Lage am Millerntor – 18. Oktober 2023

Lage am Millerntor – 18. Oktober 2023

Die heutige Lage rund um den FC St. Pauli: Ein Länderspieltor, viele Karten und ein Touchdown von vor zehn Jahren.

FCSP-News

Kollaustraße

Es ist Herbst, gestern Nacht war Frost – Erkältungszeit.
Wie schon am Montag fehlten mit Sascha Burchert und Sören Ahlers zwei Torhüter, außerdem Elias Saad. Gestern meldete sich auch Etienne Amenyido erkältet ab.

Wieder dabei war hingegen etwas überraschend Manolis Saliakas, der nach seiner Nicht-Berücksichtigung im zweiten Spiel Griechenlands so schnell wie möglich zurückreiste und gestern noch individuell trainierte.

Länderspiele

Erst im Verlauf des heutigen Tages wieder in Hamburg zurückerwartet werden Connor Metcalfe und Jackson Irvine. Die beiden spielten gestern Abend noch im britischen Brentford für Australien gegen Neuseeland.
Während Metcalfe von Beginn an spielte (und in der 81. ausgewechselt wurde), wurde Irvine in der 66. Minute eingewechselt – und erzielte zehn Minuten später den 2:0-Endstand.

Lage der Liga

Hertha BSC macht es den eigenen Fans aktuell leicht, alles mit etwas Galgenhumor zu nehmen. Ein Präsident, der sich auf der Geschäftsstelle verletzt und daher zur Mitgliederversammlung aus dem Krankenhausbett spricht, ein Aufsichtsratschef, der seinen Rücktritt kurz vor der Versammlung über die Medien verkündet, 99,1 Millionen Euro Verlust in der Abstiegssaison. // Spiegel

Da passt es ins Bild, wenn der zum Überleben notwendige Investor (777) selbst Schlagzeilen macht und von Medien als zahlungsunfähig dargestellt wird. // josimarfootball.com

Neues von den Alten

Denkwürdiges Mini-Comeback von Guido Burgstaller in Österreichs Nationalteam:
Nachdem er seine Karriere dort eigentlich längst beendet hatte, folgte er jetzt der erneuten Nominierung und wurde beim 1:0 in Aserbaidschan (welches die Qualifikation für die EURO2024 bedeutet) eingewechselt. Und was soll ich sagen: Legendär, GB9!

  • 82. Minute: Einwechslung für Sasa Kalajdzic
  • 90. +2: Rudelbildung, Gelbe Karte
  • 90. +4: Foulspiel, Gelb-Rot

Döntjes

Vier Rote Karten und drei späte Tore

Für die Allesfahrer von TuS Ennepe II unter Euch ist das natürlich alles schon uralt, alle anderen sind hierfür aber vielleicht empfänglich:
Die Kreisliga B in Lüdenscheid erlebte am 1. Oktober ein sensationelles Comeback von TURA Brügge. 0:2 Rückstand, Ausgleich, dann 2:4 Rückstand in der 71. Minute. Es folgten zehn wilde Minuten, in denen beide Teams in den Minuten 75, 80, 81 und 85 immer brav abwechselnd von Schiedsrichter Detlev Dräger eine Rote Karte gezeigt bekamen. Erstaunlich, zumal es bis dahin im Spiel insgesamt nur drei Gelbe Karten gegeben hatte.
Mit Neun gegen Neun ging es also in die Schlussphase – und TURA kam zurück:

  • 90. Minute: Marcel Schmidt zum 3:4
  • 90. +5: Justin Krugmann zum 4:4
  • 90. +6: Marcel Schmidt zum 5:4

Verlieren, um zu gewinnen

Alle bekloppt, mal wieder.
Irland hat die Quali für die EURO2024 in Deutschland klar verpasst – eigentlich. Über die Gruppenphase zumindest wird dies nicht mehr gelingen.
Doch es gibt noch eine Hintertür über die drei Play-off-Plätze aus der Nations League. Fair enough, darf man meinen, so ist das Reglement.

Doch hier wird es jetzt kompliziert, weil beide Wege ineinandergreifen. Denn wenn man mit demselben Team in zwei Wettbewerben teilnimmt, aus denen man sich auf unterschiedlichen Wegen qualifizieren kann, so kann es doppelte Qualifizierungen geben. Für diesen Fall rücken dann andere Teams nach.
Ich will Euch nicht mit komplizierten Details langweilen, aber für Irland wäre es sehr wichtig, dass die Niederlande sich über die normale EM-Quali qualifizieren – in dem Fall (und abhängig von ein paar weiteren Ergebnissen) könnte Irland eben noch ein Nachrücker für die PlayOffs über die Nations League werden. Wie praktisch, dass Irland mit einer Niederlage gegen die Niederlande dabei helfen kann. // kicker

Sportwetten-Skandal um Italiens Nationalelf

Fabrizio Corona heißt der Mann, der der Squadra Azzura momentan am gefährlichsten werden kann – und das als Paparazzo.
Nicolò Fagioli (22), Profi bei Juventus Turin, war der erste Name, der im aktuellen Skandal um Sportwetten fiel und der inzwischen mit den Behörden zusammenarbeitet. Zwar darf man in Italien legal wetten, nicht aber als Profisportler in der eigenen Sportart, was Fagioli getan hat und der dabei mehr als eine Million Euro verloren haben soll. Aufgrund seiner Kooperation mit den Behörden kommt er nun um eine langjährige Sperre herum, wird für sieben Monate gesperrt und kann fünf weitere Monate durch Auflagen ableisten, unter anderem durch eine Therapie gegen Spielsucht.
Mit Sandro Tonali (23, Newcastle United) und Nicolò Zaniolo (24, Aston Villa) stehen zwei weitere Spieler im Fokus, dort hineingesetzt hat sie Fabrizio Corona. Der Verband schickte sie daraufhin vom Nationalteam zum eigenen Schutz nach Hause. // 11Freunde / Sportschau

Italien bangt noch um die EM-Quali, nach der gestrigen Niederlage in England läuft alles auf ein Finale gegen die Ukraine Ende November hinaus – welches übrigens in Leverkusen ausgetragen wird.

VAR-App für die DFL

Hahaha, ja, das wird super.
Ich möchte unbedingt eine Voting-Funktion und In-App-Käufe. (Spaß… abwarten.)
Allerdings wird die App wohl „frühestens im Verlauf der Rückrunde“ zur Verfügung stehen, sagte DFB-Innovations-Leiter Jochen Drees der dpa. // kicker

Touchdown mit Hirntumor – zehn Jahre später

Es gibt genug schlimme Dinge in der Welt, aktuell. Zeit für etwas Herzerwärmendes:
Der siebenjährige Jack Hoffman lief im April 2013 zu einem Touchdown für die University of Nebraska, dem ihm beide Teams aufgrund eines Hirntumors ermöglichten und anschließend mit ihm feierten: (Twitter)

Wie erwähnt, sind seit diesem Moment der Sportgeschichte zehn Jahre vergangen. Jack Hoffman geht es gut, er spielt selbst Football, hat mit seiner Familie eine Charity-Organisation für pädiatrische Hirntumorforschung gegründet und traf kurz nach seinem medialen Highlightmoment auch noch den damaligen US-Präsidenten Barack Obama. Die ganze Story (Longread): Husker Extra

Gewaltvorwurf gegen Legia-Profis nach Spiel in Alkmaar

Ja, hier bin ich auch spät dran, aber das könnte insgesamt noch spannend werden – danke an Paul für den Hinweis. Was war passiert?
Nach dem Conference League-Spiel zwischen AZ Alkmaar und Legia Warschau am Donnerstag (5. Oktober) waren zwei Spieler von Legia festgenommen worden. Diese sollen nach dem Spiel Mitarbeiter von Alkmaar angegriffen haben, weil dem Bus von Legia die Abreise zunächst nicht ermöglicht wurde. Beide wurde erst am Samstag nach dem Spiel freigelassen.

Interessant wird es nun durch die politische Dimension des Vorfalls, denn sogar Polens Regierung (die sich ja bis zum vergangenen Wochenende noch im Wahlkampf befand) schaltete sich ein, neben der Verhaftung war auch der Umgang mit den Gästefans ein Thema. // Sportschau
Alkmaar war letzte Saison bereits beim Heimspiel gegen West Ham „medial auffällig“ geworden.

Zu guter Letzt

Pyrotechnik ist kein Kindergarten!!!
Eigentlich… // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

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5 thoughts on “Lage am Millerntor – 18. Oktober 2023

    1. Solange es noch keine gute und vor allem frei zugängliche Alternative gibt, die auch medial angenommen wird, tue ich mich (offensichtlich) sehr schwer damit.
      Aber ich versuche es, zumindest in der eigenen Ausspielung der Inhalte bespielen wir Mastodon und BlueSky gleichwertig.

  1. Weiß jemand, ob Eric da Silva Moreira weiter (seit Montag wieder) bei den Profis trainiert? Da sowohl Saad als auch Amenyido eventuell wegen Erkältung ausfallen, könnte man ihn nach Paderborn mitnehmen. Er hat übrigens Sonntag bei der U19 interessanterweise Linksaußen anstatt Rechtsaußen gespielt und das wirklich gut.

    1. Das war auch mein erster Gedanke – es ist ja auch bei uns im Stadion meistens nicht möglich, die kicker-App zu öffnen, um sich die anderen Spielstände anzuschauen…

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