in der zweiten halbzeit auf die eigene fankurve, in unserem falle auf die süd-kurve, zu spielen. in engen spielen kann diese ausgangssituation, auf die eigene kuve zu spielen, durch die nähe zu den hardcorefans und deren unterstützung, bei spielern nochmal extrakräfte freisetzen. das haben wir schon selbst erlebt, in beide richtungen. in kaiserslautern oder dresden beispielsweise, sind die fankurven in der lage, spiel drehen zu können, im übertragenen sinne, versteht sich.
    nun hat jackson irvine, außer gegen fürth, immer die seitenwahl gewonnen, sich jedoch stets für den ball entschieden und somit dem gegner die seitenwahl überlassen. gestern hieß das folgerichtig: in halbzeit zwei spiel richtung gästeblock, weil sich der magdeburger kapitän dafür entschieden hatte, uns in halbzeit zwei nich auf die süd spielen zu lassen. und er verzichtete dafür sogar darauf, in halbzeit zwei auf den eigenen block zu spielen.
    für mich stellt sich nun die frage, wieso sich jackson bisher stets für den ball entschieden hat, wenn er die seitenwahl gewann, und dem gegnerischen kapitän die wahl der seite ließ. die erklärung, welche sich mir dabei aufdrängt, ist, daß jackson unserer süd-kurve nich zutraut, mit dauersingsang aus den spielern nochmal extraprozente herauszukitzeln und er deshalb den ball wählt. diese meine these stelle ich natürlich zur diskussion… sport frei!

    1. Moin, ich denke es hat weniger mit der Süd zu tun, sonder im Idealfall den ersten Angriff durchzuführen und damit ein Zeichen zu setzen.

      1. also ich sehe überhaupt keinen vorteil darin, zuerst den ball zu haben. auf „überraschungsangriffe“ können sich die gegner leicht einstellen. gegen düsseldorf wäre der ballverlust nach eigenem anstoß beinahe direkt in die hose gegangen. insofern würde sich jackson als nich lernbereit darstellen. außerdem hat man ja spätestens in halbzeit zwei anstoß und könnte da etwas probieren.
        sollte ich beides unter dem gesichtspunkt eines möglichen mehrwertes miteinander vergleichen (ballbesitz zu spielbeginn und die möglichkeit, die gesamte zweite hälfte auf die eigene fankurve spielen zu können), fiele mein vergleich aber mal sowas von deutlich zugunsten der zweiten möglichkeit aus.
        ich kann mir nur schwer vorstellen, daß jackson das macht, um den ersten angriff durchführen zu können…

    2. Wer sagt denn, dass es einen „psycholgischen Vorteil“ hat, wenn man in der zweiten Halbzeit den Gästeblock im Rücken hat? Zumal bei uns in beiden Halbzeiten Richtung eigene Fankurve spielt. Da ist dann halt neben der Nord noch der Gästeblock. Und die Gäste spielen immer nur eine Halbzeit Richtung den eigenen Block. Und erinnern wir uns an die Saison 2021/22. Da ist kaum jemand von den (wie Du sie nennst) „Hardcorefans“ in der Hinrunde dagewesen (von wegen 2G-Boykott) und das Team hat eine super Hinserie hingelegt. Als der „Support“ wieder im Stadion war ging es bergab. Insofern könnte man jetzt auch behaupten, dass sich der Ultra-Support negativ auswirkt. Was auch nicht stimmt. Manche Spieler werden auch durch das „Auspfeiffen“ der gegnerischen Fans angeheizt … frei nach dem Motto „jetzt erst recht“. Es besteht schlichtweg kein Zusammenhang zwischen Support und Erfolg eines Teams.
      Das Irvine immer den Ball und nicht die Seitenwahl nimmt verstehe ich auch so, dass es nach seiner Ansicht bzw. Ansicht des Teams einen Vorteil hat, wenn man den ersten Angriff hat. Ich persönlich sehe es eher als Vorteil, wenn man in der zweiten Halbzeit als erster den Ball hat. Einen Zusammenhang zwischen Erfolg und wer zuerst den Ball hat besteht allerdings auch hier nicht.
      Alles meine Meinung 🙂

    3. Um die Mannschaft zusätzlich zu motivieren braucht es allerdings das gesamte Stadion. Da braucht es neben der Süd auch die GG, die Nord und auch die Zuschauenden auf der Haupt könnten sich mal am Support beteiligen. Wenn aber nach 3x „St. Pauli“-Rufen der Rest des Stadions sofort wieder verstummt liegt es ganz bestimmt nicht an der Süd

