Der FC St. Pauli ist in der ersten Bundesliga angekommen, wenn auch mit der Niederlage gegen Heidenheim nicht so wie erhofft. Auch sonst war viel los – die Lage am Montag.
FCSP-News
0:2 gegen den 1. FC Heidenheim
„Lehrgeld“ lautet die Überschrift über Tims Artikel zum Spiel – und wahrscheinlich reicht das schon völlig aus, um das Spiel zu beschreiben.
Doch der Reihe nach:
Treffpunkt Altonaer Balkon
USP hatte zur Saisoneröffnung geladen. Es wurde gegrillt, es gab Getränke, die Vorfreude war zu spüren. Und es war voll.
Pünktlich um 15.00h ging es dann im gemeinsamen Marsch zu Stadion. Ich würde mal auf etwa 3000 Menschen tippen, bei der weit verstreuten Masse und dem schlecht einsehbaren Bereich ist das aber mit großer Fehlertoleranz zu lesen. Unterm Strich verlief das alles ebenso entspannt wie lautstark, lediglich an „der Treppe“ gab es eine kleine Lauferei mit der Polizei – Hintergründe zumindest mir unklar.
Das Spiel
Die meisten von Euch werden es irgendwie gesehen haben, ansonsten sei auf Tims Bericht verwiesen. Die Kurzform: Willkommen in der 1. Liga. Torchancen muss man nutzen, Fehler sollte man vermeiden. Klappt beides nicht, verliert man Spiele.
In jedem Fall aber auch ein Spiel, welches gezeigt hat, dass der FC St. Pauli hier nicht chancenlos durch die Liga stolpern wird, sondern sehr wohl mithalten kann.
Der Schiedsrichter
Es ist ja so, dass Schiedsrichter keine Tore erzielen können. Insofern war Sven Jablonski auch schuldlos am Ergebnis, das haben wir uns schon selbst zuzuschreiben. Eingehen möchte ich daher auch nur kurz auf drei Szenen, die auch auf den Rängen diskutiert wurden:
- 18. Minute – Gelbe Karte für Jackson Irvine
Auslöser war ein Einwurf knapp in der Heidenheimer Hälfte, den Lars Ritzka nach einem Pressschlag für sich reklamierte. Mag stimmen oder auch nicht, Jablonski entschied für Heidenheim – und Irvine stand recht nahe an ihm dran, lief gestikulierend auf ihn zu und drang lautstark in „seinen Tanzbereich“ ein.
Ja, das kann man abtun und ihn einfach wegschicken, man kann aber auch Gelb zeigen. Wenn man das tut, sollte man es natürlich auch konsequent bei anderen Situationen beibehalten, dies war gegenüber Heidenheims Kapitän Mainka jedoch nicht der Fall.
Mit der neuen „Kapitänsregel“ hat das aber auch wenig zu tun, denn da geht es um Gespräche und Erklärungen in angemessenem Ton bei gravierenden Entscheidungen. Ob der Ton angemessen war, weiß ich natürlich nicht, im Video wirkt es eher „emotional aufgeladen“. Kann man geben, muss man nicht, war aber sicher auch kein Fehler. - 22. Minute – Gelbe Karte für Lennard Maloney
Es war die Szene, als Connor Metcalfe durch Pressing nach einem Abstoß eine sehr gute Gelegenheit hätte herbeiführen können, da sowohl Eggestein als auch Guilavogui mittig frei vorm Tor waren und die beiden Heidenheimer Verteidiger sehr weit außen standen. Sowohl im Block 1 als auch nach dem Spiel durfte ich einige Diskussionen darüber führen, ob man hier nicht auch Rot zeigen kann.
Für das Protokoll vorweg: Jede Rote Karte für den Gegner ist bei FCSP-Spielen immer berechtigt, klar.
