Der FC St. Pauli scheidet aus dem Pokal aus, die U23 verliert gegen Lübeck und die Gentrifizierung schreitet voran. Hat schon bessere Tage gesehen: Die Lage am Mittwoch.
In eigener Sache: Morgen ist Feiertag – dementsprechend erscheint auch keine Lage. Wir lesen uns Freitag wieder. Ruhe ist hier trotzdem nicht, eine neue Folge „Female St. Pauli Stories“ von Debbie wird erscheinen.
FC St. Pauli
4:2-Niederlage in Leipzig
Die Wenigsten dürften fest von einem Weiterkommen ausgegangen sein, Hoffnung hatten aber sicher Viele. Besagte Hoffnung dürfte nach 17 Minuten und zwei Gegentoren dann wohl beendet gewesen sein – doch die Tore von Guilavogui und Smith brachten den FC St. Pauli zurück ins Spiel. Ein zwischenzeitliches 3:3 war möglich, am Ende aber wechselt Leipzig halt einen Spieler mit über 20 Millionen Euro Marktwert ein und gewinnt mit 4:2. Guter Auftritt – bringt im Pokal nur halt noch weniger als in der Liga, wenn das Ergebnis nicht passt. Immerhin können wir uns so also jetzt auf die Liga konzentrieren, auch wenn darüber der Weg nach Europa deutlich länger ist.
Ich hatte erstmals bei einem Spiel Tresendienst im gut gefüllten Clubheim und kann daher wenig bis nichts über das Spiel sagen, aber Tim hat das ohnehin bereits ausführlich in die Tastatur gebracht:
„Mutig gegen die eigenen Fehler“
Weitere Links:
- Sportschau-Highlights
- Bericht und Fotos: fcstpauli.com
- Stimmen zum Spiel: fcstpauli.com
Lage des Pokals
Tja, die Rubrik wäre im Falle eines Weiterkommens sicher interessanter gewesen, als sie es jetzt ist. Daher nur die Kurzform: Offenbach scheidet als letzter Regionalligist aus (0:2 gegen den KSC), ansonsten setzen sich in den meisten Fällen die Favoriten durch. Wolfsburgs 1:0 gegen den BVB nach Verlängerung kann man als kleine Überraschung bezeichnen, Kölns 3:0 gegen Kiel überrascht wohl vor allem in der Höhe. Bei Stuttgarts 2:1-Sieg gegen Kaiserslautern gab es einen Elfmeterpfiff nach einem Foul außerhalb des Strafraums, aber in den ersten beiden Pokalrunden gibt es halt keinen VAR.
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord (m/w)
U23 unterliegt dem VfB Lübeck
Es war der 10. Spieltag, als Drittliga-Absteiger VfB Lübeck zuletzt auf einem Abstiegsplatz stand. Seitdem konnte man sich stetig vorarbeiten und auch das Nachholspiel gestern Abend vor gut 700 Zuschauenden (der Großteil aus Lübeck) bei unserer U23 wurde mit 3:1 (1:0) gewonnen.
Isma Baraze Adam war es, der in der 89. Minute den Ehrentreffer für Braun-Weiß erzielte, nachdem er einen zu kurzen Rückpass erlaufen und den Torwart außerhalb des Strafraums umlaufen konnte.
Bericht und Fotos: fcstpauli.com // Spiel in voller Länger: NordFV.tv
Dadurch steht die U23 weiter in der Abstiegszone, wenn auch knapp überm Strich. Weiter geht es am Sonntag, wenn der Bremer SV um 14.00h zu Gast in Norderstedt ist.
1. Frauen mit 2:2 gegen den ETV
Der Spielbericht unserer 1. Frauen zum Unentschieden gegen den ETV ist ebenso online wie der Bericht von Matthias von Schramm, der zudem auch noch das Spiel der 2. Frauen beschreibt.
