Weiter Länderspielpause beim FC St. Pauli. Die U23 holt den zweiten Sieg in Serie, die U17 verliert das Derby und endlich wird wieder „Schweinchen in der Mitte“ gespielt.
FC St. Pauli
Kollaustraße
Heute wird um 15.30h trainiert, morgen (Dienstag) und übermorgen geht es um 11.30h los. Donnerstag ist dann frei, die restlichen Einheiten sind nicht öffentlich.
Länderspiele
Nikola Vasilj ist nach dem Karrierende seines Vorgängers die neue Nr. 1 bei Bosnien-Herzegowina. So schön das auch für ihn ist, so klar war auch die Niederlage am Samstag in Eindhoven gegen die Niederlande. Allerdings wirkt das 5:2 (2:1) deutlicher, als es tatsächlich war, denn bis zu 88. Minute stand es nur 3:2.
Danel Sinani war nach abgelaufener Sperre wieder für Luxemburg gegen Weißrussland dabei und spielte 90 Minuten durch. Jubeln durfte er aber nicht, das Spiel ging 0:1 (0:0) verloren.
Karol Mets und Estland mussten Sonntag in Schweden antreten und das Ding war schon zur Halbzeit gelaufen. Da führten die Gastgeber nämlich unter anderem durch zwei Tore von Viktor Gyökeres (NvdA) mit 3:0, dies war später auch der Endstand. Mets spielte durch.
Neben Gyökeres noch eine weitere kleine „Neues von den Alten“-Box: Luca Modric (Nein, der hat bisher noch nicht für uns gespielt) sorgte für den 1:0-Sieg Kroatiens gegen Polen. Ich möchte allerdings auf den Wechsel in der 69. Minute hinaus, als Ante Budimir für Igor Matanović eingewechselt wurde.
FC St. Pauli von 1910 e.V.
Neue Schriftart mit Haltung
Ich zitiere mal sinngemäß aus einer Messenger-Nachricht:
„Ich verstehe schon, warum alle anderen Vereine den FCSP hassen.“
Ein weiterer Satz, sinngemäß, gestern beim U23-Spiel: „Einfach mal machen… aber dann nicht immer der ganzen Welt erklären, wie geil man ist.“
Ich lass das mal so für sich stehen, viel mehr fällt mir zu dem Thema auch nicht ein.
// fcstpauli.com // Abendblatt mit Martin Drust (€) // Abendblatt Reaktionen (€)
Regionalliga Nord
Das Spiel der U23 gegen BW Lohne begann mit 20 Minuten Verspätung, die Gäste waren wohl von den Cyclassics oder wahlweise der damit verbundenen Hamburger Verkehrsführung überrascht worden.
Auf dem Feld war der FCSP das bessere Team und ging durch einen Strafstoß in Führung, für den Max Herrmann nach einem Solo einfach stumpf umgegrätscht worden war. Julian Ulbricht verwandelte souverän (20. Minute). Einen langen Ball der Gäste vertändelte Muhammad Dahaba im eigenen Strafraum, was direkt bestraft wurde und zum Ausgleich führte (28.).
Zusätzlich hätte es noch einen Handelfmeter für den FCSP geben können (33.), stattdessen sah es bis kurz vor Schluss nach einer Punkteteilung aus. In der 88. Minute aber brachte Marwin Schmitz eine Ecke von links in den Fünfmeterraum und die Kiezkicker bejubelten anschließend die 2:1-Führung.
Feiern ließ sich Emil Staugaard, als Torschütze, durchgesagt wurde Lennart Appe, am Ende war es aber wohl ein Eigentor von Janotta.
Der zweite Sieg in Serie (nach dem 1:0 in Emden) sorgt für einigermaßen entspannte Blicke auf die Tabelle, wo der FCSP mit jetzt sieben Punkten aus sechs Spielen die Abstiegsränge erst mal verlassen hat, obwohl dahinter noch Teams mit ein oder zwei Spielen mehr stehen. Nächste Woche Samstag (18.00h) geht es beim schwächelnden VfB Oldenburg weiter.
