{:de}1.FC Heidenheim – FC St. Pauli 3:4 – Into the wild!{:}{:en}1.FC Heidenheim – FC St. Pauli 3:4 – Into the wild!{:}

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Alter, der FC St. Pauli gewinnt in Heidenheim! Es ist nicht nur der erste Sieg in Heidenheim überhaupt, der mich besonders zufrieden diesen Bericht schreiben lässt. Es ist die Art und Weise, die mich wirklich tief beeindruckt hat. Dieses vogelwilde Spiel bietet so viele Geschichten, ich werde sie alle versuchen aufzuschreiben und sie im Überschwang der Gefühle abfeiern.
(Titelbild: Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

Die Aufstellung

Der FC St. Pauli beginnt, wie angekündigt, personell leicht verändert und startet mit James Lawrence, Luca Zander und Eric Smith anstelle von Buballa, Dźwigała und Benatelli. Die Formation blieb zwar gleich, aber im Laufe der ersten Hälfte kristallisierten sich mehr und mehr leichte Änderungen im Anlaufverhalten heraus, die den Kohl bei diesem Spiel ziemlich fett machten.

Der 1. FC Heidenheim musste auf Robert Leipertz und Tobias Mohr verzichten, konnte aber mit dem erst zum Wochenende zurückgeholten Tim Kleindienst starten. Eine gute Wahl, wie sich im Spielverlauf herausstellte.

Eine Anpassung mit Erfolg

Die leichte Anpassung im Anlaufverhalten war, dass Becker und Zalazar sich komplett auf die Außenverteidiger von Heidenheim konzentrierten und diese konsequent pressten, sobald sie auch nur am Ballbesitz riechen konnten. Zusätzlich dazu stellte die offensive Dreier-Reihe aus Burgstaller – Kyereh – Marmoush im Raum recht simpel aber effektiv die beiden Innenverteidiger und Sechser von Heidenheim zu, forcierte damit Pässe in die Halbräume, die dann brutal angegangen wurden.
Dadurch konnte Heidenheim zu keinem Zeitpunkt des Spiels in Ruhe und ungestört aufbauen und eigentlich gelang es ihnen im gesamten Spielverlauf nicht längere Ballbesitzphasen zu generieren.
Und das war es dann auch schon mit der taktischen Analyse des Spiels. Mehr geht nicht. Das Spiel lebte nicht von taktischen Mustern, es lebte davon, dass beide Teams maximal vertikal spielten und ihrer Offensive freien Lauf ließen. Man konnte sich nur zurücklehnen und das vogelwilde Treiben genießen.

Direkt der Anstoß des FCSP zeigte bereits in welche Richtung das Spiel gehen würde: Statt den Ball wie üblich erst einmal etwas nach hinten zu spielen, machte Kyereh gleich kehrt und startete zu einem Lauf nach vorne – es sollte so etwas wie die Marschroute für die folgenden 95 Minuten sein, von der in beeindruckender Weise zu keinem Zeitpunkt abgewichen wurde.

Der Guido

Nach einem der besten Angriffe der gesamten Saison legte sich Guido Burgstaller eine Flanke von Kyereh in der 3.Minute mit der linken Schulter am Gegenspieler vorbei und netzte zum 1-0 ein. Ein ganz frühes Tor. Mal wieder. Nachdem der FCSP bereits in Hannover und gegen Bochum früh in Führung ging, zeigte sich auch in Heidenheim, dass der Beginn eines Spiels nicht mehr, wie es zuvor lange Zeit der Fall gewesen war, „verschlafen“ wird.
Zum fünften Mal in Folge ging der FCSP in Führung und legte damit den Grundstein und einen ersten Fingerzeig für den folgenden Wahnsinn.

Und es war wieder Guido Burgstaller. Sein viertes Spiel in Serie mit Torerfolg. Wer gedacht hatte, dass er seinen Zenit überschritten hätte, wer der Meinung war, dass er kein Unterschiedsspieler mehr sein könnte, wer dachte, dass er sich auf dem Spielfeld versteckt und keine Führungsrolle übernehmen würde – wurde eines Besseren belehrt. Mit etwas Verspätung aufgrund seiner schweren Verletzung können wir nun festhalten, dass der Transfer von Burgstaller zum FCSP ein guter, ein richtig guter war.