In der konkreten Szene gab es zwei Argumentationsstränge: Brutalität des Fouls und/oder Notbremse. Nach Ansicht der Szene im TV (Spielminute 20:55 im fcstpauli.tv) halte ich Gelb aber für die richtige Entscheidung. Das Foul ist unstrittig, Maloney kommt klar zu spät. Es ist aber kein gestrecktes Bein und er trifft (in der Kameraperspektive aus Richtung Nord gut zu sehen) Metcalfes Fußspitze, nicht etwa den Knöchel.
Eine Notbremse war es für mich auch nicht, hier gibt es bekanntlich mehrere Faktoren zu bewerten, unter anderem die vorhandene Ballkontrolle und die Richtung des Balles. Bevor Metcalfe getroffen wird, spielt er den Ball bereits – und dieses Abspiel zu Guilavogui misslingt, der Ball geht eher Richtung Eckfahne. Eine klare Torchance lag also hier eher nicht mehr vor. - 28. Minute – Gelbe Karte für Robert Wagner
Klarer Fall von „Ball gespielt“. Mag sein, dass Wagner den Gegner danach noch am Fuß berührt, weil er das Bein weiter durchzieht. Mit ganz viel Wohlwollen könnte man sogar den Freistoßpfiff noch nachvollziehen (mit Tendenz zu „Nee, eher nicht.“), die Gelbe Karte ist aus meiner Sicht aber einfach falsch.
Drei Entscheidungen, die mit braun-weißer Brille auch hätten anders ausfallen können – aber bis auf die Karte für Wagner waren sie nicht falsch und allesamt auch nicht spielentscheidend. Und vor allem hätten sie uns kein Tor erzielt.
Der kicker kam zu folgender Bewertung: Note 2, „unauffällig und mit guter Körpersprache in einer leicht zu leitenden Partie“. Dem kann ich mich so anschließen, ohne braun-weiße Brille.
Links zum Spiel:
- Highlights: sportschau.de
- Fotos: Stefan Groenveld
- Bericht und Fotos: fcstpauli.com
- Stimmen zum Spiel: fcstpauli.com
Lage der Liga
Toll an der 1. Bundesliga: Ich kann jetzt Montags immer zum Einstieg auf die komplette Spieltagsbesprechung des Rasenfunks verweisen. In der aktuellen Episode (2h58m) spricht Max mit Constantin Eckner (DAZN) und Kim vom Weserfunk. Das Spiel des FCSP wird in knapp 20 Minuten ab 1h57m36s besprochen.
Freitag
Wer die 1. Liga letztes Jahr schon ab und an verfolgt hat, bekam am Freitag ein kleines Déjà-vu. Denn beim Eröffnungsspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Meister Bayer Leverkusen gewannen die Gäste mal wieder durch ein Tor in der Nachspielzeit. Hauptakteur des Spiels war der VAR, doch der Reihe nach. Vor dem Spiel gab es eine große Choreo der Gladbacher zu Ehren des Bökelbergstadions. Anschließend spielte nur Leverkusen und ging mit einer 2:0-Führung in die Kabine. Gladbach hatte zwar kurz vor dem Pausenpfiff durch Tim Kleindienst ein Tor erzielt, dieses rief aber zum ersten Mal den VAR auf den Plan, der Schiedsrichter Robert Schröder herausrief und diesen auf ein Foulspiel von Kleindienst hinwies.
Der Gladbacher Anschlusstreffer (59.) wurde zwar länger auf Abseits überprüft, zählte aber am Ende. Gleiches passierte auch bei Kleindiensts Ausgleich in der 85. Minute: auch hier dauerte es, aber der Treffer zählte. Von den zehn angekündigten Minuten Nachspielzeit waren acht abgelaufen, als Schröder erneut in die Review-Area gebeten wurde. Das in Realgeschwindigkeit kaum zu erkennende Foul führte zum Strafstoß für „Laterkusen“ – und Florian Wirtz verwandelte im Nachschuss zum 2:3 (0:2)-Auswärtssieg.
