FC Augsburg vs. FC St. Pauli 3:1 – Fehlstart perfekt

FC Augsburg vs. FC St. Pauli 3:1 – Fehlstart perfekt

Mit 1:3 verliert der FC St. Pauli gegen den FC Augsburg, zeigte dabei mehrere (taktische) Gesichter und musste einmal mehr seine Fehler teuer bezahlen.
(Titelfoto: Alexander Hassenstein/Getty Images/via OneFootball)

Puuh, dass ist jetzt schon der Inbegriff eines richtigen Fehlstarts. Drei Ligaspiele, drei Niederlagen – dreimal gegen einen Club gegen den der FC St. Pauli eigentlich punkten sollte, um den Klassenerhalt zu schaffen. Das gelang nicht – und mit fehlendem Spielglück kann zwar auch dieses Mal argumentiert werden, ausreichend beschrieben sind die Gründe für die erneute Niederlage aber nicht.

Die Aufstellung

In der Startelf des FC St. Pauli gab es nur eine Veränderung: Carlo Boukhalfa ersetzte Connor Metcalfe im zentralen Mittelfeld. Alexander Blessin erklärte vor Anpfiff am DAZN-Mikro, dass sich Boukhalfa diese Nominierung „verdient“ habe und zudem: „Wir wollten die Struktur nicht ändern, weil wir gegen den Ball gut gestanden haben.“

Ritzka bleibt in Startelf

Ein weiteres personelles Fragezeichen gab es um eine Rückkehr von Manos Saliakas. Blessin entschied sich dafür weiter mit Lars Ritzka und Philipp Treu auf den Schienenpositionen zu starten. Ganz ehrlich: Dass in der Bundesliga die beiden Startelfspieler des FC St. Pauli auf der linken Seite mal Carlo Boukhalfa und Lars Ritzka heißen – das habe ich nicht kommen sehen.

Viel mehr personelle und auch strukturelle Veränderungen gab es beim FC Augsburg. Die Startelf wurde auf gleich fünf Positionen verändert: Ruben Vargas, Frank Onyeka, Kritijan Jakic, Marius Wolf und Maximilian Bauer kamen für Tietz, Maier, Pedersen, Breithaupt und Jensen hinein. Dieser doch recht große personelle Umbruch hatte unter anderem auch die Formation als Grund: Statt einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute stellte sich der FC Augsburg in einem 3-4-2-1 auf.

Aufstellung beim Spiel FC Augsburg gegen FC St. Pauli FCA: Labrovic - Bauer, Gouweleeuw, Schlotterbeck - Wolf, Onyeka, Jakic, Giannoulis - Rexhbecaj, Vargas - Essende FCSP: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Treu, Wagner, Irvine, Boukhalfa, Ritzka - Eggestein, Guilavogui
Aufstellung beim Spiel FC Augsburg gegen FC St. Pauli
FCA: Labrovic – Bauer, Gouweleeuw, Schlotterbeck – Wolf, Onyeka, Jakic, Giannoulis – Rexhbecaj, Vargas – Essende
FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Treu, Wagner, Irvine, Boukhalfa, Ritzka – Eggestein, Guilavogui

FC St. Pauli spielt schwache erste Halbzeit

Um gleich mal die Stoßrichtung der folgenden Absätze zusammenzufassen: Die erste Halbzeit, die der FC St. Pauli in Augsburg spielte, war ziemlich enttäuschend. Das Team war offensiv schlicht nicht präsent und defensiv anfällig. Und das alles gegen einen Gegner, dem man die eigene Unsicherheit anmerkte. Wenig verwunderlich dann auch, dass Alexander Blessin nach Abpfiff bei DAZN erklärte: „Wir haben den Gegner stark gemacht.“

Im Spiel mit dem Ball organisierte sich das Team des FC St. Pauli erneut etwas verändert, versuchte Lösungen gegen das Pressingverhalten des FC Augsburg zu finden. Dabei bildete das Team zu Beginn eine Dreierkette im Aufbau (Smith blieb zwischen den Innenverteidigern). Vor allem Lars Ritzka schob bei eigenem Ballbesitz oft weit nach vorne, während Carlo Boukhalfa in den halblinken Defensivraum zurückfiel. So wurde versucht auf der linken Seite eine Überzahl im Aufbau zu erschaffen.

Passiv, langsam, fehlerhaft

Eine Überzahl hätte sich theoretisch auch im Mittelfeldzentrum ergeben können. Denn die Augsburger sortierten sich gegen den Ball in ein 5-2-3. Die drei Innenverteidiger des FC St. Pauli wurden dabei vom Trio Vargas-Essende-Rexhbecaj mehr oder weniger zugestellt (Rexhbecaj schob aus der Achter-Position nach vorne). Dabei standen allerdings Jakic und Onyeka, die Doppelsechs der Augsburger, theoretisch gegen das zentrale Mittelfeld des FCSP in Unterzahl. Vor allem dann, wenn die fallenden Stürmer des FCSP hinzugekommen wären.

