Karlsruher SC vs. FC St. Pauli 2:1 – Kleine Fehler, große Wirkung

Karlsruher SC vs. FC St. Pauli 2:1 – Kleine Fehler, große Wirkung

Der FC St. Pauli zeigte eine starke Leistung gegen den Karlsruher SC. Doch für drei Punkte fehlte anfangs die nötige Geduld, teils Genaugikeit, am Ende ein Quäntchen Glück – und ein funktionierendes Schiedsrichtergespann.
(Titelbild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images/via OneFootball)

Vorweg: Aufgrund eines medizinischen Notfalls eines FCSP-Anhängers während der Anreise gab es keinen organisierten Support im Gästebereich. Im Heimbereich wurde zwar aktiver Support organisiert, aber auch dort zeigte man Anteilnahme, indem man in der ersten Halbzeit das Banner mit der Aufschrift „Wichtiger als das Spiel ist das Leben – Ultras für immer!“ zeigte.
Wir vom MillernTon hoffen sehr, dass alles wieder gut wird!

Die Aufstellung

Für einen Startelfeinsatz von Dapo Afolayan hat es nicht gereicht. Er musste auf der Bank Platz nehmen. Somit gab es nur zwei Veränderungen in der Startelf: Elias Saad durfte nach überstandener Gelbsperre wieder von Beginn an rein und Adam Dźwigała ersetzte den gelbgesperrten Eric Smith.

Beim Karlsruher SC gab es gar keine Veränderungen in der Startaufstellung. Das Team agierte in einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute. Im Vorbericht hatte ich Jerome Gondorf übrigens auf die Zehn gesetzt. Das war ein Relikt aus dem Hinspiel, als der KSC ebenfalls mit einer Mittelfeldraute agierte (Gondorf war damals nicht dabei, ich hatte aber vergessen, nicht nur die Namen zu ändern, sondern auch die Formation anzupassen). Eigentlich wollte ich das zu einem flachen 4-4-2, also mit einer Doppelsechs, ändern. Und dann spielten sie aber doch mit einer Mittelfeldraute.

Aufstellung beim Spiel Karslruher SC gegen FC St. Pauli KSC: Drewes - Jung, Franke, Beifus, Herold - Jensen, Gondorf, Nebel, Wanitzek - Matanovic, Zivzivadze FCSP: Vasilj - Dzwigala, Wahl, Mets - Saliakas, Irvine, Kemlein, Ritzka - Hartel, Eggestein, Saad
Aufstellung beim Spiel Karlsruher SC gegen FC St. Pauli
KSC: Drewes – Jung, Franke, Beifus, Herold – Jensen, Gondorf, Nebel, Wanitzek – Matanovic, Zivzivadze
FCSP: Vasilj – Dźwigała, Wahl, Mets – Saliakas, Irvine, Kemlein, Ritzka – Hartel, Eggestein, Saad

Ungelduldig und unachtsam

Der Start in die Partie war aus FCSP-Sicht denkbar beschissen: Die erste KSC-Ecke landete am ersten Pfosten bei Gondorf. Dessen Kopfball konnte Nikola Vasilj zwar parieren, jedoch waren seine Abwehraktion und auch der folgende Klärungsversuch von Adam Dźwigała derart unglücklich, dass Marcel Franke bereits in der zweiten Minute zum 1:0 einschieben konnte. Klassischer Kackstart für den FCSP.

In den folgenden Minuten wurde es auch nicht wirklich besser. Der KSC agierte wie im Hinspiel und stellte das Zentrum dicht. Die beiden Stürmer stellten sich vor Mets und Dźwigała auf, sodass einfache Pässe ins Zentrum verhindert wurden. Paul Nebel gesellte sich zu Hauke Wahl, wodurch der FC St. Pauli oft gezwungen wurde, auf die Außenbahn zu spielen. Dort wurde zumindest Manos Saliakas oft direkt von Marvin Wanitzek unter Druck gesetzt, der ihn von seiner linken Halbposition in der Mittelfeldraute aus anlief.