      1. @chris: da gebe ich dir absolut recht. aber ein 90 plus x minütiger, spielsituationsunabhängiger dauerlärmteppich hat auch nix mit anfeuern und schon gar nix mit motivieren zu tun. außerdem habe ich es schon oft erlebt, daß die süd bzw usp gar nicht eingestimmt haben, wenn die anderen laut wurden. das merkte man, nach verstummen der schlachtrufe der anderen. dann war usp wieder zu hören und die haben einfach ihren kram weitergesungen…
        ich gehe schon ein paar jahrzehnte ins stadion, habe kulissen mit 120.000 zuschauern im alten zentralstadion in leipzig erlebt. und ich habe auch schon erlebt, daß es still war im vollen stadion. auch stille hat eine aussagekraft. das sollte man nicht unterschätzen…

        1. Danke, dass das mal angesprochen wird.

          Ich fand es Sonntag schrecklich. Die USP sind nur mit sich selbst beschäftigt. Auf der Süd oberhalb der Stehplätze gehen die Leute weg, da man dank der 95 Minuten dauerschwenkenden Großfahnen einfach nichts mehr sieht. Dadurch kann schon mal die Stimmung nicht wirklich auf die gesamte Süd überschwapppen (zugegeben auch immer ein Kritikpunk, aber das macht es nicht besser). Auf der Gegengrade gibt es auch sehr große Fahnen, aber die werden halt gezielt eingesetzt.

          Mir scheint aber auch, dass das Fahnen schwenken dafür sorgt, dass auf bei USP kaum noch jemand etwas vom Spiel mitbekommt.

          Ich persönlich finde, dass dieser nicht an das Spiel angepasste Dauergesang dafür sorgt, das sich im Rest des Stadions die Fans entweder zurücklehnen oder drangsaliert fühlen. Mir fehlt einfach die Anpassung des Gesangs an die Spielsituation. Und auch ein Schweigen gehört dazu, wenn dann das Stadion wieder lauter wird, bewirkt es ja auch einen Gänsehautmoment.

      2. Das ist und bleibt alles eine Frage der Eigenen Wahrnehmung. Diese ist bei jedem anders geprägt. Ich zum Beispiel finde den gerne so dargestellten Spielunabhängigen Singsang nicht bei unseren Spielen. Denn diese Art von Support ist gar nicht mal so einfach organisiert das viele Menschen gemeinsam das selbe singen. Dazu das dann noch über 90 Minuten plus X. Dann stellt sich mir oft auch die Frage warum wir Fans darüber diskutieren ohne die mit einzubeziehen um die es geht. In den ganzen Jahren die ich am Millerntor und Auswärts war habe ich von Spielern immer nur Lob für die Fans und deren Support gehört. Wenn wer ein gegenteiliges Interview mit einem St. Pauli Spieler hat gerne her damit. Forza 🤎🤍❤️ 161

        1. na ja, ich weiß nich. wenn der oder die vorsinger mit dem rücken zum spielfeld stehen und den block anleiten… wie soll das denn angebunden an die spielsituation sein? und die kapo’s haben ja nun auch schon einige erfahrungen, ein paar tausend leutchen zu orchestrieren. oftmals sind auch zwei leute vorm block, je nachdem wie groß die anzuleitende masse im block is.
          und wenn die mannschaft auf dem platz eben gerade druck braucht, weil es kurz vor schluß noch knapp steht und wir in bedrängnis sind oder ganz nah dran am treffer, und aus der süd kommt: „wir sind ooohooo st pauli.“ weil es gerade auf der liste steht…

  2. Ich habe nichts von Überraschungsangriff geschrieben. Sondern von Zeichen setzen, wir nehmen den Ball, wir spielen nach vorne und das von Beginn an. Also ein ganz klar taktisches Mittel.

  3. ok, das verstehe ich. aber ein sinn erschließt sich mir überhaupt nich.
    wir könnten doch auch den ball vom gegner erobern, wenn er den anstoß ausgeführt hat, und dann nach vorne spielen. quasi 20 sekunden nach anstoß des gegners. das könnte einen gegner sogar noch mehr beeindrucken, wenn die merken, hier geht es von der ersten minute an voll zur sache und ihr werdet keine ruhe mit ball haben.
    nee, das erschließt sich mir immernoch nich, daß wir einen vermeindlich großen vorteil (in der zweiten halbzeit, crunchtime eingeschlossen, auf die eigene fankurve spielen) gegen einen vergleichsweise kleinen vorteil (zeigen zu wollen, daß wir nach vorne spielen) einfach so hergeben.