DFB-Nachwuchsligen
Während die U19 spielfrei hatte, ging es für die U17 ins Derby. Eigentlich sollte Samstag um 11.00h an der Hagenbeckstraße gespielt werden, aber als ich da um 10.40h auftauchte, machte sich da gerade alles wieder auf den Weg. „Maulwurfshügel!“ hieß es, das Spiel wurde kurzerhand an den Brummerskamp verlegt – und da ja auch die Spieler und die Schiedsrichter da hinkommen mussten und zudem einige auch nicht das richtige Schuhwerk für einen Tausch von Rasen auf Kunstrasen hatten, wurde auch der Anstoß auf 12.00h verschoben.
Mit Anstoß vor etwa 250 Menschen war der FCSP besser im Spiel und ging nach 14 Minuten und einem Eckball verdient mit 1:0 in Führung, Wissou Kaba drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Zehn Minuten später gab es einen harten Zweikampf an der Strafraumgrenze und Schiedsrichter Marian Hantke entschied sich nach kurzem Zögern für einen Freistoßpfiff für die Gäste. Der Freistoß schlug im Torwarteck ein, 1:1. Und damit kippte das Spiel, ab sofort war der HSV präsenter und kam immer besser in die Partie. Kurz vor der Pause gab es erneut einen harten Zweikampf in Strafraumnähe des FCSP – dieses Mal aber mit umgekehrten Vorzeichen und dieses Mal blieb die Pfeife stumm. Der Ball flipperte zum frei stehenden HSVer und es stand 1:2, alle Proteste der St. Paulianer blieben erfolglos.
In der zweiten Halbzeit ließ man sich anfangs einmal auskontern und gefühlt war das Spiel damit dann auch gelaufen, am Ende stand ein 1:4.
Nachwuchsleistungszentrum (NLZ): Wie ist Erfolg messbar?
Die Goldenen Fragen in Bezug auf ein NLZ: Wie schafft man bestmögliche Durchlässigkeit, ab wann ist ein NLZ erfolgreich?
Tim ist der Frage in einem Artikel am Freitag nachgegangen, hat dafür mit Benjamin Liedtke gesprochen und auch den Weg von Spielern verfolgt, die nicht beim FCSP groß rauskamen, aber zuvor durch dessen NLZ liefen: „Erfolgreicher Nachwuchs?“
Was man bei dem Artikel (und auch den Kommentaren, sowohl im Blog als auch auf Facebook) immer bedenken sollte: So ein großer Umbruch braucht Zeit. Gerade in der Nachwuchsarbeit greifen Veränderungen immer erst über Jahre.
Rugby
Der Saisonauftakt in der Bundesliga brachte leider an der Saarlandstraße die erwartbare Niederlage gegen den Berliner RK. Am Ende stand ein 5:39 (0:17), die Punkte für den Klassenerhalt holt man aber ja in den anderen Spielen.
Nächste Woche geht es in Hannover weiter.
Und wo wir gerade beim Rugby sind: Debbie hatte mit Aleks und Tabea zwei Rugby-Spielerinnen des FCSP in der 25. Folge der Female St. Pauli Stories zu Gast:
Fanszene-News
USP: Fotos aus Berlin
Die Fotos von USP aus der Alten Försterei sind online, unter anderem mit Grüßen an das USK.
Freier Eintritt gegen Leipzig und Mainz
Okay, ganz „frei“ ist er natürlich nicht, aber wer noch verzweifelt nach einer Möglichkeit der Einlassberechtigung für eines oder beide dieser Spiele sucht, könnte sich jetzt dafür vom Verein für die Durchführung einer Umfrage zur Mobilität gewinnen lassen. Ihr müsstet drei Stunden vorher am Stadion sein, vorab bereits ein 30-Minuten-Video gucken und dann in zwei Stunden etwa 100 Personen befragen. Ergibt in meiner Rechnung nicht ganz den Mindestlohn, aber manche Dinge kann man halt nicht kaufen… // fcstpauli.com
Fanladen: Fahr mal auswärts!