Sieht nicht so aus, aber es gab da tatsächlich eine Lücke in Richtung Heidenheimer Tor, die Guido Burgstaller zielsicher fand.
(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

Nach zwölf Minuten hatte der FCSP bereits sechs Torschüsse abgegeben. Doch mit jeder weiteren Minute konnte auch Heidenheim etwas mehr nach vorne spielen und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, das eigentlich zu keiner Zeit auch nur irgendeine Art von Ruhe brachte. Das lag daran, dass sowohl Heidenheim, besonders aber der FCSP konsequent presste und sich dadurch Ballverlust und Umschaltaktion an Ballverlust und Umschaltaktion reihte. Schon enorm wie sehr sich auch das Rückspiel an das Hinspiel anlehnte.

Der Dejan…

In Minute 15 segelte dann eine Ecke in den vollbesetzten Fünfmeterraum des FC St. Pauli, ein Bereich, der zum größten Teil als „Torwart-Zone“ betrachtet werden darf bei Eckbällen. So ist dann auch das 1-1 von Heidenheim zu bewerten: Dejan Stojanović steht schon sehr verlassen im Raum als direkt vor seiner Nase Tim Kleindienst hochsteigt. Da muss er ebenfalls mit hochsteigen. Allerdings: Das gilt auch für einige andere FCSP-Spieler, die in nächster Nähe ebenfalls etwas mehr Erdanziehungskraft verspürten als der, zugegebenermaßen, enorm hochsteigende Kleindienst. Zusätzlich war die Zeit zur Entscheidung ziemlich limitiert, da am ersten Pfosten richtig Gedränge war. Ich habe wenig bis gar keine Ahnung vom Torwart-Spiel, aber bin sicher, dass Stojanović die Entscheidung leichter gefallen wäre, wenn da nicht so viele Spieler am ersten Pfosten gestanden hätten, die ebenfalls womöglich hätten eingreifen können, sodass ein frühes Rauslaufen mir eher schwer möglich erscheint.
(Anm. Maik, nach knapp 20 Jahren im Tor und selbst mit einer ganz furchtbaren Strafraumbeherrschung ausgestattet: Da gibt es trotzdem nichts zu beschönigen, insb. wenn er die 1-2 Schritte in die Richtung macht und dann verharrt. Der Kopfball kam ja auch nicht vom kurzen Pfosten, sondern fast zentral, da muss er a) raus und wenn er sich b) dagegen entscheidet dann auch komplett und dann bleibt er bitte auf der Linie. Der Treffer gehört leider ihm.)

Am Spiel änderte der Ausgleich relativ wenig: Beide Teams warfen auch weiterhin alles in die Waagschale und gaben sich selten mit Rück- und Querpässen ab. Ein begeisternder Fußball!

Der King

In Minute 30 machte dann ein weiterer Spieler des FCSP einmal mehr auf sich aufmerksam: Kofi „King“ Kyereh. Es gibt wohl kaum einen Spieler auf dem Platz, der durch die Veränderung der Formation seit dem Spiel gegen Kiel so einen Schritt nach vorne gemacht hat, wie Kyereh. In seiner Rolle als hängende Spitze hinter zwei Spitzen und dem brutal vertikalen Spiel des FCSP kann er alle seine spielerischen Eigenschaften perfekt zur Geltung bringen. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass ein Ausfall von Kyereh eine komplette Umstellung des FCSP-Spiels bedingen würde, so zentral ist seine Rolle in diesem. Fünf Torbeteiligungen in den letzten fünf Spielen zeigen das ebenfalls.

Das erste direkte Standard-Tor seit 2019, als Marvin Knoll nen Ball gegen Regensburg versenkte. Und wie! Da schaut sogar der filigrane Rodrigo staunend zu.
(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

So ging es durchaus verdient mit einer knappen Führung in die Halbzeit. Das sollte aber nicht lange halten. Denn so zuverlässig wie der FCSP momentan hellwach zu Spielbeginn ist, so hat er immer wieder Probleme nach der Halbzeitpause. Das 2-2 durch Heidenheim ist zwar auch schön herausgespielt, aber auch abermals ein Produkt schlechter Abstimmung in der Verteidigung: Philipp Ziereis ließ Christian Kühlwetter beim Pass von Sessa vermeintlich im Abseits stehen. Stand er aber nicht, denn Lawrence verteidigte tief gegen Kleindienst.
Kategorie: Kennen wir aus dieser Saison schon zur Genüge.

