Neues von den Alten – Oktober 2023

Neues von den Alten – Oktober 2023

Gerade einmal ein halbes Jahr ist vergangen, und schon wieder tendiert die Liste unserer Ehemaligen ins nahezu Unüberschaubare. 114 Personen rund um den FC St. Pauli wurden händisch gezählt, die dieses Mal in meiner Rubrik verewigt wurden.

Starten wir doch gleich mal mit einem Ex-Assistenztrainer vom Millerntor, der bislang noch nie so richtig ins Rampenlicht gerückt war: JAN-MORITZ LICHTE. Zuletzt stieg der gebürtige Kassler im September des vergangenen Jahres als Co-Trainer von Stefan Kuntz bei der türkischen Nationalelf ein, wurde nun aber – gemeinsam mit Kuntz selbst – nach knapp einem Jahr dort, von seinen Aufgaben entbunden. Auf eigenen Wunsch schied im August ANDREAS „BOLLER“ JESCHKE („Bücher für Boller!“) beim Hamburger Kreisligisten TSV Wandsetal als Trainer aus. Neu als Übungsleiter im Hamburger Amateurfußball ist THOMAS SEELIGER unterwegs, der seit Saisonbeginn beim Oberligisten TuS Dassendorf auf der Bank sitzt, nachdem er im Oktober 2022 beim Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08 freigestellt worden war. Seit Oktober weiß Seeliger einen Ex-Braunweißen in seinen Reihen: Nachdem er Ende Mai beim Chemnitzer FC verabschiedet wurde, heuerte OKAN KURT (zehn Zweitligapartien für den FCSP) nach einigen Monaten Vereinslosigkeit beim Wir-wollen-sowieso-nie-aufsteigen-Klub an. Den Hamburger Amateur-Ligabetrieb verlassen hat DENNIS TORNIEPORTH: vom Düneberger SV zum Lüneburger SK ging es zum Saisonwechsel, nachdem der gebürtige Lübecker seit 2015 als Spieler, Spielertrainer und Trainer in Düneberg aktiv gewesen war. Noch länger ist GERHARD KLEPPINGER in seinem Klub verwurzelt: Seit 2012 schon agiert er beim SV Sandhausen als Trainer, Co-Trainer und zuletzt, von April 2023 bis zum Abstieg in die 3. Liga, als Interimstrainer. Zu Saisonbeginn übernahm „Kleppo“ dann wieder die Rolle als Assistent – dieses Mal unter Danny Galm.

Noch viel länger gestaltete sich die Vereins-Vita von TIMO SCHULTZ beim FC St. Pauli. Von 2005 als Neukicker bis zu seiner Entlassung als Cheftrainer Ende 2022 kam er immerhin auf 17,5 braunweiße Dienstjahre. Die Trainerkarriere bei Schultz‘ Neu-Klub FC Basel dauerte nicht ganz so lange, denn Ende September musste der gebürtige Wittmunder seinen Spind beim Schweizer Erstligisten bereits nach viereinhalb Monaten wieder ausräumen. Auch sein aus Hamburg mitgebrachter Co-Trainer LOIC FAVÉ musste gehen, nachdem das Duo den 20-fachen Landesmeister bis auf den neunten Tabellenplatz (von 12) – unter zugegebenermaßen nicht ganz so optimalen Bedingungen – gecoacht hatte. Nicht Neunter, sondern Dritter – allerdings in der Regionalliga – ist momentan (Anfang Oktober) der ambitionierte Stadtteilverein FC Teutonia Ottensen. Innerhalb der „dänischen Stadtmauern“ hat jetzt ANDRÉ TRULSEN, der zuletzt bei Altona 93 im Trainerstab tätig war, die Farben gewechselt und co-coacht nun die Jungs von der Kreuzkirche. „Eine Religion“ ist bekanntlich auch der FC Schalke 04, der allerdings relativ unchristlich einen Cheftrainer nach dem anderen verheizt (allein 15 in den vergangenen zehn Jahren) und nun, nach dem 1:3 bei unseren Kiezkickern, auch Thomas Reis auf die Reise geschickt hat. Mitgefangen, mitgehangen heißt es auch hier, und darum bekam auch Co-Trainer MARKUS GELLHAUS seine Arbeitspapiere zur weiteren Verwendung überreicht. Schon im März diesen Jahres wurde Übungsleiter PATRICK GLÖCKNER beim FC Hansa Rostock freigestellt, nun einigte man sich Ende September „in beiderseitigem Einvernehmen“ auf eine vorzeitige Beendigung des eigentlich noch bis Sommer 2024 laufenden Vertrages. Ebenfalls kein Glück „im Osten“ hatte ROLAND VRABEC, der im April bereits nach zwei Monaten beim Regionalligisten Greifswalder FC entlassen wurde. Zum Verhängnis wurde dem Hessen die sensationelle 1:2-Halbfinalniederlage im Landespokal gegen den Verbandligisten FSV Einheit 1949 Ueckermünde. Sechseinhalbtausend Kilometer südlicher hatte MICHÉL DINZEY einige Zeit seinen sportlichen Lebensmittelpunkt. In der Demokratischen Republik Kongo coachte der Berliner Jung die dortige U20-Nationalelf, gab diesen Job aber, nach eigener Aussage, im Sommer auf. Die Gründe hierfür sind mir leider nicht bekannt.