Der Fanladen hat seine Fahrtangebote für die nächsten Auswärtsspiele veröffentlicht. In chronologischer Reihenfolge:
Dortmund (Freitag, 18. Oktober)
Zum BVB geht es an einem Freitag und mit dem Bus. Details folgen, die Bestellfrist für Fanclubs läuft dann vom 21. – 29. September. // Fanladen
Leipzig (DFB-Pokal, Dienstag, 29. Oktober)
Den Einzug ins Achtelfinale feiert man am besten ebenfalls im Bus, sogar gediegen im Doppeldecker. Los geht es an jenem Dienstag um 09.00h. Vollzahler sind mit 55 Euro dabei, AFM-Mitglieder zahlen 46 Euro. Bestellungen für Fanclubs vom 1. – 13. Oktober. // Fanladen
Hoffenheim (Samstag, 02. November)
Nach Sinsheim geht es mit der Bahn, die ICE-Gruppenfahrt gibt es für 80 Euro (AFM: 69,50 Euro). Die Bestellungen sind vom 1. – 15. Oktober möglich. // Fanladen
FC St. Pauli-Museum: Begegnungen
Zwei bemerkenswerte Geschichten gibt es vom Museum zu berichten: Zum einen stand der 101-jährige Holocaust-Überlebende Kurt Goldschmidt für ein Zeitzeugeninterview zur Verfügung. Goldschmidt war in der Talstraße geboren worden und 1937 einer der Sportler der Sportgruppe Schild, die auf dem heutigen Trainingsgelände des FCSP an der Kollaustraße trainierte (siehe Gedenktafel-Einweihung).
Außerdem war die Großnichte von Selig Cahn, Lidia, aus Israel zu Besuch am Millerntor. Für Selig Cahn, Fußballer im Vorgängerverein des FC St. Pauli, hatte das Museum im Februar Stolpersteine verlegen lassen. // fcstpauli.com
AFM Ü50-Veranstaltung
Letzte Woche fand an der Kollaustraße wieder die AFM Ü50-Veranstaltung statt.
Einen Bericht und ein Video dazu sind jetzt auf den Vereinskanälen verfügbar. // fcstpauli.com // YouTube
Döntjes
Aufstiegsspiele in die 3. Liga
Nein keine Angst, kein Zeitsprung. Bis zu den Aufstiegsspielen ist es noch einige Monate hin, allerdings hat der DFB jetzt das Heimrecht ausgelost: Die Meister der Regionalligen Nord und Nordost treffen am Ende der Saison aufeinander, um den letzten freien Aufstiegsplatz auszuspielen. In diesen Play-off-Spielen wird zunächst der Meister der Regionalliga Nordost Heimrecht haben, das Rückspiel steigt dann beim Nord-Vertreter.
Die Meister der Regionalligen West, Südwest und Bayern steigen direkt auf.
U19-Trainer von Eintracht Frankfurt bei Autounfall verstorben
Helge Rasche war 33 Jahre alt und seit April 2023 U19-Trainer bei Eintracht Frankfurt. Am Donnerstag kam er bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Alle Spiele der Frankfurter Nachwuchsteams am Wochenende, inklusive der U21 in der Regionalliga Südwest, wurden abgesagt.
Unser Mitgefühl gilt allen, die ihm nahe standen. // Eintracht Frankfurt
Blindenfußball
History was made: Erstmals hat Brasilien nicht den Titel im Blindenfußball bei den Paralympics gewonnen! Grund dafür war die Niederlage im Halbfinale gegen Argentinien, als man nach einem 0:0 im Penalty-Schießen unterlag. Als Trost gab es immerhin Bronze, im Spiel um Platz 3 besiegte man Kolumbien mit 1:0.
Im Finale zwischen Frankreich und Argentinien stand es nach der regulären Spielzeit 1:1, im Penalty-Schießen behielt Frankreich mit 3:2 die Oberhand – und anschließend erklang mal wieder Mylène Farmer, wenn auch in der Disco-Version (Sportschau auf Instagram).
777 Partners nicht mehr im Vorstand von Standard Lüttich
Die Investment-Firma, die unter anderem auch Mehrheitseigner bei Hertha BSC ist, hat die Kontrolle über Standard Lüttich verloren und sitzt nicht mehr im Vorstand des Vereins. Ob nun alles viel besser wird, bleibt allerdings abzuwarten. Zwei der vier Sitze im Vorstand gehen an „A-Cap“, ein Unternehmen aus der Versicherungsbranche und größter Gläubiger von 777 Partners. // standard.be // Sportschau.de
Zu guter Letzt
„Komm, wir spielen so lange ‚Schweinchen in der Mitte‘ mit ihm, bis er mit Rot vom Platz fliegt.“
Hat geklappt…
Forza St. Pauli!
// Maik
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Seit Freitag hat der FC St. Pauli eine eigene linkskursive Schrift „mit Haltung“.
