Lage am Millerntor – 20. Januar 2025

Lage am Millerntor – 20. Januar 2025

Der FC St. Pauli setzt seine Baden-Württemberg-Serie fort, die Handballer*innen holen wichtige Siege und Spaniens Verband verteidigt Saudi-Arabien. Die Lage am Montag.

+++ Update – 13.00h +++
Wir haben heute Vormittag schnell noch die Redaktionssitzung aufgezeichnet. Hört rein, wenn Ihr wissen wollt wie die Spiele in Bochum und Heidenheim sich so anfühlten und wie man Redewendungen völlig neu zusammenstellen kann. Den Podcast auf der Zunge tragen, quasi.

FC St. Pauli

2:0 beim 1. FC Heidenheim

Wichtig. Sehr wichtig.
Zudem die richtige Antwort auf die ganzen Expert*innen der Kommentarspalten, die nach der Niederlage in Bochum schon wieder kurz davor waren, das Team vom Spielbetrieb abzumelden.
Die ausführliche Analyse von Tim findet Ihr hier: „Überragende Reaktion“

Todesfall im Heimbereich

Wie der 1. FC Heidenheim nach dem Spiel mitteilte, kam es im Heimbereich auf der Südtribüne (die Gerade, vom Gästeblock gesehen aus rechts) zu einem medizinischen Notfall. Der Zuschauer wurde ins Klinikum transportiert, verstarb aber leider.
Inzwischen gab der Verein auch bekannt, dass es sich um einen ehemaligen Spieler des Vereins handelte, der im Alter von 77 Jahren an einer Lungenembolie starb.
Wir wünschen allen Menschen, die ihm nahe standen, viel Kraft.

Still lovin‘ VAR

Es gibt sie, diese Momente, wo man als einsamer VAR-Fan ein bisschen Genugtuung verspürt. Mich traf dieser Moment am Samstag gegen 17.20h, als ich an einer kalten und dunklen Haltestelle im Harz auf den Bus vom Brocken zurück nach Wernigerode wartete, wo wir ein Wochenende mit den Schiedsrichter*innen der Blindenfußball-Bundesliga verbrachten. Für das AFM-Radio war ich dort nervlich nicht gemacht, denn die ersten 80 Minuten vorher hatten ja auf der Wanderung mit dem Ticker alleine auch gut funktioniert. Never change a running Spielverfolgung, solange sie erfolgreich ist. Eiserne Regel.
Die Push-Nachricht vom Ausgleich traf mich also ebenso unvorbereitet wie grausam – und doch regte sich in mir der trotzige Gedanke: „Naja… könnte ja aber sein, dass… so ganz eventuell…“

Nun ist das Netz im Harz nicht das zuverlässigste und die permanente Aktualisierung führte lange nicht zu einem wirklichen Update, doch dann erschienen tatsächlich die magischen Worte: „VAR-Prüfung“! Hurra!
Ja, ich kann und darf mich da ehrlich drüber freuen, denn bekanntlich bin ich einer von gefühlt fünf Menschen in Deutschland, die den VAR gegen alle Widerstände verteidigen. (Disclaimer: Mir missfällt vieles an der konkreten Umsetzung, aber die grundsätzliche Funktion finde ich gut.)
Und so kam dann irgendwann die nächste Push-Nachricht, Rücknahme des Tores. Und nur kurze Zeit später sogar das erlösende 0:2. Ich gehe davon aus, dass wir uns alle einig sind, dass kein zweites Tor für Braun-Weiß gefallen wäre, wenn der Ausgleich Bestand gehabt hätte.

Was man natürlich auch hier zu Recht kritisieren kann: Wie lange es gedauert hat.
Gemäß TV-Zeitstempel fällt das Tor etwa bei 86:48, Dankerts Kommunikation der finalen Abseits-Entscheidung kommt bei 90:15. Dreieinhalb Minuten, die auch deshalb länger dauerten, weil (so Bastian Dankert später im sky-Interview), das System in jenem Moment einmal neu gestartet werden musste, was den Check zusätzlich verlängerte. Die erste inhaltliche Überprüfung galt dann dem eventuellen Handspiel von Breunig. Hierbei ist laut unseren Informationen aber kein ausreichender Beweis für ein Handspiel gefunden worden, um die Entscheidung auf dem Feld zu widerlegen, sodass dann zusätzlich auch noch auf Abseits geprüft wurde. Durchaus möglich, dass Breunig den Ball auch mit dem Teil des Oberarmes berührte, der oberhalb der sogenannten T-Shirt-Linie liegt.
Die Abseits-Entscheidung war dann (wohlgemerkt beim Pass raus auf Krätzig, nicht beim finalen Pass auf Breunig) doch recht eindeutig, auch wenn der Winkel der Kamera dies etwas verzerrt.
So oder so: VAR saved the Auswärtssieg!

