Chancen waren zu Genüge da – doch der FC St. Pauli konnte sie nicht nutzen und verlor das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt knapp.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Wenn am Ende dieses Spiels zwischen dem FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt ein 3:3 auf der Anzeigetafel gestanden hätte, dann wäre das wohl das gerechte Ergebnis gewesen. Es war ein tolles Fußballspiel, in dem beide Teams auch durch taktische Veränderungen jeweils die Oberhand gewinnen konnten. Das bessere Ende hatte dann aber das Team, das eine der vielen guten Gelegenheiten für sich nutzen konnte.
(Zu einer der im Gästeblock gezeigten Tapeten haben wir uns in einem separaten Artikel geäußert – Lieb doch wen Du willst!)
Die Aufstellung
Johannes Eggestein konnte leider kurzfristig nicht mit dabei sein. Den Top-Stürmer des FC St. Pauli plagt eine Magen-Darm-Grippe. Für ihn rückte Danel Sinani in die Startelf und damit wurde ein personeller Wechsel vollzogen, wie er schon in der zweiten Halbzeit in Stuttgart stattgefunden hatte. Alexander Blessin erklärte nach der Partie, dass ihm das Spiel von Sinani in Stuttgart auf dieser Position – als ballsicherer Spieler, flankiert von zwei temporeichen offensiven Außen – gefallen habe. Nach Spielende kann man festhalten: Dieser Plan ging auf, einen Treffer gab es aber leider nicht.
Eggestein fehlt kurzfristig, alle Neuzugänge im Kader
Neben Sinani war auch Eric Smith neu in der Startelf. Der Innenverteidiger ersetzte den ebenfalls nicht im Kader stehenden Lars Ritzka, der aufgrund von Rückenproblemen nicht mit dabei war. Das Fehlen von Eggestein im Kader sorgte zudem dafür, dass nicht nur die Neuzugänge James Sands und Noah Weißhaupt (die beide im Laufe der Partie eingewechselt wurden und insgesamt einen guten Eindruck hinterließen), sondern auch Abdoulie Ceesay erstmals im Pflichtspielkader des FC St. Pauli stand.
Auf Seiten von Eintracht Frankfurt gab es drei Veränderungen in der Anfangsformation im Vergleich zum letzten Pflichtspiel: Mario Götze, Kevin Trapp und Hugo Larsson kamen für Kaua Santos, Jasper Höjlund und Fares Chaibi in die Startelf. Das Team von Trainer Dino Toppmöller formierte sich in einer Art 3-4-3, also genau so wie jene Formation des FCSP. Allerdings wurden beide Formationen sehr unterschiedlich ausgespielt, wie sich im Spielverlauf zeigte.

FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Nemeth – Saliakas, Irvine, Boukhalfa, Treu – Guilavogui, Sinani, Afolayan
SGE: Trapp – Collins, Koch, Theate – Kristensen, Skhiri, Larsson, Brown – Götze, Ekitiké, Marmoush
Auf den Rückstand folgt der Mut
Eintracht Frankfurt zeigte sich direkt zu Beginn sehr ballsicher und kam insgesamt viel besser in die Partie als der FC St. Pauli. Innerhalb der ersten 15 Minuten gab das Team bereits fünf Torschüsse ab. Der FCSP hatte nicht nur Probleme mit dem Tempo der Frankfurter Offensive, sondern wurde auch in ruhigeren Ballbesitz-Situationen einige Male ausgespielt.
Entscheidend war in diesen Frankfurter Ballbesitzphasen das Verhalten von Mario Götze und, mit Abstrichen, Omar Marmoush. Beide ließen sich immer wieder aus einer hohen Position in die offensiven Halbräume fallen, Götze sogar einige Male deutlich tiefer. Für die Fünferkette des FC St. Pauli stellte sich dabei die Frage, ob man diesen Bewegungen folgen sollte. Gerade auf der linken Seite des FCSP verursachte dieses Verhalten Probleme, weil das tiefere Anbieten von Götze oft zusammen mit einer gegenläufigen Bewegung, also einem Tiefenlauf, von Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen einherging.
