SC Freiburg vs. FC St. Pauli 0:3 – Freude schöner Abwehrzauber!

SC Freiburg vs. FC St. Pauli 0:3 – Freude schöner Abwehrzauber!

Was für ein Tag! Der FC St. Pauli gewinnt verdient mit 3:0 gegen den SC Freiburg und feiert den ersten Bundesligasieg seit 13 Jahren. Die Basis für den Erfolg war eine bärenstarke Defensivleistung.
(Titelfoto: Alex Grimm/Getty Images/via OneFootball)

Es ist gar keine Frage, der Derbysieg gegen den HSV am 16. Februar 2011 wird auf ewig einer der großen Tage in der Geschichte des FC St. Pauli sein. Nun ist dieser Erfolg allerdings um eine Tatsache ärmer: Denn dreizehneinhalb Jahre markierte dieses 1:0 den letzten Erfolg des FCSP in der Bundesliga. Bis zu einem herbstlichen Septembertag im Jahre 2024…

Die Aufstellung

Nach dem überzeugenden Punktgewinn gegen RaBa Leipzig gab es keinen Anlass für Cheftrainer Alexander Blessin an der Startelf des FC St. Pauli etwas zu verändern. Das Team startete erneut im 5-2-3 (3-4-3 offensiv) und musste dieses Mal gänzlich auf Morgan Guilavogui verzichten, der nicht im Kader stand.

Beim FC St. Pauli fehlte ein Angreifer, beim SC Freiburg kehrte einer zurück: Michael Gregoritsch stand nach Muskelfaserriss erstmals in dieser Saison im Kader. Auch beim SCF gab es keine Veränderungen in der Startelf, nachdem diese beim 3:0-Erfolg gegen Heidenheim vor allem in der zweiten Halbzeit überzeugen konnte. Das konnte man gegen den FCSP allerdings nicht behaupten.

Erwartete Aufstellung beim Spiel SC Freiburg gegen FC St. Pauli SCF: Atubolu - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - M. Eggestein, Osterhage - Doan, Dinkci, Grifo - Adamu FCSP: Vasilj - Saliakas, Wahl, Smith, Mets, Treu - Boukhalfa, Irvine - Afolayan, J. Eggestein, Saad
Aufstellung beim Spiel SC Freiburg gegen FC St. Pauli
SCF: Atubolu – Kübler, Ginter, Lienhart, Günter – M. Eggestein, Osterhage – Doan, Dinkci, Grifo – Adamu
FCSP: Vasilj – Saliakas, Wahl, Smith, Mets, Treu – Boukhalfa, Irvine – Afolayan, J. Eggestein, Saad

Freiburg chancenlos gegen St. Paulis Defensive

Der FC St. Pauli startete in dieses Spiel, wie man es von einem Aufsteiger erwarten kann, der zum Duell bei einem Spitzenteam antreten muss: Mit einem Fokus auf die Defensive. Dabei zeigte sich eine leichte Veränderung im Vergleich zum 0:0 im Heimspiel gegen Leipzig. Das Team agierte tief viel eher in einem 5-4-1. Gegen Leipzig war es ein klares 5-2-3.

Diese Formation stellte den SC Freiburg vor große Probleme. Das Team von Julian Schuster versuchte bei Ballbesitz das zentrale Mittelfeld extrem zu überladen. Die Außenpositionen wurden einzig von den beiden SCF-Außenverteidigern besetzt. Zur Doppelsechs (Osterhage und M. Eggestein) und Zehner Dinkci gesellten sich die nominellen offensiven Außen, Grifo und Doan und auch Mittelstürmer Adamu ließ sich immer wieder ins Mittelfeld fallen.