Baden-Württemberg-Meister

Ja, klar. Ist kein offizieller Titel, statistisch zwar außergewöhnlich aber eben doch eher lustig als konkret hilfreich. Aber die zwölf Punkte werden uns im Falle des Klassenerhalts ganz sicher geholfen haben. Und weil es so schön ist, hier nochmal in voller Pracht:

Nun wird man beim Blick auf den Spielplan schnell feststellen, dass dies für diese Saison schon alle Spiele in Baden-Württemberg waren. Dies bedeutet, dass wir die Bilanz nicht weiter ausbauen können – für eine eventuelle Relegation beim Karlsruher SC wäre ich persönlich jetzt aber guter Dinge, zumindest für das Auswärtsspiel.

Die Aufkleber sind so oder ähnlich sicher schon beim Kiezkieker in Auftrag gegeben worden.#FCSP

MillernTon (@millernton.bsky.social) 2025-01-18T18:05:42.021Z

Statistik: Wer 1:0 führt, der stets gewinnt!

Es bleibt dabei, eine erstaunliche Serie hat auch nach dem 18. Spieltag noch Bestand:
Der FCSP gewinnt in dieser Bundesliga-Saison alle Spiele, wenn er mit 1:0 in Führung geht. Umgekehrt verliert er leider auch alle Partien, in denen er mit 0:1 in Rückstand gerät. Mehr noch: In aller Regel gelingt dem unterlegenen Team auch nicht mehr der zwischenzeitliche Ausgleich. Die einzige Ausnahme von dieser zusätzlichen Beobachtung ist das Spiel in Dortmund, wo der Strahl von Eric Smith den 1:1-Ausgleich bedeutete – wie wir alle wissen, folgte trotzdem noch die Niederlage.

Eric Smith kassiert 5. Gelbe Karte

Apropos Eric Smith: Sein Foul gegen Paul Wanner in der 70. Minute bedeutete die 5. Gelbe für ihn in dieser Saison und damit ein Spiel Sperre. Damit fehlt er am kommenden Sonntag gegen Union Berlin, bei dem ja auch Adam Dźwigała noch das zweite und letzte Spiel seiner Rotsperre absitzt.

AfD-Wahlkämpfer mit Feedback beglückt

Eine „größere Gruppe St. Pauli-Fans“ hat am Samstagvormittag in der Heidenheimer Fußgängerzone dem Personal am Wahlkampfstand der AfD verbal mitgeteilt, was man von deren Wahlprogramm hält. Die Polizei war in ausreichender Anzahl zugegen und sorgte für Abstand.
Die AfD baute den Wahlstand daraufhin ab und bat um Begleitschutz, die Polizei kam diesem Wunsch nach. Eine Polizeisprecherin betonte, dass es „zu keinerlei strafrechtlich relevanten Handlungen seitens der Fußballfans gekommen sei“ (Heidelberger Zeitung).

Weitere Links

Lage der Liga

Freitag

Eintracht Frankfurt setzte seinen guten Jahresauftakt fort und stürzte Borussia Dortmund tiefer in die Krise. Nachdem Omar Marmoush im Kader der Eintracht fehlte, war ein Tor von Ekitiké (18.) lange der einzige Unterschied. Als der BVB mit zunehmender Verzweiflung alles nach vorne schmiss, führte einer der Konter dann durch Højlund zum 2:0 (1:0)-Endstand. // Sportschau-Highlights

Samstag

Der VfL Bochum erlebt aufregende Tage. Die Euphorie nach dem 1:0-Sieg gegen St. Pauli war nach 21 Minuten gegen RaBa Leipzig komplett verflogen, es stand 0:3. Doch ein Hattrick von Myron Boadu (48., 57., 61. (Elfmeter)) sorgte an der Castroper Straße für die komplette Eskalation.
In der verbleibenden halben Stunde hätten beide noch den Siegtreffer erzielen können, es blieb aber beim 3:3 (0:3). // Sportschau-Highlights

Holstein Kiel konnte den Schwung aus dem Sieg gegen den BVB nicht mitnehmen und unterlag der TSG Hoffenheim mit 1:3 (0:2). Matchwinner für die Gäste war dabei auch Andrej Kramaric, der vergangene Woche nach der Niederlage in München mit seinem Interview die TSG wachgerüttelt zu haben scheint. // Sportschau-Highlights