// Sportschau-Highlights
Samstag
RaBa Leipzig konnte den VfL Bochum mit 1:0 (0:0) besiegen, tat sich dabei aber deutlich schwerer als man es sich in Leipzig erhofft hatte. Unter anderem Ex-St. Paulianer Lukas Daschner hatte die Führung für die Gäste auf dem Fuß. Es traf dann aber Antonio Nusa (59.) zur Leipziger Führung. Willi Orban opferte sich in der 85. Minute für das Team und zog die Notbremse gegen Boadu, am Spielstand änderte sich nichts mehr. // Sportschau-Highlights
Die befürchteten Proteste bei der TSG Hoffenheim äußerten sich in Tapeten gegen die Vereinsführung und einer Zuschauer*innenzahl von nur 18.503. Merkwürdige Szenen, wenn die Heimkurve eigene Tore fast ohne Jubel zur Kenntnis nimmt. Gegen Aufsteiger Holstein Kiel reichte es für die TSG trotzdem zu einem 3:2 (2:0)-Heimsieg. Das erste Kieler Erstligator der Vereinsgeschichte erzielte Alexander Bernhardsson per Kopf in der 63. Spielminute zum 2:1-Anschlusstreffer, gegen die drei Treffer von Andrej Kramaric reichte es aber nicht zum ersten Punktgewinn für die Störche. // Sportschau-Highlights
Den Ball „ins Tor geritten“ hat für den SC Freiburg im Spiel gegen den VfB Stuttgart Ritsu Doan zum zwischenzeitlichen 2:1 beim 3:1 (1:1)-Heimsieg. Kurios, kann man nicht beschreiben, schaut es Euch selbst an. Anzuschauen lohnt sich auch der Stuttgarter Führungstreffer nach 80 Sekunden durch Ermedin Demirovic, der per Seitfallzieher traf. Am Ende jubelte der SCF verdient unter Neu-Trainer Julian Schuster. // Sportschau-Highlights
Der FC Augsburg trennte sich vom SV Werder Bremen mit 2:2 (2:1), auch hier ein bemerkenswerter Treffer, nämlich das 1:1 von Elvis Rexhbecaj für den FCA, dessen Schuss aus etwa 30 Metern wie an der Schnur gezogen in den Winkel sauste.
Als es bereits 2:2 stand, fühlten sich die Augsburger gleich zweifach vom Schiri-Gespann um Sascha Stegemann benachteiligt: In der 69. Minute erzielte Samuel Essende ein Tor, Stegemann pfiff aber sofort und entschied auf Handspiel. Die Bilder des VAR ließen Interpretationsspielraum, zu 100% ließ es sich nicht auflösen – und so blieb die Entscheidung auf dem Feld bestehen, das Tor zählte nicht. Während dies für mich nachvollziehbar war, sorgte die Szene in der 77. Minute für Erstaunen. Eine Augsburger Flanke touchierte die Hand von Anthony Jung… zwar nur leicht, aber doch klar zu sehen. Die Flanke war lange unterwegs, der Arm weit weg vom Körper – Stegemann konnte dies wohl live nicht sehen, die VAR-Bilder aber waren eindeutig. Stegemann blieb trotz seines Gangs in die Review Area bei seiner Entscheidung. // Sportschau-Highlights
Beim Spiel Mainz 05 gegen Union Berlin gab es das Bo-Duell zwischen dem Mainzer Trainer Bo Hendriksen und Union-Trainer Bo Svensson, bekanntlich mit Mainzer Vergangenheit. Am Ende stand ein 1:1 (0:0), bei dem Nadiem Amiri in der 53. Minute einen Freistoß für Mainz in den Winkel zirkelte und der ehemalige HSVer Laszlo Benes unmittelbar nach seiner Einwechslung ebenso sehenswert in der 74. Minute aus der Distanz zum Ausgleich traf. // Sportschau-Highlights
Das Abendspiel
Borussia Dortmund gewann gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0 (0:0). Abseits des Rasens war der Sponsorenvertrag mit einem Waffenhersteller das Hauptthema, welcher auf zahlreichen Bannern in der Kurve kritisiert wurde.
