Das hatte sich nicht unbedingt abgezeichnet, aber ergibt sicher für alle Seiten Sinn: Boris Tashchy und der FC St. Pauli haben ihren bis 2022 gültigen Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Wie auch Robin Himmelmann ist Tashchy somit ablösefrei, was bei der Suche nach einem neuen Klub hilfreich ist.
(Titelbild: Oliver Hardt/Getty Images/via OneFootball)
Im Sommer 2019 vermeldete der FCSP die Verpflichtung von Boris Tashchy, garniert mit den Worten von Andreas Bornemann: „Boris bringt sehr gute Voraussetzungen mit: Er ist ein körperlich robuster Spieler, mit einer hohen Aggressivität und Bereitschaft und einer guten Mentalität.“ – und weiter sagte er: „Nachdem Boris letzte Saison länger verletzt war, nun aber wieder fit ist, hoffen wir, dass er vor allem an die vorletzte Spielzeit anknüpfen kann, in der er mit elf Toren und drei Vorlagen einen wesentlichen Anteil am guten Abschneiden des MSV Duisburg hatte.„
Tja, knappe 18 Monate später müssen wir feststellen, dass sich beide Seiten dieses Engagment ganz sicher anders vorgestellt hatten. Nun ist klar, dass Tashchy seinen eigentlich bis 2022 laufenden Vertrag beim FCSP nicht erfüllen wird.
Boris Tashchy hat in dieser Zeit in, auch aufgrund von Verletzungen, leider nur 30 Spielen kein einziges Tor für den FCSP erzielt. Und daran wird der Wert von Stürmern nunmal immer noch am meisten gemessen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er in dieser Zeit nur ganz selten zur Startelf gehörte bzw. ihm länger mal das Vertrauen geschenkt wurde.
Das ist schade, denn es war immer wieder von Timo Schultz zu hören, dass Boris Tashchy in den Spielen und in der Öffentlichkeit sehr viel schlechter wegkommt, als er ihn sieht. Das bedeutet auch, dass Tashchy im Training (und wie es auch in den Testspielen zu sehen war) ein ganz anderes Auftreten gehabt haben muss.
So ist es aber nun leider so, dass Boris Tashchy sich in die Reihe von Stürmern fügt, die eine eher unglückliche Rolle am Millerntor spielten. Und gerade die Beispiele Marvin Ducksch und Ante Budimir zeigen, dass es nicht zwangsläufig an der Qualität vom Spieler liegt sondern es ab und an schlichtweg nicht passt.
Nach Abgängen von Diamantakos, Veerman und Gyökeres hat sich Boris Tashchy sicher vorgestellt, dass er auf mehr Spielzeit in dieser Saison kommen würde. Das war zu Beginn der Fall, allerdings konnte er hierbei nur selten überzeugen bzw. fehlte ihm dann auch einfach mal das Glück, dass er mal einen reinmurmelt.
Inzwischen ist er aber hinter Kyereh, Burgstaller und Makienok zurückgefallen und wurde sogar von Igor Matanovic und zuletzt Omar Marmoush überholt. Bei fünf Spielern, die einem vor der Nase sitzen spricht man dann wohl von „keine Perspektive“.
Wir hoffen, dass Boris Tashchy nun sein sportliches Glück finden wird (der kicker berichtet von Interesse aus Südkorea) und endlich auch mal in Pflichtspielen das zeigt, was viele immer aus dem Training berichteten.
Tschüss, Boris! Viel Erfolg!
// Tim
P.S. fernab vom Sportlichen müssen wir natürlich festhalten, dass der FCSP seinen Chef-Swagger auf Insta verliert. Da entsteht natürlich ein Vakuum im Kader. Wer wird diesen Posten nun besetzen? Leart? Afeez? Ich hätte da ne Vermutung…
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Ja, da gebe ich Dir komplett recht, Tim.
Es hat von Anfang an nicht gepasst. Aber wie bei Benatelli sieht man, dass es manchmal auch spät (zumindest) erfolgreicher werden kann.
Nur ist bei der Fülle an treffsicheren (*hüstel) Stürmern im Kader der Abgang logisch und konsequent.
Aktuell haben wir keine Zeit, einem möglichen Durchbruch eines Stürmers Zeit zu geben.
Was ich gerne noch hervorheben möchte: Boris Tashchy hat sich nie lautstark beschwert, obwohl er anscheinend im Training immer ordentliche Leistungen ablieferte und nicht mit kontinuierlichen Startelf-Nominierungen belohnt wurde.