Lage am Millerntor – 10. Januar 2025

Lage am Millerntor – 10. Januar 2025

Der FC St. Pauli empfängt Eintracht Frankfurt, Magnus Carlsen gibt sein Bundesliga-Debüt und Bochum gewinnt am Grünen Tisch. Die Lage am Freitag.

FC St. Pauli

Samstag gegen Eintracht Frankfurt

Samstag, 15.30h, Millerntor – Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.
Ein pickepackevoller Gästeblock, ein Spiel gegen einen Europapokalteilnehmer – das dürften die Spiele sein, für die man in diese Liga aufgestiegen ist.

Der Vorbericht von Tim folgt noch, Ihr seid bis dahin mit dem „Verein und Fanszene“-Artikel von Nina und dem „Vor dem Spiel“-Gespräch von Yannick mit Basti Red aber ja auch schon bestens versorgt.
Nachtrag, 10.00h: Zusätzlich gibt es auf der Vereins-Homepage auch noch ein Interview mit Igor Matanović.

Pressekonferenz

Die Pressekonferenz vor dem Spiel fand gestern Nachmittag statt und ist in Wort und Bild nachzuverfolgen.
Personell dürfte die wichtigste Info sein, dass Elias Saad zwar wieder im Teamtraining ist, mindestens dieses Spiel für ihn aber noch zu früh kommt. Bei Robert Wagner ist es zwar auch positiv, aber das Mannschaftstraining startet für ihn wohl erst nach dem Heidenheimspiel, ähnlich dürfte es bei Karol Mets sein.
James Sands und Noah Weißhaupt dürften zum Spieltagskader gehören, bei Abdoulie Ceesay hingegen wird dies eher noch nicht der Fall sein.

Auch bei Eintracht Frankfurt gibt es die Pressekonferenz in Wort und Ton. Allen Gedanken, ein ganz eventuell bevorstehender Wechsel von Omar Marmoush zu Manchester City könnte seinen Einsatz am Millerntor verhindern, erteilte Dino Toppmöller eine klare Absage – für den Moment.

Statistik

Klammert man den DFB-Pokal aus (zwei Spiele, zwei Niederlagen), kann der FC St. Pauli die Bilanz gegen die Eintracht am Wochenende komplett ausgleichen. Während sie in der 2. Bundesliga (2S / 2U / 2N) sowieso ausgeglichen ist, liegt Frankfurt in der 1. Liga mit einem Sieg vorne. Drei Siegen für den FC St. Pauli und fünf Unentschieden stehen vier Niederlagen gegenüber.

Am Millerntor aber sieht es sogar nochmal deutlich besser aus (auch hier: ohne Pokal). Neun Ligaspiele, fünf Siege, nur eine Niederlage (2010, Theofanis Gekas, die Älteren erinnern sich schmerzhaft).

Schiedsrichter

Harm Osmers aus Hannover (gebürtiger Bremer) pfeift seit 2016 in der 1. Liga und ist seit 2020 FIFA-Schiedsrichter. Den FCSP hat er bisher in 13 Spielen geleitet, unter anderem beim 3:2-Derbysieg 2021 und beim DFB-Pokalerfolg gegen Borussia Dortmund 2022. Sein letztes Spiel am Millerntor war im März 2024, das 2:0 gegen Hertha BSC.
Eintracht Frankfurt hat er diese Saison bereits zweimal gepfiffen, beim 3:1-Auswärtssieg in Wolfsburg (3. Spieltag) und beim 1:1 an der Alten Försterei (8. Spieltag). Fehlt zur Komplettierung der Ergebnisse also noch noch eine Niederlage, just sayin’…

Lage der Liga

Union Berlin gegen VfL Bochum

Ich habe ehrlicherweise nichts anderes erwartet und schließe mich folgendem Satz an:

„Wenn ein Spieler durch einen Feuerzeugwurf aus dem Publikum verletzt wird und das Spiel danach nicht mehr fortsetzen kann, stellt dies eine strafbare Handlung und einen schweren Verstoß gegen die Fußball-Rechtsordnung dar, der stets einen Spielabbruch rechtfertigen würde. Solche Verstöße müssen eine eindeutige spieltechnische Rechtsfolge nach sich ziehen. Dies kann nur eine Spielwertung zu Gunsten des geschädigten Vereins sein.“