Sportlich entscheidend war die 72. Minute, als Fares Chaibi für die Eintracht eine scharfe Hereingabe drei Meter vor dem leeren Tor nicht verwandeln konnte und Jamie Gittens im Gegenzug das 1:0 für den BVB erzielte. In der Nachspielzeit fiel Igor Matanović im Strafraum und Frankfurt forderte Elfmeter, erneut schoss Gittens im direkten Gegenzug ein Tor. Der VAR-Eingriff blieb danach zurecht aus, Bensebaini hatte den Ball gespielt. // Sportschau-Highlights
Sonntag
Ein unterhaltsames Spiel bot der VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern München. Dieses endete mit 2:3 (0:1), obwohl Wolfsburg nach der Pause die Partie per Doppelschlag von Lovro Majer (47. & 55.) zunächst drehte. So sehr die Münchener auch eine unfassbare offensive Wucht entfalteten und insbesondere in der ersten Halbzeit noch Chance um Chance ausließen, so sehr erstaunten auch die Fehler in der Defensive, die Wolfsburg mehrfach einluden.
Apropos „Kapitänsregel“: Auch Harry Kane bekam Gelb, nachdem er vehement (und aus meiner Sicht zu Unrecht) einen Handelfmeter forderte.
Für Aufsehen sorgte nach Abpfiff Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl, dazu mehr in den Döntjes. // Sportschau-Highlights
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Clubheim: Neueröffnung geplant
Gut Ding will Weile haben. Seit Freitag ist öffentlich, dass es ein ehrenamtliches Kollektiv unter dem Dach des Amateurvorstandes gibt, welches das Clubheim wiedereröffnen und im Sinne eines Vereinsheims für Mitglieder, Mitarbeitende, Fans und Stadtteil betreiben will, ohne wirtschaftliche Interessen.
Erste Infos dazu gibt es hier, alles weitere in den nächsten Tagen und Wochen.
(Transparenzhinweis: Auch ich bin Teil dieser Gruppe.)
Der FC St. Pauli trauert um Heinz Mummenhoff
Heinz Mummenhoff war Ehrenmitglied des FCSP und verstarb am 15. August im Alter von 90 Jahren, wie der Verein am Freitag mitteilte. Mummenhoff war in den 70er und 80er-Jahren „Stadionchef“ und hielt mit seiner eigenen Firma und vielen unentgeltlichen Arbeiten das Stadion instand.
Unser Mitgefühl gilt allen, die ihm nahe standen. // fcstpauli.com
Blindenfußball
Das FCSP-Blindenfußball Team holte am Wochenende in den Spielen gegen Fortuna Düsseldorf und den FC Ingolstadt zwei deutliche 7:0-Siege. Damit ist man vor dem abschließenden Spieltag weiterhin in der Position, den Titel gewinnen zu können.
Auf die Spiele und die Tabellensituation schaue ich dann morgen genauer.
Regionalliga Nord (m/w)
1. Frauen
Das Testspiel gegen die 2. Frauen am Freitag endete mit einem 5:1 (5:0)-Erfolg.
Ernst wird es dann am kommenden Wochenende. Am Sonntag steht das erste Spiel der neuen Regionalliga-Saison an. Um 14.00h ist Anstoß bei Werder II.
By the way: Die U13 sucht noch Verstärkung (Jahrgänge 2012/13).
U23 verliert gegen Phönix Lübeck
Puh, wildes Spiel vor offiziell 167 Zuschauenden in Norderstedt: Schon nach fünf Minuten führte die U23 mit 2:0, am Ende aber stand gegen Phönix Lübeck ein 3:5 (2:2) und das Team wartet weiter auf den ersten Sieg unter Trainer Benny Hoose.