Doch all die taktischen Feinheiten, all die Ideen das Augsburger Spiel gegen den Ball in Verlegenheit zu bringen, waren nur theoretischer Natur. Denn dem FC St. Pauli gelang es in den ersten 45 Minuten so gut wie nie auch nur ansatzweise sauber ins letzte Drittel des FCA zu kommen. Das eigene Aufbauspiel war langsam, ideenlos und durchsetzt von Fehlern. Es fehlte jegliche Dynamik, um nach vorne zu kommen und die Anzahl an Fehlpässen und gefährlichen Ballverlusten war viel zu hoch.
Entsprechend bedient war Alexander Blessin nach dem Spiel, als er über die ersten 45 Minuten sprach: „Wir haben viel zu viel nach hinten gespielt, haben träge und langsam gespielt. Dadurch haben wir Augsburg eingeladen uns zu pressen und den Blick nach vorne verloren.“

Kaum Ballgewinne im Pressing

Auch gegen Union Berlin gelang es dem FC St. Pauli in der ersten Halbzeit nicht, offensiv gefährlich zu werden. Der Unterschied war allerdings, dass man sich zumindest ins letzte Drittel vorspielen konnte (was gegen Augsburg nicht gelang). Dass der FCSP im ersten Abschnitt nur zu zwei Torschussversuchen kam (Boukhalfa und Guilavogui, in der gleichen Situation) und nur sechs magere Ballkontakte im gegnerischen Strafraum hatte, ist einfach zu wenig. Und das auch dann noch, wenn man defensiv sicher gestanden hätte.

Die Zahnlosigkeit in der Offensive hing unter anderem damit zusammen, dass es viel zu wenige Momente gab, in denen das Team nach Ballgewinn zu vielversprechenden Umschaltgelegenheiten kam. Die einzigen Torschussversuche entstanden zwar aus genau so einer Situation, als es Guilavogui gelang einen Augsburger Pass abzufangen. Doch insgesamt war das Team zu wenig aggressiv im Spiel gegen den Ball, sodass der FCA mit zunehmender Dauer des Spiels immer sicherer wurde, weshalb Blessin auch davon sprach, dass man den Gegner stark gemacht habe.

Weil der FC St. Pauli nur wenig Druck auf das Augsburger Aufbauspiel erzeugen konnte, stand das Team leider auch defensiv alles andere als sicher. Elf Torschüsse ließ man im ersten Abschnitt zu (28 FCA-Ballkontakte im eigenen Strafraum). Oft fehlte schlicht der Zugriff auf die FCA-Spieler, die sich bei Ballbesitz etwas anders als gegen den Ball positionierten (Rexhbecaj agierte zusammen mit Jakic oder Onyeka auf der Acht, Vargas sorgte offensiv für die Besetzung der Außenposition). Immerhin musste Nikola Vasilj nur ein einziges Mal im ersten Abschnitt ernsthaft rettend eingreifen, tat das herausragend gegen Essende.

Guilavogui verletzt sich

Zu allem Überfluss sorgte die einzige Abschlusssituation des FC St. Pauli der ersten 45 Minuten auch noch dafür, dass Morgan Guilavogui ein paar Minuten später ausgewechselt werden musste. Nach seinem weit verzogenen Torschuss fasste sich der Neuzugang des FCSP ans rechte Bein, lief nicht rund. Kurz danach, nach einer Klärungsaktion im eigenen Strafraum, bei dem es einen Kontakt gab, musste er ausgewechselt werden. Es ist zu hoffen, dass er sich keine schwere Verletzung zugezogen hat, besonders weil er eines der wenigen dynamischen Elemente im FCSP-Spiel war. Für Guilavogui kam Dapo Afolayan auf den Platz. Ein Wechsel der vermutlich Einfluss auf weitere personelle Entscheidungen hatte.
Die einzig gute Nachricht für den FC St. Pauli in der ersten Halbzeit war, dass sie irgendwann endete – und das mit einem 0:0.

Umstellung und Einstellung verändern sich

Zum Anpfiff der zweiten 45 Minuten standen dann Manos Saliakas und Elias Saad auf dem Platz. Saliakas ersetzte den gelb-vorbelasteten Ritzka, Saad (der im zweiten Abschnitt massiv Werbung für einen Startelfeinsatz betrieb) den blassen Wagner. Mit diesen personellen Wechseln – und der Tatsache, dass Afolayan bereits auf dem Platz stand – ging auch die Umstellung auf ein 3-4-3 einher. Es wäre spannend gewesen zu sehen, wie sich das Spiel beim Stand von 0:0 entwickelt hätte. Doch in der 47. Minute kam es zu einer diskutablen Szene…

AUGSBURG, GERMANY - SEPTEMBER 15: Alexander Blessin, Head coach of St Pauli looks on prior to the Bundesliga match between FC Augsburg and FC St. Pauli 1910 at WWK-Arena on September 15, 2024 in Augsburg, Germany. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
Alexander Blessin sah eine schwache erste und eine gute zweite Halbzeit des FC St. Pauli – und eine fatale Fehlentscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer // (Alexander Hassenstein/Getty Images/via OneFootball)

Ein Foul an Karol Mets?

Kurz nach Wiederanpfiff gab es einen FCA-Einwurf auf Höhe der Strafraumkante des FC St. Pauli. Karol Mets klärte die hereingeschlagene Flanke von der rechten Seite per Kopf. FCA-Stürmer Essende versuchte ebenfalls zum Ball zu kommen. Doch Mets war eher dran, von dem der Ball erst an Essendes Hand und dann aus dem Strafraum heraus sprang, während Essende den FCSP-Innenverteidiger voll mit dem Körper erwischte. Mets blieb liegen – und fehlte dann womöglich entscheidend, als Wolf, der den geklärten Ball von ihm aufnahm, zur Augsburger Führung ins FCSP-Tor traf. Für Blessin ein klares Foul („Das muss man abpfeifen.“) und es ist in der Zeitlupe auch zu erkennen, wie Schiedsrichter Felix Zwayer die Pfeife kurz in Richtung Mund führte nachdem Mets getroffen wurde. Der Pfiff blieb jedoch aus und für einen VAR-Eingriff war das vermutlich auch nicht klar genug (gecheckt wurde im Anschluss wohl nur, ob es sich um ein strafbares Handspiel von Essende handelte). Hätte Zwayer hier ein Offensivfoul gepfiffen, hätte sich sicherlich niemand beschwert. Pech für den FC St. Pauli.

