Auf dem Platz sucht der FC St. Pauli Lösungen und muss dabei auf Eric Smith verzichten. Neben dem Platz wird der Kurs geändert. Erinnerungen an 2022 sind nicht von der Hand zu weisen.
(Titelbild: Peter Boehmer)
Die Niederlage des FC St. Pauli auf Schalke hat aufhorchen lassen. Weniger das Ergebnis und die Tatsache, dass man die zweite Saisonniederlage einstecken musste. Vielmehr ist die Art und Weise Thema. „Wir haben gedacht, wir spielen ein bisschen Fußball hier und das wird ein Selbstläufer. Aber diese Liga ist kein Selbstläufer. Diese Liga ist harte Arbeit, Du musst Dir das Momentum erarbeiten.“ – Fabian Hürzeler fand deutliche Worte nach der Niederlage zur Einstellung seines Teams. Aber da ist noch mehr als fehlende Grundtugenden im physischen Bereich.
Erneut decoded?
Wie tief und schmerzhaft die Erinnerung an den verspielten Aufstieg 21/22 bei mir persönlich sitzt (und ich bin da sicher nicht alleine), zeigt sich auch daran, wie oft Vergleiche gezogen werden. Aus taktischer Sicht wurde damals die Mittelfeldraute des FC St. Pauli mit Dreierketten geknackt. Jetzt ist es fast genau umgekehrt.
Bei den taktischen Ansätzen der Gegner ist ein Muster zu erkennen: Vor ein paar Wochen im Pokalspiel stellte Fortuna Düsseldorf die Passwege des FCSP ins Offensivzentrum im Aufbau klug zu. Der 1. FC Magdeburg war danach das erste Team, welches sich nicht für Nikola Vasilj interessierte, auch als er den Ball hatte (erst nach 65 Minuten stieg das Interesse – weshalb das 1:0 fiel). Dann präsentierte Holstein Kiel eine Mittelfeldraute und attackierte ständig die Tiefe. Mit all den Einzelheiten hatte der FCSP Probleme. Nun kam Schalke, setzte alle Komponenten zusammen und brachte das Aufbauspiel des FC St. Pauli komplett zum Erliegen. Der Schalker Ansatz dürfte eine Blaupause für andere Teams sein. Der FC St. Pauli braucht also nicht nur die Rückkehr zu den Grundtugenden, sondern auch eine Anpassung des Spielansatzes.
Es ist nicht neu, dass der FC St. Pauli an neuen Lösungen im Spielaufbau arbeiten muss. Die stilprägenden Pässe in die Spitze von der Außenposition waren bereits ein neues Element, welches im Aufbauspiel mit Beginn der Rückrunde praktiziert wurde. Damit gewann der FCSP die Partie in Düsseldorf. Nun müssen eben wieder andere Wege her, die Gegner haben für diesen Ansatz Lösungen gefunden. Dass der FC St. Pauli wieder mit neuen Varianten aufwarten kann, wurde nach der Winterpause bewiesen. Nun gibt es aber weniger Vorbereitungszeit. Und vorerst wird dafür die zentrale Figur der Umsetzung fehlen.
Eric Smith wird ausfallen
Wie das Spiel auf Schalke gelaufen wäre, wenn Eric Smith nicht nach zehn Minuten hätte ausgewechselt werden müssen, werden wir nicht erfahren. Fabian Hürzeler jedenfalls führte die eigenen Probleme auch auf das Fehlen von Smith zurück: „Man hat leider gemerkt, dass er fehlte. Da haben wir keine Lösungen mehr gefunden.“
Dass auch alle anderen Spieler, die Hürzeler vor der Partie als „unser Herzstück“ bezeichnete (Irvine, Hartel, Kemlein), ziemlich weit weg waren von ihrem Leistungsmaximum, machte es umso schwieriger. Auch wenn das Team im zweiten Abschnitt etwas bessere Lösungen im Aufbauspiel präsentierte, so blieb die fehlende physische Komponente weiterhin das größte Problem. Vorweggegangen ist da leider niemand.
