Magical Millerntor Moments

Magical Millerntor Moments

Die 1. Frauen des FC St. Pauli hatten gestern im DFB-Pokal gegen den HSV allen Grund sich selbst zu feiern und feiern zu lassen. Es war einer dieser Abende am Millerntor, von denen man noch lange berichten wird.
Fotos inkl. Titelbild: Peter Böhmer

Erinnert Ihr Euch an das DFB-Pokalspiel der U23 (als sie noch „Amateure“ hießen) am Millerntor gegen Bayer 04 Leverkusen? Wenn ja, wisst Ihr worauf ich hinaus will. Wenn nein: Ich komme drauf zurück.
Haken wir aber zunächst den Sport ab, ehe wir zu den wichtigen Dingen kommen.

Besser als die Profis

Beginnen wir mit dem Ergebnis: 1:7 (0:4), der Zweitligist aus der erweiterten Nachbarschaft zieht völlig verdient ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. Der Klassenunterschied war deutlich, wie schon beim letzten Aufeinandertreffen in Norderstedt in der Rückrunde der letzten Saison in der Regionalliga Nord, welches mit 5:0 für den HSV endete.

Während der HSV nahezu aus dem Vollen schöpfen konnte und ohnehin auch in der Breite besser besetzt ist, fehlten beim FCSP u.a. Carlotta Kuhnert, Anna Marie Born, Kathrin Miotke und Lina Jubel. Aber auch bei uns schreitet die Verbesserung der Qualität im Kader zwar langsam aber stetig voran.

Das einzige Aufeinandertreffen der Herren-Teams beider Vereine im DFB-Pokal fand übrigens 1986 statt. Der HSV gewann 6:0. Insofern hat das Tor von Joline Floeter gestern dafür gesorgt, dass die 1. Frauen in diesem (zugegebenermaßen etwas konstruierten) Vergleich besser dastehen – wenn auch nur aufgrund eines mehr geschossenen Tores.

Für mich die überragende Spielerin auf dem Platz war die erst 16-Jährige Lisa Baum bei den Gästen. Sie war auf der linken Außenbahn kaum zu stoppen, bereitete die Führung vor und erzielte die nächsten beiden Treffer selbst. U17-Nationalspielerin ist sie bereits, die nächsten Karriereschritte scheinen vorgezeichnet – beeindruckend.

Wo wir aber gerade bei beeindruckend sind: Herzlichen Glückwunsch an Julia Hechtenberg, die bei der parallel stattfindenden Veranstaltung des Hamburger Fußballverbandes in Abwesenheit als „Hamburgs Fußballerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde!

Zuschauer*innen-Zahl

Die Anzeigetafel am Millerntor vermeldet die 19.701 Zuschauenden.
Im Vordergrund noch mehrere Schwenkfahnen.

Es gibt Rekorde zu vermelden:
19.710 Menschen im Stadion – der bisherige Rekord für ein Fußballspiel der Frauen in Hamburg war jenes vorab vielzitierte Länderspiel Deutschland – Schweden im Oktober 2011, an welches sich kaum jemand erinnern kann. Die dort angeblich erreichten gut 12.000 wurden hiermit locker übertroffen.

Und selbst für den landesweiten Vereinsfußball kann man einen Rekord vermelden, denn noch nie verfolgten so viele Zuschauende ein DFB-Pokalspiel, außerhalb der Endspiele – diesen hielt bisher der 1. FC Nürnberg, beim Achtelfinale der letzten Saison gegen Wolfsburg mit 17.302 Zuschauenden.

Rausgehen, warmmachen, nochmal rausgehen, genießen!

Den ersten großen Jubel gab es, als das Team zum Warmmachen den Rasen betrat.
Etwas ungewöhnlich hingegen war es, als sie dies etwa zehn Minuten vor Anpfiff erneut taten, statt im Spieler*innen-Tunnel zu warten. Doch genau dies war so beabsichtigt, denn sie sollten diese Atmosphäre nochmal in aller Ruhe aufsaugen.
Laut Abendblatt kam diese Idee von Trainerin Kim Koschmieder, die dafür lachend auch einen Anschiss für einen Verstoß gegen das DFB-Protokoll in Kauf nahm. So gab es einen umjubelten Teamkreis und dann ging es zurück in den Tunnel, um wenig später standesgemäß zu Hells Bells den Rasen erneut zu betreten.