Stephan Oberholz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts // DFB.de

Daraus folgt, dass das 1:1 zwischen Union und Bochum in eine 0:2-Niederlage für die Köpenicker umgewertet wird und Bochum zwei Punkte mehr auf dem Konto hat.
Komplett on fire hingegen ist Union Berlin Präsident Dirk Zingler, mit einer klassischen „Ja, aber…“-Argumentation, nachdem er den Wurf von Gegenständen pflichtschuldig verurteilt:

„Viel schlimmer ist es jedoch, wenn jemand versucht, sich aus diesen für keinen Veranstalter zu verhindernden Ereignissen einen Vorteil zu verschaffen, insbesondere dann, wenn auch unbeteiligte Dritte dadurch erheblich benachteiligt werden. Das ist hier der Fall: Der eigentliche unsportliche Skandal hat nach dem Ereignis auf dem Rasen und heute vor Gericht stattgefunden.“

Dirk Zingler, 1. FC Union Berlin

Dementsprechend hat Union bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen, welches eben auch noch nicht rechtskräftig ist und in der Tabelle noch nicht berücksichtigt wird.
Sollte das Urteil hingegen so bestehen bleiben, hätte der VfL jetzt acht statt sechs Punkte, Union würde von 17 auf 16 Punkte fallen – in beiden Fällen würde dies noch nichts an der Tabellenplatzierung ändern.

Freitag

Der Spieltag beginnt heute mit einem Topspiel, welches auch live im Free-TV übertragen wird (20.30h, Sat1): Borussia Dortmund (6. Platz, 25 Punkte) empfängt Meister Bayer 04 Leverkusen (2. / 32P). Ein Heimsieg würde die angekratzte BVB-Seele etwas besänftigen und die Borussen zumindest für eine Nacht auf Platz 3 bringen. Leverkusen hingegen könnte mit einem Sieg den Druck auf die Bayern etwas erhöhen.

Samstag

Neben unserem Heimspiel gibt es um 15.30h (Sky) die folgenden Partien:

  • SC Freiburg (9. / 24P) – Holstein Kiel (17. / 8P)
  • FSV Mainz 05 (5. / 25P) – VfL Bochum (18. / 6P*)
  • 1. FC Heidenheim (16. / 10P) – Union Berlin (12. / 17P*)
  • TSG Hoffenheim (15. / 14P) – VfL Wolfsburg (11. / 21P)

Das Abendspiel

Borussia Mönchengladbach (8. / 24P) empfängt um 18.30h (Sky) Rekordmeister Bayern München (1. / 36P). Wie es aktuell sportlich um die Gäste bestellt ist, könnt Ihr im Rasenfunk hören, wo sich der aktuelle Schwerpunkt (1h31m) mit dem FCB beschäftigt. Zu Gast ist Sebastian Fischer von der SZ.

Sonntag

Den Spieltag beschließen dann diese beiden Partien (DAZN):

  • 15.30h: RaBa Leipzig (4. / 27P) – Werder Bremen (7. / 25P)
  • 17.30h: FC Augsburg (13. / 16P) – VfB Stuttgart (10. / 23P)

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Schach

Magnus Carlsen, der zuletzt mit seiner Hosenwahl und der Unterstützung eines eSport-Schachturniers in Saudi-Arabien Schlagzeilen machte, wird am Wochenende erstmals für den FCSP in der Bundesliga am Brett sitzen. Die Partien gegen die SG Solingen (Sa., 14.00h) und den Düsseldorfer SK (So., 10.00h) werden von der Abteilung jeweils live und kommentiert von Schach-Spielerin und TV-Expertin Fiona Steil-Antoni auf YouTube gestreamt.
Gespielt wird im Brahms Kontor, die 20 freien Tickets waren logischerweise schnell vergriffen.
In jedem Fall ist Schach daher aktuell auch verstärkt Thema in den Medien: NDR, MOPO (€), Abendblatt(€)

Genossenschaft

Unterm Artikel zur Genossenschaft wird weiter rege diskutiert. Da dort teilweise auch sehr grundlegende Fragen gestellt wurden, sei zusätzlich nochmal auf den Podcast aus September, verwiesen, in dem der Vorstand unter anderem auch die 100€ Verwaltungsgebühren und Agio näher erklärte.
Beim Heimspiel morgen wird es auch wieder einen Infotisch im Clubheim geben.