Durchaus bekannt im FCSP-Kosmos sind OLUFEMI SMITH und MARIUS EBBERS. Smith wurde nun, Anfang Oktober, nachdem Eintracht Norderstedt überraschend 0:5 gegen den Regionalligaaufsteiger ETV verloren hatte, von den Schleswig-Holsteinern entlassen. Übernommen hat einer der Co-Trainer, nämlich Max Krause. Ob auch Ebbers gehen muss oder weiterhin Assistent dort oben im Norden bleibt, geht weder aus der offiziellen Pressemitteilung des Vereins, noch aus den Medienberichten hervor. Es gibt aber aus der Welt des Trainermetiers wahrhaftig auch Positives zu berichten: ALEXANDER MEIER beispielsweise ist seit Saisonbeginn Cheftrainer der U16 Eintracht Frankfurts, MARKUS SAILER ist auch wieder im Geschäft und trainiert seit Saisonbeginn den TSV Lippoldsweiler (Kreisliga B2, Württemberg). MARTINO GATTI ist bereits seit 2020 Trainer und Sportlicher Leiter beim Berliner Verein Club Italia (Kreisliga A, Staffel 1), und JOE ENOCHS hat, nach seinem unfreiwilligen Abgang in Zwickau im Februar, im Mai den Trainerposten bei Jahn Regensburg übernommen. Dort hat jetzt auch PHILIPP TSCHAUNER seinen Platz gefunden, der zuletzt als Torwarttrainer im Nachwuchsbereich RB Leipzigs aktiv war und nun in gleicher Funktion die Keeper des Drittligateams betreut. Die Oberpfälzer verlassen hat mit dem Saisonwechsel Tormann DEJAN STOJANOVIC, der sich – als gebürtiger Österreicher nicht überraschend – dem alpenländischen Erstligisten SCR Altach angeschlossen hat. MATHIAS HAIN agiert seit Saisonbeginn als Torwartscout für den VfL Wolfsburg, nachdem er bekanntlich im vorvergangenen Sommer 2022 beim FCSP nach 14 Jahren am Millerntor überraschend keine Vertragsverlängerung erhielt. Auch ROBIN HIMMELMANN durfte bei Holstein Kiel jetzt im Sommer nicht weiter antreten. „Skyman“ war im Winter zu den im Tor personell dünn besetzten „Störchen“ gestoßen, muss sich nun nach einem halben Jahr aber wieder nach einem neuen Arbeitgeber umschauen, nachdem er dort neun Partien der Rückrunde bestritten hatte.

