Lage am Millerntor – 23. Oktober 2024

Lage am Millerntor – 23. Oktober 2024

Der FC St. Pauli vermeldet einen längeren Ausfall von Elias Saad, die Braun-Weiße Hilfe Angriffe und bei uns geht es um Nachwuchsfußballer, viel Geld und es ist mal wieder Zeit DAZKE zu sagen. Die Lage am Mittwoch.

+++ Update 10.00h +++ Eric Oelschlägel verpflichtet

Der FC St. Pauli hat mit Eric Oelschlägel die verletzungsbedingte Lücke auf der Torhüterposition geschlossen. Hier geht es zum Spielerprofil.

FC St. Pauli

Niederlage beim BVB

Einen letzten Blick zurück gibt es beim Vereins-TV: // YouTube

Elias Saad operiert

Tja, scheiße.
Die Sprunggelenksverletzung von Elias Saad nach dem komplett unnötigen Foul von Dominik Kohr (kurz vor Schluss, 3:0-Führung, Ball an der Außenlinie) erforderte jetzt eine Operation. Die genaue Ausfallzeit bleibt abzuwarten, viele Spiele in diesem Kalenderjahr sind von Saad aber wohl nicht mehr zu erwarten, wenn überhaupt.
Wir wünschen einen guten Heilungsverlauf! // fcstpauli.com

Datenmodelle im Profifußball

Da fährt Tim in den Urlaub und ballert vorher noch ein richtiges Brett raus: „Ein irrationales Misstrauen“ lautet die Überschrift zu seinem Longread, in dem er auf die Arbeit im Profifußball mit Daten schaut und unter anderem mit Andreas Bornemann und Christoph Biermann (11Freunde) gesprochen hat.
Holt Euch vorher nen Kaffee, es dauert etwas länger.

Neues von den Alten

Kleines Erdbeben in Fürth: Nach zehn Punkten aus neun Spielen und der krachenden 0:4-Niederlage im Derby gegen den 1. FC Nürnberg (Sportschau-Highlights) wurde der „sportliche Neuanfang“ ausgerufen. Trainer Alexander Zorniger und Geschäftsführer Sport Rachid Azzouzi wurden daher freigestellt. Azzouzi war in verschiedenen Rollen und Zeiträumen über 22 Jahre beim Kleeblatt tätig und bekam sicher auch deswegen die Gelegenheit, sich in der offiziellen Meldung zu bedanken und zu verabschieden.

Lage der Liga

Gestern vergessen: Der VfL Bochum hat nach der Freistellung von Peter Zeidler die beiden bisherigen Co-Trainer „bis auf weiteres“ befördert. Markus Feldhoff und Murat Ural besitzen beide die UEFA-Pro-Lizenz und leiteten gestern die erste Trainingseinheit.

Gestern Abend gab es zwei Spiele in der Champions League mit Beteiligung der Bundesliga:
Borussia Dortmund spielte bei Real Madrid und führte zur Pause mit 2:0. Die „Wir sind besser als Real!“-Artikel wanderten schon in großer Anzahl in unseren Entwürfe-Ordner, ehe Real dann in der 2. Halbzeit aufdrehte und am Ende noch mit 5:2 gewann.
Besser machte es der VfB Stuttgart, der bei Juventus Turin in beeindruckender Art und Weise auftrat. 22:7 Torschüsse, 10:4 Ecken, ein Tor von Undav aufgrund eines eventuellen Handspiels vom VAR einkassiert und einen Elfmeter (kläglich) verschossen – am Ende näherte man sich einem 0:0. Doch in der Nachspielzeit traf El Bilal zum hochverdienten 0:1-Auswärtssieg. (Highlights)

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Blindenfußball

Das Frauen-Nationalteam, welches in großen Teilen aus Spielerinnen und Staff des FC St. Pauli Blindenfußball-Teams besteht, absolviert aktuell in Hamburg ein Trainingslager mit dem Nationalteam Englands. Das erste von drei Testspielen konnte man gestern mit 3:0 gewinnen.
Morgen (Donnerstag, 16.30h) ist das abschließende Spiel geplant, kommt gerne am Borgweg vorbei. // Facebook

