Verlängerung mit Hindernissen

Verlängerung mit Hindernissen

Selten war eine Vertragsverlängerung beim FC St. Pauli so herbeigesehnt worden wie die von Fabian Hürzeler, insbesondere auf der Trainerposition. Wird und ist jetzt alles gut?
(Titelbild: Stefan Groenveld)

Ein Kommentar von Tim

Dass der Abgang von Fabian Hürzeler im Sommer ein herber Verlust für den FC St. Pauli wäre, steht völlig außer Frage. Die Zahlen belegen ganz klar, welch wertvolle Arbeit der ehrgeizige und akribische 31-jährige in den vergangenen 15 Monaten (und als Co-Trainer auch davor) geleistet hat. Der FCSP ist unter seiner Führung ein Spitzenteam geworden, das aktuell beste der 2. Bundesliga. Umso schöner, dass diese Erfolgsstory nun ihre Fortsetzung findet. Zumindest haben sich beide Seiten auf eine Vertragsverlängerung geeinigt.

Ausstiegsklausel für leitenden Angestellten?

Kern der Verhandlungen um einen neuen Vertrag war eine Ausstiegsklausel. Diese wollte die Hürzeler-Seite gerne im neuen Vertrag drin haben, der FC St. Pauli aber auf keinen Fall in der geforderten Form. Die Folge waren Verhandlungen, die sich wie ein zähes Kaugummi vom Herbst in den Winter und dann auch noch einige Tage in das Frühjahr zogen. Beide Seiten haben dabei gute Argumente für sich, warum es eine Klausel oder eben keine Klausel geben sollte.

Denn der Cheftrainer eines Profifußballclubs ist mehr als „nur“ jemand, der eine Fußballmannschaft trainiert. Er koordiniert das Funktionsteam, ist zumeist auch in Transferentscheidungen mit eingebunden und sollte als Vorbild vorangehen, wenn es um Arbeitsmoral geht. Wenn genau diese Person, ein leitender Angestellter, nun unbedingt eine Ausstiegsklausel im Vertrag stehen haben möchte, wie ist dann die Wirkung auf Funktionsteam und Kader? Denn so eine Klausel signalisiert ja eindeutig: „Wenn ein gutes Angebot kommt oder ich mal keine Lust mehr habe, dann bin ich weg.“

Planungssicherheit bringt nur die Ligazugehörigkeit

Folgt man diesem Argument konsequent, dann hätten die Verhandlungen über einen neuen Vertrag in dem Moment abgebrochen werden müssen, in dem klar wurde, dass das mit der Ausstiegsklausel ernst gemeint ist und nicht als Stilmittel verwendet wurde, um die Verhandlung künstlich in die Länge zu ziehen. Wurden sie aber nicht. Stattdessen wurde ein Kompromiss gefunden. Der FC St. Pauli hat nach unseren Infos das Heft des Handelns in der Hand, wenn es um einen möglichen Wechsel von Fabian Hürzeler geht.

Das Argument der Planungssicherheit, mit welchem Trainer es in die neue Saison gehen soll, ist natürlich alles andere als unwichtig. Aber dafür haben sich die Verhandlungen nun auch einfach zu quälend lange gezogen. Egal ist es natürlich nicht, wenn man im Frühjahr weiß, was im Sommer passieren wird, ob ein Trainer auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird. Ein Hintertürchen bleibt ja aber sowieso immer offen. Und die größte Unsicherheit in den Planungen des FC St. Pauli ist aktuell nicht die Frage, wer kommende Saison Trainer sein wird, sondern in welcher Liga der Club spielt. Hier wird es selbst bei optimalem Verlauf frühestens Ende April Klarheit geben.

Wichtiger Schritt für eigene Entwicklung

Das Interesse an Fabian Hürzeler ist, völlig zu Recht, riesengroß. Und wenn es so weitergeht wie bisher, dann dürfte es nicht abreißen, im Gegenteil. Wir alle wünschen uns natürlich, dass der FCSP spätestens ab 2030 dutzende nationale und internationale Titel in der Vitrine stehen hat. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand wie Fabian Hürzeler diese mit einem anderen Verein gewinnt, dürfte, bei allem Optimismus, größer sein. Für den FC St. Pauli ist diese Vertragsverlängerung zweifelsohne eine großer Erfolg, weil man einen Trainer hat, dem eine große Karriere prophezeit wird.