Das Team bildet im Schatten einen Kreis, im Hintergrund sieht man die Gegenerade und das bereits für die Choreo hochgezogene Vereinswappen.
Teamkreis vorm Einlaufen // (c) Peter Böhmer

Das Drumherum

Pyrotechnik ist kein Verbrechen

Zum Einlauf der Teams erstrahlte die Gegengerade von unten mit roten Lichtern, dazu zog ein leichter Hamburger Nebel durchs Stadion.
(Wer beim Instagram-Post zwei mal nach rechts klickt, findet auch ein Video.)

Wenn man derart großflächig Pyrotechnik vor der ausverkauften Gegengerade abfackelt, sind Beschwerden quasi vorprogrammiert. Aber gerade als Rainer Wendt sich mit einem überdimensionalen „Denkt denn niemand an die Kinder?!“-Banner ganz alleine vom Dach der Süd abseilen wollte, wurde er von den anwesenden Eltern zurückgehalten:

„Die Kinder standen schon am und auf dem Zaun. Die Fans mit der Pyrotechnik kamen an, haben allen erklärt worum es geht und die Kinder gebeten, einen Meter zurückzutreten. Sie haben auch gesagt, dass die Kinder dann nach Anpfiff gleich wieder dorthin zurückdürfen.
Die Kinder traten zurück, Pyro wurde gezündet, die Kinder kletterten wieder auf den Zaun, fertig.“

Anwesendes Elternteil Justus P., vollständiger Name der Redaktion bekannt

Fußball als Familienfest

Überhaupt, ganz fantastisch wie viele Kinder im Stadion waren.
Ich will jetzt hier das Thema „Kartenknappheit, Vergreisung der Gegengerade, kaum Chancen für Jugendliche auf Tickets“ nicht aufmachen, zumal ich auch keine Lösung dafür habe. Aber dieser Abend hat ganz sicher ganz viele glückliche Kinder nach Hause gehen lassen, die dann abends beim Einschlafen noch „Alle, alle, alle, alle Sankt Pauliiiii!“ gesungen haben – völlig egal ob mit oder ohne „z“ am Ende.
Auch der Anteil weiblicher Personen war deutlich höher als bei anderen Spielen am Millerntor.
Wenn es noch Argumente dafür braucht, die 1. Frauen des FCSP ggf. auch mal für weniger medienwirksame Spiele auf den heiligen Rasen zu lassen: Bitteschön.

Die Gegengerade, wie sie sein sollte

Die Stimmung war großartig, nahezu magisch. Die gesamte Spieldauer über wurde durchgesungen (von einem kleinen Sani-Einsatz abgesehen). USP hatte sich auch mit den Megaphonen gut verteilt und bezog so alle Bereiche mit ein. Ja, „Südkurve = Kurve der Ultras“ und so – aber wenn die Gegengerade mit ihren 10.000 Stehplätzen denn mal will und kann, ist sie einfach eine phänomenale Supportgewalt.

Klar, die gewohnten Abläufe fehlten etwas, das „Aux Armes“ musste aufgrund des ungewohnten Settings (wie oft auch auswärts) geduldig erklärt und teilweise wiederholt werden – aber dieser Abend hat gezeigt, zu was diese große Stehplatz-Gerade fähig ist.
Von einem „Gehst Du durchs Viertel…“-Gesang vor und einem während des Spiels abgesehen, war es außerdem auch noch durchgehend positiver Support des eigenen Teams, ohne Abarbeiten am Gegner.
Ach ja… noch ein Satz für die, die USP bzw. Ultras im Allgemeinen gerne kritisieren: Das war größtenteils spielunabhängiger Support. Und er hat allen Beteiligten auf und abseits des Platzes sehr viel Spaß gemacht.

Wenn man so will, der einzige Tropfen Wasser im Wein: Schade, dass wir (=die Gegengerade) das im Ligabetrieb so selten mit Leben füllen können. Und ja, besondere Umstände führten dazu, klar. Trotzdem schade.

Das Tor!

Ich komme doch nochmal zurück zum Sportlichen: Joline Floeter hätte in der 21. Minute auf 1:2 verkürzen können – und wahrscheinlich hätte sie sich noch tage- und wochenlang darüber geärgert, wenn es nicht noch diesen magischen Moment in der 90. Minute gegeben hätte.

