Lage am Millerntor – 05. April 2023

Lage am Millerntor – 05. April 2023

Nach Regensburg ist für den FC St. Pauli vor Heidenheim. Wir schauen außerdem auf Mario Vušković, die Polizei und internationale Pokalwettwerbe.

FCSP News

1:0 gegen Jahn Regensburg

Schauen wir ein letztes Mal(?) zurück:
Beim South End Scum könnt Ihr den Sieg nochmal auf Englisch nachlesen, beim YouTube-Account des Vereins hingegen nochmal visuell genießen.

Samstag in Heidenheim

Erstaunlich früh findet schon heute Vormittag die Pressekonferenz zum Spiel in Heidenheim statt. Daher gibt es hier dann wohl auch ein kleines personelles Update. Warum die nicht (wie eigentlich üblich) morgen, also zwei Tage vor dem Spiel stattfindet?
Laut Mopo (Print) wartet der wichtigere Termin für Fabian Hürzeler nämlich heute Abend in Düsseldorf, wo die Abschlussveranstaltung seiner Ausbildung zum Fußballlehrer stattfindet.

Lage der Liga

Das war fast zu erwarten: Nachdem der HSV und Mario Vušković quasi sofort bekannt gegeben hatten, gegen die Dopingsperre von zwei Jahren in Berufung zu gehen, hat nun auch die NADA Rechtsmittel eingelegt und will die eigentlich vorgesehene Strafe von vier Jahren erreichen (NDR).
Es wurde viel geschrieben und insbesondere von Seiten der Nachbarn auch einiges an Nebelkerzen gezündet. In einem Kommentar von Lorenz Adlung versuchen wir, das alles wieder auf die Sachebene zu ziehen: „Epochales Eigentor“

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Regionalliga Nord

Einen Blick zurück auf die 5:3-Niederlage der 1. Frauen beim SV Henstedt-Ulzburg könnt Ihr im Bericht bei Matthias von Schramm werfen. Alternativ gibt es die Highlights beim Instagram-Kanal des Teams.

Fanszene News

Anquatschversuch durch SKB

Es gibt ein gemeinsames Statement der Fanhilfen des FC St. Pauli und des SV Werder Bremen. In diesem wird auf eine Situation beim Heimspiel am Samstag gegen Regensburg eingegangen, wo ein Fan von einem Bremer SKB („Szenekundiger Beamter“) angequatscht wurde.
Selbstverständlich gilt, dass man sich in solchen Situationen ebenso höflich wie schnell dem Gespräch entzieht. Tipps zum Umgang damit und was Ihr danach tun solltet, findet Ihr bei der Braun-Weissen Hilfe.

Infoveranstaltung der Braun-Weissen Hilfe zur DPolG

Apropos: Gestern Abend waren die Fanräume sehr gut besucht. Grund hierfür war die Infoveranstaltung der Braun-Weissen Hilfe: „Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) als Verkörperung des Polizeiproblems“. Geleitet wurde diese von Polizeiforscher Alexander Bosch, der im Verlauf des Abends herausarbeitete, wie sich Vertreter (ich lasse mal das Gendern weg) der DPolG rassistisch geäußert haben, wie die DPolG Stimmung gegen Rassismusstudien in Bezug auf die Polizei macht und wie einige Äußerungen ein problematisches Verhältnis zu Rechtsstaat und Gewaltenteilung nahelegen. Keine Geheimnisse, alles öffentlich einsehbar, in der medialen Diskussion aber oftmals stark vernachlässigt.
Klar, der Name Rainer Wendt fiel einige Male, er ist da aber auch nicht die einzige problematische Figur.
Und während sich die DPolG gerne in rechten Medien wie Tichys Einblick, Junge Freiheit oder Compact zu Interviews sehen lässt, verweise ich hier einfach mal auf „Die Anstalt“ vom 14. März.
Danke an die Fanhilfe und Alexander Bosch.

Sonderzug nach Heidenheim

Die Fahrzeiten sind da: Je nach Abfahrtbahnhof geht es gegen 08.00h los und am nächsten Morgen ist man kurz vor 10.00h wieder in Hamburg. Zwischendurch liegen je etwa zehn Stunden Fahrt pro Weg und dann eben drei Punkte in der Voith-Arena.
Bitte denkt dran, dass der Karfreitag auch für den Fanladen ein Feiertag ist und die Fahrkarten deswegen spätestens morgen abgeholt werden müssen. // Fanladen

Döntjes

3. Liga Watch

Wenn man auf die Auf- und Abstiegsplätze der 3. Liga schaut, so war der FC Ingolstadt immer mal in der Verlosung. Als Zweitligaabsteiger zählt man natürlich immer zum Kreis der Aufstiegskandidaten und lange Zeit war dies durchaus im Bereich des Möglichen.
Durch eine wenig erfolgreiche Rückrunde und jetzt sechs Niederlage in Folge hat man sich beim FCI dazu entscheiden, Trainer Guerino Capretti freizustellen. Die Niederlage gegen 1860 führte dazu, dass man nur noch sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge hat. Da außerdem da unten langsam auch alle punkten, könnte es also sogar zum „Durchmarsch“ kommen, den die Würzburger Kickers ja in den letzten zwei Jahren vorgemacht haben.

Auflösung der Viola Fanatics (Austria Wien)

Unaufgeregte News: Es löst sich mal wieder eine Ultra-Gruppierung auf, weil ein Banner entwendet wurde. Dramatisches Verabschiedungsschreiben unter Tränen inklusive. // Twitter
Politisch fehlte in der Vergangenheit bei den Viola Fanatics die Abgrenzung nach Rechts – ob es da jetzt in der Folge eher besser oder sogar noch schlechter wird, wird sich zeigen.

Tim Walter nackt im Podcast

Wow, da war ja gestern mal so richtig Wirbel rund um den so sympathischen Trainer des anderen Zweitligavereins aus Hamburg. Anlass war eine dieser Social Media-Zitatkacheln, die in den allermeisten Fällen möglichst reißerisch daherkommen, um zum Klicken auf den entsprechenden Artikel zu verleiten. (Hab ich gehört. Machen wir bisher nicht, sollten wir aber vielleicht mal mit anfangen…)
Jedenfalls wird Tim Walter da wie folgt zitiert:

„Wenn ihr meine Jungs nackt über den Platz laufen lassen würdet, würde jeder erkennen: ‚Boah, das ist ein HSV-Spieler‘.“

Tim Walter im „kicker meets DAZN“-Podcast

Hahaha, klar… weil die alle DAZKE oder ähnliche Schreibfehler auf dem Steiß tätowiert haben, verstehste, verstehste?
Spaß beiseite: Im Kontext des Podcasts (1h43m) ist die Aussage völlig harmlos und in Ordnung. Denn er erklärt dies in dem Zusammenhang, dass sein Team durch seine Spielweise erkannt werden würde, auch ohne Trikots. Dieser Kontext wird auf der Zitatkachel natürlich weggelassen.
(Dieser Absatz löscht sich nach dem ersten Lesen von selbst. Ich würde vor Gericht jederzeit leugnen, Tim Walter verteidigt zu haben.)

FA Cup: Acht Spiele Sperre für Mitrovic

In der Lage vom 22. März hatte ich über die Rote Karte für Aleksandar Mitrovic berichtet, der im FA-Cup Schiedsrichter Chris Kavanagh geschubst hatte.
Nun ist das Urteil da: Acht Spiele Sperre und 75.000 GBP Geldstrafe. Die schriftliche Begründung liegt noch nicht vor, die FA kündigte also (vorbehaltlich jener Begründung) schon mal an, dass man diese Strafe als nicht ausreichend ansieht und dagegen Einspruch einlegen wird. // The Guardian

Coppa Italia: Ein Elfmeter und drei Mal Rot

Nee, so dramatisch war es natürlich nicht, aber es war doch einiges los im Hinspiel der Coppa Italia zwischen Juve und Inter. Juve führte bis tief in die Nachspielzeit (drei Minuten), als nach 92:30 dann von Inter noch ein letzter Ball in den Strafraum geschlagen wurde. Strittiger Zweikampf inkl. leichtem Aufstützen des Stürmers (nicht geahndet), anschließend ein überflüssiges Handspiel – zack, Elfmeter, Ausgleich Lukaku, inkl. verbalem Feedback an die Fankurve, die ihn vorher rassistisch beleidigt haben soll (Twitter). Danach innige „Diskussionen“ mit Juves Cuadrado, Gelb für ihn und Rot für Lukaku, Abpfiff.
Schluss? Noch nicht ganz, denn nun wollte auch Keeper Handanovic noch mit Cuadrado „reden“. Folglich sahen beide glatt Rot, was natürlich auch nach Abpfiff noch möglich ist, solange der Schiedsrichter noch auf dem Spielfeld ist. // kicker Video

Zu guter Letzt

„Gehen Sie weiter, es gibt hier wirklich nichts zu sehen.“ // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

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3 thoughts on “Lage am Millerntor – 05. April 2023

  1. Blöde und naive Frage und vielleicht öffne ich da eine Büchse der Pandora…aber woran merke ich denn, ob mich ein SKB anspricht? Erkennt man das direkt? Oder gehts dann eher um die Inhalte eines Gesprächs, woran man es dann bemerkt?

    1. Blöd und naiv ist das sicher nicht.
      Ich glaube auch, dass es da keine einfache Antwort drauf gibt, außer dem steten Erinnern daran und sensibilisieren dafür, dass es sowas gibt.
      Und dann ist „Man merkt das“ vielleicht tatsächlich richtig, wenn ein paar Faktoren (unbekannte Person, alleine, penetrantes Nachfragen) zutreffen.

  2. Die Pressekonferenz ist sicherlich deswegen schon heute, da Karfreitag keine Zeitungen erscheinen (und die Print-Journalisten deswegen morgen auch nicht viel arbeiten werden).

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