Götzes Verhalten sorgt für Probleme
Alexander Blessin erklärte nach der Partie, dass man einige Zeit brauchte, um auf dieses Verhalten der Frankfurter Spieler zu reagieren: „Das zu verteidigen, war extrem schwierig. Da waren wir mit den Sechsern teilweise zu tief, waren nicht mutig genug.“ Eine dieser Situationen hätte dann fast zum 1:0 der Eintracht geführt. Doch der Treffer von Ekitike wurde aufgrund einer knappen Abseitsstellung nicht gegeben. Auch nach einem Fehler von Philipp Treu hätte die Eintracht führen können, sogar müssen – doch Ekitike traf anstelle des leeren Tores (er hatte Vasilj bereits umkurvt) nur den Pfosten.
Fünf Minuten nach dieser Riesengelegenheit war es dann aber soweit: Robin Koch fand mit einem tiefen Diagonallball Kristensen auf der rechten Seite. Dessen Querpass landete im Fuß von David Nemeth, der dann aber den Ball nicht klärte, sondern im Strafraum direkt in die Füße von Marmoush spielte. Der ehemalige FCSP-Angreifer ließ sich nicht lange bitten und erzielte das 1:0 für Eintracht Frankfurt (das war bereits sein sechster(!) Torschuss), eine zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Führung. Auf die Frage, wie es denn gewesen sei, gegen diese Offensive der Frankfurter zu spielen, sagte Eric Smith nach Abpfiff: „Es war fürchterlich.“ – wer die erste halbe Stunde der Partie gesehen hat, dürfte verstehen, was Smith damit meinte. Ehrlich gesagt war zum Zeitpunkt, als das 0:1 fiel, überhaupt nicht damit zu rechnen, dass der FC St. Pauli nochmal richtig in diese Partie finden würde.
FC St. Pauli plötzlich voll da
Nach Abpfiff erklärte Alexander Blessin, dass man direkt im Anschluss an den Gegentreffer taktische Anpassungen vorgenommen habe. Fortan verteidigten die FCSP-Spieler mutiger, Hauke Wahl und David Nemeth schoben immer wieder vor bei ihren Defensivaktionen. Das konnten sie auch deshalb, weil sie Gesellschaft von Jackson Irvine in der Abwehrkette bekamen. Der FCSP-Kapitän agierte nun viel mannorientierter und folgte den Wegen von Marmoush auch bis in die letzte Kette.
Es war sicher nicht nur die taktische Anpassung, die das Spiel nun stark veränderte. Es kam auch eine gewisse Härte rein, einige Zweikämpfe waren grenzwertig. Dieses „Feuer“ im Spiel war ganz im Sinne des FC St. Pauli, wie Blessin nach Abpfiff bestätigte. Insgesamt war das Team nun mutiger, gewann viele Bälle in höheren Positionen und drängte die Eintracht nun immer weiter zurück. Die Zahlen dazu: Vor der Frankfurter Führung (ihr zehnter Torschuss) hatte der FC St. Pauli genau einen Torschuss verzeichnet. Dieser war zwar eine dicke Gelegenheit, als Morgan Guilavogui aus kürzester Distanz den Ball nicht über die Linie drücken konnte, doch ein Torschuss in 34 Minuten Spielzeit ist viel zu wenig. Das Torschuss-Verhältnis im restlichen Spiel nach dem 0:1? 18-4 für den FCSP.

Links: Beim FC St. Pauli schoben Eric Smith und Carlo Boukhalfa je eine Position nach vorne im Ballbesitz. Danel Sinani ließ sich hingegen etwas tiefer fallen, während Morgan Guilavogui immer „auf dem Sprung“ war, um die Tiefe zu attackieren.
Rechts: Bei Ballbesitz Eintracht Frankfurt schoben die Außenverteidiger Kristensen und Brown weit hoch. Vor allem Götze ließ sich immer wieder tief in den Halbraum fallen. Auch einer der beiden Sechser, meist Skhiri, ließ sich tiefer fallen (in die Innenverteidigung).
Abstimmungsprobleme in der Frankfurter Defensive
Ein weiteres Element des Frankfurter Aufbauspiels war, dass sich einer der beiden Sechser, zumeist Ellyes Skhiri, in die Innenverteidigung fallenließ. Auch auf dieses Verhalten reagierte der FC St. Pauli nach rund einer halben Stunde, indem Danel Sinani und Carlo Boukhalfa ihr Anlaufverhalten anpassten. Skhiri war aber auch gegen den Ball oft in der Innenverteidigung zu finden. Denn Boukhalfa schob bei Ballbesitz des FCSP immer wieder auf eine Höhe von Sinani, die beide irgendwo im Raum vor der letzten Linie der Frankfurter agierten – und dort für Abstimmungsprobleme beim Gegner sorgten. Der Pfostentreffer von Boukhalfa entsteht aus so einer Situation, in der Skhiri und Koch sich eher gegenseitig deckten, als den FCSP-Sechser zu bewachen.
