Lage am Millerntor – 27. November 2024

Lage am Millerntor – 27. November 2024

Während sich der FC St. Pauli auf drei Punkte gegen Holstein Kiel vorbereitet, verlässt Freiburg Twitter, droht Lübeck die Insolvenz und Barcelona wirtschaftet mit interessanten Prioritäten.

FC St. Pauli

„Niederlagen müssen wieder scheiße sein!“

Das ist jetzt etwas frei formuliert, aber unterm Strich das, was Tim in seinem Kommentar herausarbeitet. Raus aus der Komfortzone, kein „Naja, die anderen sind halt besser“ mehr. Wobei er auch betont, dass diese Haltung weniger im Trainerteam und bei den Spielern vorherrscht, sondern eher im Umfeld.
Also: Bis zur Winterpause gibt es noch zwölf Punkte zu holen, fangen wir Freitag damit an.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Podcast-Doppelpack: Yannick besprach die Niederlage in Gladbach wieder mit Niko vom Pfostenbruch-Podcast. Dabei ging es neben dem Sportlichen natürlich auch um das Drumherum.

Michael hingegen ist schon ein paar Tage weiter und sprach mit Marius, der außerdem auch noch am SerieAmore-Podcast beteiligt ist, über das Heimspiel gegen die Störche.

Kollaustraße

Neben der üblichen Belastungssteuerung bei einigen Spielern, fehlte auch Karol Mets gestern noch im Training. Mit dem Thema physischer und psychischer Belastung hat sich auch das Abendblatt (€) beschäftigt. Dabei kommt man zu dem Schluss, dass St. Pauli zwar mit sehr wenigen Spielern (also ohne viele Wechsel) sehr viel läuft, dies aber mit entsprechender Dosierung im Training hoffentlich kein großes Problem darstellen sollte.
Oft unterschätzt wird laut Sportmediziner Professor Klaus-Michael Braumann allerdings der mentale Stress, der neben dem Abstiegskampf zum Beispiel auch durch Sorgen um die Zukunft (auslaufender Vertrag) verstärkt werden könnte. Zumindest Letzteres ist im aktuellen Kader aber eher die Ausnahme.

Bereits heute Nachmittag findet die Pressekonferenz zum Spiel statt, vielleicht gibt es da ja bereits ein personelles Update.

Pressekonferenz

Apropos: Die PK war ja bisher immer relativ zeitnah auf YouTube online, dieses Mal wird es sie sogar im Livestream geben.

Spitzenreiter!

Statistiken… komplett sinnlos, wenn man sie nicht selbst gefälscht hat, oder so.
Jedenfalls darf ich hier exklusiv eine Tabelle bewerben, in der der FC St. Pauli Tabellenführer ist! Juhu!
Und nein, es geht ausnahmsweise nicht um das jährliche Update zur veganen kulinarischen Versorgung, sondern um was Sportliches, irgendwie.
0,89 Millionen Euro!

Das ist laut Talking Fussball (€) die Summe, die der FCSP pro Punkt an Transfersummen aufgewendet hat. Damit liegt man ganz knapp vor Heidenheim (0,9 Mio €) und Kiel (1,13 Mio €).
Schlusslicht der Liga wäre demnach der FC Bayern, der pro Punkt 17,73 Mio € bezahlt hat.
Und ja, da sind keine Gehälter mit eingerechnet und sowieso ist die Tabelle natürlich nur bedingt hilfreich, solange sie keinerlei direkten sportlichen Folgen hat – aber hey, wir nehmen momentan jede gute Nachricht gerne mit.

