FC St. Pauli vs. SV Elversberg 3:4 – Identitätsverlust

FC St. Pauli vs. SV Elversberg 3:4 – Identitätsverlust

Das tat weh: Der FC St. Pauli verliert hochverdient gegen die SV Elversberg und ließ dabei vieles von dem vermissen, was das Team in dieser Saison bisher auszeichnete. Die schmerzhafte Analyse.
(Titelbild: Stefan Groenveld)

Uiuiuiuiuiui… das war ein Tiefschlag, den der FC St. Pauli von den Elversbergern erhalten hat. Natürlich haben die Gäste ihre Stärken auch gut ausspielen können, allerdings hat der FCSP auch vieles von dem missen lassen, was ihn unter der Leitung von Fabian Hürzeler bisher so stark gemacht hat. Es war nicht nur aufgrund der Tabellensituation eine äußerst schmerzhafte Niederlage. Der in der Mixed Zone spürbar geladene Eric Smith brachte es nach Abpfiff auf den Punkt:

„Das war nicht gut genug. Das war sehr enttäuschend. Das war beschis…, Entschuldigung…, Wir waren nicht bereit, zu keinem Zeitpunkt. Wir hatten es nicht verdient, in Führung zu liegen. Wir haben es trotzdem hinbekommen, haben erneut getroffen, nachdem sie ausgeglichen haben, aber… puuuh… Es ist ist nicht die richtige Zeit für mich, um ein Interview zu geben… Wir waren einfach vom Kopf nicht bereit. Wir haben nicht verstanden, dass wir voll da sein müssen, wenn wir etwas Besonderes erreichen wollen diese Saison. Wenn wir auf den Platz gehen und so eine Leistung bringen, dann wird das nicht reichen.“

Eric Smith nach der Niederlage gegen die SV Elversberg

Die Aufstellung

Aufgrund der Gelb-Rot-Sperre von Hauke Wahl war der FC St. Pauli zu einem personellen Wechsel gezwungen. Eric Smith, zurück von einer Gelbsperre, ersetzte Wahl in der Innenverteidigung. Zwei weitere Wechsel gab es: Connor Metcalfe kehrte in die Startelf zurück, ebenfalls nach abgesessener Gelbsperre. Dadurch zog es Marcel Hartel wieder ins Mittelfeldzentrum, wo Aljoscha Kemlein weichen musste. Zudem starte Philipp Treu nach überstandenen muskulären Problemen auf der linken Schienenposition anstelle Lars Ritzka.

Treu verletzt ausgewechselt

Die letzte personelle Veränderung hatte aber leider nur wenige Minuten Bestand. Treu lief nach einem Schussversuch in der dritten Minute merklich unrund. Eine Minute und einen abgebrochenen Sprint später setzte er sich hin und musste am rechten Wadenbein behandelt werden. Kurz danach war klar, dass es für Treu nicht weitergeht. Ritzka kam für ihn in die Partie, während er dick bandagiert und humpelnd in die Kabine gebracht wurde. Nach dem Spiel erklärte Fabian Hürzeler, dass es nicht wirklich gut aussehe.

Aufseiten der Elversberger gab es eine personelle Veränderung im Vergleich zum 0:0 gegen Magdeburg: Luca Dürholtz ersetzte den verletzten Paul Stock im zentralen Mittelfeld. Für Dürholtz war es der zweite Startelfeinsatz der Saison. Die Elversberger spielten mit dem Ball im gewohnten 4-2-3-1. Gegen den Ball formierte sich eine Mittelfeldraute.

Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen SV Elversberg FCSP: Vasilj - Dzwigala, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel, Treu/Ritzka - Metcalfe, Eggestein, Saad SVE: Kristof - Vandermersch, Sickinger, Le Joncour, Neubauer - Dürholtz, Fellhauer, Rochelt - Wanner - Feil, Schnellbacher
Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen SV Elversberg
FCSP: Vasilj – Dźwigała, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Hartel, Treu/Ritzka – Metcalfe, Eggestein, Saad
SVE: Kristof – Vandermersch, Sickinger, Le Joncour, Neubauer – Dürholtz, Fellhauer, Rochelt – Wanner – Feil, Schnellbacher

In allen Belangen mangelhaft

Es war alles andere als ungewohnt, was den FC St. Pauli am Sonntag erwartete. Ein Gegner, der versucht, gegen den Ball das Zentrum zu schließen und der nach Ballgewinn schnell umschalten möchte. So weit, so gewöhnlich, wenn der FCSP mit auf dem Platz steht. Doch dieser taktische Ansatz eines FCSP-Gegners funktionierte so gut wie wohl noch nie in dieser Saison. Dabei waren auf dem Platz auch alle Elemente zu sehen, die Optionen für den FCSP eröffnet hätten.