Doch die meisten Torchancen des FC St. Pauli entstanden aus Flankensituationen. Der FCSP hatte das ganz bewusst als Chance für sich erkannt. Blessin erklärte nach Abpfiff, dass man in einer Auswertung sah, dass diese Situationen vorteilhaft für sie sind. So habe man unter der Woche im Training einen Fokus darauf gelegt. Und so kam es, dass der FC St. Pauli satte 28 Flanken im Spiel schlug, die meisten davon in der zweiten Hälfte – nie waren es mehr in dieser Saison.

18-4 Torschüsse nach dem 0:1
Trotz teils sehr guter Gelegenheiten (bitte, Jacko, mach endlich mal dein erstes Bundesliga-Tor! – danach geht es bestimmt alles viel leichter) ging es aus Sicht des FC St. Pauli mit dem 0:1-Rückstand in die Pause. Obwohl die erste halbe Stunde klar an die Eintracht ging, musste sich der FCSP ziemlich ärgern, mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Doch am Momentum änderte sich auch nach Wiederanpfiff wenig. Mit dem Unterschied vielleicht, dass Eintracht Frankfurt nun offensiv fast gar nicht mehr stattfand (nur zwei Torschüsse – dafür aber einer an die Latte).
Der FC St. Pauli war im zweiten Abschnitt nun klar die spielbestimmende Mannschaft. Frankfurts Trainer Dino Toppmöller kritisierte später auf der Pressekonferenz das Defensivverhalten seines Teams: „Wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, haben früh Druck aufgebaut und St. Pauli früh zu langen Bällen gezwungen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann zu tief gestanden und dann leidest du natürlich.“
So gab es auch im zweiten Abschnitt eine Reihe guter Gelegenheiten für den FC St. Pauli. Die wohl beste hatte Scott Banks, der eine Flanke am zweiten Pfosten noch erreichte und versuchte, den Ball artistisch über Eintracht-Torwart Trapp zu lupfen. Trapp bekam noch eine Fingerspitze an den Ball, dieser titschte auf die Latte. Am Ende sollte der FC St. Pauli trotz eines xG-Werts von 2,3 kein Tor erzielen und somit im achten Heimspiel der Saison zum siebten Mal torlos bleiben. Angesichts der Chancen (drei Treffer bei 104 Torschüssen und einem xG von 9,9) ist da massiv Luft nach oben.
Um ein Marmoush besser
Dabei hätte sich FCSP diesen Ausgleich durchaus verdient gehabt. Das Team spielte eine der besten Halbzeiten der Saison, war in 60 von 90 Minuten besser als Eintracht Frankfurt. Den Unterschied machte in dieser Partie wohl schlicht die höhere individuelle Qualität der Eintracht. Denn die nutzte in Person von Omar Marmoush eine der Chancen für einen Treffer – und der FCSP eben nicht, trotz teils bester Gelegenheiten. Diese Niederlage tut natürlich sehr weh, obwohl die Leistung zeigte, dass der FC St. Pauli auch gegen das nächste Top-Team der Bundesliga nicht nur mithalten, sondern auch spielbestimmend sein kann.
Nun geht es direkt mit zwei ganz wichtigen Spielen weiter: Am Mittwoch ist der FC St. Pauli in Bochum zu Gast, Samstag in Heidenheim. Zwei Spiele, denen im Kampf um den Klassenerhalt eine besonders hohe Bedeutung zukommt. Und wenn es zumindest eine gute Sache an der 0:1-Niederlage gegen Frankfurt gibt, dann diese: Wer so spielt, steigt nicht ab. Also… sofern zukünftig die Vielzahl an Chancen auch in Tore umgemünzt werden.
Immer weiter vor!
// Tim
Zu einer der im Gästeblock gezeigten Tapeten, werden wir uns in einem separaten Artikel äußern.
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Ja. Bis auf das Gegentor war’s super. Unser Spiel jetzt.