Die erste Prognose von Fabian Hürzeler klang bereits sehr negativ bezüglich der Schwere der Verletzung von Eric Smith. Der Verein erklärte am Samstagnachmittag, dass sich Smith eine Muskelverletzung zugezogen hat und „vorerst“ ausfallen wird. Das lässt viel Raum für Spekulationen zur Ausfallzeit. Prognosen bei Adduktorenverletzungen sind allgemein sehr schwierig. Gehen wir aber mal nicht davon aus, dass Smith vor der Länderspielpause Ende März zurückkehren wird. Fuck.
Erinnerungen an 2022
Und da ist er dann wieder, der Vergleich zur Saison 21/22. Denn Smith stand am Millerntor damals am 27. Spieltag auf dem Platz, als der FCSP mit 1:0 gegen Heidenheim gewann und wieder die Tabellenführung übernahm. Es war sein letzter Einsatz in jener Saison. Eine Wadenverletzung sorgte dafür, dass er die folgenden sechs Spiele verpasste (zum Saisonabschluss stand er im Kader) – der FC St. Pauli gewann keines dieser sechs Spiele und verspielte den Aufstieg.
Panik bricht aus im Hype Train!
Nun hinkt dieser Vergleich aber gewaltig. Weil Smith inzwischen eine ganz andere Rolle beim FCSP spielt. Leider eine noch bedeutendere (Hürzeler: „Er ist für uns der wichtigste Spieler im Spielaufbau.“). Und weil es im aktuellen Kader auch Spieler gibt, die ihn ersetzen können, zumindest theoretisch. Hauke Wahl schaffte es gegen Schalke nicht, diese Rolle so einzunehmen, wie man sich das wünscht. Aber bei den Spielen gegen Paderborn (2:2) und Elversberg (2:0) gelang es dem FC St. Pauli auch ohne Smith, starke Spiele abzuliefern. Davon, wie gut es dem FCSP gelingen wird, das Fehlen von Smith zu kaschieren, dürfte einiges abhängen.
Kurswechsel bei Vertragsverhandlungen
Ähnlich schlingernd wie die eigene Defensive, scheint der Verein auch bei der Frage nach einer Vertragsverlängerung mit Fabian Hürzeler zu sein. Vor und im Winter erklärte man fast gebetsmühlenartig, dass es schnellstmöglich Klarheit geben soll, weil man Planungssicherheit für diese so wichtige Position benötige. Noch Anfang Februar hieß es aus dem Verein, dass es bis Mitte Februar eine Entscheidung geben werde.
Nun aber erklärte Oke Göttlich nach dem Spiel auf Schalke: „Bei besonders erfolgreichen Menschen dauern Vertragsverlängerungen immer länger. Es wird keine Deadline geben, denn diese Person ist es wert, dass wir uns um sie bemühen.“ Damit wird die Argumentation des Winters über Bord geworfen. Zeitnahe Planungssicherheit scheint nun doch nicht mehr eine solche Priorität zu genießen, wie es noch vor wenigen Wochen schien. Ein Schlingerkurs, der nicht überall mit offenen Armen empfangen werden dürfte. Das Thema nervt viele inzwischen nur noch.
Zwar hinkt auch dieser Vergleich gewaltig, aber das Frühjahr 2024 wird beim FC St. Pauli, wie auch 2022, von störenden Nebengeräuschen aus offenen Vertragsverhandlungen begleitet.
Reifeprüfung steht an
Sechs Gegentreffer hat sich der FCSP in den letzten beiden Partien gefangen. Von der besten Defensive der Liga, der eigenen Identität (so erklärt es Hürzeler immer), ist das Team aktuell weit entfernt. Zudem bedürfen Ansätze in der Spielidee einer Überarbeitung. Dann muss dem Team unbedingt der Schlendrian wieder ausgetrieben werden. Ohne das geht gar nichts. Einfacher wird alles nicht, weil der vermutlich wichtigste Spieler vorerst ausfallen wird. Und die Vertragsverhandlungen mit dem Cheftrainer finden einfach kein Ende.
Halt! Stopp! Durchatmen.
