FC St. Pauli vs. Eintracht Braunschweig 1:0 – Arbeitssieg, der

FC St. Pauli vs. Eintracht Braunschweig 1:0 – Arbeitssieg, der

In Unterzahl gewinnt der FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig mit 1:0 und zeigte, wie dreckig Arbeitssiege sein müssen und wie gut sie sich anfühlen. Die Analyse.
(Titelbild: Peter Boehmer)

Nein, es muss nicht jedes Mal ein Fußballfest sein, wenn der FC St. Pauli gewinnt. Es muss nicht jedes Mal der Gegner schwindelig gespielt werden. Es muss nicht jedes Mal keine Torchance zugelassen werden. Was aber sein muss: Wenn Du aufsteigen willst, dann musst Du auch jene Spiele gewinnen, in denen der Plan nicht so aufgehen mag. Auch wenn der FCSP weit davon weg war, diese Partie nicht in den eigenen Händen zu halten (also zumindest bis zur 67. Minute), so sieht ein spielerisch überzeugender Sieg doch anders aus. Aber wisst ihr was? Schietendidi! Drei Punkte sind drei Punkte. Genauer anschauen müssen wir uns das trotzdem.

Die Aufstellung

Der Kapitän kehrte zurück in die Startelf. Jackson Irvine ersetzte Aljoscha Kemlein. Warum? „Weil er mein Kapitän ist!,“ sagte Fabian Hürzeler später, betonte zudem, dass dies „keine Entscheidung gegen Josh“ gewesen sei. Nicht auf der Bank waren Simon Zoller und Erik Ahlstrand, die laut dem FCSP-Coach beide noch nicht bereit waren für einen Einsatz. Auch Maurides fehlte, der gegen Andreas Albers gewissermaßen den kürzeren zog.

Bei Eintracht Braunschweig gab es zwei Veränderungen im Vergleich zum Heimerfolg gegen den KSC: Der gesperrte Robin Krauße wurde im defensiven Mittelfeld erwartungsgemäß durch Niklas Tauer ersetzt. Zudem fiel Torhüter Ron Thorben Hoffmann kurzfristig erkrankt aus, sodass der 28-jährige Tino Casali zu seiner Zweitligapremiere kam.

Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig FCSP: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel, Treu - Afolayan, Eggestein, Saad BTSV: Casali - Rittmüller, Ivanvov, Bicakcic, Kurucay, Donkor - Kaufmann, Tauer, Helgason - Gomez, Philippe
Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig
FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Hartel, Treu – Afolayan, Eggestein, Saad
BTSV: Casali – Rittmüller, Ivanvov, Bičakčić , Kurucay, Donkor – Kaufmann, Tauer, Helgason – Gomez, Philippe

Viel Zentrum, wenig Höhepunkte

Vor der Partie hatte Fabian Hürzeler fast gebetsmühlenartig betont, wie stark Eintracht Braunschweig aktuell ist. Sehen konnte man das dann am Sonntag auf dem Platz. Das Team von Trainer Daniel Scherning überzeugte mit einer fast durchgehend konzentrierten Defensivleistung. Zwar gelang es dem FC St. Pauli, sich öfter in den Strafraum der Niedersachsen durchzuspielen, aber spätestens dort war zumeist Ende mit den Offensivbemühungen. Da dies auch auf der Gegenseite fast immer der Fall war, entwickelte sich ein Spiel, welches seine Höhepunkte nahezu ausschließlich bei den Standardmomenten sammelte.

Dapo als Mittelstürmer

Die Braunschweiger stellten sich dem FC St. Pauli in einem kompakten 5-3-2 entgegen. Diese Formation bedingt ein sehr enges Zentrum, sodass von den flachen Pässen durch die Zentrale, die der FCSP sonst gerne im Aufbau nutzt, nahezu gar nichts zu sehen war. Aber der FCSP hatte sich etwas einfallen lassen in der Positionierung, wenngleich das Team etwas Probleme hatte, sich in dieser neuen Aufstellung zurechtzufinden.

