Lage am Millerntor – 14.September 2020

Lage am Millerntor – 14.September 2020

Juhu, endlich wieder Pflichtspiele, endlich ne neue Saison! Richtig Bock auf die neue Truppe!
Aufbruchstimmung!
Nur noch ne Woche warten, Montag in Bochum geht es dann ja endlich los.

FCSP News

1.Runde beim SV Elversberg
Freitag, 11.September, 14.00h
„Du, Maik, ich schreib nen Spielbericht!“
– „Sehr gut, Tim, dann brauche ich das nicht in die Lage nehmen.“
Danke, Tim. Wirklich. (Bericht ist online)

Fanszene News

Workshop der AG Diversität (von Yannick)
Am Samstag fand im Ballsaal Süd ein weiterer Workshop der AG Diversität statt. Sowohl physische als auch digitale Präsenz waren möglich. Zusammen genommen kamen so rund 30 Interessierte zusammen. Anna-Maria führte durch die Veranstaltung, AFM, Amateurvorstand, Ehrenrat und Geschäftsstelle waren ebenfalls mit Vertretern anwesend, die Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Schwedler war online mit dabei.
Nach der Begrüßung wurde ein Überblick über die bisherige Arbeit gegeben, darunter Workshops, die Reihe „Was macht ihr da eigentlich?“ und die Umfrage, an der sich 1350 Menschen beteiligten.
Anschließend ging es um die Bedeutsamkeit einer Quote und den entsprechenden Lösungsvorschlag, der bei der kommenden Mitgliederversammlung als Antrag gestellt werden soll. Angestrebt wird eine Quote von mindestens 30% in den Gremien Aufsichts- und Ehrenrat sowie Wahlausschuss, die sich an der Gesamtzahl der Mitglieder des Vereins orientiert. PräsidentschaftskandidatInnen sollen ebenfalls diese Repräsentanz bei der Auswahl der VizepräsidentInnen beachten.
Darüber hinaus sind flankierende Maßnahmen wichtig für eine erfolgreiche Erfüllung dieser Quote, die nicht zuletzt auch die Werte des Vereins mit Leben füllt.
Aktuelle Barrieren in der Besetzung diverser Positionen innerhalb des Vereins sowie Ergebnisse der Umfrage wurden dann aufgrund von Nachfragen aus dem Publikum ebenfalls thematisiert.
Bevor in Kleingruppen diskutiert wurde, ging es noch um die wichtige Arbeit neben der Quote, darunter Netzwerkbildung und Arbeit „an der Basis“. Die Abteilungen sind natürlich ebenfalls aufgerufen, in ihren Führungspositionen nach Lösungen zu suchen. Rein mathematisch ist die gewollte Quote zumindest in den sporttreibenden Abteilungen zum momentanen Stand aber wohl erreicht.
In drei Kleingruppen wurde dann Feedback, Strategien zur weiteren Arbeit bis zur Antragstellung diskutiert und entwickelt sowie Denkanstöße gegeben, die zum Schluss noch in der großen Runde thematisiert wurden.
Fazit: Eine gelungene Veranstaltung mit einem meiner Meinung nach sehr wichtigen Thema. Es ist schon viel passiert, seit sich die AG auf Basis eines Antrags bei der letzten MV gegründet hat. Aber der Weg zur angestrebten erfolgreichen Satzungsänderung im November ist noch lange nicht beendet.
Bei Fragen, Anregungen, Interesse an Mitgestaltung oder auch Diskussionsbedarf freut sich die AG über eure Mail an agdiversitaet (at) fcstpauli.com.

