Bericht von der Kollaustraße – 14.09.21

Bericht von der Kollaustraße – 14.09.21

Da die „Lage am Millerntor“ immer wieder aus allen Nähten platzt, haben wir entschieden, dass wir zukünftig einige Teile davon auslagern. Einer dieser Teile ist der „Bericht von der Kollaustraße“, also unsere Eindrücke vom Training, welchem wir seit einiger Zeit einmal die Woche beiwohnen. So auch am gestrigen Dienstag.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Das Personal

Im Vergleich zur Vorwoche war der Trainingsplatz wieder etwas voller. Das lag hauptsächlich daran, dass die Nationalspieler zurück sind. Aber es waren auch andere Spieler zurück: Sebastian Ohlsson ist wieder voll im Team-Training dabei, nachdem er letzte Woche einen kleinen Rückschlag erlitten hatte. Ebenfalls mit dabei, aber eher aus der Kategorie „hochgezogen“: Die beiden Nachwuchsspieler Max Brandt und Hugo Teixeira, die ja auch in der Sommer-Vorbereitung komplett dabei waren. Zudem war Jesper Heim vor Ort, sodass insgesamt vier Torhüter beim Training mitmachten und auch allesamt gefordert wurden.

Nicht mit dabei waren die Langzeitverletzten Lukas Daschner und Christopher Avevor. Zudem fehlten Igor Matanović und Etienne Amenyido. Beide waren zuletzt zumindest wieder im Lauftraining an der Kollau. Gut möglich, dass sie das auch gestern taten, dann aber nicht während der Zeit, als der Rest des Teams trainierte. Ebenfalls nicht auf dem Platz zu finden: Daniel-Kofi Kyereh. Das war auch Montag schon der Fall. Nach unseren Infos dürfte aber keine Gefahr für einen Ausfall am Wochenende gegen Ingolstadt bestehen.
Während die fitten Spieler bereits trainierten, trottete Eric Smith auch wieder auf das Spielfeld, machte mit Athletik-Trainer Christoph Hainc einige Läufe und ditschte den Ball hin und her. Während einer Übung brach Marvin Knoll dann das Training ab, ließ sich behandeln und ging dann in die Kabine. Sah jetzt nicht wirklich dramatisch aus, Knoll bekam wohl was bei einem Zweikampf ab, spielte noch ein wenig weiter und ließ sich erst einige Minuten später behandeln. Mal schauen.

Ein paar Läufe, ein bisschen ditschen – Eric Smith ist wieder auf dem Trainingsplatz.
(c) Peter Böhmer

Das Training

War lang und intensiv. Vor dem Training stand eine Videoanalyse auf dem Programm und im Anschluss lag der Fokus klar auf dem Bespielen von Schnittstellen in den gegnerischen Reihen.

Zuerst gab es ein recht langes und kreislaufförderndes Warm-up von rund 40 Minuten. Währenddessen wurden schon einige Stangen und Spieler-Dummies (jeweils zwei eng nebeneinander) in Linien aufgestellt. Im Anschluss an das Warm-up wurden die Spieler in vier Teams aufgeteilt, die dann verschiedene Passübungen machen mussten. Dabei mussten die Spieler auf ein Signal hin sich entweder links oder rechts von der aufgestellten Stange herumdrehen. Die Passgeber mussten dann einen Pass durch die Stangen spielen zum nächsten Spieler, der den Pass zurückklatschen ließ und sich selbst um die Stange herumdrehte und weiterbewegte um einen Pass vom Mitspieler zu empfangen. So wurden mehrere Pässe zwischen den Stangen gespielt und am Ende lief je ein Spieler frei auf das Tor zu und versuchte den Ball zu versenken (da es vier Teams gab, gab es auch vier Tore, was dann auch erklärt, warum vier Torhüter im Training waren). Das schnellste Team, das erfolgreich den Ball versenkte bekam einen Punkt. Nach einer gewissen Punkteanzahl musste das Verlierer-Team Liegestütze machen.

Nach rund 20 Minuten wurde diese Übung beendet und die Spieler machten in zwei Gruppen weiter. Beide Gruppen spielten dabei in drei Teams auf einem kleinen Feld gegeneinander, wobei zwei Teams jeweils zusammen spielten (also Überzahl simulierten). Hatte das ballführende Team eine gewisse Anzahl an Pässen erfolgreich zum Mitspieler gebracht, durften sie auf die außerhalb des Spielfeldes liegenden Tore spielen und versuchen ein Tor zu erzielen.

Nach dieser rund 30-minütigen Übung ging es mit der ganzen Gruppe auf einem superkleinen Feld weiter. Hierbei konnten die Spieler entweder auf ein nahegelegendes Tor schießen oder sich aber über die Außenbahn freispielen und dann auf das Tor weit außerhalb des Feldes zulaufen, nachdem ein Pass erfolgreich dorthin gespielt wurde. Eine Übung, die, gelinde gesagt, eher so mittelmäßig klappte, aber aufgrund des kleinen Spielfeldes richtig intensiv war. Wie auch bei den anderen Übungen wurde deutlich, dass besonders das Toreschießen nicht gerade das herausstechende Merkmal des FCSP ist.

Um 13.00h versammelten sich dann noch die vier verbliebenen Offensivkräfte des FCSP (Makienok, Burgstaller, Dittgen und Hartel) bei Loïc Favé und knallten die Bälle gnadenlos auf das Tor. Der Rest des Teams ditschte noch ein wenig herum und traf sich dann zu einer ausführlichen Dehn-Runde, bevor der Trainingstag endete.

Marius Ebbers weiß wo das Tor steht: Rechts neben ihm.
(c) Peter Böhmer

Das Drumherum

Neben den Spielern befand sich auch noch eine ganze Menge an weiterem Personal auf dem Platz. Eine dieser Personen auf dem Trainingsplatz hatte nachweislich nicht so große Probleme mit dem Toreschießen: Marius Ebbers ist zu Gast an der Kollaustraße. Der ehemalige Torjäger des FC St. Pauli ist aktuell Trainer beim SC Victoria und schaut diese Woche dem Trainer-Team des FC St. Pauli über die Schulter.

Ebenfalls auf dem Platz war Ole Marschall, der Video-Analyst des FC St. Pauli. Der nahm das gesamte Training auf Video auf. Dazu nutzte er eine Kamera, die per Teleskop-Ständer aus gut fünf Meter Höhe filmte. Er dürfte einiges an Material zusammen bekommen haben.
Nach dem Training trafen sich Marcel Hartel, Leart Paqarada, Luca Zander und Philipp Ziereis noch zu einer Partie Fußball-Tennis auf einer eigens dafür angeschafften Spielplatte (sieht so aus).

Wollen wir mal hoffen, dass es sich bei Marvin Knoll nicht um eine ernsthafte Verletzung handelt. Es ist zwar eine Selbstverständlichkeit, da er dafür ja bezahlt wird, aber ich finde es schon bemerkenswert, das Knoll sich im Training wirklich voll reinwirft. Zumindest war das mein Eindruck von ihm bei den Einheiten, die ich begleitet habe. Da muss ich ziemlich deutlich schreiben, dass das nicht bei allen Spielern auf dem Platz der Fall zu sein scheint.

Hoffentlich kann Eric Smith nun wieder Stück für Stück die Intensität steigern. Ebenfalls hoffe ich sehr, dass Etienne Amenyido und Igor Matanović schon ein Stück weiter in der Reha und gar nicht so weit vom Team-Training entfernt sind. Denn die Anzahl der Stürmer gestern auf dem Platz war schon bedenklich gering.

//Tim

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