Viel Ballbesitz für SCF, keine Lösungen

Gebracht hat dem SC Freiburg diese Überladung des zentralen Mittelfelds herzlich wenig. Weil sie in einer eh sehr dicht besiedelten Zone auf dem Spielfeld stattfand. Denn der FC St. Pauli fand defensiv ziemlich gut ins Spiel, blieb sehr kompakt und ließ dadurch nur sehr wenig Raum für die Freiburger. Auch wenn der SCF im Zentrum in Überzahl stand, war schlicht kein Raum da, um diese auch ausspielen zu können. Aus dieser Positionierung schob Osterhage von der linken Sechserposition immer wieder in den offensiven Halbraum. Das aber nur, wenn Grifo auf die linke Offensivseite auswich. Gleiches versuchte auch Doan auf der rechten Außenbahn immer wieder. Es änderte sich allerdings nur wenig daran, dass Freiburg kein Durchkommen fand.

Denn der FC St. Pauli war vorbereitet auf das, was der SC Freiburg offensiv zeigte. Deshalb agierte das Team nämlich im 5-4-1. Weil sie so die doppelte Besetzung der Außenbahnen des Gegners (Grifo+Günter, Kübler+Doan) gut aufnehmen konnten. Da der FCSP auch sehr gut auf die Tiefenläufe des SCF eingestellt war und Verlagerungen durch extreme Laufarbeit (insgesamt spulte das Team mehr als 124 Kilometer ab) keine Rolle spielten, ergaben sich aus den vielen Ballbesitzsituationen des SC Freiburg nahezu keine Torgelegenheiten.

Endlich effizient!

So tat sich in den ersten Spielminuten eigentlich gar nichts vor beiden Toren. Den ersten Torschuss des Spiels gab es in der zwölften Minute – es war das 1:0 durch Elias Saad. Ein langer Ball von Manos Saliakas bekam Lienhart, von Eggestein und Saad unter Druck gesetzt, nicht geklärt. Saad machte dann auf kleinem Raum alles richtig, legte sich den Ball mit rechts vor und schloss mit links ab. Es sollte nicht das einzige Tor an diesem Tag bleiben, mit dem er mächtig Werbung für sich machte.

Aus Freiburger Sicht war der frühe Rückstand natürlich ein absolutes Desaster. Da ist der FC St. Pauli zu Gast, igelt sich tief hinten ein, geht dann auch noch in Führung und hat dann noch weniger Gründe, um sich offensiv zu zeigen. Nikola Vasilj ließ sich jedenfalls bereits nach 20 Spielminuten aufreizend viel Zeit bei einem Abstoß.

Die frühe Führung gab dem FCSP Auftrieb. Vielleicht noch etwas wichtiger für das Spiel: Es wurde schnell deutlich, dass der SC Freiburg keine Lösungen gegen das Defensivverhalten des FC St. Pauli fand. Im Wissen um die funktionierende Defensivarbeit schienen die Spieler minütlich ruhiger und abgeklärter zu werden. Das Vertrauen in die eigene Stärke wuchs. Aus dem Spiel heraus hatte der SC Freiburg erst in der 28. Minute seinen ersten Torschussversuch (Grifo köpfte klar neben das Tor).

Aufbauspiel des SC Freiburg gegen den FC St. Pauli Um das Zentrum zu überladen, zogen sich beim SC Freiburg fünf Spieler im Mittelfeld zusammen. Von dieser Positionierung aus schoben Doan und Grifo teilweise auf die Außenbahn, Osterhage versuchte dann den freien Raum zu besetzen. Der FC St. Pauli organisierte sich in einem kompakten 5-4-1 dagegen und hielt die Abstände gering. Diese Defensivarbeit sorgte dafür, dass das Freiburger Spiel lange Zeit, trotz viel Ballbesitz, ungefährlich war.
Aufbauspiel des SC Freiburg gegen den FC St. Pauli
Um das Zentrum zu überladen, zogen sich beim SC Freiburg fünf Spieler im Mittelfeld zusammen. Von dieser Positionierung aus schoben Doan und Grifo teilweise auf die Außenbahn, Osterhage versuchte dann den freien Raum zu besetzen. Der FC St. Pauli organisierte sich in einem kompakten 5-4-1 dagegen und hielt die Abstände gering. Diese Defensivarbeit sorgte dafür, dass das Freiburger Spiel lange Zeit, trotz viel Ballbesitz, ungefährlich war.