Oke Göttlich im Sportstudio
Am Samstag war Oke Göttlich in seiner Doppelfunktion als Präsident des FCSP und als Mitglied des DFl-Präsidiums im ZDF-Sportstudio zu Gast, moderiert von Dunja Hayali. Neben ihm saß Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen. (Sendung verfügbar bis 19.9.2020)
Aus meiner Sicht (Maik) ein guter Auftritt – mit der Einschränkung, dass man sich darüber klar sein muss, in welcher Funktion er dort war. Zurecht sprach er an, dass über allen anderen Bedenken zunächst einmal die Pandemie und die Auswirkungen aller Entscheidungen auf die Gesundheit aller steht.
Eine leicht in der Tasche geballte Faust erhoffe ich mir dann zumindest bei dem Lob für RaBa Leipzig, die das (u.a. auch von Andreas Rettig angesprochene) starke Zeichen einer Solidarität nach Außen durch ihr Vorpreschen für Publikum in den Stadien verhinderten. Die DFL dackelt hier jetzt RaBa etwas unbeholfen hinterher und versucht jetzt im Nachgang eine einheitliche Lösung herbeizuführen, die doch eigentlich erst für November anvisiert war – offensichtlich, weil man erhofft hatte, die Vereine würden bis dahin die Füße still halten.
Taten sie nicht, damit war dann besagtes Zeichen passé.
Gleichzeitig gehört auch zur Wahrheit, dass die anderen Teamsportarten in Deutschland (Handball, Eishockey, Basketball, Volleyball), die viel stärker von den Ticketeinnahmen abhängig sind, dem Fußball (und RaBa) für jenes vorpreschen sehr dankbar sind, da hier viel Vorarbeit geleistet wurde, die diesen Sportarten bei der Suche nach Lösungen nun immens hilft.
Wie so oft, es ist kompliziert.
Angesprochen auf die oft verlangten und teilweise Versprochenen Reformen im Profifußball antwortete Göttlich ausweichend. Logischerweise nicht das, was man als FCSP-Fan hören will, realistischerweise aber das, was man als Antwort von einem Mitglied des DFL-Präsidiums zu diesem Zeitpunkt erwartet.
Es zeigt sich jetzt verstärkt die Gratwanderung, die mit diesem Posten einhergeht, kombiniert mit der Grundsatzfrage: Wollen wir weiterhin Teil dieses Konstrukts Profifußball in Deutschland sein? Wenn ja, reicht uns die Rolle als mahnender Mittelfinger? Oder will man sein Gewicht in den bestehenden Strukturen und Gremien so in die Waagschale werfen, dass man diese Änderungen herbeiführt, wohl wissend, dass dies nicht kurzfristig zu einem völlig gerechten Ergebnis führen wird, sondern dies ein langer Weg ist, auf dem es immer wieder bittere Pillen zu schlucken geben wird?
Klar ist wohl: Jede*r von uns, der aus unserer Perspektive heraus auf diesem Stuhl gesessen hätte, hätte die ein oder andere Frage deutlicher und anders beantwortet. Das wäre dann aber auch eher mit einem „Alles anzünden“-GIF zu bebildern gewesen und passt nicht zusammen mit der Position eines DFL-Präsidiumsmitglieds. Und ohne diese Doppelfunktion hätte da wohl auch keiner von uns gesessen.
Wie erwähnt, es ist kompliziert.

Neue Vereinbarungen mit Profiklubs in NRW?
Das war schon ein ziemliches Erstaunen, welches sich da am Donnerstag breit machte. Da machte nämlich ein Papier die Runde, welches zukünftig als Ergänzung zum NKSS (Nationalen Konzept Sport und Sicherheit) für NRW von den dort ansässigen Profiklubs unterschrieben werden soll. Das NKSS gibt seit 1993 (mit natürlich mehreren Aktualisierungen) Handlungsempfehlungen für die Arbeit der Polizei in Fanthemen vor.
Warum die Vereine das überhaupt unterzeichnen sollten, warum NRW regionale Ergänzungen zu einem „Nationalen“ Konzept meint vornehmen zu müssen, warum Fanprojekte da nicht einbezogen werden – keine Ahnung.
Gut, letzteres kann man sich nach dem Durchlesen (Papier liegt der Redaktion vor… haha, das wollten wir immer schon mal schreiben) dann auch schon wieder denken. Vielleicht waren die sogar eingebunden und haben dann recht schnell „Ihr seid ja alle bekloppt!“ gesagt und den Tisch wieder verlassen, an dem Papier ist nichts zu retten.
Mehr und detailliertere Gedanken zu dem ganzen Quatsch: Magischer FC

Verein am Wochenende

Blindenfußball Bundesliga
Die Liga geht diese Saison mit nur sechs Teams und drei Spieltagen an den Start, nach dem Auftakt am Samstag mit je einer Partie pro Team in Erfurt folgen noch Doppelspieltage in Dortmund (19./20.September) und Hamburg (Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte am Borgweg, 10./11.Oktober), ehe dann am 24.Oktober in Magdeburg die Finalspiele anstehen.
Den Auftakt kann man dann wohl mit „Mission erfüllt“ abhaken. Gegen Borussia Dortmund gelang durch ein Tor von Jonathan Tönsing (13.) ein 1:0-Erfolg, die Highlights auf YouTube zeigen, dass sowohl Joni als auch Rasmus Narjes das Ergebnis auch noch hätten deutlich höher schrauben können.

