Lage am Millerntor – 02.September 2020

Lage am Millerntor – 02.September 2020

Ein bisschen Frieden, das wünsch ich mir!
Okay, ganz so staatstragend ist unser schöner Grand Prix nicht und wir widmen uns heute auch noch anderen Themen, aber ihr solltet trotzdem mal in die Abgründe der 3.Liga schauen und abstimmen, wenn Ihr es bisher noch nicht getan habt. Aber first things first.

FCSP News

Letzter Tag in Heartlake City, um 14.00h steht das Testspiel beim SV Meppen an und ein Livestream ist nicht in Sicht, das AFM-Radio auch nicht vor Ort – Ihr könnt den Tag also entspannt bei der Lohnarbeit oder in der Sonne verbringen und dann heute Abend von unseren acht Stürmertoren lesen. Oder so.
Nach dem Spiel geht es dann jedenfalls wieder gen Hamburg.

Über die Irritationen zu den Länderspielabstellungen hatten wir ja schon geschrieben, jetzt ist auch klar wie der FCSP und Leart Paqarada sich zu den Länderspielen des Kosovo verhalten: Paqarada wird (wie auch der Werderaner Milot Rashica) nur zum Spiel im Nicht-Risikogebiet reisen. Konkret ist dies das Spiel am Donnerstag (3.9.) gegen Moldawien in Parma (live auf DAZN). Am 6.9. spielt der Kosovo in Pristina gegen Griechenland, da dies aktuell als Risikogebiet geführt wird haben sich Verein, Spieler und Verband darauf verständigt, dass Paqarada zu diesem Spiel nicht anreist.

Vorerst gar nicht mehr nach Hamburg reisen wird Jakub Bednarczyk. Der im Januar 2019 von Bayer 04 Leverkusen zu uns gewechselte 21-jährige wechselt für eine Saison auf Leihbasis zu Zaglebie Lubin in die erste Polnische Liga. Lubin war letzte Saison 11. in der 16er-Liga und hat mit zwei Siegen aus zwei Spielen einen mehr als passablen Saisonstart hingelegt.
Mit Bednarczyk, Park und Carstens haben wir jetzt schon drei Spieler verliehen, die Idee einer „Leihspieler-Watch“-Rubrik in der Lage nimmt langsam ernsthafte Formen an.

Verein am Wochenende

Am Wochenende startet die Regionalliga Nord und die FCSP U23 beginnt am Sonntag (14.00h) mit einem Heimspiel gegen den Heider SV.
Das Spiel findet in Norderstedt statt – ob Zuschauer*innen zugelassen sein werden und wenn ja, wie viele ist aktuell noch in Klärung mit den Behörden. Da Eintracht Norderstedt seine Heimspiele ja bekanntlich auch dort austrägt (Kunststück, ist ja deren Stadion, schon klar…) wird es wahrscheinlich auf die gleichen Erlaubnisse bei beiden Vereinen hinauslaufen und Eintracht dürfte ein nochmal deutlich größeres Interesse an einer Genehmigung haben. Stay tuned.

Döntjes

RaBa Leipzig will 8.500 Fans bei Ligaspielen zulassen
Ja, hatten wir gestern auch schon mal (eher ungläubig) angekündigt, jetzt scheint das tatsächlich so zu kommen. Das Leipziger Gesundheitsamt (bekannt von der im Nachhinein sehr cleveren Entscheidung, am 10.März noch das RaBa Champions League-Spiel gegen Tottenham vor vollem Haus zuzulassen) hat das „standortindividuelle Konzept“ abgenickt und der Verein will jetzt also vor ca. 20% der Gesamtkapazität spielen.
Gut, die DFL hatte zuletzt von einem „bundeseinheitlichen Verfahren zur Rückkehr von Fans“ gesprochen mit dem man „im November“ starten wollen würde – viele dürften dies so interpretiert haben, dass bis dahin eben „gemeinsam“ ohne Fans gespielt werden würde. Andere offenbar dahingehend, dass bis dahin jeder macht was halt grad so erlaubt wird.
Pustekuchen. Schluss auch mit der von Seifert so prominent platzierten Solidarität und dem DFL-Wunsch, alle 36 Vereine irgendwie durch diese Pandemie zu bringen. Es ist sich dann halt doch jeder selbst der Nächste – und das es ausgerechnet RaBa Leipzig ist, die hier offensiv ausscheren, passt dann halt auch ins Bild.
Die DFL kommentierte das Vorhaben gestern wie folgt:

