Lage am Millerntor – 18. April 2023

Lage am Millerntor – 18. April 2023

Nach Braunschweig ist für den FC St. Pauli vor dem Derby – und so ganz langsam schärfen wir den Blick. Vorher gibt es eute Abend noch einen Termin in den Fanräumen.

Niederlage gegen Eintracht Braunschweig

Wer das Ende unserer Serie nochmal nachempfinden und akustisch verarbeiten möchte, kann dies im „Nach dem Spiel“-Gespräch mit Michael tun. Er hatte sich erneut Kivi eingeladen.

Schriftlich verarbeitet hat es außerdem der South End Scum (Englisch), während der eben erwähnte Kivi es in seinem Blog auf 2hundert10 natürlich nicht verarbeiten muss, sondern eher feiern darf.

Derby

Die Pressekonferenz vor dem Spiel ist bereits morgen früh. Also so langsam kann und sollte man sich mit Freitag beschäftigen. Als Einstimmung empfehle ich Euch die historische Aufarbeitung der bisherigen Duelle: „Die Hamburger Stadtmeisterschaft – Was bisher geschah“.

Kollaustraße

Die Trainingstermine diese Woche: Gestern war trainingsfrei, heute startet die Einheit um 11.30h. Die Einheiten morgen und übermorgen sind dann nicht öffentlich.

Fanszene News

„Friede den Kurven – Krieg den Verbänden“

Kleiner Reminder: Heute, 19.10h, Fanräume.
// Twitter / Rosa Luxemburg Stiftung

FC St. Pauli von 1910 e. V.

1. Frauen nach Sieg gegen Delmenhorst und vor Reise nach London

Alles (Bericht und Fotos) zum 8:1 gegen den TV Jahn Delmenhorst findet Ihr bei Matthias von Schramm.

Außerdem wurde gestern verkündet, dass das Team in der Sommerpause die „FCSP goes UK-Tour“ des Vereins erweitert. Bereits am Dienstag (20. Juni), drei Tage vor dem Spiel der Profis bei Dunfermline, tritt man in London beim Clapton CFC im „Old Spotted Dog“ an. Dadurch, dass beide Teams in Großbritannien spielen, läuft das jetzt unter „Football has no gender Tour 2023“. Alle Infos: fcstpauli.com / Clapton CFC

Blindenfußball

Einen ausführlichen Rückblick auf den 1. Spieltag der Blindenfußball Bundesliga mit den Siegen des FCSP gegen Dortmund und Köln/Düsseldorf findet Ihr hier.

Rugby: Derbysieg!

Gestern schon kurz vermeldet, jetzt in voller Länge aus der Rugby-Abteilung:
In einem bis zum Ende spannenden Spiel konnten unsere 1. Herren am Samstag das Derby gegen den Hamburger RC gewinnen und wichtige Punkte einsammeln. Damit setzen unsere Jungs ihren Aufwärtstrend und die tollen Leistungen der letzten Wochen fort.

Es war das Spiel auf das sich alle gefreut hatten und auch wenn es am Ende für den einen oder anderen HRC Fan etwas salzig schmeckte, bereut haben dürfte keine*r der knapp 1000 Zuschauer*innen das Kommen. In einem von beiden Seiten knallhart, aber fair geführten Spiel legten unsere Jungs dabei los wie die Feuerwehr. Bereits nach neun Minuten lag der Ball zum zweiten Mal im Malfeld des Hamburger RC, es stand 14:0 und so manch Hamburger Rugby Fan wurde an alte Zeiten erinnert.

Nun sind die freilich vorbei und auch die Männer in Schwarz-Rot begannen am Spiel teilzunehmen. Angetrieben von dem wirklich agilen und äußerst umtriebigen Verbinder, nahm der HRC das Zepter an sich. Der Rest der ersten Hälfte wurde aus unserer Sicht zu einer Sondereinheit Verteidigung. Und diese saß an diesem Tag. Vorne wie hinten warfen sich unsere Mannen in die Tackles, verloren so gut wie nie die Kontrolle über die Verteidigungslinien. Sie strahlten genau das Selbstvertrauen aus, das in der Hinrunde fehlte. Nur ein Mal waren die Stürmer des HRC dann allerdings doch zu stark, sodass es nach anstrengenden 40 Minuten 14:7 aus unserer Sicht hieß.