Lage der Liga

Gleich drei Bundesliga-Teams waren gestern Abend in der Champions League im Einsatz. Das mediale Topspiel war sicherlich Bayern München gegen Paris St. Germain, welches spielerisch aber doch eine recht eindeutige Angelegenheit war, die die Münchner am Ende „nur“ 1:0 gewannen. PSG dezimierte sich zwischendurch auch noch selbst, da Dembele erst meckerte und dann foulte und folgerichtig mit Gelb-Rot duschen gehen durfte. // Highlights

Früh die Weichen auf Heimsieg stellte hingegen Bayer 04 Leverkusen, das schon nach elf Minuten mit 2:0 gegen Salzburg führte. Am Ende stand gegen überforderte Gäste ein 5:0. Diskutabel war lediglich das 1:0 per Strafstoß, wo ich ehrlich gesagt eher kein strafbares Handspiel gesehen habe. // Highlights

Fünftes Spiel, fünfte Niederlage – bei RaBa Leipzig denkt offenbar niemand an die Fünf-Jahres-Wertung! Aber Leipzig hatte bei Inter Mailand einen echten „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“-Abend erwischt. Erst ein Eigentor, später dann noch ein weiterer Verletzter: Assan Ouédraogo wurde in der 61. Minute eingewechselt, knickte um und ging neun Minuten später dann schon wieder duschen. // Highlights

Heute sind dann Borussia Dortmund (bei Dinamo Zagreb) und der VfB Stuttgart (bei Roter Stern Belgrad) im Einsatz.
Kurz sei außerdem noch der Blick über den Tellerrand erlaubt, quasi auf zukünftige Gegner: Manchester City spielte gegen Feyenoord dominant und führte souverän mit 3:0. In der 75. Minute gelang den Gästen ein kurioser Anschlusstreffer – und zwei weitere eher kuriose Tore später stand es plötzlich 3:3.
Funfact: Für City bedeutet dies jeweils mindestens drei Gegentore in den letzten sechs Pflichtspielen. Laut BBC ist dies seit 1963 nicht mehr passiert. Ich rechne stündlich mit dem Anruf von Pep Guardiola, der sich bei Andreas Bornemann nach dem Preis für unsere Innenverteidigung erkundigt. // Highlights

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Podcast: Oke Göttlich – Wie (un)politisch darf der Fußball sein

Host Marilena Berends sprach im Sinneswandel-Podcast mit Oke Göttlich über Mitbestimmung, die Rolle der Fans und die Frage, wie politisch Fußball eigentlich sein darf oder sogar sein sollte.
Knapp 38 Minuten – ich hatte selber leider noch keine Zeit reinzuhören.

Fanszene-News

Tickets Bochum (a)

Nächste Woche Dienstag (3. Dezember) geht es um 11.00h mal wieder rein ins Vergnügen „Ticketkauf“. Dann werden über das Kartencenter etwa 1600 der insgesamt 2700 Tickets verkauft.
Der Fanladen hat seinerseits bereits eine Busfahrt angekündigt.

Döntjes

Auch der SC Freiburg verlässt Twitter

Nach dem FC St. Pauli, dem 1. FC Magdeburg (schon im Juli 2023) und dem SV Werder Bremen ist der SC Freiburg der vierte Verein innerhalb der DFL, der seine Twitter-Aktivitäten einstellt. Auch der SCF begründet dies mit der Radikalisierung der Plattform und insbesondere der Person Elon Musk.
Wie schon zuvor St. Pauli und Werder rufen auch die Breisgauer die eigene Community auf, dem Verein nun auf BlueSky zu folgen.

VfB Lübeck droht die Insolvenz

Gönnt man ja dem ärgsten Feind nicht… aber wenn schon, dann vielleicht doch am ehesten dem VfB Lübeck. Nach 2008 und 2014 droht den Marzipanstädtern aktuell der Insolvenz-Hattrick.
Bis morgen muss man irgendwo eine Million Euro auftreiben. Ansonsten würde man Insolvenz anmelden müssen, wie Vorstand und Aufsichtsrat gestern mitteilten.
(Bitte keine „Wenn wir wollen, kauft die Genossenschaft euch auf!“-Gags mehr, die sind schon alle durch…) // VfB Lübeck

FIFA: WM-Vergabe an Saudi-Arabien

Am 11. Dezember steht die Vergabe der FIFA-Weltmeisterschaften der Männer für die Jahre 2030 und 2034 an. Dabei hat Gianni Infantino die Modalitäten inzwischen so weit gedehnt, wie es irgendwie geht. Würden wir uns dabei nicht in seinem eigenen Universum befinden, wäre das ganze Konstrukt längst mindestens überdehnt und wahrscheinlich nicht nur gerissen sondern zerfetzt.