Die Problemzone

Ohnehin liest sich der Arbeitsnachweis der FCSP-Innenverteidiger nicht wirklich erbauend in Sachen Defensivarbeit: Mit 60% gewonnene Boden- und nur eines von vier gewonnen Luftduellen sind die Werte von James Lawrence eher unterdurchschnittlich. Allerdings: 9 abgefangene Bälle sind sehr gut und richtig wertvoll ist Lawrence im Ballbesitz (die Hälfte seiner Pässe gingen vorwärts und 5 von 6 Pässen ins Angriffsdrittel fanden einen Mitspieler – ein toller Wert!).
In den Passquoten ähnlich, aber in der Anzahl weit geringer war Philipp Ziereis unterwegs. Das ist ok, der Rest war aber, ähem, unterdurchschnittlich: Ziereis hat nur einen von sieben Defensivzweikämpfen gewonnen, keines seiner vier Tacklings war erfolgreich.

Aber bevor wir nun hier basierend auf diesen Daten ein (vernichtendes) Urteil fällen: Gerade in Umschaltsituationen, bei dem hohen Tempo, sind solche Zweikämpfe wesentlich schwieriger zu bestreiten für Verteidiger. Allerdings haben Oliver Hüsing und Patrick Mainka auf der Gegenseite erheblich bessere Werte in den Zweikämpfen vorzuweisen, obwohl sie in einem ähnlich hohen Tempo geführt werden mussten (wenngleich beide ebenfalls eher schwächere Werte als im Saisondurchschnitt lieferten). Wir sollten also nicht alles nur anhand dieser Daten bewerten, aber sie passen einmal mehr sehr gut in das Gesamtbild: Der FCSP muss stabiler werden in der Defensive.

Wir müssen ehrlich sein: Drei Gegentore sind mal wieder zuviele.
(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

Das Spiel beider Teams wurde in der Folge etwas zerfahrener und weniger zielstrebig. Und immer wenn ich mich hineinmurmelte, dass der FCSP dieses Tempo nicht 90 Minuten gehen könne, dass sie erst vor 2 1/2 Tagen ein intensives Spiel gegen Bochum bestritten, da wurde ich von den Spielern auf dem Feld eines Besseren belehrt. Kyereh sagte nach dem Spiel: „Es war kein normales Spiel, sondern eines der intensivsten Spiele, die ich persönlich, aber auch viele aus der Mannschaft gespielt haben.“ – genauso habe ich das auch gesehen. Und völlig zurecht fügte er an: „Es war ein absolut geiles Spiel„. Denn der FC St. Pauli hielt weiter dagegen und nicht nur das, er erspielte sich auch weiterhin forsch seine Chancen, betrieb einen enormen Aufwand und presste hoch.

Die Nicht-mehr-Problemzone?

Als nach etwa einer Stunde das Spiel des FCSP etwas unausgeglichen wirkte, wurde Afeez Aremu für Eric Smith eingewechselt. Smith bestach besonders in der ersten halben Stunde mit einem klasse Timing in den Zweikämpfen und ließ so einige Umschaltmomente der Heidenheimer an sich abprallen. Allerdings war ihm auch anzumerken, dass er länger nicht gespielt hat und wird sich vermutlich gefragt haben, was zur Hölle für ein vogelwilder Fußball in der zweiten Liga praktiziert wird. Ein guter Start, gerade offensiv darf man aber noch viel mehr von ihm erwarten.
Die Einwechslung von Armeu war so ungefähr das beste, was dem Spiel des FCSP passieren konnte. Er gewann in der Folge alle seine Defensivzweikämpfe und brachte das Spiel des FCSP damit wieder ins Gleichgewicht, wenngleich auch er im Bereich offensiver Impulse durchaus noch besser werden kann.
Trotzdem: Aus der Problemzone „Sechser“ könnte sich innerhalb weniger Wochen eine wahre Luxus-Situation entwickelt haben, bei der gleich drei Spieler (denn Beantelli hat zuletzt auch überzeugt) ein hohes Level spielen können.