// Spielbericht & Fotos: fcstpauli.com / Spiel in voller Länge: NordFV.tv
DFB-Nachwuchsligen
A-Jugend mit Punkt beim Berliner AK
Zweimal zurückgelegen, zweimal ausgeglichen – das war die Geschichte der ersten Halbzeit für die U19 des FCSP. Ediz Eroglu (17.) und Toralf Hense (44.) glichen jeweils für Braun-Weiß aus. In der zweiten Halbzeit gab es (laut fussball.de) noch einen Platzverweis für den FC St. Pauli, am Ergebnis aber änderte sich nichts mehr.
Nach drei Spielen steht man bei zwei Punkten, nächsten Sonntag (13.00h, Königskinderweg) geht es gegen Holstein Kiel.
B-Jugend feiert Sieg in Rostock
Die Niederlage zu Saisonbeginn in Braunschweig passt weiterhin nicht so recht ins Bild, aber nach dem bereits überzeugenden 4:0 in Niendorf gab es nun auch bei Hansa Rostock ein klares 0:6 (0:2) für die U17. Younan Faghir Afghani und Ajdin Ibrahimovic schossen jeweils drei Tore.
Nächsten Samstag geht es gegen den Favoriten der Staffel, Hertha BSC kommt um 14.00h an den Königskinderweg.
Fanszene News
Eintrittskarten – gehen wir chronologisch vor:
Augsburg Away (15.9.)
Wie angekündigt wird der Fanladen leider keine Bahnfahrt anbieten, Fanclubs können aber noch bis morgen (Dienstag, 27. August) Eintrittskarten bestellen. Der Verkauf über das Kartencenter ist bereits abgeschlossen.
// Fanladen
Leipzig Home (22.9.)
Der Vorverkauf der restlichen Tickets startet am Donnerstag (29. August) um 11.00h.
// fcstpauli.com
Freiburg Away (28.9.)
Auch hier gibt es keine organisierte Fahrt des Fanladens, allerdings noch bis Sonntag (1. September) die Möglichkeit, sich als Fanclub auf Tickets zu bewerben.
Die Ticketinfos des Kartencenters folgen.
Döntjes
Wolfsburgs Trainer: „Komplett Friedhof“
Yeah, da wird die Wolfsburger Marketing-Abteilung frohlocken: Erst mal den ohnehin nicht als euphorisch bekannten Standort fantechnisch einsargen, Top-Idee!
Was war geschehen? Der VfL Wolfsburg hatte die Partie gegen den Deutschen Rekordmeister Bayern München nach der Pause gedreht, die Stimmung war aber für Trainer Ralph Hasenhüttl diesem Spielverlauf nicht angemessen. „Es war mir einfach bisschen zu ruhig. Als wir das Spiel drehen, war mal kurz Stimmung und nach dem zweiten Tor ist wieder komplett Friedhof.“ (Wolfs-Blog.de)
Wie im Wolfs-Blog zu lesen, kann man dies wohl als Bärendienst am eigenen Verein bezeichnen.
2. Liga-Watch
Die Liga erfüllt ihren Ruf als sehr ausgeglichen: Kein Team hat nach drei Spieltagen neun Punkte, lediglich zwei Teams (Aufsteiger Ulm und Eintracht Braunschweig) stehen noch ohne Punkte da. Zwei Geschichten Abseits des Rasens stechen an diesem Wochenende hervor:
Für Aufsehen sorgte Fürths Trainer Alexander Zorniger, der seinem Nachnamen alle Ehre machte und öffentlich den von Hoffenheim ausgeliehenen Torhüter Nahuel Noll anzählte. Der hatte mit einem vertändelten Ball den Paderborner Ausgleich ermöglicht. Zorniger erklärte seinen Unmut damit, dass das Thema bereits im Training mehrfach angesprochen worden sei und redete sich in Rage: „die Arroganz der jungen Spritzer“ wurde erwähnt, außerdem könne der „Berater gern bei mir anrufen, warum er nicht spielt“ wenn sich so ein Fehler wiederhole. Deutliche Kritik, die man öffentlich und auch in der Wortwahl so nicht gewohnt ist und für die sich Zorniger am Sonntag auch in aller Form entschuldigte (kicker).
