Der FC St. Pauli wirft seinen Hut vor dem DFB-Sportgericht in den Ring, Bayern verliert in der Champions League und die Ligue 1 hat Finanzprobleme. Die Lage am Donnerstag.
FC St. Pauli
Kollaustraße
Lars Ritzka war nach seiner kleinen Auszeit am Vortag gestern wieder dabei.
Heute ist trainingsfrei, die restlichen Einheiten der Woche sind dann nicht öffentlich. Das nächste personelle Update gibt es morgen Nachmittag, auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Union.
Union Berlin
Nina hat ihren Blick auf Verein und Fanszene des 1. FC Union Berlin abgeschlossen. Wenig überraschend ist Union in Gänze durchaus polarisierend und es ist wahrscheinlich auch unmöglich, alle Sichtweisen und Aspekte abzubilden, so wie es auch beim FC St. Pauli kaum in einem einzigen Text möglich wäre.
Ein Abschnitt, der beispielsweise rausflog, weil er thematisch nirgends so richtig reinpasste, befasste sich mit den Europapokal-Spielen gegen Maccabi Haifa. Hier kam es 2021 beim Spiel im Olympiastadion zu antisemitischen Beleidigungen gegen Maccabi-Fans, teilweise wurden sie körperlich angegangen. Rechte Tendenzen gibt es also unbestreitbar bei Union. Ebenso aber auch einen lauten Aufschrei dagegen, damals beispielsweise beim Textilvergehen: „Wir haben als Gemeinschaft versagt“.
Lage der Liga
Einspruch von Union Berlin – jetzt auch mit St. Pauli und Kiel
Wie der DFB gestern auf dpa-Anfrage mitteilte, haben sowohl der FC St. Pauli als auch Holstein Kiel nun ebenfalls rechtliche Schritte gegen die Wertung des Spiels Union Berlin gegen VfL Bochum eingeleitet. Dieses wurde bekanntlich nach einem Feuerzeugwurf in erster Instanz für Bochum gewertet. Die Grundlage hierfür bietet der Paragraf 26.2 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB.
„Das Recht zur Berufung haben auch zunächst nicht am Verfahren beteiligte Mitgliedsverbände, ihre Vereine sowie deren Einzelmitglieder und Tochtergesellschaften und Spieler, die ein unmittelbares berechtigtes Interesse an der Entscheidung nachweisen.“
Dieses gilt es nun in den nächsten 14 Tagen schriftlich zu begründen. // (Quelle unter anderem: kicker)
Ich verlasse jetzt die Funktion des Berichterstattens und teile Euch meine persönliche Meinung dazu mit, die natürlich für das Verfahren komplett unerheblich ist. Ich finde das doof.
Es mag zutreffen, dass man alles dafür tun muss, um die Klasse zu halten und das Präsidium somit unter Zugzwang stand, diese Entscheidung treffen zu müssen, um nicht später von der Mitgliederversammlung dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Inwieweit dies realistisch wäre, sei mal dahingestellt.
So oder so hätte ich es im Sinne des Sports besser gefunden, wenn man den Protest und die Verhandlung den beteiligten Vereinen überlassen und sich dem Urteil des DFB-Sportgerichts gefügt hätte. Der FCSP ist hier für mich nicht wirklich „betroffen“. Solange Bochum „nur“ die drei Punkte bekommt, die man in den verbleibenden Spielminuten ja theoretisch auch auf dem Rasen noch hätte holen können (wie wahrscheinlich das gewesen wäre, ist für mich unerheblich). Anders wäre es nur, wenn Bochum plötzlich vier Punkte für das Spiel bekäme.
Hinzu kommt: Das Einsteigen dieser beiden Vereine in die Verhandlung wird das Urteil wohl kaum beeinflussen. Union wird schon aus reinem Eigeninteresse alle Möglichkeiten ausschöpfen. Und ehrlich gesagt möchte ich auch gar nicht in einem Verfahren an der Seite von Dirk Zingler stehen.
Aber gut, ich sitz hier vor meiner Tastatur, kann das ganz entspannt runtertippen und bin in keinerlei verantwortlicher Position. Auf die inhaltliche Begründung von St. Pauli und Kiel bin ich trotzdem gespannt.
Mindestens genauso interessant dürfte auch sein, warum Vereine wie Heidenheim und Hoffenheim sich dem Verfahren offenbar nicht anschließen.
Borussia Dortmund auf Trainersuche
Bevor wir zur Champions League kommen, verweilen wir doch kurz bei Borussia Dortmund. Der BVB hat bekanntlich gestern Nuri Sahin freigestellt. Eine ausführliche Bestandsaufnahme der dortigen Verhältnisse gibt es von Markus Bark bei der Sportschau. Bei Schwatzgelb.de gibt es schriftliches („Offenbarungseid in Bologna“) und einen Podcast: „Auf Wiedersehen, Nuri! Warum es beim BVB mehr als eine Trainernetlassung benötigt“
Für das Spiel gegen Werder am Wochenende übernimmt interimistisch Mike Tullberg. Der Däne ist seit 2019 beim BVB und trainiert seit 2020 die U19.
