Lage am Millerntor – 12. Juni 2023

Lage am Millerntor – 12. Juni 2023

Erste Termine für den FC St. Pauli, neue Ligakonkurrentinnen für die 1. Frauen und natürlich das Antira. Die Lage am Montag.

FCSP News

Saison 2023/24: Auslosung 1. Runde DFB-Pokal

Juhu, es geht langsam wieder los. Schon bevor das Training wieder aufgenommen und mit dem Test in Dunfermline auch das erste Spiel bestritten wird, bittet der DFB um unsere Aufmerksamkeit.
Am Sonntag, 18. Juni, wird ab 17.10h im ZDF die erste Runde des DFB-Pokals ausgelost.
Der FC St. Pauli ist dann im Profitopf und wird ein Auswärtsspiel zugelost bekommen. Die möglichen Vereine hatte ich hier schon mal aufgelistet, das wiederholen wir aber sicher dann zu gegebener Zeit nochmal.

Saison 2023/24: Veröffentlichung Spielplan 2. Bundesliga

Und weiter geht es mit Terminen: Am Freitag, 30. Juni, wird die DFL online die Spielpläne veröffentlichen, erfahrungsgemäß nur mit dem Eröffnungsspiel als fester Terminierung. Dieses wird am Freitag, 28. Juli, stattfinden.

Neues von den Alten

Luca Zander folgt Rouwen Hennings und schließt sich zur neuen Saison dem SV Sandhausen in der 3. Liga an.

TV-Gelder

Das war letzte Woche bei dem ganzen Relegations-Kram untergegangen:
Der Abstieg von Arminia Bielefeld hat dem FCSP durchaus geholfen, denn dadurch konnte zur neuen Saison ein weiterer Platz im TV-Ranking gutgemacht werden. Dieser ist immerhin gut 600.000 Euro wert. Insgesamt bekommt man durch die deutlich bessere Platzierung nun 1,8 Millionen Euro mehr als in der Vorsaison, 12,4 Millionen Euro sind es insgesamt.

Happy Birthday, Kay Stisi!

Man muss die Feste feiern, wie sie feiern.
Alles Gute zum 52. Geburtstag, Legende!

Lage der Liga

Das kam dann doch eher überraschend: Eintracht Braunschweig wird mit einem neuen Trainer in die kommende Saison gehen. Michael Schiele, der die Braunschweiger nach dem Zweitligaabstieg 2021 übernommen und zum direkten Wiederaufstieg geführt hatte, wurde am Freitag von seinen Aufgaben entbunden. Überraschend kam dies zum einen, weil er mit dem Klassenerhalt wohl das gesteckte Saisonziel des Aufsteigers erreicht haben dürfte. Zum anderen hatte er erst im Januar den Vertrag bis Sommer 2025 verlängert – eine eventuelle Abfindung dürfte also nicht ganz billig werden.
Regelmäßig Gehalt von der Eintracht bezieht jetzt aber auch sein Nachfolger, Jens Härtel. Härtel war insbesondere durch seine erfolgreiche Arbeit in Magdeburg als Trainer bekannt geworden, zuletzt aber in Rostock entlassen worden.

Fanszene News

Antira 2023

Ich schrieb es schon am Freitag, internationale Schiedsrichter-Pflichten im Blindenfußball verhinderten meine Anwesenheit beim diesjährigen Antira. Zweifelsohne war es trotzdem fantastisch und gab viel Energie für die weiterhin anstehende antifaschistische Arbeit, wie man von zahlreichen Personen auf Social Media lesen konnte.

Und auch wenn es nicht mehr überrascht, so ist es doch sehr schön zu sehen, wenn zumindest Teile des Profikaders (=der Kapitän) in ihrer Freizeit auch vorbeischauen. // Twitter

Auswärts-Dauerkarte (ADK)

Auch zur neuen Saison wird es wieder eine Auswärts-Dauerkarte geben. Alle, die bereits in der vergangenen Saison eine ADK hatten, bekommen ein Vorkaufsrecht bis zum 23. Juni.
Wer bisher noch keine hatte, kann sich dafür bewerben, allerdings wird (auch aufgrund von recht kleinen Kontingenten wie bspw. in Elversberg) die Zahl von 350 ADK nicht überschritten werden.
Alle Infos: fcstpauli.com

Soli-Kunst-Auktion

Am 8. Juli könnt Ihr ab 15.00h Kunstwerke im Knust besichtigen, die es ab 17.00h zu ersteigern gibt. Mit Ausstellungsstücken von Stefanie Sargnagel, Björn Holzweg, Barbara Lüsse, Patrick Sellmann, OZ, Kai Peters, Frau Jule, Tim Brüning, Franziska Nast, Elmar Lause, Aleen Solari und anderen ist durchaus auch Fanszene-Bezug vorhanden.
Die Einnahmen werden der Mittelmeerhilfe zugutekommen, mehr Infos auf Instagram oder Facebook.