Bestplatziertes Team Baden-Württembergs in der Tabelle bleibt der VfB Stuttgart, der im direkten Duell den SC Freiburg mit 4:0 (3:0) besiegte. // Sportschau-Highlights

Bayern München besiegte den VfL Wolfsburg mit 3:2 (2:1), was nach dem Wolfsburger Anschlusstreffer in der 88. Minute unerwartet nochmal spannend wurde. // Sportschau-Highlights

Abendspiel

Bayer 04 Leverkusen bleibt Bayern-Verfolger Nr.1, gegen Borussia Mönchengladbach gab es ein ungefährdetes 3:1 (1:0), bei dem die Gäste erst in der Nachspielzeit zum Ehrentreffer kamen. // Sportschau-Highlights

Sonntag

Union Berlin ging gegen Mainz 05 nach einem Abwehrschnitzer schon in der 1. Minute in Führung, kassierte nach Foul vom Kemlein (4. min) per Strafstoß den Ausgleich und erzielte nach Foul von Kohr an Hollerbach (23.) ebenfalls per Strafstoß die erneute Führung. Für neutral Zuschauende war also wirklich einiges los. // Sportschau-Highlights

Einen Dämpfer auf dem angestrebten Weg nach Europa erhielt Werder Bremen gegen den FC Augsburg. Ein Doppelpack von Samuel Essende (5. & 45.+1) legte den Grundstein zum 0:2 (0:2)-Auswärtssieg. Knackpunkt in der Partie war wohl die 39. Minute, als Marvin Ducksch unterwegs zum Tor war, im Zweikampf mit Kristijan Jakic aber dann zu Boden ging. Schiedsrichter Benjamin Brand entschied auf Notbremse und Rot. Allerdings meldete sich der VAR und Brand nahm den Platzverweis zurück – ein relevanter Kontakt war nicht erkennbar, lediglich ein hauchzartes Touchieren mit der Hand an der Schulter, welches aber nicht maßgeblich für das Fallen sein konnte. Ducksch sah das naturgemäß anders, räumte aber auch „vielleicht eine dumme Aktion“ ein (kicker). // Sportschau-Highlights

Die Tabelle

Der Samstagabend sah aus braun-weißer Sicht ganz fantastisch aus, Platz 13 bedeutete die bis dato beste Saisonplatzierung, selbst Platz 12 und der FC Augsburg waren in Reichweite. Die gestrigen Siege von Union und Augsburg rückten dies zwar wieder etwas zurecht, Platz 14 und drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz aber bleiben weiterhin eine gute Position. Sollte gegen Union am Sonntag ein Heimsieg gelingen, wäre dann Platz 13 auch für länger als nur eine Nacht erreicht.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Handball-Regionalliga

Gestern war doppelter Abstiegskampf-Tag in der Buda-Hölle.
Den Beginn machten um 15.00h die 1. Männer, die gegen den TSV Weddingstedt mit 32:30 (15:17) die Oberhand behielten und somit zumindest mal auf Rang 12 in der 14er-Tabelle sprangen. // Instagram

Um 17.00h trafen die 1. Frauen dann auf die SG Hamburg-Nord – und es entwickelte sich ein Nervenkrimi. Zunächst gab es eine 12:10-Halbzeitführung, die sich zu Beginn der 2. Halbzeit in einen Rückstand wandelte. Als knapp sieben Minuten vor Schluss beim Stand von 19:22 ein 7-Meter verworfen wurde, sah es nach einer Niederlage aus. Doch 46 Sekunden vor Schluss erzielte Kristin Gärtner den 23:23-Ausgleich und quasi mit dem Schlußpfiff traf Anna Lena Käppel zum umjubelten 24:23 (12:10)-Endstand.
Es bleibt bei Platz 13, der Kontakt zu den davor liegenden Plätzen ist somit aber immerhin weiter gegeben. // Instagram

NDR: Esin Rager bei DAS!

