Neues von den Alten – März 2023

Neues von den Alten – März 2023

Sorry für die lange Wartezeit (seit September 2021), aber nun geht’s auch sofort los. Wundert euch deshalb nicht, wenn ihr hier auch über Transfers oder sonstige Veränderungen lest, die teilweise bereits Ende 2021 über die Bühne gebracht wurden. Dass diese lange Zeitspanne das Ganze nicht eben übersichtlicher macht, liegt leider in der Natur der Sache…

JAN-PHILIPP KALLA und Lebensgefährtin Kim Koschmieder coachen seit Januar 2022 erfolgreich das Regionalligateam der St.-Pauli-Frauen. Anlässlich von „Schneckes“ Abschiedsspiel sieht man sich hoffentlich am 25. März am Millerntor. Dort schon seit einer Weile nicht mehr gesehen hat man YOUBA DIARRA, der von August 2019 an hier auf Leihbasis bis Januar 2020 die Stiefel schnürte. Dann kehrte der Mann aus Mali zum Verleiher RB Salzburg zurück und wurde prompt weiterverliehen: RB New York und TSV Hartberg hießen die nächsten Stationen, eher er dann in diesem Januar für 1,1 Millionen Euro an den spanischen Erstligisten FC Cadiz veräußert wurde. Apropos RB New York: Dort gastierte – zunächst als Salzburg-Leihspieler, dann fest – bis Januar 2021 MARC RZATKOWSKI, ehe er in eine fast neunmonatige Vereinslosigkeit schlitterte. Ende September 2021 schloss sich der gebürtige Bochumer Schalke 04 an, wo er lediglich zwei Einsätze mit angeblich nur zwei Ballkontakten gehabt haben soll. Seit vergangenem Sommer gehört er zum Kader Arminia Bielefelds – wo er eine Dekade zuvor schon einmal gegen den Ball trat. Erinnert sich noch jemand an DEMIR DURIC? Im November 2021 übernahm unser Ex-Offensiver (1996-1998) den Trainerjob beim Rhein-Neckar-Landesligisten FK Srbija Mannheim. Zuvor hatte der Deutsch-Serbe unter anderem schon von 2017-2018 die U19 des VfR Mannheim und davor bereits von 2015-2017 seinen aktuellen Klub FK trainiert. Und wo wir schon in Mannheim gelandet sind: Bereits im Oktober 2021 gab es beim VfR-Nachbarn Waldhof eine Umschichtung: Sportdirektor JOCHEN KIENTZ musste überraschend gehen. Warum? Das wurde erst Anfang November bekannt: Kientz soll laut Vereinspräsident Bernd Beetz seinem Verein damals einen positiven Coronatest verheimlicht haben. Angesichts von damals 17 positiv getesteten Teamakteuren eine heikle Angelegenheit – zumal dem Beschuldigten zumindest eine mutmaßliche Mitschuld an diesen Infektionen zugewiesen wurde. Auch Chefcoach PATRICK GLÖCKNER musste dort gehen – nämlich zum Saisonende 2022. Bereits im November fand der gebürtige Bonner mit Hansa Rostock einen neuen Brötchengeber und ersetzte den dort geschassten Jens Härtel.

Ebenfalls auf dem Gebiet der Ex-DDR ist nun wieder HENNING BÜRGER aktiv, der seit Saisonbeginn 2022/23 die U17 von Carl Zeiss Jena betreute und seit November als Cheftrainer das Ligateam des Viertligisten unter seinen Fittichen hat. Eine Liga höher coachte bis Anfang Februar JOE ENOCHS den abstiegsbedrohten FSV Zwickau gut viereinhalb Jahre. Von Juli 2020 an unterstützte FERYDOON ZANDI bei Dynamo Dresden zunächst Bankchef MARKUS KAUCZINSKI bis April 2021, blieb dort in selber Rolle Assi von Alexander Schmidt, übernahm nach dessen Entlassung im Februar 2022 interimsmäßig, ehe sein Vertrag dort im Sommer 2022 auslief. Aktuell ist Zandi, der von 2016-2020 im FCSP-U23-Trainerstaff wirkte, vereinslos. MARKUS KAUCZINSKI ist übrigens seit November 2021 Ober-Übungsleiter bei Wehen Wiesbaden. Auch die Namen MICHAEL FRONTZECK und ANDRÉ SCHUBERT dürften geläufig sein. FRONTZECK wurde zur Saison 2021/22 Co-Trainer unter Mark van Bommel beim VfL Wolfsburg, übernahm nach van Bommels Entlassung im Oktober 2021 für exakt einen Tag den Job als Interimstrainer, ehe dort Florian Kohfeldt Einzug hielt, unter dem der gebürtige Mönchengladbacher weiterhin als Assistent arbeitete. Mit dem Wechsel zu Niko Kovac verlor er seinen Job und ist seither vereinslos. ANDRÉ SCHUBERTS Schicksal ist ein noch brutaleres: Nach nur neun Spieltagen wurde dieser beim FC Ingolstadt von Sportgeschäftsführer Dietmar Beiersdorfer Anfang Dezember 2021 vor die Tür gesetzt. Schubert hatte, nach über zwei Jahren ohne Anstellung, im September 2021 den Staffelstab von Roberto Pätzold übernommen, konnte aber in seinen knapp zweieinhalb Monaten als Verantwortlicher von 27 möglichen Punkten lediglich drei einfahren.

Markus Gellhaus und Thomas Reis beim Training des FC Schalke 04
Markus Gellhaus und Thomas Reis beim Training des FC Schalke 04. // (c) Christof Koepsel/Getty Images via OneFootball

