FC St. Pauli vs. RaBa Leipzig – Ein 0:0 der Mut machenden Sorte

FC St. Pauli vs. RaBa Leipzig – Ein 0:0 der Mut machenden Sorte

In einer wahnsinnig intensiven Partie holt der FC St. Pauli gegen RaBa Leipzig seinen ersten Punkt. Es wäre mehr drin gewesen, überzeugend war die Leistung trotzdem.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Absolut unglaublich, der Blick auf die Uhr: Als Peter Gulasci den Schlenzer von Elias Saad mit den Fingerspitzen über das Tor schaufelte, waren gerade einmal läppische 16 Minuten gespielt. 16 Minuten, in denen bereits so viel drin war, so viel Power, so viele berauschende Aktionen des FC St. Pauli. Wohl nur selten gab es am Millerntor eine intensivere Anfangsviertelstunde zu sehen. Die Stimmung war bereits vor Anpfiff gut, doch mit der ersten Umschaltaktion des FC St. Pauli explodierte die Atmosphäre. Die restlichen Minuten der Partie waren laut, aufregend und unfassbar energiegeladen.

Die Aufstellung

Nur Alte, nur Gute

Beim FC St. Pauli gab es drei Veränderungen in der Startelf: Für Robert Wagner reichte es nicht, die Mandelentzündung ist noch nicht auskuriert, er fehlte im Kader. Lars Ritzka schaffte es zwar in den Kader, war allerdings auf der Bank und nicht in der Startelf. Auch Morgan Guilavogui fehlte nach seinem erlittenen Pferdekuss im Spiel gegen Augsburg in der Anfangsformation, saß aber auf der Bank.

Für diese drei Spieler kamen Manos Saliakas, Elias Saad und Dapo Afolayan in die Startelf. Damit befand sich kein Sommerneuzugang in der Anfangsformation. Nur noch Hartel anstelle von Boukhalfa im Zentrum hätte gefehlt, dann wäre die „Aufstiegs-Elf“ komplett gewesen. Noch eine Parallele zur Vorsaison: Das Team agierte in einem 5-2-3, welches aber vor allem gegen den Ball anders ausgespielt wurde.

Fünf Wechsel bei Leipzig

Bei RaBa Leipzig gab es im Vergleich zur Partie bei Atletico Madrid satte fünf Veränderungen in der Startelf. Für Openda, Lukeba, Nusa, Vermeeren und Henrichs kamen Lukas Klostermann, Yussuf Poulsen, Nicolas Seiwald, Christoph Baumgartner und Lutharel Geetruida ins Spiel. Das Team von Trainer Marco Rose startete in einem 4-2-2-2, welches aber nur defensiv in ausgewählten Momenten sichtbar war.

Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen RaBa Leipzig: FCSP: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Boukhalfa, Irvine, Treu - Afolayan, Eggestein, Saad RaBa: Gulasci - Geertruida, Klostermann, Orban, Raum - Haidara, Seiwald - Baumgartner, Simons - Poulsen, Sesko
Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen RaBa Leipzig: FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Boukhalfa, Irvine, Treu – Afolayan, Eggestein, Saad; RaBa: Gulasci – Geertruida, Klostermann, Orban, Raum – Haidara, Seiwald – Baumgartner, Simons – Poulsen, Sesko

FC St. Pauli: Direkt, mutig und mit mehr Optionen

Im 5-2-3 des FC St. Pauli agierten Dapo Afolayan und Elias Saad zwar mit einem deutlichen Fokus auf die offensive Außenbahn, verblieben dort aber nicht dauerhaft. Im Vergleich zur Vorsaison schoben sie auch öfter ins offensive Zentrum, sodass Manos Saliakas und Philipp Treu vorschieben konnten. Wenn der FCSP versuchte, flach von hinten aufzubauen, dann schob Carlo Boukhalfa fast mit auf die Höhe von Johannes Eggestein. Jackson Irvine und Eric Smith bildeten eine Doppelsechs.