Struktur des 3-4-3 bringt Vorteile

Trotz dieses denkbar schlechten Starts in die zweite Halbzeit ließ sich der FCSP nicht davon abbringen nun besseren Fußball zu spielen. Nach nur 15 Minuten hatten sie bereits mehr erfolgreiche Pässe im letzten Drittel, mehr Torabschlüsse und mehr Kontakte im gegnerischen Strafraum, als im gesamten ersten Abschnitt. Das 3-4-3 des FC St. Pauli ist in der Struktur anders als in der Vorsaison, wird viel geradliniger umgesetzt und ist auf dem Platz viel klarer zu erkennen. Denn Smith verbleibt dabei in der Innenverteidigung, die Schienenspieler bilden zusammen mit den beiden Sechsern eine erkennbare Viererkette und aus dieser Position bewegen sich alle vier Spieler immer vertikal vor oder zurück, aber eigentlich nie horizontal.

In der Struktur gefiel das Aufbauspiel des FC St. Pauli nun besser. Da die Augsburger Schienenspieler nur ungern die Fünferkette verließen (Saad und Afolayan sorgten mit ihrer Positionierung dafür), gab es viel Raum für die FCSP-Schienenspieler (vor allem für Saliakas), die sich etwas weiter hinten positionierten als noch in der ersten Halbzeit. Doch statt aus der guten Phase in den Minuten nach dem Rückstand etwas Zählbares zu holen, ließ sich der FC St. Pauli auskontern: Der eingewechselte Tietz traf nach einer maßgenauen Flanke von Onyeka zum 2:0. Das defensive Umschaltverhalten des FCSP war in dieser Szene, trotz deutlicher Überzahl, einfach nicht gut organisiert. Onyeka konnte flanken, obwohl zwei Spieler (Mets und Saad) Zugriff gehabt hätten. Tietz stand völlig blank am zweiten Pfosten, obwohl zwei Spieler (Wahl und Saliakas) diesen Raum erreichen konnten. Das sind einfache Fehler, die in der Bundesliga brutal bestraft werden.

Augsburg macht den Sack nicht zu

War das 0:1 noch nicht wirklich zu spüren, so war das 0:2 ein Wirkungstreffer für den FC St. Pauli. Denn kurz danach hätten Rexhbecaj und Onyeka das Spiel bereits entscheiden können, der FCSP wirkte kurzzeitig ziemlich von der Rolle. Doch der FC Augsburg nutzte diese Chancen nicht, das Spiel blieb damit zumindest etwas offen – und wurde durch den Anschlusstreffer von Boukhalfa nochmal spannend, bei dem Saad genauso maßgeschneidert flankte, wie Onyeka vor dem 2:0. Saad war es auch, der wenige Minuten vor dem Abpfiff die wohl beste Gelegenheit zum Ausgleich hatte. Der FCSP hatte nach dem Anschlusstreffer nämlich ziemlich Druck aufgebaut, spielte einen richtig guten Ball.

Fehlstart perfekt

Doch es reichte erneut nicht, der Ausgleich gelang nicht mehr. Stattdessen kam der FC Augsburg in der Nachspielzeit gleich zu mehreren vielversprechenden Gelegenheiten. Die dritte und letzte (hier ist nach meinem Empfinden zuvor ein Foul an Eric Smith erkennbar) nutzte Yussuf Kabadayi zum entscheidenden 3:1 für den FCA. Der Aufwand und die klare Leistungssteigerung des FC St. Pauli in der zweiten Halbzeit wurden also nicht belohnt.

Der FC St. Pauli verliert also auch das dritte Ligaspiel und der Druck Punkte zu holen nimmt damit natürlich nicht ab. Ein ziemlicher Fehlstart. Mut macht, dass sich das Team bis zuletzt gegen die erneute Niederlage stemmte und alles andere als chancenlos gewesen ist. Das sieht auch Blessin so, der von einer „intakten Mannschaft“ sprach und dabei auch den Anhang mit ins Boot holte: „Die Fans standen wie eine Wand hinter uns. Nur so geht es.“
Immer weiter vor!
// Tim

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34 thoughts on “FC Augsburg vs. FC St. Pauli 3:1 – Fehlstart perfekt

  1. Es ist eh so wie es leider ist – noch. Ich denke – hoffe, dass ein Glück auch einmal kommen wird und damit auch Punkte und damit das Minimalziel Klassenerhalt.
    Was ich jedoch nicht begreife ist, dass der Trainer für die erste Halbzeit „…träge und langsam gespielt“ befindet und ich mich frage, warum sich eine wohl gut vorbereitete, eingestellte und motivierte Mannschaft, die in der Bundesliga spielt, zu einem solchen Auftreten am Spielfeld hinreißen lässt. Und es liegt nicht nur am Trainer, darauf von Aussen einzuwirken, das abzustellen, zu verhindern, sondern die Führungsspieler am Platz sind dazu in erster Linie gefordert.

  2. Gute Analyse, danke. Unterm Strich bleibt aber, dass es nicht nur ein kompletter Fehlstart ist, sondern es einfach nicht reicht. Das hat mit der Mannschaft und mit der Attitüde der letzten Saison nicht mehr viel zu tun….das hätte ich so nicht erwartet.
    Auch Lars und Carlo in einer erstliga Startelf, man, man, man. Leider gibt es keine erfahrenen Spieler auf den Schlüssel Positionen und die Leistungsträger und Mitreißer im Team bleiben bislang blass. Was da los Trainer….? Nun kommt RB dann Freiburg und dann bald auch Dortmund. Nichts nervt mehr als eine Trainerdiskussion, aber da kommt man vermutlich nicht drum rum, wenn nicht die zündende Idee kommt. Wenn man zwei Wochen Vorbereitung auf ein solches Spiel hat und dann sowas abliefert, dann stimmt es doch irgendwo nicht. Mir ist bislang leider die deutliche Blessin Linie und ein klares System nicht ersichtlich.
    FORZA 🙏

  3. Moin, Guilavogui kommt mir hier in Deiner Analyse zu gut weg. Für mich fehlt bei ihm der Hunger und letzte Wille beim Zug zum Tor. Es gab zumindest 2 Situationen in der ersten Halbzeit bei dem ein geschickter Pass Guilavogui alleine vor das Tor geschickt hat, er diese Bälle auch noch mit einem Extraschub hätte erreichen können, er aber eher abgebremst hat. Diesen letzten Torhunger vermisse ich bei ihm! In der wichtigen Position ist das entscheidend für unser Spiel!