Vasilj hält Elfmeter, Afolayan legt nach

Der Auftrieb und das 1:0 im Rücken führten aber auch dazu, dass der FC St. Pauli offensiv nun nicht weniger, sondern mehr Aktionen hatte. Eric Smith setzte nach 35 Minuten einen Freistoß an die Latte. Zwar hatte das Team nur 29 Prozent Ballbesitz im ersten Abschnitt, hatte mit acht Torschüssen aber mehr als das Heimteam (vier). Doch einer dieser Freiburger Torschüsse hätte den Spielverlauf wohl massiv geändert…

Wenige Minuten vor Ende der ersten Halbzeit gab es ein Duell zwischen Karol Mets und Matthias Ginter im Strafraum des FC St. Pauli. Mets griff mit seinem Arm um den Oberkörper von Ginter. Beim Freiburger Innenverteidiger führte das dazu, dass er mit den Füßen absprang (als sei er am Bein getroffen worden) und sich nach vorne warf. Eine Situation, die je nach Blickwinkel als clever oder ungeschickt bezeichnet werden muss und im Falle eines direkten Elfmeterpfiffes weit davon entfernt ist, sie als Fehlentscheidung einzuordnen. Schiedsrichter Gerach war in den vorherigen Spielminuten aber vor allem dadurch aufgefallen, dass er relativ viele Situationen weiterlaufen ließ. In der Elfmetersituation blieb die Pfeife dann zunächst auch stumm, was auch als Beibehaltung der Linie gewertet werden kann. VAR-seitig war das aber wohl doch zu viel, um nicht einzugreifen.

Ob diese Entscheidung nun richtig war oder nicht, dürfte je nach Vereinsfarben anders bewertet werden. Und am Ende isses auch scheißegal, weil Vasilj den Elfmeter von Grifo parierte. So gab es kurz vor der Halbzeit nicht den Niederschlag in Form des 1:1-Ausgleichs. Stattdessen packte der FC St. Pauli auf der Gegenseite selbst den Schwinger ans Freiburger Glaskinn aus. Eggestein erlief einen langen Ball auf der linken Offensivseite, spielte ihn ins Zentrum zu Saad. Dessen „Schuss“ war so viel wert, wie jener von Thomas Müller im WM-Halbfinale gegen Brasilien: Eine gute Vorlage für den Mitspieler. Dapo Afolayan bedankte sich, blieb ruhig und schob überlegt zum 2:0 ein – BÄM!

+++ Infobox – In eigener Sache: Unterstützt den MillernTon +++
Alle Inhalte des MillernTon sind frei verfügbar. Wir finanzieren unsere Arbeit durch tolle und selbstgewählte Anzeigenpartner. Auch Ihr könnt unsere Arbeit finanziell unterstützen. Ein kleiner Betrag pro Monat würde uns schon sehr helfen.
Alle Infos: Support Your MillernTon – Vielen Dank
+++ +++

Freiburg macht Abseitstore, Saad den Deckel drauf

In den zweiten Abschnitt startete der FC St. Pauli leicht verändert. Da Grifo und Doan im ersten Abschnitt nur selten auf die Außenbahn auswichen, fiel auch der FCSP zu Beginn des zweiten Abschnitts seltener ins 5-4-1, sondern agierte vermehrt im 5-2-3. Und dabei positionierte man sich auch noch etwas weiter vorne. Warum? Weil dauerhaft im eigenen Drittel verbarrikadieren eben auch immer ein gewisses Risiko beinhaltet, dass dann doch mal der Ball unglücklich ins eigene Tor gemurmelt wird.

Das höhere Pressing des FC St. Pauli zahlte sich aus: Während es in der ersten Halbzeit bei Ballbesitz zwar viel Zeit für die Freiburger Innenverteidiger gab, die Ideen aber fehlten, blieb ihnen nun auch noch keine Zeit, weil sie früher gestört wurden. In den ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts wurde das Spiel dadurch insgesamt sehr fahrig, was ganz sicher nicht nach dem Geschmack der Freiburger war.