Hamburg, 03.02.2024, 2. Bundesliga, FC St. Pauli - SpVgg Greuther Fürth FCSP-Cheftrainer Fabian Hürzler während eines Interviews vor dem Spiel gegen Fürth.
Fabian Hürzeler wurde in den letzten Wochen quälend oft zu den Vertragsverhandlungen mit dem FC St. Pauli befragt.
// (c) Stefan Groenveld

Gemachtes Nest vs. Haifischbecken

Die Entscheidung den Vertrag beim FC St. Pauli zu verlängern, dürfte auch aus Sicht von Fabian Hürzeler absolut richtig sein. Mit seinen 31 Jahren ist er ein noch sehr junger Trainer. Viele seiner Kollegen in den ersten beiden Ligen sind deutlich älter. Trainer-Karrieren laufen generell wesentlich länger, als es Spieler-Karrieren tun. Während man als Spieler rund 15 Jahre Zeit hat, um auf dem Platz Fußball zu spielen, kann man als Trainer locker 30 Jahre an der Seitenlinie stehen, teilweise sogar länger.

Vor diesem Hintergrund wäre es komisch, wenn Fabian Hürzeler das gemachte Nest namens FC St. Pauli frühzeitig verlässt und in das Haifischbecken hineinspringt, wo die Amtszeiten meist deutlich unter zwei Jahren liegen. Denn es ist angesichts der Langlebigkeit von Trainer-Karrieren nicht unbedingt notwendig, so schnell wie möglich auf der Karriereleiter hochzuklettern. Vielleicht ist es sogar kontraproduktiv? Denn Fabian Hürzeler kann sich beim FC St. Pauli bisher in einem Umfeld weiter entwickeln, welches Stück für Stück auf seine Arbeit ausgerichtet wurde. Weil er beim FCSP der zentrale Baustein des Erfolgs ist wurde zum Beispiel auch der Kader nach seinen Ansprüchen entwickelt. Von so einer Konstellation wagen andere Trainer in dieser Branche sicherlich nicht einmal zu träumen.

Noch nie Misserfolg gehabt

Wovon Hürzelers Kollegen vermutlich auch nicht zu träumen wagen, ist die außergewöhnliche Erfolgsquote, die er mit dem FC St. Pauli vorzuweisen hat. Fabian Hürzeler hat in der bisherigen Zeit deutlich gemacht, dass er einem Kader einen extrem modernen Spielstil verpassen kann und die Spieler bei der Umsetzung voll mitziehen. Dieser Erfolg macht ihn natürlich attraktiv für andere Vereine. Weil sie auch gar nicht wissen, wie es anders laufen könnte. Was es dann aber wiederum nicht mehr so attraktiv macht.

Denn Fabian Hürzeler hat noch keinen Misserfolg gehabt. Weiß irgendwer, wie er arbeitet, wenn sein Team mal vier Spiele in Folge verliert? Wenn andere Teams plötzlich nicht nur mithalten können, sondern individuell, taktisch und mannschaftlich klar besser sind? Wie seine Spielidee funktioniert, wenn mehrere wichtige Spieler gleichzeitig fehlen? Ich weiß das nicht, weil es die Datengrundlage dafür überhaupt nicht gibt. Das ist aber ein ganz wichtiges Element, wenn es darum geht, die Arbeit von Trainern zu bewerten. Würde ich deshalb als ambitionierter Erstligist von einer Verpflichtung absehen? Ich würde mir zumindest gerne mal anschauen, wie Fabian Hürzeler arbeitet, wenn sein Team individuell unterlegen und verunsichert ist.