Es fühlt sich vielleicht ganz anders an, aber der FC St. Pauli hat erst das zweite Mal in dieser Saison ein Fußballspiel verloren. Am 24. Spieltag. Die Ausgangssituation ist weiterhin blendend. Es ist überhaupt nicht an der Zeit, alles zu verteufeln. Es ist aber notwendig, die richtigen Lösungen zu finden. Die nächsten Wochen dürften eine echte Reifeprüfung werden. Für die Spieler, für Fabian Hürzeler, auch für uns. Eine Prüfung, bei der gezeigt werden muss, dass die Ängste vor einer Wiederholung der Ereignisse des Frühjahrs 2022 unbegründet sind.
// Tim
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Wir schaffen das
Tim, danke für diesen Artikel, der (wie auch der letzte zum Spiel) meine Stimmungslage sehr gut zusammenfasst.
Mein erster Gedanke nach dem Spiel (und schon in Ansätzen nach Magdeburg): „Oha, da hat jetzt eine Mannschaft eine Blaupause für die anderen Teams und damit für die nächsten 10 Spiele vorgegeben, und wir werden _rasch_ Lösungen finden müssen für den Ansatz, alles zuzustellen, aber Vasilj alle Freiheiten zu lassen.“ Jetzt schon die Länderspielpause zu haben wäre da vielleicht hilfreich, aber leider gibt es vorher noch zwei Spiele zu bestreiten.
Apropos Länderspielpause: Wenn Smith _nach_ der Länderspielpause zurückkäme, damit wäre ich schon sehr zufrieden. Aber so wichtig er auch sein mag: Wir haben auch ohne ihn sehr gute Spiele abgeliefert. The other players need to step up!
Du hast jetzt mehrmals „die Grundtugenden auf dem Platz“ thematisiert, und ich bin fest überzeugt, dass das vielleicht nicht _der_ Schlüssel, aber auf jeden Fall _der Zugang_ zur Lösung sein muss: Über die körperliche Präsenz, das Gewinnen der direkten Duelle, den Willen, jedem Ball und jedem Spieler hinterherzujagen, jedes Tackling und jeden geblockten Schuss wie ein Tor zu feiern, um dann auch wieder die spielerischen Elemente (die man wird anpassen müssen, Stichwort neue Lösungen) in die Waagschale werfen zu können. Insofern hat der Verlauf der kommenden Wochen für mich auch nur ganz am Rande mit irgendwelchen Vertragsverhandlungen zu tun.
Es ist ja nicht so, als hätten wir bisher die Körperlichkeit, den Willen, den Biss in den Zweikämpfen, nicht auf den Platz bringen können. Siehe dazu die halbe Stunde Unterzahl gegen Braunschweig. Das muss der Maßstab sein. Erstmal alles in die Zweikämpfe werfen, sich nicht den Schneid abkaufen lassen, und _dann_ die spielerische Überlegenheit auf den Platz bringen.
Ich muss in diesem Zusammenhang sehr an die Reaktion von 49ers Coach Kyle Shanahan auf die Frage denken, ob er lieber Spieler hat, die unbedingt gewinnen wollen, oder Spieler, die es hassen zu verlieren. Ohne jegliches Zögern kam die Antwort, er will Spieler haben, die es hassen zu verlieren. Und genau das brauchen wir jetzt: Spieler, die unbedingt diesen einen zusätzlichen Schritt, Sprint, Grätsche machen und damit den Zweikampf, den Ball gewinnen wollen, mit allem was sie haben, so _das eigene Tor schützen_ und auf _keinen Fall_ verlieren wollen.
Das wird aus meiner Sicht insofern die Reifeprüfung sein: Haben wir die Spieler, die es absolut hassen zu verlieren, und jetzt noch zehnmal alles, wirklich alles auf dem Platz lassen _wollen_? Die mit aller Macht aufsteigen wollen?
Das Spiel Freitag sitzt immer noch in den Knochen. Und die Angst nagt, dass man nun entzaubert ist.
Viel irritierender aber war für mich, dass Hürzeler offenbar nicht mit dem Schalker Ansatz gerechnet hatte und offenbar nicht an Lösungen genau dafür gearbeitet hat. Mindestens nach Magdeburg hätte man darauf kommen müssen, dass so etwas nun häufiger kommt, und eine Idee dafür suchen, die man auch während des Spiels umsetzen kann.