Unsere Vizepräsidentin Esin Rager war auf dem Sofa bei Bettina Tietjen zu Gast. Dort sprach sie natürlich auch über den Sport, über Polizeikosten – hauptsächlich aber über Nachhaltigkeit, ihren beruflichen Werdegang und den Weg zu ihrer jetzigen Position. // NDR

Fanszene-News

Braun-Weiße Hilfe: Fan-Feedback

Noch bis heute können die Auswärtsfahrenden ihre Erlebnisse aus Heidenheim erfassen (Fan-Feedback.de), so wie es immerhin 263 Personen nach dem Spiel in Bochum getan haben. Beim VfL gab es die Gesamtnote 2,4 (Schulnotensystem), wobei das „Verhalten der Polizei außerhalb des Stadions“ und die Situation der Gäste-WCs eine bessere Benotung verhinderten. Dies wird sicher in der Langzeitbetrachtung und im Vergleich zu anderen Spielen mit der Zeit immer interessanter werden.
Auch jetzt schon spannend: 55,9% reisten mit PKW/Kleinbus an, was sicher auch dem Anstoßtermin geschuldet war, immerhin etwa ein Drittel mit der Bahn und ÖPNV. 74,1% der Teilnehmenden sind männlich, 22,1 weiblich, 1,1% divers.

Thees Uhlmann

„Betender Arsch! Die neue Kettcar“ – Wie es zu dieser Überschrift kam und was unser Kolumnist den Reisenden sonst so mit auf den Weg nach Heidenheim mit auf den Weg gab, könnt Ihr natürlich spieltagsunabhängig immer noch nachlesen. Es geht unter anderem auch um Bad Religion.

Döntjes

Andreas Rettig im kicker

Falls Ihr heute Langeweile habt und am Kiosk vorbeigeht, könnte der Kauf des Montags-kickers vielleicht hilfreich sein. Neben der Nachbereitung des Sieges in Heidenheim könnt Ihr dann auch das Interview mit Andreas Rettig lesen, welches sechs Seiten einnimmt.
Online gibt das volle Interview nur hinter der Paywall: „Sport verbindet, Politik spaltet“. Ich werde mir das gleich in Ruhe anschauen und gegebenenfalls morgen berichten.

Traum-Bundesliga

Die subjektive Zusammenstellung einer eigenen ersten Liga ist ein beliebtes Spielchen im Internet, welches in meiner Wahrnehmung erstmals 2011 im Blog von Heinz Kamke Fahrt aufnahm und seitdem oft kopiert wurde.
Aus aktuellem Anlass hat Tim gestern die „Bundesliga Baden-Württemberg + 1“ gebildet, die uns zumindest schon mal 17 Auswärtssiege bescheren würde:

  • FC St. Pauli
  • VfB Stuttgart
  • SC Freiburg
  • TSG Hoffenheim
  • 1. FC Heidenheim
  • Karlsruher SC
  • SSV Ulm
  • SV Sandhausen
  • Waldhof Mannheim
  • Stuttgarter Kickers
  • Göppinger SV
  • CfR Pforzheim
  • FC 08 Villingen
  • FC Nöttingen
  • Bahlinger SC
  • SSV Reutlingen
  • FC Astoria Walldorf
  • FV Ravensburg

Erling Haaland

Wie weit entfernt manches in dieser Fußballwelt inzwischen von der Realität ist, zeigt die jüngste Vertragsverlängerung in der Premier League:
Erling Haaland, Ex-Dortmunder und aktueller Superstar bei Manchester City, hat dort seinen Vertrag bis 2034 verlängert. 111 Tore in 126 Pflichtspielen sind natürlich eine beeindruckende Quote – die ihm nun nach Streichung aller Ausstiegsklauseln ein Grundgehalt(!) von 600.000 Euro(!!) pro Woche(!!!) bescheren soll, was den Wert des Vertrages dann auf 310 Millionen Euro summiert. // kicker

Hamburg vs. Köln

Die Videos der Auseinandersetzung von HSV-Fans mit Fans des 1. FC Köln am Samstag im Vorfeld der Zweitligaparty dürften die meisten von Euch gesehen haben. Ich hab von „So ein Dreckshaufen!“ bis „Wenn man meint, um die Ecke der Tankstelle feiern zu müssen…“ so ziemlich die ganze Bandbreite an Reaktionen gehört und gelesen. Sowohl die Mehrheit der Stimmen als auch die offizielle Auslegung der Vereine ist tendenziell dann aber doch eher bei Ersterem.
Während Kölns Geschäftsführer Christian Keller von „dermaßen asozial“ sprach, bezeichnete Cornelius Göbel („Direktor Fans, Kultur & Markenidentität“ beim HSV) den Angriff als „sinnlose, beschämende Gewalt“ und entschuldigte sich ausdrücklich bei den Betroffenen.
Laut Polizei-Angaben beim NDR seien mehr als 400 Personen überprüft worden, es wurden „mehr als 60 Vermummungsmaterialien und mutmaßliche Tatkleidung sichergestellt“ und das Landeskriminalamt nahm Ermittlungen bezüglich „Verdachts des schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzung“ auf.