MARKUS GELLHAUS, seit über 20 Jahren der ewige Co-Trainer im Ligageschäft, war zuletzt vom Sommer 2020 an als Assistent von Thomas Reis beim VfL Bochum. Mit der Reis-Entlassung im September 2022 verlor Gellhaus zwar kurz seine Anstellung, konnte aber mit der Einstellung von Reis beim FC Schalke 04 gleich Ende Oktober schnell wieder als erneuter Trainer-Assi im Profigeschäft andocken. Seit 2012 nun schon arbeitet GERHARD KLEPPINGER für den SV Sandhausen – oft als Co-Coach der Ligaelf, mal als Leiter der Nachwuchsabteilung, bisweilen auch mal kurz als Cheftrainer. Aktueller Stand: Nachdem „Kleppo“ im Oktober 2021 von seinen Cheftraineraufgaben entbunden wurde, war er dort für den Neuaufbau der Scouting-Abteilung, Schulkooperationen, als Chefscout und für die Anbindung des NLZ an das Profiteam zuständig. Seitdem nun im Februar 2023 Thomas Oral bei Sandhausen neu als Chefcoach tätig ist, ist auch Kleppinger wieder im Trainerstab als Assistent präsent. Ebenfalls nicht mehr an alter Wirkungsstätte agiert St. Pauli ehemaliger NLZ-Leiter ROGER STILZ. Nachdem er unseren Verein im Januar 2021 in Richtung SK Beveren verlassen hatte, um dort in Belgiens 1. Liga als Sportdirektor zu arbeiten, erfolgte bereits zum Dezember 2021 wegen privater Belange – Beveren war mittlerweile auch noch abgestiegen – der Sprung zurück nach Deutschland: Jahn Regensburg hieß fortan der neue Arbeitgeber, bei dem Stilz bis Ende September 2022 als Geschäftsführer Sport angestellt war. Der Abschied dort soll ebenfalls aus „persönlichen Gründen“ erfolgt sein; er lebt nebst Familie inzwischen wieder in Hamburg. Und wer Jahn sagt, muss natürlich auch Jahn sagen: CHRISTIAN SPRINGER, im März 2017 als Coach zum bayerischen Landesligisten Jahn Forchheim gestoßen, verließ den Verein im Februar dieses Jahres via Rücktritt. Kein Rücktritt, keine Entlassung, einfach nur ein auslaufender Vertrag zum 30. Juni 2022 beendete die Zusammenarbeit zwischen dem FCSP und EWALD LIENEN, der hier zuletzt als Werte- und Markenbotschafter engagiert war.

Neu im Funktionärsgeschäft ist SEBASTIAN SCHACHTEN, der seit Oktober 2021 Sportdirektor beim Drittligisten VfB Oldenburg ist. Zu eben diesen Oldenburgern zog es im vergangenen August CHRISTOPHER BUCHTMANN und brach sich dort gleich im ersten Spiel das Wadenbein – gleich vier Monate Pause! Pausieren heißt es seit nun auch schon zehn Monaten für ANDREAS RETTIG: Im gegenseitigen Einvernehmen haben im Mai 2022, nach nur elfmonatiger Tätigkeit, Drittligist Victoria Köln und der Vorsitzende der Geschäftsführung die Zusammenarbeit beendet: wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Zukunft des Vereins. Auch nicht überein gekommen sind Holstein Kiel und FABIAN BOLL, als es im vergangenen Sommer um die Vertragsverlängerung ging. Zwar ersetzte „Boller“ noch im März 2022 kurzzeitig den an Corona erkrankten Cheftrainer Marcel Rapp als Chef im Ring, doch trotz eines Angebots für den Kieler Co-Trainer lief der Kontrakt zum 30. Juni schließlich aus. Mutmaßlich arbeitet der Schleswig-Holsteiner nun wieder als Kommissar im Polizeidienst. Zu den Kielern dazugestoßen sind im Juni 2022 sowie im Januar 2023 Physiotherapeut TIM FABIAN ROSENTHAL (2018-2022 FCSP) und ROBIN HIMMELMANN, dessen Vertrag bei KASC Eupen im letzten Sommer nicht verlängert wurde – am Wochenende kam er ja zu seinem ersten Ligaeinsatz.

Ebenso wie bei Boll fand auch der Trainervertrag von TORSTEN FRÖHLING bei Schalkes U23 im vergangenen Jahr sein Ende: Am 28. März 2022 wurde Fröhling dort nach sechs Spielen ohne Sieg freigestellt und ist seither ohne neue Anstellung. ROLAND VRABEC wurde zwar ebenfalls im März des vergangenen Jahres geschasst, hat aber, nach dessen Anstellung beim dänischen Zweitligisten Esbjerg fB, nun wieder einen neuen Job: Seit dem 1. März betreut er den Regionalligaaufsteiger Greifswalder FC als Nachfolger von Roland Kroos, der gesundheitsbedingt das Handtuch geworfen hat. Greifswald liegt zum Redaktionsschluss in der RL Nordost fünf Punkte über einem Abstiegsplatz. Mit dem Abstieg hat Eintracht Norderstedt auch in dieser Saison nichts zu tun und liegt bei Redaktionsschluss auf dem vierten Rang der Nord-RL. Dorthin wechselte im zurückliegenden Sommer MARIUS EBBERS, der dort seither als Co-Trainer neben Ex-Teamkollege (VfL 93) OLUFEMI SMITH (macht momentan die Pro-Lizenz Trainerausbildung beim DFB) agiert. Ebbers war zuvor im Februar 2022 als Chefcoach beim SC Victoria durch Sören Titze abgelöst worden und unterschrieb in Norderstedt bis 2024. Bleiben wir in der Regionalliga Nord: Bei Teutonia 05 Ottensen ausgeschieden ist mit dem Ende der vergangenen Saison JAN-PHILIPP ROSE, der dort seit 2020 als Co-Trainer und ab April 2022 als Interimschef tätig war. Seit November unterstützt Rose in Assistenzfunktion St. Paulis neuen U23-Cheftrainer Elard Ostermann, der zu Saisonbeginn JOACHIM PHILIPKOWSKI auf diesem Posten folgte. „Piepel“, der hier sechs Jahre an der Linie unserer U23 stand, sollte laut Pressemitteilung des FCSP vom 25. Mai 2022 in die Scoutingabteilung wechseln. JÖRN GROSSKOPF, von 2009 bis 2013 unser erster Mann auf der U23-Bank, trainierte bis zum Saisonende 2021/22 den FC Türkiye, wurde dort nach dem Aufstieg in die Hamburger Oberliga von DANIEL SAGER abgelöst und coacht heute erfolgreich (bei Redaktionsschluss Spitzenreiter) den Landesliga-Aufsteiger FC Alsterbrüder. Meist an der Tabellenspitze in den vergangenen Jahren fand man TuS Dassendorf in Hamburgs höchster Spielklasse. Weiter nach oben wollte man dort aber nie, und nun verpflichtete man bereits für die neue Spielzeit 2023/24 den im Oktober beim Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08 freigestellten Cheftrainer THOMAS SEELIGER. Seeligers Co-Trainer dort, KLAUS-PETER NEMET, war übrigens schon im vergangenen Frühjahr bei den Flensburgern ausgeschieden.