Die SV Elversberg ordnete sich gegen den Ball in einer Mittelfeldraute an. Jannik Rochelt, in dieser Saison zumeist auf der linken Offensivseite zugange, zog sich auf die linke Halbposition zurück. Dürholtz agierte auf der rechten Halbposition, Fellhauer als alleiniger Sechser. Horst Steffen erklärte nach der Partie: „Jannik Rochelt kann aus der Halbposition die Tiefe suchen und hat die läuferischen Voraussetzungen, das immer wieder zu schaffen“ und dass man mit dieser Formation die eigene offensive Spielidee mehr betonen konnte.

FCSP verheddert sich

Der FC St. Pauli hat in dieser Saison schon oft Lösungen gegen diese Spielweise präsentiert. Denn ein krasser gegnerischer Fokus auf das Zentrum aufgrund der Mittelfeldraute bietet Raum auf den Außenbahnen. Erreichen kann man diesen Raum theoretisch, indem man den Ball auf eine Seite spielt, den Gegner dadurch mit auf diese Seite lockt, und dann versucht, den Ball schnellstmöglich auf die Gegenseite zu bringen. Diese Verlagerungen gelangen dem FC St. Pauli gegen Elversberg aber zu selten. Das Team verhedderte sich viel zu oft auf einer Seite.

Zwar hatte der FC St. Pauli selbst viel Ballbesitz (im ersten Abschnitt lag der Anteil bei rund 70 Prozent), aber so richtig Kontrolle konnte man in der ersten Halbzeit eigentlich nicht über das Spiel erlangen. Fabian Hürzeler zeigte sich nach Abpfiff unzufrieden mit den Entscheidungen seiner Spieler. Zu oft waren sie zu hektisch: „Wir haben es nicht geschafft, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, haben es nicht geschafft, einfach und geduldig zu spielen.“

IMAGO / Fussball-News Saarland  14.04.2024, Fussball, Herren, 2. Bundesliga, Saison 2023/2024, FC St. Pauli - SV 07 Elversberg, Fans des FC St. Pauli gedenken einem verstorbenen Fan Hamburg Millerntor-Stadion Hamburg Deutschland (DE) *** 14 04 2024, Football, Men, 2 Bundesliga, Season 2023 2024, FC St Pauli SV 07 Elversberg, Fans of FC St Pauli commemorate a deceased fan Hamburg Millerntor Stadion Hamburg Germany EN
Ruhe in Frieden, Kiste!
(IMAGO / Fussball-News Saarland / via OneFootball)

FCSP hat keine Kontrolle

Somit gingen relativ viele Bälle verloren, der FC St. Pauli konnte die numerische Überzahl auf den Außenbahnen nicht für sich nutzen, obwohl diese theoretisch vorhanden war. Denn die SV Elversberg ging mit dieser Formation deutlich ins Risiko, nahm es in Kauf, um die eigene offensive Spielidee durchziehen zu können. Ein sehr mutiger Ansatz. Horst Steffen erklärte aber auch, dass man zwischendurch schon überlegt habe, ob man mehr die Breite abdecken könne, indem man auf eine Fünferkette umstellt. Er beließ es aber bei der Mittelfeldraute, weil „ich das Gefühl hatte, dass sich die Jungs damit wohlfühlen.“ Entsprechend habe man das Risiko in Kauf genommen, „weil wir die Idee, wie wir nach vorne spielen wollen, mehr betonen wollten.“

So waren es nicht die Elversberger, die Probleme auf den Außenbahnen bekamen. Sondern der FC St. Pauli. Die Bälle gingen zu leicht verloren, weil man oft zu schnell auf einer Seite mit dem Kopf durch die Wand wollte, anstatt lieber kontrolliert über die Innenverteidigung auf die andere Seite zu verlagern. Und wenn der Ball weg war, dann war das Gegenpressing zahnlos und die Rückverteidigung mangelhaft, teilweise sogar desolat.

Vasilj vs. Elversberg

Immer und immer wieder erspielten sich die Elversberger in den ersten 30 Minuten herausragende Torgelegenheiten. Die Gäste spielten ihre Umschaltmomente oft sehr gut aus und es wurde deutlich, warum dieses Team nicht nur die meisten Sprints in der gesamten Liga anzieht, sondern dies auch explizit als ihre große Stärke gilt. Ihre schnellen offensiven Umschaltmomente schlugen jedenfalls wie Peitschenhiebe auf die FCSP-Defensive ein. Jede nicht genaue Positionierung, jede falsche Entscheidung, wurde bestraft und brachte die FCSP-Defensive gehörig ins Wanken, teilweise sogar ins Fallen.