Direkt nach dem siebten Treffer der Gäste gab es nochmal einen Ruck im Team der Kiezkickerinnen und der Angriff über die linke Seite endete bei Rachel Rinast, deren Versuch von der Latte zurück ins Feld sprang, wo Floeter mit vollem Körpereinsatz und nach einem erstaunlichen Laufpensum über die komplette Spielzeit mit letzter Kraft den Ball über die Linie brachte (auch wenn später von einem Eigentor der HSV-Torhüterin zu lesen sein wird).

Das Stadion, es explodierte – dieses Tor hatte sich das Team so sehr verdient. Und zumindest ein ganz klein bisschen hat dazu vielleicht auch beigetragen, dass das ohnehin sehr sangesfreudige Stadion ab der 84. Minute nochmal einen drauflegte und den Spielerinnen so zu dieser aller letzten Kraftanstrengung verhalf. Das war einfach rauschhaft und ganz wunderbar, was an diesem Abend, aber besonders in den letzten Spielminuten passierte. Ich hoffe sehr, dass es in den kommenden Tagen noch Highlights und Videos in besserer Qualität geben wird, aber bis dahin: (Twitter)

Der DFB-Pokal hat seine eigenen Momente

Ich komme zurück zu jenem merkwürdigen Eingangssatz mit den Amateuren und Leverkusen. An einem Freitagabend im August 1998 gab es schon mal solch einen magischen Moment am Millerntor im DFB-Pokal, an dem die Profis des FCSP nicht beteiligt waren.
Vor nur knapp 5.000 Fans spielten die damaligen Amateure gegen Bayer Leverkusen und lieferten einen aufopferungsvollen Kampf, angefeuert und bejubelt von einem ähnlich sangesfreudigen Völkchen wie gestern Abend. Nach einer knappen Stunde stand es immer noch 0:0 und Ulf Kirsten verschoss einen Elfmeter – das alte Millerntor kochte, auch wenn sich alles fast nur auf der Gegengeraden verteilt hatte.
Am Ende stand es dann 0:5, doch für Spieler und Fans des FCSP war es ein fantastisches Erlebnis, welches es übrigens auch auf das Cover des Übersteigers #35 schaffte.

Viele Minuten nach Abpfiff schritt der Trainer der Leverkusener, ein gewisser Christoph Daum, die Gegengerade in Richtung Kabinen entlang. Als er an der Singing Area vorbei kam, ließ er sich das Megaphon reichen und bedankte sich bei all jenen, die zu diesem tollen Fußballabend beigetragen hatten – und lobte zudem die Fans des FCSP für ihren kritischen Umgang mit den kommerziellen Auswüchsen des Profifußballs. Ja, glaubt man heutzutage kaum noch, dass sowas mal möglich war.
Bis heute einer meiner Top 5-Abende am Millerntor – und der gestrige Abend verdrängte dafür einen anderen aus dieser Liste.

Spielerinnen des FCSP mit einer "Rekordkulisse"-Tapete.
Danke – an alle! // (c) Peter Böhmer

Bleibt zu hoffen, dass dieser Abend dazu beiträgt, die Strukturen für die 1. Frauen nachhaltig zu verbessern. Es fehlt an vernünftigen Trainingsmöglichkeiten für ein Regionalliga-Team, ebenso wie an einer geeigneten Spielstätte. Dies möglichst zeitnah zu ändern wäre die Grundlage, um irgendwann in ferner Zukunft die gestrige Begegnung auch mal wieder in der Liga sehen zu können.
Das Millerntor, die Gegengerade und die 1. Frauen des FC St. Pauli haben an diesem Freitagabend jedenfalls nicht nur für einen Rekord, sondern auch für einen ganz magischen Abend gesorgt, den wohl niemand der Anwesenden so schnell vergessen wird.

Forza St. Pauli 1. Frauen!
// Maik

Weitere Links:
– Bericht und Fotos: fcstpauli.com
Abendblatt
Mopo
Kicker

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18 thoughts on “Magical Millerntor Moments

  1. Für mich ebenso ein unvergesslicher Abend! Danke an alle die diesen so fantastisch gemacht haben.

    Meine Tochter (8 Jahre) hat das Millerntor gestern zum ersten Mal erlebt. Sie hatte Tränen in den Augen als das Tor für uns gefallen ist und hat davor ununterbrochen in H9 gesungen und geklatscht. Sie spielt selber kein Fussball kann die Tränen vor Freude auch nicht erklären. So entsteht Begeisterung und Leidenschaft! 🙂

    Sie fragt, wann sie das nächste Mal die Frauen im großen Stadion sehen darf… Meine Antwort war: Ich hoffe wir erleben das nochmal zusammen.

