Same same? Different! – Der Blessin-Fußball

Same same? Different! – Der Blessin-Fußball

Mit Alexander Blessin hat der FC St. Pauli einen neuen Cheftrainer. Mit ihm an der Seitenlinie könnte sich der Fußball beim FCSP massiv verändern.
(Titelbild: Kurt Desplenter/Belga/AFP/Getty Images/via OneFootball)

Die Datenexperten vom Global Soccer Network hatten uns bereits Anfang letzter Woche Antworten zur Trainersuche gegeben. Dabei wurde fast nebenbei auf Alexander Blessin verwiesen. Denn er ist der Trainer, der die höchste Übereinstimmung mit Fabian Hürzeler aufweist. Diese liegt laut GSN bei 90,93 Prozent. Aber passt Blessin damit auch automatisch zum FC St. Pauli? Ja! Vielleicht sogar noch etwas besser als Fabian Hürzeler. Besonders, wenn man berücksichtigt, dass der FCSP nun in der Bundesliga spielt.

Zusammen mit dem Global Soccer Network haben wir nun etwas tiefer in die Idee des Fußballs von Alexander Blessin geschaut. Die Übereinstimmung mit Fabian Hürzeler kommt unter anderem dadurch zustande, dass beide ein ähnliches System favorisieren (aber sicher nicht das gleiche). Eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette dürfte es beim FC St. Pauli auch in der kommenden Saison zu sehen geben. Auch beim Anspruch in Sachen Intensität gibt es Ähnlichkeiten zwischen beiden Trainern, ebenfalls beim Fokus auf Standardsituationen. Aber ehrlicherweise zeigt der intensive Blick auf die Spielweise der von Alexander Blessin gecoachten Teams: Es gibt auch ziemlich fette Unterschiede. Man kann sogar so weit gehen und behaupten, dass Blessin generell für eine andere Art Fußball als Hürzeler steht.

Blessins Pressingmonster

Alexander Blessin machte seine ersten Schritte als Trainer bei RB Leipzig (viel mehr Infos zu seinem Werdegang findet ihr in seinem Trainerprofil). Blessin ist somit ein Kind der in der Spielweise sehr markanten RB-Schule: Die steht für Tempo, Tempo, Tempo. Die Gegner werden permanent unter Druck gesetzt, immer gestresst. Und das Spiel des eigenen Teams mit dem Ball kennt fast nur eine Richtung – nach vorne, und das natürlich auch im höchsten Tempo. Dieser Ansatz hatte in den letzten Jahren großen Erfolg, wie sich allein schon an der Liste an Trainern aus der RB-Schule ablesen lässt. Die ist nämlich unfassbar prominent besetzt: Unter anderem Ralf Rangnick, Ralph Hasenhüttl, Jesse Marsch, Marco Rose, Bo Svensson, Adi Hütter, Oliver Glasner und Julian Nagelsmann waren oder sind als Trainer im RB-Kosmos tätig gewesen.

All diese Übungsleiter eint, dass sie einen besonderen Fokus auf das Pressing legen, auf aggressives und hohes Anlaufen. Dadurch soll es Ballgewinne in vorteilhaften Zonen geben. Auch bei der Spielidee von Alexander Blessin zeigt sich das: In der Saison 20/21 hatte KV Oostende mit Blessin an der Seitenlinie die mit Abstand meisten Ballgewinne im Gegenpressing (=Balleroberung in maximal fünf Sekunden nach Ballverlust) und die meisten im Angriffsdrittel. Insbesondere durch diese Spielweise gelang es Blessin mit einem designierten Abstiegskandidaten am Saisonende auf dem fünften Platz einzulaufen. Das Pressingverhalten, das intensive und aggressive Anlaufen direkt nach Ballverlust, aber auch das generell sehr hohe Anlaufverhalten, ist auch bei Saint-Gilloise unter seiner Leitung eines der deutlichsten Merkmale des Teams gewesen.

Dauerhafter Stress für den Gegner

Stress für den Gegner und erfolgreiches Gegenpressing gab es beim FC St. Pauli auch mit Fabian Hürzeler an der Seitenlinie, allerdings nicht mit dieser Intensität. Ein hohes Anlaufen der Gegner sah man hingegen nur in Momenten. Der PPDA-Wert des FCSP (ein Indikator für die Pressing-Intensität eines Teams – je niedriger der Wert, umso intensiver wird gepresst) lag vergangene Saison bei knapp 11,7. Der PPDA-Wert von Saint-Gilloise lag bei unter 9, was den zweitniedrigsten Wert der belgischen Liga bedeutet. Die Wahrscheinlichkeit, dass der FC St. Pauli kommende Saison den Gegner früher unter Druck setzen wird, ist also relativ hoch.