Nikola Vasilj wuchs in dieser Phase über sich hinaus. Sechs Torschüsse hielt er im ersten Abschnitt, teilweise in überragender Manier. Sechs Schüsse auf das FCSP-Tor – so viele gab es in der Saison bisher nur ein einziges Mal: Bei der Niederlage auf Schalke, allerdings in 90 Minuten. Nun brauchten die Elversberger dafür weniger als 45 Minuten.

Hamburg, Deutschland, 14.04.2024, Fussball, 2. Bundesliga, FC St. Pauli - SV Elversberg Johannes Eggestein (FCSP) und Paul Wanner (SVE) im Laufduell. Copyright: Stefan Groenveld
Leider mussten die Spieler des FC St. Pauli jenen der SV Elversberg viel öfter hinterherlaufen, als man es in dieser Saison gewohnt ist. Die 3:4-Niederlage ist durchaus verdient gewesen. // (c) Stefan Groenveld

Überraschende FCSP-Führung

Und was macht man als Spitzenteam, wenn es spielerisch mal so gar nicht richtig laufen mag? Richtig, per Standard mit 1:0 in Führung gehen. Johannes Eggestein traf in der 40. Minute. Erneut war es eine einstudierte Eckballvariante, bei der Karol Mets den Raum perfekt für Eggestein freiblockte. Ein Dosenöffner?
Keineswegs. Die eigene Unsicherheit wuchs sogar noch an. Kurz vor der Halbzeit war vom sonst so starken Aufbauspiel des FC St. Pauli nichts, wirklich gar nichts mehr zu sehen. Nikola Vasilj drosch die Abstöße einfach hoch und weit nach vorne. Das Team schien sich in die Pause retten zu wollen.

Es ging also mit einer glücklichen 1:0-Führung in die Halbzeitpause. Nach 45 Minuten, in denen viel von dem zu sehen war, was man unter der Leitung von Fabian Hürzeler nur ganz, ganz selten zu sehen bekam. Es war nicht weniger als ein zeitweiser, kollektiver Ausfall der Rückverteidigung, der wohl größten Stärke des FCSP in dieser Saison. Die Zweikampfführung war einfach nicht ausreichend, um Elversberg vom eigenen Tor fernzuhalten.

Die mutige offensive Spielidee der Elversberger, sie ging also sehr gut auf. Überraschend gut aus Sicht von Horst Steffen, der im Anschluss fast ungläubig und voller Stolz auf der Pressekonferenz erklärte: „Wir konnten uns Chancen erspielen, von denen wir vorher nicht gedacht hatten, dass uns das gelingen kann.“ Dabei passten die Zeitpunkte der Tore und die torgefährlichen Phasen eigentlich nicht so richtig zusammen. Elversberg hatte im ersten Abschnitt ein großes Chancenplus, erzielte seine Treffer aber in Phasen, in denen der FC St. Pauli eigentlich am Drücker war. Im zweiten Abschnitt kamen jedenfalls vier weitere Torschüsse auf den Kasten von Vasilj dazu. Sie landeten allesamt im Netz.

FC St. Pauli besser, aber Elversberg trifft viermal

Nach Wiederanpfiff wurde deutlich, dass der FC St. Pauli seine Formation gegen den Ball etwas umgestellt hatte. Im ersten Abschnitt hatten Saliakas und Ritzka bei Elversberger Ballbesitz deutlich mit vorgeschoben, die Formation des FCSP war dadurch auch gegen den Ball ein 3-4-3. Die gefährlichen Diagonalbälle und verlorenen Laufduelle im ersten Abschnitt dürften aber zu einer Abkehr von dieser Idee geführt haben. Mit Anpfiff der zweiten 45 Minuten zeigte sich wieder eine viel klarere Fünferkette aufseiten des FCSP.

Das führte dazu, dass die Elversberger nun zwar den FC St. Pauli seltener auf den offensiven Außenbahnen in ungemütliche Laufduelle zwingen konnten. Allerdings gab es nun etwas mehr Raum für die eigenen Außenverteidiger. Ein Elversberger Außenverteidiger war es dann auch, der kurz nach der Pause zum Ausgleich traf. Das 1:1 war aufgrund der Fülle an SVE-Chancen in der ersten Halbzeit verdient. Und es war enorm schlecht verteidigt. Zwar sind die letzten vier Kontakte der Elversberger vor diesem Treffer überragend (weil es vier verschiedene Elversberger Spieler waren), aber davor schauten sich Smith, Dźwigała und Irvine zusammen eine Bogenlampe 25 Meter vor dem eigenen Tor gemeinsam an und gingen nicht hin. Rochelt hingegen tat es. Wenig später war der Ball im FCSP-Tor.