Dieses Schema im Spielaufbau ist aber mehr theoretischer Natur, weil man es auf dem Platz nur in wenigen Momenten der ersten Halbzeit sehen konnte, wenn der FC St. Pauli einen eigenen Abstoß hatte. Mit zunehmender Spieldauer schlug Vasilj aber auch diese mehr und mehr lang nach vorne. Gewann man den Ball aus dem Spiel heraus, suchten die Spieler des FC St. Pauli den freien Raum in der Leipziger Hintermannschaft. Und das so schnell wie möglich und viel lieber, als sich erstmal für das Aufbauspiel zu formieren (eine gute Formation für Umschaltmomente hatten sie nämlich). Bei Ballgewinnen richtete sich der erste Blick des ballführenden FCSP-Spielers direkt nach vorne, auf der Suche nach freien Mitspielern. Das Schöne daran: Es gelang dem FC St. Pauli ziemlich oft, vielversprechend umzuschalten.

Leipzig: Viele Rotationen, aber keine Lücken beim FCSP

Noch besser: Gegner Leipzig konnte die Defensive des FC St. Pauli nur ganz, ganz selten in Verlegenheit bringen. Das ist auch das, was Alexander Blessin nach dem Spiel fast gebetsmühlenartig positiv hervohob: Defensiv zeigte sein Team eine überragende Leistung. Für Blessin war beides, die gefährlichen Umschaltmomente und die stabile Arbeit gegen den Ball, ein Produkt der eigenen intensiven Arbeit, weil die Spieler in beiden Spielsituationen jeweils mit vollem Einsatz zu Werke gingen.

Die Leipziger versuchten gegen die gut organisierte Defensive des FC St. Pauli einiges. Bei Ballbesitz setzte sich im ersten Abschnitt eine recht komplexe Rotation in Gang. Die Sechser Seiwald und Haidara ließen sich in die Innenverteidigung zurückfallen, Xavi Simons zog es auf die linke Seite raus, wo er zusammen mit David Raum eine Überzahl erzeugen wollte (Saliakas und Afolayan konnten viele, aber nicht alle dieser Situationen mit guter Abwehrarbeit entschärfen). Lutsharel Geertruida schob von der Rechtsverteidiger-Position in den rechten Halbraum, Innenverteidiger Lukas Klostermann agierte als Rechtsverteidiger. Vorne rotierten Yussuf Poulsen und Benjamin Sesko und setzten dann stakkato-artig zu Tiefenläufen an. Es war insgesamt sehr viel Dynamik im Leipziger Aufbauspiel. Gebracht hat es aber ziemlich wenig, weil der FC St. Pauli im 5-2-3 enorm sicher stand und weniger mann-, sondern eher raumorientiert verteidigte. Spätestens, wenn es dann in die direkten Duelle ging (Blessin erwähnte auf der PK vor dem Spiel, dass man da Chancen sieht), dann hatten die Leipziger Spieler oft das Nachsehen.

Saad und Afolayan überzeugen

Aber da ist natürlich noch mehr, was dazu führte, dass der FC St. Pauli gegen Leipzig nicht nur wenig Torchancen zuließ, sondern sich vor allem in der ersten Halbzeit auch einige hochkarätige Chancen erspielte. Elias Saad und Dapo Afolayan brachten Elemente in das Spiel des FCSP, die enorm dabei halfen. Zwei Statistiken zeigen das deutlich auf: Afolayan gewann sieben seiner acht Dribblings, oft mussten beim Versuch, ihn zu stoppen, mehrere Leipziger eingreifen. Saad lief für einen offensiven Außenbahnspieler unglaubliche 13 Kilometer, war damit der laufstärkste Akteur auf dem Platz.

Beide Spieler waren nicht nur aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten wichtig für die Offensive. Auch die Anordnung im 5-2-3 in der Defensive hatte offensiv Vorteile. In der Vorsaison fiel das Team gegen den Ball in tiefer Ordnung oft aus diesem 5-2-3 in ein 5-4-1. Gegen Leipzig aber verblieb man auch dann noch im 5-2-3, wenn man mit allen Spielern im eigenen Drittel stand. Zwar attackierten Saad und Afolayan auch auf der Außenbahn ihre Gegenspieler, unterstützten damit Treu und Saliakas, doch ballfern lösten sie sich wieder und schoben auf die Höhe von Johannes Eggestein.