  4. Moin. Mir persönlich ist das sehr verständlich wenn unser Captain mit einem starken Symbolischen Anstoß startet um dem Gegner zu Zeigen was der Lieblings Singsang meines kleinsten ist: „Hier gewinnt nur einer St. Pauli und sonst keiner!“ Die von dir benannte These ist mir eher zu viel „…man sagt doch gemeinhin…“ und vermuten („… die erklärung, welche sich mir dabei aufdrängt, ist, daß jackson unserer süd-kurve nich zutraut, mit dauersingsang aus den spielern nochmal extraprozente herauszukitzeln…“) das wie in vielen deiner Thesen die „Ultras“ dafür Verantwortlich sind. Diese These ist für mich eher sinnfrei. Gerade da Jackson schon sehr häufig den Support gelobt hat und selber schon in die Süd geklettert ist um sich dort für den Support zu bedanken. Gut finde ich das du deine Ansicht „…natürlich zur diskussion…“ stellst. Für mich ist es tatsächlich auch zu einem Teil eine Kopfsache und ein Teil fehlendes Spielglück was immer auch dazu gehört. Dazu denke ich das es mit Albers noch funktionieren wird. Wenn ich an die letzten Jahrzehnte zurück denke gab es keinen Stürmer der direkt los legte mit Tore schießen und dann 20+ Tore geschossen hat. Es brauchte immer ein paar Spiele und Vertrauen der Verantwortlichen und Fans um das Spielglück auf seine Seite zu ziehen. Genau das sieht Mensch auch bei anderen Vereinen z.b. bei Bayern München. Das ist nicht so das es immer so sein muss das ein Stürmer auch mal ein paar Spiele braucht um richtig drin zu sein doch es ist auch nichts ungewöhnliches und erst Recht kein St. Pauli Alleinstellungsmerkmal. 😉 also Forza St. Pauli 🤎🤍❤️ und antifaschistische Grüße

    1. meinst du mit starkem symbolischem anstoß, wie gegen düsseldorf, als der ball nach wenigen sekunden weg und in richtung unseres tores unterwegs war? den lieblingssingsang deines kleinen könnte man auch hören, wenn man dem gegner mit starkem anlaufen direkt nach dessen anstoß zeigt, was sie heute zu erwarten haben. für ein starkes zeichen in richtung gegnerischer mannschaft brauche ich keinen eigenen anstoß.
      wofür sollen die ultra’s meiner meinung nach verantwortlich sein? das kann ich bei dir nich herauslesen. ich mach die ultra’s keineswegs dafür verantwortlich, daß wir keine tore schießen. sondern ich mache sie dafür verantwortlich, es durch ihren dauersingsang nich zu schaffen, die mannschaft aufzurütteln und noch extrakräfte frei zu setzen. das einzige, was usp damit erzeugt, is ein dauerhafter geräuschtepich über die gesamte spielzeit. wem es gefällt, der mag sich darüber freuen. mich stört es, weil es eben keinen einfluß auf das spielgeschehen unserer jungs auf dem rasen nimmt…
      albers wird noch seine tore schießen. ich hoffe, er bekommt noch ein paar startelfberufungen. dann mache ich mir darüber keine sorgen. der paßt sehr gut zu uns.

  5. Mich wundert der xg-Wert von 0 bei Standards für Magdeburg. Die hätten doch in der 87. Durch elfadli nach Ecke durchaus in Führung gehen können.

  6. Für die Einwechselspieler dürfte es deutlich angenehmer sein, sich in Hälfte zwei vor der Süd warm zu machen, als in der Ecke vor dem Auswärtsblock. Nur so als weiterer Punkt …

  7. @Henning: der vorteil, in halbzeit zwei auf die eigenen anhänger zu spielen, hat sich schon vielfach im fußball gezeigt. letzte saison mehrfach in kaiserslautern, zum beispiel gegen heidenheim. und kaiserslautern hat auch das ganze stadion voller enthusiastischer, ja ich möchte fast schreiben, fanatischer anhänger. trotzdem würde deren kapitän bei gewonnener seitenwahl niemals den ball wählen…
    und du schreibst es ja selbst: es gab überhaupt keinen positiven effekt auf die mannschaft, als die 2g blockierer wieder ins stadion gekommen sind. übrigens fehlt dieser effekt bis heute…
    du behauptest: „Es besteht schlichtweg kein Zusammenhang zwischen Support und Erfolg eines Teams.“ das ist unfug. es gibt unendlich viele beispiele dafür, daß die zuschauer durch den support direkten einfluß auf spiele nehmen. und das nich nur im fußballsport.