Nicht zum Spiel ihres Teams in Magdeburg (2:2) kamen Teile der Schalker Fanszene. Diese wurden am auch uns gut bekannten Bahnhof Magdeburg-Herrenkrug von der Polizei festgesetzt, da man Hinweise auf eine „Drittortauseinandersetzung“ (Zitat Polizei) hatte und so eine Identitätsfeststellung von etwa (je nach Quelle) 350 bis 500 Personen als verhältnismäßig ansah.
Die vor Ort anwesende Fanhilfe Magdeburg hingegen bezeichnete die Maßnahme als „unverhältnismäßig“ und „Sippenhaft“. Die Schalker Kurve verzichtete aufgrund der Vorfälle auf organisierten Support.
3. Liga Watch
Schon am Freitag gewann Erzgebirge Aue gegen Dynamo Dresden mit 2:0 (2:0) (Highlights). Für Diskussionen sorgte anschließend die Szene zwischen Aues Keeper Martin Männel und Dresdens Stefan Kutschke in der 69. Minute, bei der Männel Kutschke nach einer Ecke, als er den Ball schon im Aus war, trat oder es zumindest versuchte. Je nach Auslegung wäre hier durchaus Rot für Männel angebracht, den VAR gibt es aber in der 3. Liga nicht. Stattdessen sah Kutschke für den folgenden Schubser Gelb und kurze Zeit später Gelb-Rot, als er Männel bei einem Abwurf in den Wurfarm rannte. Männel reagierte hier allerdings auch, als wäre ihm der Arm gerade mit einer Kettensäge abgetrennt worden. Aue ist nach drei Spieltagen das einzige Team mit neun Punkten.
Am anderen Ende der Tabelle steht 1860 München als einziges Team noch komplett ohne Punkt da. 15.000 Fans im ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße sahen ein 1:3 gegen Viktoria Köln. Auch unsere Freunde von der Kogge kommen nicht so recht vom Fleck. Gegen Borussia Dortmund II kam Hansa Rostock nur zu einem 1:1, der Ausgleichstreffer für den BVB fiel in der Nachspielzeit. Hansa-Trainer Bernd Hollerbach suchte die Schuld anschließend beim Schiedsrichter (kicker).
Spektakuläre Torverhinderung
Brighton Hove & Albion und Fabian Hürzeler feierten gegen Manchester United in der Nachspielzeit mit 2:1 den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel. Kurios war aber die Szene in der 70. Minute, als United eigentlich in Führung ging, doch Joshua Zirkzee in der Rutschbewegung den Ball auf der Torlinie noch berührte, weil er nicht mehr ausweichen konnte – und das Tor somit wegen Abseits (zurecht) aberkannt wurde. // Highlights: YouTube
Christoph Daum verstorben
Am Samstag wurde bekannt, dass Christoph Daum nach langem Kampf gegen den Krebs im Alter von 70 Jahren verstorben ist. Daum war sicher eine der schillerndsten Personen im deutschen Profifußball der letzten Jahrzehnte, bekannt insbesondere für seinen von beiden Seiten mit harten Bandagen geführten Kampf mit Uli Hoeneß.
