Nichts Neues, aber nun mit halber Deadline

Nichts Neues, aber nun mit halber Deadline

Die Vertragsverhandlungen mit Fabian Hürzeler sind weiterhin DAS Thema beim FC St. Pauli. Nun gibt es zumindest einen Zeithorizont.
(Titelbild: Peter Boehmer)

Es stockt. Gewaltig. Bereits seit Herbst scheint es bei den Vertragsverhandlungen zwischen Fabian Hürzeler und dem FC St. Pauli nicht voranzugehen. Zwar betonen beide Seiten die gegenseitige Wertschätzung und die professionelle Zusammenarbeit. Nur ob diese auch über den Sommer hinaus Bestand haben wird, ist zu diesem Zeitpunkt völlig unklar.

Hürzeler „will bleiben“, aber zu welchen Konditionen?

Nach dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth, erklärte Fabian Hürzeler in aller Deutlichkeit: „Ich will beim FC St. Pauli bleiben.“ Dies war allerdings keine wirklich neue Erkenntnis. Vielmehr äußerte sich der 30-jährige auch schon zuvor immer wieder so deutlich. Die wichtige Frage, jene die einer Verlängerung im Weg steht, ist: Zu welchen Bedingungen möchte Fabian Hürzeler beim FC St. Pauli bleiben?

Denn einen Wunsch äußern, ist ziemlich einfach: „Ich möchte nur noch für den MillernTon arbeiten!“ wäre zum Beispiel meiner. Allerdings fehlt da natürlich die Bedingung. Die lautet in meinem Fall: „Wenn ich damit genügend Geld verdiene.“
Die Bedingung im Fall von Hürzeler ist, so ist es aus Vereinskreisen bereits seit Monaten zu hören, eine Ausstiegsklausel. Hürzeler und seine Berater-Agentur wollen sie, der FCSP nicht. Oder um es in Worten von Andreas Bornemann zu formulieren: „Es gibt Dinge, die kommen für den Verein nicht in Frage. Dann gibt es vielleicht Dinge, die für den Trainer und seinen Berater nicht in Frage kommen.“ Und sofern sich in dieser Frage nichts bewegt, befinden sich die Verhandlungen in einer Sackgasse.

Ausstiegsklausel ja oder nein?

Warum der FC St. Pauli unbedingt auf eine Ausstiegsklausel verzichten möchte, liegt, zumindest auf den ersten Blick, auf der Hand: Man möchte Planungssicherheit haben. Man möchte sicher sein, dass ein leitender Angestellter nicht urplötzlich mit Hilfe einer Klausel den Verein verlässt. Dass diese leitenden Angestellten vom Verein, bei sportlich bescheidener Ausbeute, urplötzlich verlassen werden können, ist aber natürlich auch klar.

Warum die Hürzeler-Seite unbedingt eine Ausstiegsklausel haben möchte, scheint auch klar, zumindest auf den ersten Blick: Wenn ein großer Verein anklopft, möchte man auch die Möglichkeit haben, dieses Angebot anzunehmen. Das mündliche Versprechen, dass dieses seitens des FC St. Pauli möglich gemacht wird, reicht da wohl nicht. Das kann an schlechten Erfahrungen liegen oder daran, dass man Zeit gewinnen möchte in den Verhandlungen, um die Entwicklungen bei anderen Clubs zu beobachten.

Nun stellt sich aber die Frage, wie man fortfahren kann. Sollte der FC St. Pauli für den Fall, dass sie keine Chance auf eine Verlängerung ohne Ausstiegsklausel sehen, den Vertrag dann eben mit Klausel verlängern? Um so zumindest eine Ablöse zu bekommen? Falls nicht, würde der Vertrag einfach auslaufen. So gesehen ist die Hürzeler-Seite am Verhandlungstisch am längeren Hebel. Und der FCSP quasi zu einer Verlängerung gezwungen?

Was aber passiert, wenn, warum auch immer, im Sommer niemand Fabian Hürzeler als Trainer verpflichten möchte und man dann für die Laufzeit des, so viel ist sicher, üppig dotierten Vertrages, immer damit rechnen muss, dass ein leitender Angestellter den Verein verlässt? Und wie ist die Wirkung auf die Mannschaft, wenn der Cheftrainer selbst, der den Spielern ja als gutes Vorbild dienen soll, unbedingt eine Ausstiegsklausel im Vertrag haben möchte? Damit signalisiert er in gewisser Weise: Wenn das hier nicht läuft oder ich woanders bessere Optionen sehe, dann bin ich weg.
Sicher ist nur: Ausstiegsklauseln für Trainer sind für die Clubs nicht schön, aber inzwischen auch nicht mehr selten.

