Viel Flutlicht für den FC St. Pauli

Viel Flutlicht für den FC St. Pauli

Kurz nach dem Pokalspiel geht es für den FCSP nach Elversberg, dazu zweimal freitags Zuhause gegen den HSV – die DFL hat die Ansetzungen der Spieltage 11 bis 15 veröffentlicht.
(Titelbild: Stefan Groenveld)

Am Donnerstag wurden von der DFL die zeitgenauen Ansetzungen für die Spieltage 11 bis 15 veröffentlicht. Da man bereits am Freitag in Elversberg spielt, wird das Pokalspiel gegen Schalke 04 am 31.10. stattfinden. Damit ist der FC St. Pauli in den kommenden Wochen wie folgt im Einsatz:

  • Sa, 28.10.23, 13:00 Uhr – FC St. Pauli vs. Karlsruher SC
    11. Spieltag, 2. Bundesliga
  • Di, 31.10.23, ??:?? Uhr – FC St. Pauli vs. FC Schalke 04
    2. Runde DFB-Pokal
  • Fr, 03.11.23, 18:30 Uhr – SV Elversberg vs. FC St. Pauli
    12. Spieltag, 2. Bundesliga
  • Fr, 10.11.23, 18:30 Uhr – FC St. Pauli vs. Hannover 96
    13. Spieltag, 2. Bundesliga
  • Sa, 25.11.23, 13:00 Uhr – Hansa Rostock vs. FC St. Pauli
    14. Spieltag, 2. Bundesliga
  • Fr, 01.12.23, 18:30 Uhr – FC St. Pauli vs. Hamburger SV
    15. Spieltag, 2. Bundesliga

Warum nicht früher?

Keine Frage, Spiele erst Anfang Oktober zeitgenau ansetzen, die bereits Ende Oktober stattfinden, ist zu spät. Viel zu spät. Die DFL wartete mit diesen Ansetzungen wohl auf die Ansetzungen der 2. Runde des DFB-Pokals. Die wiederum wurde erst jetzt vollzogen, weil zwei Partien erst letzte Woche stattfanden. Denn der FC Bayern München und RaBa Leipzig spielten am Pokalwochenende im August den DFL-Supercup aus. Und alle anderen, Clubs, Fans und Medien, mussten für dieses äußerst unwichtige Event nun bis Anfang Oktober warten.
Warum man die Auslosung nicht vorher machte und auf zwei Losen halt München/Münster und Leipzig/Wiesbaden draufstand? Keine Ahnung (Edit: Wobei das mit dem Heimrecht von Münster etwas komplexer geworden wäre). Viel wichtiger: Warum der Supercup unbedingt am Pokalwochenende ausgespielt werden musste? Keine Ahnung. Wie wichtig der DFL und dem DFB die Fans sind? Da habe ich eine Idee…

Für Auswärtsfahrer*innen ist die späte Terminierung natürlich ein komplettes Desaster. Gerade auswärts in Elversberg an einem Freitag bedeutet halt, dass da im Zweifel ein Urlaubstag genommen werden muss, der besser drei Monate als drei Wochen vorher beantragt werden sollte. Aber nicht nur Auswärtsfahrten leiden unter der späten Ansetzung. Millionen von Menschen planen ihr Wochenende rund um ihren Lieblingsclub oder besser: Sie planen ihn gerne in ihr Wochenende ein. Wenn da eine Ansetzung erst drei Wochen vorher erfolgt, dann haben alle Nachteile, auch weil sicher weniger Leute vor TV-Bildschirmen sitzen, da eben nicht auf Ansetzungen gewartet wurde, sondern schon zugesagt wurde den Geburtstag von Tante Erna zu feiern. Auch die Planungen der Clubs für ihre Auswärtsfahrten und Heimspiel-Organisation, sowie jene Planungen der Medien rund im die Spiele, leidet massiv unter der späten Ansetzung.