  8. @maik: dann habt ihr mich alle falsch verstanden. ich finde nich usp doof. die sind mir relativ wumpe. ich finde die art und weise ihres supportes doof.
    aber eine usp-diskussion war gar nich mein anliegen. in diese richtung habe ich die diskussion gar nich gelenkt. mein anliegen war zu erfahren, wieso jackson bei gewonnener seitenwahl den ball wählt, statt sich eine bestimmte spielfeldseite herauszusuchen.

    1. So das ist doch mal eine Statistiknerd Aufgabe: Wie viele Spiele hat der FC St. Pauli gewonnen nach wählen von Anstoß/Seitenwahl? Dazu auch die Frage an Tim E. ob er bei nächster sich bietenden Gelegenheit bei Jackson nach fragen kann: Warum wählst du immer den Anstoß wo wir doch mit der Seitenwahl das Spiel gewinnen würden? Forza FCSP P.s. morgen Abend an der Hamburger Straße mit der Wahl des Anstoßes das nächste Remi holen ;D

      1. ok, daß wir das (ein) spiel mit der seitenwahl gewinnen würden, is deine interpretation. aber die idee, bei jackson mal direkt nachzufragen, finde ich spitze.

        1. Das mit dem Gewinnen ist ja auch ganz klar mit einem Augenzwinkern geschrieben. Ich weiß auch was die Grundlage deines Ausgangspunktes ist und habe dazu versucht meine Sicht zu vermitteln. Ich finde es auch gut das wir hier über solche Punkte diskutieren können. Manchmal wünsche ich mir mehr Differenziertheit bei Themen wo Mensch nur von außen drauf schaut und selbst nicht drin steckt, d.h. es auch klar zu benennen wenn Mensch Sachen vermutet die auch völlig anders sein können und es nicht im Namen Aller als Tatsache hin zu stellen. Dies beziehe ich jetzt nicht auf dich sondern auf generelle Kommentare die ab und zu hier aber viel mehr im www zu lesen sind. Ich persönlich habe den Drang zum Dauersupport was aber auch daran liegt das es generell mir schwer fällt ruhig zu sein. Da ist es dann egal wo ich stehe, ob Nord, ob GG (wo mein Stammplatz ist) oder Süd. Auf der GG ist es schon anders und es gibt gute und auch schlechtere Tage beim Support. Solange Mensch nahe des GG Supportbereichs steht ist die Stimmung ganz gut. Doch zum Beispiel das Flagge schwenken wurde mir schon des öfteren Verbal vermiest. Obwohl ich dies nur Situativ mache wenn die Spielsituation es hergibt bzw. benötigt. Rumbrüllen (manche nennen es Singen :D) ist dabei ein Dauer Zustand. Wenn ich ab und zu mit Freunden auf der Süd bin ist es anders und auch meine Wahrnehmung wie auf das Spielgeschehen eingegangen wird ist ganz anders als es oft dargestellt wird. Doch auch das ist meine eigene Wahrnehmung. Ich sehe die Capo´s nicht permanent mit dem Rücken zum Platz. Sie schauen häufig nach hinten was auf dem Feld passiert und beenden auch Gesänge und stimmen andere an. Das läuft nicht immer gut und klappt auch nicht immer so schnell da in der Regel bei der Lautstärke sich drei weit aus einander stehende Menschen verständigen müssen. Das wichtigste ist nicht zu vergessen: Egal welchen Support Mensch bevorzugt es gibt die verschiedensten Ecken im Stadion wo Mensch so supporten kann wie es dem eigenen gusto entspricht. Es sind weiterhin mit Gästefans knapp 30.000 und die können und sollen auch nicht alle gleich sein. In diesen Sinne morgen allen Auswärtsfans und Daheim gebliebenen ein schönes Spiel in Braunschweig mit drei Punkten für den FCSP. 161

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