Das klingt nach einem nur sehr winzigem Detail, hatte aber große Wirkung. Denn wenn der FC St. Pauli dann im 5-2-3 den Ball gewann, konnte aufgrund der Positionierung von Saad und Afolayan in Umschaltmomenten sehr schnell die gesamte Breite des Feldes mit eigenen Spielern besetzt werden. Für einen Gegner, bei dem sich viele Spieler gerade nicht auf ihren eigentlichen Positionen befinden (Leipzig rotierte ja mächtig im Aufbau) ist das ein Horroszenario.

Hamburg, Deutschland, 22.09.2024, Millerntor, FC St. Pauli - RaBa Leipzig Oladapo Afolayan (FC St. Pauli) setzt gegen Willi Orban und Amadou Haidara (beide RaBa Leipzig) zum Dribbling an. Copyright: Stefan Groenveld
Dapo Afolayan beschäftigte mehr als einmal gleich mehrere Leipziger Spieler und konnte so die Offensive des FC St. Pauli enorm beleben.
// (c) Stefan Groenveld

FC St. Pauli fehlt ein eigener Treffer

All die Lobhudelei klingt natürlich so, als wenn der FC St. Pauli RaBa Leipzig in der ersten Halbzeit an die Wand nagelte. Das taten sie fast, mit vielen gefährlichen Umschaltmomenten. Doch es fehlte das Tor. Auf 27 Ballkontakte im Leipziger Strafraum kam der FCSP im ersten Abschnitt (Leipzig hatte acht), elf Torschüsse (Leipzig hatte vier). Die numerische Überlegenheit des FC St. Pauli drückte sich in vielen Statistiken aus, jedoch nicht in Form von Toren. Wie auch im ersten Heimspiel der Saison gelang es nicht, den verdienten Lohn durch einen eigenen Treffer einzufahren. Allerdings gelang es dieses Mal, den eigenen Kasten sauber zu halten. Was auch indirekt mit der eigenen Offensivleistung zusammenhing.

Denn mit Beginn der zweiten Halbzeit agierte RaBa Leipzig stark verändert im Aufbauspiel. Von den vielen Rotationen war nun nichts mehr zu sehen. Vielmehr hielten alle Spieler ihre Positionen. Cheftrainer Marco Rose erklärte auf der PK nach dem Spiel, dass diese ausbleibenden Rotationen eine direkte Reaktion auf die vielen gefährlichen Umschaltmomente des FC St. Pauli gewesen ist. Zu oft gelang es dem FCSP, eine nach Ballverlust ungeordnete Leipziger Mannschaft vor große Probleme zu stellen. Die taktische Anpassung durch den Verzicht auf die eigenen Ideen im Aufbauspiel darf durchaus als Leipziger Lob für das gute Spiel des FC St. Pauli verstanden werden.

Leipzig muss sich anpassen

Durch die Umstellung gelang es Leipzig tatsächlich, die stete Gefahr der FCSP-Umschaltmomente etwas zu dämpfen. Doch auch weiterhin kam der FC St. Pauli zu guten Torgelegenheiten, erzeugte mehr Gefahr im gegnerischen Strafraum (16-6 Ballkontakte im 16er). Mit zunehmender Dauer wurde aber auch deutlich, dass die FCSP-Spieler langsam aber sicher den Preis für die intensive Arbeit zahlen mussten. Den ganz großen Druck, die ständige Gefahr durch hohes Tempo nach Ballgewinnen, vermochte der FC St. Pauli nicht mehr entwickeln. Je mehr sich das Spiel dem Abpfiff näherte, umso deutlicher wurde, dass das Team auf jeden Fall die Null halten wollte und nicht um jeden Preis auf einen eigenen Treffer drückte.