Im Zug auf der Heimfahrt erwischten wir Torwart Sven Gronau für ein kurzes Interview:
MillernTon: Moin Sven, Glückwunsch zum Sieg und zum „zu null“. Wie gestaltete sich denn in Corona-Zeiten Eure Saison-Vorbereitung? Was waren für Euch die größten Unterschiede?
Sven Gronau: Wir haben Ende Mai mit dem Teamtraining begonnen. Coronabedingt natürlich mit Abstand und Schwimmnudeln als Abstandshalter. Der Fokus lag dadurch auf viel Passpiel und Torschüssen, Zweikämpfe konnte man da dann eben nicht trainieren. Seit Ende Juli gab es dann normales Training. Dieses Jahr gab es dann durch die bekannten Gründe auch kein Trainingslager im Ausland, nachdem wir in den letzten zwei Jahre in Crema in der Lombardei waren – und einen internationale Testspielgegner hatten wir natürlich auch nicht. Dafür gab es ein Trainingslager am Borgweg und Drachenbootfahren auf der Alster. Immerhin gab es zwei Härtetests gegen sehende Teams von den Fußballherren und den Handballern, was natürlich auch eine gute Erfahrung war und super funktioniert hat. Es ist auch geil, dass man so einfach mal Abteilungsübergreifend zocken kann und auch ein Spiel Blinde gegen Sehende so gut funktioniert.
Außerdem gab es ein echtes Spiel untereinander mit zwei Teams, Braun gg. Weiß. Das haben wir gemacht als Auftakt der neuen Partnerschaft mit der DKB.
MT: Wie reist Ihr diese Saison zu den Spieltagen an, Anstoß in Erfurt war ja jetzt um 13.00h?

SG: Da hat sich auch in Corona-Zeiten nichts geändert. Wir reisen immer mit der Bahn an und in der Regel am Tag vor dem ersten Spiel, mit Hotelübernachtung. Und heute war es dann ja auch nur ein Spiel, so dass wir dann Samstag auch schon wieder mit der Bahn auf dem Rückweg sind.
MT: Ein paar Worte zum Spiel – Jonathan erzielte das goldene Tor, aber man hörte, der Torwart von Braun-Weiß hätte auch einen guten Tag gehabt?
SG: Zunächst muss man mal sagen, dass alle Teams mit dem Platz Probleme hatten. Tiefer Kunstrasen auf Kopfsteinpflaster, ein leicht abschüssiges Feld. Das ist bei Stadtspieltagen oft so – und machte hier die Ballführung beim Dribbeln schwer. (Anm. der Redaktion: Und jetzt schaut Euch Jonis und Rasmus‘ Dribblings mit dem Wissen im Hinterkopf nochmal im Video an!)
Wir haben aber nicht so richtig in das Spiel gefunden, welches wir uns vorgenommen haben. Da war schon viel Krampf und Kampf. Joni erzielte dann Mitte der ersten Halbzeit das erlösende 1:0, wir hatten auch ein klares Chancenplus. Aber ja, der BVB hatte zwei gute Chancen, die ich gehalten habe, u.a. kurz vor der Pause ein Freistoß, den ich mit einer Fußabwehr zur Ecke grätsche.
In der 2.Halbzeit hat Matze im Tor gespielt, da blieb der BVB ohne Torschuss. Joni und Rasmus haben dann zusammen noch drei mal den Pfosten getroffen, da hatte deren Torwart dann auch viel Glück, dazu diverse Bälle knapp vorbei. Am Ende sind wir nicht ganz zufrieden mit unserem Spiel aber glücklich über drei Punkte.
MT: Danke Sven, dann noch eine gute Heimfahrt und viel Erfolg im weiteren Saisonverlauf.
Besagter Erfolg stellt sich dann im Zweifel schon am nächsten Wochenende heraus wenn das Team auf Marburg (Samstag, 10.00h) und Stuttgart (Sonntag, 10.00h) trifft, die ihre Auftaktspiele mit 5:0 bzw. 5:1 gewannen.