Ein weiterer ziemlich klarer Unterschied zwischen der Spielidee von Blessin und Hürzeler ist das, was nach Ballgewinn passiert. Denn Royal Union Saint-Gilloise zeichnete sich in der Vorsaison durch brutal offensives Umschaltspiel aus. Da geht es viel weniger um Ballsicherung (wie man es vom FCSP unter Hürzeler kennt), viel mehr darum, den möglichst direkten Weg zum Tor zu finden. Knapp 40 Prozent der Pässe von Saint-Gilloise waren Vorwärtspässe, knapp 20 Prozent der Pässe waren progressiv (= kamen dem gegnerischen Tor deutlich näher) – nur ein Team in Belgien hatte höhere Quoten. Zum Vergleich: Der FC St. Pauli spielte letzte Saison weniger als 30 Prozent seiner Pässe vorwärts und 13 Prozent aller Pässe waren progressiv.

Mehr Risiko, weniger Ballbesitz

Das Risiko welches Alexander Blessin bei eigenem Ballbesitz eingeht, ist also viel höher. Das äußert sich auch in den Zahlen: Die Passquote und der Ballbesitzanteil von Saint-Gilloise sind jeweils in der unteren Hälfte der belgischen Liga zu finden. Erfolgreich war es trotzdem: Kein Team hat mehr Chancen produziert, keines einen höheren xG-Wert. 80 Treffer erzielte das Team in 40 Ligaspielen. Den offensiven Spielstil von Saint-Gilloise als Spektakel zu bezeichnen, kommt der Sache oft recht nahe.

Aber klar, jeder Spielstil hat ein Risiko. Mehr Vertikalität bei eigenem Ballbesitz bedeutet auch fast automatisch eine höhere Anfälligkeit bei gegnerischen Kontern. Allein schon deshalb, weil die Anzahl an Ballverlusten höher ist. Hier hatte Saint-Gilloise vor allem gegen Ende der Saison ein paar mehr Probleme, als ihnen sicherlich lieb gewesen ist. In der Gesamtrechnung muss aber festgehalten werden: Kein Team hat weniger gegnerische Torschüsse und eine niedrigere Chancengüte zugelassen als Saint-Gilloise unter Alexander Blessin. Das Team wurde am Saisonende relativ unglücklich „nur“ Vizemeister.

All diese Elemente – das Pressing, das schnelle Umschalten, die hohe Intensität – passen ganz hervorragend in das, was man als Trainer von RB Leipzig an Spielphilosophie lernt. Im von Blessin selbst geschriebenen Artikel steht dazu:

„Ich komme aus der RB-Schule, aber habe meine eigenen Ideen, wie gespielt werden sollte. Es gibt eine Menge Gemeinsamkeiten mit Marco Rose, Jesse Marsch und Julian Nagelsmann und wie ich meine Teams spielen lassen möchte, die liegt vielleicht bei 60 Prozent. Aber beim Rest haben wir unsere eigenen Ideen, unsere eigene Spielphilosophie. Ich würde nicht versuchen, so wie andere zu sein, das wäre nicht authentisch. Du musst du selbst sein – zu 100 Prozent.“

Alexander Blessin bei CoachesVoice.com
Union's head coach Alexander Blessin talks to his players during a training session of Belgian first division soccer team Royale Union Saint-Gilloise, ahead of the 2023-2024 season, Wednesday 05 July 2023 in Lier. BELGA PHOTO TOM GOYVAERTS (Photo by Tom Goyvaerts / BELGA MAG / Belga via AFP) (Photo by TOM GOYVAERTS/BELGA MAG/AFP via Getty Images)
Alexander Blessin hat seinen Teams einen markanten und temporeichen Spielstil beigebracht.
(Tom Goyvaerts/Belga via AFP/via Getty Images/via OneFootball)

Ähnliche Formation, aber andere Elemente?