Zur Chance von Banks: Ich meine Trapp war da nicht mehr dran, auch wenn es im Stadion für mich und viele so aus sah. Jedenfalls, wenn ich die Szene einer nebst Wiederholung gezeigten in der Sportschau richtig zugeordnet habe. Auf ins Ruhrgebiet zum Auswärtssieg!
Haha, bei mir isses genau andersherum: Im Stadion dachte ich, dass Trapp nicht dran war und als ich mir die Szene später nochmal angeschaut habe, meine ich, dass er doch knapp dran war.
Details! Apropos Trapp – dazu fällt mir noch das unwürdige Zeitspiel und der fehlende Durchgriff des Schiedsrichtergespanns ein. Osmers? Eher mittelschwach.
im stadion (und nur da hab ich die szene gesehen) war deutlich die (leichte) berührung des keepers zu erkennen.
Danke für deinen Artikel
Großer Unterschied nach dem 0-1 war in meinen Augen, dass wir nicht mehr jeden Abstoß lang weg gebolzt und den 2.Ball verloren haben… (gab ja leider keine richtige Antwort in der PK auf deine Frage warum Frankfurt das nicht mehr hinbekommen hat, mit dem pressen)
Verwerten von Chancen wird oft mit Qualität und Marktwert von Fußball Profis verbunden…hoffentlich stoßen unsere jungs den Bock da bald um!!!
Zum Glück sind die Ergebnisse um uns herum noch Ok für uns, in 4 Wochen sind wir sehr viel schlauer was die Chancen auf den Klassenerhalt angehen.
Forza und immer weiter
Danke Tim, Kommentar zu knapp 100 % auch mein Eindruck.
Kurzer Zusatzinput:
1. Ich wünsche es mir so sehr wie Dir, Jackson, bitte nur schießen, nicht denken, wenn der Ball da ist.
2. wieso nicht spätestens zu Beginn Hz 2 ein Seiten-Wechsel von Dapo & Gilavogui ??
Besten Dank & wir sehen uns in Bochum
Forza & immer vor
Wir schießen einfach keine Tore. Die Abschlussqualität ist einfach mangelhaft. Die Chancen waren ja da. So wirds auch in Bochum und Heidenheim nicht reichen. Und leider ist das dann eben doch eine Qualitätsfrage. Und das völlig davon ab, dass es unser bestes Spiel nach Rückstand in dieser Saison gemacht haben. Nur was nützt das dann, wenn das vorne nur noch Frust bei allen im Stadion erzeugt, inklusive des Teams.
„Bei allen“ ist schon sehr absolut, oder? Ehrliches Interesse: Wo im Stadion ist das denn? In meinem Umfeld, Gegengerade Höhe Elfmeterpunkt Süd, waren die Leute enttäuscht und gleichzeitig stolz auf eine tolle Mannschaft. Von Frust kaum eine Spur.
Selbstverständlich ist das eine Frage der individuellen Qualität. Warum wohl ruft die Eintracht für Marmoush 80 Mios auf und wird sie möglicherweise sogar bekommen?
Mir ist eine Niederlage „auf Augenhöhe“ allemal lieber. Die birgt nämlich die Aussicht auf Besserung. Und ist auch noch gut, oder genauer gesagt: nicht so schlecht, fürs Torverhältnis.
Alle mit denen ich sprach (egal wo sie im Stadion stehen) waren enttäuscht, weil die sehr gute Leistung nicht für Punkte gereicht hat. Schreibst du ja selbst. Und das wäre ja auch schräg, wenns nicht so wäre. Hat aber nichts damit zu tun, dass irgendwer (auch ich in meinem Beitrag) nicht die Performance als solche gewürdigt hätte. Aber klar erzeugt das in dem Moment Frust, wenn du anrennst, anrennst und anrennst und schaffst den Ball nicht im Tor unterzubringen. Und 80 Millionen hin oder her. Aber die Chancen von Irvine oder Guilavogui waren schon von einer Qualität, die die beiden wenigstens aufs Tor hätten bringen sollen. Egal gegen welchen Gegner. Wenn wir dieses Problem nicht irgendwann „behoben“ kriegen, dann werden die Punkte nicht kommen. Und noch was: Mut macht ja im Moment, dass wir nie auseinander fallen, und deswegen so gut wie immer bis zum Schluss „im Spiel“ sind. Aber wenn wir nicht irgendwann mal nach einem Rückstand erfolgreich in Form von Punkten zurückfinden, dann ist die Gefahr groß, dass sich das auswirkt. Dann wird die Last eines Rückständes immer größer. Und das geht eben nur, wenn du mehr Tore schießt. So ist der Sport.