Marcel Halstenberg im Trikot von Hannover 96. Nach einem Foul von Bakery Jatta geht er gerade zu Boden.
Marcel Halstenberg im neuen/alten Trikot. // (c) Lars Kaletta/Getty Images via OneFootball

Einen Festvertrag, nachdem er zunächst nur vom FC Zürich ausgeliehen war, unterschrieb bekanntlich KAROL METS für mindestens die laufende Saison. Ebenso wie Mets es heute noch ist, war auch MARCEL HALSTENBERG einstmals Nationalspieler gewesen. Nun wechselte dieser von RB Leipzig zu Hannover 96, wo er bereits von 1999 bis 2011 von der Jugend bis zu den Herren aufgelaufen war. Für kolportierte 700.000 Euro Ablösesumme unterschrieb „Halste“ bis 2025. Auch JOHN VERHOEK hat einen neuen Brötchengeber: Nachdem sein Kontrakt in Rostock ein Jahr vor Ablauf in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde, verewigte der Holländer seinen „Friedrich Kaiser Wilhelm“ beim VfL Osnabrück. Landsmann HENK VEERMANN ging vom Erstligisten FC Volendam auf Leihbasis zu ADO Den Haag. Unser Ex-Leihspieler OMAR MARMOUSH blieb hingegen ligatreu und ist derzeit für Eintracht Frankfurt im Einsatz. Nachdem er zuvor vom VfL Wolfsburg auch noch zum VfB Stuttgart ausgeliehen wurde, verpflichteten die Hessen den Ägypter nun fest. In selbiger Stadt ist auch AZIZ BOUHADDOUZ gelandet: vom MSV Duisburg ging es für ihn zum FSV. Wieder im Norden aufgetaucht ist ERSIN ZEHIR, der von einer Eintracht zur nächsten marschierte: aus Trier, wo er ein halbes Jahr auf der Payroll stand, nach Norderstedt – und traf am Wochenende dann auch gleich gegen unsere U23. Ebenfalls in Schleswig-Holstein ist CHRISTIAN KLOSE gelandet, der beim VfR Neumünster als Nachwuchsleiter an Bord gegangen ist. Der A-Lizenzinhaber war bis Oktober 2022 mehr als 15 Jahre lang in unserem Verein aktiv und zuletzt als Kaderplaner im NLZ beschäftigt.

Ein paar Ligen höher und auch finanziell in anderen Gefilden ist inzwischen VIKTOR GYÖKERES angekommen. Im Juli verließ der 25-jährige Schweden-Ungar Coventry City, weil Sporting Lissabon bereit war, etwa 20-25 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch zu legen. Marktwert des gebürtigen Kopenhageners: 32 Mio. Euro! Noch Fragen, warum der Mann damals nicht nach der einjährigen Brighton-Leihe bei uns geblieben ist? Auch JUNIOR HOILETT hatte man eine traumhafte Karriere prognostiziert, doch der wahre Turbo wollte nie so richtig zünden. Nach kurzer Vereinslosigkeit nach dem Ausscheiden beim FC Reading kehrte der inzwischen 33-Jährige im September in sein Geburtsland Kanada zurück, wo er jetzt für die Vancouver Whitecaps in der MLS gegen den Ball tritt. Auch KEVIN LANKFORD hat es nach Nordamerika verschlagen: vom deutschen Drittligisten Viktoria Köln ging es zum US-Zweitligisten Orange County in Kalifornien. Viktoria ist auch das Stichwort für BERND NEHRIG, der im Mai zum Sportdirektor Viktoria Berlins befördert wurde. Ebenfalls in die Funktionärsebene gewechselt ist zum 1. Juli SÖREN GONTHER, der beim KSV Hessen Kassel (RL Südwest) für die neu geschaffene Position des Geschäftsführers Sport & Finanzen angestellt wurde. Nebenher kickt Gonther für seinen hessischen Heimatverein VfB Schrecksbach (Kreisoberliga Schwalm-Eder).

Viktor Gyökeres im Trikot von Sporting Lissabon mit einer Jubelgeste.
Im Hintergrund eine grün-weiße Riesenschwenkfahne.
In etwa einen FCSP-Saisonetat wert: Viktor Gyökeres, Sporting Lissabon.
// (c) Patricia De Melo Moreira / AFP via Getty Images via OneFootball

Der Chronistenpflicht genügend seien hier nun auch jene Vereinsabgänge noch genannt, die ihr eigentlich alle selbst noch auf dem Schirm haben dürftet: LEART PAQARADA zum Bundesligisten 1. FC Köln; DENNIS SMARSCH zum abstiegsbedrohten Drittligisten MSV Duisburg; DAVID OTTO und LUCA ZANDER zum Zweitligaabsteiger SV Sandhausen (zu dem bekanntlich auch ROUWEN HENNINGS von Fortuna Düsseldorf wechselte); LUKAS DASCHNER zum Erstligisten VfL Bochum; AFEEZ AREMU zum Zweitligaaufsteiger 1. FC Kaiserslautern; BETIM FAZLIJI zurück zum FC St. Gallen; IGOR MATANOVIC nach Leihe zurück zu Eintracht Frankfurt, aber sofort an den Karlsruher SC weiterverliehen; CHRISTOPHER AVEVOR in die Vereinslosigkeit abgeschoben; JANNES WIECKHOFF zum holländischen Zweitligisten Heracles Almelo; JAKOV MEDIC ebenfalls ins Tulpenland, zu Ajax Amsterdam; FRANZ ROGGOW zu Borussia Dortmund II; MARCEL BEIFUS zum Ligakonkurrenten Karlsruher SC. Hinzu kommen Athletiktrainer (seit 2018) CHRISTOPH HAINC SCHELLER, BERND VON GELDERN (Geschäftsführer Wirtschaft, der zu Union Berlin (Geschäftsführer Unternehmensentwicklung) ging, sowie unserer langjähriger Schiedsrichterbetreuer DIETER KNECHT, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.

Lukas Daschner bedankt sich mit Applaus bei den Bochumer Fans.
Weiterhin viel Erfolg, Daschi!
// (c) Dean Mouhtaropoulos/Getty Images via OneFootball

Manchmal freiwillig, bisweilen nicht, haben einige ehemalige Kiezkicker mit dem Leistungsfußball aufgehört – ohne sich zwingend gleich in den Ruhestand zu begeben. FIN BARTELS beispielsweise ist so einer, der zwar nun sein Profitum 36-jährig beendet hat, jedoch bei der Spielvereinigung Eidertal Molfsee II in der schleswig-holsteinischen Kreisklasse A – Ost-1 weiter gegen den Ball tritt (und am Freitag beim MillernTon zu Gast war). Stellenbosch FC in Südafrika hieß der letzte Verein von LASSE SOBIECH, der jetzt ebenfalls seine Karriere abschloss. Auch aufgrund seiner vielen Kopfverletzungen in der Vergangenheit hat der Mann aus Schwerte schon mit 32 Jahren die Profibuffer ausgezogen. Fünf Jahre jünger ist MAURICE LITKA und musste seinem Kreuzbandriss im Dezember 2020 endgültig Tribut zollen, nachdem im Aufbautraining bei Hansa Rostock zusätzlich ein Knorpelschaden hinzukam. Noch ein Jahr älter als Fin Bartels ist ROMAN PROKOPH, der im Frühjahr beim Wuppertaler SV seine Laufbahn nach 572 Pflichtspielen zu Ende brachte. Davon zehn in St. Paulis Ligateam und 58 bei unseren Amateuren. Gleich um die Ecke sozusagen tat es DENNIS DAUBE dem gebürtigen Berliner gleich und beendete nach einem Kreuzbandriss (September 2021) im Einsatz für Preußen Münster sein Profitum. Von 2004-2015 kickte der Hamburger Jung beim FC St. Pauli und absolvierte dabei 113 Partien für unsere Profis sowie 46 Begegnungen für die U23. Und auch BASTIAN OCZIPKA hatte mit 34 Jahren keine Lust mehr, auf die Knochen zu bekommen. Insgesamt 304 Bundesligaspiele hat er absolviert und hörte nach dem Zweitligaabstieg mit Arminia Bielefeld nun auf. Auch DENIZ NAKI, inzwischen 34, kickt schon lange nicht mehr im Leistungsfußball, was zuletzt auch darin begründet lag, dass er fast drei Jahre in Untersuchungshaft einsaß. Naki war u.a. vorgeworfen worden, Kopf einer kriminellen Bande gewesen zu sein. Mitte Mai wurde der gebürtige Dürener aus der U-Haft entlassen, und das Gericht erklärte zu diesem Schritt, dass die Haftdauer „nicht mehr verhältnismäßig“ sei. Nun im September schloss Naki sich dem Landesligisten SV Kurdistan Düren an, wo er gleich zum Kapitän avancierte. Der Prozess gegen Naki dauert allerdings an.

ARVID SCHENK, zuletzt bei der HSV-U21 als Torwarttrainer aktiv, wechselte in selber Funktion zum VfB Lübeck. Ebenfalls dort untergekommen ist JAN-MARC SCHNEIDER, der nach knapp einem halben Jahr FSV Zwickau nun für zwei Jahre beim VfB unterschrieb. Mitte August 2021 holte die SpVgg Greuther Fürth JEREMY DUDZIAK für 750.000 Euro von den in Hamburg ansässigen Rothosen ins Frankenland. Von Ende Januar 2023 bis Ende Juni verlieh man ihn für fünf Monate an Türkeis Erstligisten Hatayaspor, ehe er nun mit Saisonbeginn ablösefrei zu Hertha BSC wechseln durfte. Weiter in der Türkei spielt CENK SAHIN, der im September vom Drittligisten Bursaspor zum Zweitligateilnehmer Sanliurfaspor changierte. Wer MAX KRUSE beim Abschiedsmatch von Jan-Philipp Kalla vor ein paar Monaten hat „spielen“ sehen, war sicherlich überrascht, dass unser Ligakonkurrent SC Paderborn sich den ehemals echt guten Kicker an Land gezogen hat. „Kicker“-Durchschnittsnote bisher: 4,5. Noch so eine kleine Kopfschüttel-Geschichte: Nach mehrfachen Leihgeschäften durch seinen Stammverein Feynoord Rotterdam, für den CHRISTIAN CONTEH 2020 den FC St. Pauli 20-jährig verließ, landete der in Hamburg geborene Stürmer aktuell und ablösefrei beim Neu-Zweitligisten VfL Osnabrück. Zuletzt hatten die Holländer ihn an Dynamo Dresden ausgeliehen. Apropos Niederlande: BRIAN KOGLIN tauschte die Vereinsfarben innerhalb der dortigen 2. Liga. Von VVV-Venlo ging es zu Roda JC. Zum SC Braga in Portugal konnte Schalke 04 RODRIGO ZALAZAR für sechs Millionen Euro veräußern. Bereits seit dem 1. April ist beim Halleschen FC THOMAS SOBOTZIK als Sportdirektor im Amt. „Sobo“ übernahm dort die Nachfolge von Ralf Minge und war selbst zuvor als Geschäftsführer Sport bei Kickers Offenbach am Start. Momentan noch ohne Vertrag ist KYOUNG-ROK CHOI, der nach fünf Spielzeiten beim Karlsruher SC dort nun keine Berücksichtigung mehr fand. Erstmals in Dänemark tritt nun TOM TRYBULL an. Nachdem der FC Blackpool dessen Halbjahresvertrag auslaufen ließ, fand der Berliner jetzt bei Odense BK Unterschlupf. Im selben Land doch wieder einen neuen Vertrag unterzeichnen durfte Derbyheld SIMON MAKIENOK, der Ende August, nach fast zwei Monaten Vereinssuche, vom Erstligaabsteiger AC Horsens zum Erstligaaufsteiger Hvidovre IF ging. Auch für PETAR SLISKOVIC blieb es die gleiche Liga – hier allerdings die 1. indische: vom Chennaiyin FC zog es ihn zum Jamshedpur FC. ROBERT PALIKUCA ist mittlerweile auch nicht mehr in Deutschland ansässig, sondern arbeitet seit Februar beim griechischen Erstligisten Aris Saloniki als Sportdirektor. Eine für viele sehr überraschende Karrierewendung nahm ANDREAS RETTIG im September als er zum neuen Geschäftsführer Sport beim DFB berufen wurde.