So stand mit Schlusspfiff ein 0:0 auf der Anzeigetafel. Gemessen an der Reaktion auf den Rängen im Millerntor, würde man vermutlich nicht als erstes darauf kommen, dass dieses Spiel torlos endete. Dieser Punktgewinn des FC St. Pauli wurde gefeiert. Weil er unerwartet kam. Vor allem aber, weil die mutige Spielweise, die Intensität und auch die Umsetzung der taktischen Vorgaben Mut machen für den Rest der Saison. Das klingt ein bisschen zweckoptimistisch, weil es dem FC St. Pauli erneut nicht gelang, einen eigenen Treffer zu erzielen und er zum dritten Mal in vier Spielen torlos blieb. Aber diese Partie gegen Leipzig könnte so etwas wie der Dosenöffner für den FC St. Pauli gewesen sein. Es gibt für dieses Spiel zwar nur einen Punkt, doch dürfte es eine ganze Menge Mut geben für den Rest der Bundesligasaison.
Immer weiter vor!
// Tim

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25 thoughts on “FC St. Pauli vs. RaBa Leipzig – Ein 0:0 der Mut machenden Sorte

  1. “Dosenöffner” …I see what you did there 😋

    Aber ja, eins der besten torlosen Unentschieden an die ich mich erinnern kann. Hoffentlich bringt das Spiel dem Team das bisschen extra Selbstvertrauen, das vielleicht noch gefehlt hat. Jetzt sollten alle wissen, dass da was gehen kann in Sachen Klassenerhalt. Immer weiter! 🤎🤍

  2. „Cheftrainer Marco Rose erklärte auf der PK nach dem Spiel, dass diese ausbleibenden Rotationen eine direkte Reaktion auf die vielen gefährlichen Umschaltmomente des FC St. Pauli gewesen ist.“

    Das hat ihm doch jemand in den Mund gelegt…😂😂😂

  3. Grandioses Stadionerlebnis im Millerntor, super Stimmung und Unterstützung und tolles Spiel der Mannschaft. Die Mannschaft ist durchaus „bundesligatauglich“, das hat sie zumindest gestern Abend erstklassig bewiesen. Weiter so – möglichst auch auswärts.
    Und danke an die Boys in Brown, sie haben spielerisch und kämpferisch einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht – wenn auch nicht in der Tabelle. Der Trainer hat die Mannschaft sehr gut auf RB Leipzig vorbereitet.

  4. Da war es doch – das Spiel, das Mut macht. Und zurückblickend gab es in der vergangenen Zweitligasaison auch eine längere Phase zu Beginn der Saison, in der spielerisches Übergewicht und Chancen ohne Ende in torlosen Unentschieden endeten. Tore und Punkte werden kommen – vielleicht endet es dieses Jahr nicht mit der Meisterschaft – aber mir dem Klassenerhalt!
    Immer weiter Vor!

  5. Das hat überraschenderweise sehr viel Spaß gemacht gestern…

    Einziger Wehrmutstropfen für mich: Die katastrophale Stadionregie vor dem Spiel. Wieso gönnte man Blindenfußballern nicht ihre komplette Ehrenrunde, sondern fängt mittendrin an die Hymne zu spielen? So wusste irgendwie keiner, ob er jetzt singen oder klatschen soll und irgendwie ging dann beides unter.
    Und nach der Hymne bis Anpfiff waren dann 20 Minuten Leerlauf. Schade und ein verschenkter Moment…

    1. …das habe ich ganz anders wahrgenommen. Ich fand dass die Hymne in dem einen Rahmen bot und die Süd die Meister ja dabei auch hoch heben ließ…

  6. Das wird rückblickend das Spiel sein, in dem Mannschaft und Trainer endlich zusammengefunden haben. Vorher hatte man das Gefühl, dass der Trainer seine Spielidee irgendwie gegen die Mannschaft durchsetzen will.