Es gibt auch einige Ähnlichkeiten, wenn man die Spielidee von Alexander Blessin mit der des FC St. Pauli der Vorsaison vergleicht. Die vielen Rotationen im Spielaufbau etwa. Der mutige Aufbau durch das Zentrum. Die hohe Intensität. Doch sollte Alexander Blessin seine Spielidee auch in Sachen Formation von Saint-Gilloise auf den FC St. Pauli übertragen wollen, dann könnte dies mit einer nicht unbedeutenden Umstellung einhergehen. Denn was auf den ersten Blick ähnlich aussehen mag, unterscheidet sich teils markant, wenn man reinzoomt.

Blessin hat in Belgien zumeist mit zwei Angreifern spielen lassen. Dabei zeigten die Angreifer eine klassische Ausrichtung, also ein Ziel-/Wandspieler und ein temporeichen Angreifer um diesen Zielspieler herum. Das Team agierte dazu mit zwei Achtern und einem klaren Sechser. Das bedeutet auch, dass der zentrale Innenverteidiger im Aufbau nicht mit in den Sechserraum schob, sondern in der Dreierkette blieb, welche dadurch dann viel breiter stehen konnte (in diesem Artikel ist das auch bildlich festgehalten). Dies führt fast automatisch dazu, dass die Schienenspieler eine wesentlich offensivere Rolle spielen, viel weiter vorne positioniert sind. Das müssen sie auch, weil es in dieser Grundformation, diesem 3-5-2, keine offensiven Außenbahnspieler gibt, diese Räume also von anderen Spielern besetzt/belaufen werden müssen.

Möglich, sogar wahrscheinlich ist aber, dass Alexander Blessin seine Spielidee etwas an den Kader des FC St. Pauli anpassen wird. Zu Beginn der Saison 23/24 hat Royal Union Saint-Gilloise zum Beispiel mit einem 3-4-2-1 gespielt, also mit einem klaren Zielspieler und zwei Spielern, die etwas weiter außen agierten. Da der Kader des FCSP auf den offensiven Außenpositionen mit Spielern wie Afolayan und Saad sehr gut besetzt ist und Scott Banks gerade erst fest verpflichtet wurde, dürfte es daher auf eine Mischung, auf einen Kompromiss hinauslaufen.

Wie gut passt Blessin zum FC St. Pauli?

Die Unterschiede bei Formation und Spielidee führen zu der Frage: Wie gut passen denn der FCSP und Alexander Blessin zusammen? Sehr gut, sagt das Global Soccer Network. Die Daten- und Scoutingexperten sehen eine Übereinstimmung von 88,98 Prozent zwischen Blessin mit dem Kader und der Spielweise des FC St. Pauli. Das ist der zweithöchste Wert hinter Lukas Kwasniok, der für die Verantwortlichen des FCSP nach unseren Infos nie als neuer Cheftrainer infrage gekommen ist. Und Alexander Blessin besitzt auch Bundesligaformat. Sein GSN-Index liegt bei 67,52, was solides Top-5-Ligen-Format bedeutet. Aus Datensicht ist es also eine gute Entscheidung, Alexander Blessin zum Cheftrainer des FC St. Pauli zu machen.

Klar, ob das alles nun gut zusammenpasst, wird man erst herausfinden, wenn dann wirklich zusammengearbeitet wird. Sicher ist auch, dass der FC St. Pauli im Offensivbereich noch personell nachbessern sollte, besonders wenn eine Formation mit zwei Spitzen anvisiert werden sollte. Das gilt aber auch dann, wenn eine Formation mit nur einer Spitze angedacht ist, da die Spielidee von Alexander Blessin in jedem Fall einen klaren Zielspieler verlangt. Möglich ist, dass der nicht ganz so stark ballbesitzorientierte Fußball, mit mehr Fokus auf Umschaltmomente und mehr Tempo den Ansprüchen der Bundesliga etwas gerechter wird. Denn sind wir mal ehrlich: Hattet ihr geglaubt, dass der FC St. Pauli den gleichen Spielstil wie in der Vorsaison auch in der Bundesliga hätte durchziehen können?

Offensive Denkweise

Die Wahrscheinlichkeit, dass der FCSP auch eine Liga weiter oben den Ballbesitzfußball der Aufstiegssaison spielen kann, war ohnehin gering, eine Anpassung des Spielstils wohl notwendig. Die wird es nun durch den Trainerwechsel geben. Ganz plakativ kann man festhalten: Fabian Hürzeler ist ein defensiv, Alexander Blessin ein offensiv denkender Trainer. Man hatte sich daran gewöhnt, dass sich der FC St. Pauli bei knapper Führung etwas tiefer zurückzieht, das Ergebnis verwaltet. Damit dürfte nun Schluss sein. Knallhartes Gegenpressing erlaubt keine Ergebnisverwaltung in tiefstehender Formation. Die These ist: Das werden aufregende Spiele mit Blessin an der Seitenlinie.