So Afeez, genau so!
(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

Ich würde hier gerne etwas mehr und genauer auf taktische Muster eingehen und sezieren, was genau wem einen Vorteil brachte, aber es geht einfach nicht. Das Spiel lebte nicht von Räumen, die sich die Teams durch kluges Verschieben verschafften. Es lebte davon, dass beide Teams hoch pressten und strikt vertikal spielten. Am Spielende konnten beide Teams eine erfolgreiche Passquote von 73% aufweisen. Solch schlechte Quoten über die gesamte Saison würden Platz 18 in der Liga bedeuten (Eintracht Braunschweig hat mit 75% aktuell die schlechteste Passquote der Liga). Der Grund hierfür ist, dass beide Teams mehr als zwei Drittel ihrer Pässe vorwärts spielten.

Zentrales Element auch in der 2. Halbzeit: Der FCSP presste weiter mit Fokus auf die Halbräume bzw. die Außenverteidiger von Heidenheim mit Zalazar und Becker und ließ bei Ballgewinn den neu entdeckten Spielwitz in der Offensive komplett freien Lauf. Absolut begeisternd in der Offensive, siehe das toll herausgespielte Tor von Becker zur erneuten Führung – einmal mehr diese Saison entgeisternd in der Defensive, als Leart Paqarada Tim Kleindienst wohl überall nur nicht hinter sich auf dem Platz erwartete und Heidenheim ausgleichen konnte.

Und so sollte der Schlusspunkt des Spiels dem Spieler gehören, der irgendwie alles vereint, was den FCSP aktuell ausmacht: Rodrigo Zalazar hat gegen Heidenheim unglaubliche 37 Duelle bestritten (rund die Hälfte gewonnen) und war sowohl defensiv in der Fokus-Zone im Halbraum sehr präsent als auch an vielen Offensiv-Aktionen beteiligt. Zalazar steht für das quirlige und schwer ausrechenbare Offensiv-Verhalten des FCSP genauso, wie für die aggressive defensive Herangehensweise. Völlig zurecht wird er inzwischen von Wyscout als zweitbester zentraler Mittelfeldspieler geführt (gleiches gilt für Kyereh im offensiven Mittelfeld).

(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

Noch mehr abfeiern?

Ich könnte jetzt noch weiteres Abfeiern. Zum Beispiel Max Dittgen, der für mich als Joker noch viel viel stärker ist, als wenn er von Beginn an spielt. Weil er dann sein Tempo noch besser ausspielen kann. Und abermals war es Dittgen, der, wie schon gegen Hannover, mit ordentlich Tempo von rechts den Raum so öffnen kann, dass sich auf der linken Seite kurz vor Schluss noch Optionen ergeben und der FCSP so noch spät das Siegtor erzielen kann.
Ich könnte noch Abfeiern, dass der FCSP sich auch dieses Spiel von Rückschlägen nicht entmutigen lassen hat. Dass das Team nach Rückschlägen auch weiterhin mutig agiert und nicht nachlässt ist eine der größten Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren und eine, die ich besonders abfeiere.
Ich könnte noch abfeiern, dass der FCSP sich nicht mehr mit Unentschieden auswärts zufrieden gibt, wie es jahrelang Standard war. Das weiter mutig nach vorne gespielt wird, egal ob da nun Hannover, Heidenheim oder Sonstwer als Gegner auf dem Platz steht. Dieses Vertrauen in die eigene Stärke, die offensiv zweifelsfrei vorhanden ist, macht mich stolz.
Ich könnte noch abfeiern, dass diese ganzen Internet-Würstchen, die vor Wochen noch z.B. dem Sportchef die Herren Kyereh, Burgstaller, Paqarada, Aremu und sogar Schultz als „UnVeRzEiHbaRe VeRfEhlLuNgEn“ vorgeworfen haben, nun wieder in ihren kümmerlichen Wurst-Wassern verschwunden sind. Und, meine Güte, wann haben wir eigentlich zuletzt so eine Ballannahme beim FCSP gesehen:

(Eibner-Pressefoto/SaschaxWalther EP_EER/imago images/via OneFootball)

Mache ich aber nicht, diese Endlos-Abfeierei. Zum einen, da bereits diesen Freitag der SV Sandhausen ans Millerntor kommt und wohl allen die Wichtigkeit dieses Duells bewusst ist. Zum anderen, da ich das gerne alles ausgiebig auf der Rückfahrt aus Heidenheim abgefeiert hätte. Meine Güte, wie der Block geleuchtet hätte nach so einem Spiel!