    In 3 Spielen quasi kein Schuss auf’s Tor, das wird unser nächster Maurides!

    Sorry, jetzt regen sich einige sicher auf, den Eindruck habe ich aber!

    1. Von Bornemann als Erstligatauglichen Spieler geholt, stellt sich leider schon sehr früh heraus, das Guilavogui dieser Ankündigung nicht gerecht wird. Die angesprochene Szene, in der Treu mit einem Traumpass diagonal Guilavogui blank spielt und dem dann der Ball 10 Meter vom Fuß springt, wurde ich das Gefühl nicht los, wenn aus solcher aussichtsreicher Situation keine Gefahr entsteht, dann kann uns nur ein Eigentor von einem Augsburger Spieler helfen. Da die Transferperiode schon abgelaufen ist, wiederhole ich mich gerne auf dieser Plattform nochmal mit dem Hinweis, das der arbeitssuchende Spieler Choupo-Moting noch zu haben ist. Auch Eggestein ist kein erstligatauglicher Spieler , geschweige Albers und Maurides. Über das Mittelfeld , insbesonders der Spieler Wagner machen mir zusätzlich noch Sorgen.

  4. Was ich dem Trainer vorwerfen könnte ist, dass Irvine offensichtlich noch nicht zurück war von den Länderspielen, warum spielt er?
    Ansonsten kann Blessin an den vielen, teils einfachsten, Fehlpässen auch nichts ändern.
    Die Jungs sind nervös, das erklärt u.a. auch die besseren 2. Halbzeiten.
    Blessin wird auch wissen warum er Dapo und Saad so spät einsetzt, die Qualität der beiden wird ihm wohl kaum entgangen sein.
    Die unsäglichen Kontertore hatten wir übrigens letzte Saison in den ersten Spielen auch.
    Lasst die Mannschaft eingrooven und gebt dem Trainer Zeit.

  5. Diese Mannschaft ist total verunsichert. Sie spielt nicht das was sie kann,sondern das was sie soll. Und das kann sie nicht. Die offensive Power sitzt auf der Bank und aber auch jeder einzelne Spieler hat sich verschlechtert und ist nur noch bei optimistischen 85%. Jetzt könnte man sagen, 1. Liga ist halt schwieriger. Aber gegen einen zusammen gewürfelten 4. Ligisten ging das Elend doch schon los. Vielleicht bringt es ja was, wenn sich die sportliche Leitung, der Spielerrat und der Spielführer mal hinter geschlossenen Türen und einem Kasten Bier und anderen bewusstseinserweiternden(legalen) Dingen mal alles auf den Tisch bringen. Läuft das so weiter, ist das einzige was wir jagen, der Rekord von TB.

  6. Moin Tim,
    vielen Dank für deine Analyse, auch wenn es natürlich etwas Schade ist, dass deine Analysen in dieser Saison bislang oft das Beste an den Spielen sind 😛

    In einem deiner Artikel vor der Saison hattest Du darauf hingewiesen, dass der Trainer ja sicher nicht beharrlich an seinem System (insb. mit zwei Spitzen) festhalten wird, wenn es offensichtlich bessere Alternativen gibt. Nunja nun stehen wir hier nach drei Spieltagen und Null Punkten und nach jedem Spiel drängt sich die Frag auf „was-wäre-wenn wenn wir mit 3-4-3 gestartet wären?“. Für mich geht es nicht darum, dass wir in den ersten beiden Spielen nicht auch in der ersten Hälfte durchaus guten Fußball gespielt haben, sondern vielmehr darum, ob wir das Beste aus unseren Möglichkeiten mit dem Kader machen.
    Mit Dapo und Saad haben zwei der top 5 Spieler des Kaders lediglich 98 (Dapo) und 80 (Saad) von 270 möglichen Einsatzminuten in der Bundesliga?! Man stelle sich mal vor ein Trainer der Bayern in ihren Hochzeiten hätte das Spielsystem umgestellt und die Flügelzange Robben & Ribery draußen gelassen… System hin oder her, man sollte als Trainer besser Möglichkeiten finden seine besten Spieler auf den Platz zu bringen (dies gilt auch für den Fall Saliakas. Auf Grund anderer Umstände jedoch nur mit Abstrichen).

    Jetzt sind halt drei Spiele rum und als der Spielplan veröffentlicht wurde, empfand ich ihn direkt als so unglücklich für uns wie man es sich nur hätte vorstellen können. Mit einem neuen System des offensiven Pressings und schnellen Umschaltspiels gegen Gegner zu starten, welche grundsätzlich defensiver und auf weniger Ballbesitz geprägten Fußball ausgelegt sind, war erkennbar unglücklich.

    Wir können nur hoffen, dass es mit der „intakten Mannschaft“ uneingeschränkt so stimmt, denn dass das neue System mit unserer Mannschaft gegen spielstarke Gegner funktionieren kann, hat die Mannschaft in der Vorbereitung durchaus eindrucksvoll bewiesen.

    Also: Forza und bessere Tage werden kommen!