Von zentraler Bedeutung bei dieser neuen Idee: Dapo Afolayan. Und „zentral“ ist in diesem Fall auch genau die richtige Beschreibung. Er rückte nämlich von seiner Positon rechts vorne sehr oft ins Sturmzentrum. Dort wurde quasi ein Platz frei, weil Johannes Eggestein in den Zehnerraum fiel, wo er sich zu Jackson Irvine und Marcel Hartel gesellte. Elias Saad hingegen hielt seine Seite. Hürzeler erklärte diese Positionierung nach der Partie wie folgt: „Wir haben versucht, in bestimmten Zonen eine Überzahl zu kreieren und Dynamiken zu erzeugen“ und zeigte sich mit der Leistung von Afolayan sehr zufrieden.

Außenbahn unbesetzt

Doch auch wenn Afolayan seine Rolle zweifelsohne gut ausgefüllt hat: So richtig gezündet hat diese Umstellung nicht. Denn neben der Überladung des Zentrums durch den FC St. Pauli, war da ja auch noch das zentrumslastige Braunschweiger 5-3-2. So entwickelte sich in den ersten Minuten der Partie ein wahres Kuddelmuddel aus vielerlei Beinen beider Teams im Zentrum, während vor allem die rechte Seite des FC St. Pauli ziemlich verwaist war. Das war eine recht ungewöhnliche und vor allem asymmetrische Positionierung des FCSP. Die in den ersten 15 Minuten nicht so wirklich die gewünschte Wirkung hatte. Erst mit einer kleinen Anpassung wurde das Offensivspiel des FC St. Pauli zwingender.

Aufbauvarianten des FC St. Pauli im Spiel gegen Eintracht Braunschweig Links: In der Anfangsviertelstunde konzentrierte sich der FC St. Pauli stark auf das Zentrum, auch indem Afolayan von der Außenposition in die Sturmmitte schob. Einen ähnlich starken Zentrumsfokus hatte aber auch Gegner Eintracht Braunschweig. Rechts: Die Umstellung von Eric Smith löste eine Kettenreaktion aus, sodass der FCSP bis zur Halbzeit die Räume auf der Außenbahn viel besser bespielen konnte.
Aufbauvarianten des FC St. Pauli im Spiel gegen Eintracht Braunschweig
Links: In der Anfangsviertelstunde konzentrierte sich der FC St. Pauli stark auf das Zentrum, auch indem Afolayan von der Außenposition in die Sturmmitte schob. Einen ähnlich starken Zentrumsfokus hatte aber auch Gegner Eintracht Braunschweig.
Rechts: Die Umstellung von Eric Smith löste eine Kettenreaktion aus, sodass der FCSP bis zur Halbzeit die Räume auf der Außenbahn viel besser bespielen konnte.

Saliakas schiebt vor, Saad zurück

Denn ein Fokus auf das Zentrum auf beiden Seiten führt dazu, dass sich auf den Außenbahnen deutlich weniger Spieler befinden. Und genau diese Räume wollte der FC St. Pauli mit einer Umstellung besser für sich nutzen. Elias Saad fiel etwas tiefer, Manos Saliakas schob öfter rechts nach vorne, Philipp Treu und Jackson Irvine fanden sich auf der Doppelsechs ein, Eric Smith hingegen blieb zwischen den Innenverteidigern – fertig ist mehr Druck auf den Außenbahnen.

Durch diese Umstellung gelang es dem FC St. Pauli etwas besser, ins letzte Drittel von Eintracht Braunschweig zu gelangen. Wichtig: Der FCSP probierte sich weiter munter durch die Positionierungen durch, es war alles andere als in Stein gemeißelt, wie sich die Spieler positionierten. Afolayan zum Beispiel turnte auch immer wieder munter auf der rechten Außenbahn herum, sogar Marcel Hartel verschlug es zwischendurch auf diese Seite und Eric Smith war keineswegs nur noch zwischen den Innenverteidigern zu finden. Doch egal, wie genau sich die Spieler nun positionierten, so richtig gefährlich wurde es für das Braunschweiger Tor nicht, zumindest nicht direkt aus dem Aufbauspiel des FCSP.

