RaBa Leipzig vs. FC St. Pauli 4:2 – Mutig gegen die eigenen Fehler

RaBa Leipzig vs. FC St. Pauli 4:2 – Mutig gegen die eigenen Fehler

In der zweiten Runde des DFB-Pokals scheidet der FC St. Pauli nach einem wilden Spiel gegen Leipzig aus. Ein katastrophaler Start konnte nicht mehr wettgemacht werden.
(Titelfoto: Maja Hitij/Getty Images/via OneFootball)

Der FC St. Pauli bot in Leipzig großen Kampf, zeitweise richtig guten Fußball, viel Mut, aber auch haarsträubende individuelle Fehler. Am Ende steht eine Leistung, für die man sich wieder auf die Schultern klopfen kann. Aber eben auch erneut eine Niederlage und für den FCSP damit das Ende dieser Saison im DFB-Pokal.

FC St. Pauli wechselt zweimal

Zwei personelle Wechsel gab es beim FCSP: Robert Wagner und Dapo Afolayan kamen anstelle von Carlo Boukhalfa und Danel Sinani in die Startelf. Wagner ist die defensivere Variante auf der Sechserposition als Boukhalfa. Alexander Blessin hatte vor der Partie erklärt, dass Boukhalfa eventuell eine Pause guttun würde, da er ja aus einer Verletzung zurückgekehrt ist.

Diese personellen Wechsel führten nicht zu einer Veränderung der Formation, der FCSP agierte also weiter in einem nominellen 5-2-3. Eine weitere Veränderung gab es im Kader: Scott Banks fehlte auf der Bank. Für ihn rückte Erik Ahlstrand in den Kader auf, der auch direkt in der Nachspielzeit sein Debüt für die erste Mannschaft des FC St. Pauli feierte. Mögen noch viele weitere Spiele folgen.

Leipzig rotiert mächtig…

Viel mehr Veränderungen gab es bei RaBa Leipzig. Die hatte Trainer Marco Rose bereits vor dem Spiel angekündigt. Auf insgesamt sechs Positionen veränderte sich die Startelf der Leipziger: Vandevoort, Vermeeren, Silva, Poulsen, Bitshiabu und Klostermann kamen für Gulacsi, Lukeba, Haidara, Nusa, Openda und Sesko rein.
In der Formation, auch das veränderte sich, war das eine Art 3-4-2-1. Im Spiel vor ein paar Wochen am Millerntor war es noch ein 4-2-2-2, in dem die Leipziger zu Spielbeginn starteten.

… allerdings nicht im Aufbauspiel

Dieses 4-2-2-2, welches man am Millerntor von Leipzig zu sehen bekam, beinhaltete eine Menge Rotationen. Die Sechser ließen sich auf die Innenverteidiger-Positionen fallen, die Innenverteidiger bewegten sich nach außen, die Außenverteidiger schoben vor (entweder nach ganz vorne oder in den offensiven Halbraum), die Mittelfeldspieler schoben auf die Außenbahn. Von solchen Rotationen war am Dienstagabend in Leipzig nichts zu sehen. Und in der zweiten Halbzeit damals am Millerntor auch nicht mehr, RaBa-Trainer Rose hatte damals angepasst und hielt daran fest. Die einzige Änderung im Vergleich zur nominellen Formation war das Hochschieben der Außenverteidiger, wodurch sich bei Leipziger Ballbesitz eine Art 3-2-4-1 ergab.

Diese Fomation der Leipziger bedingte eine natürliche Spiegelung, wenn der FC St. Pauli sich zu einem 5-2-3 in defensiver Grundordnung zusammenfand. Allerdings waren die Spiegel irgendwie versetzt. Der FCSP stand defensiv tiefer als die Leipziger im Aufbauspiel. Als der FCSP beide Formationen auf die gleiche Ebene brachte, wurde er richtig gut. Da stand es allerdings bereits 0:2.