FREIBURG IM BREISGAU, GERMANY - SEPTEMBER 28: Oladapo Afolayan of FC St. Pauli 1910 celebrates scoring his team's second goal during the Bundesliga match between Sport-Club Freiburg and FC St. Pauli 1910 at Europa-Park Stadion on September 28, 2024 in Freiburg im Breisgau, Germany. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)
// (Alex Grimm/Getty Images/via OneFootball)

Umstellung auf Dreierkette erzeugt mehr Druck

Beendet wurde diese chaotische Spielphase durch einen Doppelwechsel der Freiburger, samt dazugehöriger Umstellung in der 64. Minute. Kurz zuvor hatte Lienhart zwar den Ball ins FCSP-Tor geköpft, stand aber um Zentimeter im Abseits. Auch diese Situation hätte den Spielverlauf sicher noch stark verändern können, zumal der SC Freiburg in der Folge taktisch eigentlich (aus ihrer Sicht endlich) eine Lösung gegen das Defensivverhalten des FCSP gefunden hatte.

Denn durch den Doppelwechsel stellte der SC Freiburg auf eine Dreierkette um. Dadurch konnte der SCF die Breite des Spielfelds im Spielaufbau in allen Mannschaftsteilen abdecken und der Druck auf den FC St. Pauli wurde größer. Als Reaktion darauf wurde der FCSP wieder tiefer und ins 5-4-1 gezwungen. Doch ehe das richtig zum Problem werden konnte, ehe der SC Freiburg noch die große Schlussoffensive starten konnte, setzte Elias Saad zu einem Lauf über zwei Drittel des Spielfelds an, erzielte das 3:0 und sorgte damit für die Vorentscheidung. Saad ist damit bisher an allen vier Bundesligatreffern des FC St. Pauli in dieser Saison direkt beteiligt gewesen, war bis zu seiner Auswechslung erneut laufstärkster Spieler auf dem Platz und hat gegen Leipzig und Freiburg 14 seiner 22 Defensivduelle gewonnen. Sein aktueller Wert für das Spiel des FCSP ist schlicht unglaublich.

Der SC Freiburg hatte im Anschluss noch zwei Freistöße von halblinks, die ebenfalls (wie beim nicht gegebenen Treffer von Lienhart) wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen wurden. In der 84. Minute gelang es ihnen dann erstmals wirklich hinter die letzte Kette des FC St. Pauli zu kommen, was zeigt, wie stark der FCSP die gesamte Partie über gegen den Ball gearbeitet hat. Der eingewechselte und an die Grundlinie durchgebrochene Höler legte für Doan quer, der zwar das Tor traf, doch erneut lag eine äußerst knappe Abseitsposition vor. Am Auswärtssieg des FC St. Pauli hätte dieser Treffer aber wohl eh nur wenig geändert.

FC St. Pauli setzt Ausrufezeichen

Es blieb beim 3:0 für den FC St. Pauli. Auch wenn das Team nicht einmal ein Drittel der Spielzeit im Ballbesitz gewesen ist, dürfte dieser Erfolg völlig verdient sein. Weil man seine eigenen Chancen eiskalt nutzte. Vor allem aber, weil man die offensivstarken Freiburger mit intensiver Arbeit gegen den Ball gar nicht zur Entfaltung kommen ließ. Das ist schon bemerkenswert, wie gut der FC St. Pauli zuletzt gegen Leipzig und nun auch gegen den SC Freiburg gegen den Ball zurechtkam. Die Freiburger hatten aus dem Spiel nur fünf Torschüsse und einen xG-Wert von gerade einmal 0,25 auf die Kette gebracht. Eine Abwehr aus Granit also, wenn teilweise auch nur um Zentimeter…

Nachdem der FC St. Pauli bereits in den ersten Spielen zeigte, dass sie durchaus mithalten können in der Bundesliga, es aber drei Niederlagen in Folge gab, war die Liste an Abgesängen des Teams länger als die Wartezeit auf den ersten Bundesligasieg seit 2011. Auf diese drei Niederlagen folgten vier Punkte (3:0 Tore) gegen Leipzig und Freiburg. Zahlen, die man nicht unbedingt kommen sah, dafür aber umso schöner sind. Denn damit sammelte der FC St. Pauli nicht nur wichtige Punkte, sondern setzte auch ein ganz, ganz fettes Ausrufezeichen im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga.

Immer weiter vor!
// Tim

Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.

MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube

36 thoughts on “SC Freiburg vs. FC St. Pauli 0:3 – Freude schöner Abwehrzauber!

  1. Tim, danke für den Bericht. Wie immer, to the point. Frage an Dich: Ist das jetzt noch eher Fabis Strategie oder eher eine Weiterentwicklung von Blessin. Würde für 2. stimmen….

  2. Danke für den Bericht. Die Mannschaft hat großartig gespielt. Ich bin jetzt extrem optimistisch. Der Elfmeter war ein Witz. Wenn Saad so weitermacht, kommt im Winter das 10-Mio-Angebot reingeschneit.

    Wir sollten aber nicht vergessen, dass Blessin in den ersten drei Spielen Elias und Dapo auf die Bank gesetzt hat. Was für ein Fehler! Viele Fans haben darüber hinaus diesen Fehler nicht gesehen.

    1. Könntest du in Erwägung ziehen, dass es genau diese Trainer-Maßnahmen gewesen sind, die den Erfolg gebracht haben? Maßnahmen eines Trainers, dessen Team einen 550-Millionen-Kader am Rande einer Niederlage hatte, um danach den Tabellendritten mit 3:0 aus dessen eigenen Stadion zu schießen?

    2. Bis zu „Viele Fans haben darüber hinaus diesen Fehler nicht gesehen.“ war es okay, weil deine Meinung. Damit sprichst Du aber Anderen (und mir) eine andere Meinung ab. Nicht gut. Diskussionskultur und so, ne?

    3. Beim 1. Gegentor in Augsburg war übrigens das Defensivverhalten von Saad gegen Wolf ausschlaggebend. Dieses Gerede, dass man mit Dapo und Elias auf jeden Fall mehr erreicht hätte, ist quatsch. Ich denke, dass beide jetzt deutliche Verbesserungen beim Defensivverhalten hatten. Insbesondere Dapo finde ich da stark verbessert. Früher ist er da öfters nebenher getrabt. In der 1BL reicht das nicht mehr.

  3. …am Sonntag Morgen deinen Spielbericht zu lesen macht die Freude über den perfekten Spieltag unseres magischen FCSP perfekt, danke dafür. Wie immer on Point, es zeigt sich mal wieder das es gut ist die Ruhe zu bewahren und geduldig zu bleiben. Das wir so wenig Ballbesitz hatten, auch schon gegen Leipzig fällt während des Spiels garnicht so auf, vielleicht auch weil das Gegenpressing so gut funktioniert hat, das ist für mich auch irgendwie der Gamechanger gewesen. Trotzdem, die Frage muss man stellen, wie die ersten 3 Spielen ausgegangen wären wenn Saad und Dapo von Anfang an auf dem Platz gestanden hätten?
    FORZA und bis zum nächsten Heimspiel

  4. Moin, @Robert, Bornemann sagte im Interview, dass Elias eine Entwicklung brauchte. Entwicklungen sind keine Fehler. Aus der Distanz zu behaupten, dass es einen Fehler gegeben habe, das ist ein Fehler.

    1. Damit möchte er wohl eher den Trainer aus der Schusslinie nehmen.
      Sowohl Saad als auch Dapo waren maßgeblich mit für unseren Aufstieg verantwortlich. Diese Beiden plus Saliakas so oft auf die Bank zu setzen (Resultat: 0 Punkte aus 3 Spielen gegen machbare Gegner) war aus meiner Sicht ein schwerer Fehler, der mich weiter an Blessin zweifeln lässt.

