FC St. Pauli vs. Borussia Mönchengladbach 1:1 – erlösender Punktverlust

FC St. Pauli vs. Borussia Mönchengladbach 1:1 – erlösender Punktverlust

Der FC St. Pauli zeigt seine bisher beste Saisonleistung, holt gegen Borussia Mönchengladbach einen Rückstand auf und wurde damit für ein mutiges und starkes Spiel zumindest ein wenig belohnt.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Ganze 16-mal geriet der FC St. Pauli in dieser Bundesligasaison in Rückstand. Ganze 16-mal gab es am Spielende keine Punkte für den FCSP. Borussia Mönchengladbach ging 14-mal in dieser Saison in Führung, gewann davon starke 13 Spiele (ein Unentschieden). Doch beim 17. Rückstand, den sich der FC St. Pauli in dieser Saison fing, sollte es endlich anders sein: Dank der wohl besten Saisonleistung holte der FCSP am Ende einen Punkt gegen Mönchengladbach und muss sich sogar ärgern, diese Partie nicht gewonnen zu haben.

Die Aufstellung

Wie erwartet gab es beim FC St. Pauli zwei personelle Wechsel in der Innenverteidigung: Hauke Wahl, der in München noch aus privaten Gründen gefehlt hatte, und Lars Ritzka kamen anstelle von Adam Dźwigała und dem verletzten Siebe Van der Heyden in die Startelf. Zudem feierte Morgan Guilavogui nach fast zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback im Kader des FCSP.

Auf Seiten von Borussia Mönchengladbach gab es nur einen personellen Wechsel: Top-Torjäger Tim Kleindienst kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder zurück in die Startelf und verdrängte dort Cvancara. Das Team von Trainer Gerardo Seoane agierte wie erwartet in einem 4-2-3-1, der FC St. Pauli stellte sich dieser Formation anfangs in einem 5-2-3 entgegen.

Erwartete Aufstellung bei der Partie FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach FCSP: Vasilj - Nemeth, Wahl, Ritzka - Saliakas, Irvine, Smith, Treu - Sinani - Weißhaupt, Saad BMG: Cardoso - Scally, Itakura, Elvedi, Ullrich - Reitz, Weigl - Honorat, Plea, Hack - Kleindienst
Aufstellung bei der Partie FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach
FCSP: Vasilj – Nemeth, Wahl, Ritzka – Saliakas, Irvine, Smith, Treu – Sinani – Weißhaupt, Saad
BMG: Cardoso – Scally, Itakura, Elvedi, Ullrich – Reitz, Weigl – Honorat, Plea, Hack – Kleindienst

Mutiges Pressing sorgt für planloses Mönchengladbach

Der FC St. Pauli entschied sich bei der Partie gegen Borussia Mönchengladbach für eine radikale, eine radikal mutige Spielweise. Gegen ein Team, welches in dieser Saison etliche Male nachgewiesen hatte, dass es in temporeichen Offensivaktionen besonders stark ist, entschied sich der FCSP für ein maximal hohes Pressing und eine mannorientierte Verteidigungsweise. Jackson Irvine erklärte diesen Schritt damit, dass man im Hinspiel immer Probleme mit den tiefen Sechsern der Mönchengladbacher gehabt habe und man dieses Mal im Spielaufbau mehr Druck auf sie erzeugen wollte. Ein Plan, der wirklich extrem mutig ist. Aber es braucht mutige Entscheidungen, um als FC St. Pauli gegen solche Teams zu bestehen. Für Gladbach-Trainer Gerardo Seoane war dieses Verhalten des FCSP der entscheidende Faktor: „Wir haben es nicht geschafft uns, individuell und auch in der Kombination, von diesem hohen Druck zu lösen. Das hat der Mannschaft extrem Energie gezogen. Wir haben sehr früh die Bälle verloren, es nicht geschafft uns zu entfalten.“

FC St. Pauli presst hoch und mannorientiert

Wie genau hat es der FC St. Pauli also geschafft, Borussia Mönchengladbach vor so große Probleme zu stellen, dafür zu sorgen, dass sich dieses spielerisch so starke Team nicht entfalten konnte? Bei Gladbacher Ballbesitz waren im letzten Drittel nicht nur die drei Offensivspieler Danel Sinani, Elias Saad und Noah Weißhaupt zu finden, sondern es gesellten sich auch Jackson Irvine, Manos Saliakas und Philipp Treu hinzu. Sie stellten sich den sechs BMG-Spielern im Spielaufbau entgegen. Dahinter spielte der FC St. Pauli im Vier-gegen-Vier, Eric Smith blieb bei Alassane Plea, Hauke Wahl bewachte Tim Kleindienst, die anderen Innenverteidiger schoben auf die Gladbacher Außenbahnspieler. Somit bildeten sich zehn Pärchen auf dem Platz – und damit hatte Mönchengladbach richtig große Probleme.