    Nun haben wir eine Mannschaft gesehen, die sich im 5-2-3 einfach sehr wohl fühlt und aus diesem System die neue Spielidee mit vertikalem Spiel und intensivem Gegenpressing des Trainers erfolgreich umsetzt.
    Auch wenn die Umstellung wegen der Verletzungen nicht ganz freiwillig geschehen ist, wird Blessin nun eigentlich wenig anderes übrig bleiben als weiterhin im 5-2-3 zu spielen.
    Wenn jetzt noch Tore (1 Tor bei 4,0 xG ist schon hart) dazukommen sieht die Lage gar nicht mal so schlecht aus..

  7. Wer Carlo Boukhalfa jetzt noch die Bundesligatauglichkeit absprechen will, hat von Fußball schlicht und ergreifend keine Ahnung…
    Wenn wir – und das bezieht uns auf den Rängen explizit mit ein – so weitermachen, wird das eine erfolgreiche Saison.

    @Henk
    Ich fand die Stadionregie auch latent überfordert gestern, aber das hat der Freude des BliFu-Teams meinem Empfinden nach keinen Abbruch getan. Die haben verdientermaßen alle so gestrahlt, gefühlt jeder Tribünenbereich hat das Herz das Herz sein lassen und sie lautstark gefeiert, als sie vorbeizogen, das war wundervoll anzusehen.

    1. Leider sehe ich eine Bundesligatauglichkeit bei Carlo Boukhalfa nicht, im Paßspiel oft nicht präzise und er hat technisch Schwierigkeiten in schnellen Spiel nach vorne. Konditionell war er ab der 35 Minute am Limit, hat in der zweiten Halbzeit auch um seine Auswechslung gebeten. Teilweise lief Boukhalfa in der Defensive etwas planlos über das Spielfeld. Das ich nun keine Ahnung vom Fußball habe, nehme ich gerne in Kauf.

  8. Dapo und Eli waren tatsächlich unglaublich gut, aber ich möchte hier unbedingt auch noch Johannes Eggestein erwähnen, der ein irres Pensum abriss, spielerisch überzeugte und sich als überraschend kopfballstark erwies. Und der Skipper scheint sich auch aus deiner kleinen Leistungsdelle rauszuarbeiten. Ach, eigentlich ware sie alle bockstark und vor allem unfassbar griffig, was sich ja auch sofort auf die Ränge übertrug. Selten hat ein 0:0 soviel Spaß gemacht! Ein indirektes Lob für unsere Leistung: Peter Gulacsi wurde vom Kicker mit einer 1 in die Elf des Spieltags befördert.

  9. Ein wirklich tolles Spiel, voller Energie und Haltung. Es war eine beeindruckebde Freude, das so zu sehen. Das das Anfangstempo auch in der zweiten Halbzeit so hoch gehalten werden konnte, alle Achtung. Ich meine, besser kann die Mannschaft fast nicht spielen, außer, sie schießen die verdienten Tore. Das war gestern nicht nur ein guter Tag, sondern die Mannschaft hat in dem System wieder funktioniert. Warum allerdings erst jetzt das System wieder angepasst wurde, bleibt fraglich. Ohne Blessin bashing zu betreiben, aber ein paar der fehlenden Punkte hat der Trainer zu verantworten. Das 5-2-3 sah allerdings richtig mutig und super aus. Na ja, diese Energie können die Jungs hoffentlich mit in die nächsten Partien nehmen und hoffentlich kommt Jackson auch mal wieder in seine normal Form, mehr als 80‰ wären in Freiburg ganz besonders wichtig.
    FORZA 🏴‍☠️

  10. 100%
    Die Mannschaft hat gestern gelernt.
    Gelernt, dass die Aufsteigermannschaft wirklich mithalten kann,
    gelernt, dass Mut im Spiel nach vorne lohnenswert ist (noch nicht zu 100%, aber das kommt),
    gelernt, dass jeder einzelne einen Schritt nach vorne in der eigenen Leistung machen kann,
    gelernt, dass dieses System unfassbar mitreißend ist,
    gelernt, dass man dem Trainer vertrauen kann, denn gestern die Mannschaft endlich umgesetzt was Blessin immer wollte.