Leipziger Einfallslosigkeit, St. Paulis individuelle Fehler

Diese Zwischenüberschrift hatte ich kurzfristig auch als Titel des Spielberichts in Erwägung gezogen. Aber in diesen Worten fehlt der Mut und die gute Phase des FC St. Pauli. Für eine Beschreibung der ersten Phase des Pokalspiels reicht es aber allemal. Zwölf Minuten lang war gar nichts los. Leipzig wollte sich organisiert nach vorne spielen, der FC St. Pauli erwartete den Gegner, wie im Spiel vor ein paar Wochen, tief. Entweder wollte Leipzig noch kein Risiko eingehen oder hatte einfach überhaupt keine Ahnung, wie sie gegen das 5-2-3 des FCSP spielen sollten. Trainer Rose hatte vor der Partie betont, dass man geduldig sein müsse. Das spricht für eine eher vorsichtige Haltung zu Spielbeginn. Aber die Leipziger zeigten auch in späteren Spielphasen keinen guten Fußball. Es war, trotz vier Toren, eine eher dürftige Vorstellung.

LEIPZIG, GERMANY - OCTOBER 29: Karol Mets of FC St. Pauli 1910 celebrates with teammates Hauke Wahl and Eric Smith after Morgan Guilavogui of FC St. Pauli 1910 (obscured) scores his team's first goal during the DFB-Pokal match between RB Leipzig and FC St. Pauli 1910 at Red Bull Arena on October 29, 2024 in Leipzig, Germany. (Photo by Maja Hitij/Getty Images)
Zweimal gelang dem FC St. Pauli im Pokalspiel gegen Leipzig der Anschlusstreffer. Am Ende ging dem Team aber etwas die Puste aus. // (c) Maja Hitij/Getty Images

Nach müdem Beginn segelte in der 12. Minute ein eigentlich ungefährlicher hoher Ball in den Strafraum. Eric Smith wollte diesen per Kopf klären, ließ ihn vorher einmal aufditschen (was man nie, nie, nie machen darf – ich habe dabei die Worte meines Jugendtrainers im Ohr). Yussuf Poulsen, der smarte Hund, schob etwas mit dem Ellenbogen gegen Smith, als dieser zum Kopfball hochsprang. Die Folge: Smith kam nicht richtig hoch, der Ball fiel Poulsen vor die Füße – 0:1. Scheiße.
Pfeift Scheidsrichter Felix Zwayer in dieser Situation Foul, weil Poulsen klar mit dem linken Ellenbogen schiebt, dann kann sich niemand beschweren. Aber dass es nicht gepfiffen wird, ist auch völlig ok – Smith muss das anders, viel klarer, konsequenter und damit besser verteidigen.

Ein einziges Mal in der gesamten Partie zeigte RaBa Leipzig, wie gut sie als Team kombinieren können. Es war bei der Situation, die zum 0:2 aus FCSP-Sicht führte. Das Tempo war extrem hoch, fast immer wurde mit nur einem Kontakt gespielt, immer waren die Spieler des FC St. Pauli zu spät in dieser Situation. Hier wurde es ein Problem, dass die Spiegelung der Formationen etwas versetzt stattfand. Die RaBa-Spieler hatten einfach etwas zu viel Platz. Weil sie sich nach hinten absetzten, gab es vom FC St. Pauli nur wenig Druck auf den Ball. Ob man diesen Angriff aber verteidigt bekommen hätte, wenn man direkt an den Gegenspielern dran gewesen wäre, völlig unklar. Denn es war auch einfach ein richtig gut gespielter Angriff.

Angepasstes Anlaufverhalten verändert das Spiel

Keine Ahnung, ob Blessin nun direkt auf dieses Gegentor reagierte oder aber allgemein etwas verändern wollte, weil man es in den ersten 20 Minuten dauerhaft zu sehen bekam, aber: Kurz nach dem zweiten Gegentreffer passte der FC St. Pauli sein Spiel an. Erst leicht, später dann deutlicher. Da die Leipziger nicht in den Positionen rotierten, konnte der FCSP auch direkter pressen, ohne Gefahr zu laufen, dass der Gegner andere Spielfeldzonen überlud. Wagner und Irvine schoben gegen den Ball nun viel höher und erhöhten so den Druck auf die zuvor freien Sechser der Leipziger. Auch die offensive Dreierkette des FCSP agierte nun höher im Pressing und schob meist direkt auf die Innenverteidiger drauf. Wenn auch nicht ganz konsequent durchgespielt, war es dann doch eine recht deutliche, und nicht mehr versetzte, Spiegelung der Leipziger Formation. Und die zeigte Wirkung.