Der FC St. Pauli gewinnt also in Heidenheim in einem vogelwilden Spiel, bei dem beide Teams nur eine Richtung kannten, die so etwas wie das Mantra des FCSP geworden zu sein scheint: Immer weiter vor!

// Tim

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Dude, the FC St Pauli wins at Heidenheim! It’s not just the first win at Heidenheim ever which leaves me particularly satisfied writing this article. It’s the way they did it which deeply impressed me. This rather wild match offers so many stories which I will all aim to write down here and celebrate them with passion.

(Cover picture: Adam Pretty/Getty Images/ via OneFootball)

The line-up

As announced, the FC St Pauli starts with slight changes and begins with James Lawrence, Luca Zander and Eric Smith instead of Buballa, Dźwigała and Benatelli. The formation remained the same, however, during the course of the first half some slight changes with regards to pressing behaviour emerged which contributed to the butter on the bread of this match.

At 1. FC Heidenheim, Robert Leipertz and Tobias Mohr missed out, but the team could start with the just returned Tim Kleindienst. A good choice as the course of the match revealed.

A successful adjustment 

The slight changes with regards to the attacking behaviour were that Becker and Zalazar entirely focused on the wing-backs of Heidenheim with pressing at them consistently whenever those were just about to expect to get ball possession. Additionally, the line of forwards consisting of Burgstaller – Kyereh – Marmoush blocked pretty simple but effectively the two central defending midfielders of Heidenheim and thus forced Heidenheim to pass at the half-spaces which were then attacked brutally. 

By doing that, Heidenheim was never ever able to build up in a controlled manner and actually they never managed to generate longer phases of ball possession throughout the entire match.

And that’s it already with regards to the tactical analysis of the match. There’s nothing left. The match wasn’t dominated by tactical patterns, instead, the match was dominated by two teams that played vertically to the max and which allowed their offensive to do whatever they fancied. All I could do was leaning back and enjoy the rather wild ongoings on the pitch.

Already when FCSP kicked off it became clear in which direction the match would go: Instead of passing the ball to the back as usual, Kyreh instantly turned around and started to run to the fore – this was something like the masterplan for the following 95 minutes which was impressively not tossed throughout the match.

The Guido

After one of the best attacks of the entire season, Guido Burgstaller used his shoulder to play the ball around his opponent, after Kyereh centred the ball in the third minute, to score the 1-0. A very early goal. Again. After the FCSP took the lead early in Hannover and against Bochum, the match against Heidenheim showed again that the start of a match is no longer “overslept”. For the fifth time in a row, the FCSP took the lead and thus laid the foundation and a first indication for the following madness.

And it was again Guido Burgstaller. His fourth match on the bounce in which he scored. Whoever thought that he did already pass his Zenit, whoever thought that he couldn’t be a difference player any longer and whoever thought that he is only hiding on the pitch and not taking a lead role any longer got taught better. With a little delay due to his injury, we can now certify that the transfer of Burgstaller to the FCSP was a good one, a very good one.

It doesn’t look as if there’s a gap towards the goal of Heidenheim, however, Guido Burgstaller found it unerringly.
(Adam Pretty/Getty Images/ via OneFootball)

After twelve minutes only the FCSP did already shoot six-time at the goal. But with every further minute, Heidenheim was also able to play a little bit more to the front and so a balanced match developed which, at no point, had any time for a rest. This was due to the fact that both Heidenheim and the FCSP did press consistently and thus ball loss and transition play followed on ball loss and transition play. It was a huge similarity between the match of the second leg and the first.

