Wie groß wird der Umbruch?

Wie groß wird der Umbruch?

Neuer Trainer, neue Liga = neue Spielweise? Beim FC St. Pauli stehen Veränderungen an. Wie diese aussehen könnten.
(Titelbild: Oliver Ruhnke/Imago Images/via OneFootball)

Beim Trainingsauftakt am Montag präsentierte sich Alexander Blessin hochmotiviert als Cheftrainer des FC St. Pauli („Wollen ein neues Kapitel aufschlagen“). Er erklärte, dass man in der ersten Woche die Basis für die etwas mehr als fünfwöchige Vorbereitungszeit legen werde. In der Folgewoche geht es bereits in Themen wie etwa das „Vorwärtsverteidigen“, so der 51-jährige. Und dann möchte der FCSP-Cheftrainer „relativ schnell in taktische Varianten gehen.“

Welche taktischen Varianten Blessin damit meinte, fügte er auch gleich mit an. Es gehe darum „die Abläufe und Prinzipien zu verdeutlichen“ in den Systemen mit einem Stürmer und zwei Zehnern dahinter und jenes mit zwei nominellen Stürmern. Beide Formationen beinhalten zwar auch eine Dreier- bzw. Fünferkette, allerdings keine Spieler auf der offensiven Außenbahn. Steht dem FC St. Pauli also ein deutlicher spieltaktischer Umbruch ins Haus? Die Frage kann eigentlich nur mit „Ja!“ beantwortet werden. Denn sowohl in Sachen Formation, als auch der taktischen Herangehensweise könnte sich zur neuen Saison einiges verändern. Schauen wir uns das also mal etwas genauer an.

3-5-2 – Wie sieht das genau aus?

Bei Royal Union Saint-Gilloise hat Alexander Blessin vor allem in der Rückrunde eigentlich immer in einem 3-5-2 spielen lassen, also einer Formation mit zwei nominellen Spitzen. Eine solche Formation bietet eine ganze Menge Vor-, allerdings naturgemäß auch Nachteile:

Rolle von Smith neu gedacht?

Zu den Vorteilen zählt sicher, dass man mit drei Innenverteidigern auf dem Platz sowohl defensiv als auch offensiv gut aufgestellt ist. Defensiv bieten drei Innenverteidiger in nahezu jeder Situation eine gute Besetzung der eigenen Box, unter anderem bei Flanken. Selbst dann noch, wenn ein Innenverteidiger von Gegenspielern aus der Kette rausgezogen werden sollte. Im Aufbauspiel können drei Innenverteidiger gut die Breite des Spielfelds abdecken, ohne dabei die Abstände untereinander zu groß werden zu lassen. Das allerdings nur, wenn der zentrale Innenverteidiger nicht vorrückt ins defensive Mittelfeld. Womit wir beim ersten großen Fragezeichen der Vorbereitung angelangt wären: Wie wird sich die Rolle von Eric Smith im Spiel des FC St. Pauli verändern?

Das Vorschieben von Smith war eines der zentralen Elemente im Aufbauspiel des FCSP der Vorsaison. Auch wenn Smith nicht auf dem Platz stand, wurde diese Rolle von anderen Spielern ausgefüllt. Bei Saint-Gilloise unter Blessin waren die Abläufe im Aufbau insgesamt vertikaler, der Ball wurde viel schneller nach vorne gespielt, als man es vom FC St. Pauli kennt. Häufig agierte das Team im 3-5-2 mit zwei oder einem Sechser im Aufbau, die/der vor sich einen Zehner hatten. Möglich, dass sich das nun etwas verändern wird, weil man mit Smith eben einen sehr aufbaustarken Innenverteidiger im Kader hat. Möglich aber auch, dass Smith sein Spiel etwas verändern wird – und damit das gesamte Aufbauspiel des FC St. Pauli eine signifikante Veränderung erfährt.