Denn von dem einfallslosen, aber zumindest geordneten Spielaufbau der Leipziger war nun überhaupt nichts mehr zu sehen. Der FC St. Pauli hatte nun, vermutlich auch ein bisschen mit dem Mut der Verzweiflung (stand ja 0:2 bzw. 1:3, als man noch mutiger wurde), den Hut in den Ring geworfen und setzte alles auf eine Karte. Das dadurch vorhandene Risiko, weil man nun relativ hoch gegen eine schnelle Leipziger Offensive agierte, wurde in Kauf genommen. Was will man auch einen Zwei-Tore-Rückstand verteidigen?! Ein hoher Ballgewinn des FC St. Pauli brachte den Anschlusstreffer. Über Wagner und Afolayan gelangte der Ball zu Eggestein, der zum Dribbling ansetzte und per Pass Guilavogui fand. Der FCSP-Neuzugang traf unter gütiger Mithilfe des Leipziger Torwarts zum 1:2. Sein erster Treffer im Trikot des FC St. Pauli. Auch bei diesem Debüt gilt: Mögen noch viele folgen.

Auf Guilavoguis Premiere folgt Poulsen-Doppelpack

Wie nahe Himmel und Hölle beieinander liegen, zeigte sich dann zwei Minuten später, als Guilavogui einen völlig unnötigen Hackenpass zum Gegner spielte und damit eine Kontersituation einleitete. Diese spielten die Leipziger eigentlich nicht gut aus, doch die Klärung von Smith endete am Oberkörper eines Gegenspielers, von dem der Ball dann wieder zu einem Leipziger sprang. Die daraus entstandene 2-1-Überzahl nutzte Poulsen eiskalt zum dritten Treffer. Kannste dir nicht ausdenken.

Der FC St. Pauli blieb zwar weiterhin voll im Spiel, hatte im ersten Abschnitt aber eine viel zu hohe Fehlerquote bei eigenem Passspiel, um dauerhaft Gefahr zu erzeugen (und zog das veränderte Pressingverhalten noch nicht voll durch). Doch auch Leipzig war nicht fehlerlos. Vor allem Sechser Vermeeren offenbarte einige Probleme. Dadurch wurde dieses Spiel aus objektiver Sicht ein sehr munterer Kick. Bei dem aber auch fast jeder Abschluss saß: Zur Halbzeit lag das Torschussverhältnis bei 5-2 und es stand bereits 3-1.

LEIPZIG, GERMANY - OCTOBER 29: Antonio Nusa of RB Leipzig runs with the ball, before going on to score his team's fourth goal, during the DFB-Pokal match between RB Leipzig and FC St. Pauli 1910 at Red Bull Arena on October 29, 2024 in Leipzig, Germany. (Photo by Maja Hitij/Getty Images)
Leipzigs Antonio Nusa setzt zum Dribbling an und lässt Robert Wagner und Eric Smith ziemlich alt aussehen. Das 2:4 war der Knockout für den FC St. Pauli im Pokalspiel gegen Leipzig. // (c) (Maja Hitij/Getty Images/via OneFootball)

St. Pauli dominiert gegen Leipzig – und kommt wieder ran

In den zweiten Abschnitt startete der FC St. Pauli mit einem noch konsequenteren hohen Pressing. Das sorgte für eine bemerkenswerte Druckphase des FCSP. Mittendrin, in der 58. Minute, gelang Smith der Anschlusstreffer, als eine Flanke von ihm leicht abgefälscht im langen Eck des Leipziger Tores einschlug. Der erneute Anschlusstreffer war hochverdient und es ging auch in den Minuten danach munter weiter, der FC St. Pauli war klar besser. Zehn Torschüsse erarbeitete sich das Team von Alexander Blessin zwischen der 52. und 69. Spielminute. Leipzig keinen einzigen.