In dem Moment, in dem ich sehe, dass Vasilj immer wieder gezwungen wird, den langen Ball zu spielen, brauche ich eine Idee – und einen Zielspieler. Und dann müssen wahrscheinlich die Außen enger gezogen werden, um die Abklatscher und zweiten Bälle zu kriegen. Wenn diese Zielspieler nicht Albers oder Maurides sind – was ich gut nachvollziehen kann -, warum dann nicht Irvine diese Rolle geben und Hartel neben Kemlein ziehen. Dann hast du vorne eine Anspielstation für lange Bälle, mit Hartel mehr Idee und Aktion im Zentrum und musst auch nicht den aktuell wirkungslosen Eggestein bringen. Und man würde – so meine laienhafte Intuition, die hintere Position der Raute unter Druck setzen und das Spielsystem des Gegners infrage stellen.
Wäre das nicht eine Lösung?
Erstmal vielen Dank für den Artikel! Ich bin nun wirklich kein Experte, hatte aber den Eindruck, dass wir mit der Passsicherheit aus der 1. Halbzeit gegen Kiel auch auf Schalke deutlich besser ausgesehen hätten. Ja, das wurde auch durch S04 provoziert, aber es lag m.E. auch sehr stark am eigenen Unvermögen, d.h. die Fehlerquote war unterirdisch. Kann sein, dass ich mir nur Mut zurede, es kann tatsächlich zu einem großen Teil auch ein gebrauchter Tag gewesen sein. Und die Gegner ab Platz 4 glänzen bislang auch nicht an diesem Wochenende…
Danke für deine einordnenden Worte. Klar, war ein Kackspiel. Aber es war eben auch erst das zweite Ligaspiel überhaupt das man verloren hat. Und es war doch klar das irgendwann mal ein Gegner kommt der das komplexe System knackt (ich hätte nur nicht gedacht das es Schalke sein wird). Aufgrund der anderen Ergebnisse wirft uns diese Niederlage nicht um. Und man sollte mal bedenken wie oft wir in vergangenen Spielzeiten am anderen Ende der Tabelle standen und bei jeder Niederlage mehr und mehr gezittert haben. Somit: Es war eine Niederlage, aber wir sind immer noch in einer fabelhaften Tabellensituation. Eventuell kam diese Niederlage zum richtigen Zeitpunkt, noch ist genug Zeit für Veränderungen. Mal stelle sich vor das wäre der letzte Spieltag gewesen und es wäre um alles gegangen. Also Mund abputzen und Lösungen zum gegensteuern präsentieren. Forza.
Statt als Schlingerkurs könnte man Okes Aussage auch als Unterstützung für einen jungen Trainer in einer schwierigen Situation beschreiben. Rücken stärken und Sicherheit vermitteln ist vielleicht nicht die schlechteste Idee.
Ja, stimmt, so kann man das verstehen. Ein Schlingerkurs ist es trotzdem.
Aber zumindest ich bin weniger davon genervt, dass noch keine Unterschrift erfolgte, sondern eher davon, dass ständig davon berichtet wird, dass noch keine Unterschrift erfolgte. Keine Ahnung, ob das auch vielen anderen so geht. Lasst das Thema halt gut sein, irgendwann wird schon unterschrieben oder eben auch nicht, aber ob das nun diese Woche oder erst in ein paar Monaten geschieht ist wirklich egal. Nach Alternativen Ausschau halten wird man so oder so immer, selbst in Zeiten, in denen überhaupt noch nichts darauf hindeutet, dass sich bei der Person eines Trainers irgendetwas ändert. Aber ich muss wirklich nicht jeden zweiten Tag lesen, dass Hürzeler noch nicht unterschrieben hat und von irgendwem die Frage hören, wann das denn geschehen wird – denn – ganz ehrlich – DAS nervt mich inzwischen nur noch.
Diese Kritik schließt ausdrücklich _nicht_ den Umstand mit ein, dass thematisiert wird, dass es in dieser Hinsicht eine Veränderung in der Kommunikation im Vergleich zur Winterpause gegeben hat. Das ist legitim. Aber wann und ob überhaupt er nun seinen neuen Vertrag unterschreibt ist mir aktuell echt egal.