Das 3-5-2 mit offensiven und defensiven Verhaltensweisen. Links: Bei Ballbesitz schieben die äußeren Innenverteidiger nach außen und die Schienenspieler sehr weit hoch. Einer der beiden Sechser verabschiedet sich nach vorne (es dürfte Irvine sein). Ein klassischer Mittelstürmer agiert als Wandspieler, ein weiterer Stürmer bewegt sich wie ein Satellit um ihn herum. Auch der Zehner hat sehr viele Freiheiten in seinen Bewegungen. Rechts: Gegen den Ball ziehen sich die Schienenspieler zurück, sodass hinten eine Fünferkette entsteht (aus der Gegenspieler allerdings auch hoch angelaufen werden können). Die Offensivspieler bilden eine Dreierkette, sodass sich ein 5-2-3 bildet.
Das 3-5-2 mit offensiven und defensiven Verhaltensweisen.
Links: Bei Ballbesitz schieben die äußeren Innenverteidiger nach außen und die Schienenspieler sehr weit hoch. Einer der beiden Sechser verabschiedet sich nach vorne (es dürfte Irvine sein). Ein klassischer Mittelstürmer agiert als Wandspieler, ein weiterer Stürmer bewegt sich wie ein Satellit um ihn herum. Auch der Zehner hat sehr viele Freiheiten in seinen Bewegungen.
Rechts: Gegen den Ball ziehen sich die Schienenspieler zurück, sodass hinten eine Fünferkette entsteht (aus der Gegenspieler allerdings auch hoch angelaufen werden können). Die Offensivspieler bilden eine Dreierkette, sodass sich ein 5-2-3 bildet.

Numerische Überlegenheit – aber nicht auf der Außenbahn

Die Tatsache, dass es im 3-5-2 zwei Sechser und einen Zehner gibt, ist ebenfalls ein Vorteil. Denn so kann im Mittelfeldzentrum auf natürliche Art und Weise eine Überzahl hergestellt werden, ohne dass dies mit einem Verlust von Spielern in offensiveren Positionen einhergeht. Der Druck auf die gegnerische Defensivzentrale ist damit allein numerisch schon enorm hoch. Und dieser Druck wird sogar noch höher, weil die Schienenspieler im 3-5-2 oft weit mit hochschieben. Das ist ebenfalls ein großer Unterschied zum Aufbauspiel der Vorsaison: Denn von einrückenden Schienenspielern, wie unter Hürzeler, wird man im 3-5-2 wohl nicht viel sehen. Warum auch, wenn dort bereits drei zentrale Mittelfeldspieler sind?

Wichtig: Das Hochschieben der Schienenspieler funktioniert nur, wenn hinten drei Innenverteidiger als Kette aufbauen. Andernfalls passen die Winkel nicht im Aufbauspiel. Ein solches Verhalten erhöht den Druck auf die gegnerische letzte Kette wirklich enorm. Denn die muss mit einem Gegner im 3-5-2 ja bereits mit zwei nominellen Spitzen klarkommen – Blessin erklärte hierzu, dass er diese beiden Positionen gerne mit einem Stürmer „von Gardemaß“ besetzt und einem Spieler, der „um ihn herumschwimmt“. Durch die hohen Schienenspieler kann sich die letzte Kette des Gegners bei der Verteidigung gegen zwei Angreifer nicht einfach zusammenziehen, weil die Außenbahnen eben auch besetzt sein müssen. Diese eigentlich bereits vorteilhafte Positionierung birgt aber auch mehrere Risiken. Eines ist, dass das eigene Spiel relativ schnell statisch werden kann, weil es schon etwas größere Anstrengung benötigt, um in den Positionen zu rotieren.

Ganz grundsätzlich wird die Rolle der Schienenspieler besonders wichtig im 3-5-2. Denn bei einer Formation mit drei Innenverteidigern, drei zentralen Mittelfeldspielern und zwei Stürmern (also acht Feldspielern, die eher nicht auf die Außenbahnen des Spielfeldes fokussiert sind), ist der Anspruch an sie wirklich extrem hoch – was wohl das größte Risiko dieser Formation birgt. So ist das 3-5-2 anfällig, wenn die Gegner die Außenbahnen überladen. Besonders bei gegnerischen Umschaltsituationen ist es für die Schienenspieler oft kaum möglich, angemessen schnell wieder in die defensive Position zu finden. Der Anspruch an die äußeren Innenverteidiger und Sechser in Sachen Entscheidungsfindung (Wann gehe ich raus? Wann bleibe ich zentral?) wächst dadurch, genauso wie jener an die Laufleistung der Außenbahnspieler.

3-4-2-1 – Wie sieht das genau aus?

