{:de}FC St. Pauli – 1. FC Nürnberg 3:2 – Erfolgreiche Standortbestimmung{:}{:en}FC St. Pauli – 1. FC Nuremberg 3-2 Successful benchmarking{:}

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Der FC St. Pauli schlägt den 1. FC Nürnberg zum Saisonauftakt mit 3:2. Dabei überzeugte das Team vor allem mit einer gnadenlosen Effizienz in der ersten Halbzeit, zeigte aber auch, dass es in einigen Bereichen noch Luft nach oben gibt.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Ja, es war etwas schwieriger „in Stimmung“ für die neue Saison zu kommen. Viel früher als sonst, war die Sommerpause vorbei. Entsprechend müde waren nicht wenige in den Tagen zuvor. Aber spätestens, als das „Herz von St. Pauli“ lief, wurde zumindest mir bewusst, dass ich dann doch wieder richtig Bock auf Fußball habe. Ich wurde nicht enttäuscht.

Die Aufstellung

Wie erwartet, aber umso besser, gab es keine Veränderungen in der Startelf des FC St. Pauli im Vergleich zum letzten Testspiel gegen NK Istra gab. Das hieß auch, dass Adam Dźwigałas Oberschenkelprobleme nicht so gravierend waren und er starten konnte. Einen Tag nach seiner Verpflichtung war Betim Fazliji direkt im Kader, was ebenfalls aufgrund der dünnen Besetzung der Innenverteidigung nicht unwichtig gewesen sein dürfte. Kurz vor Ende feierte er sein Debüt, wie auch viele andere neue Gesichter beim FCSP. Willkommen auf St. Pauli, Betim, Manolis, Johannes, David und Carlo!

Nicht ganz, aber fast unverändert war die Startelf des 1. FC Nürnberg im Vergleich zu deren letztem Testspiel (gegen Arsenal). Taylan Duman ersetzte Johannes Geis in der Startelf. Er rückte auf die Acht und Fabian Nürnberger ersetzte Geis auf der Sechser-Position.
Beide Teams starteten nominell in einem 4-4-2 mit einem Drachenviereck im Mittelfeld (ja, neuer Begriff, anstelle von „Raute“ – passt nicht nur geometrisch besser, sondern ich kann dann auch auf einen ungeliebten Begriff verzichten…).

Aufstellung beim Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg
Die Formation des FCN ist schwierig in ein Schema zu pressen, da Taylan Duman immer wieder nach außen und Nürnberger in den Sechserraum driftete und aus dem Drachenviereck daher eher ein 4-2-2-2 geworden ist.

Allerdings schränke ich das mit der gleichen Formation sofort wieder etwas ein. Denn die ersten Minuten zeigten, dass sich Tempelmann und Nürnberger beide eher im Sechserraum aufhielten und Duman zusammen mit Møller Dæhli offensiver agierte und breiter zog. Die Formation war dann besonders offensiv eher ein 4-2-2-2. Die Positionierung von Duman und Møller Dæhli auf Außen ist übrigens das, was FCN-Trainer Robert Klauß gerne als „breitziehende Zehn“ bezeichnet.

Die ersten Minuten begann der FC St. Pauli druckvoll, aber mit zunehmender Spieldauer in der ersten Halbzeit konnte der FCN die Spielkontrolle übernehmen. Das lag auch daran, dass der FCSP in seinem Pressingverhalten etwas mehr Dynamik hätte bringen können. Grundsätzlich stellte sich das Team abwartend auf, rückte aber vor sobald der FCN im Aufbau vom Außenverteidiger in Richtung Innenverteidiger passte. Die Zuordnung war dabei sehr klar und alles war bereit, um den FCN vor massive Probleme zu stellen. In den ersten 25 Minuten gelang es den Nürnbergern aber mehrfach sich aus diesem Pressing kontrolliert zu befreien und sie konnten sich dadurch ein optisches Übergewicht erspielen.

„Luftraum kontrollieren“

Für mich war dieser Spieltag auch deshalb besonders, da ich nun vor den Heimspielen immer im Studio1910 als Experte zugange bin und dort meine Einschätzungen zur Taktik abgeben darf. Das hat zum Auftakt sehr großen Spaß gemacht. Ein Element in der Analyse vor dem Spiel sind die „ways to win“, bei denen ich versuche die drei zentralen Punkte für den FC St. Pauli auszuarbeiten, um dieses Spiel erfolgreich zu gestalten. Einer der Punkte war „Luftraum kontrollieren“ – denn im Gegensatz zu vielen anderen Gegnern ist der FCN etwas schwächer im Kopfballspiel einzuschätzen als der FCSP.