    In diesem Sinne lieber FC St. Pauli… macht es bitte möglich. Danke.

  2. Ein wie so oft absolut treffender Artikel, der diesem einmaligen Abend in nichts nachsteht. Ein i-Tüpfelchen aus meiner Sicht war zudem noch das völlig entspannte Miteinander der beiden Fanlager bei der An- und Abreise z.B. in der U3. Ein bißchen gegenseitiges Gefrotzel, ein einsamer Securitymensch – wenn Derbys doch immer so ablaufen würden, müsste man nur noch das Ergebnis anpassen 😉

  3. Moin Maik,
    ich konnte selber nur die erste Halbzeit samt Berichterstattung sehen und musste dann arbeiten. Dein Bericht hat mir geholfen die Stimmung noch intensiver nachzufühlen. Fetten Dank dafür.
    Ich würde es sehr begrüßen, wenn der Museumsverein daraus noch irgendwelche Andenken machen kann. Zum Beispiel ein Poster mit Bonuspreis, der der Abteilung 1. Frauen zugutekommt. Schönes Wochenende noch

  4. Famos. Weiter so! Ich bin gegen Pyro weil es verboten ist und immer viel Geld kostet. Die Befürworter sollten die Strafen selbst bezahlen. Hier in Spanien ist Alcohol und Pyro ganz verboten. Hier ist trotzdem immer eine tolle Stimmung.

    1. Gegen etwas sein „weil es verboten ist.“ ist wie für etwas „keine Geschwindigkeitsbegrenzung, SUV oder die AfD zu sein, weil es erlaubt ist.

      Das ist Quatsch und die Stimmung in Spanien ist wirklich super von gewissen Sportfunktionären bis zu Pokalspielen in Saudi-Arabien ein absolutes Vorbild.

  5. Ganz vielleicht hat ja jemand aus der Vereinsführung Freitag Nacht vor dem Einschlafen zumindest kurz mal darüber nachgedacht, ob es nicht doch vielleicht eine gute Idee wäre, ein bisschen ambitionierter an den Frauenfußball heranzugehen.

    Ich glaube es gibt kaum einen anderen Verein, bei dem der Abend gestern möglich gewesen wäre. Oder anders formuliert: nirgends sonst hätte Frauenfußball so ein Potential.

  6. Gegengerade wie sie zum Teil „nicht sein sollte!“
    Klar die Stimmung war gut auch wenn einem das monotone Durchgesinge der Ultras schon auf den Keks gehen kann. Auch das ständige “ HSV ist scheiße, HSV ist scheiße“ mehr als gewöhnungsbedürftig und an so einem Familien-Stadiontag wohl nicht der passende Support außer mal man wollte die vielen Kinder auf der Gegengeraden gleich in die „richtige Richtung“ indoktrinieren.
    Was aber gar nicht ging war das wohl pubertär testerongesteuerte Verhalten einiger junger Ultras am Freitag im Umlauf auf der Gegengeraden. Gleich zweimal war ich Zeuge, wie sich eine kleine Gruppe von USP auf einzelne Personen aggressiv stürzten die kleine Rautenembleme auf ihren Polohemden trugen. Beide Male auch mit Kindern an der Hand. Es soll ja etliche Familien geben wo ein Elternteil zum Volkspark tendiert und der andere mit dem FCSP sympatiert. Jedenfalls habe ich dies an dem Abend sehen können.
    Jedenfalls wurde das männliche Elternteil mit Tendenz zum HSV von den jungen USPern hart angegangen mit Sprüchen wie “ Verpiss dich aus unserer Kurve du Wichser“ und ähnlichen Wortlauten. Die Fäuste gleich dabei direkt am Kopf der Leute. Was soll dieser Mist❓
    ich bin mit meinen 68 Jahren dazwischen gegangen und hätte dafür Prügel von unseren Ultras bezogen. Ihr Argument: „Das ist ein Derby und da bleibt „unsere Kurve“ rautenfrei“

    Auch schon beim Spiel der Frauen in Altona kam es gegenüber dem sehr kleinen Magdeburger Anhang zu gleichen Situationen.