Hamburg, Deutschland, 29.12.2022 - Cheftrainer Fabian Hürzeler und Sportchef Andreas Bornemann (FC St. Pauli) - Copyright: Peter Boehmer
Ein Ende der Verhandlungen zwischen Fabian Hürzeler und Andreas Bornemann ist in Sicht. Wie diese ausgehen werden, ist aber völlig offen.
(c) Peter Boehmer

Sackgasse in den Verhandlungen

Aus dieser Sackgasse kann man nur auf zwei Arten herauskommen: 1. Eine der beiden Seiten am Verhandlungstisch rückt von den eigenen Wünschen ab oder 2. Es wird ein Schlussstrich gezogen. Ja, klingt hart und ist angesichts der aktuellen Tabellensituation irgendwie komplett wild. Aber was willste machen, wenn sich so gar nichts bewegt? In den Sommer hinein warten, bis der Vertrag einfach ausgelaufen ist, kannste nicht machen. Allein schon, weil bereits jetzt die Planungen für die kommende Saison aufgenommen werden, wie Andreas Bornemann in einer Medienrunde auf Mallorca erklärte. Und das führt dazu, dass die gesamten Verhandlungen nun eine vorsichtige Deadline bekommen haben.

Trainerentscheidung als wichtigster Baustein der Planungen für 24/25

Andreas Bornemann betonte zwar, dass die seit Monaten schwelende Thematik „keinerlei Einfluss“ auf die aktuelle Trainingsarbeit und die Leistungen in den Spielen habe. Allerdings erzählte der Sportchef des FC St. Pauli auch, dass man nun mit den Planungen für die kommende Saison starte. Und damit diese Planungen richtig starten können, ist die Vertragsfrage von zentraler Bedeutung, denn: „Die Entscheidung über die wichtigste Personalie möchte man nicht am Ende des Weges, sondern relativ früh treffen.“
Klingt nach einer Deadline, ist es aber nicht, erklärt Bornemann. Allerdings muss eben auch irgendwann eine Entscheidung getroffen werden, denn: „Irgendwann sind alle Argumente ausgetauscht. Dann dreht man sich im Kreis.“ Eine zeitnahe Entscheidung ist also zu erwarten.

Es ist weiterhin alles völlig offen bei den Vertragsverhandlungen zwischen Fabian Hürzeler und dem FC St. Pauli. Ein Ende der Zusammenarbeit im Sommer ist aktuell genauso wahrscheinlich, wie eine Vertragsverlängerung. Und auch wenn alle Seiten betonen, dass es dadurch keinen Einfluss auf die tägliche Arbeit gibt und sich alle weiterhin gut verstehen: Das Thema nervt. Richtig hart. Es wird Zeit für eine Entscheidung.

// Tim

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29 thoughts on “Nichts Neues, aber nun mit halber Deadline

  1. Ich verstehe das Problem von Bornemann nicht.
    Sollte der Trainer fort wollen, kann er mit Nichtleistung provozieren oder lässt den innovativen Walterfussball spielen.
    Ich erkenne den Mehrwert der nichtvorhandenen Ausstiegsklausel nicht.
    Bitte lass es kein Machtthema sein.

  2. Es kommt in meinen Augen ein bisschen darauf an, wie die Ausstiegsklausel definiert ist.
    Wenn es ein „sobald ein Team bereit ist die Ablöse von X zu zahlen ist, darf Hürzeler den Verein sofort verlassen“ ist, dann wäre das ein No-Go und Bornemann sollte stattdessen einen Nachfolger suchen. Weil die enorme Gefahr bestünde plötzlich ohne Trainer dazustehen.

    Aber ein „Wenn ein Verein bis zum Datum X (z.B. 31.03.2025) bereit ist die Ablöse zu zahlen darf Hürzeler den Verein in der darauffolgenden Sommertransferperiode verlassen“ ist in meinen Augen absolut vertretbar.

    1. Guter Punkt – das sehe ich genauso. Wenn schon eine Klausel, dann dergestalt, dass der Verein noch genug Zeit zu planen/handeln hat und Hürzeler etwas einen Tag vor Saisonbeginn plötzlich zu einem anderen Verein aufbricht.

      Verstehe Hürzelers ‚Stress‘ sowieso nicht. Er wird früher oder später in der 1. Liga Trainer sein. Ob mit uns oder ohne uns. Und ob das jetzt in einem halben Jahr oder in zwei Jahren ist – was macht das in seinem Alter für einen Unterschied?

