1. Frauen: Punktgewinn beim SV Henstedt-Ulzburg

1. Frauen: Punktgewinn beim SV Henstedt-Ulzburg

Den 1. Frauen des FC St. Pauli gelingt erstmals in der Vereinsgeschichte ein Punktgewinn gegen den SV Henstedt-Ulzburg. Dabei wäre beim 1:1 vielleicht sogar mehr drin gewesen. Hier ihr Bericht.

Statistiken sind ja im Fußball der Frauen noch nicht ganz so verbreitet und leicht einsehbar wie bei den Männern, aber eine haben wir dann doch mal herausgekramt:
Die Bilanz des Grauens:

  • 3:5
  • 1:4
  • 1:7
  • 0:5
  • 3:5
  • 1:5

Das waren unsere bisherigen Spiele gegen den SV Henstedt-Ulzburg.
Sechs Spiele, sechs Niederlagen, 9:31 Tore, erst ein Mal weniger als fünf Gegentore.

Nicht gerade motivierend, wenn man in dem Wissen um unsere Bilanz gegen den SVHU die Reise ins südliche Schleswig-Holstein antritt. Aufgrund der geringen Entfernung reisten wir individuell an und nicht gemeinsam im Bus – aber in der Kabine sorgten Zawadi, Kim und Kalli dafür, dass jegliche eventuell vorhandene negative Energie verflog.

Taktisch gut eingestellt und heiß wie Frittenfett

Ja, wir haben gegen die noch nie etwas geholt. Aber es soll hier keine glauben, dass die hier schon gewonnen haben und es für uns nur darum geht, die Tordifferenz nicht zu sehr zu verschlechtern. Dies ist das letzte Spiel vor der Winterpause, wir haben vier Monate kein Spiel und niemand hat Bock darauf, dies mit einer Niederlage anzugehen, die man dann so lange nicht wiedergutmachen kann. Hier geht was! Wir halten körperlich dagegen, wir geben Vollgas, wir laufen, laufen, laufen und machen Meter, wir gehen jeden Weg – füreinander, miteinander. Und dann nehmen wir hier was mit!

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Geil, ihr drei – wir hätten Pommes mit der Hand frittieren können, so heiß gingen wir ins Spiel.
(Und bevor Ihr jetzt denkt, das war alles „nur“ eine Frage der Motivation: Das Trainerteam hat uns mit den Erfahrungen aus dem Hinspiel auch taktisch sehr gut eingestellt und die Lehren daraus gezogen, so dass wir auch inhaltlich bestens auf das Spiel eingestellt waren.)

Auf dem Platz merkten wir dann auch, dass hier was drin war. Klar, die individuelle Klasse beim SVHU ist da, die sah man auch immer wieder aufblitzen. Aber wir haben uns dagegen gestemmt und kamen unsererseits erst gut ins Spiel und dann auch immer wieder selbst zu Chancen.

Kurz vor der Pause war dann gerade eine kleinere Drangphase der Gastgeberinnen überstanden, als sich uns ein weiterer Konter bot, den die sehr gut aufgelegte Laura Jungblut im Tor des SVHU vereitelte. Doch die folgende Ecke von links schlug Janice exakt auf Annie und unsere Kapitänin schädelte den Ball zur umjubelten Führung gegen die Laufrichtung ins kurze Eck.

Viele Spielerinnen vor dem Tor, Annie hat den Ball gerade per Kopf zum 1:0 auf den Weg gebracht.
Kopfball ins Glück // (c) Matthias von Schramm (FB)

Die Stimmung in der Kabine war in der Pause bestens – aber sie blieb fokussiert und konzentriert, denn wir wussten, dass uns hier noch 45 Minuten bevorstehen, die alles andere als einfach werden würden. Und wer weiß – wenn Hechtis „Tor des Monats“-Schuss im Winkel eingeschlagen wäre, die drei Punkte hätten vielleicht uns gehört. Doch auch der wurde pariert. Und so rollte Angriff um Angriff auf uns zu, den unsere Defensivreihe mit Mona, Gianna und Ray sowie Rike im Tor tapfer einen nach dem anderen im Verbund abwehrte. Zumindest bis eine Viertelstunde vor Schluss, als Indra Hahn dann doch einmal durch war und sich die Chance zum Ausgleich nicht nehmen ließ.

Wer jetzt dachte, dies sei der Auftakt zu einem Sturmlauf des SVHU und sie würden uns nun noch drei-vier Stück einschenken: Nichts da, Frittenfett und so. Heute war unser Tag und wir wollten hier was mitnehmen. Und tatsächlich gab es sogar noch die eine große Chance, denn zehn Minuten vor Schluss bekamen wir nach einem geblockten Schuss einen Handelfmeter. Annie trat an – und wie schon vorher beim Schuss von Hechti gab es eine Glanzparade, die ein zweites Tor von uns vereitelte.

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Einfach mal glücklich sein

„Ist ja auch ein Ding, dass man mit einem Punkt beim Tabellenführer nicht so richtig zufrieden ist“, grummelte Kalli beim Abbau unserer Kamera kurz vor sich hin – ehe er sich dann auch darauf besann, dass dieser Punkt noch sehr wichtig für uns sein kann. Bei uns herrschte zumindest der Stolz über das Geleistete vor und wir waren froh, endlich mal gegen den SVHU zumindest etwas mitgenmommen zu haben.

Abgesehen von dem Punkt an sich ist dies insbesondere ein Statement, welches auch bei den anderen Teams der Liga Eindruck machen wird – das wissen wir ja von uns selbst, wenn wir am Sonntag auf die anderen Ergebnisse schauen und die ein oder andere Überraschung mit hochgezogener Augenbraue zur Kenntnis nehmen.

Viele Spielerinnen und Fans im Restaurant an einem langen Tisch, mit Blick in die Kamera und Glas in der Hand.
Danke und Prost!

Nach der Rückkehr ins Viertel trafen wir beim Ausklang des Tages noch unsere Fans und wurden auf ein kurzes Getränk eingeladen – vielen Dank dafür und toll, dass Ihr auch diese Reise wieder für uns auf Euch genommen habt!

Die Schleife um das Jahr machen wir jetzt noch am 10. Dezember um 15:30 Uhr bei Victoria II, wo wir ins Pokalhalbfinale einziehen wollen.
Kommt alle an die Hoheluft, wir freuen uns auf Euch!
// FC St. Pauli 1. Frauen

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