    1. Der Artikel, in dem beschrieben wird wie Saad auf rechts und Dapo auf links fuer Schwung gesorgt haben ?

  7. Danke für die Analyse Tim! Mein Eindruck war das Guilavogui sich schon bei dem Zusammenprall im Mittelfeld in den ersten Minuten verletzt hat, als der Gegenspieler zu spät kam. Er lief danach die ganze Zeit sichtbar unrund. Bei den späteren Aktionen hatte er glaube ich dann nur ein Einsehen dass es wohl nicht weiter geht.

  8. Auch wenn es erst drei Spiele sind, kann man schon ein paar Dinge konstatieren.

    1. System
    Offenbar tut sich die Mannschaft damit schwer. In der Offensive sieht das schlimm aus, auch weil Genauigkeit und Geschwindigkeit fehlen, defensiv auch jetzt nicht so stabil. Die Mannschaft fühlt sich im 343 erkennbar wohler. Allerdings passiert dann genau das, was Blessin prognostizierte und deswegen ein anderes System implementierte: Wir sind anfällig, wenn der Gegner schnell umschaltet.
    In dem Zusammenhang kommen wir zu
    2. Kader
    Dem System geschuldet steht auf dem Platz eine qualitativ schlechtere Mannschaft zu Beginn als im Vorjahr, und die aus dem Vorjahr (minus Hartel) muss dann dem Rückstand hinterherjagen. Sorry, aber das kann nichts werden.
    Der Kader hat für Blessins Idee nicht genug Qualität. Letztlich wahrscheinlich auch so nicht. Es sei denn Spieler wie Irvine, Treu etc. springen so schnell wie möglich auf Erstliganiveau. Da ist Irvine beispielsweise keineswegs angekommen. Und das nicht wegen eines möglichen Jetlags.
    Wenn Blessin es nicht umgehend schafft ein einigermaßen stabiles System mit den besten Spielern hinzubekommen, dann wird das alles sehr schnell aussichtslos sein. Ja, er steckt in einem Dilemma. Und das wurde ihm eingebrockt durch
    3. Die Kaderplanung
    Es war klar, dass es nach Hürzelers Abgang nicht leicht werden würde. Blessin hat auch eine Idee mitgebracht. Soweit so gut. Allerdings wurde weder Hartel annähernd ersetzt noch Spieler für die neue Idee verpflichtet. Und so sieht es dann auch aus: Qualitativ reicht es nicht, da kann kein System und kein Trainer Wunder bewirken. Wenn ich mir die Angriffsversuche in den ersten Halbzeiten ansehe, die fehlende Präzision, kaum einen ordentlichen Steilpass beim Umschalten, dann sehe ich einfach nicht, wo irgendein Optimismus herkommen soll.

    Und vergessen wir nicht: Je länger keine Erfolge zu verzeichnen sind, desto weniger Selbstvertrauen wird das Team haben.

    Ich hoffe sehr, ich täusche mich und muss alles nach 10-12 Spieltagen revidieren. Tue ich dann mit Vergnügen. Im Moment aber bin ich eher hoffnungslos.

  9. Stand jetzt hat uns Blessin einfach nur unserer Stärken beraubt: Gefährliche Flügelzange – weg. tief stehende sichere Defensive – weg. Offensive Standardgefahr – weg. Defensive Stabilität bei Standards – weg. Vorrangehende Führungsspieler – weg.

    Dazu kommt noch dass wir trotz Mehreinnahmen von knapp 30 Mio. nix auf dem Transfermarkt gemacht haben. Es kann doch nicht sein, dass sobald ein 8er ausfällt wir überlegen ob Saad, Boukhalfa oder Treu auf der Position spielen… Da hätte man auch einen Plan B hinter Kemlein verfolgen müssen.

    So wird es einfach nur darum gehen vor Kiel und Bochum den 16. zu erreichen, aber auch dafür seh ich aktuell dunkelgrau.

  10. Man muss halt gestehen, dass es vom Kader her einfach nicht reicht. Wir hatten gestern diverse Spieler auf dem Platz, die in der 1.Liga völlig überfordert sind und dort auch nichts zu suchen haben. Zusätzlich erschreckend, dass selbst unsere „Kanten“ in der Abwehrreihe in Bezug auf Zweikampfhärte völlig unterlegen sind. Blessin kann man hier keinen Vorwurf machen, vielleicht nur den, dass wir für seinen bevorzugten Stil einfach nicht die Spieler haben und er von seiner Idee abrücken sollte. Wie auch immer, mir fehlt der Glaube und auch die Zuversicht, dass wir irgendwie den Klassenerhalt schaffen könnten.

  11. Als ich die Aufstellung sah, war leider klar, dass das nicht werden würde. Es erschließt sich mir nicht, warum Alexander Blessin in der Begrüßungsrunde erzählte, dass er nicht festgelegt sei und sein System dem Kader anpasse, nur um dann genau das Gegenteil zu machen, obwohl der Kader nicht für ein 3-5-2 zusammengestellt wurde.

    Es ist aber nicht nur die Aufstellung, die bei mir zu großen Sorgenfalten führt, sondern das gesamte Auftreten der Mannschaft. Weiter oben schrieb einer der Carstens „Ansonsten kann Blessin an den vielen, teils einfachsten, Fehlpässen auch nichts ändern.“ und genau da muss ich widersprechen. Die Mannschaft hat in den letzten Jahren bewiesen, dass sie Kurzpassspiel nicht nur kann, sondern quasi perfektioniert hat. Nun ist 1. Liga natürlich nochmal ein anderer Schnack, aber die Spieler haben gezeigt, dass sie eigentlich sehr passsicher sind. Wenn nun selbst einfachste Bälle nicht mehr klappen, ist es offenkundig eine Kombination aus Kopfsache und taktischer Vorgabe (Fehlpässe sind selbstredend nicht gewünscht, aber eine Konsequenz des angepeilten stärkeren Umschaltspiels und Umstellungen im Aufbau) und für beides ist Blessin hauptverantwortlich. Dazu kommt nun auch eine extreme Anfälligkeit für Konter, sobald man sich etwas offensiver orientiert. Teilweise lässt sich das nicht verhindern, die Absicherung bei eigenen Standards ist aber keine Zauberei.