Bayern bei Feyenoord Rotterdam
Im Anschluss an eine hübsch anzusehenden „Nobody said it was easy“-Choreo (auch zu Beginn der Videos zu sehen) zeigte Feyenoord Rotterdam im De Kuip gegen Bayern München eine sehr gute Leistung und siegte am Ende mit 3:0 (2:0). Ein langer Ball zum 1:0, ein Konter nach Ecke und vielleicht einer der dümmsten Elfmeter dieser CL-Saison waren die Ausbeute der ersten Halbzeit, während Bayern seine Chancen einfach nicht ins Netz bekam.
Bayern ist damit punktgleich mit dem BVB (12 Punkte) und somit zumindest sicher für die Zwischenrunde qualifiziert. Die beiden Bundesliga-Schwergewichte liegen damit auf den Plätzen 14 und 15 – und zwar nur einen Punkt hinter Leverkusen auf Rang 8. Selbst im Falle eines Sieges im letzten Spiel wäre die direkte Qualifikation für das Achtelfinale aber nicht sicher.
// Highlights
RaBa Leipzig siegt 2:1 gegen Sporting Lissabon
Haha, Brausetrottel… jetzt, wo es für sie um nichts mehr geht, gewinnen sie plötzlich – die 5-Jahres-Wertung dankt immerhin. Trotz eines Gegentores von Viktor Gyökeres reichte es für RaBa Leipzig zu einem 2:1 (1:0)-Sieg gegen Sporting Lissabon. Ausgeschieden sind sie trotzdem schon. // Highlights
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Aufsichtsrat nominiert Oke Göttlich für weitere Amtszeit
Laut Satzung muss der Aufsichtsrat bis acht Wochen vor der Mitgliederversammlung eine Person zur Wahl vorschlagen, die dann von der MV als Präsident*in gewählt werden soll. Angesichts der aktuellen Situation verwundert es nicht, dass man sich so viel Zeit gar nicht lassen musste und wollte und schon jetzt für klare Verhältnisse sorgte.
Oke Göttlich, seit 2014 amtierender und inzwischen hauptamtlicher Präsident des FC St. Pauli, wurde für eine weitere Amtszeit vorgeschlagen, die dann satzungsgemäß im Falle der Wahl auch seine letzte sein wird. Nach anfänglich sportlich turbulenten Jahren führte er den Verein durch die Pandemie und schließlich zurück in die 1. Bundesliga, außerdem wurde gerade die Genossenschaft gegründet.
Göttlich wird jetzt sein Team für das Präsidium zusammen- und dem Aufsichtsrat vorstellen. // fcstpauli.com
Clubheim: FCSP-Quiz mit Tim, Titelverteidiger siegt erneut
Gestern Abend stieg die zweite Runde des FCSP-Quiz mit Tim im Clubheim. Sechs Teams waren zugegen und grübelten von 19.10h bis etwa 22.30h, ehe das Team „Nett hier!“ den Sieg aus drei Runden davontrug. Personell gab es leichte Veränderungen zur November-Ausgabe, mit Miguel, Jan und Jörn konnte man aber trotz des Fehlens der Kollegen aus der Medienabteilung zur gewohnten Stärke auflaufen.
Das Quiz im Clubheim ist immer für den dritten Mittwoch im Monat geplant (ja, gestern war der vierte Mittwoch – die Ausnahme war aufgrund des Bochum-Spiels nötig). Alle zwei Monate will Tim dafür verantwortlich zeichnen, seine nächste Ausgabe steigt also am 19. März.
In den anderen Monaten wird es jeweils wechselnde Quizmaster geben, nächsten Monat (19. Februar) freut sich Deniz (AFM) auf Euch. Beide Termine können schon jetzt fest im Kalender notiert werden.
Döntjes
Ligue 1: Finanzprobleme bei Vereinen und TV-Partnern
Aktuell zahlen DAZN (400 Mio €) und BeIN (100 Mio €) zusammen 500 Mio Euro pro Saison für die Übertragungsrechte der französischen Ligue 1. Wie die Sportbusiness-Seite sportspro.com berichtet, könnte sich das demnächst aber zum Nachteil der Clubs ändern.
DAZN braucht 1,5 Millionen Abonnent*innen in Frankreich, um die Zahlungen für die TV-Rechte (acht der neun Spiele pro Spieltag) wieder reinzuholen. Aktuell steht man aber bei nur 400.000. Ein Ausstieg wäre wohl immerhin erst nach der Saison 25/26 möglich. Und auch BeIN Sports, die das neunte Spiel übertragen, soll mit der Summe alles andere als glücklich sein, hätte sogar schon einen Ausstiegsklausel in diesem Sommer.
Ein Ausstieg von einem oder gar beiden Unternehmen wäre ein harter Schlag für die französischen Klubs. Laut SportsPro geht die LFP (das französische Pendant zur DFL) von einem Gesamtverlust von 1,2 Milliarden Euro in beiden Ligen aus. Aus dieser Position heraus im Sommer ein Einzelspiel am Markt verkaufen zu wollen, dürfte kaum lukrativ sein.
Podcast: Schiedsrichterin im Blindenfußball
Steffi Schick pfeift seit 2024 in der Blindenfußball Bundesliga – und hat darüber im Podcast „Unparteiisch“ gesprochen. Wer sich wahlweise für den Blindenfußball oder aber die Schiedsrichterei allgemein interessiert, findet hier hörenswerte 51 Minuten vor.
Frauenteams zahlen im Europapokal oft drauf
Einmal Europapokal mit dem eigenen Verein – fester Eintrag in der Bucketlist so ziemlich aller St. Pauli-Fans, nehme ich an. Für mich selbst war es natürlich ein absolutes Highlight, als ich 2023 als Schiedsrichter beim Blindenfußball-Europapokal in Charleroi teilnehmen durfte.