Simon Henzler 2019
Simon Henzler als Torwarttrainer 2019 // (c) INA FASSBENDER/AFP via Getty Images via OneFootball

Von Juli 2015 bis Juni 2021 war SIMON HENZLER Torwarttrainer bei Schalke 04, dann wurde er dort durch Wil Coort abgelöst. Seit dem März 2022 steht Henzler nun erneut in selbiger Position bei den Gelsenkirchenern in Lohn und Brot und löste seinen Nachfolger ab. Auch JAN-MORITZ LICHTE arbeitet weiter für den Fußball: Türkeis seit Juli 2021 amtierender neuer Nationaltrainer Stefan Kuntz holte den Kasseler Jung als Co-Trainer an den Bosporus. Bleiben wir kurz im Zwei-Kontinenten-Staat: Co-Trainer bei Galatasaray Istanbul ist MORITZ VOLZ, der gerade, neben OLUFEMI SMITH (s.o.), seinen DFB-Pro-Lizenz-Trainerschein macht. Von der SpVgg Greuther Fürth zum Galatasaray-Ligakonkurrenten Hatayaspor (zunächst) ausgeliehen ist JEREMY DUDZIAK. Zurück in die norwegische Heimat kehrte VEGAR EGGEN HEDENSTAD, der genau ein Jahr beim türkischen Erstdivisionär Fatih Karagümrük am Start war und im Januar 2022 zu Valerenga Fotball wechselte. Das nenne ich mal echte Wechselwut mit Überraschungseffekten: ERSIN ZEHIR, bis zum Sommer 2021 noch FC St. Pauli, schloss sich dann Türkeis Erstligisten Antalyaspor mit Fünfjahresvertrag (!) an, wurde schon im Januar 2022 an den FC Dordrecht nach Holland ausgeliehen und nach seiner Rückkehr im Juni gleich innerhalb des Landes an Zweitligist Tuzlaspor ablösefrei weitergereicht. Wo dann aber der Vertrag schon nach einer Woche wieder annulliert wurde. Hintergründe sind mir unbekannt. Nach einigen Monaten Vereinslosigkeit schnappte sich im Januar schließlich Eintracht Trier den gebürtigen Lübecker, und seither kickt Zehir beim Regionalliga-Aufsteiger gegen den sofortigen Wiederabstieg in die fünfte Liga. Für CENK SAHIN ging es zuletzt auch nur noch bergab: Kayserispor (1. Liga), Gaziantepspor (2. Liga) und seit Februar 2022 Bursaspor (2. Liga) – das sind die Stationen, die Sahin seit Januar 2020 im türkischen Fußball durchlief. Auch am Marktwert gemessen ging’s bergab: von ehemals 4,5 Millionen Euro in 2016 ordnet transfermarkt.de ihn heute nur noch bei 150.000 Euro ein. Apropos Dordrecht – und damit verlassen wir die kleine Türkei-Exkursion schon wieder: Auch CHRISTIAN CONTEH wurde vom Heimatverein Feyenoord Rotterdam zeitgleich mit Ersin Zehir an den holländischen Zweitligisten ausgeliehen, nachdem er zuvor auf Leihbasis in Sandhausen kickte. Mittlerweile hat Feyenoord ihn im letzten Sommer an Dynamo Dresden ausgeliehen. Wo übrigens seit Ende August auch wieder AKAKI GOGIA unter Vertrag steht, nachdem dieser zuvor im Sommer 2021 von Union Berlin zum FC Zürich gewechselt war.

Tom Trybull im Trikot von Sandhausen im Zweikampf mit Darmstadts Philip Tietz.
Tom Trybull für Darmstadt im Zweikampf mit Philip Tietz. // (c) Alex Grimm/Getty Images via OneFootball

Sandhausen verlassen hat im Januar TOM TRYBULL und ist beim Blackpool FC gelandet. Zuvor sah sein Weg seit dem Abschied vom FCSP im Sommer 2015 so aus: Fürth, ADO Den Haag, Norwich City, Hannover 96, Sandhausen. Auch das (unfreiwillige) Wechselfieber unseres Derbytorschützen MATT PENNEY ist offensichtlich: Stationen seit Millerntorzeiten 2020 – inklusive der Leihgeschäfte: Sheffield Wednesday, Ipswich Town (momentaner Stammverein), Motherwell und Charlton Athletic. Aufgreifen möchte ich an dieser Stelle nochmal die eben genannten 4,5 Sahin-Millionen: Für eben diese Summe nämlich kaufte der FC Schalke 04 2017 BASTIAN OCZIPKA, um ihn vier Jahre später ablösefrei an Union Berlin abzugeben. Seit Saisonbeginn nun steht der inzwischen 34-Jährige im Kader Arminia Bielefelds. Zwei Jahre älter ist der Kieler FIN BARTELS – und hat sich entschieden, seine Spielerlaufbahn mit dem Saisonauslauf zu beenden. Mutmaßlich letzte Heimpartie für den kleinen Kieler: die Begegnung Holstein Kiels gegen den FC St. Pauli Mitte/Ende Mai. Bereits im vergangenen November hat WALDEMAR SOBOTA – bis Sommer 2022 bei Slask Wroclaw unter Vertrag und dann einige Monate vereinslos – seine aktive Profikarriere im Freiluftbereich beendet. Nun soll er in der 1. Polnischen Futsal-Liga für Dreman Opole Komprachcice gegen das etwas kleinere Rund treten. Ebenfalls 2022 hat BERND NEHRIG (36) seine Karriere beendet, nachdem er zuletzt für Viktoria Berlin auflief – sofern dies verletzungsbedingt noch ging. Dort soll Nehrig zukünftig auch im Trainerstab seine Erfahrungen einbringen. Dies will auch Ex-Teamkollege PHILIPP TSCHAUNER in Leipzig als Torwarttrainer versuchen, der seine Profilaufbahn mit drei Minuten Spielzeit – die einzigen für Leipzig! – am vorletzten Spieltag gegen Augsburg (4:0) 36-jährig beendete. JOHANNES FLUM kickte zuletzt noch für die 2. Mannschaft des SC Freiburg als Kapitän in der 3. Liga. Im Mai des vergangenen Jahres war dann aber auch für ihn Schluss. Jetzt agiert Flum als Co-Trainer der Breisgauer U16. Wie es mit MAHIR SAGLIK weitergeht, ist schon länger offen: Nachdem der inzwischen 40-Jährige zu Saisonbeginn keine Vertragsverlängerung beim SC Verl erhalten hatte, ist der gebürtige Paderborner vereinslos. Dass die Spielerkarriere beendet ist, ist klar – und auch, dass Saglik „beim Fußball bleiben“ will – aber ab wann, bei wem und als was? Man weiß es nicht. Sagliks vorletzter Klub war übrigens der KSV Hessen Kassel; und dort wird zum 1. Juli SÖREN GONTHER die neu geschaffene Stelle des „Geschäftsführers Sport & Finanzen“ einnehmen. Bis 2004 kickte Gonther im Jugendbereich bei den Nordhessen und beendete seine Profikarriere im vergangenen Sommer verletzungsbedingt bei Erzgebirge Aue.