Das waren im vorigen Absatz nun viele Versuche, in die Glaskugel zu blicken. Sicher ist, dass der FC St. Pauli mit Alexander Blessin nun einen Trainer hat, der enorm erfolgreich in Belgien gearbeitet hat und sicher nicht nur am Millerntor auf den Notizblöcken stand und weiter steht. Seine Bewerbungsunterlagen in Form der Erfolge der letzten Jahre und der Ausbildungsweg in der RB-Schule, sind hervorragend. Alexander Blessins Spielidee basiert auf einem mutigen, nicht selten spektakulären Ansatz. Es ist zu hoffen, dass man diesen auch in erfolgreicher Art und Weise beim FC St. Pauli sehen kann.

// Tim

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30 thoughts on “Same same? Different! – Der Blessin-Fußball

  1. Spitzenmäßiger Artikel, Tim! Vielen Dank!

    Klingt alles sehr aufregend und vielversprechend! Meine Vorfreude und mein Optimismus für die kommende Saison steigen wieder, auch wenn ich von vorne herein nicht unbedingt jemanden mit Red Bull-Vergangenheit gebraucht hätte.

    Bin schon sehr gespannt, was diese Entscheidung jetzt für Auswirkungen auf den Kader hat. Das werden aufregende Wochen bis zum Ligastart – und danach erst Recht …

  2. Es war eine tolle Erfahrung den FCSP im Stile der Bayern mit viel Ballbesitz die Liga dominieren zu sehen. Aber so schön der Erfog auch war, komplett emotionalisiert hat mich der Hürzeler-Ball nicht. Aggressives, intensives Gegenpressing, riskantes Offensivspiel, Spektakel, Kampf, Emotionalität – das ist Fußball in den ich mich verliebe – so wie z.B. grade Österreich bei der EM.
    Ich freue mich tatsächlich mit Blessin noch mehr auf die kommende Saison, als ich es mit Hürzeler getan habe. Welcome to the hell of St. Pauli

  3. Etwas off-topic: Der Plan des Konzerns ist ja gut aufgegangen, dass man das Wort „Rasenballsport“ erfunden hat, um damit eine Abkürzung (RB) zu schaffen, die landläufig „Red Bull“ ausgesprochen wird.
    Diese Abkürzung wurde von der Presse übernommen, womit man sich zu den Verarschten gemacht hat (es gehören ja nicht nur die Red Bull-Leute mit ihrem Kunstwort zu der ganzen Verarsche, sondern man muss sich auch verarschen lassen).
    Daher mein Vorschlag: zumindest hier könnten man doch „Rasenballsport“ mit „RaBa“ oder ähnlich abkürzen?

    1. Warum überhaupt abkürzen? Ich finde im Wort Rasenballsport steckt so viel Satire, dass es sich durchaus lohnt es auszuschreiben. 😉

  4. Hier und in dem anderen Artikel („Welche Trainer zum FC St. Pauli passen würden“) wurde immer die Übereinstimmung laut GSN (90,93 Prozent) genannt. Jedoch habe ich nirgendwo in Erinnerung, dass der aktuelle GSN Trainer Index von Blessin genannt wird, im Gegensatz zu den anderen Trainern.
    Also, wie hoch ist denn der GSN Trainer Index unseres neuen Trainers?

  5. das klingt doch alles sehr vielversprechend, was herr blessin, der wo künftig an unserer seitenlinie steht, so mit unserem geliebten magischen fc vorhaben könnte… nur am dialekt, den wo er spricht, könnte er neben dem platz noch etwas feilen… da klingelt bei mir klinsi im ohr, wo genauso spricht. das schwäbische schmerzt beim hören…

    1. Und wenn ihm noch jemand sagt, dass der Verein „Sankt“ Pauli heisst – ist alles perfekt. Ich fand ihn recht sympathisch auf der PK.

    2. …..da bin ich bei Dir. Und hatte zudem bei der PK den Eindruck, dass er nicht ganz chancenlos bei einem Hartmut Engler „look a like“ Wettbewerb wäre.