So habe ich mich dann sehr darüber gefreut, als Jackson Irvine Mitte der ersten Halbzeit die Führung per Kopf nach einem Paqarada-Freistoß erzielte. Der FCSP hatte sich in den Minuten vorher ein wenig freischwimmen können.
Und so ging es weiter: Nach einem wahrlich fantastischem Angriff über die linke Seite war es Daschner, der traumhaft sicher mit seinen Kollegen kombinierte und letztlich auch gefoult wurde (wobei das wohl Ansichtssache sein dürfte). Den fälligen Elfmeter verwandelte Paqarada gekonnt – 2:0! In einem Spiel, welches eher wackelig vom FC St. Pauli startete, war es die eigene Effizienz, die in dieser Phase half.

Es gibt gute Gründe, nach dem Verkauf von Daniel-Kofi Kyereh etwas Zweifel an der offensiven Power des FCSP zu haben. Ein einziges Spiel dürfte da sicher auch nicht alle Zweifel ausräumen. Aber was Lukas Daschner da technisch vor dem 3:0 veranstaltete (auch, wenn es bei der Aktion nur Begleitschutz aus Nürnberg gab), dürfte vielen die Augen geöffnet haben, dass es da im Kader einen Spieler gibt, der ebenfalls für ganz besondere Momente im Spiel verantwortlich sein kann. Solche Aktionen macht er eigentlich fast jedes Mal, wenn ich ihn beim Training an der Kollaustraße beobachte. Schön, dass es nun endlich auch mal im Spiel geklappt hat. Was für ein wundervolles Tor zum 3:0! Was für eine wundervolle erste Halbzeit…

Deutschland, Hamburg, 16.07.2022, Fussball 2. Bundesliga 1. Spieltag, FC St. Pauli - 1. FC Nuernberg im Millerntor-Stadion Jubel bei Lukas Daschner (FC St. Pauli) nach seinem Tor zum 3:0
Was für ein Auftakt von Lukas Daschner! // (c) Peter Böhmer

Spielkontrolle, ohne Offensivaktionen

…und was für ein mieser Start in die zweite Halbzeit! Kaum angepfiffen, tauchte Duah frei am rechten Sechzehnereck nach Nürnberger-Pass (haha, doppeldeutig) auf und legte den Ball ins lange Eck.
Der 1. FC Nürnberg hatte in der Pause umgestellt: Klauß brachte Wekesser anstelle von Duman und das Team formierte sich fortan in einem 3-5-2. Handwerker rückte auf die Position des linken Innenverteidigers, Wekesser und Gyamerah agierten als Flügelverteidiger. Robert Klauß erklärte diese Umstellung auf der Pressekonferenz nach dem Spiel:

„Wir hatten diese Überlegung schon vor dem Spiel, haben hier letzte Saison auch mit einer Dreierkette gespielt. Johannes Geis ist über Nacht ausgefallen und wir hatten bereits überlegt, ob wir direkt umstellen, da ansonsten nicht jeder Spieler auf seiner besten Position spielen würde. Mit der Umstellung wollten wir ein bisschen mehr Präsenz in der letzten Linie haben und hinten konnten die Spieler zu dritt etwas breiter stehen im Aufbau und hatten weniger Druck. Hinten haben wir dann 3-gegen-3 gespielt, aber das Risiko mussten wir dann mit dem Rückstand in Kauf nehmen.“

Robert Klauß über die Umstellung auf eine Dreierkette in der Halbzeit.

In den ersten Minuten konnte der FCN damit mehr Ballbesitz generieren, aber das dürfte zum Teil auch daran gelegen haben, dass der FCSP nun vermehrt auf Umschaltmomente setzte, die dann auch teilweise gefährlich wurden. Was aber durch diese Umstellung viel klarer wurde, war die defensive Positionierung des FC St. Pauli: Wenn das Team nicht gerade auf günstige Pressingmomente lauerte, sondern etwas tiefer agierte, dann formierte es sich in einem 4-4-2 mit Irvine als Sechser neben Smith und Daschner, der den rechten Part der Viererkette im Mittelfeld einnahm. Schon kurz nach der Winterpause der letzten Saison hatte das Team sich häufiger so formiert. Nun wirkte das alles aber etwas besser strukturiert.