Viele freie Trainerposten im Sommer

Nun reicht aber ein kurzer Blick in die Bundesliga, um zu erkennen, dass es mit der Vertragsverlängerung keineswegs Gewissheit gibt, dass Fabian Hürzeler auch kommende Saison beim FC St. Pauli an der Seitenlinie stehen wird. Der FC Bayern München ist auf Trainersuche. Xabi Alonso wird eher nicht Trainer bei Bayer Leverkusen bleiben. Edin Terzic steht beim BVB massiv in der Kritik. Marco Rose bei RB Leipzig ebenso wie Pellegrino Mattarazzo bei Hoffenheim. Auch Dino Toppmöller (bei Eintracht Frankfurt) ist bereits gehörig angezählt. Und ist Niko Kovac überhaupt noch Wolfsburg-Trainer? Und was macht Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart, wenn die Bayern anklopfen?

Unsicherheit bleibt

Eigentlich ist es bei nahezu allen Clubs der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga zumindest denkbar, dass sie im Sommer auf Trainersuche sind. Und nicht nur denkbar, sondern sicher ist, dass dann der Name Fabian Hürzeler überall dort fallen dürfte. So ärgerlich das auch ist, man sollte sich nichts vormachen: Wenn auf die Vertragsverlängerung nicht das klare Bekenntnis folgt, dass alle Seiten auch kommende Saison definitiv weiter miteinander arbeiten werden, dann wird die Diskussion um die Person Fabian Hürzeler eher nicht abreißen. Auf der Pressekonferenz nach Verkündung der Verlängerung äußerte Hürzeler aber folgende Worte:

„Ich werde mich weiterhin auf die Gegenwart konzentrieren, nur das kann ich beeinflussen. Ich habe einen Vertrag unterschrieben, um bei St. Pauli zu bleiben. Das ist ein klares Bekenntnis auch von meiner Seite. Das ist mir auch wichtig, das zu betonen. Trotzdem wissen alle, wie das Geschäft funktioniert. Fakt ist aber, dass ich meinen Vertrag verlängert habe. (…) und ich freue mich auch in Zukunft mit dem FC St. Pauli erfolgreich zu sein.“

Fabian Hürzeler zu seiner Vertragverlängerung

Das „Trotzdem“ in den Worten von Hürzeler dürfte sich vor allem auf den Fall beziehen, dass der FC St. Pauli den Aufstieg in die Bundesliga nicht schafft. Mindestens dann dürften die Diskussionen um seine Person wieder Fahrt aufnehmen. Die Diskussion um einige FCSP-Spieler aber auch, keine Frage. So läuft das Geschäft nun einmal.

Vereine haben Ausstiegsklausel

Was bei der Diskussion um eine Ausstiegsklausel von Fabian Hürzeler übrigens gerne vergessen wird: Trainer sind meist die ärmsten Säue in diesem Business. Oft rollen ihre Köpfe als erstes, wenn es sportlich mal nicht so richtig läuft, selbst wenn die Gründe für den aktuellen Misserfolg andere sind als die Arbeit des Cheftrainers. Vereine haben also eine Art Ausstiegsklausel in ihren Verträgen mit den Trainern – sie können sie einfach entlassen. Und das tun sie auch ständig. Wieso also sollten Trainer nicht auch die Möglichkeit haben, aus den Verträgen frühzeitig auszusteigen? Das wäre doch nur gerecht, oder?

Hamburg, Deutschland, 11.03.2023 - Fabian Hürzeler, Trainer des FC St. Pauli, gibt Anweisungen im Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth - Copyright: Stefan Groenveld
Nach oben soll es für Fabian Hürzeler gehen. In dieser Saison, mit dem FC St. Pauli.
// (c) Stefan Groenveld

Kaum Platz für Fußballromantik

Der FC St. Pauli ist im Dezember 2022 ein hohes Risiko gegangen, als er Fabian Hürzeler zum damals jüngsten Cheftrainer in den ersten drei Ligen Deutschlands machte. Dieser Mut, dieses Vertrauen in Hürzeler, wurde belohnt. Er selbst zeigte sich dankbar über den mutigen Schritt des Vereins, sprach davon, was für ein Privileg es sei, beim FCSP auf dieser Position zu arbeiten.

Wenn man dann aber bereits im Herbst 2023 eine Ausstiegsklausel im neuen Vertrag verlangt, dann stellt sich die Frage: Was sind diese Worte von „Dankbarkeit“ und „Privileg“ noch wert? Klar, das in Fabian Hürzeler gesetzte Vertrauen wurde in Form von Erfolg zurückgezahlt. Wie ist es mit der Dankbarkeit? Es wirkt auf jeden Fall mindestens unglücklich, wenn man auf der einen Seite medienwirksam erklärt, dass man beim FC St. Pauli bleiben will, das aber lange Zeit zu Konditionen, die eine Hintertür offenhalten. Klar, zwischen der Person Hürzeler und dem FC St. Pauli ist in solchen Fällen natürlich eine Berateragentur zwischengeschaltet, aber die handelt (so sollte es zumindest sein) nicht gegen die Interessen ihres Klienten.

So läuft das Geschäft nun einmal

Zugegeben, diesen Widerspruch zwischen den Worten und Taten, hat man nicht exklusiv in dieser einen Situation. Dankbarkeit gibt es in diesem Business sowieso selten, das wäre viel zu romantisch. Und auch wenn es nun alles aus FCSP-Sicht ein gutes Ende genommen hat: Etwas enttäuschend ist so ein Vorgang, von dem man in den Medien eine ganze Menge mitbekam, trotzdem immer wieder für die Fanseele.
Auf der anderen Seite: Wie viel Dankbarkeit Trainer von ihren Vereinen erwarten können, wenn der Erfolg ausbleibt, sollte bei dieser Sache sowieso stets im Hinterkopf behalten werden. Und wer möchte es einem Menschen verübeln, der bestmöglichen Fußball spielen lassen möchte, der von diesem Erfolgsgedanken, von diesem Ehrgeiz angetrieben wird (und damit dem FC St. Pauli bisher viel Erfolg gebracht hat), wenn dieser sich bei den Lockrufen der besten Fußballclubs des Landes zumindest eine Option offenhalten möchte? Würde vermutlich fast jede*r Arbeitnehmer*in genauso machen, wenn es die Möglichkeit gibt.

Ja, das volle Bekenntnis zum FCSP ist es nicht, wenn man lange in den Verhandlungen eine Ausstiegsklausel im Vertrag drinstehen haben wollte, wenn man sich offenkundig Optionen offenhalten möchte. Es wäre aber nicht fair, wenn man Fabian Hürzeler, der mit Haut und Haar daran arbeitet mit dem Verein in die Bundesliga aufzusteigen, das ernsthaft übelnehmen würde. Zumal er ja auch einfach hätte gehen können. Der Traum vom Trainer, der die Werte des Vereins voll verinnerlicht, den FC St. Pauli zu unendlichem Glanz und Gloria führt und sich die Vertragslaufzeit bis ans Lebensende ins Herz tätowiert, er wird in diesem Geschäft unerreicht bleiben. Fabian Hürzeler kann da gerne den Gegenbeweis antreten. Bis dahin aber gilt: So läuft das Geschäft nun einmal. Und in diesem hat es der FC St. Pauli geschafft mit Fabian Hürzeler den Vertrag zu verlängern.
// Tim

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13 thoughts on “Verlängerung mit Hindernissen

  1. Die Diskussion über die Vertragssituation war mE von Fan- und Medienseite überzogen. Mir ist ein Trainer und Verein lieber, der die Vorgänge im Fussball außerhalb des Platzes realistisch einschätzt und akribisch, innovativ und professionell den Fußball unseres Vereins weiterentwickelt, als ein Trainer, der mit Bekenntnissen und Dankbarkeitsbezeugungen um sich wirft und ein Verein, der bei ausbleiben derselben die Verhandlungen abbricht und den sportlichen Erfolg aus Trotz aufs Spiel setzt.

    Warum sollte man außerhalb des Platzes nicht auch langfristig planen, aber trotzdem von Spiel zu Spiel denken. Es ist ein Business und keine Religion.