    Und dann wäre da mittlerweile auch noch Blessins ziemlich dünnhäutiges und unsouveränes Auftreten. Ja, man hätte vor dem 1:0 auf Foulspiel pfeifen können, aber das dann als Ausrede zu nutzen („Und das Tor muss man auch erst mal verdauen nach den Umstellungen. Wenn wir das nicht gekriegt hätten…”), empfinde ich, vorsichtig formuliert, als unglücklich in einem Spiel, das ohne weiteres auch 5:1 für Augsburg hätte ausgehen können. Zumal die Umstellung überhaupt nicht nötig gewesen wäre, wenn man nicht wieder mit einem 3-5-2 gestartet wäre. Mir fehlt im Moment der Glaube, dass er gegenüber der Mannschaft souveräner auftritt und habe große Sorge, dass er die Mannschaft verliert oder sogar schon verloren hat.

  12. Noch ein Nachtrag, Irvine ist auf der 6 eine Verschwendung, seine ganzen offensive Qualitäten kommen nicht zum tragen. Mir ist klar, das das eine Konsequenz des Hartel-Transfers ist, deshalb gilt auch an dieser Stelle: der Kader ist zu schwach für die Liga!

    Hätte, hätte Fahrradkette, aber es wäre mit Sicherheit besser und billiger gewesen, wir hätten Hartels verständliche finanzielle Forderungen erfüllt. Diese und die weiteren personellen Scharten im Winter auszuwetzen wird ein Vielfaches kosten, sie nicht auszuwetzen und gleich wieder abzusteigen wird den Verlust 10-20 mal erhöhen.

    Fazit: Es geht nicht um Blessin, es geht um Bornemann!

  13. Seitdem ich das Spiel gegen Halle gesehen habe und eingedenk des Verlustes von Hürzeler war und ist mir klar, Pauli ist leider der erste Absteiger der Saison!
    Ein neuer Trainer, der starrköpfig sein in der belgischen Liga erfolgreiches System unbedingt auf unsere Mannschaft übertragen will, eine mit diesem System komplett fremdelnde Mannschaft, die in Halle darauf wartete, dass der Gegner die Initiative ergreift, damit man, wie vom Trainer gefordert, schnell Umschalten kann, hatte und hat mit dieser Umstellung auch ihre bis anhin erfolgreichen Automatismen aufgeben müssen. Dazu die fehlende Aktivität auf dem Transfermarkt, obwohl doch klar war und ist, Tim und Maik haben es doch in ihrer statistischen Analyse im Sommer zeigen können, dass die allermeisten Spieler des Kaders keine Bundesligareife besitzen. Warum Bornemann nur Spieler, vielleicht mit der Ausnahme von Guilavogui, geholt hat, die man als Nachwuchsspieler bezeichnen muss, bleibt unklar, weckt aber in Zusammenhang mit dem Abgang von Hürzeler und den vorausgegangenen Turbulenzen seiner Vertragsverlängerung durchaus Zweifel an der echten Absicht, sich bundesligatauglich zu verstärken. Vielmehr steht im Raum, der Verein brauchte das Geld und nimmt der sofortigen Wiederabstieg billigend in Kauf.

    Jedenfalls hat der Trainer nicht erkannt, oder will es nicht erkennen, dass der Kader nicht zu seinem System passt. Ein guter Trainer passt das System seinem Kader und den jeweiligen Gegnern an! Zusammen mit dem in großen Teilen nicht bundesligareifen Spielern – ich wiederhole gerne, wie ja von Tim und Maik schon im Sommer klar gezeigt – führt nun dazu, dass die Saison schon gelaufen ist und man als einziges Ziel haben kann, nicht der schlechteste Absteiger der Bundesliga ever zu sein. Der Frust bei Spielern und Fans ist schon jetzt groß und wird größer werden. Der Trainer will und kann wohl auch nicht umsteuern, hat nicht die Expertise, talentierte Spieler durch seine täglich zu verbessern. Es ist gut zu merken, die Spieler vertrauen dem Trainer nicht, dessen Entscheidungen ja zumindest für mich dann auch häufig nicht nachvollziehbar sind.

    So hat die Vereinsführung binnen wenigen Wochen all das, was man mühsam über Jahre aufgebaut hat, verspielt. Bornemann, sofern nicht das Präsidium ihn zwang, hat im Rausche des Aufstiegs sein bisheriges Augenmaß völlig verloren und mit der Verpflichtung dieses Trainers und dem, wie er es sagt, „Vertrauen in den bisherigen Kader“ den Niedergang eingeleitet. Das ist aus meiner Sicht nun auch nicht mehr zu stoppen, Winterverpflichtungen kommen zu spät und sind teuer, auch bleibt das Problem mit diesem Trainer und seines Systems, sofern er weiter Regie führen darf.
    Traurig aber wahr, Pauli sollte sich als Zweitligateam langfristig etablieren und jedwede Ambitionen, in der Bundesliag spielen zu wollen endgültig aufgeben. Dazu bedarf es viel mehr als der Verein jemals wird aufbieten können und auch Heidenheim kann nicht als Vorbild gesehen werden.