Es gibt also kein echtes Argument für die späte Ansetzung. Nur damit es geile TV-Bilder gibt, wenn irgendein Dumpf-Verein das „Glück“ hat, die „großen Bayern“ zugelost zu bekommen und der Vize-Präsident sein unfassbares Glück direkt in die Kamera glucksen darf (Grüße an Stefan S., von dem habe ich die Wortwahl geklaut), wird es nicht gewesen sein? Den Supercup am Pokalwochenende auszutragen und damit alle weiteren Pläne zu erschweren, ist jedenfalls nicht die beste Idee gewesen, so viel ist klar. Denn mit solch späten Ansetzungen verliert der Fußball auf allen Ebenen. Ob das in den Führungsetagen von DFB und DFL klar ist, muss leider stark bezweifelt werden.

Hamburg, Deutschland, 23.09.2023, 2. Bundesliga, Fussball - Marcel Hartel feiert seinen Treffer zum 1:0 für den FC St. Pauli im Spiel gegen den FC Schalke 04. - Copyright: Peter Boehmer DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video.
Marcel Hartel bekommt am Dienstag, den 31.10. erneut die Chance gegen Schalke 04 ein Tor zu erzielen.
(c) Peter Böhmer

Drei Spiele in sechs Tagen

Zurück zur Ansetzung:
Der FC St. Pauli darf sich also auf vier Flutlichtspiele freuen (3x Liga, 1x Pokal). Ob man sich aber wirklich darüber freut, dass es nach dem Pokalspiel (31. Oktober) bereits am Freitag in Elversberg (03. November) weitergeht? Nein, sicher nicht. Aber hier eine faire Ansetzung zu finden, ist auch nicht einfach. Einzig die Partie zwischen Hannover und Eintracht Braunschweig ist eine, bei der keiner der Clubs unter der Woche im Pokal gefordert wird. Das Spiel findet, vermutlich auch aus Sicherheitsgründen, am Sonntag statt. Warum man sich aber dafür entschied, dass gerade das Spiel zwischen Elversberg und dem FCSP freitags sein soll, also jenes, welches für das Gästeteam die weiteste Anreise an diesem Wochenende bedeutet?

Vorher kommt aber erstmal der Karlsruher SC ans Millerntor. Am Samstag (28. Oktober). Das bedeutet, dass der FC St. Pauli drei Spiele in sechs Tagen bestreiten wird. Das ist auf der einen Seite natürlich eine gute Vorbereitung auf die vielen Englischen Wochen in der kommenden Saison, nachdem der Pokal geholt wurde und man in der Europa League antritt. Für z.B. die SpVgg Fürth, die am Freitag spielen, dann unter der Woche Pokal in Unterhaching und dann erst wieder am Samstag, ist das Los aber sicher sehr viel besser gefallen.

Samstag in Rostock, Derby am Freitag

Nach dem Auswärtspiel in Elversberg, kommt es zu drei Spielen, bei denen deutlich mehr auch abseits des Rasens los sein könnte: Erst kommt Hannover 96 freitagsabends ans Millerntor (10. November). Es folgt eine weitere Länderspielpause, ehe es dann am Samstag (25. November) zum allseits beliebten Auswärtsspiel nach Rostock geht. Erneut am Freitagabend (01. Dezember) empfängt der FC St. Pauli dann den HSV am Millerntor. Es ist das fünfte Aufeinandertreffen beider Teams in Serie, welches am Freitag stattfinden wird (davor einmal am Montag und nochmal am Freitag – das letzte Spiel bei Tageslicht war im Februar 2020).

Nach dem rauschhaften Derbysieg und der Versenkung der Kogge, steht dann am 05./06. Dezember schon das Achtelfinale im DFB-Pokal an. Da könnte der FC St. Pauli ja auch noch in der Verlosung sein. Zwei Ligaspiele folgen dann noch: In Osnabrück und Zuhause gegen Wiesbaden. Die DFL schickte in ihrer Meldung zur jetzt erfolgten Ansetzung hinterher: Die zeitgenauen Ansetzungen dieser Partien erfolgt nach der Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinals, also voraussichtlich in der Kalenderwoche 45 (06. bis 10. November). Das ist immerhin etwas mehr Zeit zur Planung.

// Tim

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8 thoughts on “Viel Flutlicht für den FC St. Pauli

  1. „Warum man die Auslosung nicht vorher machte und auf zwei Losen halt München/Münster und Leipzig/Wiesbaden draufstand? “
    Es gibt 2 Töpfe, Amateure und Profis. Es müssen ja nicht immer der Profis gewinnen.

  2. Also ich denke nicht dass die DFL da groß auf die Fans und Vereinsmitglieder Rücksicht nimmt.
    Wenn dann müssen da Veränderungen durch die Vereine selbst angeregt werden. Und, naja, St. Pauli hat jetzt erst zu drei Samstagabendspielen nach Gang ja gesagt.
    Im Endeffekt lässt Geld jede Kritik verstummen.

  3. Im DFB haben wir inzwischen aber einen Menschen sitzen, zu dem wir hoffentlich noch einen kurzen Draht haben. Zwar ist die Liga nicht sein Kerngeschäft, mitreden wird er – wie ich ihn bisher erlebe – aber sicherlich.

    Dazu hat selbst das Fachmagazin heute auch noch einen Kommentar zum Thema „späte Ansetzungen“ veröffentlicht.

    So ganz allein mit unserem Anliegen scheinen wir also nicht zu sein. Ich hoffe einfach mal, dass es künftig wenigstens etwas besser wird.

  4. Ich verstehe nicht warum man das Pokalergebnis und Auslosung der Supercupteilnehmer abwarten muss.
    Es wird doch eh kaum berücksichtigt ob man noch im Pokal, wie man ja am FCSP sieht, da sind es 3 Spiele in 6 Tagen. Wenn das scheinbar okay ist, bedeutet das also, dass die einzige nicht mögliche Kombination „Sonntag Liga – Pokal – Freitag Liga“ ist.
    Kann der DFB da nicht einfach den Spieltag ganz normal planen und Bayern und Leipzig nicht die Kombination Sonntag/Freitag geben, damit sie dann für den unwahrscheinlichen Fall des Weiterkommens 2 Tage Pause Zwischen Liga und Pokal haben?

    Dass der Super Cup der Grund für die späte Ansetzung ist überzeugt mich nicht so recht. Mit ein wenig Pragmatismus kann man das auch alles schon deutlich früher festlegen.

  5. Im Prinzip werden doch die großen bevorzugt. 3 Spiele in 6 Tagen ist zwar machbar, aber für gewisse Vereine unzumutbar. lt. bekannten wollten die doch das fanfreundlich machen. weite Wege eher Samstag und nahe Begegnung ginge schon mal Freitags. Wobei Berlin Sa . Abend zwar schön war, aber es soll ja kein Zug zurück mehr nach Hamburg fahren können. Ich wohne zwar da nicht, aber für die relativ geringe Entfernung ist man gezwungen entweder zu übernachten, mit Auto, oder gechatertten Bus. Würde mich mal interessieren, ob man soviel Busse zusammen bekam? fanfreundlich ist das nicht immer. Haben Angst, das zuviel paulianer kommen. Da ich in der Nähe von Düsseldorf wohne, weiß ich jetzt schon. Für das Freispiel im Januar wird bestimmt grosse Resonanz da sein. Ab heute bekommen die lauterrer ihre Karten, bzw.können die ordern. Pro Bestellung nur 2 Karten bei 4 € Versand. Anfrage für das Spiel lag bei 120.000. denke so oder so wird die Hütte voll. Am besten wieder mit 5 stelliger Zahl an Gästen. Werden voraussichtlich lauterrer Fan treffen am Samstag im Ürige und Sonntag bei DEG- Mannheim. Hat er Karte für. paulianer und Eishockey Fans sind schon leidensfähig. Forza, immer weiter vor!

  6. Drei Spiele an einem Freitag finde ich eher suboptimal. Da ich fast 400 km zu Heimspielen fahre heißt das immer Vorarbeiten und um 12 zur Bahn oder Urlaub.
    Auf jeden Fall wird´s beim Derby mit Hamburger Dom nicht nur im Stadion spannend. Mal sehen was sich die Behörden da so einfallen lassen.

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