Dabei ist dieser radikale Schritt der Verteidigung gar nicht mal so logisch, besonders wenn man den Worten von Alexander Blessin vor der Partie zugehört hat. Er berichtete nämlich auch von einer starken „Exit-Strategie“ der Fohlen (langer Ball auf Kleindienst, druckvolles Nachschieben von Plea, Honorat und Hack), wenn der Raum im Aufbau mal etwas enger ist. Entsprechend wichtig war es, dass der FCSP im hohen Pressing immer genügend Druck auf den ballführenden Spieler erzeugte. Denn so wurde verhindert, dass dieser „Exit“ kontrolliert gespielt werden konnte. Lange Bälle spielten die Gladbacher zwar so einige, doch waren sie oft nicht so präzise, dass sie hätten gefährlich werden können. Und wenn, dann waren da ja noch die vier Defensivspieler des FC St. Pauli, die diese kribbeligen Situationen überragend verteidigten.

Starke Zweikampfquote sorgt für einseitige Partie

Sowieso Verteidigung. Wenn man mannorientiert über den gesamten Platz verteidigt, dann sollte man möglichst die direkten Duelle auch gewinnen. Das gelang dem FC St. Pauli in beeindruckender Art und Weise. Auf eine Boden-Zweikampfquote von satten 67 Prozent brachte es das Team während der Partie. Nicht nur beim Verhalten gegen das Gladbacher Aufbauspiel, auch direkt nach Ballverlusten war dieses Zweikampfverhalten Gold wert: „Unser Gegenpressing war überragend“, lautete das kurze, aber absolut angebrachte Lob von Blessin nach Abpfiff.

Mit diesem aggressiven und mutigen Verhalten gegen den Ball gelang es dem FC St. Pauli am Sonntag, Borussia Mönchengladbach zu dominieren. Weil die Gäste die Bälle viel zu schnell wieder los waren. Und das Wort „dominieren“ war in dieser Saison noch nie so angebracht, wie für diese Partie. Der FCSP war das klar bessere Team, erspielte sich von Beginn an die besseren Gelegenheiten, gewann immer wieder hoch die Bälle gegen überforderte Gäste. Nur ganz selten wurde es brenzlig in der Hälfte des FC St. Pauli. Einmal gelang es den Gladbachern dann doch sich aus dem hohen Pressing zu lösen, doch Nemeth störte Hack entscheidend, und laut Dingert regelkonform (puh!), in der 16. Minute.

Smith und Wahl bestechen mit Job-sharing im Spielaufbau

Doch es war nicht nur das Verhalten des FC St. Pauli gegen den Ball, welches das Team so dominant auftreten ließ. Der FCSP war auch im eigenen Aufbauspiel richtig, richtig gut. Bei Ballbesitz schoben beide Schienenspieler, Treu und Saliakas, extrem weit hoch, sie zogen Gladbachs offensive Außen, Honorat und Hack meist mit. Dadurch konnten Saad und Weißhaupt ihre Positionen verlassen und orientierten sich gen offensive Halbräume. Dorthin zog es auch Irvine, sodass Mönchengladbach in letzter Linie schon allerhand zu tun hatte mit einer Menge Gegenspielern. Entscheidend für die Dominanz des FC St. Pauli war aber das Verhalten der eigenen Innenverteidiger.

Gegen den Ball schien Mönchengladbach immer in Überzahl in letzter Linie agieren zu wollen, anders lässt sich nicht erklären, warum sie das initiale Aufbauspiel des FC St. Pauli nicht deutlicher störten. Allerdings machte es der FCSP auch richtig gut. Im Zentrum teilten sich Smith und Wahl die Positionen, mal schob Wahl vor und Smith verblieb hinten, öfter war es andersrum – aber niemals konnte sich Mönchengladbach darauf verlassen, dass Smith oder Wahl im Sechserraum agierten, weshalb die beiden BMG-Sechser auch Probleme hatten zu entscheiden, wann sie rausstechen sollten, um Druck zu erzeugen (einer der beiden war durch Irvines hohe Positionierung sowieso hinten gebunden). Problematisch war für die Gäste zudem, dass ihre offensiven Außen von Saliakas und Treu hoch gebunden wurden. Plea und Kleindienst mussten (mit situativer Hilfe von Reitz) also gegen drei Innenverteidiger pressen, durch die steten Wechsel von Smith und Wahl sogar eher gegen vier – diese Überzahl spielte der FC St. Pauli so selbstverständlich gut aus, wie man es aus der letzten Saison kannte.

Positionierungen beim Spiel FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach Links: Bei Gladbacher Ballbesitz agierte der FC St. Pauli komplett mannorientiert, schob dafür ungewohnt weit vor, auch mit den Schienenspielern und einem der Sechser. So konnte Mönchengladbach dauerhaft unter Druck gesetzt werden, sodass die Gäste nie ihr eigentlich starkes Spiel aufziehen konnten. Rechts: Bei Ballbesitz FC St. Pauli schoben die beiden Schienenspieler und auch Sechser Irvine weit vor. Da die Gladbacher Außenbahnspieler diese Bewegungen mitgingen (weil das Team eine Überzahl in letzter Linie halten wollte), konnte der FC St. Pauli die erste Pressinglinie von Borussia Mönchengladbach leicht brechen. Der FCSP zog in dieser Grundordnung ein extrem dominantes Ballbesitzspiel auf.
Positionierungen beim Spiel FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach
Links: Bei Gladbacher Ballbesitz agierte der FC St. Pauli komplett mannorientiert, schob dafür ungewohnt weit vor, auch mit den Schienenspielern und einem der Sechser. So konnte Mönchengladbach dauerhaft unter Druck gesetzt werden, sodass die Gäste nie ihr eigentlich starkes Spiel aufziehen konnten.
Rechts: Bei Ballbesitz FC St. Pauli schoben die beiden Schienenspieler und auch Sechser Irvine weit vor. Da die Gladbacher Außenbahnspieler diese Bewegungen mitgingen (weil das Team eine Überzahl in letzter Linie halten wollte), konnte der FC St. Pauli die erste Pressinglinie von Borussia Mönchengladbach leicht brechen. Der FCSP zog in dieser Grundordnung ein extrem dominantes Ballbesitzspiel auf.