Die WM 2030 geht an Portugal und Spanien, wobei man sich mit Marokko, Uruguay, Paraguay und Argentinien auch gleich noch ein paar weitere Länder ins Boot geholt hat, damit auch ja kein Land ablehnen kann. Sonst würde man ja Länder des eigenen Kontinentalverbandes ärgern.
2034 geht es dann nach Saudi-Arabien.

Aber zumindest da wird man doch ablehnen können, oder?
Ach, nee, janz doofe Jeschichte. Die Wahl wurde ja leicht angepasst, es werden jetzt beide Vergaben zusammen mit einer einzigen Wahl abgestimmt. Schließlich hat man es ja ohnehin geschickt so hinbekommen, dass es keine Gegenkandidaten gibt, unter anderem auch hier, weil fast alle anderen Kontinente ja schon vier Jahre vorher vertreten sind.
Also „kann“ der DFB ja auch gar nicht gegen Portugal und Spanien stimmen… // Sportschau // n-tv

FC Barcelona sperrt eigene Ultra-Kurve

Mal kurz überlegen… wann hatte ich hier doch gleich Barcelona zuletzt erwähnt? Ach ja, am 11. November, als der Deal mit Nike eingetütet wurde, der dem Club bis 2038 jährlich 120 Millionen Euro bringen soll.
Derart solides wirtschaften auf der Einnahme-Seite muss natürlich logischerweise auch mit kompletter Kontrolle der Ausgaben einhergehen. Insofern ist es wohl nur folgerichtig, dass man da jetzt die Zügel anzieht. Weil die eigenen Ultras die Verbandsstrafen der letzten Saison (der kicker schreibt von 21.000 Euro) nicht wie angeblich abgesprochen bezahlt haben, sperrte man sie für das gestrige Spiel in der Champions League gegen Stade Brest aus – und diese Sperre gilt bis auf weiteres.
Alle bekloppt. // kicker // FC Barcelona

Stellenausschreibung: Teamleiter bei Sportfive für Schalke 04

Man muss die Gelegenheit ergreifen, wenn sie sich bietet. Solltet Ihr also über „mehrjährige Berufs- und Führungserfahrung im Bereich Vertrieb“ verfügen und schon als Kind mit Bergbau-Kopflampe geschlafen haben, ist diese Stelle bei Sportfive vielleicht was für Euch.
Aufstrebender Zweitligist mit solider Fanbase, da sollte die „Umsetzung aller Werbe- und Hospitality-Maßnahmen“ doch ein Zuckerschlecken sein.

Auflösung Quiz-Frage von gestern

Ich hatte aus Tims Quiz zitiert und die Frage gestellt, welche vier Spieler außer Andreas Albers seit Amtsbeginn von Andreas Bornemann für den FCSP aufgelaufen sind, die den gleichen Anfangsbuchstaben bei Vor- und Nachnamen haben.
Wie Ihr alle sicherlich wie aus der Pistole geschossen aufgezählt habt, waren dies:

  • Afeez Aremu
  • Christian Conteh
  • Dimitrios Diamantakos
  • Mats Møller Dæhli

Zu guter Letzt

Mit den Stollen voraus zum Torerfolg! // Instagram

Forza St. Pauli!
// Maik

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12 thoughts on “Lage am Millerntor – 27. November 2024

  1. Da hab ich einmal sofort was gesehen und dem Junior auf dem heimischen Sofa erklärt: „Den Elfer muss er zurückziehen. Den kann er nicht gegen, weil sich der Spieler selbst an den Arm geschossen hat. Kein Elfer.“ Sogar der Datzn-Mann war meiner Meinung. Und dann gibt er ihn doch…
    Insofern die Frage an dich, Maik: Gibt’s für diese Regel eine Ausnahme? Also, außer er fängt den Ball mit beiden Händen oder so…

    1. Also wenn der Arm eine extrem unnatürliche Haltung hat, zum Beispiel in Torwartmanier weit ausgebreitet oder nach ganz oben gestreckt, dann ja.
      Das sehe ich aber hier überhaupt nicht, von daher bin ich ganz bei Dir. Und auch bei den Highlights auf Prime war Experte Wolfgang Stark da ganz unserer Meinung.