Aufstellung FCSPFCN zweite Halbzeit
Zur zweiten Halbzeit stellte der 1. FC Nürnberg auf ein 3-1-4-2 um. Der FC St. Pauli blieb bei seiner angestammten Formation.

Und wie auch schon in der ersten Halbzeit gelang es dem FCSP mit zunehmender Spieldauer der Hälfte mehr und mehr die Kontrolle zu erlangen. Hierfür ist vor allem die „alte Garde“ des FCSP verantwortlich gewesen. Eric Smith, Marcel Hartel, Leart Paqarada und Jackson Irvine gelang es das Spiel zu beruhigen. Ihnen gelang es, das Pressing des FCN zu kontrollieren bzw. ins Leere laufen zu lassen und so konnte der FCSP vor allem wichtige Zeit von der Uhr nehmen.

Das „Zeitspiel“ in Form von Ballkontrolle gelang, ohne, dass sich der FCSP viel in der Offensive zeigte. Ich wage mal die These, dass das Team durchaus mehr Offensivaktionen hätte erzwingen wollen, es aber nicht so wirklich gelang. Timo Schultz sagte auf der PK nach dem Spiel aber, dass es sich bei der Spielweise auch immer um eine Risikoabwägung handele, also bei der Frage, wann der Pass in die Offensive kommen soll und wann nicht. Mit einer Führung im Rücken dürfte da die Risikobereitschaft etwas geringer geworden sein.

Aber wenige Offensivaktionen hatte auch der FCN, für den dieser Auftritt am Millerntor sicher auch etwas enttäuschend gewesen ist.
Ziemlich unnötig war dann, dass Nürnberg in der Nachspielzeit noch den Anschluss schaffte, als Medić mit dem Kopf zurück zu Smarsch legen wollte, stattdessen aber dem eingewechselten Valentini eine ziemlich gute Vorlage lieferte. Kurz danach war glücklicherweise Schluss, sodass es gar nicht erst noch zu einer großen Zitterpartie kam.

Deutschland, Hamburg, 16.07.2022, Fussball 2. Bundesliga 1. Spieltag, FC St. Pauli - 1. FC Nuernberg im Millerntor-Stadion Schlussjubel bei der Mannschaft vom FC St. Pauli - Jackson Irvine (FC St. Pauli) - Adam Dzwigala (FC St. Pauli)
3:2 gegen ein Top-Team der Liga gewonnen und trotzdem noch Luft nach oben – Ein gelungener Saisonauftakt des FC St. Pauli. // (c) Peter Böhmer

Der Saisonauftakt ist damit geglückt. Gerade gegen Ende der ersten Halbzeit wehte ein gewaltiger Hauch der letzten Hinrunde über den Platz. Aber das sollte nicht zu Augenwischerei führen. Denn das restliche Spiel zeigte, dass die Offensive durchaus noch ein wenig stottert. Gerade der Übergang aus dem Mittelfeld nach vorne ist noch nicht so zuverlässig, wie noch in der Vorsaison. Auch das Pressingverhalten benötigt noch Feinjustierung (Schultz dazu: „Wir waren im Zentrum zu mannorientiert im Pressing und daher haben die Nürnberger es häufiger geschafft aus dem Druck heraus zu kommen. Aber man muss auch erwähnen, dass dort richtig gute Spieler beim FCN sind.“).

Sei es drum, der FC St. Pauli hat 3:2 gegen ein Team gewonnen, welches viele auf dem Zettel haben in Sachen Aufstieg. Das zeigt, dass das Team schon sehr weit ist, obwohl es noch lange nicht da ist, wo es hin möchte und wo es hin kann. Wenn das keine erfolgreiche Standortbestimmung ist, dann weiß ich auch nicht.

Immer weiter vor!
// Tim

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FC St. Pauli beat 1. FC Nürnberg 3:2 at the start of the season. The team impressed above all with merciless efficiency in the first half but also showed that there is still room for improvement in some areas.
(Cover picture: Peter Böhmer)

Yes, it was a bit more difficult to get „in the mood“ for the new season. The summer break was over much earlier than usual. Accordingly, quite a few people were tired in the days before. But at the latest when the „Heart of St. Pauli“ was on, at least I realised that I was really in the mood for football again. I was not disappointed.