Doch das Risiko, welches man mit dem konsequent hohen Pressing einging, war allgegenwärtig. Leipzig gelang es selten, aber immer mal wieder, Kontersituationen zu erzeugen. Diese wurden zwar meist schlecht ausgespielt, aber es zeigte sich doch die Gefahr, die im mutigen FCSP-Spiel drin war. Das Team stand einfach extrem hoch, um Leipzig unter Druck zu setzen. Das gelang oft, aber mit der Zeit geht bei so einem Spielstil auch einfach die Kraft aus. Denn Ruhephasen gönnte sich der FC St. Pauli eigentlich nur, wenn er selbst im Ballbesitz war.

Leipzig wechselt Qualität ein, St. Pauli muss Tribut zollen

Und hier zeigt sich dann vielleicht der große Unterschied, den es zwischen RaBa Leipzig und dem FC St. Pauli aus sportlicher Sicht gibt (abseits des Platzes könnten beide unterschiedlicher kaum sein). Denn die Leipziger wechselten in der 69. Minute dreifach, brachten mit Lukeba, Haidara und Nusa unfassbar hohe individuelle Qualität und drei nominelle Stammspieler in die Partie. Das druckvolle Spiel des FCSP kam langsam aber sicher zum Erliegen, während Leipzig durch Konter nun gefährlicher wurde. In der 80. Minute war es dann der eingewechselte Nusa, der sich gegen Wagner und Smith im Dribbling durchsetzte und zur Entscheidung traf. Klar, das war viel zu billig verteidigt, vor allem von Smith, aber die Qualität von Nusa ist auch brutal hoch.

Der FC St. Pauli konnte, mit Verlaub, mit diesen personellen Wechsel nicht mithalten. Sinani, Albers und Ahlstrand standen am Ende als offensive Dreierreihe auf dem Platz. Zwar erzeugte man bis zur letzten Sekunde Druck auf die Leipziger und hatte noch gute Gelegenheiten. Aber um diese Partie zu gewinnen, hätte man in einigen Momenten einfach fehlerärmer spielen müssen. Und damit ist dieses Mal nicht die Offensive des FCSP (und auch nicht Smith allein) gemeint.

Somit scheidet der FC St. Pauli bei RaBa Leipzig im DFB-Pokal aus. Angesichts der Qualitäten in den jeweiligen Kadern ist das alles andere als eine Überraschung. Gemessen am Spielverlauf muss man sich auf Seiten des FCSP aber schon darüber ärgern, dass man früh mit 0:2 hinten lag und diesem Rückstand die ganze restliche Partie über hinterherlaufen musste. Der große Kampf wurde wieder nicht belohnt. So bleibt erneutes Schulterklopfen für eine gute Leistung, aber eben auch nichts Zählbares und die Pokalsaison ist beendet. Der FC St. Pauli kann sich also voll und ganz auf den Klassenerhalt in der Bundesliga konzentrieren. Dort gibt es bereits in wenigen Tagen ein wichtiges Spiel in Hoffenheim. Hoffentlich mit ähnlicher Power in der Offensive, aber einer etwas weniger wackeligen Defensive.

Immer weiter vor!
// Tim

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31 thoughts on “RaBa Leipzig vs. FC St. Pauli 4:2 – Mutig gegen die eigenen Fehler

  1. Wie immer gut geschrieben, Danke Tim. Ich denke, man muss einfach im Moment mit dem zufrieden sein, was man hat. „Nicht erstligareif“ halte ich auch für übertrieben, wie viele ja gerne unken, aber auf diesem Niveau werden einfache Fehler nunmal brutal bestraft, was man gestern gut sehen konnte. Dann sind wir aber eben nicht gut genug für mehr und das muss man akzeptieren, wir spielen im Rahmen unserer Möglichkeiten und das war gestern vor allem in der zweiten Hälfte sehr ordentlich. Jetzt müssen aber die drei Punkte in Hoffenheim (gerade angesichts der nachfolgenden Gegner) her, wenn man die individuellen Fehler in den Griff bekommt, könnte das klappen. Und auswärts schießen wir ja auch Tore.