    Ich bin ehrlich wieder froh, gegen Kiel auf einer „USP freien GG“ zu stehen solange unsere Ultras ihre Gefolgschaft nicht vernünftiges und tolerantes Benehmen beigebracht hat❗

    1. Moin Sigi,
      Danke für Deinen Kommentar.
      Ich bin alterstechnisch ja nun zwischen „jungmotiviert“ und „altersmilde“ und würde daher ein „sowohl als auch“ antworten wollen.
      Im Bericht habe ich ja auch geschrieben, dass die die „Gehst Du durchs Viertel“-Gesänge angenehm selten fand, weil eben genau dies für dieses Spiel unpassend gewesen wäre, wenn dies deutlich mehr Raum eingenommen hätte. Nichts desto trotz war es aber nun mal ein Derby und 1x vor und 1x während des Spiels finde ich schon angemessen.

      Den Kommentar zum Dauer-Lalala erspare ich uns, da kommen wir wohl nicht zusammen.

      Bleibt der Bereich des Revierverhaltens: Es war relativ klar vorab vom Verein kommuniziert worden, dass die Gegengerade „Heimbereich“ ist – und da es nun auch lange genug Karten im Gästeblock und auf der Haupttribüne gab, erzeugt Rauten-Fanwear auf der GG bei mir auch mindestens eine hochgezogene Augenbraue.
      Dass dieses Spiel aber nicht unbedingt dazu da war, körperliche Verweise zu erteilen, sollte auch klar sein, für mich hätte da auch ein freundlicher Hinweis gereicht – aber ich bin aus diesem Alter auch raus, in dem sowas ausgefochten wurde.
      Will sagen: Die Wahrheit liegt da (zumindest für mich) irgendwo in der Mitte.
      Viele Grüße,
      Maik

      1. „1x vor und 1x während des Spiels finde ich schon angemessen.“

        Nichts für ungut Maik, aber das Lied kam wesentlich häufiger. Bitte keine Fake News.

        1. Wow… „Fake News“?
          Diskutieren wir jetzt auf dem Niveau hier?

          Ich habe ziemlich genau drauf geachtet, weil ich wirklich kein Freund davon bin, den Konflikt vom Bundesliga-Fußball in diese Duelle zu übertragen. Gleiches gilt bspw. auch für die Handball-Spiele beider Vereine.
          Von daher würde ich dabei bleiben, dass es 1x vor und 1x während des Spiels war… es wurde dann nur eben im selben Zeitraum 2-3x wiederholt, wie alle Gesänge.

          Wenn Deine Wahrnehmung eine andere war… so sei es, würde ich aber umgekehrt ebenfalls als „nicht korrekt“ bezeichnen.

  7. Für mich war es auf der Gegengrade eher nervig als magisch. Das ging schon damit los, dass das große Tribünen-Banner erst Minuten nach Anpfiff heruntergezogen wurde. Wenn ich das Einlaufen der Mannschaften nicht mitbekomme… kein Ding. Aber den Anpfiff würde ich dann schon sehr gerne sehen. Und by the way sehen: Die ganze Zeit Fahnen vor der Nase haben, ist halt auch eher suboptimal für die Sicht. Ich weiß, es ist für nicht wenige Menschen in der Süd eine ganz neue Erkenntnis, aber einige Leute gehen auch tatsächlich in ein Fußballstadion um ein Spiel anzuschauen und nicht nur um sich selber abzufeiern, womit wir dann beim Support wären: Ja, der war laut, aber auch super monoton, komplett losgelöst vom Spielgeschehen und teilweise unnötig anti. Anstatt unsere Mannschaft zu unterstützen kam dann zum 345098345 Mal „Der HSV ist scheiße…“. Nun gut, ist halt Geschmacksache, aber ich werde mit dieser Art des Supports einfach nicht warm. Böse Zungen könnten an dieser Stelle übrigens noch anmerken, dass „football has no gender“ offenkundig nicht für die Vorsänger der Ultras gilt.

    Wo es dann aber komplett aufhört, ist wenn beim Erzielen des 1:7 mit voller Absicht den Nebenleuten eine große Ladung Bier ins Gesicht und Nacken geschüttet wird, weil ja Ekstase und so, nur um danach dann auch noch groß herumzumackern, wenn die Bierdusche überraschenderweise auf eingeschränkte Begeisterung stieß und statt Einsicht erstmal über die „FCSP-Kunden“ zu lästern, die keinen Spaß verstehen würden.