Carlos Zambrano küsst die Trophäe im Oktober 2022 für Boca Juniors // (c) Daniel Jayo/Getty Images via OneFootball

Noch nicht ans Aufhören musste CARLOS ZAMBRANO bislang denken, aber seinen Abschied vom Profifußball hat er schon mal eingeläutet – so möchte ich behaupten: Nach 16,5 Spieljahren im Ausland kehrte der robuste Abwehrmann zurück in sein Geburtsland: Von den Boca Juniors ging es jetzt im Januar zum peruanischen Erstligisten Alianza Lima. Geht’s noch internationaler? Jein. Aber nach meinem Kenntnisstand hat noch nie ein Ex-St.-Paulianer in Südafrika gekickt. Nun doch: LASSE SOBIECH wechselte im letzten Sommer von Darmstadt 98 zum dortigen Erstligisten Stellenbosch FC. Sobiechs zweites Auslands-Engagement. US-Haitianer FABRICE-JEAN „FAFÀ“ PICAULT hat selbstredend auch Auslandserfahrung, als in den USA ansässiger Kicker aber eher die unspektakulären Domizile im Visier gehabt: Italien, Tschechien, Deutschland. Seit dem Februar 2017 agiert der Stürmer wieder in den USA und wechselte zuletzt im November von Houston Dynamo FC zu Nashville SC – beides Teams der höchsten US-Staffel „Major League Soccer“. In dieser Liga spielte bis zum Februar 2022 auch der US-Ghanaer JOSEPH-CLAUDE AGYEMAN GYAU – beim FC Cincinnati. Seither müht sich der Offensivmann beim schwedischen Erstligisten Degerfors IF. Ich wette, weder den MTV Rehren A/R, noch JENS RATH kennt irgendeine Sau. Nichtsdestotrotz hat Rath eine kleine FCSP-Vita, denn in der Spielzeit 1984/85 gehörte er zum Zweitligakader (es gibt sogar eine Autogrammkarte) – allerdings ohne einen einzigen Pflichtspieleinsatz – und lief zudem für unsere Amateure auf. Dieser Jens Rath übernahm im Juli des vergangenen Jahres den Job des Cheftrainers beim Hannover-Bezirksligisten Rehren. Besser bekannt wird DUBRAVKO KOLINGER sein, der 2011 ins Trainergeschäft einstieg und zuletzt, bis zum Oktober 2020 den FC Germania Friedrichstal (Verbandsliga Baden) coachte. Seit der Saison 2021/22 trainiert unser „Nürnberg-Torschütze“ den Baden-Baden-Bezirksligisten FV Ottersweier. Beim Thüringenligisten SV Blau-Weiß Bad Frankenhausen ist seit Mai 2022 ALEXANDER LUDWIG am Ruder. Ludwig kam vom FSV Wacker 03 Gotha, deren Ground sich übrigens Volkspark-Stadion schimpft. Ebenso wie Ludwig kann auch SAMI ALLAGUI die Berliner Hertha zu seinen Ex-Vereinen zählen. Dort hat der gebürtige Düsseldorfer nun im Februar – im Rahmen der Vereinsumstrukturierung – das Amt des Teammanagement-Leiters übernommen.

Wegen fehlender A-Lizenz musste KEVIN SCHINDLER seinen Trainerjob beim Färöer-Klub HB Tórshaven aufgeben und ist seit dem vergangenen Sommer als Co-Trainer bei Werder Bremens U19 engagiert. Ebenfalls im Jugendbereich ist TOBIAS KURBJUWEIT tätig: Beim Hamburger SV coachte er die U17 bis zum Januar 2022, ehe er dort von Tim Reddersen abgelöst wurde. Aktuell arbeitet Kurbjuweit wieder im Nachwuchsbereich von Hertha BSC. MICHAEL GÖRLITZ, bis 2022 Kicker beim ASV Neumarkt, ist seit Saisonbeginn Trainer beim Bayernliga-Absteiger SV Seligenpforten. Nicht im Süden, sondern im Westen der Republik ist JULIAN KOCH im Trainerstab aktiv: Vom Co-Trainer der VfL-Bochum-U17 wechselte er im September in selbiger Funktion zur U23 Borussia Dortmunds. Nicht im Jugend- sondern im Herrenbereich ist/war JACQUES GOUMAI unterwegs: Von Saisonstart 2021/22 trainierte dieser den ASV Wuppertal, eher er im Frühjahr 2022 durch Thomas Schmitt abgelöst wurde. Der ASV stieg dennoch in die Kreisliga B ab. Nicht ab- und auch nicht auf-, sondern ausgestiegen ist im vergangenen Mai JOS LUHUKAY, der noch zu Jahresbeginn 2022 seinen Kontrakt bei VVV-Venlo verlängert hatte, dann aber, mutmaßlich im gegenseitigen Einvernehmen, dem Verein dennoch den Rücken kehrte. RALF SCHEHR – ja, der! – kickte von 1972 bis 1974 auch bei den Amateuren des FC St. Pauli und übernahm im letzten Sommer das Traineramt beim Landesligisten TSV Travemünde. Nicht ganz so bekannt dürften die Herren GUIDO KALLE (2008/09 Co-Trainer im FCSP-Jugendbereich sowie 2009/10 Co-Trainer unter Holger Stanislawski!) und MICHAEL FISCHER (1992/93 FCSP) sein. Kalle übernahm zum 1. Juli den Job des Cheftrainers bei TuS Bersebrück, der sich in der Oberliga Niedersachsen tummelt; Fischer wurde im September beim Hamburger Oberligisten SV Rugenbergen entlassen, den er seit März 2020 geführt hatte. Und noch eine Meldung aus der Oberliga: Von Februar 2022 bis zum Saisonende 2022/23 war ANDRÉ TRULSEN bei Altona 93 Co-Trainer von ANDREAS BERGMANN.