  14. Ich kann damit leben, abzusteigen.
    Wenn die Aufstiegsspieler das Niveau nicht haben, ist das ok. Dann ist die Bundesliga ein Abenteuer wo sie Spaß haben und sich austoben sollen.

    Leider wird die Mannschaft im Stich gelassen. Da ist der Trainer, der ihnen ein System aufzwängt, dass nicht passt. Da ist die sportliche Leitung, die es nicht schafft ein auch nur annähernd adäquates Mittelfeld für die Bundesliga zusammenzustellen – nach Abgang des wichtigsten Spielers und 20 Millionen Mehreinnahmen Fernsehgeld. Jaja Gehälter etc. steigen auch, aber sind wir wirklich so nah an der Insolvenz, dass wir nur Transfers auf Zweitliganiveau leisten können??

    Saad’s Interview lässt den Frust im Team erahnen. Blessin’s Postgame Interview mit Schiri-Schelte und Bornemanns Transfermarkt Interview wirken wie Schadensbegrenzung und Nebelkerzen.

    So macht absteigen keinen Spaß. Lass uns zurück zum Aufstiegsfußball. 2:6 macht mehr Spaß als jede Woche ein harmloses 0:2

  15. Imho ist deutlich zu sehen, dass der Switch von der sehr abwartenden, geduldigen Hürzeler-Philosophie zur schnellen Umschalt-Philosophie von Blessin einfach noch etwas Zeit braucht, gestern gerade in der ersten Hälfte. Noch etwas Geduld und Vertrauen in unseren Trainer, dann wird das schon.

  16. Sehe ich auch so, dieses ganze Kader-Gequatsche geht mir echt auf die Nüsse. Äh, moment, warte mal.., Choupo könnte doch gut den neuen Burgstaller geben.
    Das Kernproblem bleibt aber für mich:
    Was ist das für ein Trainer, der einer Mannschaft ihrer Stärken beraubt?
    Das verstehe ich nicht.
    Ja, Qualität. Und, jaja Transfers. Das sind doch alles nur Nebenschauplätze. Lass die Mannschaft das spielen, was sie kann und dann gucken wir, wofür das reicht.

  17. Nach 3 Spieltagen ist FCSP das laufstärkste Team, absolviert die drittmeisten intensiven Läufe und hat den viertmeisten Ballbesitz – um mal ein paar positive Dinge hervorzuheben.
    Schade nur das der Aufwand zwischen den Strafräumen versickert…, ist vielleicht eine Systemfrage…

  18. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie sich die immer gleichen Debatten von Jahr zu Jahr wiederholen.
    Der Kader zu schlecht, der Trainer zu unerfahren, stur, gestrig (oder was auch immer), Bornemann kann ja sowieso nix… Aber hat der nicht den einen oder anderen „Fußballgott“ (Saad, Irvine, Afolayan etc.) zu uns geholt? Hat nicht ein sehr junger Trainer nach einigen Spielen Durststrecke dann auch letzte Saison die richtigen Ergebnisse geliefert? Und woher soll denn eigentlich das Geld kommen, „bundesligataugliche“ Spieler zu kaufen? Wir konnten in der zweiten Liga auch nicht unbedingt die tollsten Transfers (den Namen nach) tätigen und sind trotzdem aufgestiegen.
    Ich glaube, man sollte mal die Kirche im Dorf lassen und vielleicht noch ein, zwei Spiele abwarten bevor man alles über den Haufen wirft. Vielleicht passt unser System tatsächlich besser zu den wirklich spielstarken Gegnern und wir zeigen das mit einem beherzten Auftitt gegen Leipzig. Kann natürlich auch sein, daß wir ähnlich wie Holstein gegen die Bayern unter den Bus geraten. Who knows?
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Blessin bis zum 34. Spieltag am Systeme festhält, wenn es so gar nicht funktioniert. Und manchmal braucht es nur ganz wenig, um ein Spiel in eine andere Richtung zu drehen.
    Insofern am Sonntag alle hin und mit dem Millerntor Roar die Dosen ohne Punkte nach Hause schicken!

    Forza!

    1. Danke für Deine sachliche und nüchterne Einordnung. Ich finde es schwer zu ertragen, wie ergebnisorientiert hier schwarz weiß von einigen von uns geschrieben wird. Ist leider auch ein Abbild der Diskussionskultur außerhalb des Fußballs: Scheinbar ist alles so einfach zu lösen, auch ohne Fachkenntnisse oder Hintergrundinformationen wissen viele alles besser, ist doch alles logisch, sieht doch jeder, wir sind das Volk, nur Bornemann und Blessin können es nicht – Leute! So reden in der Politik die populistischen Hetzer! Vertraut der Sachkunde von Profis, akzeptiert Komplexität und nehmt auch Niederlagen mal hin: Ohne Verlierer gibt es keine Gewinner, manchmal sind die anderen einfach stärker.

  19. Das war so klar, dass diese Kommentare kommen. Es ist so billig, jetzt schon alles besser zu wissen.

    Locker bleiben und Zeit geben.

  20. Wir müssen am Saisonende besser als drei andere Teams sein. Und am vergangenen Wochenende hat der FCSP das erste Team hinter sich gelassen, also einfach mal relaxen….

    1. So ist’s. Sämtliche Schwarzmalerei ist völlig übertrieben nach 3 Spielen. Von denen zugebenermaßen 2 nicht toll waren.

      Und ja, natürlich ist der Hartel-Abgang nicht aufgefangen worden. Das ist wirklich ein Fehler, ein großer sogar.

      Lasst uns bis zum Winter in Sichtweite von 3 anderen Mannschaften bleiben und dann kommt halt noch neben Kemlein ein Paul Nebel.