Am stärksten war der FCSP im Spielaufbau, wenn es gelang, mit den äußeren Innenverteidigern so vorzuschieben, dass sie auf den Außenbahnen mit Treu/Saad oder Saliakas/Weißhaupt Dreiecke bilden konnten. Das erinnerte von der Struktur her an die erste Halbzeit beim Auswärtsspiel in Mainz aus dieser Saison. Die Folge waren viele Szenen in der Gladbacher Hälfte und elf Abschlüsse des FC St. Pauli. Doch auch wenn Danel Sinani (4. Minute, toll gehalten von BMG-Torwart Cardoso) und Elias Saad (30. Minute, ebenfalls stark von Cardoso pariert) sehr gute Gelegenheiten zur FCSP-Führung hatten, war das Ummünzen der guten Situation in Abschlüsse laut Alexander Blessin im ersten Abschnitt ein Manko: „Wir waren in der ersten Halbzeit etwas zu verspielt im letzten Drittel, hätten eher mal den Schuss nehmen müssen.“

Kuriose VAR-Entscheidung – aber richtig

Für einige Aufregung sorgte dann eine Szene in der 41. Minute: Weißhaupt gelangte am Gladbacher Strafraum vor Elvedi an den Ball (ein Ballgewinn dank des hohen Pressings) und fiel nach einem Kontakt mit dem Gladbacher Innenverteidiger. Schiedsrichter Dingert entschied auf Freistoß für den FC St. Pauli. Doch der VAR schaltete sich ein, Dingert sah sich die Szene noch einmal an. Das vermeintliche Foul fand auf der Linie zum Strafraum statt, es hätte also Elfmeter für den FCSP gegeben – wenn es denn ein Foul gewesen wäre. Doch das war laut Dingert nicht der Fall. Weißhaupt suchte aktiv den Kontakt, fiel dann sehr theatralisch. Die Entscheidung: Kein Foul, kein Elfmeter, nicht einmal der Freistoß blieb dem FC St. Pauli – letztlich die richtige Entscheidung.

Hilfreich war auf jeden Fall, dass Dingert diese via Lautsprecher kundtun konnte. Andernfalls hätte man das im Stadion auf gar keinen Fall auch nur ansatzweise verstanden, warum es nun Schiedsrichterball gab. Doch auch so blieben einige Fragezeichen und es ist eine Verkettung regeltechnischer Umstände, die zu der Entscheidung führte. Denn nur deshalb, weil der Kontakt im Strafraum stattfand, von Dingert aber als außerhalb entschieden wurde, wurde primär vom VAR eingegriffen. Und nur durch diesen Eingriff und die Korrektur (hin zu Foul innerhalb des Strafraums) konnte auch das Vergehen an sich neu bewertet werden beziehungsweise die Entscheidung revidiert werden. Und so bitter das für den FC St. Pauli in der Szene gewesen ist, so richtig ist die Entscheidung nach Anblick der TV-Bilder.

Itakura stellt Spiel auf den Kopf…

Noch bitterer war dann aber das, was kurz vor der Pause passierte. Denn bereits in der Nachspielzeit gab es einen Eckball für Borussia Mönchengladbach. Dieser wurde dem Team bei Minute 45:49 zugesprochen, also elf Sekunden vor Ablauf der angezeigten Nachspielzeit. Dass die Eckballflanke erst deutlich nach Ablauf der Nachspielzeit in den Strafraum segelte ist extrem bitter, aber vor einer zugesprochenen Ecke zur Halbzeit zu pfeifen… wäre das dem FC St. Pauli passiert, würden wir uns alle fürchterlich aufregen. Klar, sowas hat es auf jeden Fall schonmal gegeben, aber in dieser Situation zur Pause pfeifen beziehungsweise dem Schiedsrichter vorwerfen, dass er das nicht getan hat, ich weiß ja nicht (als ich in der D-Jugend spielte, wurde mal zur Halbzeit gepfiffen, als der Ball bereits am Torwart vorbei in Richtung leeres Tor kullerte – aber da spielte wohl die Fahne des Schiedsrichters eine Rolle. Die war nämlich in Farben des Gegners. Und roch nach Alkohol!).

Jedenfalls erzielte Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts nach einer Ecke den völlig unverdienten Führungstreffer. Ko Itakura kam am zweiten Pfosten aus dem Stand und von Saliakas alleingelassen zum Kopfball und traf mustergültig gegen den Lauf ins FCSP-Tor. Müßig an dieser Stelle zu erwähnen, dass Borussia Mönchengladbach nach xG-Werten das beste Team der Bundesliga bei Eckbällen ist – möchte sicher niemand hören, zumal das Gegentor nicht nur unverdient gewesen ist, sondern auch alles andere als nicht verhinderbar.

… doch der FC St. Pauli steckt nicht auf!