Völlig an mir vorbeigegangen ist der letzte Werdegang von Trainer BERND HOLLERBACH: Nachdem im Juni 2020 die Zusammenarbeit mit Royal Excel Mouscron beendet wurde, widmete sich der Bayer seit Juli 2021 dem Sportgeschehen beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden. Und um auch der Chronistenpflicht in Sachen Trainergenre nachzukommen: Im Dezember entließ der FCSP Chefcoach TIMO SCHULTZ und inthronisierte dessen Assistenten FABIAN HÜRZELER. Wo LOIC FAVÈ abgeblieben ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Einige touristische Fachkenntnisse muss denn wohl unser Ex-Präsident STEFAN ORTH vorweisen können, denn der ist seit dem vergangenen Dezember Tourismuschef im Ostseeheilbad Zingst. Statt nach Mecklenburg-Vorpommern nach Schleswig-Holstein zog es Anfang 2022 KWASI WRIEDT, der im Sommer 2020 von Bayern München II zu Hollands heutigem Zweitligisten Willem II transferiert wurde und seit Januar 2022 bei Holstein Kiel gegen den Ball tritt. Als Spieler gegen die Kugel tritt MARCO GRUSZKA schon seit 2016 nicht mehr, nachdem er als Spielertrainer bei SuS Merklinde zuletzt um Punkte kämpfte. Seither verdingt er sich als Trainer: Spielvereinigung Blau-Gelb Schwerin (Bezirksliga Westfalen) und dann ab Juni 2022 beim Kreisligisten Teutonia SuS Waltrop, wo er zudem als Sportlicher Leiter fungierte. Nun, Anfang März, „überrascht“ (Gruszka) der Klub mit dessen Entlassung, obgleich das Team in der „Kreisliga A Recklinghausen“ als Tabellenzweiter, punktgleich mit dem Spitzenreiter FC 96 Recklinghausen, geführt wird. Zum Sommer, das stand bei Gruszkas Rauswurf bereits fest, übernimmt der gebürtige Dortmunder den Kreisligisten TuS Haltern. Kein Halten gab es unterdessen für PETAR SLISKOVIC: Türkgücü München hieß bis Januar des vergangenen Jahres dessen Verein, dann wechselte er zu Wehen Wiesbaden, wo es ihn aber lediglich sechs Monate hielt, um dann zum indischen Erstligisten Chennaiyin FC zu gehen. In Indien ist auch DIMITRIOS DIAMANTAKOS gelandet, wo er sich prächtig zum Goalgetter gemausert hat. Zuvor zog es den Griechen im August 2020 von St. Pauli zu Hajduk Split, die ihn zunächst nach Israel zum FC Ashdod verliehen und schließlich im vergangenen Sommer endgültig an die Kerala Blasters in der 600.000-Einwohner-Stadt Kochi abgaben.

Auch RICHARD SUKUTA-PASU heuerte in den vergangenen Jahren mehrfach bei asiatischen Klubs an. Ein indischer Verein war allerdings nicht dabei, stattdessen aber Teams in China, Südkorea und zuletzt, bis zum August 2021, Thailand. Im Oktober 2021 nahm der SV Meppen den vereinslosen Spieler unter Vertrag, ehe er im Juli 2022 zum dänischen Erstliga-Absteiger Vejle Boldklub wechselte. Auch in Südkorea kickte eine Weile BORIS TASHCHY – und zwar von März 2021 bis Mitte Januar 2022; dann holte ihn Erzgebirge Aue gut sechs Monate später aus der Vereinslosigkeit. Zurück in Aue ist SAM SCHRECK, der zunächst für die Saison 2021/22 vom FC Groningen an die Erzgebirgler ausgeliehen war, dann offensichtlich nach Holland zurückkehren sollte, im vergangenen August dann aber plötzlich wieder bei den Veilchen auf der Payroll stand – und das nun mutmaßlich fest und zudem ablösefrei. Ebenso wie der eben genannte Sukuta-Pasu spielt nun auch SIMON MAKIENOK bei unseren nördlichen Nachbarn: Seit September kickt der Stürmer in seinem Geburtsland beim Erstligisten AC Horsens. Zwei Etagen tiefer hat sich MARVIN KNOLL eingerichtet, seit er im Januar 2022 vom Millerntor zum Meidericher SV transferiert wurde. Ebenfalls in der Drittklassigkeit schnürt JAN-MARC SCNEIDER seine Fußballschuhe. Nachdem Schneiders Vertrag beim griechischen Erstligisten PAS Giannina im vergangenen Sommer nicht verlängert wurde, holte ihn der FSV Zwickau Ende Januar aus der Vereinslosigkeit. Die hatte MAXIMILIAN DITTGEN glücklicherweise nicht zu verzeichnen, doch sein Wechsel zum FC Ingolstadt im vergangenen Frühjahr blieb nicht ohne Nebengeräusche. Zu Recht beschwerte sich Dittgen, wie übrigens andere Spieler seinerzeit auch, über die schlechte Vereinskommunikation bezüglich der Vertragssituation respektive Zukunft im Verein. Diese bemängelte auch JAMES LAWRENCE, der ligaintern zum 1. FC Nürnberg wechselte, wo er nach einem Innenbandriss gerade heute wieder ins Mannschaftstraining einstieg. Auch PHILIPP ZIEREIS, von 2013 an beim FCSP und zuletzt sogar Teamkapitän, musste den Kiezklub 2022 verlassen. Er landete beim Linzer Athletik-Sport-Klub (LASK) in der 1. Liga Österreichs. In Österreich fand auch RICO BENATELLI eine neue Heimat: Für zwei Jahre unterschrieb er bis 2024 bei der Austria aus Klagenfurt. Auch CHRISTIAN VIET musste etwa zeitgleich hier die Koffer packen. Viet kickte in der Saison 2021/22 auf Leihbasis für Borussia Dortmunds U23-Team in der 3. Liga als Stammspieler und wurde anschließend von St. Pauli an Ligakonkurrent Jahn Regensburg veräußert.

Daniel-Kofi Kyereh und vier weitere Fußballprofis. // (c) SASCHA SCHUERMANN/AFP via Getty Images via OneFootball

Ebenfalls aus Hamburg verabschiedet, allerdings eher freiwillig, hat sich seinerzeit DANIEL-KOFI KYEREH, der sich als Neu-Nationalspieler Ghanas zum SC Freiburg hingezogen fühlte. Nach eigentlich ganz gutem Start dort hat sich der in Accra geborene Edeltechniker leider im Februar einen Kreuzbandriss im Training eingehandelt. Ein weiterer Abgangskandidat hier war dann vor Saisonbeginn MARVIN SENGER, der, ebenso wie Knoll, zum MSV Duisburg wanderte. Außerdem hat, das wisst ihr alle, FINN OLE BECKER unseren Verein leider zeitgleich verlassen: TSG Hoffenheim heißt dessen neuer Arbeitgeber. Eben diesen Verein verlassen hat bereits im Januar 2022 JUSTIN HOOGMA und schloss sich in seinem Heimatland Heracles Almelo an, den er 2017 in Richtung Sinsheim verlassen hatte. Hoogma war zuletzt für ein halbes Jahr an Greuther Fürth ausgeliehen worden. Im Januar 2022 verließ auch LUIS COORDES den FC St. Pauli in Richtung VfB Stuttgart II. Aktuell hat sich der Midfielder allerdings schon wieder in Richtung Hamburg orientiert und wechselte im Sommer zum Hamburg-Altonaer Regionalligisten Teutonia 05 Ottensen, wo übrigens auch etliche andere ehemalige Kiezkicker – meist aus der U23 – zuletzt Unterschlupf fanden: DAVIDSON EDEN (jetzt Hamm United), MAX JULIAN BRANDT, MARCEL ANDRIJANIC (jetzt SSV Jeddeloh II), FABIAN GRAUDENZ (kam von Phönix Lübeck), TJORBEN UPHOFF (kam im Januar 2022 von Alemannia Aachen), FRANCIS ONWUZO (jetzt OSC Bremerhaven) und BESFORT KOLGECI (jetzt TSV Havelse).

Ebenfalls im Januar des letzten Jahres zog es Angreifer DANIEL GINCZEK vor, statt weiterhin für den VfL Wolfsburg, lieber bei Fortuna Düsseldorf die Tore zu machen. Ein anderer Daniel ist zurück in Deutschland: Vom AS Nancy zog es DANIEL STENDEL im Juli zurück zu Hannover 96, wo er das U23-Regioteam übernahm. Mit Hannover hatte MAX KRUSE bislang zwar nicht viel am Hut, doch die „Nachbarstädte“ Bremen und Wolfsburg hatten schon eine gewisse Relevanz für den Reinbeker Jung. Man muss Kruse nicht immer verstehen, aber ehrlich war er immer. Seinen Wechsel von Union Berlin zum VfL Wolfsburg in der Winterpause 21/22 bspw. – nach eineinhalb Jahren „Alte Försterei“ – hatte er explizit als monetär bedingt begründet. Dann allerdings fußballerische Bocklosigkeit zu zeigen – so zumindest kam es für Außenstehende rüber – führt konsequenterweise zu Sanktionen. Wolfsburg-Coach Niko Kovac jedenfalls kannte keine Gnade, warf Kruse im September aus dem Spielkader, und im November trennte sich der VfL endgültig von ihm. LENNART THY zog es im Juli des vergangenen Jahres zurück zum holländischen Erstligaabsteiger PEC Zwolle, nachdem dieser zwischenzeitlich für zwei Spielzeiten bei Sparta Rotterdam angeheuert hatte. Auch in den Niederlanden kickt weiterhin HENK VEERMANN, der im Januar des letzten Jahres vom SC Heerenveen ging, aber bereits nach der Halbserie in seine Geburtsstadt Volendam zum dortigen FC wechselte, der gerade in die 1. Liga aufgestiegen war. Von Fortuna Sittard ging es für den belgischen Ex-U19-Nationalspieler THIBAUD VERLINDEN im September 2021 zum slowenischen Erstligisten Dunajská Streda, ehe es im vergangenen Sommer in die alte Heimat zum belgischen Zweitdivisionär Beerschot V.A. ging. Ebenfalls in Liga 2 ist weiterhin Keeper DEJAN STOJANIVIC aktiv: Nach dem Leihende vom FC Middlesbrough zum FCSP wurde der Tormann erneut verleihen – dieses Mal zur Winterpause 2021/22 an den FC Ingolstadt. Dann zeigte der SSV Jahn Regensburg Interesse und kaufte Stojanovic für 300.000 Euro aus den Fängen der Engländer heraus. Viel zu lange Zeit war SEBASTIAN OHLSSON nach dem Weggang aus St. Pauli im letzten Sommer vereinslos; dann „erbarmte“ sich IFK Göteborg und holte den Abwehrmann im Januar zurück zum langjährigen Heimatverein. Schon ein bisschen länger her ist der Abgang vom FCSP (es war ein Leihgeschäft mit Brighton & Hove Albion) bei LEO ÖSTIGARD: 2020 war’s. Ohnehin bestand das Fußballerleben Östigards seither und bis zum letzten Sommer ohnehin nur aus Ausleihen: Coventry City, Stoke City und Genua CFC. Im Juli dann war der SSC Neapel bereit fünf Millionen Euro auf den Tisch zu legen, und Brighton ließ den 23-jährigen Norweger ziehen.

Leo Østigård im Trikot des SSC Neapel im Spiel gegen die Rangers. // (c) Francesco Pecoraro/Getty Images via OneFootball

Ebenso im Sommer ging KEVIN LANKFORD von Wehen Wiesbaden zu Viktoria Köln, wo er auf Trainer OLAF JANßEN, den vom HSV ausgeliehenen ROBIN MEISSNER und auf DANIEL BUBALLA traf. BENTLEY BAXTER BAHN zog es zu Saisonbeginn vor, von Hansa Rostock zu Waldhof Mannheim zu wechseln, und die SpVgg Unterhaching sicherte sich etwa zeitgleich die Dienste von SEBASTIAN MEIER, der davor bei Türkgücü München aktiv war. Vom TSV München 1860 zum 1. FC Saarbrücken ging es vor einem dreiviertel Jahr für RICHARD NEUDECKER, und CLEMENS SCHOPPENHAUER kickt, nach einer kurzen Pause – nach seinem Oberneuland-Engagement 2020/21 –, seit Januar 2022 beim FC Hagen/Uthlede. Zunächst in der Oberliga, nach dem Abstieg aber nur noch in der sechstklassigen Landesliga Lüneburg. Einige Etagen höher kickt weiterhin MICHAEL GREGORITSCH, der seit Saisonbeginn für den SC Freiburg stürmt. Seit Mai 2022 ist RALPH GUNESCH bei Eintracht Frankfurt im Jugendbereich aktiv: aktuell als Co-Trainer der dortigen U19.

Im Kurzdurchlauf nun noch „schnell“ die Veränderungen ehemaliger U23-Akteure, die meist nicht ganz so stark im Fokus der Öffentlichkeit gestanden haben: Im August 2020 kam Keeper MALTE SCHUCHARDT vom VfB Lübeck zu unserer U23, blieb ein Jahr und schloss sich dann Teutonia 05 an. Auch dort blieb er ein Jahr, kehrte zur FCSP-U23 zurück und schloss sich im Januar, nach nur drei Einsätzen, Ligakonkurrent und Abstiegskandidat Kickers Emden an. DIRK PREDIGER fungiert seit Dezember als Cheftrainer beim Oberligisten FSV Hollenbach (Oberliga-Baden-Württemberg). Prediger hatte noch bis Juli als Aktiver beim GSV Maichingen (Bezirksliga Böblingen) gegen den Ball getreten. Auch SVEN TEPSIC mutierte im Laufe seines Fußballerlebens vom Spieler zum Coach: aktuell trainiert er den schleswig-holsteinischen Verbandsligisten Fetihspor Kaltenkirchen. ABDULSELAM YILMAZ hat ebenfalls die Trainerlaufbahn eingeschlagen und coacht aktuell den VfR Neumünster, und PETER IWOSA, der im September 2021 als Co-Trainer beim Oberligisten Meiendorfer SV hinschmiss, betreut in selber Funktion seit dem Sommer den Hamburger Landesligisten TSV Ahrensburg. MERT KUYUCU, erst einige Jahre nach Iwosa bei uns aktiv, wechselte zum Saisonende 2020/21 von FCSP II zum 1. FC Köln II, schloss sich dann im Sommer dem türkischen Zweitligisten Manisa FK an, ist nun aber seit Januar auf Leihbasis beim dortigen Viertligisten (!) Karaman FK am Ball. Über den Umweg Weiche-Flensburg landete NICLAS TIBOR NADJ, der von 2009 bis 2022 beim FCSP in der Jugend und bei der U23 aktiv war, im Januar beim SC Paderborn, wo er auf SIRLORD CONTEH traf, der schon ein halbes Jahr zuvor vom 1. FC Magdeburg an die Pader gewechselt war. Von St. Paulis Nachwuchs wechselten im Juli 2021 zusammen MORITZ FRAHM und JACOB MÜNZNER zu den Boston College Eagles. Münzner kehrte bereits drei Monate später zurück zum FCSP II und trägt seit dem vergangenen Sommer die Farben des SC Nienstedten, Frahm hingegen kehrte erst im Januar 2022 zurück nach Deutschland, wo er sich direkt Holstein Kiel II anschloss.

Seit Saisonbeginn spielt der ehemals hochbegabte FOUSSENI ALASSANI beim ASV Hamburg (6. Liga). Zwei Kreuzbandrisse und einige andere unschöne Lebenssituationen rissen den geborenen Togolesen aber mehrfach aus der Bahn. Seit seiner Zeit bei St. Pauli bis 2019 hießen die Vereine für CLIFFORD ANITEYE Teutonia, Concordia, Lohbrügge und aktuell TSV Niendorf. Eine Spielzeit kickte DENNIS ROSIN beim VfB Oldenburg, ehe er sich 2020 Altona 93 anschloss und nach zwei Saisons zum SV Drochtersen/Assel ging. Dort ist auch MARCELL SOBOTTA untergekommen, der im August 2021 von Kickers Offenbach zum TSV Steinbach wechselte und sich nach einem Jahr den Niedersachsen anschloss. 2006/07 war PHILIPP GASDE als Spieler unserer Zwoten am Start, seit Saisonbeginn fungiert der 40-Jährige als Cheftrainer beim TSV Havelse. Dorthin zog es vor gut sieben Monaten SERKAN DURSUN, blieb dort aber nur bis Ende Januar, um sich dem Berliner AK in der Regionalliga Nordost anzuschließen. Im Januar 2020 war der Türkei-Österreicher BERKAY DOGAN der erste internationale Transfer des FCSP-NLZ und landete in unserer U23, für die er 22 Einsätze hatte, dann aber im August zum türkischen Zweitligisten Eyüpspor wanderte. Im Lande blieb bei seinem Wechsel zu Blau-Weiß Lohne BENNET VAN DEN BERG zu Saisonbeginn, und auch AUREL LOUBONGO (zu Rot-Weiß Essen) und U23-Kapitän JUSTIN PLAUTZ (VfB Oldenburg) wählten im letzten Sommer bekannte Vereine aus ihrem Geburtsland als neue Herzklubs. Sogar in Hamburg blieben VIKTOR WEBER (schloss sich hier dem Eimsbütteler TV an) und BUJAR SEJDIJA, der bei Altona 93 landete. WILLIAM WACHOWSKI, von 2007-2013 im FCSP-Jugendbereich und bei unseren Amateuren im Einsatz, spielt in dieser Saison beim Hamburger Bezirksligisten TBS Pinneberg. 2017 verließ MARVIN KEHL unsere U23, seit dem Juli kickt er für die zweite Mannschaft Preußen Münsters in der Oberliga Westfalen. Neun Jahre stand FLORIAN KIRSCHKE (2009-2012 FCSP) beim SC Weiche Flensburg im Tor, dann holte ihn der VfB Lübeck zu Saisonbeginn. Ebenfalls an die Trave wechselte zeitgleich FELIX DRINKUTH, den man von Carl Zeiss Jena geholt hatte. 1. FC Magdeburg hieß bis 2022 der Klub von Ex-FCSP-U23-Mann SEBASTIAN JAKUBIAK, ehe er jetzt im Januar vom bulgarischen Erstligisten Septemvri Sofia aus der Vereinslosigkeit gezerrt wurde.

Auch CHRISTOPHER BRAUN schnürt die Buffer weiterhin in Osteuropa: Innerhalb der 1. Liga Rumäniens ging er zu Saisonbeginn vom FC Botosani zu CFR Cluj  und spielt(e) dort sogar international. Brauns Marktwert heute: 800.000 Euro! Seit 2010 hielt JESPER HEIM beim FCSP die Tore sauber – seit 2018 auch für die U23. Im vergangenen Sommer hieß es dann tränenreich Abschied nehmen: Heim wechselte, quasi als Kirschke-Ersatz, mit Zweijahresvertrag nach Flensburg. Ex-U23-Tormann FABIAN LUCASSEN ist in ungewöhnlicher Konstellation beruflich unterwegs: Seit dem 1. bzw. 25. Juli ist der Hamburger sowohl Torwarttrainer Eintracht Norderstedts als auch Phönix Lübecks – immerhin Ligakonkurrenten. Dem Norden auch erhalten blieb CEMAL SEZER: Bis zum letzten Juli noch beim VfB Lübeck unter Vertrag, ging er Ende September 2022 zum Ligakonkurrenten Eintracht Norderstedt. ANGELO LANGER, 2014/15 für 22 Partien für St. Pauli II im Einsatz, gelangte über Rödinghausen, Wattenscheid, Wuppertal und erneut Rödinghausen 2022 zum SC Fortuna Köln. Nach der U23-Saison 2019/20 ging es für NIKLAS HOFFMANN zunächst zu Kickers Würzburg und dann im abgelaufenen Sommer zum österreichischen Zweitligisten SV Horn. NICK OTTO hat so einige mehr Stationen seit seinem Abgang aus St. Pauli 2019 (Leihe aus Braunschweig) vorzuweisen: Eintracht Braunschweig, SSV Jeddeloh II (Leihe), Eintracht Braunschweig, Jeddeloh II, SC Verl – und seit Januar Fortuna Düsseldorf II (Leihe). Auch wieder auf dem Monitor aufgetaucht ist MICHAEL AMBROSIUS: Nachdem dessen Vertrag bei Germania Halberstadt 2021 nicht verlängert wurde, verschwand dieser aus dem Fokus, um urplötzlich im letzten Sommer als Neuverpflichtung an der Griegstraße wieder aufzutauchen – der AFC hatte sich die Spielberechtigung gesichert. Auch TIM-JULIAN PAHL trat dereinst für unsere U23 gegen die Kugel. Seit vergangenen Oktober spielt der Mittzwanziger – mit einigen Fußballpausen in den vergangenen Jahren – für den USC Paloma Hamburg. Einer der jüngsten Transfers ist jener von MAX DÜWEL von den Elard-Ostermann-Mannen zu Tennis Borussia Berlin – allerdings nur als mehrmonatiges Leihgeschäft ins Auge gefasst. Dies läuft seit dem 19. Januar. Ebenfalls im Januar – und genauso auf Leihbasis – ging MARIUS MOHR zum Oberligisten Concordia Hamburg, und eine Woche später wurde der Wechsel von U23-Kapitän (!) MAXIMILIAN SCHÜTT offiziell, der fest bei Eintracht Norderstedt vertraglich gebunden wurde. Nur wenige Tage später war auch er Wechsel von MIKA STUHLMACHER zum TSV Havelse in trockenen Tüchern. Etwas richtig Festes wünscht(e) sich sicherlich auch in den vergangenen Jahren einmal der 24-fache afghanische Nationalspieler MUSTAFA ZAZAI, der von 2013-2016 auch für St. Paulis U23 den Ball über den Platz trieb. Noch im September 2021 berichtete ich in dieser Rubrik über das Engagement Zazais beim kambodschanischen Klub Visakha FC, dann wurde er dort nach knapp zwei Jahren nicht weiterbeschäftigt, fand aber im Januar 2022 in Boeung Ket Angkor FC aus der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh einen neuen Arbeitgeber – immerhin Erstligist und mehrfacher Landesmeister. „Gleich um die Ecke“, nur etwa 3.500 Kilometer Luftlinie entfernt, wurde SEUNG-WON LEE 1997 in Seoul geboren. Von 2015 bis 2020 war der Südkoreaner Teil der FC-St.-Pauli-„Familie“ – zunächst ein Jahr in der Jugend, dann im U23-Team. 2020 ging es für zwei Saisons zum SV Rödinghausen und im Dezember 2022, nach fünf Monaten Arbeitslosigkeit, zum SV Lippstadt 08 in die Regionalliga West. Dort im Westen war zunächst auch IRWIN PFEIFFER untergekommen – beim SV Straelen nämlich, dem er sich nach kurzer Vereinslosigkeit im September 2021 anschloss. Seit Juli 2022 ist Pfeiffer Vereinsangestellter Germania Halberstadts. FURKAN PINARLIK, bis 2017 viele Jahre in der Jugend und der U23 bei uns unterwegs, spielt seit September 2021 für den Hamburger Bezirksligisten FC Bingöl 12. Bis heute noch ohne Verein – soweit mir bekannt – aus dem U23-Kader 2021/22 sind JAKUB BEDNARCZYK, HUGO TEIXEIRA und LASSE SORTEHAUG.