Max Kruse im Trikot von Paderborn im Zweikampf mit Anton Donkor von Eintracht Braunschweig.
Werden wir ihn in Paderborn auf dem Platz sehen? Max Kruse im SCP-Trikot beim Spiel in Braunschweig, im Zweikampf mit Anton Donkor.
// (c) Cathrin Mueller/Getty Images via OneFootball

Kommen wir zu unseren ehemaligen U23- und Ex-Jugend-Kickern, die sich zum Saisonwechsel für einen anderen Verein entschieden haben bzw. beim alten nicht mehr wohlgelitten waren. Stürmer SERHAT IMSAK fand in Türkgücü München einen neuen Arbeitgeber, wo er bereits von Juli 2019 bis September 2021 unter Vertrag stand. Der Münchner ALEXANDER LUNGWITZ schloss sich der zweiten Mannschaft SC Freiburgs an, der Luxemburger EDIN OSMANOVIC landete bei Union Titus Petingen, einem Erstligisten aus seinem Geburtsland. Tormann JHONNY PEITZMEIER heuerte beim VfB Oldenburg an, Ballfänger BENDIX GROSSE hingegen ist noch vereinslos; dieses Schicksal teilt er mit Offensivmann LUIS STEIGER BORRERO. In Oldenburg ist übrigens auch AUREL LOUBONGO gelandet, dessen Vertrag bei Rot-Weiß Essen nicht verlängert wurde. Dafür folgte Tormann OLE SPRINGER dem Ruf der Ruhrpottler und verließ hierfür die zweite Mannschaft Werder Bremens. Auf mutmaßlich eigenen Wunsch wurde der Vertrag von MARIUS MOHR (seit 2018 im Verein) aufgelöst, der von unseren „Amateuren“ zuletzt an Concordia ausgeliehen war und sich inzwischen Hamburgs Oberligisten TSV Sasel angeschlossen hat. Hamburg verlassen hat MAX BRANDT: vom FC Teutonia 05 Ottensen ging’s zum Neu-Drittligisten SSV Ulm 1846. St. Paulis erfolgreichster Torschütze der Saison 2022/23 (zehn Treffer), ROBIN MÜLLER, wechselte in der bereits laufenden Spielzeit Anfang August zum MSV Duisburg. Ein anderer Robin aus unserer U23-Blase, ROBIN MEISSNER nämlich, von 2012 bis 2020 beim FCSP, hat es in den vergangenen drei Jahren tatsächlich geschafft, in fünf verschiedenen Teams – meist via Leih-Option – im Kader zu stehen: Hamburger SV, HSV II, Hansa Rostock, Viktoria Köln und seit Juli bei Dynamo Dresden; dort nun aber fest. Ähnlich turbulent verlief auch die Sportvita von SERKAN DURSUN: im Sommer 2022 von unserer U23 zum TSV Havelse, Ende Januar 2023 von dort zum Berliner AK und jetzt im Sommer zurück in die Geburtsstadt nach Hamburg zu Teutonia 05. CHRISTOPHER BRAUN, ebenfalls gebürtiger Hanseat, scheint es dagegen in Rumänien ganz gut zu gefallen. Im Oktober 2020 kam er von OFI Kreta zum FC Botosani, wechselte dann nach knapp zwei Jahren zu CFR Cluj und kickt seit Juli beim FC Rapid Bukarest von 1923 – allesamt Erstligisten.