  2. Tolle Analyse,

    das Spiel macht Hoffnung, dass die Leistungen im Training, so Blessin, auch in den kommenden Spielen Niederschlag finden.
    Jackson hatte offensiv in der 2. Halbzeit einige Lichtmomente, das war gut anzusehen. In der 1. Halbzeit war das zu wenig. Er trottete manchmal lame über den Platz. Meine Hoffnung: Blessin geht gegen Hoffenheim am Samstag auf die Variante in der 2. HZ

  3. Sorry, aber: „Der FC St. Pauli kann sich also voll und ganz auf den Klassenerhalt in der Bundesliga konzentrieren.“ Ich habe Aussagen wie diese schon immer gehasst. Das ist nicht mal ein schwacher Trost. Und bisher konnte die These, dass Teams, die aus dem Pokal ausschieden, plötzlich besser in der Liga spielen, nicht bewiesen werden. Vielleicht kann sich ein Statistik-Experte da mal ransetzen. Ist es nicht im Gegenteil so, dass ein Weiterkommen im Pokal auch Energien freisetzt? Das Finale findet nach der Saison statt. Bis dahin wären es also genau drei Pokalspiele. Drei in sieben Monaten! Ist das jetzt die große Ablenkung? Und einen wirklichen Unterschiedsstürmer werden wir uns jetzt wohl auch nicht leisten können.

    1. Volle Zustimmung. Das ist schlechtes Schönreden einer unschönen Sache. Und das habe ich vermutlich auch aufgrund von Hilflosigkeit reingeschrieben. Weil daran sonst nichts positiv ist und ich nach sowas gesucht habe…

  4. Wenn Eric Smith nicht gestoßen wird, klärt er den Ball ganz locker. Das einzige, was daran nicht „clever“ war, war auf den üblichen Schmerzensschrei und das Rumgerolle zu verzichten. Willy Orban hätte es auf der anderen Seite gemacht und den Freistoß von Zwayer bekommen. Ich persönlich glaube, dass Zwayer auf der anderen Seite sogar ohne Theater gepfiffen hätte. Zweites Spiel unter seiner Leitung, zweites Mal Rückstand nach Foul im Strafraum. Mal sehen wie oft wir ihn diese Saison noch bekommen.

  5. Für mich ein klares Foul. Das Problem ist, dass du diese Linie nicht konsequent durchziehen kannst, wenn es eine enge Partie ist. Das Spiel eskaliert bzw. eine solche (im besten Fall) Zufallspfeiferei wie gestern von Zwayer ist die Folge.
    Ich sage als Trainer in solchen Momenten immer, „er pfeift das nicht, spielt genauso“. Dann ist oft ein großes Hallo und alle sind schockiert. Aber wer sich auf dem Platz nicht wehrt, geht unter.

  6. Für Poulsen würden mir viele Begriffe einfallen smarter Hund wäre nicht dabei.
    Ein Schauspieler vor dem Herrn, der bei jeder Gelegenheit am Boden liegt und schreit
    als hätte ihm jemand das Bein gebrochen um dann Sekunden später zum Sprint anzusetzen.
    Selbst in den Zweikämpfen immer an der Grenze zum Foul, welche er beim 1:0 aus meiner Sicht überschritten hat. Alle Fußballspielenden Menschen wissen was passiert wenn sie den abspringenden nur ein wenig anschieben. Dafür auch noch den Ellenbogen genutzt, klares Foul.
    Das Zwayer sowas nicht pfeift kann verschiedeste Gründe haben.