Selten Lösungen gegen Mittelfeldraute

Eine Lösung gegen dieses Verhalten des Karlsruher SC gab es ab und an auf der anderen Seite zu sehen: Denn dort machte sich Aljoscha Kemlein immer mal wieder nach vorne auf, um sich im Rücken von Leon Jensen (rechte Halbposition) zu positionieren. Hinter die Halbpositionen zu kommen, ist grundsätzlich immer das Ziel, wenn man gegen eine Mittelfeldraute spielt. Denn wenn Kemlein sich weiter vorne positionierte, musste entweder Gondorf seine Position auf der Sechs verlassen (= Raum für „Zehner“ Eggestein), Jensen musste tiefer fallen (= Raum für Ritzka) oder Franke vorrücken (= Raum für Saad). Vermutlich ließ sich das Team vom intensiven Anlaufen des KSC und auch der Atmosphäre im Stadion beeindrucken. Jedenfalls erarbeitete sich der FC St. Pauli diese Räume in den ersten 25 Minuten viel zu selten. Fabian Hürzeler hat nach Abpfiff sicher irgendwann erklärt: „Wir waren nicht gut in der Positionierung“ und meinte damit genau dieses Verhalten gegen die Mittelfeldraute.

Insgesamt war das Aufbauspiel des FC St. Pauli oft zu überhastet. Es wurden Räume gesucht, die (noch) nicht vorhanden waren, zu schnell wurden die Bälle nach vorne gespielt. Die große Stärke des FCSP – das geduldige Warten auf den richtigen Moment – war in der ersten Phase des Spiels nur selten zu sehen. Wenn dann aber etwas Ruhe einkehrte ins Aufbauspiel des FC St. Pauli, dann wurde es auch sofort richtig gut. Die Sequenz vor dem Lattenkracher von Saliakas in der 12. Minute ist ein Beispiel dafür, wie man gegen so eine zentrumslastige Formation auch im letzten Drittel spielt. Denn zentrumslastig bedeutet eben auch Raum auf den Außenbahnen, wenn man schnell verlagert. Das geschah von rechts nach links, ehe der Ball zurück zu Saliakas kam. Der Angriff hätte einen Treffer verdient gehabt.

Airvine erweckt den FC St. Pauli

So brauchte es ein Erfolgserlebnis, um das Team überhaupt richtig in diese Partie hineinzuholen. Das passiert am besten mit einem eigenen Tor. Die einstudierte Eckballvariante hatte aber auch einen Treffer verdient gehabt. Mets, Wahl und Eggestein hatten beim Eckball in der 37. Minute keine andere Aufgabe, als den Raum für Jackson Irvine freizublocken – und Marcel Hartel hat einen solch goldenen Fuß, der ihn befähigt, die Flanke auch genau in diesen Raum zu schlagen.

Mit diesem Treffer nach einem Eckball (übrigens der zweite dieser Rückrunde, anders als es während der Übertragung behauptet wurde – Saliakas traf gegen Hertha nach einer einstudierten Variante), veränderte sich das gesamte Spiel. Plötzlich war der FC St. Pauli wieder da, mit all seinen Stärken. Das Team spielte sich wieder geduldig den Gegner zurecht, hatte das Spiel unter Kontrolle. Und wurde dann im zweiten Abschnitt richtig gefährlich für den KSC.

Druckphase ohne Treffer – dafür mit Bacher im Fokus

Zur zweiten Halbzeit nahm der FCSP kleinere taktische Anpassungen vor. Marcel Hartel war nun konsequent auf der rechten Offensivseite zugegen. Im ersten Abschnitt fiel er gerne ins Zentrum, nun kratzte er fast durchgehend an der rechten Außenlinie, wie auch Elias Saad auf der Gegenseite. Und in dem Raum, den Hartel in der ersten Halbzeit oft suchte, den hinter Wanitzek nämlich, nistete sich nun Irvine ein. Der FC St. Pauli versuchte, die Mittelfeldraute nun noch viel konsequenter unter Druck zu setzen. Das gelang.

Positionierung des FC St. Pauli gegen den Karlsruher SC Links: In der ersten Halbzeit agierte der FCSP zumeist mit einer Doppelsechs. Nur selten gelang (und wenn dann nur durch Kemlein) den Raum hinter den Achtern des KSC zu finden und dadurch Druck zu erzeugen. Rechts: In der zweiten Halbzeit positionierte sich Jackson Irvine oft klarer im Raum hinter Wanitzek und Marcel Hartel blieb auf der rechten Außenbahn. Dadurch wurde der Druck auf den KSC sehr groß.
Positionierung des FC St. Pauli gegen den Karlsruher SC
Links: In der ersten Halbzeit agierte der FCSP zumeist mit einer Doppelsechs. Nur selten gelang es, (und wenn dann nur durch Kemlein) den Raum hinter den Achtern des KSC zu finden und dadurch Druck zu erzeugen.
Rechts: In der zweiten Halbzeit positionierte sich Jackson Irvine oft klarer im Raum hinter Wanitzek und Marcel Hartel blieb auf der rechten Außenbahn. Dadurch wurde der Druck auf den KSC sehr groß.

