Auch gegen den SV Wehen Wiesbaden zeigt der FC St. Pauli eine sehr gute Leistung und muss sich massiv darüber ärgern, viel zu wenig daraus gemacht zu haben.
(Titelbild: Peter Boehmer)
Man hat sich bereits daran gewöhnt, dass der FC St. Pauli in dieser Saison auf dem Platz das Zepter voll und ganz in die Hand nimmt. Da der SV Wehen Wiesbaden unter Markus Kauczinski nun auch nicht gerade dafür bekannt ist, dass er versucht, den Gegner mit langen Ballbesitzpassagen auseinanderzuspielen, konnte man das, was da am Sonntag auf dem Platz passierte, so oder so ähnlich erwarten. Und wenn man sich die Hinrunde und besonders die letzten Spiele des FCSP angeschaut hat, dann dürfte der Wiedererkennungswert während dieser 90 Minuten ebenfalls relativ hoch gewesen sein.
Keine personellen Wechsel beim FCSP
Ich verzichte mal auf den üblichen „Die Aufstellung“-Abschnitt, weil er schnell abgehandelt ist. Der FC St. Pauli verzichtete auf personelle Veränderungen in der Startelf. Der SV Wehen Wiesbaden veränderte, nach der Niederlage gegen Braunschweig, sein Team auf vier Positionen. Der wohl aufregendste Spieler der Gäste, Hyun-ju Lee, fehlte aufgrund eines Infektes.
In den Formationen tat sich beim FCSP nichts. Das 5-2-3 wurde, wie während der gesamten Hinrunde, erneut sehr flexibel interpretiert. Die Gäste stellten sich in einem 5-4-1 dagegen. Ich habe keine Ahnung, ob sie sich in offensiver Formation anders positioniert hätten. Denn man sah sie einfach zu keiner Zeit auf dem Platz. Und allein das sagt bereits viel über den Spielverlauf aus.
Überlegenheit, die fast wehtut
Zurück zum Zepter, das der FC St. Pauli übernahm. Es war vor Anpfiff bereits zu befürchten, dass Wiesbaden mit einem großen Bus als Abwehrchef auflaufen und wenig Interesse an eigenen Offensivbemühungen haben würde. Vielmehr zeigten sie das, was alle von ihnen erwarteten und stellten sich im 5-4-1 ganz tief hinten rein. Auf diese Spielweise zeigte sich der FCSP aber sehr gut vorbereitet.
Bei eigenem Ballbesitz war vor allem interessant, wie der FC St. Pauli in vorderster Reihe agierte. Denn den Ball über die erste Pressinglinie zu bekommen, war nicht nur keine Herausforderung, es gab schlicht keine erste Pressinglinie von Wiesbaden im offensiveren Bereich. Sie schenkten alles, was sich mehr als 45 Meter vor dem eigenen Tor befand, einfach her. Entsprechend konnte der FCSP oft völlig problemlos in seinem 2-3-Aufbau agieren. Das mag aber auch daran liegen, weil sie das inzwischen wirklich sehr sicher und zumeist sauber ausspielen. Die Gegenwehr von Wiesbaden mag vielleicht größer gewesen sein in diesen Zonen, aber der FCSP ließ es einfach so aussehen, als stelle es kein Problem dar, sich nach vorne durchzuspielen.
Offensivreihe erzeugt Dynamik
Womit wir dann bei der vorderen Reihe wären. Dort tat sich wie gewohnt relativ viel. Und das sorgte für viele Probleme bei Wiesbaden. Während Dapo Afolayan nahezu konsequent an der Seitenlinie kratzte, sprang Elias Saad oft zwischen Außenlinie und der Position als Partner neben Johannes Eggestein hin und her. Wobei das auch nicht so richtig passt. Denn wenn Saad etwas weiter in die Mitte rückte, dann bewegten sich Eggestein und Marcel Hartel aus ihren hohen Positionen in die Zwischenräume, um die gegnerischen Innenverteidiger aus der Kette herauszuziehen. Besonders der rechte Innenverteidiger, Martin Angha, ließ sich oft locken.