    Bin insgesamt sehr zufrieden über unseren Auftritt. Immer weiter vor…

  7. Bei dem 4:2 würde ich eher Wagner in die Pflicht nehmen. Smith macht den linken Fuß/die kurze Ecke zu in dem Wissen, das Wagner kommt und den direkten Weg zum Tor zustellen kann. Der läuft aber nur parallel, macht den Weg zum Tor nicht zu und lässt Nusa und einfach passieren.

    Auffällig aber schon das Smith sehr viele falsche Entscheidungen trifft in den letzten Spielen. Das kennt man in der Häufung nicht aus den letzten Jahren.

    Whatever… gg hoffenheim ist wichtiger!

  8. Danke für die Analyse!

    Fragen:
    – beim 1-0, Manos Kopfball war auch nicht so clever , oder?
    – beim 2-0 grätscht wagner im Mittelfeld am Ball vorbei und karol macht den katastrophalen Fehler und lässt sich aus der Kette nach vorne ziehen und fehlt dann hinten bei der flanke… das sind unsere Fehler zusätzlich zu Leipzigs Pässen
    – das 2-1 geht soooo bitter auf den tw
    – warum wechseln wir so spät?
    – warum trifft jacko seine Kopfbälle nicht mehr?

    Guten Urlaub weiterhin

  9. Super Analyse (wie eigentlich immer). Mir fehlt nur ein Punkt. Zu brav!
    Wenn sich jeder auch nur eine kleine Scheibe von Poulsen oder Orban abschneidet, wäre das schon gut. Richtig fallen, selber auch mal dreckig foulen, unangenehm sein, das Foul zur richtigen Zeit ziehen, … da haben wir riesigen Nachholbedarf.

  10. Schade, aber ehrlich: Mir scheißegal! Die Doppelbelastung können wir diese Saison nicht gebrauchen.
    Zehnter werden in der Liga und gut!

  11. Vor dem TV habe ich mich nicht nur über das Foul von Poulsen vor dem 0:1 aufgeregt sondern auch mehrfach darüber das Jackson einfach nicht gelingt: Sei es offensiv Kopfball, sei es Pass um einen Konter zu öffnen … sei es hinterherlaufen. Seine Zweikampfstatistik ist nicht wirklich gut gewesen. Was fehlt bei ihm in dieser Saison? Ist er irgendwie „müde“?

    Insgesamt ärgerlich, auch weil wir ehr spät gewechselt haben und weil Morgan – trotz seines Tores – immer noch eine komische Körpersprache hat und unfassbar viele Fehler macht (so wie der Hackentrick). Ich bin mir sicher er kann Bundesliga, er braucht leider noch mehr Zeit als wir ggf. haben.

  12. Da ich ja eh den Beinamen „Schiriversteher“ habe: Für mich kein Foul von Poulsen vor dem ersten Tor – oder zumindest so wie von Tim geschrieben, eher kein Foul.
    Ja, da ist ne Berührung da. Ja, der Arm ist danach dann auch ganz leicht abgewinkelt. Ja, in der Höhe macht die leichte Berührung schon einen Unterschied.
    Aber das ist so dermaßen handelsüblich, das hätte auch ein anderer Schiri als Zwayer in 99 von 100 Fällen nicht gepfiffen, zumindest ohne braun-weiße Brille. Und da, wo es dann gepfiffen wird, werden alle später sagen „Na, da hat er aber Glück gehabt, dass das gepfiffen wurde.“

    Unabhängig davon ist selbstverständlich jeder unterlassene Pfiff auf Freistoß für St. Pauli eine klare Fehlentscheidung, eh immer klar.

    1. Sorry Maik…wenn 2 Spieler um den Ball kämpfen gehe ich da mit.
      Aber in dem Moment hat Poulsen (eigentlich) keine Chance an den Ball zu kommen.
      Ich kenne keine Regel, die das (Schubsen) hergibt. Außer das gern benutzte „handelsüblicher Zweikampf“, wer auch immer das definiert.
      Und ich behaupte, dass Smith den Freistoß bekommt, wer er runter geht wie Orban später. Bisschen cleverer dürfen und müssen wir da werden.

      1. Wenn Smith da mehr draus macht – ja, gut möglich. Hat er aber nicht.
        Und er hat sich auch danach nicht wirklich beschwert.