Zum Schluss geht’s hier bekanntlich stets um die, die nun nicht mehr dabei sein können in unserer Community. Gehen wir’s chronologisch an: Bereits am 21. Juli 2020, das habe auch ich erst kürzlich von dessen Witwe erfahren, verstarb ALFRED BRÜGGEN, der von 1952-1963 in sagenhaften 256 Pflichtpartien für uns auf dem Platz stand 91-jährig. 1954 (!) hinderte den Defensivmann nur ein Armbruch daran, in den Kader der Nationalmannschaft berufen zu werden. CHRISTIAN HINZPETER, der seit 1987 im Verein für Bewegung sorgte und die aktive Fanszene seitdem auf Geschäftsführungs- und Präsidiumsebene lange Jahre positiv begleitete, starb überraschend am 3. Dezember 2021. Nicht nur der MillernTon und das FCSP-Museum, zu dessen Vorstand Christian bis zuletzt gehörte, trauern, sondern die gesamte aktive Fanszene beim FCSP hat dem 67-jährig Verstorbenen sehr viel zu verdanken. GÜNTHER MERCKEL hingegen war nicht so ein Alphatier, sondern ordnete sich seit seiner Vereinsmitgliedschaft 1948 emsig in das Vereinsleben ein und setzte so eigene Akzente. Ehrenmitglied, Ehrenrat, „Oldie“-Veteran – aber fast immer im Hintergrund. Das war Günther, von dem wir leider am 5. März 2022 87-jährig Abschied nehmen mussten. Dass es (Ex-)Stadionsprecher RAINER WULFF zuletzt nicht wirklich gut ging, dass wussten viele. Doch niemand wollte so wirklich wahrhaben, wie schlecht es ihm wirklich ging – oder verdrängte dies. Zudem war Rainer ja nun auch kein Jammertyp, sondern sah – so zumindest meine Einschätzung – trotz aller medizinischen Realitäten, die er nicht ignorierte, meist das Positive. Am 11. Mai 2022 hat der mega-sympathische und zudem kluge Journalist sich von uns verabschiedet. Rainer wurde 79 Jahre alt. Nicht ganz so viel wie über Rainer weiß man über den ehemals dänischen Fußballnationalspieler SÖREN SKOV, der am 18. August des vergangenen Jahres im Schweizerischen Sempach 68-jährig verstarb und dem FCSP von 1975-1977 in den beiden Prä-Bundesligajahren mit elf Toren in 53 Zweitligapartien ordentlich zum Erfolg aushalf. Am 6. Oktober 2022 starb HANS-JÜRGEN BODE im Alter von 81 Jahren. Man kennt ihn zwar fast ausschließlich als Handball-Nationalkeeper vom HSV, doch Bode hat auch eine lange FCSP-Vergangenheit: Seit 1954 kickte er hier zunächst im Jugendbereich, danach bis zur Saison 1963/64 für die Amateure und sollte sogar zum Vertragsspieler gemacht werden. Dann entschied sich der gebürtige Herner allerdings dazu, in die Handballabteilung des Hamburger SV zu wechseln. Gut zwei Monate später, am 9. Dezember 2022, segnete auch UDO NIX das Zeitliche, der in der Saison 1967/68 23 Punktspiele für den FC St. Pauli absolvierte. Der gebürtige Hannoveraner verstarb 81-jährig in Winsen/Luhe.
// Ronny

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6 thoughts on “Neues von den Alten – März 2023

  1. Moin, falls ich nichts überlesen habe, fehlen noch Budimir (Osasuna – 6 Mio Marktwert), zur Vervollständigung Duksch (5 Mio)….

  2. Zingst is viel zu schön, als dass es in SH sein könnte. Ansonsten aber Chapeau, eine veritable Liste, ich will nicht wissen, wie viele Stunden Arbeit da drin stecken!

  3. Oh, man: Natürlich ist Zingst Meck.-Pomm. Keine Ahnung, was mich da geritten hat.
    Robert Vrabec, Alter – das kann nur an der Autokorrektur gelegen haben… 😉
    Budimir und Ducksch wurden von mir eigentlich bereits in der letzten NvdA-Rubrik im Herbst 2021 entsprechend gewürdigt.
    Und: Ja, sehr viele Stunden. Aber, frei nach Ulla Meinecke: „Für euch tu ich fast alles…“

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