Sowieso lief vieles im Sinne des FCSP. Zwar saß das Aufbauspiel nicht immer richtig sauber, aber die verlorenen Bälle konnten, vor allem im ersten Abschnitt, immer schnell wieder zurückerobert werden. So rollte Angriffswelle um Angriffswelle auf den geparkten Autobus zu. Und der FC St. Pauli spielte sich gut, teilweise sogar sehr gut durch die engen Reihen. Immer wieder gelang es durch kluge Bewegungen, die Gäste zu Entscheidungen zu nötigen und somit die spärlich vorhandenen Räume zu öffnen.
Ein Treffer, wo mehrere sein müssten
Ihr wisst, was jetzt folgt. Der Abschnitt, bei dem ich etwas von „Alles super, aber das Tor fehlte“ schreibe. Also: Der FC St. Pauli machte vieles richtig im ersten Abschnitt, verpasste es aber mehrfach, die fast schon unangenehm deutliche Überlegenheit in einen eigenen Treffer umzumünzen. 11-0 Torschüsse, 73 Prozent Ballbesitz, 180 erfolgreiche Pässe in der gegnerischen Hälfte (Wiesbaden brachte über 90 Minuten insgesamt nur zehn Pässe mehr zum Mitspieler, egal wo auf dem Feld) – die erste Halbzeit war ein Sinnbild der Dominanz des FCSP in der Hinrunde 23/24. Aber dass es trotz dieser drückenden Überlegenheit noch 0:0 stand, war ebenfalls sinnbildlich.
Unverändert ging es im zweiten Abschnitt weiter. Das war schon bemerkenswert, weil Wiesbaden wirklich gar kein Bein auf den Platz bekam, nur hinterherrannte und trotzdem weder personell, noch taktisch etwas veränderte. Der Führungstreffer des FC St. Pauli kurz nach der Pause war zu diesem Zeitpunkt so überfällig wie selten.
Auch in der Folge änderte sich am Spielverlauf nichts. Vielmehr wurden die Chancen des FCSP, die im ersten Abschnitt zwar hochkarätig waren, aber nicht auf das Wiesbadener Tor flogen, nun noch zwingender. So entwickelten sich Privatduelle zwischen SVW-Torwart Stritzel und einigen FCSP-Spielern. Stritzel gewann fast alle.
Mangelhafte Effizienz
Wir müssen hier ehrlich sein und fragen, ob das noch Pech ist oder ob es einfach ernsthafte und nicht ohne größere Veränderungen lösbare Probleme in Sachen Chancenverwertung gibt. Klar, die Spieler vergeben die Chancen nicht absichtlich. Aber dass es dem Team bei der Fülle an Chancen nicht gelingt, dieses Spiel frühzeitig zu entscheiden, ist ein ernsthaftes Problem. Da kann niemand von ausgenommen werden. Auch Torschütze Marcel Hartel nicht, der bereits im ersten Abschnitt drei Chancen hatte, von denen mindestens eine zum Treffer hätte führen müssen. Auch Johannes Eggestein nicht, der nun bereits längere Zeit auf einen Treffer in der Liga wartet. Auch Jackson Irvine und Elias Saad nicht. Sie alle hätten mehr oder überhaupt Tore erzielen müssen.
Fabian Hürzeler erklärte nach der Partie, dass der FCSP seine „Identität“ vermissen ließ, weil man erneut nicht zu Null gespielt hat. Das stimmt natürlich und an dem Ballverlust und der Art der Rückverteidigung vor dem Ausgleich kann man vieles kritisieren. Sowieso war mit zunehmender Spieldauer auch eine zunehmende Unachtsamkeit in der Rückverteidigung beim FCSP zu bemerken. Auf der anderen Seite hat das Team bis zur Schlussviertelstunde keinen einzigen Torschuss von Wiesbaden zugelassen, zeigte also genau das, was sie so auszeichnet, lange Zeit.
Man muss diese beiden Themen, mangelnde Effizienz und erneuter Gegentreffer, nicht miteinander vergleichen. Wie so oft, hätte dem FCSP eine der Leistung angemessene Ausbeute in einem dieser Bereiche genügt, um das Spiel zu gewinnen. Doch aus meiner Sicht ist das größere Problem, als wenige Torschüsse zuzulassen und sich dabei auch mal einen Gegentreffer zu fangen, dass man es erneut verpasste, den Gegner durch eigene Treffer unangespitzt in den Boden zu rammen. Das Gegentor fiel zu einem Zeitpunkt, als der FCSP locker und leicht schon mit vier, fünf Toren hätte führen müssen.