Supercopa

Von Manchester City ist es nach Saudi-Arabien nicht weit. Dort hat der spanische Verband in den letzten Jahren den Supercup ausgetragen und dafür schon die eine oder andere Kritik erhalten. Dieses Jahr kamen Beschwerden über sexuelle Belästigungen gegenüber Fans und Spielerfrauen dazu, unter anderem berichtet von den Spielerfrauen von RCD Mallorca.
Ist aber alles gar kein Ding, wie der spanische Verbandspräsident Rafael Louzan bei der schnell zusammengeklöppelten Entschuldigung angab, denn: „Diese Ausgabe der Supercopa war sehr erfolgreich. Ich hoffe, dass wir dorthin zurückkehren – und es solche Szenen nicht mehr geben wird.“
Siehste, dann ist ja gut, Thema durch. // kicker

Zu guter Letzt

Wir hatten hier ja neulich „Wenn du nicht weißt wohin mit dem Ball, schieß ihn einfach ins Tor“ als gute Faustregel etabliert.
Nun… es gibt natürlich Ausnahmen. // Instagram

Forza St. Pauli!
// Maik

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24 thoughts on “Lage am Millerntor – 20. Januar 2025

  1. Danke, ich musste oft schmunzeln.

    Zum Thema HSV-Arschlöcher: Die Kölner können das ja nicht zwingend wissen. Die Polizei schon. Und sie werden gesehen haben, wer da tankt. Es war auch niemand vom Team Grün zu sehen. Grenzt an unterlassene Hilfeleistung.

  2. Jaja, das kann ich mir gut vorstellen, wie Du Dich da an der Busshaltestelle im sonnigen Harz in Genugtuung gesonnt hast…

    Im Gegensatz zu Dir hatte ich das VAR-Erlebnis bei minus Null Grad im Stadion, ca zwei Stunden nachdem ich meinen ersten Fünftausender bestiegen habe. Und ganz ehrlich: Ich bin zum Fußball gucken da hin spaziert, nicht um einem kleinen grünen Männchen zuzuschauen, der gefühlte zwanzig Minuten mit seinen Bro‘s in Köln telefoniert oder auf kleine Bildschirme glotzt.

    Zumal ja eh klar war, dass Guilavogui direkt danach das zweite Tor macht. 🤷‍♂️

    Alles in allem mal wieder eine ganz schlechte Argumentationslinie eines VAR-Beführworters. 😉

    Ganz ehrlich: Die sollen halt zumindest die scheiß Bilder im Stadion zeigen, damit man die Chance hat noch ein qualifiziertes Kommentar in Richtung Leinwand zu brüllen.

      1. Hört bloß auf, ich meide alles südlich von Harburg seit dem ich auswärts vor nem Spiel in Freiburg einen Freund in Tübingen besucht hatte und von der einen Studentenparty zur nächsten zugestimmt hatte „unter 1 Kilometer, Luftlinie“ kurz zu Fuß zu erledigen.
        Berg, Wald, Schnee, zwischendurch Holztürme hocklettern(!)

        … Ich war mir sicher Sauruman zu hören, aber niemand wollte mit mir alternativ durch die Minen.

  3. Das Statement des HSV finde ich tatsächlich mal vorbildlich. Hier wird sich klar entschuldigt und es wird nicht um den heißen Brei drumrum geredet, dass die Täter HSV-Fans waren. Klar, der 1. FC Union Berlin hat hierbei kürzlich die Latte auch besonders tief gehängt, aber trotzdem finde ich das hier ein positives Beispiel.

    Damit ist das Lob für die Rauten für das Jahr auch aufgebraucht.

  4. Moin Maik,

    an dich als VAR-Gesundbeter 😉 hier mal meine Sichtweise bezüglich der von dir für gut geheißenen und erst vom VAR entdeckten Abseitsstellung vor dem vermeintlichen Heidenheimer Ausgleich:

    • Obwohl wir davon profitiert haben und die Entscheidung formal natürlich „richtig“ ist, halte ich sie im Sinne des Spiels und dessen, was die Abseitsregel ja eigentlich verhindern soll (nämlich die unfaire Vorteilsverschaffung eines Angreifers) für falsch. Denn der Heidenheimer Spieler bewegt sich ja erkennbar aus dem Minimal-Abseits heraus und zieht aus seiner Positionierung zum Zeitpunkt des Ballabspiels ja absolut null und keinerlei Vorteil. Für mich sind solche Treffer im Sinne des Spiels dann eigentlich regulär (weil eben keinerlei Vorteilsverschaffung erkennbar) – ebenso wie etwa auch bei dem einen Leipziger Treffer da in Bochum. Der galt ja dann auch (aber nur, weil der VAR da irgendwie „kaputt“ war bei der Szene).

    Zudem habe ich mal gelesen, dass je nachdem, welcher Bild-„Frame“ beim VAR genutzt wird für den Abspielzeitpunkt, die Positionierung der Spieler um bis zu 24 Zentimeter differiert von einem Bild zum anderen – also auch da kann es keine absolute Objektivität geben, die wird einem nur suggeriert. In England sollte beim VAR doch mal mit einer „breiteren“ Abseitslinie experimentiert werden (meine ich mich zu erinnern), hast du davon mal was mitgekriegt? Weil auch dieses von mir so genannte „Großzeh-Abseits“, für dessen Entlarvung sich der VAR ja stets feiert, wäre früher unter „gleicher Höhe“ gelaufen. Und für meinen Geschmack damit sehr viel mehr im eigentlichen Sinne des Spiels und auch der Abseitsregel gewesen.

    Bei vielen anderen Entscheidungen auf dem Feld gönnt man dem Schiedsrichter ja auch einen Interpretationsspielraum – ich fände das auch bei der Abseitsregel mehr als angemessen. Via VAR ist mir diesbezüglich viel zu viel „kaputt“ gegangen, was das Spiel als solches angeht – im oft kleinkarierten Geiste einer vermeintlich höheren Objektivität. Womit ich nicht sagen will, dass der VAR gänzlich unnötig wäre – natürlich entdeckt er immer wieder auch wirklich „wichtige“ Fehler, deren Korrektur absolut wünschenswert ist. Mögen tue ich die ganze „Veranstaltung“ aber trotzdem nicht – gerade als regelmäßiger Stadiongänger. Und da ich auch viel unterklassigen Fußball live sehe, bin ich jedes Mal wieder erfreut, wenn das Spiel einfach noch das Spiel ist und es auf einen „starken“ Schiedsrichter ankommt.

    So, habe fertig! Aber das musste jetzt mal raus … 😜

    1. Moin Joc Joc,

      da ich nicht an einer Bushaltestelle im Harz stand sondern mukkelich warm am Tresen meiner Wahl, muss ich Dir sagen, dass mir bereits die erste Wiederholung des Freistoßes ein warmes Gefühl beschert, weil: Abseits. Klar, muss dann auch erst mal geprüft werden, aber sah schon verdammt sicher danach aus.
      Der Abseitsregel die Fußnote „Hatte der Spieler einen Vorteil dadurch?“ zu verpassen, halte ich nicht für sinnstiftend. Damit werden jede Menge Abseitssituationen weitergehend überprüfens- und diskussionswürdig. Das kann doch nicht im Sinne des Sports sein – zumal es dieses Szenario schon bei Sichtbehinderung des Torhüters gibt, was auch immer zu erbitterten Debatten führt.

      Ich bin bei (klaren) Fehlentscheidungen durch Schiedsrichter*innen überhaupt nicht erfreut, weder im Profi- noch im Amateurbereich. Da ist es mir lieber, wenn diese Fehlentscheidungen korrigiert werden können.

    2. Moin,
      Ich hab das mit den kalibrierten Linien ja im Zuge des nicht gegebenen Tores von Guilavogui schon mal ausgebreitet.
      https://millernton.de/2024/10/23/kalibrierte-linien-und-der-geist-der-regel/

      Die Kurzform: Ich wäre auch dafür, wieder mehr Verantwortung in die Hände der Assistenten zu geben und eine größere Fehlertoleranz zu ermöglichen.
      Allerdings würde ich Dir bei dem „hat keinen Vorteil“-Part dahingehend widersprechen, dass das a) nicht im Ermessen des Gespanns liegen sollte (weil das zu viel Interpretationsspielraum gibt) und b) auch das „er läuft ja zurück“ nicht in die Bewertung einfließen sollte, da die Regel das auch wirklich nicht hergibt.
      Die Assistenten haben auch so schon einen sehr komplizierten Job, der nicht noch komplexer gemacht werden muss, indem sie bewerten sollen, ob das nun vorteilhaft war oder nicht. Sonst fangen Leute an zu diskutieren, ob er nun zurücklief oder parallel zur Linie oder doch leicht schräg nach vorne. (Nicht in diesem Beispiel, klar.)

    3. Moin,
      ich finde es wichtig, dass wie im Zusammenhang mit dem VAR nicht Regelprobleme und den VAR zusammenmischen.
      Über die Frage des Zurücklaufen aus dem Abseits habe ich auch schon nachgedacht. Aber letztendlich gibt es dann wieder Auslegungen.

      Was ich wirklich kritikwürdig finde ist diese vermeintliche Centimetergenauigkeit. Ich denke, dass alles unter 10-15cm Differenz Schätzungen sind, weil die Bildhäufigkeit das einfach nicht hergibt.

      Dass es in diesem Fall so lange gedauert hat lag ja wohl an einem technischem Problem. War dann ja schon recht deutlich.

      1. „Dass es in diesem Fall so lange gedauert hat lag ja wohl an einem technischem Problem. War dann ja schon recht deutlich.“

        korrekt. Abseits war schon gut zu sehen, auch an der Rasenlinie. In der Wiederholung von oben konnte man auch gut erkennen das der Spieler versucht hat die Brust zum Ball zu kriegen und durch diese Bewegung den Ball mit dem Arm gespielt hat. Ehrlich gesagt war ich überrascht das der Schiri im Nachgang gesagt hatte das sie KEIN strafbares Handspiel gesehen hätten…

        „Was ich wirklich kritikwürdig finde ist diese vermeintliche Centimetergenauigkeit. Ich denke, dass alles unter 10-15cm Differenz Schätzungen sind, weil die Bildhäufigkeit das einfach nicht hergibt.“

        Sehe ich (!) nicht ganz so, ich bin der Meinung das ein gut funktionierendes System anhand der TV Bilder das Bild finden kann bei dem der Ball den Fuß (annähernd) verlässt und dann mit der geeichten Linie in exakt diesem Moment vergleichen kann.
        Das in der Realität der Ball den Fuss X Milisekunden davor verlassen hat mag natürlich sein, wäre aber irrelevant WENN man sich auf eine Vorgehensweise entsprechend den Gegebenheiten geeinigt hat.
        Dafür braucht es wirklich nur ein „running system“ und eins für den Fallback falls der Rechner spackt, + ausgebildete BedienerInnen.

        Ich weiss ab jetzt wird es leicht polemisch, aber manchmal hab ich das Gefühl das es nur ein System gibt, die Auslegung wie es genutzt wird kann jeder halten wie er oder sie möchte. Man drückt Pause, schiebt im Keller den Pinübel auf der Zeitlinie hin und her bis man meint den Moment gefunden zu haben und schiebt dann die Abseitslinie herum.
        An der technischen Möglichkeit scheitert das glaube ich nicht…

        1. Das Problem bzgl Handspiel war wahrscheinlich, dass man nicht genau sehen konnte, wie/wo der Ball den Arm berührte – und man so nicht gänzlich ausschließen kann, dass es die nicht strafbare „T-Shirt-Linie“ war.

        2. Bezüglich des Abspielzeitpunkts: Ist da nicht mittlerweile Sensorik im Ball verbaut, die den Zeitpunkt des Abspiels anhand des Zeitpunkts der größten Beschleunigung bestimmt? Das wäre dann ja auch ein objektive Bestimmung des Zeitpunkts und nicht durch anschauen der Bilder (wo es meistens mehrere Frames gibt, an denen der Ball den Fuß zu verlassen scheint).

    4. wohin uns eine schwammige regelung mit viel interpretationsspielraum führt, läßt sich schon bei der/den handregel/handregeln erkennen. diese immer mehr ins detail gehenden regeln und auslegungen haben das ganze komplizierter und diskussionwürdiger gemacht, als vorher.
      eine klare regel, hand is hand und wird immer gepfiffen, könnte hier abhilfe schaffen. die diskussionen würden sicher nicht aufhören, aber es gäbe nur noch eines zu diskutieren: war es hand oder nicht?
      im handball wird jede berührung mit dem fuß abgepfiffen. im hockey wird man gar belohnt, wenn man in der verbotenen zone dem abwehrspieler, wahlweise männlich oder weiblich, den ball absichtlich an den fuß spielt. dafür gibt’s ne kurze ecke.
      eine klare abseitsregel, unabhängig davon, in welche richtung sich der betreffende spieler bewegt, sollte nicht geändert werden. so schmerzhaft es auch sein mag, wenn es sich um gefühlte millimeter handelt. hatten wir ja auch schon gegen uns in dieser saison.