It is indeed a slippery slope but it has been slippery for a long time. Gottlich’s comment is not so much directed towards Hurzeler but towards Bornemann. He is basically publicly criticizing Bornemann’s approach and undermining it. Bornemann has lost the arm-wrestling contest, he is now very likely excluded from the contract negotiations and might even be sacked as a result. Gottlich has already shown he likes to resort to this kind of tactics (undermining someone’s work in the media) when he wanted to get rid of Schultz, and actually, Borneman’s reputation regarding contract negotiations from that 21/22 season might have come back to haunt him now.
Moin Tim,
Danke für deinen Artikel. Ich war am Freitag auch sehr enttäuscht und von der Verletzung von Smith auch sehr geschockt.
Ja Fabian hat jetzt die Aufgabe neue Lösungen zu erarbeiten.
Das ist meiner Meinung aber auch die ganz normale Aufgabe eines Trainers.
So wie das in Düsseldorf geschehen ist, wie du im Artikel geschrieben hast.
Oder wie Schalke jetzt gegen uns umgestellt hat.
Ich bin überzeugt Fabian wird das angehen und hat schon längst Ideen im Kopf. Eine Woche Zeit halte ich jetzt auch nicht für einen knappen Zeitraum.
Wie gesagt das gehört zum Alltag.
So schwer die Verletzung von Smith auch wiegt, sie birgt auch eine Chance.
Das System, welches eh neue Impulse brauchte, bekommt diese jetzt automatisch.
Wir haben Spieler, die kaum spielen aber große Qualität besitzen.
Wie Nemeth, Zoller, Ahlstrand, Sinani.
Warum nicht umstellen und deren Qualitäten aufs Spielfeld bringen.
Wir haben einen guten Trainer und eine gute Mannschaft. Angst ist da ein ganz schlechter Ratgeber.
immer weiter vor
Sehe ich auch so. Gerade Sinani hatte im Pokal gg Düsseldorf eine Torvorlage sowie einen Treffer im Elferschießen.
Wie immer gut analysiert! Ich hoffe, es lesen nicht zu viele der kommenden Gegner deine Analysen, Tim! 😬
Was mir noch in den Sinn kam, da du ja auch davon schriebst, dass die ersre Garde sehr gut ist, bei der zweiten fällt es dann doch schon ab: Ist die Mannschaft evtl. am Limit? Überragende Laufleistungen in den vergangenen Wochen zollen evtl. ihren Tribut? Mir kam es teilweise so vor am Freitag…
Aber noch ein Unterschied ist zu 2022 festzuhalten: der derzeitige Punkte-Vorsprung. Der „erlaubt“ im Grunde sogar noch zwei bis drei Niederlagen, je nachdem, wie die anderen spielen. Was natürlich nicht das Ziel sein kann und es sollte sich jetzt kein Negativtrend entwickeln, aber man hat noch einen Sicherheitspuffer und aktuell macht auch keiner wirklich Anstalten, uns auf die Pelle zu rücken. Wir haben es also bis auf weiteres noch vollends selbst in der Hand!
Warum die Vertragsverhandlungen sich so hinziehen, lässt sich meiner Meinung nach inzwischen nur noch mit einem Übermaß an (schlechter) Beratung von der Seite oder/und falscher Terminplanung erklären. Und natürlich hat das Auswirkungen auf Mannschaft, Umfeld, Fans. Wie naiv zu glauben, das das hat keinen Einfluss. Fußball ist eben auch viel Psychologie.
Wenn man gewinnen und aufsteigen will, sind einem solche Nebenkriegsschauplätze völlig egal. Jemand wie Michael Jordan hätte daraus nur noch mehr Willen und Motivation gezogen.
lieber fabian,
wenn es eines zeichens bedarf, dann wäre jetzt ein ziemlich guter zeitpunkt, deinen vertrag zu verlängern und sich in der krise vor die verunsicherte mannschaft zu stellen.
alles andere blabla, egokram & alibi
Ich persönlich habe die Aussage von Göttlich eher positiv aufgefasst. Fand sie gut. Und dieser Schlingerkurs ist ja nur dadurch entstanden, dass die Medien permanent nachgebohrt haben.