The line-up

As expected, but even better, there were no changes in the starting eleven of FC St. Pauli compared to the last test match against NK Istra. This also meant that Adam Dźwigała’s thigh problems were not so serious and he could start. One day after his signing, Betim Fazliji was directly in the squad, which might not have been unimportant either due to the thin line-up in central defence. Shortly before the end, he celebrated his debut, as did many other new faces at FCSP. Welcome to St. Pauli, Betim, Manolis, Johannes, David and Carlo!

Not quite, but almost unchanged was the starting eleven of 1. FC Nuremberg compared to their last test match (against Arsenal). Taylan Duman replaced Johannes Geis in the starting eleven. He moved to the eight and Fabian Nürnberger replaced Geis on the six.
Both teams started nominally in a 4-4-2 with a kite’s square in midfield (yes, a new term, instead of „diamond“ – not only does it fit geometrically better, but I can then also dispense with an unloved term…) {Translator’s note: The German word for a diamond is “Raute” which is also the symbol and nickname of our beloved neighbours from Hamburger SV.}

Aufstellung beim Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg
FCN’s formation is difficult to squeeze into a scheme, as Taylan Duman kept drifting to the outside and Nürnberger into the six-man area, turning the kite’s square into more of a 4-2-2-2.

However, I immediately narrowed that down a bit with the same formation. The first minutes showed that Tempelmann and Nürnberger both tended to stay in the six-man area and Duman, together with Møller Dæhli, acted more offensively and moved wider. The formation was then more of a 4-2-2-2, especially offensively. Incidentally, the positioning of Duman and Møller Dæhli on the outside is what FCN coach Robert Klauß likes to call a „wide ten“.

FC St. Pauli started the first minutes with a lot of pressure, but as the match progressed in the first half, FCN was able to take control of the game. This was also because FCSP could have brought a little more dynamism in their pressing behaviour. The team played a wait-and-see approach but advanced as soon as the FCN passed from the outside defender to the centre back. The allocation was very clear and everything was ready to cause the FCN massive problems. In the first 25 minutes, however, the Nuremberg team managed to break free from this pressing in a controlled manner several times and was able to gain a visual advantage.

„Control the airspace“

For me, this match day was also special because I am now always on hand as an expert in Studio1910 before the home matches and am allowed to give my assessments of the tactics. That was a lot of fun at the start. One element in the pre-match analysis is the „ways to win“, where I try to work out the three central points for FC St. Pauli to make this match successful. One of the points was „controlling the airspace“ – because, unlike many other opponents, FCN is rated somewhat weaker in the header game than FCSP.

So I was very happy when Jackson Irvine scored the lead midway through the first half with his head after a Paqarada free kick. FCSP had been able to free themselves a little in the minutes before.
And so it continued: After a truly fantastic attack down the left, it was Daschner who combined with his colleagues in a fantastically safe manner and was ultimately fouled (although that may well be a matter of opinion). Paqarada skillfully converted the penalty – 2:0! In a game that started rather shakily for FC St. Pauli, it was their efficiency that helped in this phase.

There are good reasons to have some doubts about FCSP’s offensive power after the sale of Daniel-Kofi Kyereh. One single game certainly won’t dispel all doubts. But what Lukas Daschner did technically before the 3:0 (even if there was only an escort from Nuremberg) should have opened the eyes of many that there is a player in the squad who can also be responsible for very special moments in the game. He does this almost every time I watch him train at Kollaustrasse. It’s nice that it finally worked out in the game. What a wonderful goal to make it 3-0! What a wonderful first half…

Deutschland, Hamburg, 16.07.2022, Fussball 2. Bundesliga 1. Spieltag, FC St. Pauli - 1. FC Nuernberg im Millerntor-Stadion Jubel bei Lukas Daschner (FC St. Pauli) nach seinem Tor zum 3:0
What a start by Lukas Daschner! // (c) Peter Böhmer

Game control, without offensive actions

…and what a lousy start to the second half! No sooner had the whistle gone than Duah appeared free at the right-hand corner after a pass from Nuremberg (haha, ambiguous) and put the ball into the far corner.
1. FC Nürnberg had made a change during the break: Klauß brought on Wekesser instead of Duman and the team formed a 3-5-2, with Handwerker moving to the left centre-back position and Wekesser and Gyamerah acting as wing-backs. Robert Klauß explained this change at the post-match press conference:

„We already had this consideration before the game, we also played with a three-man backline here last season. Johannes Geis was out overnight and we had already considered whether we should make a direct change because otherwise, not every player would play in his best position. With the change, we wanted to have a bit more presence in the back line and at the back, the three players could stand a bit wider in the build-up and had less pressure. At the back, we then played 3-on-3, but then we had to take the risk with the deficit.“

Robert Klauß on the switch to a back of three at half-time.