Alles klar. Für mich ist Frust etwas, das ich für einen längeren Zeitraum mit mir rumschleppe. Aber wahrscheinlich meinten wir gar nichts großartig unterschiedliches.
Kann ich nur so bestätigen, vielleicht waren wir in der Ecke der Gegengerade aber auch die einzige optimistische Sektion 😀 klar wurd sich bei ein paar Chancen an den Kopf gefasst, trotzdem war die Leistung alles in allem gut, und auch was die Chancen anging längst nicht so frustrierend wie manch andere Spiele zuvor, zumindest für mich persönlich.
Was ist bloß aus der Meckerecke geworden? Nichts ist mehr so wie früher!
Gleichzeitig enttäuscht und stolz trifft es wirklich gut.
Da war wieder dieses „knapp 0:1 verlieren heißt trotzdem 0 Punkte mit andauernder Hoffnung auf Zählbares“-Gefühl. Gleichzeitig versuchte mir die Vernunft zu sagen, dass es nur ein Bonusspiel ist. Und die Begeisterung freute sich darüber, wie wir auch gegen diese Toppmannschaft mithalten konnten.
Seit mehr als zwanzig Jahren „kurz vor Meckerecke“. Dort können wir beides. 😉
Keine Sorge, bei den einzelnen Chancen, Zögern beim Abschluss und dem Aussetzer vorm Gegentor wurd schon hinreichend viel gemeckert, aber die Grundstimmung war dennoch positiv in meiner Wahrnehmung ^^ Vielleicht auch nur, weil durch die Anfangsphase die Erwartungen runtergeschraubt wurden, danach dann mehr oder weniger konstant Anlass zur Hoffnung gegeben wurde und mit einem Unentschieden angesichts der einzelnen Eintracht-Chancen wohl die meisten zufrieden gewesen wären.
Nach dem Abpfiff versteh ich kurzzeitigen Frust auf jeden Fall, aber da hat man auch diese Saison schon deutlich Uninspirierteres vorm Tor gesehen, und der Sieg in Stuttgart hat zumindest für dieses eine Spiel für mich Druck vom ganzen genommen.
Leider kann man aus den Leistungen gegen Top-Teams nur bedingt etwas für die Spiele gg Bochum und co. folgern, hoffe man nimmt sowohl die positiven Aspekte als auch den Frust mit nach Bochum und entlädt letzteren vorm Tor 😀
Sehe ich genauso. Cool bleiben beim Torabschluss. Kann man trainieren
Meines Erachtens gab es in der zweiten Hälfte eine Phase in der Smith zu deutlich höheren Ballaktionen gekommen ist und eigentlich direkt gezeigt hat, dass er eine Kreativität und Ballsicherheit mitbringt, die weder Irvine noch Boukhalfa leisten können.
Da die Defensivkette ohne Smith in Stuttgart sehr sicher stand und Smith auch gestern beim Gegentor relativ passiv verteidigte, frag ich mich, ob es nicht eine Option wäre, Smith wieder im Mittelfeld zu sehen (insbesondere wenn Mets zurückkommen sollte)?
Auf in die 12-Punkte-Woche!
SUPER MAX !!!
100 % Korrekt mit der anderen Aufstellung beim VFB. Nemeth viel besser rechts als links. Nur leider Ritzka verletzt…
Ansonsten bitte noch vorn einfach unterhalb der Hz tauschen. Dapo nach rechts & Morgan auf links, wenn’s nicht so läuft.
Blessin lässt ja nunmehr nach 15 Spieltagen tatsächlich andere Spieler Ecken & Freistöße treten. Hoffentlich nimmt ihm das Eric nicht übel.
Insofern, unser Trainer könnte wirklich mal ne Runde Taktiktraining hier bekommen.
Trotzdem werden wir in Bochum & Hoffenheim punkten !!
Ein wenig habe ich Angst, dass wir die nächsten beiden Spiele gewinnen und uns in einer falschen „Ha, wir sind eben doch keine Absteiger!“-Sicherheit wiegen.