    3. Ernsthaft? Bewerten wir die Menschen jetzt am Dialekt?

      Ich hoffe bei uns ist es egal, ob jemand mit italienischem, französischem oder schwäbischem Akzent spricht.

      Das Ländle ist braun-weiß. 😉

      Ich mag das Schwäbeln sehr und es lässt ihn authentisch wirken.

      1. aber lies doch mal richtig. ich habe nicht den menschen aufgrund seines dialektes bewertet, sondern den dialekt, und zwar ganz subjektiv, aufgrund meines ästhetischen sprachempfindens. natürlich ist es wurst, aber mich schmerzt es trotzdem beim zuhören. mal schauen, ob bei mir in der hinsicht ein gewöhnungseffekt einsetzt.

        1. Ich finde es schon sehr wertend wenn du von einer Person erwartest seine Aussprache zu ändern weil es dir in den Ohren schmerzt. Es gehört der Dialekt genau so zu einem Menschen wie alles andere was einen ausmacht. Wie z.b. sein Kleidungsstil, seine Friseur, seine sexuelle Orientierung und seine Hautfarbe. Das sind Dinge mit denen ein Mensch sich identifiziert und als sich selbst erlebt von klein auf. Das hat sich kein Mensch ausgesucht wo und mit welchem Akzent er geboren wurde. Denk bitte mal darüber nach das man z.b. beim Schreiben einen Akzent nicht unbedingt raus lesen kann. Unser FC hat überall Fans. Was denkst du wie viele hier das lesen die genau so oder in einem anderen Dialekt sprechen und sich dann Falsch fühlen auf Grund ihrer eigenen Identität. Das alles weil es dich wie du selbst schreibst ein wenig schmerzt beim hören. Sorry but Not Sorry doch bei unseren Verein passt das nicht. Für die gerne als Erklärung, ich habe auch einen nicht hochdeutschen Dialekt und werde wenn ich so spreche darauf reduziert und diskriminiert. Forza FCSP 🤎🤍❤️

          1. J.G., vielen Dank für deinen Text. Mich nervt das Thema schon lange.

            Mir hört man auch an, dass ich aus dem Südwesten komme und mehr als einmal stand ich auf der Nord oder der Gegengeraden und irgendjemand sagte vor mir als er mich sprechen hörte „Ach Scheiße, schon wieder voll viele Touris hier.“

            Und ganz ehrlich: Das schmerzt.

            Ich bin seit 30 Jahren St.Pauli-Sympathisant. Seit 17 Jahren Vereinsmitglied. Fahre auf alle Auswärtsspiele zwischen Gelsenkirchen und Freiburg.

            Aber bei einem Heimspiel bin ich Fan zweiter Klasse, weil ich mit dem ICE statt mit der U3 zum Spiel komme.

            Vielleicht reagiere ich deshalb auch etwas dünnhäutig bei sowas, aber…

          2. @Mario: Danke für die Perspektive und das Spiegel-Vor-Halten.

            Als jemand der davon selber nicht betroffen ist und zu viel weniger Auswärtsspielen fährt als Du tut es mir sehr Leid, dass Du sowas erlebst.

          3. du willst mir doch nicht ernsthaft vorschreiben wollen, ob ich einen dialekt gut oder scheiße finde…!? damit begiebst du dich ja auf dieselbe stufe, wie ich, was du an meiner aussage am meisten kritisierst…
            ob es dir gefällt oder nich: ich bilde mir noch selbst meine meinung und schwimme nicht gehorsam in der masse mit, wie es teile der st pauli anhängerschaft gerne hätten.
            und noch etwas: ich spreche sächsisch, von geburt an und mittlerweile auch aus voller überzeugung!!! jetz bin ich mal auf weitere kommentare gespannt…
            und weißt du was? es is mir vollkommen wurscht, ob andere bei sächsisch getriggert werden… und herrn blessin wird es genauso wurscht sein, wie ich über seinen dialekt denke…

          4. @zecke: Es ist ein großer Unterschied, ob Du einen Dialekt nicht magst oder ob Du einer Person sagst, sie möge bitte nicht in dem Dialekt sprechen (den sie vermutlich seit ihrer Kindheit besitzt).