Wenn Royal Union Saint-Gilloise in der Vorsaison nicht in einem 3-5-2 auf dem Platz stand, dann zeigte sich das Team mit nur einer Spitze, in einem 3-4-2-1 nämlich. Was nur nach einer kleineren personellen Umstellung klingt, kann große Auswirkungen haben.

Im 3-4-2-1 gibt es nur eine nominelle Spitze und dahinter zwei Zehner, die „schwimmen“. Diese Spieler machen auch mal das, was Robert Klauß als Trainer des 1. FC Nürnberg als „breitziehenden Zehner“ bezeichnete – und für seine ausführlichen Erklärungen leider ziemlich angefeindet wurde. Wichtig ist hierbei zu wissen: Blessin war in der U17 und U19 von RasenBallsport Leipzig Co-Trainer von… Robert Klauß. Diese „breitziehenden Zehner“, die ich lieber „Halbzehner“ nennen möchte, können sich also durchaus auch auf die Außenbahn bewegen und dort zusammen mit den Schienenspielern eine Überzahl erzeugen. Allgemein ist der Vorteil von zwei Zehnern, dass sie sich qua Position in den Halb- und Zwischenräumen aufhalten, die gegnerischen Teams also konsequent vor die Frage stellen, wie die Zuordnung aussehen muss.

„Halbzehner“ und defensive Ähnlichkeit

Sowieso ist die Rolle der „Halbzehner“ besonders, weil sie ziemlich viele Räume bespielen können. Zum Beispiel können sie in den Achterraum fallen, sich auf eine Höhe mit der einzigen Spitze bewegen oder zeitweise wie offensive Außen agieren. Insgesamt bietet das 3-4-2-1 durch die „Halbzehner“ eine sehr gute Staffelung, wenn es um die Bildung von Passdreiecken im Aufbauspiel geht.

Ein großer Unterschied zum 3-5-2 ist also auch die Anzahl an nominellen Stürmern. Beim 3-4-2-1 ist nur noch ein Stürmer vorne zu finden. Wenn es nach Blessin geht, dann dürfte es sich dabei um einen klassischen, physisch starken Wandspieler handeln. Keine gravierenden Veränderungen zwischen den beiden Systemen gibt es in der Innenverteidigung und auf der Sechserposition. Hier positionsübergreifend eine gewisse Kontinuität in den defensiven Abläufen zu haben, ist auch sinnvoll. Sowieso gibt es in der Defensivarbeit eher geringe Unterschiede zwischen beiden Formationen. Beides lässt sich gegen den Ball leicht in ein 5-2-3 umwandeln – das kennen die Spieler des FC St. Pauli aus der Vorsaison.

Das 3-4-2-1 hat auch den Vorteil, dass es ein wenig den läuferischen Druck von den Schienenspielern nimmt, weil die Räume auf der Außenbahn in der Offensive eben auch anders besetzt werden können. Ein zentrales Element ist das Vorschieben von einem der beiden Sechser. Für die drei Innenverteidiger verändert sich zwischen 3-4-2-1 und 3-5-2 eher wenig. Mit dieser Formation ist übrigens Bayer Leverkusen unter Xabi Alonso gerade Deutscher Meister geworden. Und die Prinzipien von Blessin bei dieser Formation dürften sich auch in jener von Leipzig unter der Leitung von Domenico Tedesco wiederfinden (das ist aber schon zwei Jahre her).

Das 3-4-2-1 mit offensiven und defensiven Verhaltensweisen. Links: Im Offensivverhalten schieben die äußeren Innenverteidiger etwas auf außen, um möglichst die gesamte Spielfeldbreite abzudecken. Die Schienenspieler schieben weit nach vorne. Einer der beiden Sechser hält die zentrale Position, der andere löst in die offensive auf. Von elementarer Bedeutung für den Erfolg des eigenen Offensivspiels sind die vielseitigen Bewegungen der beiden "Halbzehner". Genereller Vorteil der Formation: Es gibt in der Grundordnung viele natürliche Dreiecke. Rechts: Gegen den Ball ziehen sich die Schienenspieler in die letzte Kette zurück - vorausgesetzt sie sind nicht im Gegenpressing gefordert. Die beiden "Halbzehner" schieben etwas nach außen, der Mittelstürmer lässt sich fallen: Fertig ist das 5-2-3, welches dem FCSP bereits aus der Vorsaison bekannt ist.
Das 3-4-2-1 mit offensiven und defensiven Verhaltensweisen.
Links: Im Offensivverhalten schieben die äußeren Innenverteidiger etwas auf außen, um möglichst die gesamte Spielfeldbreite abzudecken. Die Schienenspieler schieben weit nach vorne. Einer der beiden Sechser hält die zentrale Position, der andere löst in die offensive auf. Von elementarer Bedeutung für den Erfolg des eigenen Offensivspiels sind die vielseitigen Bewegungen der beiden „Halbzehner“. Genereller Vorteil der Formation: Es gibt in der Grundordnung viele natürliche Dreiecke.
Rechts: Gegen den Ball ziehen sich die Schienenspieler in die letzte Kette zurück – vorausgesetzt, sie sind nicht im Gegenpressing gefordert. Die beiden „Halbzehner“ schieben etwas nach außen, der Mittelstürmer lässt sich fallen: Fertig ist das 5-2-3, welches dem FCSP bereits aus der Vorsaison bekannt ist.