Fanszene News

Braun-Weiße Hilfe: Angriffe in Dortmund

„Übergriffig, unprofessionell und eskalativ“ ist ja schon mal keine gute Überschrift für einen Ordnungsdienst. Wenn dann zusätzlich auch noch Mitarbeitende der Fanhilfe körperlich angegriffen werden, ist auch für Ordnungsdienste ein neues „low“ erreicht.
Alle Details: Braun Weiße Hilfe

Kevin Behrens

Über den homofeindlichen Vorfall von Kevin Behrens bei einer Signierstunde des VfL Wolfsburg hatten wir berichtet. Nun steht am Wochenende ja mit seiner Mannschaft sein Besuch am Millerntor an.
Der Zusammenschluss „St. Pauli Pride“, von dem auch jährlich die Teilnahme der Amateursportabteilungen am CSD organisiert wird, möchte ihm ein besonderes Willkommen bereiten. // Instagram

Dachverband der Fanhilfen

Der Dachverband der Fanhilfen hat sich erwartungsgemäß zur Sicherheitskonferenz der Innenministerien und den dort getätigten Beschlüssen geäußert. No surprise: Es spricht wenig Begeisterung aus den Zeilen: „Angriff auf die freie und selbstbestimmte Fankultur“
Von einem „Überbietungswettbewerb mit Falschbehauptungen und Unwahrheiten“ ist die Rede, auch DFB und DFL bekommen zurecht ihr Fett weg:

„Da die Verbandsspitzen diesen direkten Angriff auf die Fankultur unterstützen, müssen nun die Vereine eindeutig Position beziehen. Entweder sie stellen sich auf die Seite der Fans oder sie unterstützen einen populistischen Kurs, der einzig und allein die Konfrontation mit den eigenen Anhängern im Stadion zum Ziel hat.“

Linda Röttig, Dachverband der Fanhilfen

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Nachwuchsleistungszentrum (NLZ)

Nicht sonderlich gut kommt auch das NLZ im Artikel des Abendblatts (€) weg. So richtig konkret sind die Vorwürfe nicht, es geht eher wage in die Richtung, dass man doch das Scouting laut eigener Aussage abgeschafft hätte, der Kaderplaner aber trotzdem scoutet. Ich würde ja annehmen, dass dies auch immer noch sein Job ist, aber vielleicht verstehe ich da auch etwas nicht.
Was ich aber verstanden habe, ist, dass die eine maßgeblich zu Wort kommende Person (vom NTSV) der HSV-Reporter der BILD ist und der andere Verein (Paloma) Kooperationspartner des HSV. Nun ja.
Wenig überraschend wird der Kooperationspartner des FC St. Pauli (ETV) eher lobend über die Zusammenarbeit zitiert.

Döntjes

ZDF: Kicker als Ware – Geschäft mit dem Nachwuchs

Wo wir schon beim Thema Nachwuchsfußballer sind: Beim ZDF gibt es einen Videobeitrag (44min), in dem die Arbeit der Topclubs rund um „die besten Talente der Welt“ gezeigt wird. „Wer es schafft, ist ein Mensch mit Preisschild“ ist einer der bemerkenswerten (und zweifelsohne korrekten) Sätze.
Zu Wort kommt unter anderem auch Ralph Gunesch, der als „Übergangstrainer“ die Jugendlichen beim Übergang vom NLZ in den Herrenbereich begleitet. Auch Marco Feldhusen, in Hamburg ansässiger Talentscout und für den FCSP tätig, ist Teil des Beitrags.

US-Investoren im Fußball

Money, money, money ist auch das Thema in der taz.
2023 befanden sich 35 Klubs der europäischen Topligen (von 98) „ganz oder teilweise in Besitz von US-Investoren, viele davon Private-Equity-Konzerne“, Tendenz steigend. Das Problem ist also größer als „nur“ RaBa Leipzig und der angeschlossene Konzern. In den ersten vier Ligen Englands sollen US-Investoren bei einem Drittel der Teams eine Rolle spielen.