Grundsätzlich ist es ja richtig und wichtig die Taktik zu analysieren und ggf. anzupassen. Aber wenn Dir der Ball bei der Annahme jedes Mal 2 Meter verspringt oder wenn Du Deinem Gegenspieler nochmal unnötig den Arm ins Gesicht ballerst, obwohl Du den Ball schon sicher hast und Du somit dem Gegner einen Freistoß in gefährlicher Position schenkst (Treu in einer Szene)… wenn das alles nicht klappt oder man solche Fehler macht, dann hilft auch die beste Taktik nichts.
Jetzt ist es Kopfsache. Ich hoffe, dass sie gegen Hertha besser ins Spielen kommen und dann mit etwas Spielglück die Partie auf Ihre Seite ziehen. Jetzt müssen die Spiele dreckig gewonnen werden, um wieder in einen Flow zu kommen.
Die Truppe ist mental stark. Ich glaube an sie. Alles wird gut!
zusammengefasst…
Hartel hat seine Lockerheit verloren.
Irvine kämpft mit der Form und der Ballannahme.
Saliakas, Mets und Wahl sind die ganze Zeit mit Aufbauspiel beschäftigt, so dass man in der Rückwärtsbewegung zuweilen einen Tick zu spät dran ist.
Jojo fehlt der gewonne Offensivzweikampf.
Saad hat die Haare schön.
Kemlein und Dapo völlig unbeeindruckt.
Smith jetzt im Abseits
Und Vasilj darf mit sich alleine spielen….
Neue Impulse sind notwendig….
Vielleicht tauschen Mets und Vasilj im Aufbauspiel oder wir spielen mal einfach 10 min mit der Raute, einfach um zu verwirren….hoffentlich nicht uns.
Genau so ist es!
und weiter: Wo ist Simon Zoller?
Klar, die Gefühlslage die Du beschreibst kennen wir gerade alle. Dennoch liegen wir glaube ich falsch.
Klar sind wir St.Pauli-Fans und natürlich haben wir in all der Zeit, in der wir den Totenkopf auf dem Herzen tätowiert haben viel Scheiße erlebt, so dass wir immer irgendwelche blöden Vergleiche ziehen können.
„Tragik ist wie Liebe…“
Ich finde allerdings, das ist gerade das falsche Mindset.
Wir sind der FC St. Pauli, wir sind der Spitzenreiter der Liga.
Wir haben jetzt zwei Spiele verloren und alle tun so, als wenn es das schon wieder gewesen sei. Dabei verkackt unsere Konkurrenz auf den Nichtaufsiegsplätzen gerade doch auch alles…
Gestern, Fürth in Karlsruhe, 4:0
Ich glaube unser Problem ist gerade, dass jeder vor dem Schalke-Spiel von einem klaren Sieg ausgegangen ist. Was für Tipps ich da überall gelesen habe, da hat’s mich doch glatt geschüttelt.
Dabei ist es auch gute alte St.Pauli-Tradition als Aufbaugegner für die zu dienen, die gerade am Boden liegen.
Klar wurde unser Spiel entschlüsselt. Natürlich müssen Trainerteam und Mannschaft neue Lösungen finden. Aber was deutet darauf hin, dass sie diese Lösungen nicht finden werden?
Schließlich steht fast jedes Team das aufsteigen will irgendwann vor genau diesem Problem.
Wenn uns das Spiel auf Schalke etwas gezeigt hat, dann das wir noch nichts gewonnen haben. Und das zu erkennen, ist das positive an diesem Wochenende. Denn wer noch nichts gewonnen hat, der hat auch nichts zu verlieren.
Immer weiter vor…
Mutig sein, positiv denken, das ist der richtige Ansatz! Kopf hoch, Brust raus!
Und 2 Dinge, die anders sind als 21/22:
– Wir haben nach guter Ausgangslage in der Hinrunde nicht den Auftakt zur Rückrunde vergeigt, sondern 5 von 7 Spielen gewonnen.