„Es ist mir relativ egal, ob der Sieg verdient ist. Wir haben schwere Momente gehabt. Aber wie es entstanden ist, interessiert morgen keinen Mensch mehr,“ sagte KSC-Trainer Christian Eichner nach Abpfiff ins Sky-Mikro. Mit den „schweren Momenten“ dürfte er vor allem die Phase kurz nach Wiederanpfiff gemeint haben. Der FC St. Pauli war, auch aufgrund der taktischen Anpassung, wahnsinnig druckvoll und erspielte sich eine ganze Menge an Torgelegenheiten.

VAR nimmt Treffer zurück

Bei einer dieser Torgelegenheiten lag der Ball sogar im Netz. Aber Kemlein hatte zuvor im Abseits gestanden. Ob sich dann im weiteren Verlauf vor dem Torschuss von Irvine eine neue Spielsituation entwickelt? Nun, da reicht mein Schiedsrichterwissen nicht aus. Aber klar: Entscheidungen gegen den FC St. Pauli sind grundsätzlich falsch. Das gilt natürlich auch für den Zweikampf zwischen David Herold und Elias Saad im KSC-Strafraum in der 50. Minute. Dort trifft Herold ziemlich viel Fuß dafür, dass er den Ball maximal zärtlich streichelt – ohne FCSP-Brille aber sicher ok, dass sich da der VAR nicht einschaltete. Die Leistung von Schiedsrichter Michael Bacher war trotzdem denkwürdig. In beiden Richtungen, denn auch einige Situationen gegen den KSC waren mindestens diskutabel. Karlsruhes Trainer Eichner bezeichnete die Schiedsrichterleistung nach Abpfiff im Sky-Interview jedenfalls als „maximal unglücklich.“

Nach diesen beiden Entscheidungen zeigte der FC St. Pauli dann noch sein gesamtes Repertoire an Eckball-Varianten. Allesamt hätten sie einen Treffer verdient gehabt. Doch zweimal parierte KSC-Torwart Drewes stark, einmal köpfte Irvine freistehend drüber. Dass es 15 Minuten nach Wiederanpfiff immer noch 1:1 stand, war für die Karlsruher jedenfalls eine gute Nachricht. Die gute Nachricht für den FCSP ist, dass sie in dieser Phase eines der Top-Teams der Rückrunde im eigenen Stadion komplett an die Wand genagelt haben. Auch wenn keine Tore fielen, war es eine richtig starke Vorstellung des FC St. Pauli.

KARLSRUHE, GERMANY - APRIL 06: Jackson Irvine of FC St. Pauli scores his team`s first goal during the Second Bundesliga match between Karlsruher SC and FC St. Pauli at BBBank Wildpark on April 06, 2024 in Karlsruhe, Germany. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images) (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)
Ein Gemälde eines Kopfballs – Jackson Irvine trifft zum 1:1 für den FC St. Pauli gegen den KSC
(Christian Kaspar-Bartke/Getty Images/via OneFootball)

KSC bestraft Fehler konsequent

Wie gut der Plan mit dem Vorziehen von Irvine und der konsequenten Positionierung von Hartel ganz außen aufging, war in der 69. Minute klar zu erkennen. KSC-Linksverteidiger Herold wedelte hilflos mit den Armen Mitspieler heran, weil er recht allein und verlassen gegen Hartel und Irvine stand. Adam Dźwigała (dem auch in der ersten Halbzeit einige Pässe missrieten) entschied sich aber für einen alles andere als gelungenen Pass in Richtung Johannes Eggestein, hinein in den dicht mit KSC-Beinen besiedelten Zehnerraum. Wenige Sekunden später stand es 2:1 für den KSC. Ein zweifelsohne toller öffnender Pass von Wanitzek, ein perfekt ausgespielter Konter – aber dass man sich auswärts bei diesem Spielstand und angesichts der Spielsituation so auskontern lässt, tut natürlich richtig weh.