In the first minutes, the FCN was able to generate more possession, but this was probably partly due to the fact that FCSP now increasingly relied on switching moments, which then also became dangerous in some cases. What became much clearer through this change, however, was the defensive positioning of FC St. Pauli: When the team was not lurking for favourable pressing moments but was operating a little deeper, it formed a 4-4-2 with Irvine as a six alongside Smith and Daschner, who took the right part of the four-man midfield. Shortly after the winter break of the previous season, the team had already formed like this more often. Now, however, it all looked a bit more structured.

Aufstellung FCSPFCN zweite Halbzeit
For the second half, 1. FC Nuremberg changed to a 3-1-4-2. FC St. Pauli stayed with their traditional formation.

And as in the first half, FCSP managed to gain more and more control as the half progressed. The „old guard“ of FCSP was mainly responsible for this. Eric Smith, Marcel Hartel, Leart Paqarada and Jackson Irvine managed to calm down the game. They managed to control the FCN’s pressing or let it run into nothing and so FCSP was able to take important time off the clock.

The „time game“ in the form of ball control succeeded without FCSP showing much in the offensive. I would venture the thesis that the team would have wanted to force more offensive actions, but didn’t really succeed. Timo Schultz said at the PK after the game, however, that the way of playing is always a matter of weighing up the risks, i.e. the question of when to pass into the offensive and when not to. With a lead behind them, the willingness to take risks has probably become somewhat less.

But FCN also had few offensive actions, for which this performance at the Millerntor must have been somewhat disappointing.
It was quite unnecessary that Nuremberg managed to tie the game up in injury time when Medić tried to head the ball back to Smarsch but instead provided the substitute Valentini with a pretty good assist. Fortunately, the game was over shortly after that, so there was no big nail-biter.

Deutschland, Hamburg, 16.07.2022, Fussball 2. Bundesliga 1. Spieltag, FC St. Pauli - 1. FC Nuernberg im Millerntor-Stadion Schlussjubel bei der Mannschaft vom FC St. Pauli - Jackson Irvine (FC St. Pauli) - Adam Dzwigala (FC St. Pauli)
3:2 win against a top team in the league and still room for improvement – a successful start to the season for FC St. Pauli. // (c) Peter Böhmer

The start of the season was a success. Towards the end of the first half in particular, a powerful whiff of the last first half blew across the pitch. But that should not lead to window dressing. The rest of the game showed that the offensive still stuttered a little. Especially the transition from midfield to the front is not yet as reliable as in the previous season. The pressing behaviour also still needs fine-tuning (Schultz: „We were too man-oriented in the pressing in the centre and therefore the Nurembergers managed to get out of the pressure more often. But you also have to mention that there are really good players at FCN“).

Be that as it may, FC St. Pauli won 3:2 against a team that many had in mind for promotion. That shows that the team has already come a long way, although it is still a long way from where it wants to be and where it can be. If that’s not a successful assessment, then I don’t know what is.

Keep moving forward!

//Tim (translation by Arne)

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9 thoughts on “{:de}FC St. Pauli – 1. FC Nürnberg 3:2 – Erfolgreiche Standortbestimmung{:}{:en}FC St. Pauli – 1. FC Nuremberg 3-2 Successful benchmarking{:}

  1. Ganz dickes Kompliment für der Vorberichterstattung mit Maik. Hab da alles noch etwas besser verstanden durch die Videos statt „nur“ der Bilder hier im Blog. Weiter so und Glückwunsch zu dem „Job“!

    Zum Spiel: Medic und Smarsch beide große Unsicherheitsfaktoren. Und auch nicht zum ersten Mal 2022. Hoffentlich wird das mit zunehmender Routine besser. Sonst kann die Genesung von Nemeth und Vasilj und die Eingewöhnung von Fazilji nicht schnell genug gehen.. aber insgesamt kann man darauf aufbauen!