  5. * About the first point, even though I get where you’re coming from, it’s still an offside postion. If you introduce the idea of „benefitting from“ or not, you will add another layer of complexity about how to judge if you benefit from it or not without clear rules about it. It’s already complex enough.
    * About the second point, you are of course absolutely right and the enthousisam for tech is borderline hilarious when it’s applied so recklessly. Error bars, anyone ?

    * Finally, there is another point that is weird. Foul assesment in football is chronological. If a foul exists at some point in time, then everything that follows is non-existent (unless the players physical integrity is involved) so there is absolutely no point in trying to assess whether there is handball or not if there is suspicion of offside before this in the first place. It is really embarrassing for them and I cannot believe the referee confessed this afterwards. It’s very bad for his evaluation by the referee board.

    1. I assume that there is the VAR to blame, not the referee. Also, a handball is a „stronger“ fault, as is results in a direct free kick, while the offside would just be an indirect one.
      (Sure, in this field position is doesn’t matter anyhow.)

      1. True enough, Maik, this is not the referee’s fault, it is the VAR’s fault, you’re right. I’m still amazed that the ref openly says it afterwards. I guess he tried to justify the enormous amount of time it took.
        A handball is a stronger fault, ok, but you will agree with me that it is pointless since it is always the *first* fault that counts. Chronological order is the rule. There’s no point in assessing if a foul is commited if another one is committed just before.
        It is technically not an error since the correct decision has been taken for the correct reason in the end (bar the technological stupidity of assessing millimeters offside). But it’s still a fumble since the decision has been criticized for needing a huge amount of time.

        1. You are totally right regarding the order and the „first“ fault.
          Maybe here it doesn’t matter, as both hadn’t been noticed on the pitch and they went for the „more obvious“ fault and as it doesn’t turn out as expected, they went for the next possible one, in the wrong chronological order.
          But I’m just guessing… I shoudl really try to get an appointment in the VAR-room at any time, if possible 😉

  6. das war eine großartige reaktion der jungs am samstag. als leidgeprüfter st paulianer habe ich solche situationen in früheren jahren auch schon anders ausgehen sehen. es war oft das gleiche: schlecht gespielt, verantwortliche und spieler wußten, woran es lag und was zu verbessern sei und taten dies dann unter der woche öffentlich kund. am wochenende dann aber das gleiche wie am wochenende davor… ist noch gar nicht solange her
    nun aber, in der BUNDESLIGA!!!!, ist es anders. man kann im darauf folgenden spiel erkennen, daß es im vorhergehenden spiel eher ein ausreißer nach unten war. wir hatten schon ein paar ausreißer nach unten, in dieser saison. aber es handelte sich dabei stets um einzelereignisse, die sich nicht zu einer serie manifestierten. ich nehm mal den beginn der saison mit dem union- und augsburg spiel raus aus der bewertung. so scheiße diese punktverluste auch sind, es war der beginn der saison als aufsteiger. und nun haben wir ja die gelegenheit, die dinge gegen die beiden angesprochenen gerade zu rücken. am letzten samstag is es uns schon gelungen. ich betone hier, daß die motivation, die dinge wieder gerade zu rücken, meine eigene intrinsische ist und ganz sicher nicht die der handelnden personen widerspiegelt, widerspiegeln sollte. für die sollte und wird es ausschließlich um das jeweilige spiel gehen und nicht darum, irgendetwas aus der hinrunde auszugleichen. aber mir als anhänger sei diese denke gestattet.
    der eigentliche grund meines kommentares ist der folgende: hauke wahl steht in der elf des spieltages der sportschau. zwar als rechter außenverteidiger in einer viererkette, aber egal. drin is drin. glückwunsch an dieser stelle!
    sport frei

  7. Ich finde quasi alles super, habe allerdings nach der heutigen Redaktionssitzung zunehmend Angst, dass Tim demnächst in der Mixed Zone gehaun wird. Tim, pass gut auf dich auf! Andererseits, da wir ja ab sofort immer gewinnen: Weiter, immer weiter, ich möchte mehr O-Töne zur Seitenwahl, Studienständen und Schuhgrößen.

  8. Zum Thema „Augwärmen in der vermeintlich falschen Spielfeldhälfte“ in der Redax: Vor dem Frankfurt-Spiel war mir aufgefallen, dass ein Frankfurter auch in „unserer“ Hälfte stand, um von dort aus lange Bälle zu schlagen. Da fragte ich mich noch, wie häufig das wohl passiert, ohne dass es mir auffällt.

    Hat sich auf jeden Fall niemand für mich sichtbar drüber aufgeregt. Sowas auch.

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