Auch der Fuß von David Herold tat richtig weh. Nämlich dem linken Spann von Manos Saliakas. Eine Situation, die dem Schiedsrichter-Gespann – wie auch immer das passieren konnte – komplett entgangen sein muss. Denn andernfalls hätte es in der 77. Minute einen Elfmeter für den FC St. Pauli geben müssen. Das Urteil von Fabian Hürzeler war nach Abpfiff eindeutig: „Das war der klarste Elfmeter, der in dieser Saison übersehen wurde.“ Hürzeler hatte zu diesem Zeitpunkt schon wieder eine gelbe Karte gesehen. Ich persönlich wäre da übrigens schon auf die Tribüne verwiesen worden. Denn ebenfalls ein Elfmeter ist aus meiner (natürlich Braun-Weiß gefärbten) Sicht die Situation in der 66. Minute, als Hartel mit dem linken Arm von Herold umgestoßen wurde. Übrigens: Drei strittige Strafraumsituationen (eine davon sogar unstrittig), dreimal war David Herold beteiligt.

Dreifach-Bestrafung für den FCSP

Spätestens nach der auf das Foul an Saliakas folgenden Situation in der 77. Minute hätte ich vermutlich Stadionverbot bekommen. Denn anstatt auf einen Elfmeter für den FCSP zu entscheiden, lief die Situation weiter. Es kam zum Duell zwischen Igor Matanović und Hauke Wahl auf Höhe der Mittellinie an der Außenbahn. Wahl trifft Matanović, die TV-Bilder lösen nicht ganz auf, ob da der Ball vorher gespielt wurde (die Situation ist also so gesehen identisch zur Situation zwischen Herold und Saad im KSC-Strafraum). Für Schiedsrichter Bacher ein gelbwürdiges Vergehen. Angesichts der Dynamik des Zweikampfes, ist das vertretbar. Aber ein Eingreifen des VAR hätte den ersten Platzverweis in der Profikarriere von Hauke Wahl verhindern können, eigentlich sogar müssen. Edit: ganz sicher bin ich nicht, ob das wirklich so gewesen wäre oder ob es die skurrile Situation „Elfmeter, aber trotzdem zu zehnt weiterspielen“ gegeben hätte. Zur Situation und fehlenden Kommunikation von Bacher, habe ich auch einen Kommentar verfasst.

Hauke Wahl wollte nach Abpfiff am Sky-Mikro aus Gründen des Selbstschutzes nicht viel zur Schiedsrichterleistung sagen, gab sich aber auch selbstkritisch: „Bei der zweiten gelben Karte muss ich cleverer sein.“ Dass dieser Platzverweis aber nicht hätte zustande kommen dürfen, weil Saliakas kurz zuvor im KSC-Strafraum gefoult wurde, ist besonders ärgerlich. Der FCSP wurde in dieser Situation dreifach bestraft: Kein möglicher Ausgleich durch Elfmeter, stattdessen zu zehnt weiterspielen und dann auch noch eine Sperre für Wahl im kommenden Spiel.

Es brauchte viel, um den FCSP zu schlagen

Auswärts mit 1:2 in Rückstand und nur noch mit zehn Spielern auf dem Feld. Für den SC Paderborn war das Spiel gegen den FCSP letzte Woche damit gelaufen. Für den FC St. Pauli in Karlsruhe aber nicht. Von einer Unterzahl war auf dem Feld nichts zu spüren. Mit ganz viel Leidenschaft entwickelte das Team sogar nochmal eine richtige Druckphase. Klar, das Risiko war hoch und der KSC hatte auch einige Kontersituationen. Aber Marcel Hartel hatte in der Nachspielzeit noch eine richtig fette Chance, um in diesem Spiel zum Ausgleich zu kommen. Er wäre verdient gewesen.