  2. Vielen Dank für die gewohnt gute Analyse und Glückwunsch zur Stelle beim Studio 1910!
    Übrigens: Nürnberger heißt zwar so und spielt bei Nürnberg, dabei is er nen Hamburger Jung 😀 (wenn auch aus der Jugend aus der Vorstadt..)!

  3. Aus meiner Sicht eine Sondererwähnung hat noch Manolis Saliakas verdient. Manchmal hat man gemerkt, dass er noch eine Eingewöhnung benötigt, aber im Pressing, in der Abwehr und auch im Zustellen hat er eine extreme Aggressivität, die schon beeindruckend war. Das hat Lust auf mehr gemacht. Wenn er sich mit Irvine eingespielt hat und die Laufwege abgestimmt sind, kann die rechte Seite auch mehr Dynamik entfachen.

    Und ich finde es auch eine Erwähnung wert, dass sich Smarsch beim 1:3 wohl massiv verschätzt hat, denn der Ball war nicht unhaltbar.

    1. Was Saliakos angeht möchte ich mich anschließen. Ich glaube, wenn sich das mal richtig eingespielt hat, könnte das richtig Spaß machen.

      Man merkt aber auch insgesamt, dass die Vorbereitung gut einen Monat zu kurz war.
      Aber das Problem haben ja nicht nur wir.

  4. Vielen Dank für den sehr interessanten. Bericht, könnte ich stundenlang lesen , auch und vor allem wegen den Taktik Erläuterungen, Dankeschön!

  5. Ihr müsst mir mal einen riesen Gefallen tun, die Dame mit mit den Pinken kurzen Haaren, Süd Kurve direkt an/neben den Rabauken, Steh Bereich, ausfindig machen 🙏.
    Ich sehe Sie immer im Spiel, Sie wird IMMER im Heimspiel rangezoomt 😊.
    Würde Sie gerne kennenlernen, Danke und Gruß aus Flensburg 🤘

    1. Würde „die Dame“ das hier lesen und hätte ihrerseits den unbedingten Wunsch Dich zu treffen, so würden wir Ihr Deine e-mail Adresse zukommen lassen.

  6. Erst einmal: Die Vorberichterstattung war wirklich richtig, richtig gut! Da hast du die Meßlatte mal gleich ordentlich hoch gelegt 😉 Wenn überhaupt, dann hätte ich nur noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag im Sinne der Zuschauer: Nicht ganz so ausladend gestikulieren, wenn die Kamara auf dich gerichtet ist – das sieht man im TV deutlich stärker und es wirkt dann immer etwas hibbelig. Ansonsten aber ein absoluter Knaller – genau das, was mir bisher an Spieltagen noch gefehlt hat. Freue mich schon enorm auf die Vorberichterstattungen, wenn die Saison mal ein paar Spiele älter ist und es entsprechend eine bessere Datenlage gibt!

    Was den Spielbericht angeht: Ganz interessant fand ich noch, dass Daschner (wenn natürlich auf seine eigene, sehr vertikal ausgerichtete, Weise) ähnlich wie Kyereh lange hauptsächlich auf der linken Seite zu finden war und fast wie ein etwas höher postierter zweiter linker Achter agiert hat. Im Kleinklein mit Paqarada und Hartel hat dies oftmals auch sehr gut funktioniert. Ich frage mich allerdings, ob dies Teil Schultz‘ Plan war, um die linke Seite und den eher nicht so defensivstarken Gyamerah (vor allem im Verbund mit Duman) zu überladen, oder eher die Folge davon, dass Medic den Ball aus der IV spielen sollte und er vor sich die Kombinationsfreudigen 3 (Paqarada, Hartel, Eggestein) hatte, zu denen sich Daschner dann gerne hinzugesellte.
    Es könnte daher spannend werden, wie sich das Flügelspiel verteilt, wenn Fazliji von der rechten Innenverteidigerposition aus das Spiel eröffnen soll. Saliaskas / Irvine haben mir dort eigentlich sehr gut gefallen, gerade weil sie viel direkter gespielt haben als ihre Pendants auf der linken Seite. Leider hat Daschner ein bißchen das Problem, dass er (noch) zu selten das Spiel auch mal verlagert und die Räume anspielt, die sich durch die Linkslastigkeit auf der rechten Seite ergeben und für die Saliaskas eigentlich geradezu „gemacht“ ist. Andererseits: So lange er es mit den anderen schafft, sich immer wieder durchzukombinieren, soll es mir auch recht sein 😉

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