Beste Phase endet mit erneuter Führung

Nach diesem Ausgleich kam es noch nicht zum Einbruch der Mannschaft des FC St. Pauli, der kam später. Stattdessen folgte erstmal ihre beste Phase des Spiels. Ich kann gar nicht sagen, woran genau das lag. Aber plötzlich war die Ballsicherheit, das Grgenpressing und die Kreativität im letzten Drittel wieder da. Allein Elias Saad kam innerhalb von fünf Minuten gleich dreimal in aussichtsreicher Situation zum Torabschluss, doch jedes Mal verfehlte der Ball den Kasten. Genau das dürfte die Phase gewesen sein, in der SVE-Trainer Steffen überlegte, ob man nicht lieber doch auf eine Fünferkette umstellen sollte. Gerade als diese sehr druckvolle Phase des FCSP langsam abebbte, fiel der Treffer dann doch. Einen Abschluss von Irvine konnten die Elversberger noch klären, aber Metcalfe setzte nach und konnte in den Rückraum ablegen, von wo Hartel den Ball völlig humorlos zur 2:1-Führung ins Elversberger Tor jagte. Musst eigentlich zurückliegen, führst jetzt trotzdem, so spielt man als Spitzenteam! – BÄM!

Hamburg, Deutschland, 14.04.2024, Fussball, 2. Bundesliga, FC St. Pauli - SV Elversberg Marcel Hartel (FCSP) ärgert sich über eine vergebene Torchance, während die Elversberger feiern. Copyright: Stefan Groenveld
Marcel Hartel ärgert sich über eine vertane Chance, Jubel hingegen bei der SV Elversberg // (c) Stefan Groenveld

Nur 87 Sekunden geführt

Es ist müßig zu überlegen, welchen Weg diese Partie wohl genommen hätte, wenn diese Führung auch nur wenige Sekunden länger Bestand gehabt hätte. Jedenfalls jubelte 1:27 Minuten nach dem Führungstreffer niemand mehr beim FC St. Pauli. Der eingewechselte Boyamba bekam einen dieser stets gefährlichen langen Diagonalbälle der Elversberger auf die linke Offensivseite und versenkte ihn zum 2:2. Da war es auch egal, dass Saliakas nun konsequent Teil der Fünferkette war, so leicht, wie er trotzdem ausgespielt wurde.

FCSP angeknockt

Sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen war spürbar, dass dies mehr als „nur“ ein Gegentreffer war. Der FC St. Pauli wirkte fortan verunsichert, das Spiel wurde wieder enorm zerfahren, man verlor die erst mit Anpfiff der zweiten Halbzeit gewonnene Spielkontrolle mehr und mehr. Die Partie war jetzt völlig offen. Und in der 81. Minute holte Elversberg zum Knockout aus: Erneut war das Tor absolut vermeidbar, Dźwigała ließ sich in einem Laufduell übel abkochen.

Nur zwei Minuten nach dem 2:3 erzielten die Elversberger auch bereits die Entscheidung. Nach einem FCSP-Standard setzte Elversberg erneut zu einem starken Konter an. Die Restfeldverteidigung des FC St. Pauli verdiente den Namen aber auch nicht ansatzweise, ließ sich zum wiederholten Mal übertölpeln und während die SVE-Spieler allesamt die Situation im Vollsprint durchzogen, taten es einige FCSP-Spieler eben nicht. Auch dieses Tor war also absolut vermeidbar. Es dürfte Fabian Hürzeler, bei dem das Wort Restfeldverteidigung flüssig durch die Adern fließt, in besonders negativer Erinnerung bleiben.

Hoffentlich ein Weckruf

Der Rest des Spiels waren lange Bälle in Richtung SVE-Strafraum und zumeist postwendende Klärungsaktionen. Zwar traf Jackson Irvine noch zum 3:4 in der Nachspielzeit, aber für mehr reichte es nicht. Und der FC St. Pauli hätte sich einen Punktgewinn auch nicht verdient gehabt. Dieses Spiel in dieser Phase der Saison, diese verdiente Niederlage, bei der es an elementaren Dingen beim FCSP fehlte… es war ein richtiger Tiefschlag.