Was für mich auffällig war, ist dass wir laut Statistik nur 1-4 Torschüsse mehr hatten als gegen bspw. Leipzig, Gladbach und Wolfsburg, im Gegensatz zu den Spielen kam jetzt aber eine xG von 2,25 statt 0,8-1,2 bei rum. Als Schnellschluss würd ich das als Indiz sehen, dass die herausgespielten Chancen qualitativ besser als sonst waren.
Unsere Stürmer sind sicher keine Knipser, aber auch nicht so schlecht, als dass sie auf Dauer diese Statistik so viel mehr underperformen als jedes andere Team. Wenn man gegen Frankfurt solche Chancen herausspielt (Weißhaupt war da auch ein belebendes Element, ob durch seine Spielweise oder die Maßgabe mit den Flanken), sollte das auch gegen Bochum und Heidenheim prinzipiell klappen, und mit JoJo und ggf. Ceesay vorn drin wäre zu erwarten, dass bei der Chancenqualität auch mindestens ein Tor bei rumkommt (und da in dieser Saison in jedem unserer Bundesligaspiele der gewonnen hat, der zuerst getroffen hat, reicht das ja :D).
Natürlich kann man sich ärgern, dass da ganz viele knappe Niederlagen und Unentschieden gegen Top-Teams sind (gegen die Top 7 der letzten Saison (wenn du so willst alle Europacup-Teilnehmer einer regulären Saison) haben wir eine Tordifferenz von 6:6 und zumindest auch 7 Punkte mitgenommen). Angesichts der riesigen finanziellen Unterschiede sollte man sich bei allem Frust vor Augen führen, dass es eine enorme Leistung ist, dass alle diese Spiele knapp verlaufen. Selbstverständlich kann man sich erst so wirklich darüber freuen, wenn man am Ende überm Strich steht und diese knappen Niederlagen nicht der Grund für den Abstieg sind. Denn dann kann man sie als das sehen, was sie sind, ein Indiz dafür, dass das ganze Substanz hat und man bei einem Klassenerhalt und punktuellen Steigerungen und Verstärkungen auch das Potenzial hat, noch besser mitzuhalten.
Ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass die Chancen deutlich hochwertiger waren als bei vielen anderen Spielen. Allein die erste fette Chance von Guilavogui geht denke ich normalerweise eher ins Tor als so dermaßen oben drüber( das soll kein Vorwurf an ihn sein, manchmal ist es halt einfach Pech). Bei vielen Spielen in dieser Saison hatte man ja das Gefühl, sieht alles ganz gut aus, bis es in die nähe des 16ers ging. Das war diesmal ganz anders. Teils super zuende gespielt, und dann geht der Ball halt an den Pfosten. Tja, wie man auf der Gegenseite gesehen hat passiert das den 10x teureren Spielern ja auch.
Für mich wieder einmal die falsche Taktik! Hinten drin stehen und vorne auf den Zufall warten – das ist, vereinfacht gesagt, die Taktik vom Trainer. Dabei haben wir ein Team, dass durchaus spielerisch in der Bundesliga mitspielen kann. Es muss immer erst ein Tor fallen, bis er, oder vielleicht machte es gar die Mannschaft von selbst, erlaubt, dass gespielt wir. Aber viel zu oft wird einem Rückstand hinterher gelaufen. Das geht nun schon die gesamte Hinserie und er kann das nicht abstellen! Das nervt. Übrigens, das Frankfurter Tor hat sich angebahnt, die Mannschaft war schon einige 10 Minuten unaufmerksamer als zuvor . Auch da erwarte ich, dass der Trainer eingreift.
Für diese Saison gibt es echt kein Handbuch, oder?
Normalerweise darf man sich als Fußballfan nach einer Niederlage einfach nur Scheiße fühlen. Man hat das ganze Wochenende die Lizenz zur schlechten Laune und hört hinter dem Rücken die Leute tuscheln „Lass den heute besser in Ruhe, der ist St. Pauli Fan…“
Und diese Saison? Alles anders!
Da sitzt du ihm Zug nach Dortmund oder Leverkusen, führst das Weißblech mit dem Kaltgetränk an die Lippen und denkst dir: „Heute ist es scheiss egal. Heute genießen wir einfach mal die Bundesliga. Und wenn wir 3:0 verlieren war es einfach ein schöner Ausflug“. Und dann gehst du aus dem Stadion und fragst dich ob du dich ärgern sollst weil wir den verdienten Punkt nicht geholt haben oder ob du feiern sollst, weil der FC St. Pauli zeigte, dass er absolutes Bundesliga-Niveau erreicht hat und ganz offensichtlich auch mit den Großen mithalten kann.