        Immer ein schwieriges Argument, weiß ich, aber auch ein guter Indikator für die Frage ob Foul oder nicht.

        1. Keine Chance an den Ball zu kommen, kein Zweikampf, der gern auch knackiger ausfallen darf, sondern einfach nur ein regelwidrig erschlichener Vorteil. Das Ergebnis wäre das gleiche, wenn Poulsen Smith stattdessen kurz davor ein Bein gestellt hätte. Warum wird es dann anders bewertet?
          Und übrigens: Erik muss daraus nicht mehr machen, das Resultat spricht für sich.

    2. Das Entscheidende an dieser Szene ist doch: Smith geht zum Kopfball hoch und hätte den Ball vermutlich auch geklärt, wenn Poulsen in nicht in der Luft den Schubser verpasst hätte. Woraufhin der Ball direkt vor seinem Fuß landete, und das direkt vor dem Tor. Das ist doch keine Lappalie!

      1. Naja, man KANN das schon pfeifen, klar.
        Aber ich glaube auch, dass Smith hier einfach ein furchtbar schlechtes Timing hat. Normalerweise darf so eine leicht Berührung gar nicht ausreichen dafür, dass er den Ball verpasst.
        Wenn er es pfeift, okay – aber ich glaube nicht, dass der VAR das einkassiert hätte.

        1. Doch, das reicht. Wenn du in der Luft bist, hast du keine Stabilität durch Standfestigkeit. Da reicht ein Schubser und du bekommst den Koofball nicht mehr dahin, wo er hin soll. Wir reden hier auch nicht über eine Szene im Mittelfeld, sondern 5 Meter vor dem Tor.

          1. Ich verstehe das schon, intellektuell 😉
            Auch im Sprintduell reicht ein kleiner Kontakt, um einen aus der Balance zu bringen oder zumindest in der Ballverarbeitung zu stören.

            Und trotzdem ist das für mich auf ner Skala von 1 (kein Foul) bis 10 (Mord) eher ne 2,5 😉

          2. Ein Duell ist aber was anderes, als wenn der eine den anderen von hinten erschießt… äh… schubst. 😎
            Ich vermute mal, die Argumente sind nun ausgetauscht und wir kommen da nicht zusammen. Ist ja auch kein Problem.
            Bin gespannt, ob da demnächst irgendwas von IFAB, DFB-Schiedsrichterei o.ä. kommt. Trat ja in den letzten Wochen gehäuft auf, nicht erst in der aktuellen Pokalrunde.

    3. Beim gestrigen Spiels gab es einige ähnliche Ellenbogen-Szenen. Sie wurde alle als Foul geahndet, auch im Niemandsland vom Mittelfeld. [Kann man das Spiel irgendwo nachträglich gucken? Dann würde ich ein Screenshot als Beispiel liefern.]

      1. Wir müssen das ja nicht totdiskutieren.
        Natürlich kann man das pfeifen. Muss man aber nicht – und neben Zwayer und dem kicker hab ich dafür auch Smith auf meiner Seite, der die Schuld ja auch eher bei seinem schlechten Timing sah.

        1. Nein, müssen wir natürlich nicht. Es ist nur ein weiterer Hinweis / Indiz / Beweis dafür, dass es ein Foul war und normalerweise gepfiffen wird. Das schlechte Timing war nicht, dass er den Kopfball nicht gut erwischt hat (den hätte er ohne das Foul klären können), sondern dass er sich so bewegt hat, dass er überhaupt diesen Kopfball ausführen musste, und die Situation nicht bereits vorher geklärt hat. Und wenn man sich anguckt, wie er nach dem Ellenbogencheck dann „fliegt“ bzw, landet, dann sieht man auch deutlich, dass der Sprung alles andere als normal verlaufen ist, sondern wie er durch den Check schlingert.
          https://postimg.cc/LqJsfhbn
          https://postimg.cc/tZPCSwyb
          Sorry, aber es ärgert mich bis heute, denn es ist eine spielentscheidende Szene!