Fanszene News
Karlsruhe: Geldstrafe für Fanprojekt-Mitarbeiter*innen
Das (nicht existente) Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiter*innen (konkret: Fanprojekte) war hier schon öfter Thema. Aufgekommen war es durch die Vorladung der Karlsruher Fanprojektler*innen, die nach der Pyro-Aktion der KSC-Fans im Heimspiel gegen den FCSP (November 2022) Angaben zur Tat machen sollten und dies eben nicht taten.
Jetzt ist vor dem Amtsgericht tatsächlich ein Urteil erfolgt. 90 Tagessätze (in Summe 4050 bis 6300 Euro) müssen die drei Mitarbeiter*innen des Fanprojekts bezahlen, damit sind sie immerhin nicht vorbestraft. (SWR.de)
Elf Personen waren bei dem Spiel verletzt worden, zwei Personen waren dafür bereits Ende September zu Haftstrafen (ein Jahr und zwei Monate, ohne Bewährung) verurteilt worden. Wie in diesen Fällen kündigte die Verteidigung auch im Fall der Fanprojektler*innen bereits an, in Berufung zu gehen.
Die Geldstrafe ansich ist dabei wahrscheinlich das geringste Problem, diese dürfte die Fanszene problemlos aufbringen. Dass man mit solchen Urteilen hingegen die vertrauensvolle und wichtige Arbeit von Fanprojekten quasi verunmöglicht, scheint den Gerichten nicht bewusst zu sein.
Auch der Dachverband der Fanhilfen findet deutliche Worte: (BlueSky)
Stadtteil: Aktion gegen weitere Gentrifizierung
Die städtische Sprinkenhof GmbH war schon in frühen Übersteiger-Ausgaben ein steter Quell des Ärgernisses, viel geändert hat sich seit den 90ern daran nicht. Aktuell geht es um das Areal der ehemaligen Fischräucherei im Bereich der Großen Freiheit, welches einem Sternekoch zur gehobenen Gastronomie und einem Hotel in bester Lage überlassen werden soll, obwohl eine andere und stadtteilfreundlichere Nutzung versprochen worden war.
Mehr Infos auf dem Instagram-Account „hinterhof_grosse_freiheit“.
Döntjes
Zu guter Letzt
Ausgerechnet CR7 hat ein unmissverständliches Statement für „Handys aus der Kurve!“ gesetzt. // reddit
Ronaldo’s penalty miss makes a fan’s mobile phone fly away
byu/mynamestartswithCa insoccer
Forza St. Pauli!
// Maik
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Heute hab ich zum Fußball (fast) nichts zu sagen, zu wichtig ist mir etwas anderes. Danke für die Info zur Alten Fischräucherei, Maik, auch wenn sich mir deswegen die Schädeldecke hebt.
Wir haben doch gerade erst das neue Hotel auf dem Bunker bekommen, das Viertel platzt mittlerweile sowieso schon ganzjährig aus allen Nähten und dann soll NOCH ein Hotel + Schickimicki entstehen?
Reicht es nicht, dass die neue Bebauung Holsten-/Ecke Thadenstrasse Preise von € 7.500 – mehr als € 10.000,- pro qm aufruft? Da ist das geplante Bienenvolk dort auf dem Dach nicht mal ein Feigenblatt!!
Bitte unterstützt uns bei zukünftigen Aktionen gegen dieses Vorhaben, auch damit unser Stadion nicht bald in einer Viertelattrappe steht. Danke!
ihr habt in Karlsruhe das verletze vierjährige Kind vergessen. Ich kann nur hoffen das die Berufung keinen Erfolg hat. Die Karlsruher Ultras haben wissentlich in Kauf genommen, das unbeteiligte teilweiße schwer verletzt wurden. Das Verbot von Pyrotechnik im Stadion besteht genau aus diesem Grund. Der Anlass war irgendein Jubiläum das außerhalb von einer Mikroblase an Beteiligten eh kein Schwein interessiert. Wie geht es denn denn damals verletzten Personen heute, zwei Jahre danach. Gibt es bleibende Atemwegserkrankungen? Mein Mitgefühl gilt den Opfern und nicht den Tätern.
Die Fanprojektler sind nicht Täter, das ist kompletter Unsinn.