  3. Ich verstehe beide Seiten.
    Und da beide Vertragsparteien ziemlich konsequent sind, werden wir wohl für die nächste Saison einen neuen Chefcoach haben. Und das macht mich jetzt schon traurig 🙁

  4. @bornemann und hürzeler: blödsinn! natürlich hat es einfluss auf die tägliche arbeit, das ist doch überall sonst wo menschen zusammen arbeiten auch so.
    die anderen offenen verträge im team nehmen ebenso einfluss.
    das mussten wir schon mehrfach erleben und ich hoffe, dass das magdeburg spiel nicht schon der anfang war…

  5. Hmm, ich finde der folgende Satz ist ein wenig Äpfel mit Birnen.

    „ Das diese leitenden Angestellten vom Verein, bei sportlich bescheidener Ausbeute, urplötzlich verlassen werden können, ist aber natürlich auch klar.“

    So wie ich das bisher verstanden habe, haben auch Vereine in der Regel keine einseitige Ausstiegsklausel, sondern können einen Trainer nur Freistellen.

    Das heißt, der Verein muss seiner vertraglichen Verpflichtung (nämlich die Kohle aufs Konto überweisen) weiterhin nachkommen, verzichtet jedoch auf die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen des Trainers.

    Das ist schon was anderes als den Vertrag von heute auf morgen für die Summe X aufzulösen.

    1. Viele Verträge von Trainern werden inzwischen direkt aufgelöst nach Entlassung inkl. einer vertraglich vereinbarten Abfindung. Ist der neue heiße Scheiß, damit Trainer nicht noch ewig auf der Gehaltsliste stehen. Das ist für mich ein ähnliches Konstrukt wie eine Ausstiegsklausel.

      1. ach, echt? wusste ich nicht.
        dann bleibt nur zu hoffen, dass der junge mann ein intaktes, ambitioniertes umfeld zu schätzen weiß und nicht erst die erfahrung machen muß, dass man in einem anderen umfeld untergehen kann…

  6. Für mich hört sich das an, als wäre die Wahrscheinlichkeit, dass wir zur neuen Saison einen neuen Trainer haben, deutlich höher als eine Verlängerung von Hürzeler. Wenn es so kommen sollte, wäre mein Wunschkandidat Titz. Hoffen wir dennoch mal, dass demnächst die Verlängerung bekanntgegeben wird.

    Mir kommt es so vor, als würde eine der beiden Seiten auf einem Extrem beharren. Ich meine: bei so einer Klausel kann man sich doch entgegenkommen. Ein gutes Maß an Sicherheit für den Verein, während es ein ebenso gutes Maß an Flexibilität für den Trainer gibt muss doch erreicht werden können, solange uns Fabi mit seiner Aussage, das er unabhängig der Ligazugehörigkeit bleiben möchte keine Lüge aufgetischt hat. Ich schätze aufgrund beiderseitiger Bekundungen, dass man gerne weiter zusammenarbeiten möchte, dass eine der beiden Seiten sich in den Verhandlungen unprofessionell verhält und das ist extrem schade.

  7. Hallo Tim,
    einen bedeutenden Unterschied gibt’s aber doch, oder?

    Wenn sich der Verein von einem Trainer (aufgrund bescheidener Ergebnisse) quasi „sofort“ trennt, wird der Trainer zumeist einfach nur „freigestellt“. Aufgrund von Verträgen bei laufenden Gehaltszahlungen. (Außer beide Seiten einigen sich auf einen Auflösungsvertrag mit oder ohne Abfindung.). In dieser Zeit kann ein Geschwister Trainer den Amerikaner in Ruhe sondieren und einen neuen Verein suchen.

    Wenn der Trainer per sofort weg will, ist er weg. Dann spart der Verein zwar dessen Gehalt ein, kann aber auch nicht unbedingt in Ruhe eine geeignete Nachfolge suchen. Die Liga läuft ja weiter…

  8. Bei aller Sympathie für Hürzeler und bei aller Anerkennung einer erfolgreichen Arbeit, darf man die Leistung der Mannschaft nicht vergessen.
    Und bis jetzt ist auch noch nichts geschafft. Hürzeler und die Mannschaft sollte nun erst Mal beweisen, das sie aufsteigen werden und dann sollten Trainer und Mannschaft beweisen, das sie Bundesliga tauglich sind und dann hat auch der Trainer bewiesen, das er bundestauglich sind. Das alles muss aber erst bewiesen werden . Also bitte ein bisschen mehr Demut wäre angebracht. Vor allem auf der Trainerbank.