Clubheim

Apropos Clubheim, der Plan fürs Wochenende:

Der Plan fürs Wochenende:(Reminder: Sonntags ab sofort geschlossen.)#FCSP #Clubheim #Sky #DAZN

Clubheim Kollektiv (@clubheimfcsp.bsky.social) 2025-01-10T06:36:14.232Z

Wie dort zu lesen ist und gestern bereits auf Social Media kommuniziert wurde: Die bisherigen Erfahrungen der Anlaufphase haben ergeben, dass der Sonntag ab sofort geschlossen bleibt – es sei denn, die Profis des FC St. Pauli haben an dem Tag ein Pflichtspiel.

Döntjes

Dani Olmo darf für Barcelona spielen

Profifußball ist kompletter Wahnsinn, ich erzähle Euch da nichts Neues.
Die Blüten, die er (insbesondere finanziell) in Spanien treibt, sind dabei nochmal verrückter als hierzulande. So geschehen jüngst bei der Posse um den ehemaligen RaBa Leipzig-Spieler Dani Olmo, der vom FC Barcelona bereits im Sommer nur für ein halbes Jahr gemeldet werden konnte und dem die Liga jetzt zunächst die Registrierung verweigerte. Grund hierfür waren und sind die hohen Schulden des FC Barcelona.
Da man nun aber aus einem arabischen Investmentfonds wohl 100 Millionen Euro für VIP-Logen im noch gar nicht fertiggestellten Camp Nou erhielt, überstimmte die spanische Regierung (der Oberste Sportrat) Verband und Liga und erteilte Olmo und seinem Mitspieler Pau Víctor vorläufig die Spielgenehmigung.

Während sich Atlético Madrid klar positionierte und mit „Wir sind der Meinung, dass diese Entscheidung das aktuelle System aufs Spiel setzt und die Regel des Spiels infrage stellt“ gleich mal das ganz große Rad schwingt, bleibt Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti gewohnt staatsmänisch neutral: „Jeder hat seine eigene Meinung. Was ich denke, behalte ich für mich.“ // Sportschau

Zu guter Letzt

„Wenn Du nicht weißt, wohin mit dem Ball… einfach ins Tor schießen!
Drehe aber vorher ab und tue möglichst unbeteiligt.“
// Instagram

Forza St. Pauli!
// Maik

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15 thoughts on “Lage am Millerntor – 10. Januar 2025

  1. Maik, wie ist das eigentlich genau mit der Ansetzung von Schiedsrichtern, die aus dem gleichen Landesverband stammen wie eine der beiden Mannschaften? Ging ja gerade erst letztens durch die Medien, dass beispielsweise Stieler jetzt wieder die Hamburger Mannschaften pfeifen darf, nachdem er durch seinen Umzug den Verband gewechselt hat. Nun ist mir ist gerade aufgefallen, dass morgen als VAR Katrin Rafalski eingesetzt werden wird, die im LV Hessen pfeift… Nicht, dass ich da irgendwas konstruieren will (zumal ich ihre Einsätze an der Linie und im Kölner Keller für uns eher positiv erinnere), aber warum wird hier seitens des DFB nicht auch auf die Neutralität geachtet?

    1. Grundsätzlich ist das ja Sache des DFB und auf dem Niveau war ich nie unterwegs 😉
      Es ist ja aber schon so, dass seit Corona dieses strikte „Der SR muss von woanders kommen“ stark aufgeweicht wurde – und ich finde das völlig okay.
      Beim VAR zudem nochmal mehr als beim SR auf dem Platz.

      1. Mir fällt da immer Nicolas Winter ein. Wohnt in Hagenbach, keine zehn Kilometer von Karlsruhe entfernt, aber eben in der Südpfalz. Der wird mit Sicherheit häufiger in Karlsruhe unterwegs sein, als Katrin Rafalski in Frankfurt. Wobei die Karlsruher nach unserem 3:1-Sieg im September ’21 von ihm extrem angepisst waren.