Zwo, Eins – kein Risiko!

Fabian Hürzeler erklärte nach Abpfiff, dass die Positionierung seines Teams eigentlich gepasst habe, er aber die „letzte Konsequenz“ vermisste und sprach dabei unter anderem von einer Reihe an guten Situationen, in denen der Querpass in den Strafraum dann nicht ankam. Das dürfte zum einen an der fehlenden „letzten Konsequenz“ gelegen haben, aber ganz sicher auch daran, dass Eintracht Braunschweig klar zeigte, was defensive Kompaktheit ist. Etwas mehr Dynamik im Offensivbereich hätte dem FC St. Pauli aber sicher auch gut getan. Nach meinem Empfinden waren die Versuche die kompakte Braunschweiger Defensive in Verlegenheit zu bringen, insgesamt etwas zu zaghaft, etwas zu risikoarm.

In der Offensive zeigte sich Eintracht Braunschweig hingegen selten. Wenn, dann konnte aber erkannt werden, wie zielstrebig das Team umschalten kann. Ihnen gelang es im ersten Abschnitt wenige Male, die Reihen des FC St. Pauli ziemlich schnell zu überspielen. Aus diesen Situationen entstand zwar wenig Torgefahr, aber sie hinterließen sicher Eindruck. Vielleicht liegt auch darin der Kern, warum es dem FCSP im vielbeinigen letzten Drittel der Braunschweiger nur selten gelang, wirklich zu Torgelegenheiten zu kommen: Weil die vielen Beine eben mehrheitlich blaue Stutzen trugen. Denn für das Team von Fabian Hürzeler ging es auch immer darum, die Balance zwischen offensiver Power und defensiver Stabiliät zu finden. Das letzte Risiko wurde zu Gunsten einer besseren Restfeldverteidigung gemieden, mit der Führung im Rücken dann sowieso.

Dapo als Torjäger

So entwickelten sich in diesem Spiel die Torgelegenheiten eigentlich fast immer aus Standardsituationen. Und das auf beiden Seiten. Die erste richtig gute Gelegenheit hatte Braunschweigs Helgason, der aber völlig blankstehend neben das Tor schoss. Wie es besser geht, zeigte ihm dann Dapo Afolayan in der 32. Minute – und das obwohl wesentlich mehr Beine zwischen Tor und Ball gewesen sind. Sei’s drum, die Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Weil der FC St. Pauli wesentlich mehr vom Spiel hatte, zumindest immer wieder im letzten Drittel des Gegners auftauchte.

Eigentlich hatte der FC St. Pauli nach der Führung seine beste Phase. Ich schreibe ‚eigentlich‘, weil Eintracht Braunschweig kurz vor der Pause eine ganz fette Gelegenheit zum Ausgleich hatte. Doch Ivanov scheiterte aus bester Position am glänzend reagierenden Nikola Vasilj (und ehrlich gesagt auch ziemlich doll an sich selbst – ach, war sowieso Abseits!). Dem Freistoß, der zur Ivanov-Chance führte, ging übrigens ein Saad-Foul an Fabio Kaufmann voraus, welches mit Gelb geahndet wurde. So zumindest die Bewertung von Schiedsrichter Florian Heft. Sagen wir mal so: Hat er gut gemacht, der Kaufmann. Mit der knappen FCSP-Führung ging es in die Pause. Viel besser wurde es danach nicht. Dafür aber viel emotionaler.