Zu guter Letzt

DAZKE, new edition! // reddit

One job lads
byu/AlanMerckin inGunners

Forza St. Pauli!
// Maik

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7 thoughts on “Lage am Millerntor – 23. Oktober 2024

  1. Zum NLZ: Als nächstes kommt bestimmt nochmal das Thema Vetternwirtschaft dort und insbesondere in der Vereinsführung hoch. Wäre gespannt, ob das dann auch der HSV Korrespondent macht.

    Zum Thema US-Investoren. Die taz mit ihrer selektiven Wahrnehmung guckt wohl bewusst nicht nach Deutschland. Der FC Augsburg hat mit David Blitzer auch einen US-Investor, genauso wie Hertha mit 777. David Blitzer scheint aber etwas konservativer zu sein. Ich hätte dieses Jahr eigentlich schon mit einem Transfer von Demirovic in Richtung Crystal Palace gerechnet, aber der Investoreneinfluss scheint da noch nicht so groß zu sein. Aber wenn 50+1 mal kippt, bin ich sicher, dass wir in Deutschland dann den FCA als erstes Farmteam haben. Mein Vertrauen in die Augsburger Fans ist nicht so ausgeprägt. Die Hertha könnte dann das Spielzeug irgendeines weiteren Golfstaates werden (liebe Herthaner wie wäre es mit Kuwait? 🙂

  2. zu Elias Saad/Dominik Kohr: Vermutlich geht es nicht nur mir so, sondern allen, die seine Spielweise und besonders dieses Foul an Elias Saad gesehen haben: ich hab so ein Hals.
    Leider wird/ wurde DK nun überhaupt nicht wirklich bestraft; die gelbe Karte war ja eh Hohn.
    Könnten Elias oder der FCSP nicht versuchen, irgendwie rechtlich gegen DK vorzugehen oder zumindest den DFB/die DFL zu ermuntern, etwas gegen diesen Treter zu machen? Man könnte sich ja mit anderen Vereinen zusammen tun, die auch DK bedingte Ausfälle verzeichnen mussten.

    1. Puh, schwierig.
      Auf Facebook forderte auch schon jemand eine Anzeige wegen Körperverletzung.
      Ich persönlich halte es für gut und richtig, dass Verletzungen im Sport durch Fouls wirklich nur in allerextremsten Ausnahmen vor Zivilgerichten landen.
      Dies forderst Du hier ja auch nicht konkret, aber für das DFB-Sportgericht sehe ich hier auch keine Möglichkeit, da die Gelbe Karte eben eine Tatsachenentscheidung war, bei der ich auch mitgehen würde. Glatt Rot ist das für mich auch nicht zwingend – falsch waren ja eher die vorher ausbleibenden Gelben Karten.
      Und ich würde auch weiterhin dafür plädieren, persönliche Strafen nicht von der Länger der Verletzung abhängig zu machen, dies würde zu gänzlich neuen Problemen führen.

      1. Im Sinne „des Geistes der Regel“ wäre aber eine rote Karte, die an klar durch ein Foul hervorgerufene Verletzungen gekoppelt ist, doch sinnvoll, da „der Geist der Regel“ doch dem Wunsch entspringt, Spielende vor langwierigen oder schweren Verletzungen zu schützen, oder?
        😉

        1. Ich lass mich doch von Dir hier nicht provozieren 😉

          Nee, ich glaube einfach, dass da zu viel „Schmu“ mit betrieben werden kann. Dann lässt sich irgendein Ergänzungsspieler in einem Spiel gegen den direkten Konkurrenten von deren Starspieler anatmen, und meldet sich krank für ein paar Monate ab (ich übertreibe…).
          Außerdem würden dann wieder andere argumentieren, dass Sperren für Rote Karten ohne Verletzungen verkürzt werden sollten. Nee, da würde ich nicht dran rühren wollen.

  3. 😇 Tschuldigung, konnte nicht widerstehen.

    Inhaltlich bin ich bei dir. Was nicht heißt, dass ich mit Dominik Kohr ein Kaltgetränk genießen würde…

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