    Tim, das Orakel hat folgendes über den Blessin Fussball kurz nach Einstellung des Trainers geschrieben:

    „Offensive Denkweise
    Die Wahrscheinlichkeit, dass der FCSP auch eine Liga weiter oben den Ballbesitzfußball der Aufstiegssaison spielen kann, war ohnehin gering, eine Anpassung des Spielstils wohl notwendig. Die wird es nun durch den Trainerwechsel geben. Ganz plakativ kann man festhalten: Fabian Hürzeler ist ein defensiv, Alexander Blessin ein offensiv denkender Trainer. Man hatte sich daran gewöhnt, dass sich der FC St. Pauli bei knapper Führung etwas tiefer zurückzieht, das Ergebnis verwaltet. Damit dürfte nun Schluss sein. Knallhartes Gegenpressing erlaubt keine Ergebnisverwaltung in tiefstehender Formation. Die These ist: Das werden aufregende Spiele mit Blessin an der Seitenlinie.“

    Spot on, Tim!
    Ein wichtiger Satz damals aus meiner Sicht: „Das werden aufregende Spiele mit Blessin an der Seitenlinie!“
    Das haben wir alle am eigenen Leib gestern erfahren dürfen und werden wir hoffentlich noch vielfach und erfolgreicher in der Saison erleben!

    Weiter so, Forza St. Pauli!

  11. Ich geniesse meine Heiserkeit. Nachdem die Mannschaft ins grosse Wasser gesprungen ist, haben wir gestern endlich mit dem Schwimmen angefangen. St.Pauli ist drin in der Liga. Allein wie sehr hätte ich es Scott gegönnt nach seinem Seuchenjahr Song 2 auszulösen. Die Truppe macht Mut, wenn sie selber so mutig ist wie gestern. Auf in den Breisgau!

    1. 💯

      Sich heiser zu brüllen war schon schön und als dann noch Scott rein kam, habe ich mich noch mehr gefreut. Wäre vielleicht schon zu viel des Guten gewesen, wenn er den noch reingesetzt hätte. Dann wäre ich endgültig abgehoben.

  12. Der Trainer hat aus den 3 Niederlagen genauso wie die Mannschaft gelernt. Ein hervorragendes Spiel bei dem leider das
    Salz (Tor) in der Suppe gefehlt hat

    Nach diesem Spiel finde ich es nicht gut 1 Spieler hervorzuheben – das Beste war das Team

  13. Im Rasenfunk wird gesagt, dass wir gestern „den Hürzeler-Fußball gesehen haben“, was mich extrem verwirrt, da das gestern imho überhaupt nicht nach Hürzeler aussah – vielleicht gibt es im Detail Überschneidungen, aber abstrakt haben wir doch eine ganz andere Philosophie zu Gesicht bekommen: Statt geduldigem Aufbau, der schnelle, vertikale Weg nach vorne. Auch, wenn wir hier nicht beim Rasenfunk sind, Tim: Kannst du das irgendwie einordnen?

    Ansonsten: Saad ist ja mal ein absolutes Pressing-Monster! Und ich hätte mir nicht vorstellen können, dass Jojo Eggestein mal so gut als Wandspieler funktionieren kann, das waren teils wirklich hervorragende Bewegungen von ihm. Guilavogui wirkte nach der Einwechslung noch ein wenig wie ein Fremdkörper, aber wenn er seine Dynamik auf den Platz bekommt und sein erster Kontakt noch einen Tick besser wird, haben wir endlich mal mehr als nur einen Stürmer im Kader, dem ich zutraue, auch bei längerer Verletzungszeit des Pendants zu liefern.

    Ich habe es genossen, gestern endlich mal den Blessin-Ball zu sehen und so richtig Lust auf die weitere Saison bekommen.

    1. Haben wir auch nicht. Wir haben eine Hürzeleraufstellung, aber einen Blessinball gesehen. Mit Unterschieden sowohl in der Defensivbewegung, als auch grundlegend in der Offensive, wo es um schnelles Umschalten und nicht um Ballbesitz ging.

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