Regionalliga Nord (m)
Nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen den Heider SV ging es für die U23 am Sonntag zu Holstein Kiel, die aktuell auch noch alle Spiele aller Teams unter Ausschluss der Öffentlichkeit absolvieren. Kiel hatte am ersten Spieltag spielfrei (11er-Liga) und es war daher noch schlechter einzuschätzen, wo man steht.
Zur Erinnerung: Die besten fünf Teams der Staffel kommen dann später in die Aufstiegsrunde, die Plätze 6-11 spielen gegen den Abstieg.
Auf dem Weg zu diesen Top5 konnte man dann gestern leider keine weiteren Punkte sammeln, durch ein Tor von Niko Koulis in der 21.Spielminute gewann Holstein mit 1:0, obwohl mehr drin gewesen wäre. Aus dem erweiterten Profikader kamen Mert Kuyucu und Maximilian Franzke zum Einsatz, Aurel Loubongo wurde eingewechselt. (Vereinshompage)
Weiter geht es dann kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen Weiche Flensburg, die mit einem 3:1 gegen Norderstedt und einem 1:0 beim Heider SV schon mal sechs Punkte eingesammelt haben.

FCSP jetzt auch bei „League of Legends“
Als der Verein vor einiger Zeit eine eSport-Sparte gründete und hier nur mit FIFA startete, war einer der Kritikpunkte, dass dies doch reichlich halbherzig sei, wenn man das relevanteste Spiel außen vor ließe. Dies war damals eine bewusste Entscheidung, die man nun, nach dem Sammeln von Erfahrungen, korrigiert hat.
Ab Oktober nimmt man als an „League of Legends“ teil und startet mit einem fünfköpfigen Team in der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands.
Während im FIFA-Bereich inzwischen zumindest auch zwei Spielerinnen dabei sind, ist das „LoL“-Team noch rein männlich besetzt – allerdings ein Punkt, den der Verein lt. Martin Drust auf dem Zettel hat und möglichst schnell auch ändern möchte.

Döntjes

DFB-Pokal
Der ganz große Spaß begann ja schon, als der Ball noch gar nicht rollte. Am Freitag Nachmittag wurde bekannt, dass Türkgücü München (bekanntlich der neuen Verein von Park Yi-Young) vor dem Landgericht eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte, die die Nominierung des Bayrischen Fußballverbands für den DFB-Pokal kassierte. Dieser darf zwei Teilnehmer für die 1.Runde stellen, dies ist der jeweilige Pokalsieger und der beste „Amateurverein“, in der Regel also der Meister der Regionalliga Bayern. In den letzten Jahren waren dies oft Zweitvertretungen von Proficlubs, da rückte dann eben der nächste Verein in der Tabelle nach. Der letzte Fall, wo der Meister keine Profizweitvertretung war, nicht Bayrischer Pokalsieger wurde und in der Folgesaison dann auch 3.Liga spielte (also identisch zur Situation von Türkgücü jetzt) war 2016/17 die SpVgg Unterhaching – und die wurde vom BFV dann natürlich auch für den DFB Pokal nominiert.
Diese Saison war ja alles anders und da der BFV die Saisons 19/20 und 20/21 verknüpft, hatte man Türkgücü zwar zum Aufstieg in die 3.Liga bevollmächtigt, sie aber gleichzeitig in der Regionalliga annulliert – und wenn man dann zum Nominierungszeitpunkt auf die Tabelle schaut, steht da halt Schweinfurt! Die wurden dann vom BFV auch (neben Pokalsieger 1860) für den DFB-Pokal gemeldet und freuten sich auf ihr Heimspiel am gestrigen Sonntag gegen Schalke – zumindest bis zum Freitag Nachmittag.
Im weiteren Verlauf sagte der DFB das Spiel dann ab, wann und gegen wen Schalke nun sein Erstrundenmatch bestreitet bleibt abzuwarten.
Im Bayrischen Rundfunk sagte BFV-Präsident Koch dann gestern Abend, es hätte einen Deal mit beiden Vereinen gegeben, wonach man Türkgücü den Aufstieg und Schweinfurt den Pokal zusprechen wolle, um Klagen zu verhindern – nur hätte sich Türkgücüs Präsident nicht daran gehalten.
Stay tuned and keep your Popcorn.

11Leben – Podcast über Uli Hoeneß
Hahaha, nein, lieber Max, so groß, dass wir tatsächlich den Doppelpass gucken, ist unsere Liebe zu Dir dann doch nicht – auch wenn über Twitter (für uns dann wiederum nicht überraschend) Dein Auftritt dort gestern sehr gelobt wurde. Der Rest der Sendung hingegen eher nicht, aber siehe hierzu Satz 1.
Aber Dein Podcast-Projekt haben wir empfohlen und nachdem jetzt auch die erste (von elf) Folgen zur Verfügung steht, wiederholen wir diese Empfehlung sehr gerne.
Also, ab sofort im Podcatcher Eurer Wahl: 11 Leben.
Die nächsten Folgen erscheinen dann wöchentlich.

Bleibt gesund!
// Tim & Maik

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