Die zweite Halbzeit war dann nicht nur wegen der durch die Wolken brechende Sonne ein Kracher. Beide Mannschaften lieferten sich eine wahre Rugbyschlacht, mit vielen Angriffen – zugegebener Maßen mehr vom HRC – und noch viel mehr harten Tackles und Kontaktpunkten. Doch analog zur ersten Halbzeit waren wir zwar mehr in unserer Hälfte, wirklich Angst kam aber auch nicht auf. So war der zwischenzeitliche Ausgleich nach 55 Minuten durchaus verdient, die erneute Führung zehn Minuten später, nach tollem Einsatz von Dersim aber auch. Und wenn man vom Zünglein an der Waage sprechen möchte, war es diese Phase des Spiels die den Unterschied machte.

Trotz mehr Spielanteilen schafften es die Spieler in Schwarz-Rot nicht vernünftig zu punkten und verfielen jetzt etwas in Hektik. Diese führte zu Entscheidungen, die ganz sicherlich nicht die richtigen waren. So wurde es zwar richtig spannend, als der HRC den dritten Versuch legte, dafür aber die Erhöhung nicht zwischen die Stangen bekam und es statt Ausgleich nur 19:21 stand. Diesen Umstand nahmen unsere Stürmer zum Anlass noch einmal alles rauszuhauen. Nach einem energischem Paket landete der Ball zum vierten Mal im Malfeld der Barmbeker Männer. Völlig skrupellos ließ sich Johann auch diese Erhöhung nicht nehmen und kurz vor Schluss stand es 28:19.
Nicht nur Rugby-Profis konnten sich nun ausrechnen, dass selbst ein Gegenversuch nicht mehr für eine Niederlage reichen würde. Um kurz vor halb fünf strahlten viele Gesichter mit der Sonne um die Wette. Der Anschlussversuch zum 24:28 muss erwähnt werden, änderte aber nichts mehr an dem Ausgang des Tages und an der Stimmung am Rande des Feldes sowieso nicht.

Als das sehr gute Schiedsrichter*innen Team das Spiel nach 83 Minuten endlich abpfiff war die Freude auf Braun-Weißer Seite dann natürlich riesig. Insgesamt eine sehr erwachsene Leistung unserer Jungs und am Ende des Abends war der Wille und die Leidenschaft das Salz in der Suppe, das den Unterschied machte. Auch wenn Derbysiege super sind, die fünf Punkte im Abstiegskampf waren das Wichtige an diesem Tag. Das nächste Endspiel wartet nämlich direkt schon, am nächsten Samstag geht es zu Victoria Linden nach Hannover.
Wir bedanken uns bei unseren vielen Fans für die tolle Stimmung, dem souverän und unaufgeregtem Schiedsrichter*innen-Team und dem HRC für die Ausrichtung des Tages, insbesondere der Kinderspiele vorweg. // Rugby-Abteilung FC St. Pauli

Döntjes

Collinas Erben

Wer den Longread zum Derby schon durch hat und gar nicht weiß, was man mit dem restlichen Tag anfangen soll: Bitteschön! 3h22m Schiedsrichter-Podcast mit Collinas Erben!
Die gemeinsam mit dem DFB und dem jüdischen Sportverband Makkabi ins Leben gerufene Kampagne „Jahr der Schiris“ ist natürlich Thema, denn die Zahl der Unparteiischen sinkt immer weiter. Außerdem wird auch über die WM und einige Entscheidungen der bisherigen Bundesliga-Saison gesprochen.

Eredivisie

Kennt man ja: „Denkt denn niemand an die Kinder!?“ ist ein extrem bescheuerter Ausspruch im Zusammenhang mit Pyrotechnik in Fußballstadien. Auf ähnlichem Niveau rangiert „Denkt denn niemand an die Fünfjahres-Wertung?“, wenn mal wieder ein Team im Europapokal so hilflos abschenkt, wie zuletzt die Bayern bei Manchester City. Naja, okay, vielleicht wird Letzteres auch eher mit Augenzwinkern formuliert.
Doch zum Thema: Die Niederlande hat in eben dieser UEFA-Wertung gerade Portugal überholt und sich somit wichtige Startplätze erkämpft. Wenn man sich darüber freut, dann doch bitte auch gleich mit so einem Video: // Twitter

Spielabbruch in den Niederlanden

Apropos Niederlande: In der zweiten Liga wurde die Partie zwischen Breda und Willem II abgebrochen. Nach dem 0:1-Führungstreffer der Gäste in der 74. Minute flogen zum zweiten Mal Gegenstände auf das Spielfeld. Der Verband hatte die Regeln erst kürzlich verschärft.
Der Verband gab inzwischen bekannt, die verbleibende Restspielzeit ohne Fans zu Ende spielen zu lassen.
// Twitter / Statement NAC Breda

Polizeigewalt gegen Fans von Carl Zeiss Jena

Am Wochenende spielte der FC Carl Zeiss Jena in Berlin bei Lichtenberg 47.
Durch den 0:2-Auswärtssieg wahrt man die kleine Chance im Aufstiegsrennen der Regionalliga, doch dies war den mitgereisten Fans am Ende des Tages gar nicht mehr so wichtig. Zuvor hatte man eine brutale Form der Polizeigewalt erlebt.
Nehmt Euch die Zeit und lest den Bericht in Gänze, im folgenden Zitat ist wirklich nur die unrühmliche Spitze des Eisbergs erwähnt:

„Hier stellten sich nun links und rechts der Rolltreppe Polizistinnen und Polizisten in einer Art Spalier auf, durch welches die Fans einzeln hindurchgehen mussten. Der Sinn dieses Spaliers war, einfach nur ungehemmt Gewalt gegen die FCC-Fans auszuüben! Als Fan hatte man zu dieser Zeit keine Wahl: Man musste durch dieses Spalier hindurch. Die einzige Option, die man hatte, war, sensible Körperteile (insbesondere den Kopf) irgendwie zu schützen. Egal, ob jung, alt, minderjährig, männlich, weiblich: Alle FCC-Fans wurden durch Schläge und Tritte angegriffen, ohne zuvor auch nur irgendeine Form der Gewalt oder des Widerstands angewandt zu haben! Ein Beamter sprang sogar von außen an der Rolltreppe auf diese hoch, um noch Schläge gegen die Fans ausüben zu können! Schockierend ist zudem, mit welcher Präzision insbesondere die Schläge vonseiten der eingesetzten Beamtinnen und Beamten ausgeführt wurden. Durch das bewusste Schlagen gegen die Köpfe der Fans wurden schwerwiegende körperliche Schädigungen leichtfertig in Kauf genommen. Bei zahlreichen Fans dokumentieren Wunden und heftige Schwellungen im Gesichtsbereich dieses völlig irre Vorgehen der Polizei.“

Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V.

Solidarität und gute Besserung an alle Betroffenen.

Deutsche Meisterschaft U17

Kleine Feel-Good Story: Arminia Bielefeld hat am Wochenende durch ein 2:1 gegen den VfL Wolfsburg vor knapp 9.000 Fans auf der Alm die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren gewonnen. Im Tor stand dabei mit Artem Zaloha ein 15-Jähriger, der im vergangenen Jahr mit seiner Familie aus der Ukraine flüchten musste. // Twitter

FairPlay Award incoming

Es läuft die 22. Minute im Spiel zwischen Odds BK Skien und Brann Bergen in der norwegischen Premier League, als die Gäste einen langen Ball auf Stürmer Bård Finne (früher u.a. beim 1. FC Köln und 1. FC Heidenheim) schlagen. Das Laufduell mit Sondre Solholm Johansen hätte er locker gewonnen, denn der fasst sich im Sprint an den Oberschenkel. Bård Finne unterbricht daher den Angriff, den er sonst alleine auf das Tor zulaufend hätte abschließen können.
Leider wird FairPlay nicht immer belohnt, Bergen verliert das Spiel später mit 2:0. // Twitter

Zu guter Letzt

Eine neue Dimension der Gewalt… // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

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2 thoughts on “Lage am Millerntor – 18. April 2023

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