Auch in anderen Sportarten dürfte die Qualifikation für europäische Wettbewerbe oft das Traumziel sein. Bei einigen Vereinen endet dies aber eher in einem finanziellen Wagnis, so zum Beispiel für Frauenteams im Volleyball oder Basketball.
Warum die Vereine dies trotzdem ermöglichen, wo die Vorteile liegen und wo die Chancen und Zukunftsperspektiven liegen, kann man bei der Sportschau nachlesen, die mit betroffenen Vereinen sprachen.
Zu guter Letzt
Es gibt Tore, die sind wie ein Gemälde. Oder es werden Heiratsanträge an sie verschickt.
Solch ein Tor gelang gestern Lautaro Martinez für Inter Mailand bei Sparta Prag. Unmöglicher Winkel, Ball schwer zu nehmen, Torwart macht das kurze Eck zu – das geht eigentlich gar nicht.
Ich möchte es Euch daher allen präsentieren:
YouTube Highlights (einbetten leider nicht möglich)
Forza St. Pauli!
// Maik
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Zu dem 4-Punkte-für-Bochum-Zitat:
Aus Sicht des FCSP geht es eben doch um Mehrpunkte für direkte Konkurrenten. Im Szenario „Spielwertung bleibt bei 1:1 bestehen“ gehen nur 2 Punkte an direkte Konkurrenten, beim Szenario „2:0 für Bochum“ gehen 3 Punkte an direkte Konkurrenten. Ich kann da aus Sicht des FCSP schon verstehen weshalb man da lieber das 1:1 in der Wertung haben möchte. Hätte gewonnen oder Chance auf Sieg oder so wäre für mich da völlig irrelevant.
Liebe Grüße!
Mathematisch korrekt, klar.
Ich kann auch verstehen, dass der FCSP das so „haben möchte“, sehe da aber eben keinen echten Grund für, solange es im Bereich des auch sportlich möglichen bleibt.
Es ist ja nicht auszuschließen, dass Bochum in den verbleibenden Spielminuten auch ganz regulär gewonnen hätte.
Aber klar, man kann das anders sehen – tut der FCSP ja offensichtlich auch.
„ So oder so hätte ich es im Sinne des Sports besser gefunden, wenn man den Protest und die Verhandlung den beteiligten Vereinen überlassen…“
Sorry Maik, aber aus meiner Perspektive ist dieser Satz in sich unlogisch.
Ein Ergebnis am grünen Tisch ist meiner Meinung nach niemals im Sinne des Sports. Vielleicht war Kiel nicht beteiligt, benachteiligt wurden sie durch das Urteil aber definitiv, da sie die Konsequenzen davon, dass Bochum zwei Punkte geschenkt bekommen haben, vermutlich stärker zu spüren bekommen als Union den Punktabzug.
Wenn Bochum es noch schaffen sollte die Klasse zu halten, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie das mit Hilfe von zwei Punkten schaffen, für die sie keine Leistung erbracht haben.
Im Sinne des Sports müsste das Spiel meiner Meinung nach wiederholt werden.
Das wir da jetzt mit rein gehen, … puh …, jo, … , das hätte ich jetzt auch nicht gebraucht.
Das Kiel mit reingeht kann ich absolut nachvollziehen.
„Ein Ergebnis am grünen Tisch ist meiner Meinung nach niemals im Sinne des Sports.“
Ein Eingriff in das Spiel mit einem Feuerzeugwurf auf den Torwart ist niemals im Sinne des Sports. Dass darauf am grünen Tisch ein Urteil gesprochen werden musste, wie damit nun das Spiel gewertet wird, ist nur eine Folge des Wurfs. Das „Nicht im Sinne des Sports“ war also bereits passiert und kein Urteil hätte das vollständig ausradieren können.
Auch wenn ich ein anderes Urteil besser gefunden hätte, finde ich, dass man dieses Urteil passend finden kann und es vor allem wichtig ist, dass Urteil zu akzeptieren, wenn man nicht wirklich gute Gründe dagegen hat (und ich fand noch keines gut).
Ich bin bei Maik und denke, andere Vereine sollten sich raushalten. Andere Vereine sind ja in genau demselben Maß betroffen, als ob Bochum das Spiel auf dem Platz gewonnen hätte, z.B. durch einen schweren Patzer des Union-Torwarts. Und da würde ja auch kein anderer Verein Beschwerden einlegen, dass sie das ungerecht benachteiligt.
Aber den Unterschied zwischen einem zu Ende gebrachten und anschließend umgewerteten Spiel und einem schweren Torwartpatzer siehst du schon, oder?
Natürlich war der Eingriff ins Spiel durch den Feuerzeugwurf nicht im Sinne des Sports. Das bezweifelt ja auch niemand.
Dennoch muss das Spiel nicht am grünen Tisch entschieden werden. Bochum hat sich nicht sportlich gegen Union durchgesetzt. Darum ist da Ergebnis nicht im Sinne des Sports.
Ein Wiederholungsspiel wäre in diesem Fall die einzig faire Entscheidung.
Und das gewinnt dann wahrscheinlich Union – fühlt sich für mich auch nicht fair an.