2018 kam MAX DÜWEL ins FCSP-Nachwuchsleistungszentrum, schaffte 2022 den Sprung in die U23, wurde von Januar bis Juni 2023 an TeBe Berlin verliehen, und verließ die Unsrigen im Juli in Richtung SV Todesfelde. Gut einen Monat später schloss sich Düwel dem Hamburger Oberligisten SV Rugenbergen an. Auf ähnlichem Niveau ist nun auch NICO EMPEN angekommen, der vom Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08 zum Nord-Verbandsligisten RB Obere Treene changierte. In den ersten neun Partien (von elf möglichen), in denen der gebürtige Husumer auf dem Platz stand, hat er bereits 22 Buden gemacht. Respekt! Vom VfB Lübeck ging es 2019 zu St. Paulis U23, 2021 für ein Jahr zurück an die Trave, und nach ein paar Wochen Vereinslosigkeit fand CEMAL SEZER Ende September 2022 in Eintracht Norderstedt einen neuen Klub. Ende August 2023 war dann allerdings auch dort Feierabend, und der gebürtige Marzipanstädter wurde vom Nordost-Regionalligisten VSG Altglienicke an die Spree geholt, wo er nun – gemeinsam mit Akaki Gogia (s.o.) – im ältesten, durchgehend genutzten Fußballplatz Deutschlands (Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark) gegen die Kugel tritt. Selbe Liga, anderer Verein: Beim Greifswalder FC (bei Redaktionsschluss Tabellenführer), dort wo Roland Vrabec (s.o.) nur ein kleines Stelldichein hatte, ist MIKE EGLSEDER gelandet, der vom Staffelkonkurrenten 1. FC Lok Leipzig kam. Eben diese Liga verlassen hat IRWIN PFEIFFER, der von Germania Halberstadt an den Bieberer Berg zum OFC nach Hessen wechselte. Dort bei den Kickers half auch CHRISTIAN STARK eine Saison aus, nachdem er 2021 unsere U23 verlassen hatte. Es folgte eine Spielzeit RW Koblenz, und nun ist Stark zurück in der Hansestadt, um den ambitionierten Oberliga-Aufsteiger ETSV Hamburg zu unterstützen, wo er u.a. auch auf Tormann GIANLUCA BABUSCHKIN (kam von Curslack) und MARCEL ANDRIJANIC (kam von Jeddeloh II) traf, die ebenfalls beide Ex-U23-FCSP-Kicker waren. In Niedersachsen geblieben ist PIERRE BECKEN, der vom BSV Rehden zu Jeddeloh II (RL Nord) wechselte. Vom Hamburger Sport-Verein ausgeliehen soll DAOUDA BELEME dem FC Ingolstadt mit seinen Sturmqualitäten für eine Spielzeit weiterhelfen. Fest bei den „Schanzern“ ist YANNICK DEICHMANN, der innerhalb der 3. Liga im Sommer von 1860 München an die Donau wechselte. Noch ohne neuen Arbeitgeber ist hingegen MAXIMILIAN FRANZKE, dessen auslaufender Vertrag beim 1. FC Magdeburg nicht verlängert wurde. Verliehen wurde KWASI OKYERE WRIEDT von Holstein Kiel an den VfL Osnabrück. MAXIMILIAN SCHÜTT blieb viertklassig und wechselte von Eintracht Norderstedt zu Lok Leipzig. Etwa eine Autostunde weiter südlich hatte für zwei Spielzeiten SAM SCHRECK sein Zelt aufgeschlagen – zunächst auf Leihbasis, dann mit Festvertrag. Jetzt wechselte der EX-FCSP-Jugendkicker von Erzgebirge Aue zum Ligakonkurrenten Arminia Bielefeld. Auch aus unserer Jugend stammt TOM ROTHE, der 2021 von St. Pauli in die U19 Borussia Dortmunds ging und seit Saisonbeginn auf Leihbasis erfolgreich für Holstein Kiel das Grün beackert. VELI SULEJMANI trug von 2018 bis 2021 unsere U23-Farben und schloss sich dann für jeweils ein Jahr Concordia Hamburg und anschließend ETSV Hamburg an. Seit dem Sommer heißt sein Arbeitgeber Altona 93.

