{:de}FCSP – 1.FC Heidenheim (Teil 1): Orga & Stimmung{:}{:en}FCSP – 1.FC Heidenheim (Part 1): Organisation & Atmosphere{:}

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ACHTUNG: Dieser Bericht befasst sich nicht mit Fußball! Für die taktische Analyse müsste Ihr auf den Text von Tim warten den Text von Tim lesen. Hier geht es eher um das Drumherum.
Alle oder keiner? Gibt es so nicht mehr.
Stellt sich also die Frage, ob man das, was da aktuell stattfindet, sehen will, oder eher nicht.
Klare Antwort meinerseits: Jein. Eigentlich nicht, aber es ist besser als gar nichts.

Ticketverkauf
Da kann man jetzt sicher endlose Diskussionen führen, aber wie schon in der „Lage“ am Freitag geschrieben, war dies einfach nur der Versuch, irgendwie wieder anzufangen. Naheliegend, (insbesondere bei der geringen Stückzahl und der sehr kurzfristigen endgültigen Entscheidung der Stadt) dies dann auf Dauer-/Jahreskarten zu beschränken – um dann hoffentlich beim nächsten, spätestens aber beim übernächsten Spiel sowas wie eine langfristigere Lösung zu finden.
Ob diese dann beinhaltet, dass Personen eines Haushalts evtl. Plätze zusammen und nebeneinander buchen können (was dann auch Vorteile für die Gesamtkapazität hat, weil die dann eben auch nicht zueinander Abstand halten müssen), ob zusätzlich zu DK dann auch Mitgliedschaft oder Auswärts-DK zur Auslosung berechtigt, ob man dann vielleicht zwei-drei Spiele zusammen zieht und Personen die bei vorhergehenden Spielen leer ausgingen dann Vorrang haben – all dies wird man jetzt hoffentlich in Ruhe auswerten und planen.
Für das aktuelle Spiel scheint (den Umständen entsprechend) alles ganz gut funktioniert zu haben, e-mails versteckten sich bei einigen im Spam und bei anderen (Google) im „Werbung“-Ordner, die Abwicklung als solche bei der Buchung am Freitag ab 10.00h war aber dann aber wohl für alle gut durchführbar. Plätze konnten im Saalplan einzeln ausgewählt werden, bei entsprechender Koordination untereinander (oder mit verschiedenen Browsern) konnten so auch Plätze „nebeneinander“ (mit zwei Plätzen Lücke, klar) gebucht werden.

Organisation / Hygienekonzept
Meine Anreise erfolgte per PKW.
Beim Einlass waren Striche auf dem Boden aufgemalt, um bei eventuellen Schlangen Abstand zu gewährleisten. Dies war größtenteils (zumindest an den Eingängen Gegengeraden) nicht nötig, klappte aber in den kurzen Phasen wo es mal nötig wurde sehr gut, An den einzelnen Eingängen kontrollierten Ordner*innen dann teils schon drei-vier Metern vorm Einlass die Personalausweise, um auch hier alles etwas zu entzerren.
Ab Zutritt des Stadions bis zum Sitzplatz musste eine Maske getragen werden, was auch sehr diszipliniert klappte. Am Platz selber konnte diese dann abgenommen werden.
Cateringstände waren nicht geöffnet, auf der Gegengeraden lief der Getränkeverkauf über Einzelpersonen, die mit Kisten herumliefen und die (Nicht-Alkoholischen) Getränke einzeln verkauften.
Toiletten waren geöffnet, im Bereich der Gegengeraden als „Unisex“-Toiletten, weil sonst die Block-Unterteilung nicht geklappt hätte, in den anderen Bereichen aber wie sonst auch an normalen Spieltagen.
Die Sitze die nicht genutzt werden sollten, waren mit einem roten Aufkleber markiert. In der Halbzeit trafen sich Personen dann auch im Umlauf der Gegengeraden (wobei dies nur Blockweise möglich war), auch hierbei wurde aber sehr diszipliniert auf das Tragen der Masken geachtet – vereinzelte Raucher ausgenommen.
Klappt das so auch, wenn es nicht mehr 2.200 sondern 6.000 sind? Wahrscheinlich schon, natürlich mit Anpassungen – insbesondere die Möglichkeit von „Platzpaketen“ für Personen eines Haushalts o.ä. wäre dafür sicher hilfreich, um dann bei anderen Plätzen den Abstand weiter zu ermöglichen.