@Arne: „Aber den Unterschied zwischen einem zu Ende gebrachten und anschließend umgewerteten Spiel und einem schweren Torwartpatzer siehst du schon, oder?“
Ich sehe keine Unterschied in der Tabelle.
Ich verstehe, dass sich das unterschiedlich anfühlt, aber die Tabelle sieht für die anderen Vereine in beiden Fällen gleich aus. Deswegen meine ich, dass andere Vereine ihren Ärger runterschlucken und es die beiden unmittelbar beteiligen Vereine untereinander ausbaldowern lassen sollten.
@Mario „Natürlich war der Eingriff ins Spiel durch den Feuerzeugwurf nicht im Sinne des Sports. Das bezweifelt ja auch niemand.
Dennoch muss das Spiel nicht am grünen Tisch entschieden werden. Bochum hat sich nicht sportlich gegen Union durchgesetzt. Darum ist da Ergebnis nicht im Sinne des Sports.“
Auch eine Entscheidung für ein Wiederholungsspiel hätte für manche den Makel, dass hier am grünen Tisch eingegriffen wurde. Der Geist ist bereits aus der Flasche, man kann jetzt nur das Beste daraus machen. Auch wenn mir bewusst ist, dass es unterschiedliche Ansichten gibt, was das „Beste“ ist. Ein Wiederholungsspiel ist meiner Meinung nach nicht alternativlos (s.u.).
„Ein Wiederholungsspiel wäre in diesem Fall die einzig faire Entscheidung.“
„einzig“ klingt mir hier unpassend alternativlos. Reflektier bitte mal, ob andere Ansichten hier nicht auch ok sein können.
Vor dem Urteil hatte ich ein Beibehalten des 1:1 oder ein Wiederholungsspiel als die bessere Lösung angesehen. Aber auch wenn ich die 3 Punkte nicht gut finde, finde ich das Urteil so sehr in Frage zu stellen jetzt noch unpassender.
Ein Wiederholungsspiel finde ich nur scheinbar die goldene Lösung. Wenn dies z.B. in einer Englischen Woche stattfindet, so wären die Spieler am folgenden Spieltag erschöpfter und was wäre gar wenn sich ein Spieler in diesem verletzt? Wieso sollte Bochum auf diese Weise benachteiligt werden, weil initial jemand ein Feuerzeug nach ihrem Torwart geworfen hat?
Moin Maik,
wieso wäre das unfair, wenn Union das gewinnt? Es wäre doch ein neues Spiel.
Die Bestrafung für Union wird ohnehin unabhängig davon verhandelt. Die Argumentationslinie, das Spiel 2:0 zu werten ist, dass man nicht weiß, was in den letzten Minuten passiert wäre. Vielleicht hätte Bochum noch ein Tor geschossen. Dann wäre es 1:2 ausgegangen. Vielleicht hätte aber auch Union noch ein Tor geschossen. Dann wäre es 2:1 ausgegangen.
Hätte beides passieren können.
Warum sollte es darum unfair sein, wenn das Ergebnis sportlich ermittelt wird, statt am grünen Tisch.
Wenn das Ergebnis am grünen Tisch die Bestrafung für Union sein soll, dann darf es aus meiner Sicht keine zweite Verhandlung geben, in der über Sanktionen für Union verhandelt wird.
Und: Was passiert in Fällen, in denen der geschädigte Verein führt?
Müsste in einem solchen Fall dann nicht der geschädigte Verein Punkte bekommen? Es kann ja nicht sein, dass ich durch sowas einen Vorteil bekomme, wenn ich hinten liege, aber wenn ich führe gehe ich leer aus.
Weil Bochum hier auf dem besten Weg war, zumindest einen Punkt mitzunehmen.
„Wahrscheinlich“ (ungleich: auf jeden Fall) wäre es bei dem 1:1 geblieben.
Wenn jetzt Union ein Wiederholungsspiel gewinnt, kann sich der Feuerzeugwerfer auch noch dem Dank seiner Kumpels sicher sein: „Höhö, geil, Diggi! Dank Dir haben wir zwei Punkte mehr!“
Zu „wenn der geschädigte Verein führt“:
Man spricht dann im Fußball von der Vorteilsregel 😉
@Maik
Wobei das “Weil Bochum hier auf dem besten Weg war, zumindest einen Punkt mitzunehmen” auch ein schwieriger, weil sehr subjektives Maß ist, oder? Ab wie viel Minuten verbleibender Restspielzeit kann man das vermuten. Wann scheint es möglich, dass noch ein Tor fällt?
Ich habe darauf keine Antworten, ich neige dazu zu sagen: Solange das Spiel nicht abgepfiffen wurde ist es halt offen, wie es ausgegangen wäre. Aber vielleicht braucht es hier mehr Augenmaß als ich bereit bin zu leisten.
Selbstverständlich subjektiv und ungewiss, deshalb ja die Einschränkung. Ein Tor kann im Fußball immer fallen, auch nach eigentlichem Ende der Nachspielzeit bei einem letzten Konter.
Aber diese subjektive Einschätzung ist halt nur nötig, weil der Feuerzeugwurf das objektive Resultat verhindert hat.
Moin Marko,
zu meiner Formulierung:
„Ein Wiederholungsspiel wäre in diesem Fall die einzig faire Entscheidung.“
Stimmt. Die Formulierung hätte lauten sollen:
„Ein Wiederholungsspiel wäre in diesem Fall meiner Meinung nach die einzig faire Entscheidung.“
Ich schwankte nach dem Urteil zwischen „das 1:1 stehen lassen“ oder „Wiederholungsspiel“
Ich habe mich allerdings überzeugen lassen, dass es nicht korrekt wäre, das 1:1 stehen zu lassen.