Wie passt das zum Kader des FCSP?

Tja, das ist eine ganz wichtige Frage und die Antwort darauf verdeutlicht, wie groß der Umbruch sein wird. Sollte Alexander Blessin als Trainer des FC St. Pauli tatsächlich eine dauerhafte Veränderung der Formation hin zu einem 3-5-2/3-4-2-1 anstreben, dann werden Spieler wie Dapo Afolayan, Elias Saad und Scott Banks ihre Spielweise anpassen müssen, hin zu einer zentraleren Rolle. Und im Gegenzug dürfte diese Veränderung der Spielweise von Danel Sinani und Erik Ahlstrand entgegenkommen. Auch die Rolle der Schienenspieler verändert sich massiv. In Leverkusen hießen diese im Verlauf der letzten Saison meist Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo, die auf 18 beziehungsweise 25 Torbeteiligungen kamen. Das verdeutlicht, wie viel offensiver die Schienenspieler in so einer Formation agieren könnten.

Der letzte Satz ist im Konjunktiv verfasst, weil die Umsetzung der Formation von Bayer Leverkusen natürlich etwas anderes sein wird, als jene vom FC St. Pauli. Es ist mehr Defensivarbeit von den eigenen Schienenspielern zu erwarten, als von jenen in Leverkusen. Trotzdem dürften sich die Ansprüche auf dieser Position, und damit an Spieler wie Philipp Treu, Manos Saliakas und Lars Ritzka, verändern. Doch wenn die Schienenspieler etwas mehr defensiv gefordert sind, dann dürfte dies auch dazu führen, dass aus den „Halbzehnern“ eher „Halbaußen“ werden, weil sie sich etwas weiter an der Seitenlinie positionieren. Das ist dann zwar immer noch ein Stück weg von dem, was man unter Fabian Hürzeler gespielt hat, aber es würde Chancen für die offensiven Außen im Kader eröffnen.

Verändern werden sich auch die Ansprüche an Stürmer. Und dabei ist fraglich, wie Johannes Eggestein reinpassen könnte. Klar ist, dass er mit 1,83m nicht über das von Blessin favorisierte „Gardemaß“ verfügt. Klar ist aber auch, dass es Eggestein in der Vorsaison gelungen ist, sich trotzdem als alleinige Spitze vorne zu behaupten. Das allerdings durch Agilität, weniger durch Physis in Form erfolgreicher Zweikampfführung (im Gegenteil). Sollte der FCSP unter Blessin nun vermehrt lange Bälle spielen, was der neue Cheftrainer bereits angekündigt hat, dann dürfte Eggestein (noch) weniger in eine Formation mit nur einer nominellen Spitze passen. In einem 3-5-2 hingegen wäre theoretisch schon Platz für einen agileren Stürmertyp. Allerdings stellt sich dann die Frage, was eigentlich aus Banks, Afolayan und Saad wird und ob die nicht sogar die Rolle als zweite Spitze spielen könnten. Es ist also alles ziemlich komplex.

Anderes Defensivverhalten

Eher wenig verändern dürfte sich die grundsätzliche Formation gegen den Ball. Denn aus einem 3-4-2-1 und auch 3-5-2 lässt sich recht simpel ein 5-2-3 bilden, also jene Defensivformation, die der FC St. Pauli auch letzte Saison zeigte. Doch aus dieser Grundordnung ist mehr Rambazamba als unter Hürzeler zu erwarten. Zwar kann kein Team den Gegner dauerhaft hoch und intensiv anlaufen. Aber die Teams von Alexander Blessin versuchen das gerne, pressen primär hoch.