  2. Hin bin ich – Danke noch an Fanclub Magischer Durstzirkel – vom Hotel in Düsseldorf mit großem Reisebus direkt vor den Gästeblock. Bei 19,10 Grad draußen wunderte sich Busfahrer Peter darüber erstmals im November in Deutschland die Klimaanlage für uns einschalten zu müssen…

    Parkplatz super gelegen, auch für Kleinbusse, freundlicher Empfang mit St. Pauli-Logo überm Eingangstor 😊☠

    Block 8A neben dem Zaun. Stimmung FCSP gut, Gladbach gemütlich, für mich echt enttäuschend. Ordner übereifrig hat nur an dieser Stelle des Stadiins das Stehen in der letzten Reihe verboten, selbst nachdem die 50 Polizisten gegangen waren. Das herumlaufen in einer leeren lettten Sitzreihe wurde dann in der Halbzeit auch noch verboten, da wurde es lächerluch bis unfreundlich, passte dann aber auch zum Spielstand.

    Rückfahrt, da ich ja auch mal n Auswärtssieg feiern wollte mit Öffis zurück nach DDF: habe noch ne Stunde alles abfließen lassen, bemerkte dann dass es nur Busse zum Bahnhof Gladbach gab, die erst gar nicht vorhanden waren trotz Menschenschlange in Metallschleusen, dann nochmal zwei drei Busse bereit gestellt wurden und für den ersten Kilometer dann 30+ Minuten brauchten. Bahnchais mit Gleuswechsel und Verspätungen dann iTüpfelchen, aber viele nette Kontakte mit beiderseitiger Fans und Schmunzeln gehabt. 23:00 dann endlich in der Altstadt bei unserem Ex-Spieler zur Kurzanalyse ins HamHam.

    Individualverkehr ist aber leider wohl in Gladbach vorrangig. Fühlte mich wie am Volkspark von St. Ellingen. Nur mehr Beton als Wald und kein Trafohaus, dafür ne Menge mehr an Bierhändlern. Muss da auch eher nicht nochmal hin.

    „Scheiß St. Pauli“ war wohl eher ne Spielergebnisprognose, aber mit Blick auf den „Respekt-Schriftzug“ offenbar mit meiner Blickrichtung rechts davon dann eher eine „eigene Haltung“ des Fanblocks, den ich sonst aber auch nicht viel mehr vernommen habe. Gemütlich wars dort beim alten Traditionsverein. Euphorie war wohl früher. Bei uns im Block viele Familien auch und alles nett durchmischt,was Publikum anbelangt. Die Ordner arbeiten an der Stelle eher nur fürs Geld als zur Lebensfreude. Freu mich aufs Heimspiel und die Umarmungen mit selbigen 🥰

    1. Moin Ølli,
      wow, was für ein ausführlicher Bericht. Danke dafür! Klingt für mich aber so, als hättest du trotz Widrigkeiten insgesamt ne ganz gute Zeit gehabt. Liebe Grüße, Yannick

  3. Mir war so als wäre der Rufname Kofi, deshalb hatte ich ihn da für mich mit reingenommen.
    Es entscheidet aber am Ende der Quizmaster welche Antwort richtig ist. Dafür hatte ich Dimitrios nicht mehr auf dem Zettel.

  4. ich finde die Finanzierung der Verbandsstrafen durch die Ultras bei Barca richtig gut. Wen man nicht alles hätte verpflichten können ohne Hunderttausende, die an den DFB jedes Jahr für die blöden Pyros draufgehen.

    1. Wenn die 21.000€ vom Kicker korrekt sind, würde das bei Barca wohl nicht mal für nen U17-Spieler reichen.
      Und selbst mit der Zahl die der FCSP entrichtet, wären keine großen Sprünge möglich – da solltest Du nochmal nen Realitätsabgleich machen 😎

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