Es ist egal ob die Restspielzeit 2 Minuten oder 80 Minuten lang gewesen wäre, wir wissen nicht was passiert wäre.
Das einzige was wir sicher wissen ist, dass das Spiel vermutlich niemals 2:0 ausgegangen wäre.
Darum bin ich auch der Meinung, dass man das Spiel annullieren muss
Aber zu sagen: „Jo, der Typ mit dem Feuerzeug hat jetzt gerade das Spiel entschieden“, kommt mir halt auch falsch vor.
Natürlich kann man argumentieren „was ist wenn sich da jemand in dem Nachholspiel verletzt.“
Aber das ist genau wie die Annahme, dass Bochum das Spiel in den zwei Minuten noch hätte gewinnen können. In den zwei Minuten hätte sich auch noch jemand verletzen können.
Entweder erkennt man das Ergebnis an oder man erkennt es nicht an.
Ich verstehe dein Argument bezüglich der englischen Woche, aber ich kann es nicht mittragen.
Wenn ein Verein aus der Hamburger Vorstadt es zum Stadtderby wegen Dauerregen nicht schafft einen bespielbaren Rasen zur Verfügung zu stellen, wird das Spiel auf einen Mittwoch verschoben. Obwohl die Gastmannschaft drei Kilometer weiter ein hervorragend bespielbares Grün anzubieten hätte.
Wenn aber ein Verein es nicht schafft jemanden daran zu hindern ein Feuerzeug zu werfen, dann wird das Ergebnis am grünen Tisch festgelegt.
Für mich passt das nicht.
Zumal mit einer zusätzlichen englischen Woche wenn überhaupt nur die beteiligten Mannschaften benachteiligt werden. So werden auch unbeteiligte Mannschaften benachteiligt
Ich denk mir halt immer: Wäre dieses Urteil auch am letzten Spieltag so gefällt worden, wenn eine unbeteiligte Mannschaft dadurch abgestiegen oder nicht Meister geworden wäre? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Zu der „am letzten Spieltag anders“-Theorie:
Es gab den Fall der Regionalliga Nord, wo ein Spiel abgebrochen wurde, weil sich die Gäste weigerten weiterzuspielen.
Konkret: Bremer SV gegen Teutonia.
Bei den Gästen war Ex-St. Paulianer Coffie lt. eigener Aussage rassistisch beleidigt worden, daraufhin weigerte er sich (und sein Team mit ihm), weiterzuspielen. Da der Schiedsrichter aber nichts gehört hatte, konnte er entsprechend auch nichts zu Protokoll geben – und somit gewann der BSV am Grünen Tisch, Werder II (als unbeteiligter Verein) musste absteigen – wäre aber bei einer Niederlage des BSV drin geblieben.
Klar, war was anderes als ein „äußerer Einfluss“, aber auch hier wurde das Sportgericht tätig und setzte kein Wiederholungsspiel an.
Hier mein Artikel dazu, der allerdings vor dem Urteilsspruch entstand: https://millernton.de/2023/05/28/das-bremer-sv-vs-teutonia-dilemma/
@Maik Den Fall kenne ich. Da habe ich mal was im Millernton drüber gelesen. 😉
Aber das ist nicht das was ich meine. Das war Regionalliga Nord.
Ich meine eher so ein Szenario:
Bayern München liegt am letzten Spieltag zwei Punkte vor Leverkusen. Auf allen Plätzen ist bereits abgepfiffen, nur das Spiel Leverkusen gegen den SV Elversberg läuft noch. Spielstand 1:1. Elversberg liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Ein Elversberg-Hooligan wirft ein Feuerzeug auf den Torwart. Dieser geht zu Boden.
Der DFB wertet das Spiel mit 2:0.
Die Bildzeitung titelt „Bayern um die Meisterschaft betrogen“, Uli Hoeneß fährt mit Schaum vorm Mund nach Frankfurt in die DFB-Zentrale und bewirft das gesamte Präsidium mit Zippo-Feuerzeugen. Waldemar Hartmann ext im Doppelpass zur Beruhigung drei Weizenbier…
Never ever würde der DFB das durchhalten.
Doch, würde der DFB.
Genau so.
(Haha, schreib ich hier jetzt einfach.)
Ich teile Deine Meinung, Maik, dass das eine Sache zwischen Union und dem VfL sein sollte. So lange ich aber nicht weiß, warum der FCSP Einspruch eingelegt hat, halte ich mich dazu dezent zurück.
Aber: Mit einem Einspruch kann ja vielleicht eine Entwicklung angestoßen werden, die in der Berufung eines unparteiischen Arztes gipfelt. DAS würde ich persönlich wirklich gut finden. Das ist auch das, was mir an diesem Fall so gar nicht schmeckt – der eigene Teamarzt erklärt den Spieler für nicht mehr spielfähig. Das hat den Spekulationen und fiesen Kommentaren Tür und Tor geöffnet und sorgt möglicherweise auch in Zukunft dafür, dass Verletzungen schlimmer dargestellt werden als sie tatsächlich sind.