  13. In 99 von 100 Fällen fällt dabei auch kein Tor und im Sinne des flüssigen Spiels können wir
    das gerne laufen lassen. Die Notbremse wird auf Grund der Positionierung auf dem Feld besonders Sanktioniert. Warum dann nicht auch in solchen Situationen berücksichtigen das er den letzten Mann unfair aus dem Spiel nimmt?

    Sollen unsere Spieler wirklich mehr Theater spielen oder müssen sie es sogar um nicht unterzugehen?

  14. herr blessin hat gestern in einem interview nach dem spiel davon gesprochen, daß unseren jungs am ende die körner gefehlt hätten… spätestens nach dem dreierwechsel bei leipzig habe ich mich gefragt, wieso auf unserer bank keinerlei anstalten zum wechseln unternommen wurden. mir schwante übles und so kam es dann ja auch… man hat viel zu lange gewartet, zu wechseln, obwohl schon ersichtlich war, daß wir erstens frische kräfte brauchen und zweitens die frischen kräfte, die leipzig eingewechselt hat, mehr schwung in deren spiel brachten. so fiel dann auch das vierte gegentor, was in der entstehung mit frischen kräften möglicherweise hätte verhindert werden können.
    ironischerweise standen, just als nusa unsere abwehr zum tanz bat, drei frische kräfte an der seitenlinie zum einwechseln bereit. das war dann um die 80. minute herum. tja, dann waren die einwechslungen in meinen augen obsolet, denn der drops war gelutscht…
    dies muß sich herr blessin dann auch ankreiden, vor allem, wenn er hinterher die eingangs geschilderte aussage trifft…
    über eric ahlstrand’s einstand habe ich mich sehr gefreut. es waren zwar nur ein paar minuten, aber ich konnte deutlich sehen, wie der junge darauf gebrannt hat, endlich zeigen zu dürfen, was er drauf hat. er hat direkt eindruck bei mir hinterlassen, in dieser kurzen zeit!

    1. p.s. mir ist noch etwas aufgefallen, nämlich daß beide linienrichter in kniffligen abseitssituationen, hauptsächlich bei den leipzigern, die fahne unten gelassen haben. ich habe daraufhin angemerkt, daß es heute keinen var gibt und sie die abseitsentscheidungen auf dem platz selber treffen müssen. es wird hinterher nix überprüft, tatsachenentscheidung… leider saß ich oberrang…

      ich habe das gefühl, daß die unparteiischen, die es gewohnt sind, daß der var nochmal drüber schaut, in spielen ohne var nicht so schnell umswitchen können. wie auch, wenn du woche für woche damit zu tun hast und dann plötzlich mal ein spiel ohne pfeifen/winken sollst.
      ich denke nur daran, wie spät man bei spielen mit var zum teil die fahne hebt, damit die situation zuende gespielt wird und sich danach im zweifel der var drum kümmern kann. ohne var MUß der wimpel direkt hoch und die entscheidung steht.
      ich bin dafür, schiedsrichtergespanne, die für die ersten zwei pokalrunden eingeplant werden, vorher mindestens drei spiele in der dritten oder vierten liga pfeifen zu lassen, um sich wieder an spiele ohne var zu gewöhnen.

  15. Bei aller Auseinandersetzung um die Situation zwischen Smith und Poulsen vor dem 1:0 wird der m. E. wichtigste Punkt vergessen, wie übrigens auch im ansonsten wie immer sehr guten Bericht von Tim. Smith stellt sich bestimmt nicht besonders geschickt an, aber er ist natürlich auch total überrascht von der haarsträubenden Kopfball-Rückgabe Saliakas, die diese Situation völlig unnötigerweise erst herauf beschwört.
    Manolis ist seit Langem einer unser besten Spieler, sehr kampfstark, mit unglaublichem Einsatz und guter Schusstechnik, aber irgendjemand sollte ihm sagen, er solle künftig jede Art von Rückpass vermeiden. Das ist schon gegen Wolfsburg zweimal nur haarscharf gutgegangen.

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