Atmosphäre / Stimmung
Vorab: Das alles hat NICHTS damit zu tun, wie ich mir einen Stadionbesuch wünsche. Nichts damit, wie ich das Millerntor kenne und liebe. Und das wird auch noch über mehrere Wochen und Monate so bleiben.

Die Frage für jede*n Einzelne*n kann also nur lauten: Will ich das so, immerhin, weil besser als gar nichts – oder will ich das nicht und warte bis alles wieder normal ist, was aber Stand jetzt höchstwahrscheinlich auch die ganze Saison nicht so sein wird.
Dies kann natürlich nur ganz individuell entschieden werden, ich für mich habe schon sehr früh entschieden, dass ich die Idee „Alle oder keiner“ zwar für sehr charmant halte, dies aber für mich nicht durchzuhalten ist. Ich würde mich solidarisch anschließen, wenn dies eine gemeinsame Entscheidung der Fanszene wäre, aber in eigentlich allen aktiven Gruppen gibt es eben Fans die hin wollen und Fans die dies für sich ausschließen.
Hätte die DFL ein generelles Verbot von Fans aus Gesundheitsgründen entschieden, hätte ich dies absolut begrüßt (Verbot begrüßen… so weit ist es schon gekommen!) – aber wenn einzelne Menschen wieder in die Stadien dürfen, hatte ich für mich auch schnell beschlossen, dass ich dann auch hingehen möchte. Oder es zumindest erst mal probieren.
Und als dann gestern das Team den Rasen zum Aufwärmen betrat und langsam über die Tribünen ein „Sankt Pauli! Sankt Pauli“ zögernd immer lauter wurde – da wusste ich, dass ich das für mich richtig entschieden hatte. Das hatte mir gefehlt.
Hells Bells wurde gespielt – das war natürlich nicht wie sonst, eher steril. Zumal die Heidenheimer da auch schon auf dem Platz waren.
Zwiegespalten war ich dann beim „Aux armes“. Ich hatte nach dem Statement der aktiven Fanszene für mich entschieden, dass ich da eher drauf verzichten würde, weil es für mich einfach ein Ritual ist, welches durch „die Süd“ ihren Anfang nehmen muss – und irgendwie klang dies dann auch im Stadion sehr viel merkwürdiger als alles andere an Gesängen davor und danach. Justus sagte aber dann nach dem Spiel auch, dass dies eben für viele bei einem Spiel des FCSP dazugehört und sich viele eben auch dieses Ritual so wünschten – muss also wohl auch individuell entschieden werden.
Während des Spiels dann natürlich kein durchgehender Support, sehr viel öfter Applaus für Einzelaktionen und immer mal wieder einzelne Anfeuerungen und auch Gesänge, die von überall angestimmt wurden aber eben auch nicht wirklich lange durchgehalten wurden.
Für mich deutlich „stimmungsvoller“ als ich es befürchtet und auch erwartet hatte. Mag vielleicht auch am Spielverlauf gelegen haben, aber wie gesagt, mir hat es gefallen. Immer in Anbetracht der Umstände, natürlich.
Anderen eher nicht, meine Frau sagte gestern Abend, dass sie wohl auf einen Besuch eher verzichten würde, solange nicht wenigstens 50% wieder ins Stadion dürften.