        Bei uns in Baden-Württemberg kommt dann noch hinzu, dass es drei Landesverbände gibt. Der südbadische Daniel Schlager hat beispielsweise vergangene Saison das Spiel der nordbadischen TSG Hoffenheim geleitet (80 Kilometer Wegstrecke aus seinem Wohnort). Das hat zwar immer ein G’schmäckle, doch ich denke, persönliche Vorlieben oder Abneigungen haben eher selten etwas mit dem Wohnort oder dem Stammverein zu tun.

  2. schande über union berlin.
    es wird auch nach dem einspruch kein anderes ergebnis heraus kommen. aber die köpenicker werden sich mit diesem handeln sympathien verspielen… bei mir haben die eh schon immer keine sympathien, nicht zu ddr oberligazeiten und heute auch nicht.
    gut, der fehler lag bereits bei den entscheidungsträgern beim spiel. wenn ein spieler oder offizieller durch ein wurfgeschoß (und damit sind keine papierschnipsel gemeint) von den zuschauern getroffen wird, egal wo und in welcher intensität, sollte ein spiel IMMER direkt abgebrochen und der schädigende verein mit null punkten und 0:2 toren bestraft werden. das hätte möglicherweise auch einen erzieherischen effekt und würde potentielle nachahmer sicherlich zweimal überlegen lassen, so sie denn wirkliche anhänger des vereins sind.
    was für ein zeichen sendet zingerle im namen des vereins in die fußballwelt? der verein kann nichts dafür? zumal er sich nicht auf den wurf bezieht, sondern auf das verhalten der bochumer hinterher. da wird mir übel. gab es eigentlich schon eine direkte entschuldigung der berliner bei den bochumern? ich hab jedenfalls nichts mitbekommen.
    christian beeck und axel kruse sind in ihrem podcast im übrigen derselben meinung: sofortiger spielabbruch und wertung zu ungunsten des schädigenden vereins. auch wenn beeck, genau wie ich, anzweifelt, daß die wirkung des treffers so war, wie es sich dargestellt hat. aber das sollte keine rolle bei der beurteilung spielen. treffer is treffer. hätte es einen offiziellen derart getroffen, wäre die konsequent ganz sicher ein spielabbruch gewesen, soviel is mal sicher.
    von mir aus können die köpenicker kommende saison wieder hauptstadtderbys spielen.

  3. Ich kann in der Causa Drewes sowohl Oberholz, als auch Zingler folgen.

    So wie ich es verstanden habe ist die Bewertung des Spieles mit 2:0 keine Bestrafung von Union für den Feuerzeugwurf, sondern die Festlegung eines Ergebnisses, das sportlich nicht ermittelt werden konnte.

    Der Torhüter von Bochum wurde durch Außeneinwirkung verletzt, Bochum konnte nicht mehr wechseln und war darum benachteiligt. Das Spiel hätte abgebrochen werden müssen und darum muss es neu bewertet werden. Die Regeln sehen ein 2:0 für Bochum vor und fertig.

    Sportrechtlich eigentlich eine klare Sache.

    Aber vom moralischen Aspekt finde ich das schon krass, weil aktuell vor allem Kiel und Heidenheim durch das Urteil benachteiligt wurden.

    Man stelle sich diese Situation am letzten Spieltag vor. Bochum zieht mit den zwei Punkten an drei Mannschaften vorbei und erreicht am runden Tisch Platz 15. Heidenheim fällt vom Relegationsplatz auf auf den 17. und Hoffenheim vom 15. auf den 16.

    Sorry, aber das kann man doch nicht machen. Als Heidenheim-Fan würde ich, Regel hin, Regel her, sofort zur DFB-Zentrale fahren und Barrikaden bauen.

    Ich frag mich halt auch was passiert wäre, wenn es einen Feldspieler getroffen hätte und Bochum noch hätte Wechseln können. Hätten sie dann gewechselt und es wäre weiter gespielt worden? Oder muss die Partie immer abgebrochen werden, sobald ein Spieler durch äußere Einwirkungen verletzt wird?

    Regel hin, Regel her, ich finds doof.

    Meiner Meinung nach sollte es in solch einem Fall eher einen zusätzliches Wechsel für das betroffene Team geben oder das Spiel muss halt wiederholt werden.

    1. in einigen dingen bin ich absolut bei dir. solch ein szenario am 33. od 34. spieltag wäre der horror für die betroffenen vereine.
      andererseits: wo willst du die grenzen ziehen? meiner meinung nach klar bei körperkontakt eines wurfgeschosses. dann spielt es auch keine rolle, ob schwer oder nur leicht getroffen und drewes hätte auch nich schauspielern brauchen.
      wobei: ich versuche mir die situation aus sicht des betroffenen spielers vorzustellen. beecke und kruse haben aus spielersicht ne klare meinung, die ich auch teile. der torhüter hat nach dem wurf, wenn er keine probleme signalisiert, trotzdem die restliche zeit vor dem block zu spielen, aus dem er beworfen wurde. meinst du nicht, daß dies seine konzentration beeinflußt, nicht zu wissen, ob nicht wieder was geflogen kommt? so oder so hat der werfer direkten einfluß auf ein spiel genommen und das MUß sanktioniert werden.
      ebenso würde einfluß auf das spiel genommen, wenn es einen feldspieler betroffen hätte, auch wenn dieser noch hätte ausgewechselt werden können.
      die aussagen des union präsidenten gehn aber überhaupt nich. zitat: „Der eigentliche unsportliche Skandal hat nach dem Ereignis auf dem Rasen und heute vor Gericht stattgefunden…“. der feuerzeugwurf war also weit weniger unsportlich, wie das, was sich danach abspielte!? ich glaube, union hat zu viel champignon liga luft geatmet… und diese aussage findet einen monat nach dem ereignis, also nach reichlich zeit zum überlegen, statt.
      anstelle sich in demut zu üben und das urteil anzuerkennen, dreht er die sachlage vollkommen um. das spiel wurde nicht zu ungunsten von union gewertet, weil drewes gut geschauspielert hat, sondern weil ein union anhänger einen gegenstand auf das feld geworfen und einen spieler getroffen hat, welcher durchaus dazu geeignet ist, größere verletzungen herbei zu führen. und anstatt froh zu sein, daß drewes nichts schlimmeres passiert ist, nimmt er ihn auf’s korn. das is unterste schublade, gerade für einen, nein für DEN repräsentanten eines vereins…

      1. Bin in Vielem bei dir. Unions Statement zum Einspruch ist schlecht und hätte dringend besser formuliert werden müssen. Selbst wenn ich der Meinung bin (und das bin ich), dass Drewes viel aus der Nummer gemacht hat und damit den Abbruch provoziert hat, was ihm persönlich notabene, und davon bin ich überzeugt, seine ganze Karriere lang anhaften wird, dann muss ich das als Verein professioneller aufziehen, und nicht auf dieser emotionalen Ebene. Allein das Wort „Schmierentheater“ hätte da absolut nichts zu suchen gehabt. Anstatt sich mal zu sammeln, innezuhalten und 2-3 Tage abzuwarten, denn sie hätten ja eine Woche Zeit gehabt, hauen die so ein Statement zum Fremdschämen raus. Doppelt und dreifach ärgerlich, weil da durchaus gute Punkte drin sind, die Beachtung verdienen würden.
        Einer davon, und da komme ich zu deiner Frage nach der Grenze: Es kann nicht sein, dass nun mehrere unbeteiligte Vereine für einen Unioner Werfer mithaften müssen, während Bochum mit Punkten und Toren belohnt wird. Klingt zwar jetzt witzig (hab ich letztens gelesen), dass der DFB nun in der Bochumer internen Torschützenliste auf Platz rangiert, könnte aber sein, dass dieser Witz irgendwem am Ende der Saison im Hals stecken bleibt. Hoffentlich nicht uns. Das ist im meinen Augen jedenfalls eine massive Wettbewerbsverzerrung. Ganz zu schweigen davon, welche Signalwirkung er in Zukunft entfalten kann.
        All dies aber natürlich unter dem Aspekt, dass letztlich genau das passiert ist, wovor alle seit Boninsegna warnen: Wenn du mit Gegenständen wirfst, dann musst du damit rechnen, dass genau das passieren kann. Egal nun, ob jemand eine Show abzieht oder wer blutet. Hauptverantwortlich für diese Misere ist letztlich ganz allein der Typ, der diese wunderbaren Einfall gehabt hat.