Hamburg, 18.02.2024, 2. Bundesliga, FC St. Pauli - Eintracht Braunschweig Johannes Eggestein (FC St. Pauli) versucht den Torabschluss, umringt von drei Spielern von Eintracht Braunschweig Copyright: Stefan Groenveld
Johannes Eggestein sah sich sehr oft einer Vielzahl an Braunschweigern gegenüber. Gewinnen konnte der FC St. Pauli das Spiel trotzdem.
(c) Stefan Groenveld

„Konjunktiv ist immer scheiße im Fußball“

Eintracht Braunschweig stellte zur Halbzeit personell um. Im Angriff agierte nun Fabio Kaufmann anstelle von Johan Gomez, der seinerseits auf die halbrechte Achter-Position wechselte. Daniel Scherning erklärte nach der Partie, dass man mit Gomez „mehr physische Präsenz“ auf dieser Position haben wollte und Kaufmann „noch ein Stück mehr Tiefgang hat und eine letzte Linie noch mehr bedrohen kann.“ Braunschweig hatte nun zwar etwas mehr Szenen in der gegnerischen Hälfte, doch der FC St. Pauli hatte das Offensivspiel der Gäste zumeist gut im Griff, egal, wer genau da nun im Angriff stand.

Weil aber auch der FCSP offensiv weiterhin nicht die Lücken fand, blieb es ganz magere Fußballkost – quasi das trockene Graubrot unter den Abendessen. Allerdings mit Standardsituationen als massivem Geschmacksverstärker: In der 65. Minute köpfte Karol Mets eine Hartel-Ecke an den zweiten Pfosten, von wo Hauke Wahl den Ball an die Latte grätschte. Irvine setzte den Kopfball drüber. Da hätte gerne das 2:0 fallen dürfen, dann hätten wir uns die folgenden Minuten Hochspannung ersparen können. Doch „Konjunktiv ist immer scheiße im Fußball!,“ wie Fürth-Trainer Alexander Zorniger kürzlich sehr passend sagte.

Der Platzverweis für den FC St. Pauli…

Stattdessen latschte der bereits verwarnte Elias Saad Gegenspieler Ermin Bičakčić auf den linken Fuß. Eine in der Dynamik sicher unabsichtliche Aktion, allerdings kann man hier Gelb zeigen. Schiedsrichter Heft bewertete die Situation aber vorerst etwas anders, wie es schien. Er ließ das Spiel weiterlaufen, zeigte keinen Vorteil an, unterbrach dann erst Sekunden später, machte dabei mit der Hand eine Geste Richtung des ballführenden Torwarts Casali, die eigentlich nur als „Bitte abwarten“ gedeutet werden kann. Von einem Zeichen, dass er gerade auf ein Foul von Saad entschied, keine Spur. Dann erkundigte er sich nach dem Wohlbefinden beider Spieler. Und plötzlich – als wenn ihm ein Vogel etwas gezwitschert hätte – zeigte er Saad die Gelb-Rote Karte.

Klar, das Vergehen von Saad kann als unglückliches, aber gelbwürdiges Vergehen bewertet werden. Unglücklich war aber auch Heft. Er zeigte die erste gelbe Karte für Saad in einer Situation, die eher keine Verwarnung verdient hätte und dann Gelb-Rot mit massiver Verzögerung. Dazu gehört übrigens auch, dass er das Nachtreten von Saliakas in der 79. Minute übersah (wie anscheinend auch alle anderen, die hätten eingreifen können). Eine Benachteiligung des FC St. Pauli durch den Schiedsrichter war es also in Summe auf jeden Fall nicht.

Hamburg, 18.02.2024, 2. Bundesliga, FC St. Pauli - Eintracht Braunschweig Die Beschwerde von Jackson Irvine hilft nicht, Elias Saad (FC St. Pauli) wird vom Platz gestellt. Copyright: Stefan Groenveld
Da kann auch der Kapitän nicht helfen: Elias Saad wird vom Platz gestellt.
(c) Stefan Groenveld

… hilft dem FC St. Pauli!

So hatte der FC St. Pauli also knapp 30 Minuten Unterzahl vor der Brust und Braunschweig plötzlich viel bessere Karten, in diesem Spiel noch was Zählbares zu holen. Oder? Daniel Scherning war jedenfalls bedient: „In Überzahl haben wir nicht das gemacht, was wir gegen einen tiefstehenden Gegner machen müssen, haben falsche Entscheidungen getroffen.“ Eintracht Braunschweig hatte in Überzahl zwar ein klares optisches Übergewicht (in der letzten Viertelstunde 76 Prozent Ballbesitz), doch Torchancen gab es keine mehr für sie. Vielleicht hat das auch daran gelegen, dass dieses Team einfach so krass auf kompaktes Defensivverhalten mit energischem Konterspiel ausgelegt ist und den Schalter, mental oder qualitativ, dann einfach nicht mehr umlegen konnte.

Sicher ist auf jeden Fall, dass der FC St. Pauli in Unterzahl mit allerhöchstem Einsatz verteidigte. In einem Spiel, das nicht wirklich viel anbot, welches teilweise so trist war wie das Wetter an diesem kalten und nassen Sonntag, war die leidenschaftliche Defensivarbeit des FCSP der absolute Hochgenuss. Jeder geblockte Ball, jeder gewonnene Zweikampf, jede Klärung wurde gefeiert – sowohl auf dem Rasen als auch, in immer weiter zunehmender Intensität, auf den Rängen. Die Lautstärke auf den Rängen und der Einsatz auf dem Rasen waren bemerkenswert.

Definition: Dreckiger Arbeitssieg

Sind wir mal ehrlich, wenn es am Saisonende etwas zu feiern gibt, dann wird man ganz, ganz sicher nicht mehr danach fragen, wie genau ein 1:0-Erfolg am 22. Spieltag zustandegekommen ist, in einem arbeits-, aber nicht Höhepunkt-reichen Spiel. Aber gerade die letzten Minuten in Unterzahl haben dann vielleicht doch einen höheren Wert als eben „nur“ die drei Punkte, die der FC St. Pauli nun mehr auf dem Konto hat. Ein Sieg nicht nur für die Tabelle, sondern auch für das Selbstbewusstsein. Klar ist aber auch: Bei den letzten beiden Spielen muss genau hingeschaut werden, warum sich das Team jeweils weniger als ein Dutzend Torschüsse erspielt hat.

Dreckige Arbeitssiege sind aber trotzdem genau das, was man dann am besten aus solchen Partien mitnimmt. Das gelang letzte Woche nicht, dieses Mal schon. Und es sorgt dafür, dass man nun sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationssrang hat. Angesichts von noch einem Dutzend an Spielen ist das alles andere als ein beruhigendes Polster. Aufholen muss man das aber trotzdem erst, wenn man den FC St. Pauli am Aufstieg hindern will.

Immer weiter vor!
// Tim

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15 thoughts on “FC St. Pauli vs. Eintracht Braunschweig 1:0 – Arbeitssieg, der

    1. Nein, Irvine nicht. Der sah bereits die sechste gelbe Karte.
      Dafür ist Saad aber nicht nur gesperrt, sondern steht danach auch wieder bei vier Verwarnungen.

  1. Also, Saad hätte schon nach dem ersten Foul gelbrot sehen müssen, da er dem Schiedsrichter einen Vogel zeigt. Den Platzverweis hätte der Trainer mit einer Auswechslung in der Halbzeit vermeiden müssen, auch im Lichte, dass er gegen Kiel sowieso nicht spielen würde.

    1. Genau das habe ich mir auch gedacht. Habe eigentlich zur Halbzeit, spätestens in der 60., mit Metcalfe gerechnet, so war es irgendwie ne gelb-rote mit Ansage.

  2. Super Bericht, wie immer – Dankeschön!

    Zu Saad denke ich, dass die erste Gelbe durchaus redlich verdient war, und für das angedeutete Vogelzeigen hätte er auch da schon Gelbrot sehen können.

    Ich weiß, ist im Nachhinein immer irre einfach, aber hätte der Trainer ihn nicht durch Auswechseln schützen können? Die Bank ist ja wirklich gut besetzt.

  3. Außer hätte hätte: ich habe es auch gedacht, aber da Metcalfe auch schon 4 Gelbe hat, hätte eine frühe Einwechselung auch nach hinten los gehen können. Dann wären zwei Spieler für ähnliche Positionen gesperrt gewesen. Schon wieder hätte. Und wäre natürlich auch.

  4. Uff, was war ich glücklich nach dem Spiel gestern. Das fühlte sich auf jeden Fall nach mehr als drei Punkten an!

    Zwei Fragen:

    Darf ein Spieler eigentlich mit gelb-rot (oder auch glatt rot) auch nach dem Spiel nicht mehr in den Innenraum? Ich hätte Elias gerne noch nach dem Spiel mit zugejubelt und ein YNWA zugebrüllt.

    Schmerzhaft schien mir gestern mal wieder, wie in einigen Situationen die gegnerischen Spieler einen schnelleren Antritt zeigten. Nun kennen wir alle die Zahlen, wie viele Kilometer unsere Mannschaft in einem Spiel laufen kann. Wird aber auch durch Zahlen belegt, dass wir gegenüber vielen Teams langsamer in den Sprints sind, insbesondere unsere Verteidiger gegenüber fremden Angreifern?

  5. Tätlichkeit, jaja. Aus Stadionsicht war das von Ujah dann auch eine. Wenn das von Eli (erste Szene) gelb ist, dann ist das Foul an Dapo rot. Finde ich. Darüber hinaus hätte Kaufmann für ständiges Gemecker zirka drei gelbe Karten sehen müssen. Der Schri war schwach, aber insgesamt hat es sich ausgeglichen.

    1. Ich möchte „Stadionsicht“ und meine Bewertung hier mit etwas Abstand bitte unbedingt voneinander trennen.
      Auch bei meiner Stadionsicht geht natürliche mindestens der halbe gegnerische Kader in jedem Spiel immer vorzeitig duschen 😉

  6. Das Saad gestern rausfliegen würde, deutete sich für mich sehr schnell an. Er wurde ständig provoziert, geschubst, mit Sprüchen belegt und ließ sich leider darauf ein. Und leider war Gelb-Rot nicht unverdient, da muss ich Tim nur bei diesem Punkt bißchen widersprechen. Wäre er nicht vorverwarnt gewesen, hätte das zweite Foul auch Rot geben können. So konnte der Schiri gesichtswahrend (nachdem er nichst sah) Gelb-Rot geben. Bitter, gegen Kiel hätten wir ihn sehr gut gebrauchen können.
    Anstelle von Metcalfe hätte auch Kemlein den Elias ersetzen können. Kemlein ist von der Anlage vielseitiger als wir alle annehmen. Er hätte zeigen können, dass er nicht nur Irvine ersetzen kann. Natürlich nicht so weit außen, aber deutlich weiter vorn.
    Das hätte Braunschweig auch ein wenig überrascht.
    Harter Arbeitssieg und großen Anteil hat auch Vasilj daran. Chapeau, nachdem nach Magdeburg ihn viele hart kritisiert hatten. Zu Zehnt waren sie besser fokussiert als mit 11 Mannen, war mein Eindruck. Walk on.

    1. Ne Weile vor der gelb-roten blieb schon ein Braunschweiger nach Zweikampf mit Saad unten und wälzte sich theatralisch. Da habe ich zu den Nachbarn gesagt, dass die ihn heute raushaben wollen. Nennt sich wohl „legitim“ oder „clever“, ist aber nicht meine Tasse Tee.
      Glatt rot für das zweite Foul?!? Mit wie wenig Spielern soll denn son Spiel enden? Dann wären Minimum der Typ, der Dapo in der ersten Hälfte umgegrätscht hat, und Ujah auch vorzeitig duschen gegangen.

  7. In dieser aufgeheizten Stimmung ,vor allem zum Schluss,war es so schööön zu sehen mit welcher Lockerheit Oladapo seinen Gegenspieler anchipt um Zeit und Ecke zu
    bekommen.Er befindet sich zur Zeit in
    Glanzform,was für eine Freude ihn zu sehen.

    1. Ja, Oladapo läuft im Moment immer weiter auf der Formkurve nach oben. Und die Szene hat mir in GG Block 5 auch ein glückliches Schmunzeln entlockt … er wußte zu genau was zu tun ist.

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