Ich erinnere mich noch an die Worte, die Oke zu Saisonbeginn turnusmäßig wiederholte: „Wir sind in die Bundesliga aufgestiegen, jetzt wollen wir Bundesligist werden.“
Meinem Gefühl nach haben wir das schon jetzt erreicht, auch wenn wir wegen fehlender Effizienz mindestens drei Punkte zu wenig auf dem Konto haben.
Ich habe das Spiel gestern leider nur im Fernseher gesehen und auch wenn man natürlich vor jedem Spiel ein Fünkchen Hoffnung hat: Ich habe genau das erwartet, was wir in den ersten zwanzig Minuten gesehen haben.
Aber das was dann kam, das habe ich nicht erwartet. Das war wiedermal ein richtig guter Bundesliga-Auftritt.
Sorry Leute, aber so spielt kein Absteiger! So spielt ein Bundesligist!
Und wieder steht die Frage im Raum, ob ich mich jetzt über den verloren Punkt ärgern oder über das grandiose Spiel freuen soll.
Ich habe mich fürs Freuen entschieden und wenn ich mich schonmal am Freuen bin, dann freu ich mich auch noch über die Vorstellung die Weißhaupt bei seinem ersten Einsatz für uns abgeliefert hat.
Ich meine, ich habe ja keine Ahnung vom Fußball, aber das war schon geil, oder?
Ich freue mich auf jeden Fall auf die englische Woche. Dann müssen aber Punkte her.☝️
Genau so! Aber der Trainer hat – mal wieder keine Ahnung… also, nein, du schriebst und schreibst eben das genau nicht. Schöne Aufmunterung gesucht und gefunden.
Gefrustet im engeren Sinne war ich bislang eh erst einmal, nach dem Spiel in Gladbach. Immer weiter vor!
Manchmal ist das ja so, dass man eine wunderbare Auswärtsfahrt hat, tolle Leute trifft und das Geschehen auf dem Rasen gar nicht so negativ bewerten kann, wie es wahrscheinlich war.
So war Gladbach für mich.
Mein Negativ-Erlebnis war eher Augsburg. Das fand ich wirklich schlecht. Das schöne an dem Spiel ist aber, dass es schon ganz schön lange her ist und ich als Laie seitdem eine Verbesserung wahrnehme.
Klar: Zuviel Euphorie ist auch Gift. Ich habe auch noch 2011 in den Knochen, als wir uns im Februar mit 28 Punkten schon für Unabsteigbar gehalten haben.
Aber diese Saison ist anders. Die Tabelle strahlt Zuversicht aus und zwingt doch zur Demut.
Aber diese kontinuierliche Verbesserung zu sehen und festzustellen, dass wir in dieser Liga angekommen sind, macht halt einfach glücklich. Ganz besonders, wenn man sich zwischendurch Spiele von der Konkurrenz anschaut. Sorry, aber wir sind einfach besser als Kiel und Bochum.
Ich freu mich schon unheimlich auf Mittwoch
Das freut mich für dich mit Gladbach! Ironiefrei! Aufs Spiel bezogen half bei mir noch nicht einmal die beste Auswärtsgruppe – Liebe geht raus.
Mittwoch wird noch superer, eh klar. Eeeh, allez allez…
Jaaaaa. Absolut absurd sich diese Saison so oft drüber ärgern zu können (dürfen), dass gegen „die da oben“ keine Punkte rumgekommen sind.
Esatto cosi!
Diese Truppe ist zu gut um abzusteigen
das spiel zeigt mir einmal mehr: wir MÜSSEN unsere punkte gegen die direkte konkurrenz holen. auch, wenn es gestern ohne weiteres möglich war zu punkten und wir auch gegen andere spitzenteams ganz gut aussahen, können wir nicht davon ausgehen, daß wir unsere punkte eben gegen andere holen, wenn wir das nicht gegen die direkte konkurrenz schaffen.
das is für mich die quintessenz aus den spielen gegen bayern, frankfurt, leverkusen, dortmund, leipzig. gewinnt stuttgart heute gegen augsburg, dann liegen zwischen platz 11 und 12 8(!!!) punkte. genauso viele, wie zwischen 12 und 18. zwischen platz 11 und 3 lägen hingegen nur 6 punkte… es zeichnet sich also ein szenario mit zweigeteilter tabelle ab. also entweder geht es um die internationalen plätze oder gegen den abstieg. ein tabellenmittelfeld, das sogenannte niemandsland, scheint es diese saison nicht zu geben.
darum sind die kommenden vier spiele erstmal die wichtigsten überhaupt, um sich für den rest der saison eine perfekte ausgangslage zu verschaffen.
ich wage mal zu träumen: mit 12 punkten aus diesen vier spielen, wäre uns der klassenerhalt quasi nicht mehr zu nehmen…
Danke für die taktische Einordnung und auch die Kommentare sind schön differenziert.