Das „offensichtlich“ kann man nun schon zwischen den Zeilen als leicht angepisst interpretieren, denn „offensichtlich“ geschah dies nicht in Abstimmung mit der DFL.
Man darf nun gespannt sein, welche Vereine nachziehen – und ob die DFL dann ab November überhaupt noch eine einheitliche Regelung benötigt, oder bis dahin eh schon mit „Ach, dann können wir den ganzen Bumms doch auch sein lassen, wenn eh alle machen was sie wollen!“ resigniert hat. Schwer vorstellbar, dass Vereine, die bis dahin schon eine lokale Genehmigung haben, dann nochmal irgendetwas „gemeinsames“ akzeptieren, was sie schlechter stellt als die vorherige individuelle Lösung.
Ein solidarischer Akt im Sinne der Liga ist das Vorgehen von RaBa jedenfalls nicht. Und es dürfte einige Vereine geben, die ob der finanziellen Notlage eher zu solch einem Vorgehen hätten greifen können als die Leipziger – es aber nicht taten. Eine peinliche Schlappe ist dies auch für die DFL, die in der gesamten Pandemie bisher noch relativ gut davongekommen war – jetzt wird sie am Nasenring ausgerechnet von den Bullen durch die Manege gezogen.

Neues von den Alten (NvdA)
Wenn man das so auf dem Papier liest, dann könnte das ein Drehbuch eines Guy Ritchie-Films sein:
Ein ehemaliger Fußballprofi (Thomas Meggle kennt ihr ja), ein aktives Mitglied des CDU-Ortsverbandes Flottbek/Othmarschen, ein ehemaliger Tennis-Spieler und der Honorarkonsul Großbritanniens steigen zusammen als Investoren bei einem schottischen Zweitligisten ein. Wenn ich mich festlegen müsste, was Guy Ritchie in dem Drehbuch stehen hätte, dann würde ich auf „Drogenhandel im großen Stil“ setzen. Klingt nach einer aberwitzigen Kombination. Aber nun denn, die Wege des Geldes und damit auch die Personen die dabei zusammenkommen sind unergründlich…
Wir wünschen jedenfalls viel Erfolg bei Dunfermline Athletic, Thomas Meggle!

Und Marc Hornschuh hat einen neuen Verein gefunden, er unterschrieb bei der U21 des HSV. Nachdem man dort schon versucht hatte Jan-Philipp Kalla und Johannes Flum zu bekommen, hat man mit Hornschuh nun also einen Spieler des FCSP gefunden, der bereit war diesen Schritt zu gehen – woher auch immer diese seltsame Faszination für Führungsspieler in Braun-Weiß kommen mag.
Natürlich ist es sehr schade, dass man für ihn bei uns keine Fortzsetzung der Tätigkeit gefunden hat, denn wer ihn mal kennenlernen durfte hatte immer das Gefühl, dass er sich beim FCSP sehr wohl fühlt und mehr mit diesem Verein verbindet als einen reinen Arbeitgeber.
Insofern wünschen wir Dir, lieber Marc, alles Gute und vor allem Gesundheit!
Dass der Wunsch für sportlichen Erfolg sich allein auf Dich und einen Wechsel in eine höhere Liga in der Winterpause bezieht, sollte auch klar sein…

#GPdlVSC
Yeah, er läuft, der Grand Prix! Das war ein ziemlicher Akt und Aufwand, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht – und jetzt können wir uns fast schon zurücklehnen und zuschauen.
Also, schaut auf das Halbfinale für die 3.Liga & Guests und votet für Eure drei Favoriten. Das Voting läuft noch bis Sonntag, es gibt eine YouTube Playlist – also gönnt Euch die volle Schelle.
Nächste Woche startet dann der Wettbewerb für die 2.Liga.

Bleibt gesund!
// Tim & Maik

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6 thoughts on “Lage am Millerntor – 02.September 2020

  1. //Ob vor diesem Hintergrund Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga als Großveranstaltungen mit – und wenn ja, mit wie vielen – Stadionbesuchern stattfinden können, wäre auf lokaler Ebene zu klären.//

    Wer nach diesem Passus der DFL noch von gemeinsamem Vorgehen oder solidarische Verhalten im Profifußball ausging, ist vielleicht sympathisch, aber ein hoffnungsloser Träumer (m/w/d).

    Als Fan bleibt natürlich die Möglichkeit, nach dem Motto ‚Alle oder Keiner‘ zu verfahren. Sogar im Amateurbereich.

  2. Moin.

    Gab es zum Abschied von Marc Hornschuh eine offizielle Vereinsmitteillung des FCSP?
    Wenn ja, ist diese an mir vorbei gehuscht. Falls nicht, ist es Schade, dass er keine würdige Verabdchiedung, wie viele andere Spieler auch, bekommen hat.

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