Hinrunde in a Nutshell
Der SV Wehen Wiesbaden holt also einen Punkt beim FC St. Pauli und dürfte selbst gar nicht so genau wissen, wie sie das geschafft haben. So ist dieses letzte Spiel des Jahres wie schon erwähnt ein Sinnbild für die Hinrunde des FC St. Pauli. Es ist ein unfassbar hohes Niveau, auf dem sich das Team bewegt. Es gibt kein Team in der Liga, welches besseren Fußball spielt. Und trotzdem ist die Freude darüber getrübt. Denn ungeschlagen durch diese 17 Partien zu marschieren ist zwar ein großer Erfolg. Dass sich unter diesen 17 Spielen aber neun Unentschieden befinden, ist angesichts der Leistungen fast schon dramatisch.
So hat der FC St. Pauli zwar ein fantastisches Jahr 2023 gespielt, steht völlig verdient auf einem Aufstiegsplatz und darf sich darüber freuen. Das Team nimmt aber auch einen großen Arbeitsauftrag mit in die Wintervorbereitung und wird versuchen, den Ärger über verpasste Chancen in noch mehr Energie umzuwandeln. K(l)eine Atempause – Geschichte wird gemacht!
Immer weiter vor!
// Tim
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Puhhh..
Dass nach dieser Hinrunde nur 33 Punkte stehen ist ein schlechter Witz. Und es macht mich wirklich fertig jede Woche die gegnerischen Trainer zu sehen, die ihr Glück kaum fassen können einen Punkt geholt zu haben, weil wir es mal wieder nicht geschaftt haben ein zweites und drittes Tor zu machen und uns dann mal wieder bei Führung auskontern lassen.
17 Spiele ungeschlagen, aber nur ein (!) einziger Zu-Null-Sieg (Elversberg). In der RR 22/23 war es unsere große Stärke Führungen über die Zeit zu bringen. Diese Fähigkeit ist nun komplett weg und damit auch das Vertrauen des Teams und der Fans in diese Fähigkeit: Spätestens nach dem Lattentreffer von WW wusste doch wirklich jeder, was als nächstes passieren wird.
Dieser Makel ist zum Glück so groß, dass Trainer, Sportdirektor und Team diesen nicht ignorieren können und so niemand dazu verleitet wird sich seiner Sache zu sicher zu sein und ein paar Prozente nachzulassen sondern alle daran arbeiten werden.
Hürzeler hat ja auf der PK bereits angekündigt genauestens zu analysieren woran genau das liegt, Bornemann wird das ebenfalls tun und ich bin gespannt auf die Anpassungen im taktischen und personellen Bereich.
Mein Tipp: Ein neuer Außenbahnspieler, weil hinter Saad und Afaolyan gar nichts kommt: Banks ist verletzt, Amenyido zu schlecht, Sinani hat „Anpassungsschwierigkeiten“ und Metcalfe ist A kein echter Außen und B zudem beim AsienCup.
Und dann sollte man überlegen, ob man den dominanten Spielstil auch etwas kraftschonender ausführen kann, sodass davon auch in der 80. noch genug da ist um vernünftig verteidigen zu können. Den Gegner laufen lassen OHNE selber ebensoviel zu laufen ist eine Fähigkeit die Spitzenteams auch auszeichnet.
Jetzt kommen bestimmt wieder die Forderungen nach einem neuen Stürmer. Aber das löst das Problem nicht. Zum einen ist es nicht einfach so machbar, von einem anderen Verein einen Stürmer zu uns zu lotsen, der bisher am Fließband getroffen hat und zum anderen ist es nicht vorhersehbar, ob der dann beim FC St. Pauli weiter so trifft. Und die anderen müssen ja auch noch treffen. Ein Torschütze alleine reicht ja nicht. Der kann ja dann nicht jedes Mal einen Hattrick machen.
Ehrlich gesagt wird mir Angst und Bange wenn ich sehe, dass die Spieler vor einer möglichen Herbstmeisterschafft schon so einen Knoten im Kopf haben, dass Sie vorne die sch… am Schuh haben und hinten nicht über 90 Min. aufmerksam sind. Wie wird das dann, wenn Sie 5 Spieltage vor Schluss ggf. den Aufstieg vor Augen haben? Keine Ahnung wie man das als Trainer angeht… Torschusstraining 24/7?
Aber der Glaube zählt: Ab 2024 wird wieder ohne Ende genetzt! So!
Wer hätte in der 1. Länderspiel-Pause gedacht, dass wir noch so eine starke Hinrunde spielen? Wir waren damals mit einer 1-4-0-Bilanz und 3:2 Tore Neunter, sechs Punkte hinter dem HSV.
Danach haben wir eine 7-5-0-Serie hingelegt, stehen jetzt auf einem Aufstiegsplatz und im DFB-Pokal-Viertelfinale.
Wenn es jetzt, den Daten nach, in der Rückrunde wieder eine Regression zur Mitte gibt, sollen wir noch mehr Punkte holen, weil wir – so komisch es klingt – punktemäßig underperformed haben (ganz anders als nach der Herbstmeisterschaft unter Schulle).
Also genieße ich die Fahrt im Hypetrain und freue mich über die Entwicklung des FCSP.
PS: Stellt euch vor, in der Winterpause 2022 hätte euch jemand erzählt, wie 2023 laufen wird. Wir hätten es nicht für möglich gehalten…
Danke Tim, großartig analysiert!
Ich liebe deine Artikel und deine Fragen bei der Pressekonferenz voller Expertise und doch durch die Fanbrille.
Es schmerzt wirklich zu sehen, wie sich spiel um spiel die gegnerischen Fans, Spieler und Bänke bei Abpfiff in den Armen liegen, als hätten sie soeben den DFB-Pokal gewonnen. Das trägt (für mich) immer noch mal ordentlich dazu bei, dass sich diese Unentschieden anfühlen, wie krachende Niederlagen. Am Ende feiern nicht wir, sondern der Gegner.
Und so positiv dieses Jahr auch verlief – und ja, die Ansprüche sind mit den Leistungen des Teams fraglos auch gestiegen – so blicke ich doch mit etwas Sorge auf die Rückrunde:
1) Es gibt einen klaren (Sieglos-)Trend
2) man hat es nicht geschafft, mit einem Erfolgserlebnis und positiven Gefühl in die Winterpause zu gehen, sondern eher mit einer gleich mehrfachen Enttäuschung (wieder kein Sieg trotz Führung und drückender Überlegenheit, verlorene Tabellenführung am „letzten“ Spieltag, vergeigte Herbstmeisterschaft)
3) wichtige Spieler werden beim Start in die Rückrunde nicht zur Verfügung stehen und verpassen richtungsweisende Spiele, nicht nur in der Liga sondern auch im Pokal
4) im worst case, womit ich mittlerweile leider rechne, geht es wieder mit einigen ungeklärten Vertragssituationen (von Trainer und Leistungsträgern) in die Rückrunde
Ja, vlt ist das insgesamt ein viel zu pessimistischer Ausblick. Aber es fühlt sich für mich vieles einfach gerade so ein bisschen Deja-vu-mäßig an.
Moin zusammen,
Ich sehe den Hinweis von Hürzeler auf die Gegentore als Versuch an den Druck und die Aufmerksamkeit von der Abschlussschwäche zu nehmen.
Und das ist in meinen Augen der richtige und einzige Weg.
Entspannte Entscheidungen und nicht verkrampfte Spieler beim Torschuss brauchen wir.
Ach ja, wie @Len schreibt, geklärte Vertragsverhältnisse werden den Saisonverlauf massiv beeinflussen…
Frohe Feiertage für den Millernton, danke euch für eure tolle Arbeit
Ja, wir haben imho aktuell ein Stürmer-Problem, aber das liegt nicht an fehlenden Toren. Sobald Jojo Eggestein rausgenommen wurde (der im Kombinationsspiel und mit zwei kreierten Großchancen für Hartel und Irvine ein hervorragendes Spiel gemacht hat), wurden wir fahrig und sind vorne nicht mehr gefährlich geworden, da eine Anspielstation für das Kombinationsspiel gefehlt hat. Maurides hat einfach keine einzige erfolgreiche Ballaktion zustande gebracht. Sobald Zoller wieder eine Alternative darstellt, ist dieses Problem aber hoffentlich gelöst. Wir sehen ja ganz gut, dass die Aufgabe eines Stürmers in unserem System nicht primär das Toreschießen ist, wir haben gestern mal wieder vor allem die aus dem Rückraum nachstoßenden Hartel und Irvine gesucht, die leider nicht die geborenen Torjäger sind – auch, wenn Hartel deutlich stärker darin geworden ist. Man sollte imho versuchen, mit Jojo Eggestein unseren Abschlussstärksten Spieler mehr in Abschlusspositionen zu bekommen.
Es ist eigentlich ganz einfach: wir hatten mehrere Spiele mit einer Führung und hätten jede Menge Tore machen können, aber wir spielen trotz Führung dominant in der gegnerischen Hälfte, anstatt die Dominanz in unsere Hälfte zu verlegen. Der Gegner müsste dann mehr Risiko gehen, es ergeben sich mehr Räume und mit Sicherheit auch mehr Chancen. Ist jammern auf hohem Niveau, aber es ist ein Manko, dass wir die Gegner zu Toren einladen (Vorstadtclub, OS, Wehen etc) anstatt dominant weiterzuspielen, aber mit weniger Risiko.
Danke für den Artikel!
Ich finde, es gibt an dem Spiel nichts zu beschönigen. Es war peinlich, es nicht zu gewinnen.
Dass die Mannschaft in der Saison ansonsten Großartiges geleistet hat, ist unbenommen. Aber es wurden gerade 6 Punkte in den letzten 3 Spielen verschenkt. Das ist wirklich schlimm, wenn man ehrlich ist.
P.S. Wann schreibt ihr etwas zum Fangnetz Nord?
Zu PS: Wurde nach dem letzten Heimspiel thematisiert und rege kommentiert. Zudem stand gestern in der Wetterseite, dass in der Winterpause Gespräche über das Fangnetz stattfinden sollen.
Aufstiegsplatz, vor Vereinen wie Hertha, Schalke und den Rothosen – das hätte ich im Sommer so unterschrieben.
Einfach solide weiterarbeiten und gut. Mannschaft & Trainer an der Abschlussschwäche – Bornemann am Kader.
Frohes Fest 🙂
+1
Liebe Leute,
ich teile die Analysen und Kritikpunkte und es kann einem das Herz bluten, für eine krasse Dominanz nicht belohnt zu werden.
Doch mich beunruhigt die Gesamtstimmung, die zu kippen droht, wenn es nicht immer Siege gibt. Das Psychologie ein entscheidender Faktor ist, wissen alle. Glaube an ein Team bis zum Abpfiff und warte nicht 10 Minuten davor auf das Gegentor, was kommen könnte, weil es paar mal so gekommen ist. Na und?
Dass fantastisches Fussball gespielt wird, sollte zum „Framing“ werden und als Einstellung wieder in die Köpfe.
Dass Mannschaften glücklich über ein Unentschieden sind, sollte dem Gegner Angst machen, nicht dem FCSP. Das sollte uns freuen, nicht ärgern. Es muss wieder eine andere empowerndere Erzählung rein, statt nur Ärger und Frust, sich feiern, dass nicht mal die Bayern, Real, ManCity so eine Serie hingelegt haben.
Ich will nur mahnen, dass wir nicht zum Problemverstärker werden sollten, und vieles schlechter machen.
Das Gerede von Journalist*innen und Zuschauer*innen, die packen kein Spiel nach Hause zu fahren, erzeugt unnötigen Stress in den Köpfen des Teams. Im Stadion ist es dann auch spürbar. Das bleibt nicht spurlos und verunsichert. Das war gestern anfänglich auch zu sehen. Es gab ungewohnte Passungenauigkeiten. Erst nach Festigung der Spielweise war Sicherheit wieder da. Ich bin sicher das akribisch gearbeitet wird, um die letzten Prozente auch noch raus zu holen.