Aber nein, es reichte nicht mehr. Der FC St. Pauli muss die dritte Niederlage der Saison hinnehmen. Erneut ist es ein Auswärtsspiel, welches verloren geht. Doch während das Team bei den Spielen in Magdeburg und vor allem auf Schalke auch keine gute Leistung zeigte, konnte man gegen den KSC größtenteils überzeugen. Es fehlten aber ein Quäntchen Glück in der Offensive und die nötige Konsequenz in zwei Situationen bei der Defensivarbeit. Themen, bei denen sich der FC St. Pauli an die eigene Nase fassen muss. Es fehlte aber leider auch ein funktionierendes Schiedsrichter-Gespann. So lautet das passende Fazit von Fabian Hürzeler: „Wir müssen so gut sein, dass der Schiedsrichter nicht unser Spiel beeinflussen kann. Das haben wir heute nicht geschafft.“

Immer weiter vor!
// Tim

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23 thoughts on “Karlsruher SC vs. FC St. Pauli 2:1 – Kleine Fehler, große Wirkung

  1. Moin Tim,

    besten Dank für die Analyse des Spiel. Mich würde ja mal interessieren ob an irgendeiner Stell Entscheidungen der Schiedsrichter geprüft werden. Gestern war das mit oder ohne St.Pauli Brille eindeutig gegen uns gepfiffen. Aus meiner Sicht haben die Kellerkinder absichtlich das Foul an Manos übersehen. 😥

    Ich finde dieses Konstrukt Köllner Keller gehört dringend abgeschafft oder in Zeiten von KI eben durch diese ersetzt. Bei der KI würde ich grundsätzlich Neutralität voraussetzen und auch als bsp das letzte Heimspiel rund 3 1/2 Minuten das Haar in der Suppe suchen. Na ja

    Noch einen schönen Sonntag und Forza St.Pauli🤎🤍

  2. Maximal unglücklich. Auch letztes WE war der Schieri gegen uns. Sollten wieder solche Entscheidungen wie dmals gegen Bremen unseren Aufstieg verhindern? Ich glaube NEIN. Wir sind stärker als Schieri und Gegenr in der zweiten Liga.
    Ps.: In meinen Augen hätte Stindl auch die rote Karte sehen müssen….

    1. Joa Stindl´s Einsteigen hab ich spontan auch eher mit ner dunkleren Farbe eingeordnet – da er aber von vorne kam war das wohl vertretbar. Im Gegensatz zu einigen anderen Entscheidungen des SR. Man könnte zu der Bewertung kommen wir wären verpfiffen worden …

  3. Moin Tim
    Gegen die schlechte Schiedsrichter Leistung kann die Mannschaft und der Trainer nur mit sehr guten Leistungen entgegen treten.Das hat Fabi schon im Interview gesagt und leider nützt uns im Nachhinein die Beurteilung des Schiedsrichters nichts. Ich fand auch das Eichner gefühlt das ganze Spiel über an der Seitenlinie rumgezehtert hat und Fabi regt sich einmal berechtigt auf und sieht mal wieder gelb.was soll ich sagen.Nichts hält den Hype Train auf immer weiter vor.

  4. Die Aufgabe der Schiedsrichter*innen ist es, Fußballspiele zu leiten und die Einhaltung der Regeln zu beachten. Je weniger die Schiedsrichter*innen im Spiel „auffallen“, desto besser ist/war die Leistung. Der Schiedsrichter M.Bacher gestern Abend wollte auffallen und hat das Fußballspiel entschieden, was nicht seine Aufgabe ist.
    Er wird es wieder tun – dürfen.

  5. Vor dem Abseitstor. Der Ball wird vom Torwart abgelenkt und der 4er vom KSC hat alle Zeit der Welt, den Ball rauszuspielen. Das ist doch ganz klar eine neue Spielsituation.

    Die Regel dazu, wann eine neue Spielsituation vorliegt.
    Dies wird nochmals hervorgehoben durch eine Beschreibung zusätzlicher Parameter:

    a) Der Ball legt eine gewisse Distanz zurück und der Spieler hat klare Sicht auf den Ball;
    Haken
    b) der Ball kommt in einer Geschwindigkeit, sodass der Ball auch zu „verarbeiten“ ist;
    Haken
    c) der Ball geht in die zu erwartende Richtung, es ist kein Ping-Pong-Effekt zu erkennen;
    Haken
    d) der Spieler hat Zeit, seine Bewegungen zu koordinieren, das heißt, er ist weder in einer Sprung- noch Streckbewegung und versucht auch nicht mit letztem Einsatz, durch einen Spreizschritt den Ball zu bekommen.
    Haken…

    Und bestätigt wird es dadurch, dass der Linenrichter das vorherige Abseits nicht angezeigt hat (wie sonst üblich).