      1. Aus welcher Schusslinie denn, nach einem 3:0 auswärts beim Tabellendritten? Ich werde nie verstehen, wie man an den sportlich Verantwortlichen nach so kurzer Zeit zweifeln kann. Nicht, wenn es sportlich nicht läuft. Und erst recht nicht, wenn es sportlich läuft.

        1. Well, there’s only one sensible explanation. It is a media (kicker) narrative (amplified by social media) aimed at throwing oil into flames and people are buying it because they like to panic.

      2. Saliakas war verletzt und ich glaube, dass Dapo und Saad Zeit brauchten, das System zu verinnerlichen. Lasst uns alle nach vorne schauen, wird schwer genug.

  5. Moin Tim
    Saads „Schuss“ war so viel wert wie jener von Thomas Müller im WM Halbfinal gegen Brasilien.
    Ich lache mich kaputt und das am frühen Morgen.Weiter so Tim wie immer auf den Punkt gebracht.
    Forza FC St Pauli

  6. „Stattdessen packte der FC St. Pauli auf der Gegenseite selbst den Schwinger ans Freiburger Glaskinn aus.“
    Hui, Übermut! Und womit? Mit Recht!
    Danke, Tim!

  7. Bei der ganzen „Blessin hätte Saad und Afolayan in den ersten Spielen bringen müssen“-Kritik sollte nicht vergessen werden, dass wir erst gegen Leipzig und Freiburg Gegner mit wirklich mehr Ballbesitz hatten, wo die Stärken der beiden Spieler richtig zum tragen kommen. Außerdem hat es evtl die ersten Spiele gebraucht – egal mit welcher Formation – um die defensiven Abläufe richtig rein zu bekommen.
    Gegen Mainz wartet jetzt wieder ein anderer Gegner, gegen den wir vermutlich auch wieder mehr Ballbesitz und weniger Raum haben werden. Ich bin gespannt, wie sich das dann entwickelt.
    Und das schreibe ich nicht, um irgendwas zu verteidigen und auch mit der Meinung, dass die Mannschaft sich im 343 wohler fühlt und das System nicht hätte verändert werden sollen. Aber Blessin und Team sind ja keine Tölpel und werden das andere System zu Beginn aus gutem Grund gewählt haben. Hat ja in der Vorbereitung auch sehr gut funktioniert und Heidenheim hätten wir mit besserer Chancenverwertung auch in dem System schlagen können.

    1. PS: danke dir Tim für deine tollen Vor- und Nachberichte. Ich habe dadurch bislang viel über Fußball gelernt und betrachte Spiele inzwischen ganz anders als früher. Macht extrem viel Spaß.

    2. Das wird oft unter den Tisch fallen gelassen. Es gibt nicht die eine Formation, die gegen jeden Gegner am besten funktioniert, selbst die Bayern passen sich in Ansätzen an. Natürlich kann man hinterfragen, wie sinnvoll es ist, einen Ansatz zu versuchen, der dafür sorgt, dass man zwei der drei besten noch verbliebenem Offensivspieler auf der Bank parkt, man steckt aber auch nicht drin, vielleicht hat Saad die Zeit gebraucht.
      Zumal oft gesagt wurde, dass taktisch Blessin auch in den ersten Spielen die Mannschaft nahezu perfekt eingestellt hat, ich denke da ist dann der entscheidendste Unterschied, dass man gegen Freiburg den ersten Schuss reingemacht hat. Fand die Trainerkritik nach drei Spielen schon albern, aber in Summe hat man jetzt gute Ansätze in den ersten Spielen und dazu noch gute Ergebnisse in den letzten beiden. Wenn das dann noch mit der Zweitligamannschaft minus Hartel passiert, ist der Trainer sicher nicht unbeteiligt, auch wenn die Spieler natürlich auch zu loben sind.