Dieser Treffer erfüllte alle, wirklich alle Rahmenbedingungen, um als K.o.-Treffer durchzugehen. Der FC St. Pauli war 45 Minuten lang klar spielbestimmend, Mönchengladbach kam auf magere drei Abschlüsse (xG: 0,1), der FCSP auf elf (xG: 1,1). Dann gehen aber die Gäste zum psychologisch so wichtigem Zeitpunkt kurz vor der Pause in Führung. Und wir erinnern uns an den ersten Absatz: Der FC St. Pauli hat zuvor alle 16 Ligaspiele verloren, in denen er in Rückstand geriet, Mönchengladbach 13 von 14 gewonnen, bei denen sie in Führung gingen – dieser Treffer hatte definitiv das Potenzial, das FCSP-Spiel zu zerstören.

Doch was in der Halbzeitpause passierte, dürfte genau das Gegenteil von dem bewirkt haben, was man vielleicht erwartet hatte. Irvine erklärte, dass sich das Team in der Kabine sicher war, man könne aus dieser Partie was Zählbares holen. Dass an diesem Sonntag endlich der erste Tag in der Saison gekommen war, an dem das gelingen würde. Und so kam es. Der FC St. Pauli spielte in der zweiten Halbzeit nicht genau so gut weiter, er wurde sogar noch besser. Das war bis auf den letzten Rang im Stadion zu spüren. Ja, der FCSP lag hinten – aber man hatte zu keiner Phase das Gefühl: Hier geht heute nichts mehr. Im Gegenteil.

Noch druckvoller in zweiter Halbzeit

Im ersten Abschnitt erarbeitete sich der FC St. Pauli elf Abschlüsse, im zweiten waren es 15. Auf zwölf Ballkontakte im gegnerischen Strafraum folgten 26(!) in den zweiten 45 Minuten. Aus 56 Prozent Ballbesitz wurden 72 Prozent für den FCSP. Mönchengladbach spielte im zweiten Abschnitt trostlose 77 erfolgreiche Pässe, der FC St. Pauli doppelt so viele – alleine in der gegnerischen Hälfte. Auf eine bereits dominante erste Hälfte folgte eine erdrückende zweite. Borussia Mönchengladbach versuchte zwar nun das Pressing des FCSP mit einer etwas breiteren Staffelung besser zu umspielen, doch der Ball war noch seltener in ihren Reihen, Entlastung gab es keine.

Hamburg, St. Pauli, 06.04.2025, Millerntor-Stadion, FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach Gladbachs Torhüter Tiago Pereira Cardoso faustet eine Flanke des FC St. Pauli weg. Copyright: Stefan Groenveld
Etliche Flanken flogen in den Strafraum von Borussia Mönchengladbach. Doch den Luftraum dort kontrollierte leider nicht der FC St. Pauli, sondern BMG-Torhüter Tiago Pereira Cardoso. Eine absolut beeindruckende Vorstellung des nun 19-jährigen. // (c) Stefan Groenveld

Ursächlich dafür war auch, dass der FC St. Pauli seine Formation nach 60 Minuten umstellte. Ab der Einwechslung von Morgan Guilavogui agierte das Team in einem 4-2-3-1 und konnte so die sich bietenden Räume tatsächlich noch besser nutzen, noch mehr Druck erzeugen. Alexander Blessin erklärte nach Abpfiff, dass man mit dieser Umstellung den gegnerischen Strafraum noch besser besetzen und zusätzlich auch die offensiven Halbräume weiter kontrollieren wollte. Durch die stete Besetzung der Box wuchs der Druck auf die Gladbacher Viererkette noch einmal an, weil es nun schlicht noch einen Gegenspieler mehr gab, der da vorne rumturnte.

Afolayan, der Erlöser

Sowieso waren die personellen Wechsel ein Grund für den weiter druckvollen FC St. Pauli: Neben Morgan Guilavogui kamen noch Dapo Afolayan, Johannes Eggestein und Connor Metcalfe für die Offensive hinein – endlich konnte mal richtig offensive Energie von der Bank eingewechselt werden!
Doch trotz all der drückenden Überlegenheit wollte der verdiente Treffer lange Zeit einfach nicht fallen. Der BMG-Strafraum war zwar nun besser besetzt vom FC St. Pauli, kontrolliert wurde er aber in beeindruckender Art und Weise von Torhüter Cardoso (erst sein vierter Einsatz in der Bundesliga; der feiert am heutigen Montag seinen 19. Geburtstag – Wahnsinn, wie abgeklärt der spielte). Doch in der 85. Minute war er dann endlich(!) machtlos…

Warum Dapo Afolayan, der ja eigentlich links vorne spielte, immer wieder in der Mitte des Spielfeldes auftauchte, erklärte er nach Abpfiff höchstselbst: „Wir waren auf der Suche nach den richtigen Räumen, dort wo wir dem Gegner wehtun konnten. Sie waren schwach im zentralen Mittelfeld am Ende der Partie. Wir konnten in diesem Raum ein massives Übergewicht erzeugen – so entsteht das Tor.“
Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit spielte Saliakas genau in diesem Raum hinein zu Smith. Der driftete mit dem Ball etwas nach rechts, legte dann aber gekonnt in die Mitte zu Afolayan, der 25 Meter vor dem Tor wuchtig abzog – und zum erlösenden 1:1 traf. Ein Treffer, über den sich Alexander Blessin besonders freute, weil er genau dieses Verhalten, dieses aktive Suchen des Torabschlusses in der ersten Halbzeit von seinem Team vermisste.

Hamburg, St. Pauli, 06.04.2025, Millerntor-Stadion, FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach Dapo Afolayan feiert seinen Treffer zum 1:1, Jackson Irvine jubelt mit ihm. Copyright: Stefan Groenveld
Sekunden nach dem erlösenden Moment – Dapo Afolayan feiert seinen Treffer zum 1:1 für den FC St. Pauli. // (c) Stefan Groenveld

„Nur“ ein Punkt, aber…

So holt der FC St. Pauli also einen Punkt gegen Borussia Mönchengladbach. Angesichts des Spiels sind das ganz klar zwei Punkte zu wenig, es sind zwei verlorene Punkte, so sagte es auch Alexander Blessin nach Abpfiff. Und doch ist dieser Punktverlust erlösend gewesen. Das Fazit von BMG-Trainer Seoane ist da eindeutig: „Es ist uns überhaupt nichts gelungen, weder mit noch ohne Ball. Wir sind uns bewusst, dass das ein sehr glücklicher Punktgewinn ist.“ So wollte auch der FCSP-Cheftrainer dieses Spiel nicht als gefühlte Niederlage einordnen, im Gegenteil: „Dieser Punkt ist extrem wichtig und gibt uns ein gutes Gefühl für die letzten sechs Spiele.“

So ist es. Der FC St. Pauli zeigte gegen Borussia Mönchengladbach seine bis hierhin beste Saisonleistung. Das Team blieb nicht nur die volle Spielzeit über stabil, sondern konnte den Druck sogar noch erhöhen, ließ sich auch von einem Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. So gelang es, einen spielstarken Gegner in einer Art und Weise zu dominieren, wie es eigentlich nur Spitzenteams können. Sollte es auch nur in Teilen gelingen, diese Form, diese mutige, aggressive und selbstbewusste Spielweise zu konservieren, dann wird der FC St. Pauli auch kommende Saison in der Bundesliga spielen. Klar, die kommenden Spiele starten alle bei 0:0 und Leistungen lassen sich nur schwer direkt von Spiel zu Spiel übertragen. Der Punktgewinn gegen Mönchengladbach gibt einem trotzdem ein sehr gutes Gefühl für das Saisonende.
Immer weiter vor!
// Tim

Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.

MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube

42 thoughts on “FC St. Pauli vs. Borussia Mönchengladbach 1:1 – erlösender Punktverlust

  1. Danke für den Bericht. Wenn der Plan des Trainers aufgeht, liest es sich immer, als hätten wir in Überzahl gespielt. Dass diese Mannschaft absteigt, sehe ich nicht. Mutige These zum mutigen Spiel: Wenn wir immer dann, wenn mehr drin war, mehr Punkte geholt hätten, hätten wir jetzt wieder die Diskussion, ob der Trainer bleibt. Von daher: läuft doch.

  2. Ich dachte zwischendurch „Bitte nicht wieder so ein Spiel mit guter Leistung und ohne Punkte“, hat geklappt! Ich würde das Spiel in Kiel als ein Schlüsselspiel ansehen, wenn dir dort gewinnen, sieht es schon sehr sehr gut aus, auch wenn man sich danach nicht ausruhen kann, alle Spiele werden noch richtig brutal, insbesondere gegen Leverkusen, Stuttgart und in Frankfurt. Aber auch Bremen findet nun wieder Gefallen am Gewinnen. Je nach Ergebnissen der anderen kann man dann hoffentlich am letzten Spieltag einfach nur noch feiern. Gestern macht dafür auf jeden Fall Mut! Immer weiter vor, Jackson schießt auch noch sein Tor!

  3. Ist da jemand zum „Schiri-Versteher“ geworden? (um nicht zu sagen „mutiert“) 😉
    Kleiner Scherz…
    Vielen Dank für die gute Erläuterung zu der Situation des zurück genommenen Freistoß. Neben der wie immer sehr guten Spielanalyse!

    1. Hihi, auch mein Gedanke, der entprechende Absatz wurde doch von Tims Ghostwriter, formally knows as Maik, geschrieben, der sich dann unter dem Artikel noch nicht einmal als Co-Autor hat nennen lassen. 😉
      Aber auch den Punkt, dass man ohne diese Durchsage die Entscheidung im Stadion noch weniger hätte nachvollziehen können (und auch mit nicht wirklich in dem Moment) teile ich… Aber wenigstens verstehe ich nun einigermaßen, wie man in der Situation auf Schiedsrichterball kommen kann.

  4. Tataaa! Und wieder eine Premiere! Das erste Mal in der Bundesliga-Geschichte wurde eine FREISTOSSENTSCHEIDUNG zurückgenommen.

    Mhhh, da muss ich mal in die Regeln schauen, wie das möglich ist. Ach, da steht es ja:

    „ Der ursprüngliche Schiedsrichterentscheid darf nur geändert werden, wenn die Videoaufnahmen eindeutig belegen, dass eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung vorliegt, oder wenn daraus ein Vorteil für den FC St. Pauli entstanden wäre.“

    Also sorry!!

    Ja Tim, das hast Du sehr schön erklärt und ich bin mir sicher, dass auch Maik vernünftige Gründe dafür finden wird, warum die Entscheidung so vollkommen in Ordnung ging, aber ich verstehe jeden, der da gestern im heimischen Wohnzimmer Gegenstände gegen seinen Fernseher geworfen hat.

    Entweder steht in den Regeln, dass ein Freistoß vom VAR überprüft werden kann oder nicht. Es kann aber nicht sein, dass man sagt: Jo, sowas kann man als Freistoß pfeifen. 50:50-Entscheidung quasi. Dann sieht man, dass es im Strafraum war und dann sagt man „Och nö, Fußballkultureller-Code. Elfmeter kann man dafür nicht geben. Dann gibt es halt Schiedsrichter-Ball. LOL, Sorry Leute.“

    Dieses VAR-Ding macht einfach überhaupt keinen Spaß!

    1. Nochmal kurz ohne den Schaum vorm Mund:

      Dem Schiri mache ich überhaupt keinen Vorwurf. Der hat sich die Bilder angeschaut und sich gesagt „O.k., reicht mir nicht für Elfmeter.“

      Aber was soll er mit der Information jetzt machen? Eine Schwalbe war es halt auch nicht. Und dass er aus dem Schiedsrichterball einen halben Freistoß für St. Pauli macht zeigt auch, dass er da auch auf Basis der Bilder nicht 100% ein Foul ausschließen konnte. Reicht halt nicht für einen Elfmeter. In Strafraum hätte er es nicht gepfiffen.

      Fazit: Der VAR ist einfach Kacke.

  5. Moin Tim,
    ein ums andere mal wieder ein in jedem Absatz auf den Punkt gebrachter Spielbericht von dir, vielen Dank dafür. Ach und übrigens ich versuche immer vor der Veröffentlichung deines Nach-dem-Spiel Bericht´s zu raten wie die Überschrift wohl lauten könnte, das macht viel Spaß, diesmal auch wieder sehr treffend. Brauchst du dafür eigentlich sehr lang, oder kommt das schon während des Spiel´s?
    Übrigens auch die Eckenausbeute von 11:2 war gestern wirklich beeindruckend. Ich hab mal versucht auf die Varianten zu achten, In/Out Swinger und Kurze. Da hätte man ja mindestens 7 verschiedene Varianten ausprobieren können, oder vielleicht sogar noch mehr ;-)?
    Ich freue mich so sehr auf das Restprogramm, FORZA

    1. Ich fand die Standards erschreckend schwach… Variante: man hätte mal ablegen auf den Strafraum, wo regelmäßig Weißhaupt und ein weiterer Spieler bereitstanden, versuchen können. Auch die Freistöße strahlen keine wirkliche Gefahr aus. Daher musste es gestern auch der Treffer aus dem Spiel sein.

  6. Richtung gute Leistung, hat Spaß gemacht. Man fühlte sich ohne Übertreibung phasenweise wie bei einem Bayern-Spiel bei der Dominanz.
    Zum Thema Nachspielzeit (ein bisschen auf Maiks Zustimmung hoffend 😉): Das fand ich in diesem Fall gar nicht schlimm und denke, dass generell viel zu sehr auf die Sekunde geachtet wird. Der Schiri zeigt ja immer eine MINDESTnachspielzeit an. In diesem Fall sagte er uns also: Ich pfeife auf keinen Fall nach 50 Sekunden ab. In aller Wahrscheinlich nach einer Minute, aber weil ja „mindestens“ vielleicht auch nach 1:45 oder wenn ich heute lustig bin nach 3:30. Natürlich macht das in der übertriebenen Form niemand, wenn nicht noch eine Verletzung o.Ä. dazwischen gekommen ist, weil es dann hinterher unangenehme Fragen gibt. Aber möglich wäre es, von daher hätte ich auch niemals in die Ecke rein abgepfiffen.

  7. There are by far much weirder VAR decisions, but the oddity here is that techincally VAR cannot overturn a decision that is not a goal call, a penalty call or a red card call. In this case, it does call the ref because of a potential penalty call but the final result is strange according to the VAR rules.

    1. You’re right, the reasoning behind the decision was also not understandable in the stadium. Although I liked the experience of the first live announcement via stadium loudspeakers 😉

      1. Depends I’d say. Without the announcement there would have been definitely more confusion, why he was checking and overturning a freekick etc. This way, some people were confused about the rules (which is fair given that it’s an unusual case) but at least you knew what you had to be mad at 😀

    2. It definitely feels wrong (not with respect to the rules but the infamous code of football) that a situation gets checked for something beneficial and only because of that, the whole thing gets overturned. Then again, it would have felt weird to have him look at what he thought was a foul outside of the box, see that’s not a foul (in his book) and then give a penalty, even though it wasn’t nothing… so, had he initially seen that it was inside, I’m not sure whether the VAR would have called the ref there…
      All of it is due to the understandable but arbitrary ruling that the VAR is only supposed to overturn certain situations. More often it leads to situations like when a players gets a questionable yellow, then a clear one and thus sent off, and if it had happened the other way around, the second one would have been checked and overturned. This one was new for me though, but I guess we have to live with that unless we want the VAR to look at everything (which might be the way to go eventually, not any time soon though)

    1. Of course not, but depending on the other results it could then become very very close again and considering the further opponents, 3 points in Kiel would give a more relaxed situation (although no relaxation of the team indicated, of course!).

  8. Das war psycholgisch extrem wichtig. Für das Selbstbewusstsein, Motivation und Hoffnung.
    Aber ich will noch ein klein wenig Wasser in den Wein kippen: 11 Ecken und fast alle waren furchtbar. 30 Flanken und nur 3 sind angekommen. Ich habe keine Statistik, aber ich schätze mal, dass die Anzahl abgefangener oder weggefausteter Bälle von Gladbachs Torwart bei ca. 15 lag… Und falls wir am Ende der Saison absteigen sollten können wir uns sinnbildlich Saads Kopfball angucken um den Grund dafür zu erahnen.

    „Aber ein Team was so spielt steigt nicht ab.“ Das letzte Mal, dass wir so gedacht haben war nach dem 0-1 gegen Frankfurt und es folgte eine extrem schlechte Leistung in einem extrem wichtigen Spiel gegen Bochum. Das darf sich so nicht wiederholen gegen Kiel.

    1. Hierbei muss man allerdings auch beachten, dass der Torwart von Gladbach einen Sahne-Tag hatte und zurecht beim Kicker in die 11 des Tages kam.

  9. Ich bin ein wenig erstaunt über die allgemeine, fast schon euphorische, Beurteilung des Spiels.
    Es sah doch lange Zeit nach dem, diese Saison typischen, gut gespielt, nix geholt, Spieltag aus.
    Ein Feuerwerk an unpräzisen Zuspielen und eine zum Haare raufende Abschlußschwäche hat bei mir lange Zeit das Gefühl ausgelöst, dass Gladbach uns nicht sonderlich ernst nimmt.
    Nach dem Motto: Spielt doch, ihr schiesst sowieso keine Tore.
    Klar, wir hatten Gladbach durch unser Pressing gut im Griff aber waren wir so gut oder hatten die nicht einfach auch einen rabenschwarzen Tag? Nicht nur einmal erreichte ein langer Ball die Gladbacher Offensive nicht, das passiert denen normal nicht in der Häufigkeit, auch nicht wenn gut gepresst wird…
    Wir hatten in der 2. Hz einen recht guten Blick auf den Torwart der Gladbacher und haben diskutiert wie es denn sein kann, dass man auch gegen so einen unsicheren Torwart den Ball nicht versenkt.
    So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein…
    Hätte Dapo nicht getroffen (was eine Erleichterung!!!!) wäre das Urteil auch so überschwänglich („bestes Spiel der Saison“) ausgefallen? Hatten wir nicht drei, vier ähnliche, wenn nicht bessere Spiele diese Saison, in denen wir nur nicht gepunktet haben?
    Klar,…Fahrradkette und ist auch egal, Hauptsache es puscht die Mannschaft für den Endspurt!!!

    1. Hab nicht jedes Spiel sehen können/manche nur am Radio verfolgt, aber ich kann mich an kein Spiel erinnern, in dem wir so deutlich und so konstant das Spiel bestimmt haben, insbesondere nicht gegen einen Gegner aus der Tabellenregion (auch wenn Gladbach da etwas überraschend ist), aber hast sicher recht damit, dass es ohne den Ausgleich anders bewertet werden würde, da spielt sicher mit rein, dass es das erste Spiel mit „positiver Wendung“ hinten raus war.
      Ist natürlich immer eine Henne/Ei-Frage, ob der Gegner so schlecht oder man selber so gut war, und sicher ist immer ein wenig beides der Fall, aber ich würd sagen dass angesichts der Form von Gladbach zuletzt und insbesondere mit Blick darauf, wie wir von Minute 1 an gespielt haben, nicht nur Gladbacher Schwäche dafür verantwortlich war. Gerade gegen Teams aus dem Keller war Gladbach bisher gut und hatte alles gewonnen

  10. Positiv:
    Überragend gepresst, großartig kombiniert, hinten fast nichts zugelassen. Einwechselungen waren Verstärkung. Bis zum Ende gekämpft und gedrückt. Die Menge von Schüssen und Kopfbällen aufs Tor war sehr groß.
    Negativ:
    Torabschluss! Die Schüsse auf das Tor sind bei uns zu harmlos. Ecken und Freistöße warenabsurd ungefährlich. Der Torwart von Gladbach musste sich meistens nicht mal bewegen. Viele Ecken kommt er unbedrängt direkt vor dem Tor fangen.
    Gesamt: Weiter so! Und im Training Tore schiessen üben. 🤓

  11. Am meisten Spaß macht heute der Blick auf die Daten Hauke vs Smallservice. Ich bin sicher, dass der Letztgenannte nicht gerne wieder vor die, äh, den Wahl gestellt wird.

    Und ja, die Ecken gestern war nicht gut, ich hätte mir auch mal die Variante mit „in den Rückraum legen“ gewünscht, wo Noah, Philipp oder Manos warteten. Trotzdem hatte ich keinen Zweifel, dass wir mindestens noch den Ausgleich schaffen. Dazu war es gestern einfach zu gut, was das Team gespielt hat.

    ChooChoo…!!

  12. Vielen Dank für die erhellende Analyse – gut auf den Punkt gebracht.
    Ich mag es sehr wenn die Matchpläne des Trainerteams aufgehen. Seoane hat ja am Seitenrand mit wedelnden Armen schon früh in der 1.Hz. seine Mannschaft zur „Exit-Strategie“ aufgefordert. Aber auf die langen Bälle auf Kleindienst gab es auch eine sehr gute Antwort, ein Spieler, meist Hauke Wahl, störte mit Körperkontakt noch vor der Ballannahme und ein weiterer Spieler aus dem Mittelfeld erlief dann die abgelegten(Klatschen lassen) Bälle von Kleindienst. Gladbach kam weder im flachen Aufbau noch mit den langen Bällen zum Zuge.
    M.E. kostete dieses Pressingverhalten dann aber sehr viele Körner was sich dann auf die Konzentration im Abschluss auswirkte.
    Zum Glück konnten wir noch mal richtig gut mit den Ergänzungsspielern nachlegen. Bemerkenswert auch wie gut uns Hauke Wahl in der Kette tut.
    Die kicker-Benotung ist ja wieder eine Frechheit!

  13. Dass viele hier enttäuscht sind, dass wir gegen einen CL-Anwärter „nur“ unentschieden gespielt haben, zeigt, wie weit wir – als Verein allgemein und auch im Verlauf dieser Saison – gekommen sind.

    Und obwohl mit Mets und Sands etc. wichtige Spieler fehlen, können wir von der Bank während des Spiels noch richtige Verstärkungen einwechseln. Das ist super!

  14. Als Mönchengladbach gestern das 0:1 nach einer Ecke erzielte, hätte ich dir deinen „Nur 3,1 Prozent aller Eckbälle führen zu Treffern“-Artikel am liebsten um die Ohren geknallt, wenn das ginge 😉
    Gladbachs Quote: 50 %. 😮

    1. Ich habe gestern beim Spiel auch zu meinem Couch-Nachbarn gesagt:

      „Das ist jetzt die 137igste Ecke für St.Pauli in dem Spiel. Nach Tims Rechnung müsste es jetzt 4:0 für uns stehen…“

  15. Schon während des Spiels sind uns die ungenauen Flanken unseres Teams aufgefallen. Die Statistik des Grauens lautet: Neben den ganzen Eckbällen wurden aus dem Spiel heraus sagenhafte 38 Flanken geschlagen – gerade mal 5 davon kamen ans Ziel. Quote: 13 %. Gladbach: 8 Flanken, 4 erfolgreich (50 % – inkl. 1 Tor).

  16. Karsten H.möchte ich zustimmen der Torwart war unsicher,wir haben es nicht ausgenutzt,aber alte Leier wir bringen es im Strafraum nicht.Torwart wurde auch angeschossen da hatte er Glück.

    1. ja, so unterschiedlich kann wahrnehmung sein. sowohl im kicker, als auch bei sportschau wurde der gladbacher torhüter in die spieltagself gestellt… haben wir ihn also berühmt geschossen oder hat er sich das selber erarbeitet?

  17. Ich möchte die perfekte Defensivarbeit von Hauke Wahl gegen einen der besten Stürmer der Bundesliga noch hervorheben.
    Und ich finde, dass Lars Ritzka einen super Job als Innenverteidiger macht. Er hat einen guten Körper, ist (für einen Innenverteidiger) sauschnell, hat ein gutes taktisches Verhalten und er treibt immer wieder klasse den Ball nach vorn. Er sollte weiter auf dieser Position spielen!

  18. Eines zeigt sich immer wieder. Die Jungs spielen zu nett. 6:13 Fouls. In München waren es 13:4.

    Ja, es gibt da zwei Seiten. Karten sind nicht hilfreich, aber eine gewisse Härte hat auch etwas.

    Und einen Aspekt gibt es noch: Der FCSP gehört leider zu den kleinen Clubs, die eher mal eine Karte bekommen. Die Promivereine werden da oft nicht abgestraft

  19. Für die Masse an Flanken spielen wir dann doch einfach mal mit Mittelstürmer, sofern sich dieser denn im Kader befindet …
    Ferner viel zu zaghafte und zu späte Auswechselungstaktik unseres Trainers.
    Fast hätte er den Punkt auf dem Gewissen.
    Ist zu hoffen, dass wir taktisch gg Kiel wie im Hinspiel spielen. Weißhaupt kann auch mal Auswechselspieler.
    Bin sehr gespannt, habe von außen immer das Gefühl, ich sehe mehr als der Trainer.

    1. Was Deinen letzten Satz angeht: Unbedingt! Bornemann hat dich bestimmt auf dem Zettel, wenn Blessin nächste Woche wegen Unfähigkeit gefeuert wird.

    2. Mit Guilavogui für Ritzka einen Stürmer für einen Verteidiger zu bringen, ist also deiner Meinung nach zaghaft? Interessante Wahrnehmung …

    3. Hey Thomas, ich kann dich beruhigen du siehst ganz eindeutig nicht mehr als der Trainer. Den du sprichst von zaghaft und zu späten Auswechslungen. Insgesamt wurden 4 Offensive eingewechselt, der erste Wechsel war IV raus und Stürmer rein.
      Merkst selber, ne

    1. Passt auch dazu, dass Alexander Blessin vorher angekündigt hatte, dass er Morgan Guilavogui eine halbe Stunde Einsatzzeit zutraut. Aber klar, da sehen andere von außen mehr als der Trainer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert