Big points für den FC St. Pauli, Fanproteste next level und viele Personalien rund um das Spiel gegen Eintracht Braunschweig – die XXL-Lage am Montag.
FCSP-News
1:0 gegen Eintracht Braunschweig
„Arbeitssieg, der“ lautet die Überschrift über Tims Analyse, was man wohl so unterschreiben kann. Während wir in den meisten Spielen der Saison gnadenlos überlegen waren, aber nicht die ausreichende Anzahl an Toren erzielten, hatten wir gestern zwar auch wieder deutlich mehr vom Spiel, trafen aber auf einen Gegner, der damit sehr gut umging. Die Nadelstiche der Gäste waren sehr gezielt, sowohl vor der Führung als auch danach hatte die Eintracht in der ersten Hälfte jeweils eine Hundertprozentige, die zum Torerfolg hätte führen müssen.
So aber stehen in der Tabelle jetzt 45 Punkte auf der Habenseite des FCSP und am kommenden Freitag geht es zum Tabellenzweiten aus Kiel, zum absoluten Spitzenspiel.
Schauen wir auf ein paar Personalien:
Nikola Vasilj
„Man of the Match“ und so.
Insbesondere nach seinem Fehlpass in der Vorwoche in Magdeburg freut es mich umso mehr, dass Vasilj mit der gewohnt souveränen Leistung nicht nur seinen Anteil am Sieg hatte, sondern mit seinem Monstersave kurz vor der Pause den Sieg festhielt.
Die Szene ist selbstverständlich in allen Highlights zum Spiel zu sehen. Auf dem Instagram-Kanal von Torwarttrainer Marco Knoop gibt es die Szene auch in seiner exklusiven Torwart-Cam:
Oladapo Afolayan
Ich bin ein einfacher Fußballfan. Ich freue mich über Tore des eigenen Vereins und ärgere mich über Gegentore, den Fußballsachverstand überlasse ich in der Redaktion anderen.
Aber auch ich habe gestern mitbekommen, dass die Leistung von Dapo ebenfalls herausragte, nicht nur aufgrund seines Tores.
Chapeau, Dapo!
Manolis Saliakas
Die sportlichen Leistungen unseres Außenverteidigers sprechen ebenfalls für sich, auch gestern war er dort ein gewohnter Stabilisator.
Allerdings gibt es die Szene aus der 79. Minute, als er an der Seitenlinie vor der Gegengeraden in der Braunschweiger Hälfte einen Freistoß erhält – und wenn Schiedsrichter Heft dann nach dem Freistoß für uns auch noch eine Rote Karte gegen Saliakas auspackt, so hätte das im Stadion wahrscheinlich niemand verstanden. Es wäre aber dennoch völlig okay gewesen, denn Saliakas trat am Boden liegend gegen Kröger nach. Angesichts von noch gut elf Minuten Restspielzeit (plus Nachspielzeit) wäre das bei doppelter Unterzahl eine noch größere Aufgabe gewesen, als ohnehin schon. Da sollte er sich, im Sinne des Teams, besser im Griff haben.
Elias Saad
Zu den Karten im nächsten Abschnitt noch mehr, arbeiten wir erst mal die jüngsten Medien-Auftritte ab. Er war gestern zu Gast im NDR-Sportclub (13min, inkl. Spielbericht) und bestätigte dort das, was man als Eindrücke auch bisher schon gewinnen konnte. Sehr sympathisch und „am Boden geblieben“, wie Hauke Wahl sagte.
Deutlich mehr Eindrücke gibt es von ihm im YouTube-Kanal von Bilal Kamarieh:
„Vor 7 Jahren Kreisliga…“ (53min)
Schiedsrichter Florian Heft
Über die zweite Gelbe Karte für Elias Saad müssen wir nicht wirklich reden, die geht in Ordnung. Wenn überhaupt, kann man hier die Außenwirkung ansprechen, denn da er den Freistoß nicht pfiff und auch keinen Vorteil anzeigte, kam die Karte etwas überraschend – der Hinweis dazu kam aber sehr wahrscheinlich vom Assistenten an der Linie und das ist daher so auch völlig in Ordnung. Diskutabel hingegen die erste Gelbe Karte, wo Saad Kaufmann wohl auf den kleinen Zeh tritt, („Kann man Foul geben, muss man nicht, aber niemals Gelb“, so Saad im Sportclub), unterm Strich geht aber wohl auch die in Ordnung – auch wenn man die nicht geben muss.
Saad wäre mit der fünften Gelben Karte in Kiel ohnehin gesperrt gewesen. Durch Gelb-Rot ist er dies nun natürlich auch, der Stand der Gelben Karten wird aber nun bei vier stehenbleiben und er ist bei der nächsten Gelben dann erneut gesperrt.
Bei der nicht gegebenen Roten Karte für Saliakas (siehe oben) haben wir eher Glück gehabt, die Gelbe Karte für Jackson Irvine hingegen entstammt wohl eher einer sehr eigenen Wahrnehmung einer unübersichtlichen Situation.
Absolut nachvollziehbar für mich hingegen die „nur“ Gelbe Karte für Niklas Tauer, als dieser vor der Braunschweiger Bank Afolayan in hohem Tempo abräumt. Sah spektakulär aus, Ball lange weg – für mehr als Gelb und eine eindeutige Ansage reicht das aber aus meiner Sicht bei aller Aufregung nicht.
Einfach mal glücklich sein // YouTube
Links
- Sportschau-Highlights
- Fotos Stefan Groenveld: „Zu 10. ’n Dreier bei 98dB in der 90.“
- Bericht und Fotos: fcstpauli.com
- Stimmen zum Spiel: fcstpauli.com
- Übersteiger: „Ein gutes Pferd…“
Kollaustraße(?)
Heute ist offiziell trainingsfrei.
Morgen soll um 11.30h auf dem letzte Woche geschonten Rasen an der Kollaustraße trainiert werden, der laut Fabian Hürzeler „Okay“ ist.
Aufgrund des Spiels am Freitag in Kiel ist die Trainingswoche ja ohnehin eher kurz, die Einheiten am Mittwoch und Donnerstag finden dann wie gewohnt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ob dies an der Kollaustraße möglich sein wird, werde man sehen – sollte jemand von Euch im Hinterhof noch einen bespielbaren Rasen in entsprechender Größe und Qualität haben, den man verwüsten darf, freut sich der Verein sicher über Hinweise. Ansonsten prüft man laut Hürzeler auch weitere Optionen in Hamburg.
Scott Banks
In der Vereins-App oder wahlweise auf YouTube kann man ein Interview mit unserem verletzten Leihspieler Scott Banks lesen beziehungsweise anschauen.
Während er alles dafür tut, möglichst schnell wieder auf dem Platz stehen zu können, äußert er zumindest vorsichtig die Hoffnung, seinen Aufenthalt beim FCSP verlängern zu dürfen und noch mehr Spiele am Millerntor auf dem Platz zu erleben. Dies liegt natürlich aber auch an beiden Vereinen.
Neues von den Alten
#GB9 aka Guido Burgstaller war im ballesterer-Podcast (30min) zu Gast. Oder anders: er wurde für die März-Ausgabe des ballesterers interviewt und Auszüge dieses Interviews finden sich im Podcast wieder, ergänzt durch Einordnungen des Interviewers. Interessantes Format, welches natürlich Lust auf die bald erscheinende Print-Ausgabe machen soll.
Apropos Podcast: Rolf Höfert war Kapitän des Teams 1977, welches nach dem erstmaligen Aufstieg das erste Bundesligaderby beim HSV gewann. Im Abendblatt-Podcast Millerntalk (36min) (Text-Zusammenfassung (€)) spricht er über seine Karriere und den damaligen Erfolg, blickt aber auch auf die aktuelle Situation.
Kleines Torfestival auch bei den Ex-Spielern, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Franz Roggow traf doppelt beim 5:2 vom BVB II gegen Verl und David Otto per Strafstoß beim 6:3 des SV Sandhausen gegen Regensburg (siehe Döntjes). Dennis Rosin schließlich erzielte den 2:0-Endstand für Drochtersen/Assel in der Regionalliga gegen Teutonia.
Lage der Liga
Wie schon letzte Woche: Hier zunächst das Sportliche.
Die unterschiedlichen Protestformen bekommen unten dann einen eigenen Abschnitt.
Freitag
Im Verfolgerduell drehte Hannover 96 einen Rückstand gegen die SpVgg Fürth zu einem 2:1 (0:1)-Heimsieg, mit dem man gleichzeitig in der Tabelle am Kleeblatt vorbeizog. Nicht unverdient führte Fürth durch Sieb zur Pause, kurz nach Wiederanpfiff wurde das Spiel aber für eine knappe halbe Stunde für Tennis unterbrochen und 96 kam dann besser zurück, was zu den Toren von Neumann (71.) und Tresoldi (90.+1) führte. Trainer Zorniger reagierte am sky-Mikro entsprechend zornig auf die dritte Niederlage in Serie, siehe Döntjes. // Sportschau-Highlights
In Rückstand geriet auch Hertha BSC gegen den 1. FC Magdeburg, der von etwa 17.000 Gästefans unter den 52.600 Zuschauenden begleitet wurde. Baris Atik (22.) sorgte für die Gästeführung, ehe die Minuten 32-36 das Spiel drehten. Zunächst verwandelte Fabian Reese den an ihm selbst verursachten Foulelfmeter, dann legte Jean Hugonet den durchgebrochenen Kenny an der Strafraumgrenze und sah folgerichtig Rot (37.). Zu allem Überfluss verwandelte Palko Dardai (39.) den folgenden Freistoß über die Mauer in den Winkel. Zwar kam Magdeburg durch Müller (51.) nochmal zurück, aber Reese entschied die Partie mit seinem zweiten Treffer zum 3:2 (2:1)-Endstand. // Sportschau-Highlights
Samstag
Die Mehrzahl an Geschichten gab es bei Hansa Rostock gegen den Hamburger SV eher drumherum (siehe Döntjes), aber auch auf dem Platz war genug los. Zunächst einmal möchte ich erneut mein Bedauern äußern, dass der HSV sich vom Startrainer und Charaktergiganten Tim Walter getrennt hat. Wie sympathisch, sachlich sein vorläufiger Nachfolger Merlin Polzin hingegen in den Pressekonferenzen und Interviews daherkommt, passt so rein gar nicht zu diesem Weltverein und wird sicher bald repariert.
Jedenfalls trennte man sich am Ende 2:2 (0:1), nachdem beide Fanlager einmal eine Führung bejubeln durften.
Das letzte Vermächtnis von Walter war ja der Torwartwechsel von Heuer Fernandes zu Rapp – der sich aktuell noch nicht wirklich ausgezahlt hat, formuliere ich es mal vorsichtig.
Aber es ist auch nicht alles schlecht beim HSV – ich gratuliere der 4x200m-Staffel der Männer zur Deutschen Meisterschaft in der Leichtathletik. // Sportschau-Highlights
Tonnenweise Erleichterung bei Schalke 04 nach dem durchaus glücklichen 1:0 (0:0) gegen den SV Wehen Wiesbaden. Ein verwandelter Strafstoß von Kapitän Karaman in der 60. Minute entschied das Spiel, bei dem die Gäste sogar mehr Schüsse abgaben. // Sportschau-Highlights
Der SC Paderborn hätte sich richtig zurück ins Aufstiegsrennen befördern können. Stattdessen setzte Holstein Kiel beim 0:4 (0:2) ein dickes Ausrufezeichen vor dem Spitzenspiel nächste Woche gegen den FC St. Pauli. Mit Porath, Skrzybski, Schulz und Niehoff gab es vier Torschützen, mit Machino (2), Holtby und Mees drei Vorbereiter. Da kommt eine ganz schwere Aufgabe auf uns zu, am Freitag. // Sportschau-Highlights
Abendspiel
Beim Karlsruher SC hätte auch Fortuna Düsseldorf mit einem Dreier nochmal Anspruch auf mehr anmelden können, doch nach der Führung durch Tzolis (37.), bei der er mal wieder seinen Torjubel mit dem Heimpublikum teilte, kam der KSC durch Gondorf nach Matanovic-Flanke zum Ausgleich (48.). Tzolis brachte die Fortunen postwendend wieder in Front (51.), ehe sich Keeper Kastenmeier einen Distanzschuss durch die Beine kullern ließ (63.).
// Sportschau-Highlights
Sonntag
Beim „1.FC-Derby“ (Spaß) zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Kaiserslautern gelang den Gästen unter Neu-Trainer Friedhelm Funkel im traditionellen Weiß/Neon-Gelb die Führung durch Tachie (34.), die beim Halbzeitpfiff auch völlig verdient war. Am Ende aber stand ein 1:1 (0:1), da Glubb-Talent Can Uzun in der 64. Minute zum Ausgleich schlenzte.
„Die Region“ liegt damit weiter auf dem Relegationsplatz, schöpft aber aufgrund der guten Leistung durchaus Hoffnung. // Sportschau-Highlights
Von Hoffnung ist man bei der nächsten Partie weit entfernt: Die SV Elversberg hat diese nach dem 3:1 (3:0)-Sieg und jetzt bereits 32 Punkten gar nicht mehr nötig, beim VfL Osnabrück hingegen dürfte sie erloschen sein. Dabei reichte der „ELV“ im Duell der Aufsteiger eine starke Viertelstunde direkt vor der Pause, um alle drei Tore zu erzielen. // Sportschau-Highlights
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord (m/w)
1. Frauen unterliegt Hertha BSC im Test
Gegen das aktuell drittbeste Berliner Team (nach Union und Viktoria und wenn man Potsdam korrekterweise nicht mitzählt) gab es am Samstag für die 1. Frauen in der FeldArena eine 1:3 (0:1)-Niederlage.
Vorm Rückrundenstart gegen den HSV II (17. März) stehen noch drei Testspiele an, zunächst aber das Pokalspiel bei Victoria II am Dienstag um 19.30h am Lokstedter Steindamm. // Instagram
Spiel der U23 fällt aus
Da hatte ich schon fast ein schlechtes Gewissen, weil ich Freitag noch „Es ist nur die Frage, wann genau es abgesagt wird“ geschrieben hatte. Und dann sah es bis Sonntag früh so aus, als würde es stattfinden. Doch am Ende ist auf die Platzverhältnisse in Norderstedt Verlass gewesen, am Vormittag kam dann die Absage des Heimspiels gegen Phönix Lübeck.
Junioren-Bundesligen
Zwei 1:2-Niederlagen gab es für die Jugendteams:
A-Jugend unterliegt bei Hannover 96
Zwei Tore von Jeremie Niklaus (2. und 33.) ebneten für den bis dato nur einen Punkt hinter Braun-Weiß rangierenden Gastgeber den Weg zu einem 2:0 (2:1)-Sieg. Luis Enzo Jahraus (64.) konnte für die U19 mit seinem fünften Saisontreffer lediglich noch den Anschlusstreffer erzielen.
Eine noch größere Herausforderung steht am kommenden Samstag um 14.00h an, dann kommt Tabellenführer Hertha BSC an den Königskinderweg (oder vielleicht auch an den Brummerskamp).
B-Jugend unterliegt Viktoria Berlin
Ich wiederhole mich in diesem Abschnitt gerne: NLZ-Teams können diese Saison zwar auf dem Papier noch absteigen, aufgrund der Ligen-Reform im Junioren-Fußball hat dies aber keine Konsequenzen mehr, weil man trotzdem nächste Saison in der obersten Liga antreten wird. Ob dies vom FCSP nun bereits proaktiv genutzt wird, um in der U17 den Fokus verstärkt auf individuelle Förderung zu legen und Ergebnisse bereitwillig hintenüberfallen, fragen wir bei Gelegenheit mal nach. Zumindest standen in der Anfangsformation mit Jannis Raubold und Taylan Dilerim auch zwei Spieler des jüngeren Jahrgangs (2008).
Momentan jedenfalls wäre der sportliche Abstieg unausweichlich, denn bei nur noch sieben auszutragenden Spielen beträgt der Rückstand auf den Klassenerhalt nach der 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen Viktoria Berlin bereits neun Punkte. Nick Schmidt hatte in der 52. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.
Nächstes Wochenende (Sonntag, 12.00h) geht es zu Holstein Kiel.
Fanszene News
DFL-Proteste
FC St. Pauli positioniert sich, DFL verzweifelt
Einmal vorweg, weil der Artikel vom Freitagnachmittag zumindest in der Lage noch nicht vorkam:
„FCSP schlägt neuen Abstimmungsprozess vor“
Damit positioniert sich der Verein eindeutig, was dann vielleicht auch einer der Gründe dafür ist, dass die ganz großen Protestaktionen am Wochenende woanders stattfanden. Ein sich über die ganze Kurve erstreckendes „FCK CVC“ gab es natürlich trotzdem, ebenso den „Scheiß DFL!“-Wechselgesang mit dem Gästeblock.
Die Proteste des Wochenendes
Auf die Meta-Ebene wechselte man in Hannover. Während in der Gästekurve von den Fürther Fans Voldemort im Fadenkreuz präsentiert wurde, hing im Heimbereich ein Fadenkreuz vor Harrys Gesicht, ergänzt durch eine „Angst, Potter?“-Tapete. Auch wenn der Spruch im Original eigentlich von Draco Malfoy kam, dürfte „wenn wir schon keine realen Menschen abbilden sollen, nehmen wir halt fiktive Personen, die sich tatsächlich duellierten und schauen, ob trotzdem unterbrochen wird“ als Motivation dahinterstehen. Inklusive dem Schenkelklopfer, wenn dies tatsächlich passiert wäre. Dann könnte man nächste Woche natürlich auch Micky Maus und Donald Duck präsentieren oder als letztes Level fragen, ob auch bei leeren Fadenkreuzen unterbrochen wird. Eine weitere Ebene wurde durch die Tapete hinzugefügt, da der Director von CVC Matthew Potter heißt.
Direkte Grüße an Martin Kind gab es aber natürlich auch, eine Tapete mit Werbebanner:
„Diese Spielunterbrechung wird präsentiert von KIND STÖRGERÄTE“.
Das Highlight des Freitags spielte sich dann aber in Köln ab und ich wiederhole mich gerne: Solange den Fanszenen immer wieder etwas Neues einfällt, können sich DFL und Ordnungsdienste nicht darauf vorbereiten und stehen den Aktionen oft recht hilflos gegenüber.
Passend dazu dieser Skeet vom Nicole Selmer (ballesterer):
CVC: „Und diese witzigen Fanproteste, die gibt es dann an jedem Spieltag? Könnt Ihr das garantieren?“
Nicole Selmer
DFL: „Das, äh, so genau haben wir noch nicht… was?“
Schrieb ich gerade „Highlight des Freitags“? Am Samstag wurde dies dann aufs nächste Level gehoben und ferngesteuerte Autos in Rostock mit ausreichend Rauch ausgestattet.
Ansonsten gab es den üblichen Protest-Mix mit vielen Tennisbällen, unter anderem auch Trillerpfeifen in Heidenheim. Patrick Ittrich sagte dem NDR, dass es in Hannover kurz vor dem Abbruch stand, eine ähnlich lange Pause gab es unter anderem in Paderborn.
In der ersten Liga gab es um 16.54h(!) die denkwürdige Ansage in der Konferenz aus Heidenheim: „Wir sind aktuell das einzige Spiel, welches noch läuft. Alle anderen sind wahlweise noch in der Pause oder schon wieder unterbrochen.“
Größter Gewinner der Proteste ist damit natürlich die ARD-Sportschau, die ihre Zusammenfassungen ab 18.30h eigentlich mit „Wir senden direkt nach Abpfiff!“ bewerben könnte.
In Freiburg fluteten zunächst Bonbons den Rasen, ehe zu Beginn der zweiten Hälfte ferngesteuerte Flugzeuge das Repertoire an Protesten ergänzten.
In Nürnberg kam gleich die halbe Heimkurve in den Innenraum marschiert und entrollte dort ein Protestbanner: „NEIN ZU INVESTOREN IN DER DFL!“. Die Partie war für 15 Minuten unterbrochen, anschließend ging man brav zurück in den Block und hatte ab sofort Ausblick auf eine Polizeikette vor der Kurve.
Döntjes
Hansa Rostock – Hamburger SV
Vorsängerpodest
Der Schmunzler des Wochenendes kam von der Ostsee: Der HSV hatte bekanntlich das Stadion der vielen Namen an Schachtjor Donezk vermietet, die am Donnerstag dort ihr Heimspiel gegen Olympique Marseille austrugen. Während viele St. Paulianer sich unter die Gästefans mischten, waren offensichtlich auch Hansa-Fans vor Ort und nahmen das Vorsängerpodest der Rothosen mit nach Rostock, wo der neu erstellte Account „Die klebrigen Banditen“ das gute Stück dann auf (ehemals ebay-) Kleinanzeigen.de einstellte. Der Gruß aus der Kurve folgte dann im Stadion, inklusive Artikel-ID.
Ob sich jetzt die Vorsänger, deren Gruppe oder gleich die ganze Kurve auflösen muss, war bis Redaktionsschluss noch nicht entschieden. Und um Missverständnissen vorzubeugen: Es handelt sich hier um einen Diebstahl, den wir als gesetzestreue Bürger selbstverständlich zutiefst verurteilen…
Rückreise der HSV-Fans
Da fährt man mit dem Regionalzug nach Rostock, wird vor Ort wahrscheinlich wie Vieh behandelt, holt sich mit Mühe und Not ’nen Punkt ab, wird vom Heimpublikum für das geklaute Vorsängerpodest verspottet und freut sich dann aber am frühen Abend, gleich endlich wieder am Hauptbahnhof anzukommen.
Für 855 HSV-Fans endete die Reise aber dann vorerst und so nicht geplant in Bergedorf, wo sie sich am Bahnhof einer polizeilichen Maßnahme unterziehen mussten. Diese dauerte im besten Fall „nur“ zwei bis drei Stunden(!), für einige aber bis zu sieben(!!) Stunden (Nordtribuene).
Grund hierfür war laut NDR und Angabe der Polizei eine Auseinandersetzung zwischen HSV- und BVB-Fans vor Monaten in Mannheim. No comment.
Hierauf bezog sich dann gestern auch die Tribüne auf der Süd:
„Sechs Stunden Bergedorf habt nicht mal ihr verdient! ACAB!“
Frauen-Derby in Glasgow ohne Fans
Alle bekloppt.
Einen Tag vor der gestrigen Austragung des Spiels zwischen den Frauenteams der Rangers und Celtic wurde mitgeteilt, dass alle erworbenen Tickets ungültig sind. Offenbar konnte der Veranstalter in diesem großen Stadion nicht für die Sicherheit der anreisenden Fans garantieren.
Bei den Spielen der Männer sind Gästefans bereits seit einigen Spielen verboten. // Celtic
Zu guter Letzt
Sorry. Alexander Zorniger, das verrückte Spiel in Sandhausen, die vorgezogene Halbzeitpause in Berlin und die Vorfälle in Leipzig… das alles muss ich aus Zeitgründen wohl auf morgen verschieben.
Ich habe aber die nächsten vier Stunden nichts vor und schaue mir so lange einfach diesen Ballwechsel im Volleyball an. Schönen Wochenbeginn Euch allen! // Instagram
Forza St. Pauli!
// Maik
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Fällt mir schwer bei der tollen Arbeit und der starken XXL-Lage Kritik zu äußern, aber eine Anmerkung habe ich:
Matthew Potter ist nicht „der Director“ von CVC, denn Directors gibt es dort über 70 und darüber noch mal vier höhere Hierarchieebenen (fairerweise nicht meine Recherche, hab’s nur auf Twitter gelesen und überpruft). So sehr ich Metaebenen auch mag, so sicher bin ich mir, dass Kollege Potter von CVC nicht gemeint war und auch nichts mit dem Investoreneinstieg zu tun hat. Man muss Hannover ja nicht schlauer und gewitzter machen als sie sind 😉
Beste Grüße!
EDIT: Und gleichzeitig muss der CVC-Potter ja nicht so exposed und zur Angriffsfläche etwaiger LinkedIn-Nachrichten werden, dem reichen sicher schon die täglichen Recruiter InMails
Danke für die Ergänzung.
Im Zweifel plädiere ich hier einfach mal für die Gewitztheit, auch wenn Zweifel berechtigt sind 😉
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass der Schreiberling dieser Lage am Montagmorgen gute Laune hatte und genüsslich vor sich hin schmunzelte beim Tippen…
Das mag durchaus sein… in jedem Fall hatte er viel zu viele Themen und viel zu wenig Zeit 😉
Maik, der Schiedsrichterversteher. 😉
Die erste gelbe gegen Saad war ein Witz (vor allem im Vergleich zu der Szene direkt danach an der Außenlinie) und wenn bei der zweiten Karte der Hinweis zu einem Pfiff nur von Rene Rohde kam, dann lass ich doch verdammt nochmal die Karte da stecken. Vor allem, weil ich auch diese Karte als nicht zwingend ansehe. Irgendwo muss Saad ja landen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass sich eben diese Karte abgezeichnet hat – auch durch die Art der Ansprache des Schiris an Saad in einige Szenen vorher. Da muss sich eigentlich die Bank fragen, warum hier nicht etwas früher mit einem Wechsel reagiert wurde. Hätte sportlich ja sogar Sinn ergeben. Saliakas hingegen habe ich auch so gesehen, passiert ihm leider ja häufiger.
Beim Aufrufen der Kleinanzeigen-Annonce bekam ich gerade die (mir zwar schon bekannte, hier aber irgendwie auch besonders passende) Warnung:
„Schütze dich vor Betrug: Hole Artikel persönlich ab…“
OK. Danke für den Hinweis! Da denkt Kleinanzeigen offenbar noch eine ganz neue Komponente der Kriminalität hinzu!
Lieber Millernton,
ihr steht für Qualitätsjournalismus, ES GIBT KEINE Hundertprozentige CHANCE!!!!!!!!!!
Lieben Gruß
Verflixt…
Bei 45 Punkten denke ich ja immer noch:“ Geil, damit ist der Klassenerhalt gesichert!“ Ich glaube, an dieser Grundangst wird sich in diesem Leben auch nichts mehr ändern…
Naja, spätestens nächste Saison, sollten wir aufsteigen, wird diese Grundangst ja dann wahrscheinlich wieder ihre Berechtigung haben also warum jetzt abgewöhnen? 😉
Was ist das denn für ne negative Grundhaltung?!
Oirobbabogaaaaaaaaaaaaal!!!
Maik gute Lage wie immer, aber ich denke der Vollständigkeit halber kannst du auch Christian Viet bei NvdA erwähnen, zwar kein 11er aber trotzdem ein schickes Tor
Anfänglich war ich ja skeptisch, was das nu wieder für’n komischer Youtubekanal ist, aber herzlichen Dank für den Link. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht, um Welten besser als das übliche Sportschaugeplauder. Ich will hier nicht spoilern, die 50 Minuten lohnen sich aber, nicht nur weil Elias einfach ein unfassbar sympathischer Jung ist. Was man so alles nicht wusste: Danke Ebbe, danke Bornemann. Gut dass er hier ist.
Der Schiri hatte Saad von Anfang an „auf dem Kieker“. Viele Schiris sind eben auch kleine Rassisten, Dapo erlebt das ja auch oft.
Puh… steile These, da würde ich eher nicht mitgehen.