Walk on.
nüchtern betrachtet hatten wir in der hinrunde genauso unsere wellen drin, wie andere auch. eben nur, was die ergebnisse aber nicht unser spiel betrifft. anfangs der saison wurde schon einmal darüber diskutiert, daß sich unsere überlegenheit nicht in den ergebnissen widerspiegelt. so ist es nun zum ende der hinrunde erneut. das schlagwort „stürmerproblem“ geistert wieder durch die kommentarspalten.
ich sehe bei uns jedoch kein stürmerproblem, wie auch schon zu saisonbeginn nicht. ein abschlußproblem jedoch sehe ich. und das hatten wir seit dem kiel spiel dann besser hinbekommen, bis zum rostock spiel. wir haben die ruhe vor dem tor wieder hergegeben, wieso auch immer. exemplarisch dafür steht für mich eine szene aus der ersten halbzeit: die große chance für cello in der 18. minute. die ist wunderbar heraus-, aber nicht konsequent zuendegespielt. aber genau das hat uns in der phase ausgezeichnet, in der wir die spiele auch ergebnistechnisch auf unsere seite ziehen konnten. cello versucht es selbst, statt den ball zwischen torhüter und innenverteidiger hindurch diagonal für den einlaufenden jojo eggestein durchzustecken. der hätte den ball dann nur noch im leeren tor unterzubringen gehabt. unser 1:0 gegen nürnberg durch elias war genau dieses tor, zuendegespielt. jackson hatte da auch nur noch den torhüter vor sich, legt aber weiter auf elias, der nur noch einzuschieben braucht.
und genau diese leichtigkeit des spiels vor dem tor ist es, was uns im saisonverlauf irgendwie wieder abhanden gekommen ist. diese selbstverständlichkeit.
und die gilt es für die rückrunde wiederzufinden und auf den platz zu bringen. dann reden/schreiben wir wieder über ganz andere, schönere dinge…
allen schöne weihnachten und nen guten rutsch! bis nächstes jahr! sport frei!
Klar ärger ich mich darüber das wir Wehen nicht in der ersten HZ schon komplett abgeschossen haben. die Chancen war da (und hatten eine hohe % Zahl). Aber noch mehr ärger ich mich über das Anspruchsdenken das sie über weite Teile der Tribünen ausgedehnt hat – sind wir eine CL Maschine (Real, Barca, Man City) oder was? Ich glaube im Moment wird mehr aus dem Team herausgeholt als jemals zu vor am Millerntor, wir sollten das weiter genießen. Der Zug fährt doch noch!
Wenn was korrigiert wird dann bitte die eine oder andere Zweitbesetung: Wer kommt wenn Hartel einen schlechten Tag hat? Wer kommt wenn Jackson einen schlechten Tag hat? Wer kommt, wenn … Und dabei ggf. Missverständnisse korrigieren (ie. auch abgeben bzw. verleihen).
PS: Der Vertrag des TW von Wehen läuft aus, er kommt aus dem Norden. Würde mich nicht ärgern wenn der zu uns kommt.
Unfassbar gut sind die Spielweise der Mannschaft und dass sie ungeschlagen bleiben. Frustrierend sind die 9 Unentschieden , dann lieber 2 x verlieren und 3 x gewinnen. Ich denke, dass die vielen Unentschieden nicht auf mangelnde Defensivarbeit zurückzuführen, sondern ein Ausdruck der Abschlussschwäche sind. Es werden viele Chancen erspielt, aber nicht vollendet, aus meiner Sicht auch deshalb, weil oft der Kunstschuss statt des brachialen Abschlusses gewählt wird. Die Mannschaft wirkte in den letzen Spielen „überspielt“, statt den direkten Torschuss zu suchen.
Leider machen auch die Einwechselungen die Mannschaft eher schlechter als dass sie neue Impulse setzen. Der offensive zweite Anzug passt nicht. Da sollte in der Winterpause nachgebessert werden.
Meckern auf hohem Niveau.
Abschlußschwäche alles schon geschrieben,möchte trotzdem meinen Senf auch dazugeben.Coolnes vor dem Tor ist nicht trainierbar.Hartel will immer in die Ecken schießen.Irvine Hauptsache das Tor treffen ,da müßte er aber mal richtig mit dem Spann ballern und nicht diese Innenseiten Rückgaben,sind halt alles keine richtigen Schützen.Sonst wären sie bei uns sondern in Liga1.Aber das wissen wir ja alle Burgi war ein cooler Hund…