Der Markenchef hierzu im Abendblatt (Paywall):
https://www.abendblatt.de/sport/st-pauli/article407203048/fussball-bundesliga-fc-st-pauli-markenchef-martin-drust-klaert-auf-neue-schriftart-fc-sans-pauli-links-aktivistisch.html
Ähm… das hab ich doch oben auch verlinkt?
Ich hatte mich schon gefragt ob es zur FC Sans Pauli Schriftart gar keine Info vom Verein gibt.
Schließlich haben sie diese schon am ersten Spieltag bei der Werbung für die Genossenschaft verwendet.
Scheinbar kommt das bei den ein oder anderen nicht so gut an?
Wann stellt ihr den die Schriftart um? 😛
Da die ja (lt. Martin Drust im Abendblatt) wohl vorrangig nur bei Überschriften zum Einsatz kommen soll und wir hier bisher eine kostenlose Schrift nutzen, bei der keine Lizenzgebühren anfallen, sehe ich da aktuell noch keinen konkreten Termin für eine Umstellung 😉
Jetzt kamen ja noch mehr Infos ans Licht. Gibt ja sehr viele Schnitte und Möglichkeiten. Die linkskursive ist ja nur eine Möglichkeit von Vielen, oder wie siehst du das?
Schauen wir mal.
Die Darstellung im Abendblatt ist zumindest missverständlich formuliert, da es eben auch eine Fließtext-Version gibt, die nicht kursiv ist.
Hi
Lizenzgebühren für eine Schriftform? Der Radsport – online Händler CANYON verwendet diese nach links gekippten Buchstaben schon länger. Hoffentlich gibt es da keinˋˋ Ich war aber zuerst da ˋˋ.
Ja, wenn Du eine bestimmte Schriftart nutzen willst, diese aber nicht frei verfügbar ist, muss Du dafür Lizenzgebühren abdrücken. Sehr spaßig, wenn Kunden nicht wissen, dass „ihre“ CI Schrift kostenpflichtig ist und Dir diese aber nicht kostenfrei zur Verfügung stellen…
Ich möchte glatt wissen, wie teuer war die neue Schriftart? Wer wurde damit beauftragt? Wie war der Vergabeprozess? Und warum hat man nicht eine der tausenden kostenlosen Schriften verwendet, die man auch ohne Lizenzgebühr nutzen darf….
Einen Teil der Fragen kannst Du Dir beantworten, wenn Du die Veröffentlichung des Vereins dazu liest:
„„Mit der FC Sans Pauli haben wir eine Schrift geschaffen, die in höchstem Maße aktivistisch ist“, sagt Claudia Fischer-Appelt, Gründerin und Executive Creative Director von Karl Anders, der Agentur hinter der neuen Schrift. „Sie ist Ausdruck der tiefsten Überzeugungen des Vereins.“
Die Entwicklung der FC Sans Pauli erfolgte in Zusammenarbeit mit Christoph Koeberlin, einem der renommiertesten Schriftdesigner Europas.“
Aus Deinen Zeilen klingt seeeehr viel Misstrauen den handelnden Personen beim FCSP gegenüber, woran liegt das? Nehme ich das „nur“ so wahr oder implizierst Du hier eine Form von Vetternwirtschaft? Gepaart mit Geldverschwendung?
Bei frei verfügbaren Schriftarten ist der Wiedererkennungswert nicht gegeben. Als Beispiel: Dir kommt am anderen Ende der Welt ein Mensch in einem Totenkopf Hoodie entgegen – Du wirst SOFORT wissen, ob es sich um einen FSCP Hoodie handelt oder nicht. Einen ähnlichen Wiedererkennungswert bei Veröffentlichungen anzustreben, halte ich im Zeitalter von Fake News für sehr erstrebenswert. Auch möchte ich nicht, dass wir an dieser Stelle einer von vielen Vereinen sind – ich persönlich finde es sehr gut, wenn mein Verein sich auch hier klar positioniert.
Welch an grandioser move vom Verein. Jetzt wo sich so viele über einen Fehlstart und den eigentlichen Abstieg aufregen, einfach mal eine neue Schriftart auf den Markt werfen – neue Baustelle – zack Ruhe auf der sportlichen Seite. Ich persönlich bin da bei den beiden von euch zitierten Meinungen. Als Mitglied bin ich ja eher verwirrt, dass ich über die neu eingeführte Schrift vom Verein besser informiert wurde, als zur Gründung der Genossenschaft und dass ich da erst ins Boot geholt werde nach der Gründung.