  9. Reisende sollte man nicht aufhalten (wie eine Tür, wenn eine ältere Person hinter einem steht) und wenn er der Meinung ist, dass er ja auch Bayern oder Barcelona trainieren kann, ist er auf St. Pauli eh fehl am Platz. Lieber früher als zu spät jetzt schon einen geeigneten Nachfolger suchen und dieses leidige Thema ist endlich vom Tisch

  10. Ich bin der Meinung, dass eine Klausel für ‘24-25 ein No-Go ist. AB (und FCSP) mag nicht jetzt “verlängern” für 2-3 Jahren und im Juli mit leeren Händen da stehen, 100 % verständlich. Das ist Quatsch und wenn FH danach fragt, soll er doch gehen. Wenn eine Ausstiegsklausel erst im ‘25-26 oder ‘26-27 aktiv wird, sehe ich keine große Problem, solange die Summe X den Marktpreis entspricht. That is the sad reality of modern day professional sport. (Lieber hätte ich ein Sir Alex, der Vereinsloyal ist aber…)

  11. Now, let’s see : what cards Bornemann has up his sleeve ? Because, I see none. Who does he think he will hire before even knowwing in which division St Pauli will play next year ? Whatever happens, he is doomed, so no wonder he’s getting nervous. After the destabilization, the smear campaign will come.

  12. Mal nicht aus der Fan Brille betrachtet. Was hat Fabian Hürzeler bisher erreicht, wirklich messbar? Platz 5 letzte Saison mit einem Kader, der da auch zumindest in der Geldtabelle der Liga auch hingehört. Klar die Siegesserie war toll, aber in der Hinrunde davor gab es auch viel Pech. Diese Saison ist sicher auch eine gute. Pauli hat sicher trotz Schwächen einen der besten Kader der Liga. Ein Top 5 Platz ist aktuell nicht keine Überraschung, vor allem weil da alle nur ein paar Punkte auseinander liegen.
    Kann man hier jetzt schon von einem nachhaltigen Erfolg reden? Was ist wenn er sich als klassischer Einjahrestrainer a la Bruno Labbadia herausstellt? Er ist doch noch weit weg von der Liga der Spitzentrainer. Klopp, Nagelsmann, Tuchel, haben über mehrere Jahre gezeigt dass sie vor allem mit qualitativ schlechteren Teams über ihrer Gewichtsklasse schlagen konnten. Ich bin gespannt, aber wenn es wirklich an der Ausstiegsklausel liegen sollte und eine Verlängerung nicht zu Stande kommen sollte, ist das auch ein potentielles Signal an andere Klubs: Warnung hier kommt ein Trainer mit zweifelhaften Commitment und einer Agentur, die vor allem am nächsten Transfer interessiert ist.

  13. Ich bin entspannt, denn ich denke weiterhin, dass der Weg der Besserung seit der schlechten Hinrunde 22/23 nicht nur am Cheftrainer, sondern an vielen weiteren Stellschrauben lag. Unter anderem neuer Co-Trainer, neue Spieler (Mets!) und weniger Verletzungen. Und das bringt mich zu der eigentlichen Frage: Weiß man, wie die Verträge der anderen Trainer aussehen? Gerade unseren Torwarttrainer Marco Knoop würde ich gerne langfristig bei uns sehen, aber auch von Peter Nemeth halte ich viel. Ich finde, es gilt zu verhindern, dass Hürzeler die beiden nicht mitnehmen kann. Denn wenn das Gerüst hinter dem Trainer steht, kann man diesen leichter ersetzen.

    Das sich die aktuelle Diskussion auf die Leistung der Mannschaft auswirkt (oder auf Vertragsverlängerungen der Spieler) glaube ich nicht. Es ist halt Profifußball. Das sind die alle gewöhnt.
    Fazit: Ausstiegsklausel anbieten, in der sich die Summe erhöht, je näher das Saisonende kommt. Wenn das Geld stimmt, ist jede_r im Profisport zu ersetzen. Man hätte ja selbst auch Geld, um Ersatz auszulösen. Zum Beispiel Florian Bruns aus Freiburg 🙂

  14. Ich bin da gänzlich entspannt, was vielleicht auch daran liegt, dass ich mich vom Sportteil von Tageszeitungen und ähnlichen Dingen konsequent abschotte. Keine Ahnung, warum alle so aufgeregt, genervt und sonstwas sind, nur weil ein Vertrag noch nicht unterschrieben ist – meine Güte, wir haben gerade mal Mitte Februar, bleibt doch mal entspannt… Es wird schon irgendwann zu einer Unterschrift kommen – oder eben auch nicht. Aber deswegen muss nun nicht jeden zweiten Tag diese Sau durchs Dorf getrieben werden, da hat niemand was von – weder der Trainer, noch der Sportmanager, noch die Spieler und erst recht nicht der Verein.
    Lasst sie halt mal in Ruhe arbeiten, wird schon…

  15. Ich gehe mal von der (anstrengenden) Story mal kurz weg.
    Kann mir jemand einen Fall in den letzten sagen wir 30 Jahren nennen, in dem ein Bundesligaaufsteiger ohne Trainer für die neue Saison dastand? (Ist keine rhetorische Frage).