Klar, es gibt so Scheißtage, bei denen einfach mal kollektiv alles schiefläuft. Auch wenn sie wehtun, so sind sie doch nicht komplett vermeidbar. Nach der Niederlage auf Schalke war dies am 29. Spieltag erst die zweite Partie, bei der sich der FC St. Pauli nicht für einen Punktgewinn empfohlen hat. Diese Niederlage tut weh – auch angesichts der Ergebnisse auf anderen Plätzen – und sollte nicht passieren. Ist sie aber nun mal. Niemand ist unfehlbar, auch der magische FCSP in dieser Saison nicht. Möge diese Niederlage ein Weckruf für die restliche Saison sein.
Immer weiter vor!
// Tim

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33 thoughts on “FC St. Pauli vs. SV Elversberg 3:4 – Identitätsverlust

  1. Moin.
    Was ich nicht verstehe ist, dass es im ganzen Spiel unzählige 1:1 Situationen (in der letzten Kette !!) gegeben hat die fast alle auf Grund von „Schnelligkeit“ oder „Schlafmützigkeit“ verloren wurden und das einfach so hingenommen wurde. Da hätten wir eigentlich noch viel mehr Gegentore bekommen können – wenn man ehrlich ist: sogar müssen.
    Hätte man Smith nich weiter nach hinten positionieren können und damit den Druck aus diesen 1:1-Situationen nehmen können ?

  2. Sehr treffend und wie immer „auf den Punkt“ analysiert, Tim. Eric brachte es auch sehr gut rüber.
    Der Nimbus des „Leverkusens in Liga 2“ war spätestens gegen Magdeburg weg.
    Ja, technisch gesehen können wir immer noch eine Liga höher klettern, aber mental und von der Einstellung her sollte man sich grosse Sorgen machen, dass unser (Tr)agischer FC überhaupt noch eine Chance hat, die Ernte einzufahren, die man 6, 7, 8 Monate lang so überragend gesät hat.

  3. Geht halt nicht ohne Drama 🙂 Jeder der mal im Fußball um die Meisterschaft gekämpft hat, weiß wie schwer die letzten Meter sind.Ich glaube dennoch an das Team, denn trotz der schlechten Leistung waren wir noch immer schwer zu bezwingen und am Ende hätte sogar noch der ausgleich fallen können. Schätze mal, dass wir uns da rauskämpfen.

  4. Danke, ja, treffend analysiert. Dzwigala hat seinen Nimbus „wenn er gebraucht wird, ist er da“ leider in 2 Spielen nicht bewiesen. Saad und Metcalfe…. Puh. Hoffentlich steht Dapo Sonntag in der Startformation. Und 15.000 St. Paulianer im Niedersachsenstadion.

    Schon während des Spiels war die Nervosität und der Druck unter den Spielern zu spüren. Ich fand auch das Publikum eher lahm. Zu wenig Anfeuern.

    1. Adam wird teilweise nieder gemacht. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Saliakas hatte an der Vielzahl der Torchancen in der ersten Halbzeit einen sehr großen Anteil. Ich fand auch Hartel und Irvine sehr pomadig. Wanner war da individuell einfach schneller und klarer.

      Wenn man sich das Spiel anguckt, waren wir immer einen Schritt zu langsam, so dass man fragen muss, ob irgendwas im Essen war…;-)

  5. Für mich war das der stärkste Gegner diese Saison. Und nicht zum ersten mal hatte ich den Eindruck, dass eine hochkonzentrierte, explosiv schnelle und physische Spieweise unserem oft verkopft taktischen Spiel Probleme bereiten kann.
    Ich war/bin jedenfalls beeindruckt mit welcher einfachen Spielidee man bei uns gewinnen kann wenn sie so klar und kompromisslos gespielt wird.
    Absolut verdient!
    Hoffentlich geht in der Mannschaft jetzt nicht das große Zittern los (bei mir schon).

  6. Von der Nordkurve war deutlich zu sehen, dass in der 2. Halbzeit eine Unterzahl in der Defensive auf der rechten Seite bestand. Elversberg spielte auch konsequent mit ihrer Überzahl und Schnelligkeit auf diese Position. Hier sehe ich auch ein Versagen des Trainerteams, das nicht reagierte!