Außerdem würde damit auch verhindert werden, dass der eigene Teamarzt einen Spieler für weiterhin spielfähig erklärt, obwohl dieser das Spielen unbedingt einstellen sollte. Hier könnte mal Richtung NFL geguckt werden. Das ist natürlich eine andere Baustelle, aber es ließen sich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Stand jetzt ist es eben keine Sache nur zwischen Union und Bochum, weswegen ich pro Einspruch bin.
Keine Ahnung, warum sich Hoffenheim, Heidenheim und meinetwegen auch noch Ausgburg nen schlanken Fuß machen. Ich weiß aber, wie sie rumjaulen werden, wenn die Wertung so bestehen bleibt und es einer von ihnen ist, die am Ende einen Punkt hinter Bochum auf Platz 16 oder 17 landet. So eng wie der Saisonausgang Stand jetzt zu erwarten ist, halte ich das für eine Variante, die doch sehr viel wahrscheinlicher ist, als dass Bochum in Berlin noch den Sieg geholt hätte.
Lieber wäre es mir auch, wenn keiner der Beteiligten Zingler hieße. Komplett unanbietbar der Typ.
Ich muss sagen, ich fand das Urteil des Sportgerichtes vollständig unverständlich und sehe somit auch den Einspruch seitens des FC St. Pauli und weiterer indirekt betroffener Vereine als richtig an.
Wir sind uns sicher alle einig, dass das Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld ein absolutes no-go ist und es somit eine hohe Strafe für den „verursachenden“ Verein bedeuten muss. Dies kann finanziell, sportlich (Punktabzug) oder organisatorisch (Zuschauerausschluss) erfolgen. Für all diese Strafen gibt es gewichtige Fürs und Widers.
Hier aber geht es auch darum ob dem VfL Bochum ein sportlicher Schaden entstanden ist. Natürlich kann keiner sagen was in der verbleibenden Spielzeit passiert wäre. Allerdings muss das Sportgericht hier mE aus sportlicher Fairness Wahrscheinlichkeiten mit einbeziehen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Bochum in der verbleibenden Nachspielzeit das Ergebnis noch gedreht hätte?
Da ich diese für sehr gering halte wäre mein bevorzugtes Urteil gewesen:
Punkteteilung, Geldstrafe und Abzug des Punktes für Union (der abschreckenden Wirkung halber)
Kommt man tatsächlich zu dem Schluss, dass tatsächlich das Ergebnis noch nicht klar war wäre mein Urteil:
Spielwiederholung, Geldstrafe und Punktabzug Union.
Dies wäre sportlich „gerecht“ und würde sportlich Unbeteiligte nicht mit bestrafen. Diese Punkte könnten immerhin am Ende einer Saison über den potentiellen Abstieg entscheiden (das Ganze wird, polemisch und sehr plakativ, zusammengefasst mit: das ganze 18x und Bochum ist Meister). Insofern sehe ich gerade bei zB Kiel und dem FC St. Pauli Grund für einen Widerspruch und gar nicht so sehr bei den „Schuldigen“ von Union Berlin.
Eine zusätzliche Anmerkung zu einem sehr schwierigen Punkt: die Schwere der Verletzung. Es ist völlig richtig, dass es hier keine Täter / Opfer Umkehr geben darf! Andererseits muss eine rationale Beurteilung natürlich auch irgendwie erfolgen. Ich tue mich hier sehr schwer sowohl dem betroffenen Spieler aber auch der Bedeutung gerecht zu werden.
Liebe Grüße verbunden mit dem Wunsch, dass es solche Diskussion hoffentlich nie wieder braucht!
Moin Sönke,
Der aus meiner Sicht entscheidende Satz: „Natürlich kann keiner sagen was in der verbleibenden Spielzeit passiert wäre.“
Wir erinnern uns an das CL-Finale in Barcelona zwischen Bayern und Manchester United – wohl niemand dachte, dass Sheringham und Sjolskjaer das Ding in der Nachspielzeit noch von 0:1 auf 2:1 drehen würden, trotzdem ist es passiert. Ein einziges Tor im Fußball kann IMMER fallen, auch mit einer Person in Unterzahl.
Das Gericht musste ja nicht entscheiden, ob Bochum in Unterzahl in zwei Minuten noch drei Tore aufholen kann – sondern es ging eben nur um die Möglichkeit dieses einen Tores.
Und zum Torwart: Ob er selbst mit Verletzung argumentierte, weiß ich nicht – psychisch kann ich mir aber schon vorstellen, dass es etwas ausmacht, soeben aus der anonymen Masse in deinem Rücken mit einem Gegenstand beschmissen worden und am Kopf getroffen worden zu sein. Wie schwer auch immer.
Auch hier: Das Gericht muss die Fakten bewerten.
Ich hätte mir auch ein anderes Urteil gewünscht, insbesondere mit braun-weißer Brille, „völlig unverständlich“ finde ich es aber nicht.
Den Vergleich zwischen einem Spiel am 14. Spieltag und einem Do-or-Die-Spiel finde ich nicht zielführend. Und soweit ich mich erinnere, ist auch keiner der United-Spieler damals wegen Zeitspiels verwarnt worden. 😉
Es ist nunmal aber auch so, dass die Mannschaften sich darauf verständigt haben, das Spiel zu Ende zu führen, wenn auch per „Nichtangriffspakt“. Wenn Bochum ohnehin Einspruch einlegen wird, sollen sie bitte keine halben Sachen machen: Spielabbruch oder das Spiel vernünftig zu Ende führen. Jetzt haben wir das Problem, dass wir darüber spekulieren müssen, wie das Spiel denn sonst ausgegangen wäre.