– Fabian Hürzeler hat schon einige Male gezeigt, dass er gute Lösungen findet, während Timo Schultz zu lange an der Raute festgehalten hat.
5 Siege in den restlichen 10 Spielen sollten genügen – und die schaffen wir!
Genau so sehe ich das auch.
Vor allem: Wir haben aktuell 15 Punkte nach sieben Spielen in der Rückrunde. In der Hinrunde hatten wir nach sieben Spielen „nur“ 13 Punkte.
Klar waren wir letztes Jahr deutlich dominanter und taktisch jedem Gegner überlegen, aber was haben wir geflucht, dass wir das verschissene Tor nicht getroffen haben.
21/22 hatten wir nach 7 Spielen in der Rückrunde 8 Punkte. Das ist die Hälfte unserer aktuellen Ausbeute.
Ich finde Fabian sollte mal den Mut haben zoller und Co. eine Chance geben.Die Zeit ist reif für einige Veränderungen. Simon zoller ist wenn er fit ist eine Waffe. Es ist meine Meinung vielleicht ein kleiner Ansatz.
Das witzige an der aktuellen Lage ist wohl, dass Stellingen gerade gegen Osnabrück in Überzahl verloren hat.
Ich sag mal so: Man steigt nicht auf, wenn man in Fürth ultra dominant spielt, 78 Torchancen hat und dann trotzdem 0:0 spielt, wie wir am dritten Spieltag. Man steigt auf wenn man so Spiele gegen Braunschweig oder in der zweiten Halbzeit gegen Kiel in der Rückrunde gewinnt.
Und man steigt auf, wenn man an einem Spieltag, an dem man die schlechteste Saisonleistung brachte und zurecht 3:1 gegen einen schwachen Gegner verloren hat trotzdem zum Sieger des Spieltags um den Aufstieg wird, weil alle anderen eben auch verkacken und der Abstand auf den dritten zwar weiterhin bei 7 Punkten bleibt und der Abstand auf den vierten weiterhin bei 10 Punkten bleibt, der Kalender aber wieder einen Spieltag aus dem Spielplan nimmt.
Wir haben die beste Mannschaft der 2. Liga. Wenn wir weiterhin selbstbewusst bleiben ohne arrogant zu werden, werden wir das große Ziel erreichen.
Die Schlüsselfrage zur Erklärung der Schalkeniederlage ist:
warum fehlte Zweikampfstärke und Präzision in Ballannahme und Passspiel?
– Schock durch Ausfall von Eric Smith
– allgemeine Ermüdung bei Kilometer 33/34
– ungewohnte Manndeckung, Entschlüsselung
– ungeklärte Zukunft in der Trainerfrage
– Anreise mit der Deutschen Bahn
Was auch immer…
die Ausgangslage ist heute besser als nach dem 23. Spieltag, weil die Verfolger genauso stolpern und die Distanz zum Ziel kürzer ist. Wir haben zwar noch nichts erreicht, aber alle Mittel in der eigenen Hand, um den Sturz zu verhindern.
Neben guten Ideen zu Taktik und Personal gegen Hertha, wäre die beste Idee, die blöde Ausstiegsklausel in die Tonne zu treten und endlich Klarheit zu schaffen.
uff, der (trotzdem wieder gut geschriebene) artikel, wie auch einige kommentare lesen sich ja teilweise wie pure panik… wo ist denn euer optimismus geblieben!?
vergleiche mit früher hinken sowieso immer.
6 gegentore in den letzten beiden spielen? wir haben immernoch 8 weniger bekommen, als die nächstbeste abwehr…
spielsystem entschlüsselt? ich erinner mich an aussagen des trainers, daß die mannschaft in der lage ist, mehrere system zu spielen und auch während eines spieles zu wechseln. freilich brauchts dafür einen impuls, entweder von draußen oder den führungsspielern auf dem platz.
fußball ist vor allem auch kopfsache (5,- fürs phrasenschwein). möglicherweise hat es sich die mannschaft ja mit dem system gemütlich gemacht. wird schon funktionieren, hat es ja bisher auch. die gesamtsituation vom freitag kam dann aber scheinbar für alle derart überraschend, daß es sie eher lähmte, denn nach lösungen suchen ließ (kopfsache).