Insgesamt wird mutig verteidigt. Es ist wenig verwunderlich, dass Blessin erklärte, man wolle in der zweiten Trainingswoche einen Fokus auf die Vorwärtsverteidigung legen. Denn das ist ein zentrales Element des eigenen Defensivverhaltens. Gerade, wenn gegnerische Teams die erste Pressinglinie überspielt haben, wird mutig agiert. Es wird eher versucht den Pass abzufangen, als die Tiefe zu sichern. Dieses proaktive Verhalten in der Defensive zusammen mit dem viel vertikaleren Spiel bei eigenem Ballbesitz wird dazu führen, dass es seeeehr viel wildere Spiele am Millerntor zu sehen geben wird, als in der Vorsaison.

Bringt erster Test bereits Erkenntnisse?

Wie deutlich der FC St. Pauli unter der Leitung von Alexander Blessin seine Formation und seinen Spielstil verändern wird, wird man sicher am besten in den Testspielen erkennen können. Grundsätzlich muss und wird sich auch nicht alles nach den Vorstellungen des Trainers richten (können). Auch er wird seine Idee anpassen, unter anderem an den Kader. Ob taktische Veränderungen bereits nach wenigen Trainingstagen an diesem Samstag zu sehen sein werden, wenn man gegen den Bremer SV spielt, ist offen. Es ist aber sicher, dass dem FCSP aus taktischer Sicht ein größerer Umbruch ins Haus steht.
// Tim

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13 thoughts on “Wie groß wird der Umbruch?

  1. Ich liebe diese Taktik-Artikel ❤️
    Bzgl. Jojo habe ich bereits überlegt, dass er ebenfalls eine Zehnerposition spielen könnte, genauso kann ich mir gut vorstellen, dass Elias in so eine Rolle reinwachsen könnte. Dapo und Banksy dann als Optionen für die Zwei-Spitzen-Variante?
    Ich schätze und hoffe, dass Blessin sich auch etwas für eine Formation mit zwei klaren Außenspielern überlegt. Wir haben Banksy schließlich kürzlich erst verpflichtet. Ich kann die erste Testspiele auf jeden Fall kaum erwarten

  2. Tim, Du akkreditierter Taktik-Guru! Herzlichen Dank für alles, was Ihr mit Eurem Team im Rahmen des Millerntons (und darüber hinaus)
    leistet. Hat Dir eigentlich schon irgendwann mal unser Verein (oder irgendein anderer) eine bezahlte Stelle angeboten? Selbst gegnerische Trainer haben sich ja schon beeindruckt von Deinem analytischen Vermögen gezeigt.

    1. Ich habe schon als Kind in MillernTon-Bettwäsche geschlafen und fühle mich sehr wohl hier. Was die Zukunft bringt, weiß niemand 😉

  3. Ich habe Blessins Interpretation des 3-5-2 eher als 3-1-4-2 wahrgenommen. Also eher ohne klaren 10er.

    Ich denke, dass wir auch mit Hürzeler auf bestimmte Veränderungen durch den Aufstieg reagiert hätten. Also bspw. eine engere Positionierung der Offensivspieler um nach Balleroberungen schneller in den Strafraum und zum Abschluss zu kommen. Auch werden wir seltener tief stehende Gegner bespielen müssen und benötigen daher mit dem Ball nicht die breite Positionierung.

    Für einzelne Spieler könnte das schwierig werden. Für das Umschalten fehlt Eggestein das Tempo, als Wand-/Zielspieler die Größe. Muskelmasse hat er ja zugelegt. Banks und Afolayan kann ich mir auf den Halbpositionen vorstellen, bei Saad bin ich noch nicht sicher. Sinani und Ahlstrand könnte das tatsächlich entgegen kommen. Allerdings dürften sie um die gleiche Position konkurrieren.

  4. Spannend. Ich hab derzeit das „Gefühl“, dass uns der Trainerwechsel sogar ganz gelegen kommen könnte, weil ggfs. ja der „Hürzelerball“ von innen und außen erwartet worden wäre und es ja auch hätte passieren können, dass wir so weiterspielen wollen wie vor allem in 2023 und das in Liga 1 kolossal in die Hose geht. Na ja, alles Spekulation.