        1. Ich finde dieses „andere, unbeteiligte Vereine müssen darunter leiden“ Humbug.

          Klar, es wäre für andere Vereine (inkl. uns) angenehmer, wenn Bochum weniger Punkte hat. Aber das gilt erstmal unabhängig davon, wie Bochum seine Punkte erlangt. Wir müssen selber zusehen wie wir zu unseren Punkten kommen und kein Verein da unten sollte sich darüber beschweren, wenn Bochum so wie in diesem Fall 2 Punkte zugesprochen bekommt.

          Erst recht ist es natürlich eines der diversen schäbigen Gedanken, wenn der Unions-Präsident scheinbar selbstlos den vermeintlichen Schaden anderer Vereine vorschieben.

          1. Ich finde sehr wohl, dass sie sich beschweren sollten. Die Punkte, die Bochum am grünen Tisch zugesprochen bekommt, können wir nicht aus eigener Kraft ausgleichen.

          2. Sorry, verstehe deine Argumentation aber leider nicht. Erst Recht nicht wenn du von „Humbug“ sprichst, dann aber mehrere Dinge in einen Topf wirfst und kräftig rührst. Ist das Statement von Union schlecht? Ja. Sollten wir zusehen, dass wir selbst punkten? Dringend. Wäre es besser für uns, wenn Bochum weniger Punkte hätte? Auf sicher. Ist das Urteil bezüglich unbeteiligter Vereine ein Gerechtes? Nein, ist es nicht.

      2. So wie ich es verstanden habe, geht es bei dem Urteil nicht um eine Sanktionierung von Union Berlin, sondern rein um die Ermittlung eines Ergebnisses.

        Über die Sanktionen gegen Union wird in einem zweiten Verfahren entschieden. In diesem wird es garantiert noch eine Geldstrafe geben

        Deiner Argumentation bezüglich Drewes kann ich folgen. Ich bin kein Mediziner, ich habe keine Ahnung welche Kopfverletzungen ein Feuerzeug hervorrufen kann und spätestens seit ich in die Augen von Myaichi geschaut habe bin ich der Meinung, dass man bei Kopfverletzungen kein Risiko eingehen darf.

        Ich halte es jedoch für falsch, dass der DFB auf diese Weise in den Abstiegskampf eingreift.

        Rechtlich ist es absolut irrelevant, ob sowas mitten in der Saison oder am letzten Spieltag passiert. Der DFB müsste immer gleich entscheiden. Auch wenn das bedeuten würde, dass den Bayern die Meisterschaft aberkannt wird, weil irgendwo in irgendeinem anderen Stadion ein Feuerzeug geflogen ist.
        Der Unterschied ist nur, dass der DFB in so einem Fall dem Shitstorm vermutlich nicht standgehalten hätte.

        Das Resultat ist das gleiche: Falls Bochum den Klassenerhalt noch erreichen sollte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es diese zwei Punkte sind, die sie auf Platz 15 oder 16 bringen. Und irgendein anderer Verein, der vermutlich nicht Union Berlin heißen, ist dann der Garschte.

        Aus meiner Sicht ist es die Aufgabe des DFB dafür zu sorgen, das Ergenisse sportlich zustande kommen. Wenn dass bedeutet, dass das Spiel wiederholt werden muss ist das aus meiner Sicht absolut o.k. Aber ein Ergebnis am grünen Tisch zu entscheiden ist einfach Lächerlich.

        By the way: H*heim haben auch schon angekündigt juristische Schritte zu prüfen. Offensichtlich fühlen sie sich ebenfalls benachteiligt, obwohl sie mit dem Feuerzeugwerfer nicht das geringste zutun haben.