für mich ein schuß vor den bug zur rechten zeit, um sich wieder breiter aufzustellen und die sinne wieder zu schärfen.
was die offene vertragssituation des trainers betrifft, so nerven auch mich diese ständigen wasserstandsmeldungen nur noch, wo es doch eh nix zu vermelden gibt. gibt es etwas zu vermelden, wird dies der verein sicher zeitnah tun, so oder so. bis dahin sollte ruhe im äther herrschen! diese sinnfreie diskussion bringt uns keinen millimeter weiter… schon gar nicht unserem ziel „aufstieg“ entgegen.
und wer nach der zweiten saisonniederlage (am 24. spieltag!) derart panik bekommt, sollte zum etwas runterfahren einen blick auf die ergebnisse der direkten konkurrenz werfen…
wird wohl zeit, daß ich bald heimkomme aus dem sommerurlaub…
¡venceremos!
Danke, Tim!
Was das Team und das Team ums Team machen müssen, hab ich jetzt oft genug gelesen.
Was müssen wir denn machen? Wir müssen Sonntag jeden verfluchten, gewonnenen Zweikampf feiern, als gäbs kein Morgen mehr. Das Team pusht sich schon die ganze Saison gegenseitig, das hab ich in der Form gefühlt seit Jahren nicht mehr gesehen, nicht in jedem einzelnen Spiel.
Also müssen wir jetzt auch pushen. Nix mit „Aua, Kater von gestern, noch müde, hatte nur 1 Kaffee“ oder was auch immer: Zeigen auch wir der Herha, dass es am Sonntag nichts zu holen gibt. Und unserem Team, dass wir zu jeder Sekunde daran glauben.
NOUS sommes St. Pauli.
Danke Tim,
Stimmung verhalten optimistisch. Aber frag mal bei Anderen Vereinen nach, die hatten auch ein gebrauchtes Wochenende. Schalke, Kaiserslautern und Osnabrück ausgenommen.
So mal den Tabellenrechner anschmeissen. Drei Punkte gegen die Kogge, drei Punkte an der Müllverbrennung, zumindest ein Punkt gegen Osnabrück.
Forza.
Ja Alles Gute für Eric Smith, und Connor & Jackson dürften Ende Monat auch für die Socceroos unterwegs sein.
Moin Tim,
nur mal so als Gedankenspiel könnte Kemlein nicht relativ gut auf die Position von Smith passen? Aber du bereitest bestimmt eh schon einen Artikel vor wie man mit dem Ausfall umgehen kann.
moin, Spiel nicht gesehen. Glaube, selbst die, die Meister wurden, oder aufstiegen haben bestimmt auch das ein oder andere Spiel verkackt. Nichts ist verloren und nichts gewonnen. Also, weiter , abhaken, gut trainieren und beim nächsten Spiel es besser machen. denke der andere Stadtteil muss sich mehr Gedanken machen. irgendwie hatte ich das im Urin,daß die gegen Osnabrück vergeigen. Ostern in Hamburg, hoffe da Sieg zu sehen. VG nach St.Pauli aus Ratingen
Das war schon ziemlich erschreckend am Freitag, aber ich finde in dieser Situation: Bangemachen gildet nicht!
Mit Mut, Entschlossenheit und Zuversicht kriegen wir uns wieder in die Spur, denke (hoffe) ich.
Im Nachgang zum Kiel Gesang und falls Fabi dann doch besser englisch als deutsch versteht:
Just need to sign! You only just need to sign! Just need to sign, you only just need to sign…
Forza!
Moin, bin nach dem Beiersdorfer/Knäbel-Desaster vor ca. 10 Jahren von der Müllverbrennung zu Euch konvertiert. Besser geworden ist beim HSV seit dem aber auch gar nichts. Bin mittlerweile Pauli- Mitglied und leidenschaftlicher HSV-Hasser. Beim Anblick der Raute wird mir regelrecht übel. Pauli 1./Kiel2./Hannover3./Fürth4./HSV5. wär ein Traum.
Alles gute!