    1. Mainz hat Jörn Andersen mal nach dem Aufstieg noch vor dem 1. Spieltag entlassen (2009). Nicht genau das, was du suchst, damals aber ganz schön erstaunlich.

  16. Mal eine Frage in die Runde: Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass Hürzeler eine Klausel mit Abfindung will?

    Schließlich kann er – wie alle leitenden Angestellten – eigentlich immer gehen, wenn er will. Kein Verein wird es riskieren, mit einem demotivierten Trainer zu arbeiten, der mit seinen Gedanken schon mit dem Verein abgeschlossen hat. Mir ist, anders als bei Spielern, auch kein Fall bekannt, in dem der Trainer dezidiert gesagt hat, dass er gehen will, und dennoch bleiben musste. Da ich stark annehme, dass die üblichen ein, zwei Wochen Ablösegeschachere kein Grund sind, um auf einer Klausel zu bestehen, stellt sich die Frage: Was will Hürzeler mit der Klausel im Vertrag verankert wissen, was „für den Verein nicht in Frage kommt“?
    Gesetzt, Bornemann macht nicht nur aus Prinzip Stress (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen), dann komme ich eigentlich nur auf die Option „keine Ablöse“ (bzw. irgendetwas arg Symbolisches), um für andere Vereine quasi den gleichen Status wie ein arbeitsloser Kollege zu haben. Eine solche Klausel würde Hürzeler tatsächlich helfen und wäre für Bornemann wohl wirklich – und zurecht – ein No-go.

    Ich glaube immer noch, dass wir in den nächsten zwei bis maximal vier Wochen entweder eine Verlängerung oder eine Entlassung sehen werden. Vielleicht auch abhängig davon, ob Bornemann den geeigneten Nachfolger bereits an der Angel hat. Ein Scheitern der Verhandlung ohne gleichzeitige Trennung halte ich für sehr unwahrscheinlich. Das wäre für beide Seiten zu viel Risiko.

    Edith ergänzt: Ich bin mir sicher, dass der Ablauf der Vertragsverhandlungen bei späteren Einstellungsgesprächen Hürzelers Thema sein wird, unabhängig davon, wer hier nun wem was vorgesetzt hat. Für die mediale Außenwirkung ist es, im Grunde sogar für beide Seiten, ein ziemliches Desaster.

  17. Hürzeler ist der beste Trainer, den wir hier je hatten.

    Ich würde lieber zu seinen Bedingungen verlängern, so doof die auch sein mögen, als gar nicht.

    Dass er öffentlich sagt, dass er bleiben will, dann verlängert und dann doch Knall auf Fall nach dem Aufstieg abhaut, trau ich ihm nicht zu, auch wenn er nicht mit vollem Herzen am Verein hängt.

  18. „Das Thema nervt. Richtig hart.“ Wirklich? Oder ist genervt, wer sich nerven lässt?

    Wenn mich das Thema wirklich so sehr nerven würde, dann würde ich mehr unternehmen. Ich würde Tapeten malen, Gesänge deswegen starten, vielleicht eine Petition an den Verein veranlassen. Mache ich aber nicht und ich sehe auch nicht, dass jemand anderes das wirklich macht.

    Warum? Weil mir anderes wichtiger ist. Die beschissene DFL-Investorenfrage. Dass wir gegen Braunschweig gewinnen. Dass wir aufsteigen.

    Scheint anderen ähnlich zu gehen und deswegen ist das Thema nicht so groß, wie es uns manchmal erscheint. Es ist vermutlich auch so groß, weil manche ein Trauma haben durch die-Saison-die-nicht-genannt-werden-darf. Und weil es für die Presse ein gefundenes Fressen ist.

    Ist nicht immer leicht gelassen zu bleiben. Aber derzeit lasse ich diese Vertragsverhandlungen lieber andere austragen als mich darüber aufzuregen. Forza!

  19. Schreibt doch endlich klartext, dass Hürzi den Aufstieg gefährdet mit seinem Geschacher. Letztes Mal war es Bornemann mit seiner Prämien- Weigerung und jetzt Hürzi.
    Timo ist damals nur aufgestiegen, weil es im Verein ruhig war!

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