    1. Die breite Brust von Kiel und Düsseldorf hat zu unser Verunsicherung geführt ,auch wenn dies bestritten wird und man jetzt besonderes Selbstvertrauen zeigen möchte .
      Nur mal drei Szenen:Dzwigala bekommt den Ball beim Einwurf hat ihn sicher am Fuß warum spielt er den Ball nicht gleich?Saliskas
      köpft so einen merwürdig verdrehten Ball zurück in den Strafraum nur um den Ball in den eigenen Reihen zu halten.Das Ding gehört ins Seitenaus.2X unnötige Gefahr für uns.
      2te Halbzeit.Saad dribbelt quer zur Mitte hat den Ball sicher am Fuß läßt den Gegenspieler
      wieder Ran kommen ,wollte er ihn im Privatduell vorführen?Verletzt sich vielleicht noch im Zweikampf? hätte den Ball längst zum freistehenden Mitspieler passen können.
      Anderes Thema:Nachdem die Elvbg. 1.te Halbzeit xmal alleine vor unserem Tor standen,dachte ich das wird in der Halbzeitpause angesprochen und zumindest
      in dieser Haüfigkeit nicht mehr passieren?
      Hat der Trainer mit Sicherheit Anweisungen für 2te Halbzeit gegeben . Mannschaft nicht umgesetzt?! Wir führen 2:1,da muß doch jedem Spieler klar geworden sein…mit Glück.
      Kann es doch nur aus der Mannschaft kommen das verteidigen wir jetzt mit allen Mitteln,das muß auch kein Trainerstab anordnen.Wir hoffen alle das unsere breite Brust gegen H.96 wieder zurück ist.Was ich vergaß:In unserer Abwehr brauchen in jedem Fall zur neuen Saison schnellere Spieler!n

  7. Looks like the April curse is also affecting the city center, not only the suburbs…Jokes aside, could physical (and not only mental) tiredness be an explanation ? Actually, it has been noted here that the team had difficulties finishing their games in the recent past (but not always).

  8. Hast es auf den Punkt gebracht. Mund ab putzen und weiter.
    Und sind wir mal ehrlich. Hätte Nikola nicht so gut gehalten, hätte das Spiel auch 3:7 ausgehen können.
    Gute Besserung Philipp 🤎🤍☠️🏳️‍🌈

  9. erinnert mich irgendwie alles an die Saison 00/01. Muffensausen auf den letzten Metern und dann Nervenkitzel. Eigentlich brauche ich das nicht, aber wenn Jackson Irvine am Ende den entscheidenden Kopfball in Deniz-Baris-Manier macht, dann soll es so sein. Aber sie können das besser.

  10. Wann kommt Maik endlich aus dem Urlaub zurück? Seitdem es keinen täglichen „Lage am Millerntor“ Artikel gibt, haben wir alle Spiele verloren. Das kann so nicht weiter gehen!

  11. Kurzer Funfact, der ggf. auch beruhigt: In der letzten Rückrunde hatten wir die einzigen Niederlagen am 28. und 29. Spieltag. Jetzt haben wir wieder an genau diesen beiden aufeinanderfolgenden Spieltagen verloren (okay, wir hatten vor ELV in der RR bereits 3 mal verloren..
    2023 hatten wir in den letzten 5 Spielen dann 3 Siege und 2 Unentschieden – wo muss ich für dieses Jahr unterschreiben?

    1. Der Funfact geht sogar soweit, dass die Höhe der Niederlagen an diesen beiden Spieltagen identisch ist.
      Also bleiben wir optimistisch und holen uns jetzt noch die 11 Punkte! ☠️

  12. zunächst einmal möchte ich der sv elversberg und trainer steffen zum auch in der höhe absolut verdienten sieg gratulieren. fast bin ich geneigt zu schreiben, daß wir mit vier gegentoren noch gut bedient waren. herr steffen, der fuchs, hat uns gestern die grenzen aufgezeigt. chapeau!

    wenn unser torwart einen sahnetag hat und trotzdem zu hause vier dinger kassiert, dann sagt das einiges über unser spiel, unsere arbeit gegen den ball gestern aus. dies bezieht nicht nur die abwehr ein, sondern die gesamte mannschaft. mit einzelkritik will ich mich bei diesem kollektiven versagen gar nich weiter aufhalten. bis auf nikola und jojo brachte keiner unserer spieler normalform auf den platz. als eric zur ecke vor dem eins null ging, habe ich mich gefragt, was er denn da macht. alle seine pässe und freistöße, die er bis dahin gespielt hatte, landeten sämtlichst im niemandsland. na ja, keine einzelkritik, sonst sprengt es den rahmen…