    1. Ich war mit meiner Bezugsgruppe auf der GG und wir bestehen aus Leuten die sonst Süd Steh, Nord Steh und GG Steh Bereich sind. Sind von 20 bis 50 Jahre alt und von männlich über weiblich zu divers ganz bunt gemischt. Was uns eint ist der FC St.
      Pauli und nicht irgend ein x-beliebiger Vorstadtverein. Es ging bei diesem Spiel um viel mehr als Fußball und dabei rede ich nicht von den „Ultras“. Die ganze Vorbericht Erstattung und auch viele der Medienbeiträge nach dem Spiel zeigen genau das. Es ging um Frauenfußball und deren Förderung und dafür mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Das es auch noch ein Spiel war um den Einzug ins Achtelfinale des Frauen DFB Pokals kommt noch oben drauf. Die um die es ging standen auf dem Rasen und waren ausnahmslos geflasht von dem was auf den Rängen passierte. Selbst die Spielerinnen des HSV waren voll des Lobes. Genau da frage ich mich dann wer ist wirklich am falschen Platz im Stadion? Die jenigen die vollumfänglich Supporten oder die Konsumierend auf der Tribüne stehen oder sitzen und ab und zu mal St. Pauli brüllen vielleicht noch zwischen durch Spielverantwortliche beleidigen ( leider sehr oft auf der GG zu hören). Wobei wenn es nach Spieler:innen und Trainer:innen geht loben sie die gesamte Stimmung im Stadion doch besonders immer den nervigen Spielunabhängigen Singsang der „Ultras“. Meine Bezugsgruppe mag den übrigens auch sehr obwohl nicht jede:r ihn mit macht da es aus diversen Gründen nicht möglich ist, während ein anderer Teil vollumfänglich mit den „Ultras“ supported. Alle die so viel schlechtes sehen bei uns im Stadion kann ich nur empfehlen mal andere Vereine zu besuchen gerne auch in höheren und niedrigeren Ligen so wie im Ausland. Danach freut Mensch sich vielleicht wieder über den tollen Support am Millerntor. und Ja es gibt überall Macker und das ist kein Alleinstellungsmerkmal von „Ultras“. Macker sind immer Doof und können gerne unserem Umfeld fern bleiben. Es ist doch aber eher mehr als utopisch zu denken nur weil USP Höhe Ansprüche hat das bei so viel tausende von Leuten nicht auch Macker dabei sind. Daran zu arbeiten ist wichtig und den Verantwortlichen auch ein ernstes Anliegen. Doch bei so einer Masse an Menschen gehen Veränderungen nun mal nicht über Nacht. Ich habe mich riesig über das Spiel und das ganze drumherum gefreut und fand nur Schade das es für mich als Flensburger nicht möglich war meine kleinen mit dabei zu haben da es für sie inklusive Rückfahrt einfach zu spät geworden wäre. Ich würde mich wirklich freuen wenn wir es schaffen im Stadion ein Verständnis zu schaffen für verschiedene Support Arten ohne andere Schlecht zu machen. Die Dinge die Menschen negativ finden können doch auch auf einer konstruktiven Ebene besprochen werden. An Maik wie immer vielen lieben Dank für den tollen Bericht und ich freue mich weiter von dir und den anderen Millerntonies zu lesen und zu hören. Ganz liebe Grüße aus Flensburg

  8. Abgesehen davon, dass sehr wohl auch während des Spiels deutlich und häufig „HSV ist Scheiße“ gesungen wurde (mMn überflüssig, aber herrje, ist halt Derby), ein absolut stimmiger Bericht und ein definitiv magischer, unvergesslicher Abend!

  9. Okay. Also wenn es so viele Leute stört das Scheiß….. gesagt wird finde ich sollten wir eher darüber diskutieren das viel häufiger im Stadion die Bezeichnung „Bastards“ benutzt wird. Das Wort Scheiß lernen so gut wie alle Kinder schon in der KiTa und nicht erst im Stadion. Doch die Bezeichnung „Bastards“ ist eindeutig und sollte bei unseren Werten keinen Platz haben. Doch anscheinend stört das ja weniger als die Bezeichnung das etwas Scheiße ist. 🤦

    in diesem Sinne fröhliches diskutieren und nicht vergessen: St. Pauli ist die einzige Möglichkeit 🤎🤍❤️

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