Wir könnten genauso darüber spekulieren, ob sich der Keeper vielleicht fünf Minuten ohnehin verletzt hätte und nicht weiterspielen können – Ja, polemisch, ich weiß, aber es soll aufzeigen: Dinge passieren im Fußball und aus diesem Vorfall müssen Kosnequenzen gezogen werden, allerdings sollte nicht der gesamte sportliche Wettbewerb dadurch verzerrt werden.
Mooooooooment.
Bochum wollte ja nicht weiterspielen.
Es war wohl irgendeine Aussage der Polizei in Richtung „Es wäre besser, wenn wir hier zuende spielen., im Sinne der Sicherheit“, die den VfL dann dazu brachte, dieser Bitte nachzukommen. Es war da aber schon sehr klar kommuniziert worden, dass sie das nur unter Protest tun, nur mit dem Nichtangriffpakt und trotzdem im Nachgang auch Protest einlegen werden.
Dass Union dem zustimmte, zeigt ja umgekehrt auch, dass denen schon klar war, in welche Richtung es geht.
Dieses Weiterspielen jetzt negativ für Bochum auszulegen finde ich „nicht zielführend“, um Arne zu zitieren 😉
Bin ich bei dir. Ich fand es auch albern, dass der DFB-Kontrollausschuss ausgerechnet den „Nichtangriffspakt“ moniert hat. Meiner Meinung nach haben die Spieler noch das Beste daraus gemacht.
Dass mit der Sicherheit hatte ich allerdings anders verstanden, dahingehend, dass die Polypen keine Sicherheitsbedenken gegen eine Fortsetzung hatten. Dass sie die aus Sicherheitsgründen ausdrücklich wollten, erinnere ich nicht. (Was aber nichts heißen muss.)
Hätte der Schiri doch bloß sofort abgebrochen. Dann wüssten wir – ich und ein paar andere zähneknirschend – woran wir sind und hätten einen eindeutigen Schuldigen, den wir alle scheiße finden können. Und niemals vergessen…
Hmmm… ich finde das mit der Polizei auch nicht mehr, gut möglich also, dass ich mich täusche.
Das mit „unter Protest“ ist ja aber unstrittig:
https://www.kicker.de/nach-feuerzeugwurf-bochum-plant-protest-gegen-spielwertung-1075816/artikel
Uff. Das ist mir scheinbar durchgerutscht und nimmt meiner Argumentation dann auch den Wind aus den Segeln 🙂
Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es in dem Urteil nicht um eine Bestrafung von Union. Die Verhandlung ist noch offen. Da wird noch eine Geldstrafe on Top kommen.
Es ging darum eine Bewertung für das Spiel zu ermitteln.
Durch das Feuerzeug wurde Bochum benachteiligt und das Spiel konnte nicht nicht fortgesetzt werden. Darum wurde ein Ergebnis festgelegt, so wie die Regularien es vorschreiben.
Jetzt ist Bochum nicht mehr benachteiligt, sondern Kiel, oder wer auch immer im Mai einen Platz hinter Bochum liegt.
Ich verstehe das Urteil, aber nach meinem Rechtsempfinden hätte es ein Nachholspiel geben müssen. Und wenn Bochum das 5:0 gewinnt darf niemand mehr meckern.
Zu den Tv Problemen in Frankreich gibt es auch ein empfehlenswertes Video von Calcio Berlin, bei denen übrigens auch ein Millernton Sticker auf dem Tisch klebt 👀
Ich bin bei der Bochum-Geschichte komplett bei Maik. Fand das Urteil so „zu erwarten“ (und erinnere noch mal an unser Becherwurf-Urteil im Spiel gegen Schalke. Auch da wurde das Spiel „für Schalke“ gewertet. (unterschied zu damals: Schalke führte im Spiel eh)).
UND finde es mindestens etwas schräg, dass wir uns da jetzt auf einer Seite beteiligen. Ich kann das aus Gründen nachvollziehen, aber mögen tu ich das nicht.
Mal ab davon, dass wir ggfs. (ob das optimistisch ist, hängt ja auch vom Saisonverlauf ab) ja sogar in eine Situation kommen könnten, in der es für uns sportlich „besser“ ist, wenn Union weniger Punkte hat. Es ist also eh noch nicht mit Sicherheit zu bewerten, wo „uns“ diese Punkte besser gefallen. Hm. Ist ja noch fast ne komplette Halbserie zu spielen. Auch für Bochum.
Ja, aber gerade das ist doch schräg:
Wenn das benachteiligte Team führt, dann gibt es keine Punkte, wenn man etwas gegen den Kopf bekommt. Wenn es Unentschieden steht oder man hinten liegt, dann schon.
So wie ich es verstanden habe, werden diese Spiele ja immer 2:0 gewertet. Gegen Schalke stand es ja schon 2:0, das war dann praktisch für den grünen Tisch.
Was wäre eigentlich gewesen, wenn Bochum 3:0 geführt hätte? Spielabbruch und dann 2:0 oder was?
Sorry, aber Ergebnisse am grünen Tisch sind immer Scheiße.
Ich verstehe, dass es so ist und ich weiß auch, dass es immer schon so war, aber ist halt trotzdem extrem unbefriedigend.
Aber das ist doch gerade der Unterschied, oder täusche ich mich?