    ich bin aufgrund der leistung gestern ziemlich angefressen. ein gewisser harnik, hat wohl mal beim stadtnachbarn gespielt, sagte in einem podcast, daß „…, wenn st. pauli dieses Jahr nicht aufsteigen sollte, dass dann trotzdem keiner sauer ist“. er meint dies im bezug auf die erwartungshaltung bei uns st paulianern. aber alle können sich sicher sein, daß ich stinksauer sein werde, sollten wir den stadtrivalen geben und alles auf der zielgeraden noch verspielen. ich möchte in diesem falle gar nich an den hohn und spott aus stellingen denken… nee nee, der aufstieg sollte am ende bei uns zu buche stehen und es ist noch immer realistisch, den im volkspark einzutüten, damit die dort gar nich erst auf irgendwelche ideen kommen…
    ich bin und bleibe zuversichtlich, daß das spiel gestern, neben dem in gelsenkirchen, ausrutscher nach unten waren. beim ksc waren wir trotz niederlage die spielbestimmende und bessere mannschaft. unter anderem das gibt mir zuversicht für kommenden sonntag in hannover…

    und eines habe ich noch: gestern wurde mal wieder eindrücklich unter beweis gestellt, daß monotoner und eintöniger dauersingsang, wie er aus der süd kommt, vollkommen UNGEEIGNET ist, eine mannschaft aufzuwecken und mitzureißen. monotoner dauersingsang funktioniert nur, wenn es gut läuft.
    ja, die stimmung gestern war genauso, wie unser spiel. und dies kreide ich zu 75% der dauersingefraktion an. wie kann man angesichts eines derartigen spielverlaufes singen: …du wirst hier heute gewinnen und den gegner niederringen…“? und ich meine, nachdem elversberg in führung ging, war selbst in der süd ne zeit lang stille, obwohl es gerade dann angebracht gewesen wäre, laut zu sein. usp? totalversagen, wiedermal. sechs, setzen!!! sport frei!

    1. Möchte Zecke zustimmen.Da ist eben viel Eventpublikum…Mit einigen sich über Fußball zu unterhalten kann schwierig werden,ich weiß klingt überheblich,ist aber so…

  13. # zecke, vielleicht schonmal drüber nachgedacht das die Süd deshalb nicht so gut drauf gewesen sein könnte weil USP eine guten Freund verloren hat??? Anscheinend ja wohl nicht!
    War denke ich mal nicht zu übersehen!

    1. solche tragischen ereignisse sind normalerweise etwas, das eine „jetzt erst recht“ mentalität auslöst. „im sinne des verstorbenen und für ihn geben wir heute noch ne extraportion obendrauf“, oder so… dirk, schonmal darüber nachgedacht?
      außerdem habe ich in bezug auf dauersingsang geschrieben: „…wurde mal wieder eindrücklich unter beweis gestellt…“. die betonung liegt hier auf „mal wieder“. das war also gestern kein phänomen wegen eines traurigen anlasses…
      du solltest meinen beitrag aufmerksamer lesen, bevor du den kommentierst…

      1. Wahnsinn, was du für da für eine unangebrachte Scheiße blubberst. Ein Mensch ist gestorben und du hast nichts besseres zu tun, als so einen Müll dazu zu fabulieren?! Du darfst gerne woanders das Internet mit deinem Müll zukippen.

        1. habe ich tatsächlich etwas respektloses über den verstorbenen geschrieben? oder sind hier kritische anmerkungen, welche nicht im sinne der betreiber dieser seite sind, unerwünscht? letzteres wäre krass, speziell im zusammenhang mit meinem geliebten fc st pauli und seinen ansprüchen an meinungsfreiheit…

      2. Erklärst du jetzt schon den Freund: innen eines verstorbenen wie die richtige Reaktion in Zeiten der Trauer ist? Denk da noch mal drüber nach und bis dahin bitte etwas abkühlen. Die Niederlage vom Sonntag USP anzukreiden ist völlig absurd, dein Provo Ton nicht angebracht.

        1. weder schreibe ich jemandem etwas vor, noch kreide ich die niederlage usp an… woraus ziehst du nur solche rückschlüsse? falsche behauptungen sind ebensowenig angebracht, wie provo ton…

  14. Ersteinmal wäre es schön wenn wir hier angemessen auf andere Kommentare reagieren und nicht beleidigt werden. Kritik Und Meinungsvielfallt sollte doch möglich sein, auch wenn die Süd kritisiert wird! Zum Spiel, unsere Spielweise verlangt wirklich von allen mind. 100% Leistung und Konzentration, besonders seit sich die Gegner auf uns immer besser einstellen. Schön wäre wenn wir daher unsere Spielweise auch mal stärker variieren könnten. Mal weniger ballbesitz mehr konter oder was weiß denn ich.Hoffe die Stimmung ist intern nicht wieder im Arsch wie letztes Jahr …

    1. Das stimmt und ich möchte betonen, dass Kritik am Support und eine Diskussion darüber ausdrücklich erlaubt ist. Warum sollte sie auch verboten oder unerwünscht sein?
      Ich finde sie es nur angesichts der Umstände völlig unangebracht. Tut mir leid, wenn ich da emotional reagiere. Aber an dieser Stelle und unter diesen Umständen darüber zu mutmaßen, wie ein Tod einer Person eine Fankurve motivieren könnte, ist aus meiner Sicht so taktlos, da muss ich auch jetzt noch tief durchatmen.