  21. Ich habe mich von Anfang an gewundert, wie Bornemann auf die Idee kommen konnte, diesen Trainer zu verpflichten. Offenkundig war doch: seine Bundesliga- und Erwachsenenfußball-Kenntnisse sind nicht ausreichend. Woher sollen sie auch kommen? Abgesehen von der Arbeit in Belgien gelang ihm nur ein misslungenes Intermezzo in Italien. Der nächste Irrglaube ist und war, dass ein Trainer aus der Leipziger Schule den Hürzeler Ball auch nur annähernd fortsetzen würde. Wie vor mir in den Kommentaren schon absolut treffend gesagt worden ist: Blessin will partout seine Spielidee in ein eine Saison lang funktionierendes (eigentlich sogar tollen Fußball spielendes) Ensemble implementieren – und beraubt damit dem Team seine Stärke und mit jeder weiteren Niederlage auch der inneren Überzeugung, gut genug für die Bundesliga zu sein (ich behaupte nicht, dass der Kader Substanz genug für Liga 1 hat, aber als Aufsteiger hätten sie mit einem ersten Erfolgserlebnis – hurra, wir haben Heidenheim überrannt – womöglich weiter auf ihrer Euphoriewelle gesurft)… Chance verpasst.

    Würde Blessin die Bundesliga richtig kennen, hätte er überdies gewusst, dass – erstens – schnelles Flügelspiel das probate Mittel gegen Mannschaften wie Heidenheim und Union gewesen wäre. Und, dass zweitens ganz sicher ist: diese beiden Mannschaften wollen den Ball nicht, also funktioniert auch kein Umschaltspiel gegen sie. Mal abgesehen davon, dass wir nicht den Kader dafür haben. Umschaltspiel mit Eggestein – lächerlich. Mit Boukhalfa und Metcalfe – absurd. Mit Irvine? Dafür ist sein Weg zum Tor als Sechser viel zu weit und sein Tempo zu niedrig. Wagners Offensivfähigkeiten mag ich nicht beurteilen, er fand in der Vorwärtsbewegung irgendwie noch gar nicht statt.

    Und wenn Umschaltspiel, dann bitte mit Tempo. Auf nationalem und internationalem Top-Niveau zeigt sich in der Offensive doch immer wieder: Speed kills. Und den größten Speed haben bei uns Afolayan und Saad. Sie gehören auf den Platz, nicht auf die Bank.

    Ich gebe zu, ich gehöre außerdem auch zu denen, die nach nur einem Heimspiel und eineinhalb Auswärtsspielen an der Torjäger-Qualifikation von Guilavogui zweifeln. Wenn ich es korrekt erinnere, dann hat er zwei Tore in der zweiten französischen Liga erzielt. Auch da wieder die Frage: Was hat sich Bornemann von dieser Verpflichtung versprochen? 10-12 Tore? Willkommen im Wolkenkuckucksheim…

    Tatsächlich wäre ein Augsburger 5:1 korrekter gewesen als ein 2:2. Damit sind wir bei – drittens – der Defensive. Mets, Wahl, Smith… nein, die traurige Wahrheit ist: das wird allein schon von deren Tempo her nicht reichen, um hinten die Reihen zu schließen und mal ein 0:0 zu halten. Auch hier darf die Frage erlaubt sein an Bornemann: Warum gab’s da eigentlich keinen Transfer?

    Nun, vorbei ist vorbei. Also: Lasst uns eine Saison Bundesliga genießen. Auch, wenn’s wehtun wird. Darmstadt hatte zur Halbzeit zwei Siege und vier Unentschieden. Vielleicht gelingt uns das auch, irgendwie (Bochum, Kiel – mit Umschaltfußball? Eher nicht. Mit Tempo über die Flügel? Schon eher)…

    Aber zum passenden Zeitpunkt muss unsere Vereinsspitze Bornemann dann fragen, warum er in der Transferperiode keine Spieler für Blessins Spielidee geholt hat? Das ist wirklich irritierend – und lässt tatsächlich die Vermutung aufkommen, dass der Verein die TV-Millionen dringend für andere Etat-Posten benötigte.

    Hoffentlich nicht nur für die Vertragsverlängerung von Big B…

    1. Erfahrung hatte auch Hürzeler nicht.
      Was für uns zum Problem wird sind die Gegner, die werden nämlich deutlich besser – da hilft es uns nicht wenn wir auch besser werden, gegen einige von denen haben wir einfach keine Chance. Das man mit einem Eggenstein im Sturm in der Bundesliga eine Doppelspitze spielen will werde ich auch nie verstehen. Ich glaube aber auch nicht, das wir im Sommer massenhaft neue Spieler hätten holen sollen, aber zumindest 2-3 weitere um zu hoffen, das einer davon einschlägt – Spieler die sicher einschlagen können wir uns nicht leisten, also müssen wir ein paar holen um zu hoffen dass einer es packt.
      Ich stimme aber der Aussage zu, das „so absteigen keinen Spaß bringt“. Wir sind so hoffnungslos unterlegen, und sobald wir ein bisschen nach vorne spielen sind wir hinten offen wie sonst was und werden hoffnungslos ausgekontert – von den eher schwächsten Teams der Liga. Da weiß ich nicht woher da Optimismus kommen soll wenn die Gegner massiv besser werden in den kommenden Spielen.

    2. sehe ich fast deckungsgleich ……. – bis auf die Aussage zu Guilavogui : viele gute Ansätze, das wird noch. Gebt ihm noch ein wenig Zeit.

    3. Moin, deine Sichtweise kann ich zu 100% bestätigen. Was Hürzeler und Bornemann vorherige Saison erreicht haben, stürzen Blessin, Göttlich und Bornemann zusammen wieder ein. Bornemann holt einen Trainer und hat leider vergessen, die nötigen Spieler dafür zu verpflichten. Unser Sparfuchs Bornemann hat sich leider verzockt.

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