St. Pauli – Schalke wurde abgebrochen und deshalb am grünen Tisch entschieden.
Union – Bochum wurde zu Ende gespielt und hätte deshalb keine Wertung am grünen Tisch erhalten dürfen. Wenn das Spiel nicht weiterlaufen hätte dürfen, müsste ein Wiederholungsspiel erfolgen.
Verstehe die ganze Diskussion gar nicht, ist doch egal, da wir ab jetzt eh alles gewinnen!
Dann ist es ja wirklich rausgeschmissenes Geld vom FCSP. Riecht nach nem Grund für Nicht-Entlastung…
In dem Fall wäre ich bereit, die Sache nach Spieltag 26 auf sich beruhen zu lassen. 😇
Moin,
eine Frage zum FCSP-Quiz mit Tim im Clubheim.
Werden die Fragen und Anworten irgendwo, irgendwann veröffentlicht?
Würde das vielleicht gerne mal im privaten Rahmen nachspielen.
Außerdem bin ich total neugierig, was das so für Fragen sind, die Tim so einfallen. (Kommen da auch Taktik-Fragen?).
Gruß Edmund
Also wir veröffentlichen die in unregelmäßigen Abständen immer mal hier in der Lage, aber immer nur einzeln.
Unterm Strich soll es ja auch die Leute ins Clubheim bringen, weswegen ein komplettes Veröffentlichen dem Sinn eines Pub-Quiz auch zuwider laufen würde.
Ich sehe uns schon alle mit Sonderzügen aus ganz Deutschland ins Clubheim pilgern.
Seit ich das erste Mal davon gehört habe, habe ich schon Bock drauf…
Und dafür muss man noch nicht mal einen Berg erklimmen. 😉
Ab wann gibt es im Clubheim eigentlich Käsespätzle?
Ich finde es ehrlich gesagt nicht richtig, dass Bochum 3 Punkte zugesprochen wurden und den Einspruch unseres Vereins daher gut.
Das greift einfach viel zu stark in den Wettbewerb ein. Man stelle sich vor, genau das sind die Punkte, die Bochum am Ende vor uns auf Platz 16 steht – ohne dafür eine entsprechende Leistung erbracht zu haben.
Das Union in irgendeiner Form bestraft werden sollte, ist richtig. Eine Belohnung für Bochum sollte es aber dafür nicht geben.
Bochum imaginäre Tore gutschreiben, nur aufgrund dieses Nachteils, finde ich falsch. Man kann das Spiel gerne auf Wunsch des geschädigten Vereins wiederholen. Aber geschenkte Punkte sind die falsche Lösung. Bochum sollte sich die Punkte schon selbst verdienen.
Ich vermute dass das Beteiligen seitens des Vereins gar nicht so sehr auf der sportlichen Seite beruht sondern es um was anderes geht, nämlich darum, dass wenn man anfängt Eingriffe seitens der Zuschauer (wie hier der Feuerzeugwurf), die man eh nicht kontrollieren/vermeiden kann, direkt ummünzt in Punktabzug. Dann öffnet man Tor und Tür für Spielmanipulationen und Wettbetrug. Meiner Meinung nach darf sowas nicht sportlich bestraft werden, weil was kann die Mannschaft oder der Verein dafür? Bestrafung für den Täter (Stadionverbot + Geldstrafe) und Geldstrafe für den Verein (asu moralischer Sicht, weil Verantwortlicher) und fertig.
Doch, ab einer gewissen Schwere sollte meiner Meinung nach ein Team sportlich bestraft oder aber das andere Team sportlich entlastet werden, z.B. indem von außen ein Ergebnis festgesetzt wird. Es ist sicherlich eines der Problem, wie entschieden wird, wann diese Schwere gegeben ist.
Warum? Wenn Zuschauer, z.B. durch einen Feuerzeugwurf, in das Spiel eingreifen, so ist dadurch eine Mannschaft bereits sportlich beeinträchtigt. Dies mag mal milder und kann mal sehr gravierend sein. Den Torwart außer Gefecht zu setzen, noch dazu ohne verbleibende Wechselmöglichkeit, finde ich gravierend.
Wenn man, egal bei welcher Schwere, dies grundsätzlich nie sportlich ahndet, so öffnet man ja auch die von Dir genannten Tor und Tür, diesmal eben dafür, dass Zuschauer bei beliebigen Taten nie fürchten müssen, dass dies einen sportlich Nachteil hat.
In den meisten Fällen halte ich auch eine Wiederholung des Spiels für die beste Lösung, aber wie schon weiter oben beschrieben, ist dies auch nicht sportlich komplett neutral. Und es wird auch Fälle geben, wo dies noch problematischer ist, z.B. an den letzten Spieltagen.
Union muss bestraft werden, klare Sache: Punktabzug, von mir aus ein Geisterpiel oder was auch immer.
Aber warum die Bochumer mit 3 Punkten (anstatt dem Einen) „belohnt“ werden und damit unbeteiligte Vereine in die ganze Sache hineingezogen werden erschliesst sich mir nach wie vor nicht wirklich…….
Aber das „warum“ ist doch unstrittig.
Weil ihnen durch den Wurf, die Verletzung und die dann doppelte Unterzahl die Gelegenheit genommen wurde, in der verbleibenden Spielzeit noch regulär zum Sieg zu kommen.
Man kann höchstens diskutieren, ob man das fair und gerecht findet.