          5. @marko: also erstens bezweifle ich, daß sich herr blessin hier in diesem forum die kommentare durchliest.
            zweitens denke ich, daß herr blessin von seinem intellekt her durchaus in der lage sein dürfte, beim lesen meines kommentares die ernsthaftigkeit meiner aussage, er möge neben dem platz noch etwas an seinem dialekt feilen, richtig zu verstehen/einzuschätzen (was anderen personen hier vollkommen abgeht) und nicht jedes wort auf die goldwaage zu legen.

            ich habe den eindruck, so manche person hier im forum wartet nur darauf, aussagen anderer auf alles zu untersuchen, was ihrer meinung nach auch nur im entferntesten „anrüchig“ sein könnte und im zweifel direkt (auf das stöckchen) anzuspringen…

            ich greife beispielsweise die antwort von „hassan claussen“ auf und bringe mal „pauli“ vs „st pauli“ ins spiel. es ist doch vollkommen irrelevant, ob jemand nun „pauli“ oder „st pauli“ sagt. jede/r kann das genauso für sich entscheiden, wie die tatsache, ob einer dialekt reden will oder nich bzw ob jemand bestimmte dialekte scheiße findet oder nicht.
            aber nein, man möge herrn blessin darauf hinweisen, daß man hier gefälligst „st pauli“ zu sagen hat.
            diese vorschrift löst bei euch keinerlei irritationen aus…

            schwäbisch bleibt für mich ein fürchterlicher dialekt (nicht der einzige), welcher mir beim zuhören innerliche schmerzen verursacht und ich werde dies auch weiterhin kundtun.

          6. Oha da bellt es aber laut. Wie heißt es getroffene Hunde bellen. Ich Klink mich hier aus denn ich möchte nicht bestimmt wer etwas Scheiße finden darf oder nicht sondern bitte lediglich darum darüber nachdenken was solche Aussagen mit Menschen machen die noch nicht mal die angesprochene Person sein muss weil die ja hier eh nie ins Forum schauen würde. Doch Mario, ich und bestimmt noch andere fühlen was ich meine. Da geht es einfach mal um klare Grenzen.

            P.s. zu Pauli oder St. Pauli gibt es ellenlange Blogbeiträge dazu fällt mir nur ein für mich ist und bleibt es der FC St. Pauli kurz Forza FCSP 🤎🤍❤️

          7. Der Nächste, der die Kommentare in unserem Blog als „Forum“ bezeichnet, wird gesperrt.
            Egal in welchem Dialekt.

          8. @zecke Wie gesagt, ich habe nicht gewartet bis ich endlich über das Stöckchen springen kann, Ich hatte solche Situationen nur schon einige Male im Stadion und es nervt mich wirklich.

            Darum habe ich mich durch dein Kommentar verleiten lassen meinen Senf dazu zu geben und meine Perspektive zu teilen.

            Natürlich darfst Du auch weiterhin andere Dialekte doof finden. 😉

          9. puhh, da bin ich aber froh, daß dir die argumente früher ausgegangen sind, als mir. im umgekehrten falle hättest du dann wohl deine ersten beiden sätze (vom hund und so) von mir zu lesen bekommen…

      2. wir sachsen können von erfahrungen, wie du sie gemacht hast oder noch machst, wahrlich ein liedchen singen.
        schau dir beispielsweise mal filme an, in denen menschen mit sächsischem dialekt vorkommen und was die meist für eine rolle spielen/wie der charakter dargestellt wird…
        sowas macht ein dickes fell. vielleicht sollten ja mal leute aus dem südwesten ähnlich dargestellt werden, dann bekommst du auch ein solches…
        mit der selbstironie hatte es ja schon mal ganz gut geklappt: wir können alles, außer hochdeutsch…

  6. Mir scheint als wenn Bornemann es gelungen ist, das Team auf der Trainerposition verbessert zu haben und das mit einem Gewinn von 5 Mio. Euro. Das wäre eine herausragende Leistung.

  7. Feine Analyse, die Lust auf die ersten Spiel macht. Sicherlich wird das erstmal ruckeln, aber mit der Bornemann-Philosophie sollte das auch Früchte tragen. Und es wird spannend, wer noch dazukommt im Kader. denn €€ sind ja da 😉

  8. @maik: bitte um vergebung für die verwendung des begriffs „forum“ im zusammenhang mit dem millernton blog. ein unterschied von „forum“ zu „blog“ war mir bislang nicht bewußt. meine persönliche entwicklung ist zwangsläufig analog geprägt. ich gelobe besserung

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