        1. keine ahnung, ob es in solchen fällen, sollte so etwas am ende der saison geschehen und unbeteiligte schädigen, einen spielraum gibt, z.b. einen geschädigten unbeteiligten verein als 19. mannschaft in der liga zu belassen. aber das führt jetzt viel zu weit.
          ja, es wurde nicht der feuerzeugwurf behandelt, sondern das spielergebnis. natürlich geht das nicht, ohne den feuerzeugwurf und alles, was danach geschehen ist, zu beleuchten.
          machen wir uns nix vor: auf den fußballplätzen dieser welt, und zwar von der obersten bis hin zur untersten klasse UND in nachwuchsmannschaften, wird woche für woche geschauspielert, geflunkert und was weiß ich, um sich einen vorteil zu verschaffen. ich erinner mich an das wm-finale ’90, als es nicht nur einen unberechtigten elfer gab, welcher das spiel entschieden hat, nein, vorher gab es auch schon ne rote karte gegen einen argentinier nach foul an klinsmann. klinsi hat, nachdem er sich berührt fühlte, überschläge und flik flaks auf dem rasen ausgeführt, wo man angst haben mußte, ob er denn überhaupt wieder aufstehen wird. ist er und für klinsi’s schauspieleinlage gab es rot für den argentinier.
          was will ich damit sagen? mit derselben tabellarischen ausgangslage unterstelle ich, daß 98% aller bundesligaspieler genauso reagiert hätten, wie drewes. und zwar im sinne seines vereins. ob man das nun gut oder schlecht, fair oder unfair findet, sei jedem selbst und seiner persönlichen vereinsbrille überlassen. nicht umsonst werden spieler, welche sowas nicht machen, explizit hervor gehoben und manchmal noch mit nem fairnesspreis bedacht. wieso? weil es eben die ausnahmen sind, und nicht die regel. da brauchen wir uns nix vormachen. insofern betrachte ich auch die argumentation der unioner (und anderer vereine) in diesem falle als absolut scheinheilig.
          zur beurteilung des endergebnisses des union spiels bedarf es fakten. und die stehen nunmal eindeutig auf seiten der bochumer. drewes wurde im krankenhaus untersucht und es gibt eine einschätzung eines (berliner) arztes oder einer (berliner) ärztin. union hat dagegen nur mutmaßungen und keinerlei beweise (wie wollen die auch beweisen, was bei drewes so vorging?). wenn aufgrund solcher mutmaßungen ein anderes ergebnis heraus kommt, als das getroffene, welche symbolik hätte dies dann?
          die argumentation von anderen vereinen kann ich nicht nachvollziehen. union hat einen punkt weniger und steckt nun tiefer im abstiegskampf, das gehört auch zur wahrheit. weiterhin gehört zur wahrheit, daß alle vereine im abstiegskampf den klassenerhalt in den noch ausstehenden spielen aus eigener kraft schaffen können. wenn sie verkacken war ganz sicher nicht die entscheidung am grünen tisch ausschlaggebend. sich dann darauf zu beziehen, fände ich unsportlich.
          aber solch ein verhalten würde dann auch meine these bestätigen, daß alle alles tun würden, um dem eigenen verein zu helfen und schaden abzuwenden.
          ein wiederholungsspiel würde im übrigen auch den wettbewerb verzerren, weil dann die beiden mannschaften einmal mehr spielen müssen, als die konkurrenz. hinzu kommt das zusätzliche risiko, daß sich spieler dann verletzen, bzw karten erhalten und mögliche sperren usw usf.
          fakt ist, daß durch den ursächlichen feuerzeugwurf das spiel im weiteren einen anderen verlauf genommen hat, als ohne ihn. fakt ist auch, daß die bochumer daran keine schuld tragen. sie sind die geschädigten. und der einfluß auf das spiel scheint ja in diesem falle das entscheidende kriterium zu sein.
          wie wollen die unioner denn beweisen, daß drewes mehr draus gemacht hat? alle haben es gesehn, aber beweisen läßt sich sowas nur, wenn drewes das auch aussagen würde, bzw die ärztliche untersuchung direkt nach dem ereignis im krankenhaus herausgefunden hat, daß keine beeinträchtigung vorlag. sollte union keinerlei beweise, sondern ausschließlich unterstellungen, anbringen, KANN die abschließende bewertung des spieles nur bestand haben.
          UND es muß eine klare, eindeutige und nicht interpretierbare regelung geschaffen werden, wie in solchen fällen künftig verfahren wird, um auch den entscheidungsträger vor ort sicherheit zu geben. denn hätte der schiri die partie abgebrochen, führten wir diese diskussion jetzt nicht. mein vorschlag: wurfgeschoß, welches geeignet ist, verletzungen herbei zu führen (ein feuerzeug kann sicherlich beispielsweise wunderbare platzwunden erzeugen) trifft spieler od offiziellen –> folge: unmittelbarer spielabbrunch und im nachgang wertung gegen den schädigenden verein! und da sollte es, um folgediskussionen zu vermeiden, absolut unerheblich sein, wo und wie hart das wurfgeschoß getroffen hat. nur DAß es getroffen hat, sollte das kriterium sein…

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