    https://www.youtube.com/watch?v=rFE0sZTKNy0&t=919s ab 11:52

  6. Nicht mal ein Foul von Wahl. Bei Sky gab es eine Einstellung, wo er den Ball leicht berührt, bevor es zum Crash mit Igor kommt. Dynamik haben sie beide, aber Igor kommt von der Seite. Wenn überhaupt, Foul von ihm. Passte aber zu der insgesamt unterirdischen Spielleitung, die konsequent alle 50-50 Sachen zum KSC gab. Zum Beispiel die erste Gelbe für Hauke, wo einfach mal gar nichts war. Zum Beispiel wie zwei KSCler versuchen Jackson in die Zange zu nehmen, sich dabei gegenseitig umwemsen und dafür einen Freistoß bekommen.
    Der Eichner macht sich dann auch noch vollständig zum Löffel, weil seine Mannschaft ja auch benachteiligt worden wäre. Wo denn? Der Gipfel: Während der – bei uns in der Coaching Zone – rumsteht und Respekt einfordert, kassiert Fabi gelb. Einfach nur zum speien. Nach der Paderborn-Komödie, wo sie drei Minuten nach einer passenden Linie suchen, sie nicht finden und dann trotzdem Abseits geben, die nächste Katastrophenleistung vor allem des VAR. Bei Bacher habe ich ja sowieso den Verdacht, dass er es einfach nicht besser kann.

  7. Noch eine Anmerkung zum Foul gegen Hartel.

    Diese normale körperliche Härte hat mir einem Ellenbogenstoß in den Rücken im Moment der Ballannahme überhaupt nichts gemein. Marcel konzentriert sich auf die Ballmitnahme. Ein Berühren des Gegners mit dem Körper wäre noch in Ordnung und als Zweikampf zu werten gewesen, aber nicht einen ausgefahrener Ellenbogen im Vorbeilaufen.

    1. Ja, dass das Foul gegen Hartel nicht gepfiffen wurde, finde ich auch noch immer unverständlich.

      Bei der Sportschau https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga2/zweite-bundesliga-karlsruhe-st-pauli-100.html ist es ab 4:13 mit Wiederholung zu sehen.

      Die Einordnung des Kommentators finde ich Humbug: Gefühlt auf den Kontakt warten? Wie Du auch schreibst, guckt Hartel konzentriert auf den Ball, will den annehmen und verwandeln.

      Hartel läuft ungeschickt in ihn rein? Bitte, er lehnt sich sogar noch vor und schubst! Mit “ungeschickt” kann man aber auch noch jedes Foul schönreden.

  8. Vielen Dank an Joe fürs raussuchen der Regelbeschreibung.
    Das untermauert ja nur, dass es eine neue Spielsituation war und das Tor somit korrekt war.

    Gestern Abend erinnerte ich mich an das Spiel bei Schalke. Da stand Terrodde vor dem ersten Tor auch im Abseits. Der Ball wurde dann aber nicht auf ihn gespielt sondern nach außen. Von dort kam die Flanke rein, in der Terodde eingriff und das Gegentor fiel. Damals hieß es, kein Abseits wegen neuer Spielsituation. Wenn das damalige Flanke schlagen ohne Ballberührung des Gegners eine neue Spielsituation was, muss die Situation gestern (Torschuss parriert und ball rausgespielt) doch erst recht als solche bezeichnet werden. Arrghh ich könnte immernoch stadionverbotsmäßig ausrasten.

    Dazu kommt noch, dass der VAR in dieser Szene das lang zurückliegende Abseits mühevoll rausgesucht hat. Später bei dem Foul an Saliakas war diese Konzentration und Mühe beim VAR wohl nicht mehr vorhanden. Ich möchte nicht unterstellen, dass es mangelde Motivation war.

    Ich hätte zu gerne die Meinung der, leider urlaubenden, Schiri-Legende des Millernton hierzu gelesen.

  9. Die Punkte, die in der Abseitsregel formuliert sind, beschreiben aber meines Erachtens etwas anderes. Nämlich, dass ein Spieler, der zunächst im Abseits war, den Ball in dem Moment nicht bekommt, in der nächsten Szene dann nur noch „passiv“ im Abseits war und somit nicht strafbar. Es geht, wenn ich mich nicht täusche, nicht darum, dass ein Spieler im Abseits den Ball spielt und es dann nach ein paar Kontakten quasi „verjährt“ ist. Aber ich lasse mich da gern eines Besseren belehren.