  2. Was mir in der Diskussion fehlt isr das Thema Gehalt.

    Wenn der Trainer Zugestaendnisse macht (keine Ausstiegsklausel), dann wird der Verein wohl auch Zugestaendnisse gemacht haben, vermutlich was das Gehalt angeht. Wobei die Differenz zwischen einem Zweitligatrainergehalt und einem Erstligatrainergehalt vermutlich riesig ist.

  3. Gut, dass das Thema Vertragsverlängerung Hürzeler grade rechtzeitig noch erstmal vom Tisch ist. Ich glaube schon, dass es negative Auswirkungen in die Köpfe der Spieler hatte und zB zur Niederlage bei Schalke beigetragen hat. MMn ist eine Ausstiegsklausel bzw. ihr Nichtvorhandensein sowieso Quatsch. Wenn bspw Liverpool oder Bayern Hürzeler haben will und Hürzeler gehen will, dann geht er sowieso, weil ihn zum Bleiben zwingen völlig sinnlos ist. Sie würde vielleicht lediglich die Ablöse etwas deckeln, aber seit 25 Mios für Nagelsmann ist diese Büchse der Pandora schon offen. Insofern ist damit auch noch nicht abschließend 100% sicher, dass das Thema nicht im Sommer erneut hochkommt.

  4. @Marten ich würde mal vermuten dass das Trainergehalt im Vergleich zu den Gehältern des Kaders immer noch ein vergleichsweise kleiner Posten ist. In beiden Ligen. Da wird der Verein also nicht lange nachdenken müssen ob Gehalt vs. Sicherheit ein gutes Geschäft ist

  5. Ich bin anderer Meinung was die Frage „fehlende Erfahrung mit Misserfolg“ anbetrifft. Die beiden Niederlagen letzte Saison hätten bei fast allen Trainern/Teams zu einem Spannungsabfall geführt. Die Luft war im Grunde raus aus der Saison. Dass Hürzeler es geschafft diese Spannung wieder aufzubauen und ubter anderem in Darmstadt zu gewinnen, war eine großartige Leistung und zeigt auch Erfahrung im behandeln von Krisen.

    Darüber hinaus hat er bereits 4 Jahre Erfahrung mit Pippinsried gesammelt. Diese Erfahrung wird meines Erachtens von vielen zu sehr unterschätzt.

  6. Gute Einordnung, ich vermute die Konstellation St. Pauli steigt nicht auf und Fabian ist dann noch immer ein sehr gefragter Trainer wird es so nicht unbedingt geben. Es muss jetzt sehr vieles schief laufen, damit der Aufstieg nicht klappt ( will ich nicht ausschließen) aber das wäre dann ja genau die Situation die du beschrieben hast, die es bisher nicht gab. Und wenn wir nicht aufsteigen, hat u.a. Fabian keine Mittel für diese Situation gefunden. Ob er dann noch das ganz 🔥 Eisen wäre möchte ich bezweifeln. Aber der Fall wird nicht eintreten.

  7. Ich freue mich über die Verlängerung. Sie zeigt, wie optimistisch Fabian in unsere Zukunft blickt. Was ich am beeindruckendsten finde ist die Ehrlichkeit, mit der Fabian sich innerhalb des ihm erlaubten äußert. Keine falschen Treueschwüre, sondern klare Aussagen: Mir bringt die gesamte Truppe Spaß, ich freue mich bei St. Pauli arbeiten zu dürfen, kann aber genauso wenig garantieren, hier auch übermorgen noch zu arbeiten, wie der Verein mir auch nicht garantieren kann, bei Misserfolg meinen Vertrag zu erfüllen.

    Lobenswert finde ich übrigens auch wie sachlich Ihr auch bei diesem Thema wieder einmal berichtet! Kein Tratsch, keine Spekulationen, stattdessen fundierte Analysen mit klarer Trennung von Tatsachen und Ansichten, chapeau! Eine Spekulationsfrage interessiert mich allerdings trotzdem 😉: Ist es Zufall, dass die vorzeitige Verlängerung von Sebastian Hoeneß in Stuttgart nur wenige Momente nach unserer PK bekannt gegeben wurde oder ist tatsächlich was dran an der Domino-Theorie des Hamburger Abendblatts?

  8. „Vereine haben also eine Art Ausstiegsklausel in ihren Verträgen mit den Trainern – sie können sie einfach entlassen. Und das tun sie auch ständig. Wieso also sollten Trainer nicht auch die Möglichkeit haben, aus den Verträgen frühzeitig auszusteigen? Das wäre doch nur gerecht, oder?“

    Der Vergleich hinkt etwas. Den wenn ein Trainer „entlassen“ wird, dann wird er idR mit sofortiger Wirkung „beurlaubt“. Bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit bekommt er also noch sein – meistens sehr üppiges Gehalt – weiter ausbezahlt, im Prinzip fürs Füßehochlegen. Die Ausstiegsklausel dagegen, über die es bei den Verhandlungen ging, beinhaltete wohl die Möglichkeit eines Abgangs, ohne dass der Verein eine Entschädigung dafür bekommen hätte.

    1. Ja, der Vergleich hinkt, aber ist trotzdem nicht so weit voneinander entfernt. Inzwischen ist es oft so, dass Vereine mit Trainern in den Verträgen Abfindungen vereinbaren, für den Fall, dass sie weichen müssen. Das ist ja quasi eine Art Ausstiegsklausel, die Vereine dann ziehen können.
      Die Info, dass es in den Verhandlungen um eine Klausel ging, bei der es keine Ablösezahlung geben sollte, ist mir völlig neu, da hörte ich andere Dinge. Da wäre so eine Klausel natürlich noch viel kritischer zu sehen.

  9. Na endlich! Worüber sollen wir jetzt nur schwadronieren? Wohin geht Hartel?
    Ehrlich gesagt hatte ich schon mit Hürzeler abgeschlossen und mich ganz darauf verlassen, dass Bornemann schon mind. 10 geile (und unbekannte) Trainer in der Hinterhand hat die sofort unsere Mannschaft in die CL führen.
    So sehr ich auch immer noch mit der unseligen Geschichte Bornemann vs. Schulz hadere, so sehr bin ich doch mittlerweile froh, dass der Mann bei uns arbeitet. Was der in den letzten Jahren für Spieler zu uns gelotst hat ist echt krass und warum sollte ihm das nicht auch mit einem neuen Trainer gelingen?
    Und Hürzeler solch einen Vertrag (o. Klausel, wenn’s denn stimmt) abzuringen spricht Bände.
    Super (hoffentlich), dass Hürzeler bleibt, aber auch: Don`t believe the Hype, wenn wir nicht aufsteigen ist auch ein Hürzeler nicht mehr der von allen gejagte Trainerstar – aber das wird (und darf) natürlich nicht passieren!

  10. Ich fand es von Anfang an okay, ihn gehen zu lassen, falls wir nicht aufsteigen würden.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass unsere Führung dagegen gewesen wäre, bzw. ist.

  11. Zum Thema Dankbarkeit und Fußballromantik muss man aber auch etwas länger in die Vergangenheit schauen:

    Ja, Hürzeler hat im Winter 22/23 die Chance von St. Pauli bekommen, weil man während der langen spielfreien Zeit gesehen hat, was Hürzeler mit der Mannschaft macht, aber …

    … wenn ich mich richtig erinnere gab es schonmal eine sehr lange Zeit der Unklarheit über Hürzelers Vertrag. 21/22 müsste das gewesen sein, als die Vertragsverlängerungen der Co-Trainer von Bornemann auf die lange Bank geschoben wurde.

    Kann sein, dass ich mich irre, aber ich glaube da war mal was.

    Von daher finde ich wir sollten uns jetzt alle mal freuen und nicht Hürzeler eine Charakterschwäche andichten, nur weil er irgendwann mal die Champions League gewinnen will.

  12. jetzt is das thema endlich von der agenda.
    da bin ich ja nunmal gespannt, wie ein flitzebogen, ob und wenn ja wie sich die vertragsverlängerung des trainers auf die weitere leistung der mannschaft auswirkt. da stand ja einiges im raum…

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