Döntjes

Hertha BSC

Heute erwartet man in Berlin die Entscheidung der DFL bzgl. der Lizenz für Hertha BSC für die kommende Saison. Internationalen Fußball wird man aber aller Voraussicht nach auch diese Saison im Olympiastadion sehen können, denn Union will für die Champions League dorthin umziehen – und die Saison 2025/26 dann sogar komplett, auch für den Ligabetrieb, während die Alte Försterei dann auf ein Fassungsvermögen von 37.000 erweitert wird.

Wenn die Entscheidung denn zu Ungunsten der Hertha ausfallen sollte, dürfte dies aber noch lange nicht das Ende des Geschichte sein, sondern Hertha hätte dann wohl noch mal bis zum 21. Juni Zeit nachzubessern oder zumindest die vorgelegten Zahlen besser zu erläutern. So zumindest hatte sich Herthas Präsident Kay Bernstein im Deutschlandfunk geäußert.

Erfolgsfan: Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan

Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit fand am Wochenende das Finale der Champions League in Istanbul statt: Man City gewann mit 1:0 gegen Inter.
Unter den Fans auch Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan, seinerseits Besitzer des Teams aus England, Bruder des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate und erstmals seit 2010 wieder bei einem Spiel anwesend. Zum Allesfahrer fehlt da zwar noch einiges, aber ’nen Schal hatte er schon mal…

Eine Reihe wichtig aussehender Männer beim Champions League Finale, u.a. Gianni Infantino, Recep Tayyip Erdogan und die Besitzer von Manchester City.
Dank der zweiten Reihe immerhin eine bessere Frauenquote als bei Hansa: Gianni Infantino (FIFA), Aleksander Ceferin (UEFA), Recep Tayyip Erdogan, (Türkei), Sheikh Mohamed bin Zayed al-Nahyan (VAE), Sheikh Mansour bin Zayed a-Nahyan (Manchester City & City Football Group) und Khaldoon Al Mubarak, (Manchester City) // (c) Michael Steele/Getty Images via OneFootball

Aufstieg 3. Liga

Die 3. Liga ist komplett. Man mag von Sandro Wagner durchaus berechtigt nicht die höchste Meinung haben, im Vergleich mit Pele Wollitz ist er aber wohl immer noch das deutlich kleinere Übel im nach unten offenen Sympathie-Ranking. Ihm ist gestern nach dem 2:1-Sieg mit der SpVgg Unterhaching im Hinspiel in Cottbus der Aufstieg in die 3. Liga geglückt. Im Rückspiel im ausverkauften Hachinger Sportpark gab es einen 2:0-Erfolg.

Im Vordergrund eine Jubeltraube aus Hachinger Spielern, im Hintergrund die jubelnde Fankurve.
Irgendwo da steht oder liegt Simon Skarlatidis, nach dem Tor zum 2:0. // (c) Jasmin Walter/Getty Images for DFB via OneFootball

Etwa zwanzig Minuten von Schluss wurde das Spiel für eine Viertelstunde unterbrochen, genauere Umstände sind mir nicht bekannt, daher alles Folgende unter Vorbehalt. Offenbar hatten Gästefans versucht, ein Tor zum Innenraum zu öffnen, was die bayrische Polizei mit einem Großaufgebot im Innenraum zu verhindern suchte, inkl. großflächigem Einsatz von Pfefferspray. Spätestens jetzt flogen auch diverse Getränkebecher und andere Gegenstände.

Im Duell Cottbusser Gästefans gegen die bayrische Polizei möchte ich mich wirklich nicht für eine Seite entscheiden müssen und belasse es daher dabei. Die Polizei blieb jedenfalls anschließend im Innenraum und stellte sich teilweise auch vor die Cottbusser Bank, was dann (zurecht) den Unmut von Wollitz heraufbeschwor.

Nach etwa einer Viertelstunde wurde das Spiel fortgesetzt, Unterhaching erzielte noch das 2:0 und durfte den Aufstieg feiern, inkl. jetzt schon legendärer Interviews (siehe „Zu guter Letzt“).
Die Aufstiegssituation in den Regionalligen bleibt, so sehr man Pele Wollitz den Klassenerhalt auch gönnen mag, trotzdem ein kompletter Mist. Meister müssen aufsteigen (so sie denn wollen). Eine Ligen-Reform auf vier Regionalligen scheint hier weiterhin der einfachste Weg, scheitert aber weiterhin am Widerstand einzelner Landesverbände.

Aufstieg 2. Bundesliga (w)

Nichts sollte mir egaler sein, als die Frage ob der HSV oder Viktoria Berlin den Aufstieg in die 2. Bundesliga der Frauen gelingt, abgesehen von der auch hier greifenden Ungerechtigkeit, dass man als Meister noch lange nicht aufgestiegen ist.
Allerdings ist es für die Regionalliga Nord natürlich schon relevant, ob man das deutlich professioneller organisierte Team des HSV noch ein weiteres Jahr „mitschleppen“ muss, welches schon dieses Jahr 25 von 26 Spielen gewann. Ähnliches gilt aber natürlich auch für die Regionalliga Nordost, wo Viktoria Berlin aufgrund finanzieller Förderung ebenso professionell unterwegs ist.

Jedenfalls gewann der HSV gestern vor etwa 1.800 Zuschauer*innen im Sportpark Eimsbüttel gegen Viktoria Berlin mit 3:0 (1:0) und steht somit zumindest schon mal mit einem Bein in der 2. Liga. Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag um 17.00h in Berlin statt und wird live auf Sport1 übertragen.

Aufstieg Regionalliga Nord (w)

Kommen wir zunächst zu den klaren Fakten: Werder Bremen II und Eintracht Braunschweig stehen als Aufsteigerinnen zur neuen Saison fest. Während Werder II gestern den HSV II im letzten Spiel der Aufstiegsrunde mit 1:0 besiegte und somit in die RL Nord zurückkehrt, gewann Braunschweig das Spiel der beiden Niedersachsen-Meisterinnen gegen die SpVg Aurich mit 4:1 (2:0).

Ein weiteres Team würde dann aufsteigen, wenn der HSV den Aufstieg in die 2. Liga fix macht. In dem Fall würden HSV II und Aurich am 25. Juni noch ein Entscheidungsspiel bestreiten.

B-Juniorinnen Bundesliga (w)

Um diese Liga haben wir uns bisher aufgrund mangelnder braun-weißer Relevanz nicht gekümmert. In Zukunft werden wir das auch vorerst nicht mehr tun müssen, denn die Liga wird im Sommer 2024 eingestellt.
Schade, sagen (viele) Beteiligte. Bringt eh nichts, sagt der DFB.

Tendieren würde ich da eher zu Ersteren, denn eine eventuell (noch) mangelnde Qualität wird ja durch die Abschaffung der Liga in den dann eher regional aufgestellten Ligen nicht besser, eher im Gegenteil. Der DFB hingegen wünscht sich eine bessere Integration der Mädchen in den Fußball der Jungs. Mag funktionieren und sinnvoll sein, ein funktionierender Ligabetrieb für Mädchen wäre aber imho der bessere Weg, braucht aber natürlich auch Geduld.
Ausführlicher aufgeschrieben wurde das alles beim RBB.

Zu guter Letzt

Und dann war da noch Patrick Hobsch (SpVgg Unterhaching). (Twitter)

Forza St. Pauli!
// Maik

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6 thoughts on “Lage am Millerntor – 12. Juni 2023

  1. Die in meinen Augen einfachste Lösung für den gesicherten Aufstieg in die 3. Liga für alle Regionalliga-Meister wären immer noch 5 Absteiger aus der 3. Liga. Aber da wird sich wahrscheinlich auch wieder jemand gegen sperren …

    1. Puh… das wäre ein Viertel der Liga, während in den oberen beiden Ligen durch die Relegation nicht mal mehr ein Drittel absteigt.
      Klar, kann man so sehen, wäre für mich aber auch zu viel.

  2. Eine Regionalliga-Reform würde 18 Mannschaften/Vereine direkt betreffen, die Einführung eines fünften Absteigers nur eine. Aber zum Glück sind das für uns nur Randnotizen.

    1. Im Zuge der Reform könnte man endlich auch die „Zweiten“ rausschmeissen und in ein eigenes System packen – dann wäre das sogar fast plus/minus null 😉

      1. Die Zweiten raus und von mir aus die Zahl der Vereine aufstocken und im Gegenzug so viele Absteiger, daß die Meister auch aufsteigen.

        Mal was Anderes: wenn Hertha runter muß, Arminia bleibt – wie würde sich das denn auf die finanzielle Situation bei uns auswirken? Weil die einen dann hal drinnen bleiben und Hertha raus fiele… Hat das schon wer ausgerechnet?

  3. Hertha hat die Lizenz bekommen, somit sind eventuelle Spekulationen bzw. Streit um den letzten Doch-nicht-Absteiger erledigt…

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