Kwasi Wriedt im Trikot von Osnabrück, im Zweikampf mit Carlos Sickinger (Elversberg).
Zurück in Osnabrück: Kwasi Wriedt, hier im Zweikampf mit Elversbergs Carlo Sickinger.
// (c) Christof Koepsel/Getty Images via OneFootball

Leider heißt es auch in dieser Rubrik zum Ende wieder Abschied nehmen von Menschen, die mehr oder minder lange im FSCP-Kosmos ihre Spuren hinterlassen haben. Besonders lange war SIEGBERT „SIGI“ RAMMELT, der 1978 Klubmitglied geworden war, im Verein aktiv. Zunächst, seit 1986 als erfolgreicher Jugendtrainer und von 1994 bis 2016, gemeinsam mit Dieter Rittmeyer, also 22 Jahre lang, als Abteilungsleitung der Herrenfußballabteilung. Ehrenmitglied Sigi verstarb 81-jährig am 30. April „nach kurzer schwerer Krankheit“, wie es in der Todesanzeige seiner Kumpels vom „Alten Stamm“ formuliert ist. Bereits in der Nacht zum 19. März hat „Arschloch Krebs“ ANTJE FROHMÜLLER im Alter von 56 Jahren aus dem Leben gerissen. Seit 2003, der ersten Saison unserer letzten Drittligaspielzeiten, begleitete die Fotografin das Geschehen rund um den FC St. Pauli mit ihrer stets klickbereiten Kamera. Antje wurde aber auch schnell zum Fan des Vereins und dessen Anhängern. Der „Übersteiger“ schrieb in seinem Nachruf unter anderem: „Ein Leuchtturm, ein Vorbild in Sachen Haltung, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Loyalität, Ehrlichkeit, ohne je viel Aufhebens davon zu machen, immer ein freundliches Auge, ein freundliches Wort, es sei denn, irgendwo passierte eine Ungerechtigkeit oder eine dumme Aktion, dann zögerte Antje nicht mit deutlicher Kritik. Haltung eben.“ Dem möchte ich nichts hinzufügen. Von 1967 bis 1969 schnürte Mittelfeldspieler UWE EIKMEIER seine Fußballstiefel für den FC St. Pauli und erzielte in 24 Ligaspielen fünf Tore. Eikmeier war zudem der erste Spieler beim FCSP, der nach dem Aufheben des Auswechselverbots 1967 vom Trainer vom Platz geholt wurde: Am 6. Spieltag gegen Bergedorf 85 brachte Coach Kurt „Jockel“ Krause Rolf Gieseler für Eikmeier. Der 75-jährige Uwe Eikmeier starb am 26. August, und wurde am 14. September auf dem Rahlstedter Friedhof beigesetzt. Schon am 17. Februar nahm die Fußballwelt Abschied von KARL-HEINZ „KASCHI“ MÜLHAUSEN, am Millerntor Vorgänger des genannten Krause, und von 1972-1974 Cheftrainer beim FCSP. Mülhausen, 85-jährig verstorben, hatte Edu Preuß abgelöst und genauso wenig Erfolg, den FCSP in die 1. Bundesliga zu führen, wie zuvor Edu Preuß und danach Kurt Krause. Gelingen sollte es mir leider auch nicht mehr, einen ehemaligen Vizepräsidenten unseres Stadtteilvereins aus den 1970/1980ern zu einem Interview bewegen zu können. Immer wieder betonte HANS-GEORG REKTOR, der von August 1979 an für gut ein Jahr als Vize unter Präsident Wolfgang Kreikenbohm im Verein aktiv war, mir zwar am Telefon, ganz viele Interna erzählen zu können, doch zu einem Face-to-face-Gespräch kam es seit unserem Erstkontakt vor etwa zwei Jahren leider nie – immer nur zu interessanten Unterhaltungen am Telefon. Rektor verstarb am 11. April 94-jährig.
// Ronny

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