The Dejan…

In the 15th minute, a corner ball was centred into the fully packed six-yard box of the FC St. Pauli, an area which can be considered as the “goalie-zone” at corner balls. And this is how the 1-1 has to be judged: Dejan Stojanović is left rather surprised when Tim Kleindienst raises just in front of his nose for a header. He should have risen as well. However, the same is true for some of the other FCSP players who felt a little more gravity than the -admittedly- enormously raising Kleindienst. Additionally, the time to make a decision was pretty limited, because there was a huge crowd at the post. I have only little to no idea about goalie-play, however, I am pretty certain that Stojanović could have made an easier decision if there would have been fewer players at the post which could have also join him to clear the ball so that an earlier start towards the ball would have been more difficult.

(Note of Maik: After being a goalie for twenty years myself and having a horrible box control myself: There’s nothing to palliate, particularly because he first made 1 to 2 steps towards the ball but then stopped. And the header was not coming from the post but was centred from a corner ball, thus he a) has to go towards the ball and b) when he decides against it, he should then rather stay entirely on the goal-line. Thus, this conceded goal is on him.)

However, this equaliser did not cause any change to the match: Both teams kept playing taking high risks and only seldom played passes to the back or to the side. An appealing football!

The King

In the 30th minute, another player of the FCSP raised attention: Kofi “King” Kyereh. There’s barely any other player on the pitch who made such a huge step to the fore since the change of the formation in the match against Kiel than Kyereh. In his role as a dropping forward behind the two strikers and in the brutally vertical play of the FCSP, he can contribute his playing skills perfectly to the benefit of the team. I would even claim that an injury of Kyereh would force a complete change of formation of the FCSP play, that’s how pivotal his role is in this formation. Being involved in five goals of the last five matches clearly confirm this claim.

The first goal after a set-piece since 2019 when Marvin Knoll scored against Regensburg. And how he did it! Even the filigree Rodrigo can only watch and wonder.
(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

So, the FCSP went quite deservedly with a small lead into the half-time break. But this lead shouldn’t last for very long. Because in the same way the FCSP starts focused on a match at the moment they also have their problems shortly after the break. The 2-2 of Heidenheim was somehow beautifully elicited, however, also again a result of a bad tuning in the defence: Philipp Ziereis left Christian Kühlwetter supposedly offside when Sessa passed. But he didn’t because Lawrence defended deeper against Kleindienst. Category: Been there, done that plenty of times in this season.

The problem-zone

Nevermind, the job resumes of the FCSP’s central defenders don’t read promising in terms of defensive work anyway: With 60% won duels on the ground and only one of four won duels in the air the values of James Lawrence remained below average. However, 9 won balls are very good and very valuable is Lawrence when in ball possession (the half of his passes were towards the fore and 5 of 6 passes into the forward’s third found a teammate – a great value!).

Similar pass-rates but in total much fewer passes were on the sheet of Philipp Ziereis. That’s okay but the rest was, um, below average. Ziereis did win only one of seven defensive duels none of his four tacklings proved successful.

But before we shed a disturbing verdict based on these data: Especially in transition moments and with such a high speed, such duels are a lot more difficult to fight for defenders. However, on the other side, Oliver Hüsing and Patrick Mainka have a lot better values even though they had to fight their duels at a similar pace (and even though both also delivered weaker values that were below their average this season). So, we shouldn’t judge everything just based on these data but again they perfectly fit into the bigger picture: The FCSP has to improve and get more stable in their defense.

To be honest: Three goals conceded are again too much.
(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

Subsequently, the play of both teams got a bit more scatterbrained and less aiming. And whenever I mumbled into myself that the FCSP could hardly play that pace for the entire ninety minutes and that they had played another intensive match against Bochum just 2.5 days earlier, the players on the pitch proved me wrong: Kyereh stated after the match: “It wasn’t a normal match but one of the most intensive matches I personally but also many others in the team have ever played.” – and that’s exactly how I saw it. And being totally right he concluded: “It was an awesome match.” Because the FC St. Pauli kept on defending but even more they also elicited bravely a few more chances, they invested a lot and pressed high.

The no-longer-a-problem-zone?

When after 60 minutes the play of the FCSP appeared a little imbalanced, Afeez Aremu was substituted for Eric Smith. Especially in the first 30 minutes, Smith convinced with a top-notch timing in the duels and thus just blocked some of the Heidenheim transition moments just with his body. However, you could also see that he didn’t play a match in a long time so that he might have wondered what the hell is this rather wild second division football all about? It was a good start for him but especially offensive-wise we are allowed to expect a lot more of him.

The substitution of Aremu was roughly the best that could happen to the play of the FCSP. Subsequently, he won all of his defensive duels and thus turned the play of the FCSP back into balance, even though he can also improve in terms of playing better offensive-wise.

Nevertheless, the problem-zone “central defending midfielder” could have just turned into a real luxury situation in just a few weeks in which three players (because also Benatelli convinced recently) can play on a high level.

That’s the way, Afeez, that the way!
(adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

I would have loved to write a lot more about tactical patterns and analyse what caused an advantage for whom but it’s simply not possible. The match did not live on spaces that were created by smart moving teams. The match lived because both teams pressed high and played strictly vertically. At the end of the match, both teams had a successful pass rate of 73%. Such bad rates throughout the entire season would result in a bottom place in the table (Currently, Eintracht Braunschweig has the weakest rate of the division with 75% only). The reason for such low values in this match however was caused because both teams played more than two-thirds of their passes to the fore.

The central element also in the second half: The FCSP kept on pressing with a focus on the half-spaces or the wing-backs of Heidenheim respectively through Zalazar and Becker and whenever they gained the ball they let their newly discovered playfulness run wild. They were absolutely delightful in the offensive just look at the brilliantly outplayed goal of Becker but also again absolutely horrifying in the defence, for example, when Leart Paqarada expected Tim Kleindienst everywhere but just not behind him on the pitch which caused Heidenheim to equalise again.

And so the closing remark of the match belonged to the player who somehow unites everything which is currently a trade-mark of the FCSP: Rodrigo Zalazar did play an astonishing number of 37 duels against players of Heidenheim (and he won roughly half of them), but he was also very present in the focus-zone of the half-space when defending but also participating in many offensive actions. Zalazar stands for the unresting and difficult to anticipate offensive behaviour of the FCSP as well as for the aggressive defensive mode of play. Completely right, he’s meanwhile considered the second-best central midfielder of the division by Wyscout (the same is true for Kyereh in the offensive midfield). 

(Adam Pretty/Getty Images/via OneFootball)

Celebrate even more?

I could celebrate so much more. For example, Max Dittgen who I consider a much stronger joker than when he’s playing from the beginning. Because he can contribute his speed much better then. Again it was Dittgen who alike in the match in Hannover can open the space on the right with his pace so that even close before the match ends options on the left side arise so that the FCSP is able to shoot the winning goal. I could also celebrate that the FCSP did not lose their spirit when setbacks happen. That the team acts with courage even when setbacks happen and that they do not give up is one of the biggest changes compared to the previous years, which I particularly celebrate.

I could celebrate that the FCSP is no longer happy with a draw in away games as it was standard for the last couple of years. That they play with the courage to the fore no matter if Hannover, Heidenheim or whoever is their opponent on the pitch. This trust into the own strength, which is without any doubt existent in the offensive leaves me with pride. I could also celebrate that all these internet-sausages who just a few weeks ago blamed the director of sports, the gentlemen Kyereh, Burgstaller, Paqarada, Aremu and even Schultz as “nOn-ExcUseABle laPSe” now disappeared back into their rediculous brine. And, good grief, when did we last see such a ball-reception at the FCSP:

(Eibner-Pressefoto/SaschaxWalther EP_EER/imago images/via OneFootball)

But I don’t do such endless celebrations now. Because first, already on Friday the SV Sandhause will visit the Millerntor and everyone knows about the importance of this duel. And second, I would have loved to do all these endless celebrations on the journey back from Heidenheim. Good grief, how the stand would have been set to lights after such a match!

So, the FC St. Pauli wins in Heidenheim in a rather wild match in which both teams did only know one direction which has become something like the mantra of the FCSP recently: Keep moving forward!

//Tim (translated by Arne)

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18 thoughts on “{:de}1.FC Heidenheim – FC St. Pauli 3:4 – Into the wild!{:}{:en}1.FC Heidenheim – FC St. Pauli 3:4 – Into the wild!{:}

  1. Klammheimliche Freude über den schönen Bericht.
    Ich konnte es kaum glauben was ich da gestern gesehen habe .
    Das ist mein fc.st.pauli !!!

  2. Danke für deinen guten Bericht.
    Mal wieder topp. Er liest sich wirklich genauso wie gestern das Spiel tatsächlich war. Etwas hektisch, total aufregend und mitreißend.
    So wie du wünsche ich mir allerdings auch defensive Stabilität.
    So geil das gestern auch war, ich weiß nicht ob ich solche Spiele regelmäßig aushalte. 😉
    Und hehe King Kofi: Du hast deinen Kids wohl auch Tafiti vorgelesen:)

  3. Moin Tim,

    kannst Du mal für King-Kofi aus Deinen Daten die Quote Tore/Expected Goals raussuchen? Gefühlt macht der Junge nur die ganz schwierigen Dinger (was es eigentlich über längere Zeit nur sehr selten gibt, außer natürlich bei Alex Meier!). Das klappt vermutlich auch deswegen so gut, weil Burgstaller sich im Gegenzug nicht zu schade ist, die Dinger aus der Nahdistanz reinzumachen (das war gestern ja schon fast ein Fernschuss für ihn!)… Das ist schon eine geile Kombi! Wenn wir dann noch Marmoush zusammen mit der restlichen Defensive für zwei Wochen bei Sebastian Ohlsson ins Zweikampftraining schicken, übe ich schon mal das Singen… OIrobbabokaaaaaal!

    Forza

    Jan

    1. Ja, macht er gefühlt. Und zuletzt auch faktisch basiert. In den letzten beiden spielen hatte Kyereh zusammen einen xG von 0.44 – zwei Tore sind dabei schon KAtegorie „schwierige Dinger“ – aber er hatte im Saisonverlauf (Würzburg, F95, KSC, D98) durchaus auch Spiele, bei denen er hätte treffen dürfen und es nicht getan hat.
      Erfreue mich aber auch an der Kombi King-Kofi und Burgstaller. Das ist schon richtig, richtig gut und macht Lust auf viel mehr.

  4. Schultz Fußball erinnert mich momentan an die Anfangszeit von Klopp bei Liverpool – wilder Heavy Metal Fußball ohne Rücksicht auf Verluste.
    Vielleicht ist Reguinusson unser van Dijk und im Sommer kommt dann unser Allisson, die die Defensive stabilisieren.. ?
    Selten so viel Spaß an Spielen unserer Elf gehabt

    1. Gehen wir also davon aus, dass wir erst die CL und danach die Meisterschaft gewinnen, wa?!
      Im Ernst: Eine Defensive zu stabilisieren ist gar nicht mal so schwer, sofern man sich nur darauf konzentriert (siehe Regensburg, Aue, Osna, etc.). Aber das wollen wir zurecht nicht mehr, da es einfach nicht nachhaltig ist. Wir wollten alle raus aus diesem Vermeidungsstil. Nun haben wir ein Team und eine offensive Spielidee, bei der ich das Gefühl habe, dass wir eigentlich jederzeit Tore erzielen können und zwar nciht, weil wir da aus Versehen einen reinmurmlen. Das ist großartig! Der größte und wichtigste Schritt folgt aber jetzt erst: Die Defensive stabilisieren, ohne die offensive Power zu verlieren. Dafür braucht es Konstanz im Defensivverbund und, jetzt ist er da, einen defensiven Sechser. Das wird alles gut werden, richtig gut.

  5. Hach Tim, schön. Es macht so Spaß, das nach diesem Spiel zu lesen. Vor allem der Teil mit den „Internet-Würstchen“.

    Ich lasse noch Thees für mich sprechen:
    Doch die Liebe beweist sich erst
    Wenn der Wind zunimmt.
    Und Liebe ohne Leiden
    Hat noch niemand gesehn.
    <3

  6. Moin Tim,
    der Wein (nicht: Schorle) war diesmal lekker, vielen Dank für deinen Bericht. Aber mittlerweile 36 Gegentore?
    Und nu 12 Punkte in zwei Wochen, mit Darmstadt sogar 18 in drei, sonst ist wieder zappenduuster. Allez Braun Weiß!
    (Deam Diekmeier: Kommt Dana eigentlich zum dädowieren nach Hamburg mit? 🙂

  7. Again, I ask you, who IS this team in brown and white?

    Not complaining at all, mind you. I just wonder where we’d be in the table if we had started the season with this squad.

    Looking forward to Friday at home v. Sandhausen.

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