Der FC St. Pauli spielt 0:0 gegen Holstein Kiel und sorgt für Frust auf den Rängen. Die U23 zeigt sich solidarisch und holt das gleiche Ergebnis. Und Robert Lewandowski… naja, schaut selbst.
Reichspogromnacht
Bevor wir zum Tagesgeschäft übergehen, sei daran erinnert, welchen Tag wir haben.
Der 9. November 1938 (bzw. die Nacht auf den 10. November) ist als Reichspogromnacht in die Geschichte eingegangen. In dieser Nacht brannten Synagogen, jüdische Geschäfte und andere Einrichtungen wurden angegriffen und zerstört. Tausende Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet und getötet.
FCSP News
0:0 gegen Holstein Kiel
Boah, das war schwere Kost. Auf dem Platz und auf den Rängen.
Konnten wir zuletzt wenigstens immer noch behaupten, das Team hätte gut gespielt und es hätte einfach Spielglück oder eben der vielbeschworene Stürmer gefehlt, so war das gestern gar nichts – mit Ausnahme von Eric Smith und Nikola Vasilj, die immerhin dafür sorgten, dass wir zu Null spielten.
Grüße an Stadionnachbarn Paddel, der mir gestern beim Rausgehen noch ein „Analysiert das bloß nicht. Ich will das nicht lesen!“ mit auf den Weg gab – sorry, ich hab das nicht schnell genug an Tim weitergegeben, der hat das trotzdem gemacht: „Das ‚M‘ in FCSP steht für Mut“
Somit beenden wir die Hinrunde ohne Heimniederlage. Kleiner Faktencheck, auf welche Teams das in Deutschlands Profiligen (Stand jetzt) noch zutrifft:
- FC Bayern München
- RaBa Leipzig
- 1. FC Union Berlin
- Darmstadt 98
- 1. FC Heidenheim
- 1. FC Saarbrücken
Wenig überraschend sind wir mit nur drei Siegen aus acht Heimspielen dann aber gleichzeitig auch das Team, welches in der Gesamttabelle am schlechtesten da steht. Saarbrücken hat zwar auch erst drei Heimsiege, dafür aber auch auswärts schon vier Mal gewonnen.
Fehlt also noch der Überblick, wer außer uns ebenfalls noch ohne Auswärtssieg ist:
- Borussia Mönchengladbach
- VfB Stuttgart
- FC Schalke 04
- VfL Bochum
- SV Meppen
- VfL Osnabrück
- Hallescher FC
- SV Waldhof Mannheim
(ja, richtig, kein anderer Zweitligist)
Warum ich das jetzt rausgesucht habe? Ich weiß es doch auch nicht. Nennt es Übersprunghandlung, Verzweiflung – es hilft ja alles nichts. Ich hatte aber auch einfach keine Lust, mir irgendwas inhaltliches zum Spiel aus den Fingern zu saugen.
Weitere Links:
– Bilder und Bericht: Stefan Groenveld – „Endlich Winterpause“
– Spielbericht und Fotos: fcstpauli.com
– Stimmen zum Spiel: fcstpauli.com
Betim Fazliji
Trotz mildernder Umstände (offiziell: vorausgehender Stoß in den Rücken und verbale Attacke des Gegners – inoffiziell: Anerkennung der schauspielerischen Darbietung der Fortuna seit 1895) wurde Betim Fazliji für seinen Kopfstoß im Spiel bei der Fortuna für drei Spiele gesperrt, der FCSP hat das Urteil akzeptiert.
Neben dem gestrigen Spiel sowie dem Auftritt beim KSC am Samstag verpasst er somit auch den Rückrundenauftakt beim 1. FC Nürnberg Ende Januar. // dfb.de
Lage der Liga
Zack, da spielste einmal zu null, schon kletterste wie blöd in der Tabelle. 14. statt 16.! Okayokay, punktgleich mit Platz 16 sind wir immer noch – und mit gar nicht so viel Fantasie (Fürth verliert nicht gegen den Nachbarn, Nürnberg gewinnt in Rostock) stehen wir heute Abend sogar auf Platz 17.
Das einzig Gute: Es ist immer noch alles so eng, dass uns ein Heimsieg gestern sogar auf Platz 9 gespült hätte.
Wenn wir also Samstag in Karlsruhe gewinnen… ja, gut, ich hör‘ schon auf.