Was mir allerdings sehr negativ auffiel: die Lautstärke der Unterstützung war stark ausbaufähig. In Momenten, in denen unser Team ein kurzes Powerplay inszenierte, blieb es zumindest in meinem Bereich GG Block D- F, meines Erachtens viel zu leise. Irgendwie wirkte die Fankurve auf mich wie eine Maus vor der Schlange. Und dabei waren die FFM- Fans eher so naja laut. Gefühlt wurde es bei uns nur laut, als mit den Gästefans gemeinsam „Schei… Sankt Pauli“ skandiert wurde. Aber dieser Sarkasmus geht mir eh ab.
Diese genannte Stille hat mich nachhaltig mehr geärgert, als die vertane Chance, zumindest einen verdienten Punkt am Millerntor zu behalten.
Ich mecker sonst, wenn über mangelnden Support gemeckert wird, aber gestern fand ich auch nicht gut. Steh C und sooooo viele Menschen waren fast 90 Minuten stumm. Oder mit Laberei beschäftigt. Umso mehr freu ich mich auf Mittwoch, wenn wir ALLE ZUSAMMEN in Bochum das Ruhrstadion anzünden mit unserem Support.
Achso, und gewinnen, na klar.
Die Gegengerade ist doch schon die ganze Saison viel zu leise. Für viele scheint es selbstverständlich zu sein Buli-Fussball zu sehen und sie haben ja bezahlt… das muss reichen.
40% sind nur hart am Saufen (um dann, wenn wirklich mal ein Tor fällt, mit 5 Sek. delay den vollen Becher gezielt wegzuschmeißen). 20% sind nur am quatschen und Videos machen(und natürlich gleich posten). Da bleibt dann nicht mehr viel. In meiner Bezugsgruppe haben wir mittlerweile aufgegeben, die Menschen um uns herum zu motivieren, es ist sinnlos. Der Millertor Roar ist lange tot.
Mensch Jan, aufgeben ist doch keine Alternative!
Es sind genügend Leute da, die dann auch mal mitsingen; die muss man abholen.
Mich hat eigentlich nur geärgert, dass genau die Leute, die vorher still waren, beim SGE- Fangesang „Scheiss…“ (du weißt schon), alle „sarkastisch“ mitgröhlten und sich dafür auch noch abfeierten.
Vielleicht muss ich aber entspannter werden und akzeptieren, dass sich die Leute einfach zu lange nicht gesehen und viel zu quatschen hatten und kalt war es ja auch. Für mich keine Gründe, die Mannschaft nicht zu unterstützen, aber möglicherweise für andere.
Dieses Spiel? Ja.
Ganze Saison? Ne.
Gerade zum Auftakt und gegen RaBa hat in meiner Wahrnehmung die GG auch ordentlich Wums gehabt. Danach war es mal schlechter, mal besser.
Es war wiederholt ein tolles Spiel, es beeindruckt mich immer wieder wie es der FC St Pauli schafft, mit seinem Kader gegen vermeintlich übermächtige Gegner zu bestehen. allerdings ist der Ertrag leider zu wenig. Ich mag Blessin sehr, er hat auch Spieler deutlich stärker gemacht. was ich bei ihm aber kritisiere ist, dass er teils zu spät wechselt. ich wünschte mir, dass ein Spieler wie Albers einfach mal früher kommt, damit lange Bälle und Flanken auch mal einen Abnehmer haben. Oder eben auch mal mit ihm anzufangen, statt einen sinani in den Sturm zu stellen.
Hallo Pulli,cool beim Abschluß,kann man nicht trainieren,das muß man in den Genen haben,wir haben so einen Knipser leider nicht.
Je näher es Richtung Tor geht fangen die Knie an zu zittern. Zum Glück sind wir hinten ziemlich cool.