    Wen kannst Du Dir aus unserem aktuellen Kader denn auf der „Halbzehn“ vorstellen? Ich hab beim Lesen darüber nachgedacht, ob das nicht ggfs. auch eine Option für Jojo sein könnte, Agilität und Spielverständnis bringt er ja definitv mit. Dapo sehe ich ggfs. auch dort, wenn die Außenpositionen umgedeutet werden. Wie gesagt: Spannend.

  5. Für mich ist das viel zu viel Theorie. Ich gucke auf das Spielermaterial 🫢😉😊

    Ich sehe z.B. Dapo und Elias – das sind echte Waffen. Die müssen beide spielen. Klar, in der Spitze braucht man noch einen Knipser. Beim Fokus auf die Taktik sehe ich die Gefahr, dass man sich der eigenen Stärken beraubt.

    Ansonsten fand ich Hürzelers Spielweise unattraktiv, insofern freue ich mich über den Ausblick auf mehr lange/hohe Bälle.

  6. Vielen Dank, Tim,
    für mich bist Du der wahre 2. Co-Trainer, der im Team noch fehlt ! Taktikfuchs wäre auch noch ein perfektes Nomen für Dich.
    Grandios, hoffe, der Trainer liest Deine Ausführungen – vielleicht auch für ihn noch befruchtend 😜

  7. Vielen Dank für deine Analyse, Tim !!!

    Nur befürchte ich (leider), dass unsere Spieler vor diesem neuen und hochkomplexen System kapitulieren werden.
    Keine Ahnung, ob der erfolgreiche Hürzeler Fussball in der Bundesliga hätte bestehen können (wahrscheinlich nicht), aber zur Zeit sehe ich große ???, welche Aufgaben Eggenstein, Saad und auch Afolayan zu erfüllen haben.

    Wagner bisher gekommen. Mehr körperliche Robustheit gegen weniger Spielintelligenz (Abgang Hartel).

    Sorry, aber da muss noch mehr kommen (nicht nur für den Sturm) – ehrlich gesagt viele Spieler mehr, wo dann auch Spieler uns noch verlassen werden.

    Jetzt ins Trainingslager, würde dem Team sehr zu Gute kommen, wenn Neuzugänge schleunigst integriert werden.

    Toller Mannschaftsgeist hin oder her, vom Aspekt Leistung her ist dieses Team -Stand jetzt- für mich das Darmstadt der letzten Saison (sorry!)

    1. Auf welchen Positionen siehst du Heidenheim, Kiel, Bochum stärker besetzt?

      Das System iweniger komplex als unser bisheriges. Es wird direkter gespielt und mehr Weet auf die Verwertung von Balleroberungen gelegt.

  8. Zu Smith, ich fand ihn in den Ballbesitzphasen in denen er nicht vorschob sondern defensiver zwischen den anderen Innenverteidigern agierte eigentlich auch extrem gut.
    Er wirkte auf mich da fast wie ein QB beim Football, weil er etwas mehr Zeit hatte und seine langen Pässe sind ja eh immer genial. Das könnte zum Spiel mit Zielspieler vorne drin auch sehr gut passen.

    1. Könnte mir Smith auch in einer ähnlichen Rolle wie Toni Kroos in der Nationalmannschaft bei der EM vorstellen. Der hat sich ja auch immer in die IV fallen lassen und dann aus der 3er-Kette aufgebaut. Allerdings meistens (aber nicht nur) als linker IV.

  9. A few teams play in the system you describe with wingers as wing players, i.e. the wingback position can be taken over by Saliakas, Treu or Ritzka if your oppoient is dominating, but Afolayan, Saad, Banks, (and Metcalfe even more so, if needed) could play that role in a more offensive version. Some wingers know how to adapt to the specific defensive demands, others struggle.

    Lapoussin, for example is last year’s left wingback at Union. He is trained as a winger, not a left back.

    Granted, the teams that play that way are the ones that are supposed to dominate their league, which will hardly be the case for St Pauli in the Bundesliga…at least at the beginning.

  10. Ich verstehe nicht, wie die prognostizierte Spielweise – viel Gegenpressing etc.- zu der dauernd lancierten als Forderung des Trainers nach einem ausdrücklich großgewachsenen „Mittelstürmer“ passen soll. Das kommt mir eher widersprüchlich vor.

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