Mir wird immer in Erinnerung bleiben, wie er sich 1998 nach dem DFB-Pokalspiel von St. Pauli II gegen Bayer Leverkusen, bei dem es lange 0:0 stand und die nur 5000 Zuschauer*innen eine ziemlich großartige Atmosphäre geschaffen hatten, das Megaphon geben ließ und sich bei den St. Pauli-Fans für diesen Abend bedankte. Möge er in Frieden ruhen. // Sportschau
Augsburg: Urteil nach Schuss aus der Dienstwaffe
„Ein Jahr und acht Monate Haft auf Bewährung“ – so lautet das Strafmaß für den Polizisten, der im Rahmen des Spiels FC Augsburg gegen Borussia Mönchengladbach vor etwa einem Jahr einen Schuss aus seiner Dienstwaffe abgab und dafür bis heute keine Erklärung hat. Damit würde der Polizist seinen Beamtenstatus verlieren und könnte auch nicht mehr in den Polizeidienst zurückkehren – allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
Ein „hohes Maß an Pflichtvergessenheit“ unterstellte der Richter dem Angeklagten. Auch an den Aussagen der Kollegen äußerte Richter Christoph Kern (gleichzeitig auch Präsident des Bayrischen Fußballverbandes) deutliche Kritik und warf ihnen taktisches Verschweigen und zweifelhafte Erinnerungslücken vor. Oberstaatsanwalt Michael Nißl sprach gar von „desolatem Aussageverhalten“ und davon, dass sie „erkennbar bemüht [seien], zu mauern und wenig zur Aufklärung beitragen“. // BR.de
Zu guter Letzt
Es lief die 6. Minute der Nachspielzeit, als Newcastles Joelinton beim 1:1 beim AFC Bournemouth eine Anleihe beim Wrestling nahm – und mit Gelb davon kam. // reddit
Joelinton yellow card vs Bournemouth
byu/Woodstovia insoccer
Forza St. Pauli!
// Maik
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Moin.
Da les ich hier „Nach Ansicht der Szene im TV (Spielminute 20:55 im fcstpauli.tv)“ und freu mich schon, dass ich das Spiel doch noch gucken kann, da ich es gestern wegen eines Geburtstags verpasst habe.
Naja, geht natuerlich nicht, oder doch ?
FCSP-TV Abo für nichtmal einen Fuffi im Jahr. Alle Spiele Re-Live kurz nach Abpfiff verfügbar (inkl. launigem und fachkundigem FCSP Kommentar). Eigentlich ein Muss für jede*n FCSP Fan
ok, thx. Ist mir irgendwie entgangen !
Geht.
Ist aber natürlich nur für Abonnenten.
In Wolfsburg scheint es ja gerade richtig zu brennen, nicht nur wegen der Aussage, sondern auch wegen politischen Dingen – wenn ich mir die Kommentare da so durchlesen…
Moin. Wisst Ihr, warum seit neuestem das Logo des Brauseherstellers aus Leipzig, sowohl im Stadion gestern, aber auch auf den Social Media Kanälen oder Webseite, gezeigt wird? Gab es dazu Auflagen vom Verband o.ä.?
Habe mich da ein bisschen drüber geärgert, zumal es noch vor einigen Wochen nicht gezeigt wurde.
Da haben wir keine Infos bzw bisher auch noch nicht gefragt.
Wir bleiben bei der inhaltlich korrekten Abkürzung RaBa.
Minimale Anmerkung, dass die Vorbestellfrist beim Fanladen für Augsburg seit gestern schon zu ist.
Haben wir auch verpasst, aber wird schon noch klappen…
Die ganzen, unterschiedlichen Fahnen gestern beim Einlaufen auf der gesamten Süd fand ich übrigens sehr geil.
Wer es nicht persönlich sehen konnte, im Video des Sportstudios ist es am Anfang zu sehen (auch wenn das in live natürlich noch besser kam): https://www.zdf.de/sport/bundesliga/fc-sankt-pauli-1-fc-heidenheim-highlights-zusammenfassung-saison-2024-25-100.html
Moin,
zum Blindenfußball berichtet auch RilRec Youth
rilrec.de/fcspfc
Forza.
Und für die Freunde der Frauen Kreisliga B,
Viktoria Kirchderne gewinnt 6-0 gegen Asseln.