      Erwähnenswert vielleicht auch: Es wurd vor der Saison Heidenheim als Vorbild genannt und nach den ersten paar Spielen gefühlt abgehakt. De facto standen die nach 5 Spieltagen mit einem Sieg, einem Unentschieden und drei Niederlagen da, und so wirklich los gings erst nach einem Unentschieden gegen ein (sportliches) Topteam – ein Schelm wer da Parallelen sieht (natürlich geht der Blick trotzdem nach unten)

  8. Juhu!

    3 Punkte!

    Danke@Tim für den Bericht!

    Ein Glück hält unser TW den 11er, ein Glück waren gg Leipzig Morgan, Wagner und Conner verletzt/angeschlagen und ein Glück ist man im Nachhinein immer schlauer als vorher 😉

    Spielglück verdient würde ich sagen, der defensive Wechsel zwischen 5-2-3 und 5-4-1 war clever und tatsächlich letzte Saison eigentlich nicht zu sehen.

    Die Geschwindigkeit bei unseren Spielern ist im vergleich schon etwas geringer und der lange Ball nach vorne, weiß ich auch nicht, ob wir da nicht probieren sollten, ob es nicht doch auch flach in der 1. Liga geht. Bin gespannt.

    Anpassen nach oben in allen Bereichen erwünscht, dass könnte dann den Klassenerhalt mit dem Kader bringen. Ohne Neuzugänge gestern, oder?

    Forza Forza FCSP

  9. Ballbesitz, Ergebnis:

    FCSP v Heidenheim 58-42, 0-2
    Union v FCSP 43-57, 1-0
    Augsburg v FCSP 44-56, 3-1
    Freiburg v FCSP 67-33, 0-3

    Ich erkenne ein Muster 🤓

  10. Wie immer, guter Bericht, kleiner Schönheitsfehler, der Pass auf Doan beim nicht gegebenen Treffer kurz vor Schluss kam von Höler, nicht von Höfler…witzigerweise brachte der Kommentator diese während des Spiels auch bei einer gelben Karte durcheinander.

    Ansonsten Chapeau, wie man sich innerhalb zweier Spiele so massiv gesteigert hat, ich hoffe, es setzt sich fort, nun ist es mir auch vor Mannschaften wie dem BVB etc. nicht mehr bange.

  11. Und Nico hat nicht einmal versucht in der Box die gegnerischen Stürmer auszutanzen. Eine klare Weiterentwicklung!
    Interessant auch, dass diese Abseitsfalle 2x zuschnappte ohne dass irgendein Braun-Weisser gegen das vermeintliche Gegentor protestierte. Als würden sie alle nicht wissen, dass ihr Stellungsspiel so sehr automatisiert ist, so brilliant funktioniert, dass sie es im ersten Moment nicht bemerken, wenn es ihnen den Popo rettet.

  12. Ich bin Immobilienverwalter. Mache den Job seit 20 Jahren. Wenn ich mir vorstelle, dass Leute, die mal eine Wohnung angemietet haben und daher glauben sie haben Ahnung von Immobilien, würden mir dauernd über das Internet erzählen, was ich angeblich alles falsch mache… ich würde eigentlich nur darüber lachen. Ich hoffe Blessin, Bornemann und alle anderen, die Fußball seit über 20 Jahren beruflich machen, können das auch. Jeder der hier „Dapo und Saad hätten sofort spielen müssen“ schreibt, sollte mal kurz überlegen was er beruflich macht und dann überlegen, ob das JEDE andere beliebige Person besser könnte als er…

    Aber dafür gibt es ja den Millernton, der das kurz nüchtern gerade rückt. Danke dafür.

  13. Ich mag den Ginter eigentlich, weil er ein richtiges Kampfschwein ist, aber er ist auch schon mehrfach damit aufgefallen so Pfiffe zu schinden. Ich meine er klemmt die Hand von Metz unter der Achsel ein und wirft sich dann nach vorne. Das der der VAR da meint einzugreifen, finde ich echt albern. Doch zum Glück haben wir einen super Torwart und so ein geiles Spiel gemacht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert