Christiane Hollander legt Amt nieder

Christiane Hollander legt Amt nieder

Heute Vormittag gab der FC St. Pauli bekannt, dass Christiane Hollander ihr Amt als Vizepräsidentin Ende Januar 2024 niederlegen wird.
Titelfoto: Peter Böhmer

Die Mitteilung kam dann heute doch überraschend: Christiane Hollander stellt nach sechs Jahren im Amt als Vizepräsidentin des FC St. Pauli eben dieses zum 31. Januar 2024 zur Verfügung. Grund hierfür ist ihr Wunsch nach mehr Zeit für berufliche und private Aktivitäten.

Seit 2017 im Amt

Hollander war seit 2017 im Präsidium und damit die erste Vizepräsidentin des Vereins. Seit der Teilumwandlung des ehrenamtlichen Präsidiums auch in Teilzeit mit einer vergüteten Stelle. Ihre Aufgaben umfassten unter anderem die Kommunikation mit den verschiedenen Institutionen der Fanszene.
Sechs Jahre, in denen das Präsidium durch die nicht vorhersehbaren Anforderungen einer Pandemie sicher den ein oder anderen (untertrieben formuliert) zeitlichen Aufwand hatte, den man bei Amtsantritt wohl so nicht erwartet hatte.

Hierbei lässt sich feststellen, dass sie in all den Jahren immer dafür stand, ansprechbar zu sein und das direkte Gespräch zu bevorzugen. Gleichzeitig kam sie in „den Medien“ nicht vor, sondern wirkte stets im Hintergrund. Eine sehr uneitle Interpretation dieser Funktion, wo doch gerade in Fußballpräsidien diese Rolle bei anderen Vereinen gerne auch für den Popularitätsgewinn in der Öffentlichkeit genutzt wird.

„Bei meiner Antrittsrede habe ich den Mitgliedern versprochen, mich dafür einzusetzen, dass wir mehr ‚miteinander statt übereinander reden‘ sowie mehr Partizipation ermöglichen. Beides fordert viel Zeit, Geduld und Kraft. Ich habe mir vorgenommen, dass ich mit 60 Jahren keine 60 Stunden mehr arbeiten möchte. Nun ziehe ich kurz vor meinem 61. Geburtstag die Reißleine. In Zeiten, in denen es auf dem Mieten- und Wohnungsmarkt immer schwieriger wird, habe ich mich entschlossen, meine beruflichen Aktivitäten in diesem Bereich in den Vordergrund zu rücken. Ich wünsche Esin, Hanna, Jochen und Oke sowie allen Mitarbeitenden, Mitgliedern und den besten Fans der Welt, dass wir den erfolgreich eingeschlagenen Weg nicht verlassen, und wünsche euch alles Gute für den weiteren Saisonverlauf und für das Leben.“

Christiane Hollander auf fcstpauli.com

Durch den Rücktritt kann sie, neben wiedergewonnener Freizeit, auch wieder mehr Konzentration auf ihre Aufgabe als Juristin bei „Mieter helfen Mietern“ legen.

Foto von der Mitgliederversammlung im CCH im Dezember 2021. Hinter dem Vereinswappen stehen Esin Rager, Oke Göttlich, Carsten Hoeltkemeyer, Christiane Hollander und Jochen Winand.
Das Präsidium im Dezember 2021 – Christiane Hollander zwischen Jochen Winand (rechts) und Carsten Höltkemeyer. // (c) Peter Boehmer

Ein Präsidium mit vier Personen

Somit besteht das Präsidium vorläufig wieder aus nur noch vier Personen. Neben Präsident Oke Göttlich sind dies die auf der jüngsten Mitgliederversammlung gewählte Hanna Obersteller, Esin Rager und Jochen Winand.
Gut möglich, aber nicht zwingend, dass hier kurzfristig eine Nachfolge gesucht wird: „Über eine Nachfolge für den Platz im Präsidium ist noch nicht entschieden worden“, teilte der Verein mit.

Vom Präsidium, welches 2017 gewählt wurde, sind somit aktuell nur noch Oke Göttlich und Jochen Winand im Amt. Joachim Pawlik, Carsten Höltkemeier und Christiane Hollander sind allesamt zu verschiedenen Zeitpunkten und aus unterschiedlichen Gründen aus dem Amt ausgeschieden.

Liebe Christiane, vielen Dank für Deine Zeit beim FCSP in offizieller Funktion. Ab sofort dann wieder viel Spaß bei Deinem Hobby, dem FC St. Pauli. Möge es Dir wieder so viel Spaß bereiten wie in der Vergangenheit.

Forza St. Pauli!
// Maik

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4 thoughts on “Christiane Hollander legt Amt nieder

  1. Danke an Christiane für ihre Arbeit. Aus ihren Worten entnehme ich, dass sie ihren Ausstieg bereits seit einiger Zeit geplant hat und da frage ich mich warum man nicht auf der JHV, die ja noch keine 2 Monate her ist, nicht gleich einen Nachfolger vorgestellt und ggf. wählen lassen hat…

    1. „Reißleine“ hört sich für mich jetzt nicht besonders geplant an. Mit dem Schlenker, den dein Satz dann nimmt, wird es fast zur bösartigen Unterstellung. Gefällt mir nicht.

      1. Da stimme ich Ute zu: Das Timing und die Worte klingen für mich danach, dass Christiane das _nicht_ seit langer Zeit geplant, sondern erst nach der JHV entschieden hat.

  2. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich mit 60 Jahren keine 60 Stunden mehr arbeiten möchte. Nun ziehe ich kurz vor meinem 61. Geburtstag die Reißleine.“ hört sich für mich nicht so spontan an.

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