Neues von den Alten – Trainer-Edition
Gleich zwei Meldungen gab es am Montag, die gestern dann einfach nicht mehr mit rein kamen:
Patrick Glöckner, Co-Trainer beim FCSP 2017 und zuletzt bei Waldhof Mannheim tätig, hat einen Vertrag bis zum Saisonende bei Hansa Rostock unterschrieben.
Zumindest bis zum Jahresende übernimmt Henning Bürger (Profi beim FCSP von 1999-2002) bei Carl Zeiss Jena, das aktuell nur auf Platz 9 der Regionalliga Nordost steht.
Fanszene News
Emotionale erste Hilfe nach Gewalterfahrungen
Am kommenden Sonntag findet im Fanladen eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Braun-Weissen Hilfe und Out of Action statt.
Es geht dabei um die emotionale Aufarbeitung der Polizeigewalt. Out of Action ist eine Gruppe von Aktivist*innen, die über die psychischen Folgen von Repression und Gewalt im Kontext von linkem politischen Widerstand informiert. Sie bieten emotionale erste Hilfe für betroffene Einzelpersonen und Gruppen an und unterstützen einen solidarischen Umgang miteinander sowohl durch Informationsveranstaltungen als auch durch Gesprächsangebote. Hier kann man auch für mögliche Einzelgespräche mit der Gruppe in Kontakt treten. // Twitter
Bierverkostung mit Kehrwieder
Gut zwei Drittel der 95 Pakete sind schon weg. Wenn Ihr also dabei sein wollt, wenn Olli von der Kehrwieder Kreativbrauerei mit Justus und Michael durch den Abend führt, müsst Ihr Euch beeilen.
Alle Infos zum Termin am 25. November gibt es hier.
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord (m/w)
Ab heute könnt Ihr Bustickets für das Auswärtsspiel der 1. Frauen bei der TSG Burg Gretesch am 20. November im Fanladen kaufen.
Danke an den Fanclub-Sprecherrat und die AFM: Der Reisepreis konnte dank dem FCSR für alle auf 25€ gesenkt werden, AFM-Mitglieder fahren sogar für nur 20€.
Parallel zum Profispiel traf die U23 gestern Abend ebenfalls auf Holstein Kiel, Anstoß in Norderstedt war auch um 18.30h. Und was soll ich sagen: Es war wohl ähnlich trostlos und auch hier fielen keine Tore, Endstand 0:0.
15 Punkte aus 17 Spielen bedeuten weiterhin den vorletzten Platz, lediglich der im Raum stehende Punktabzug für den TSV Havelse würde dies geringfügig aufhübschen. Aus dem Profikader war lediglich Dennis Smarsch im Einsatz.
Da die Regionalliga keine WM-Pause macht, stehen hier vor der Winterpause offiziell noch drei Spiele an: Hildesheim auswärts, Phönix Lübeck und Werder zuhause. Ein, zwei Siege würden auch hier das Nervenkostüm merklich entspannen.
Rugby
Neues aus der Rugby-Abteilung:
Für unsere U14 war der Ausflug nach Hannover am Sonntag ein voller Erfolg. Am 3. Spieltag der NRV-Liga konnten sich die Jungs und Mädels von Trainer Mario in beiden Spielen durchsetzten und belegen nun den 2. Tabellenplatz.
Die letzten Trainingswochen lagen voll im Fokus auf Kontakt und den Angriff auf die Lücken des Gegners. Und das konnte man dann auch wunderbar im ersten Spiel gegen den VFR Döhren sehen. Gute Zusammenarbeit in den Pods, sicherer Support der Spieler und viele Offloads prägten diese Partie auf unserer Seite und auch die Verteidigung saß größtenteils gut. So entwickelte sich gegen die erwartet starken Hannoveraner ein tolles Spiel von beiden Mannschaften, dieses Mal mit dem besseren Ende für unseren Nachwuchs. 17:7 lautete das Endergebnis und die Freude war riesengroß, sich gegen den Deutschen Vizemeister von 2021 durchgesetzt zu haben.
Im zweiten Spiel rotierte Mario dann etwas und probierte neue Spieler*innen auf neuen Positionen aus. Und trotz tollem Einsatz und großem Kampf war unsere U14 an diesem Tag dann einfach eine Nummer zu groß für die Mannschaft aus Wiedenbrück. Hart im Kontakt und agil und beweglich in der Hintermannschaft, stießen unsere Braun-Weißen immer wieder in die Lücken der Wiedenbrücker und konnten sich am Ende dann auch verdient mit 55:0 durchsetzen. Insgesamt ein toller Tag für unsere U14. Schön auch zu sehen, dass die Vorgabe vom Trainerteam aufgeht, die Spieler*innen möglichst viel ausprobieren zu lassen, dabei aber immer mehr auf die Spielidee zu vertrauen. Wir bedanken uns ganz herzlich beim SV Odin für die super Organisation des Turniers, den Schiedsrichter*innen für ihren Einsatz und allen die uns bei dieser Reise so toll unterstützt haben.
Die Liga geht jetzt in die Winterpause, das Jahr ist für unsere U14 damit aber noch nicht zu Ende. Bereits am nächsten Sonntag empfangen wir an der Saarlandstraße den Berliner Sport Verein, die uns für die erste Runde des eigens gegründeten „Alster-Spree-Pokal“ besuchen. Das Rückspiel findet dann am 27.11. in Berlin statt.
Döntjes
Super League gescheitert?
„A22“ formerly known as „Super League“, scheint bei einem Treffen mit der UEFA gestern mal so richtig schön vom 10-Meter-Turm einen Bauchklatscher hingelegt zu haben.
Wie Chaled Nahar für die Sportschau berichtet, wurden die neuen Vermarkter von einer sehr breiten Front gegen sie überrascht und waren dann nicht einmal dazu in der Lage, irgendwas an Inhaltlichem zu ihrem angeblichen Premium-Produkt mitzuteilen. Ein Teilnehmer berichtete der Sportschau:
„Und sie haben nichts zu sagen gehabt. Mehrfach wurde gefragt, wie das alles aussehen soll – die haben im Grunde nichts gesagt. Irgendwann fragte jemand, warum wir uns eigentlich miteinander treffen, wenn ja doch nichts vorgestellt werden soll.“
Ein Teilnehmer des Treffens, lt. Sportschau
Zu guter Letzt
Überraschung: Wenn du als Stürmer schon Gelb hast und dann ohne auf den Ball zu schauen Deinem Gegner mit Anlauf und Ellenbogen ins Gesicht, den Hals und den ganzen Körper springt, kannst du auch dann nach 30 Minuten vom Platz fliegen, wenn du Robert Lewandowski heißt und für Barcelona spielst.
Oder, wie Thomas Müller sagen würde: „We call him Robert Lewangelbrotski, you know?“
(Bonuspunkte gibt es für die komplette Fassungslosigkeit in seinem Gesicht.)
Barcelona drehte das Spiel in der zweiten Halbzeit dann doch noch zu einem 2:1-Auswärtssieg.
Forza St. Pauli!
// Maik
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Platzverweis von Fazliji kann ich ja noch einigermaßen nachvollziehen, junger Spieler, emotional, noch viel zu lernen er hat usw.
aber bei so einem erfahrenen Spieler wie Lewandowski bin ich doch überrascht, wie man so die Nerven verlieren kann bzw. sich zu einer solchen Aktion hinreißen lässt. Und dann dieses ewige ungläubige Gestikuliere etc. Es nervt nur noch.
Da fand ich das gestern schön, wie Smith und Wriedt sich erst behakeln, dann aber wieder versöhnlich aufeinander zugingen, auch nochmal in der Halbzeit. So sollte es doch sein.
Mich wundert, dass es eigentlich nur Gelb gab und nicht glatt Rot. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass Fazliji für seine deutlich harmlosere Aktion (kaum Verletzungsgefahr, nur ähnlich blöd und überflüssig) drei Spiele Sperre bekommt, frage ich mich schon nach Verhältnismäigkeit und Promibonus.
Ich denke, dass hier durchaus Argumente für eine Rote Karte vorhanden sind.
Wahrscheinlich hat der VAR sich gedacht, dass er das Fass jetzt nicht aufmachen will, wenn es schon Gelb-Rot gab.
Spannend wäre gewesen, was passiert wäre, wenn es „nur“ Gelb gewesen wäre – hätte er sich dann gemeldet?
Freut mich für das Kleeblatt. Gleich mal die halbe Liga übersprungen…
Forza.