      1. in meinem umfeld wird der tod lieber menschen sicherlich genauso traurig aufgenommen, wie in deinem.
        wenn ich dir aber jetzt beschreibe, daß bei uns auf trauerfeiern doch auch gelacht wird, manchmal herrscht sogar ne ausgelassene stimmung, obwohl alle tieftraurig sind. und wenn man es anmerkt, daß dies vielleicht nicht angebracht sei, erhält man zur antwort, daß die verstorbene person gewollt hätte, daß man trotzdem fröhlich ist. man tut nur, was im sinne der verstorbenen person ist, eine frage des respektes. ich könnte mir sogar vorstellen, daß dies in deinem umfeld ähnlich ist. denn ich halte es für ganz und gar nicht respekt-/taktlos gegenüber der verstorbenen person, wenn man sich in ihrem sinne verhält. im gegenteil, DAS zeigt den respekt.
        nun kenne ich den letzte woche verstorbenen nicht. aber als st pauli anhänger, so stelle ich mir das vor, hätte er gewollt, daß für ihn der support nochmal lauter sein solle… was, bitteschön, ist an solch einer sichtweise taktlos, oder gar geblubberte scheiße und müll!?

        1. Taktloses Geblubber ist es
          wenn du von „Totalversagen! Setzen, Sechs!“ laberst, dabei die Umstände ignorierst und dann tatsächlich schreibst, wie man „normalerweise“ trauert.
          Aber dreh Dir das ruhig so, wie Du willst. Musst aber damit rechnen, dass Leute das richtig scheiße finden. Ciao!

          1. das kleine wörtchen „wiedermal“ in meiner bewertung (zwischen „totalversagen“ und „sechs“ solltest du allerdings in diesem zusammenhang nicht unter den teppich kehren (stichwort: „dreh dir das ruhig so, wie du willst“)… ich beziehe mich in meiner bewertung mit diesem kleinen wörtchen ausdrücklich NICHT ausschließlich auf das spiel gegen elversberg und damit auf den von euch ins spiel gebrachten anlaß. daß monotoner dauersingsang eine mannschaft nicht wachrüttelt, war weiß fußballgott am sonntag nicht das erste mal erlebbar…

        2. Vielleicht einfach mal das eigene Geschriebene überdenken, wenn es bei mehreren Leuten absolut unpassend ankommt und da schließe ich mich vollumfänglich an.

  15. Ernsthaft, um mal wieder spielbezogen zu werden… Wir denken alle, Smith ist der Abwehrchef. Aber ohne Smith gewinnen wir die Spiele tatsächlich auch zu Null. Ich denke, man hat das Fehlen von Wahl gemerkt. Wahrscheinlich ist er der wirkliche Abwehrchef. Solche Gegentore gab es die ganze Saison noch nicht. Und sowohl Saliakas, Dzwigala als auch Smith hatten große Aktien an den Toren.

    Das wird schon. Es ist nichts passiert. Wir brauchen einfach noch 3 Siege.

    Und ja…. das Fehlen der Lage tut auch seines.

  16. Leider kam Sonntag einiges zusammen. Erstmal haben wir gegen ein Team gespielt, das taktisch hervorragend eingestellt war und mutig war. Zusätzlich haben einige der Offensivspieler von Elversberg auch individuell einem ganz starken Tag erwischt. Der FC war hingegen körperlich und gedanklich zu langsam.
    Die Aussenverteidiger standen hoch, zentral im Mittelfeld gab es kaum Absicherung. Die 3er Kette stand im Raum ohne jede Zuordnung zu den sprintenden Stürmern. Bei Ballverlust sind dann immer 3-4 Elversberger im die freien Räume gesprintet, die alle deutlich schneller waren als unsere Kettenspieler. Was mich wirklich verwundert und enttäuscht hat, war, dass dieses Problem, was schon nach 20 Minuten deutlich zu sehen war, nicht mal in der Halbzeit abgestellt werden konnte ( die SV Elversberg hatte in der ersten Halbzeit sogar mehr klare Chancen als in HZ 2, nur eine schlechte Verwertung).Eine absolut verdiente Niederlage und es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft nach den zwei Niederlagen die Kurve bekommt. Wäre extrem schade, wenn die starke Saison nicht mit dem Aufstieg belohnt wird.

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