    1. Sehe ich genauso, Christoph. Das war klares Abseits von Kemlein, wo das Spiel gleich hätte abgepfiffen werden können/müssen. Was danach passiert spielt keine Rolle mehr. Das ganze „neue Spielsituation“-Gedöns wäre nur relevant gewesen, wenn Kemlein den Ball nicht bekommen und danach in einer „neuen Spielsituation“ das Tor gemacht hätte.

      Was mich aber inzwischen echt ankotzt, ist diese Beurteilung bei Zweikämpfen hinsichtlich „Ball gespielt“. Manchmal hab ich den Eindruck, jedweder Angriff auf einen Spieler ist dann „kein Foul“, wenn der Ball auch nur minimal touchiert wird. Und in manchen Spielen ist das dann entweder „Ball gespielt“ (Saad) oder „Foul“ (Wahl).
      „Lustig“ (im Sinne von Augen rollen 😉 ) fand ich da nur den Kommentar von Tusche und Küppers (der wiedermal unterirdisch war) beim Foul an Saad – „wenn das gepfiffen wird, können wir eigentlich aufhören Fußball zu spielen“ und der anschließenden Bewertung der Wahl-Situation „kann man nicht erkennen, geht wohl in Ordnung“ – obwohl m.E. sehr wohl zu erkennen war, dass Hauke zunächst auch den Ball trifft und damit in beiden Situationen ähnlich agiert wurde…

      1. Stimme Dir zu – genau das sind zwei unterschiedliche Auslegungen die so in einem Spiel nicht vorkommen sollte. Entweder man pfeift kleinlich oder lasch – aber doch nicht so wie´s grade beliebt. Genau das führt bei uns zur Wahrnehmung wir wurden verpfiffen…

  10. Ich verstehe die Aufregung nicht. klar waren das viele knifflige und enge Entscheidungen, bis auf die gelb-rote karte war aber alles!! korrekt. und da lag man schon hinten..

  11. Es ist wie Christoph sagt. Im zitierten Regeltext geht es darum, ob eine Abseitsstellung strafbar ist. Das war hier aber ohne Frage der Fall. Kemlein griff aktiv ein. Der Pass, bei dem er im Abseits stand, ging ja direkt zu ihm.
    Was möglicherweise strittig sein könnte ist nur, ob der Video-Schiri eingreifen durfte. Das ist im VAR-Protokoll geregelt. Dort steht, dass bei einem Tor auch die unmittelbar vorausgehende „Angriffsphase“ überprüft werden muss. Näher definiert wird zumindest im Regeltext nicht, was genau zur Angriffsphase zählt, aber ich glaube, es entspricht der üblichen Praxis, dass hier keine neue Angriffsphase nach dem Abseits gesehen wurde.

  12. Schiri hin, Schiri her – wir haben echte ne Menge schlechte Bälle hinten raus gespielt. Da muss angesetzt werden, den Schiri kann keiner beeinflussen (naja, zumindest der FCSP nicht). Und da frage ich mich mal wieder – ist Nemeth so schlecht im Aufbauspiel, dass er nie eine Chance bekommt?

  13. Der Schiri hat vom Kicker Note 6 bekommen. Gibt es auch nicht so oft.
    Bei beiden gelben Karten gegen Wahl finde ich fraglich, ob das überhaupt Fouls waren. Das sind Fußballzweikämpfe, oder? Was Matanovic draus macht finde ich würdelos.

  14. Bei den Spielszenen, die der FC St. Pauli mittlerweile veröffentlicht hat, sind auch gerade die Strafraumszenen aus höchst aufschlussreichen Winkel drin: https://www.youtube.com/watch?v=9q5YQexweFw

    Bei Saad sieht man dort bei 4:24 doch sehr klar, dass Herold zuerst den Spieler trifft. Aus dem Winkel, wenn man das Bild für Bild durchgeht, sieht es sogar so aus, dass Herold tatsächlich den Ball gar nicht berührt, weil eben der Fuß von Saad davor ist, der eben getroffen wird: https://imgur.com/a/EGLVtpZ

    Und bei Hartel (5:30) sollen bitte auch alle mal ganz leise werden, die behauptet haben, dass Herold da “unglücklich in ihn reingelaufen” sei, während der sich mit Wucht und Arm da noch in Hartel rein legt.

    Aber klar, diese Blickwinkel hatten die Schiedsrichter nicht.

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