Fazit
Würde ich mich wieder für Tickets bewerben, wenn diese für die nächsten Spiele in die Verlosung gehen?
Ja.
Nicht, weil ich diesem „Stadionerlebnis“ irgendwas abgewinnen könnte, sondern weil ich einfach im Stadion viel weniger nervliches Wrack bin als vorm AFM-Radio oder dem Ticker. Ich sehe was geschieht, kann schreien, fluchen und jubeln – all das funktioniert für mich sehr viel besser im Stadion.
Aber natürlich sehne ich den Moment herbei, an dem dieser ganze Mist vorbei ist und wir „Ausverkauft!“ erst wieder bei 29.546 vermelden – mit Gästeblock und allem anderen, was dazu gehört.
Bis es soweit ist, hoffe ich, dass die Infektionszahlen niedrig bleiben und man sich langsam und Schritt für Schritt bei den Auslastungszahlen steigert. Und ja, wenn es mir möglich ist, werde ich wieder hingehen.

Links:
– Erfahrungsbericht bei MoinKersti
– Erfahrungsbericht beim NDR

// Maik

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ATTENTION: This article does not contain anything about actual football. If you’re keen to read the tactical analysis, you’ll have to wait for Tim’s article read Tim’s article. This is about anything else.
Everyone or nobody? is no longer an option.
So the remaining question is whether one wants to see whatever’s currently happening or not.
A clear answer from myself: Yope. Not really, but it’s better than nothing.

Ticket sale
For sure, one can start endless discussions now but as already mentioned in Friday’s state of the club article, this was just a first trial of how to somehow start again. It’s pretty obvious (especially with a very limited number of available tickets and the very short notice of the city’s authorities) to only allow season or annual ticket holders to apply for tickets this time – and also hopefully offer a somewhat more sustainable solution for the next home fixture or match after this fixture.
So hopefully it will be sorted in the meantime whether persons of the same household can apply for seats next to each other (this would then also allow a higher total number of tickets sold because these people don’t need to abide by any social distancing rules), whether in addition to annual or season ticket holders also members or holders of away season tickets can apply for the ticket raffle, or whether those who did not get a ticket for one of the last matches will be advantaged in future raffles.
For the recent match and with regard to the circumstances, it appeared as if everything worked out pretty well, although some received their confirming e-mails in their spam folder while others (e.g. Google users) found this email in their advertisement folder, however, eventually, the process of the actual ticket sale from Friday 10 am onwards seemed to have worked out for everyone. Seats could be individually chosen from the seating-plan, with a little coordination, some actually managed to book seats located next to each other, of course, while still respecting the safe distance of two empty seats between each other.

Organisation / Hygiene concept
I travelled to the stadium by car.
At the turnstiles, lines on the floor would have facilitated social distancing in case of emerging queues. But this wasn’t even necessary (at least at the Gegengerade turnstiles) for most of the time, however, if needed it worked out fine. At the respective turnstiles, stewards started to check IDs already 3 to 4 meters before the respective turnstile to add even more relaxation for the queues.
From the moment one entered the stadium until the respective seat was reached, face coverings were mandatory which also worked fine and was followed in a very disciplined manner. At the seat, no face coverings had to be worn. 
Food stands remained closed, beverages were sold by individual selling staff who carried bottle crates from which they sold their non-alcoholic bevvies.
The facilities were open, however, in the Gegengerade they were run as unisex-toilets because otherwise, the block allocation would not have worked out as planned. Restrooms in all other areas were open as usual.
The seats that weren’t supposed to be used were marked with a red sticker. During halftime, spectators could meet in the back area of the Gegengerade (although this was only possible per block only), hereby, again, the use of face coverings was enforced, except for those craving for a cigarette.
But will this also work when there are no longer 2.200 spectators only but 6.000? Probably, although with minor adaptions, particularly the availability of seat packages for persons of the same household or similar would be beneficial, although the safe distance (and thus empty seats in between) has to be adapted in such cases to allow enough distance to foreign spectators.

Atmosphere 
First things first: This is absolutely not even close to how I would wish a stadium visit to look like. Not close to how I remember the Millerntor and how I love it. And it will stay like this for many more months to come.

So, the question everyone has to answer is: Do I want it like this, it’s at least better than nothing or do I don’t want this and thus will wait until everything is back to normal again, what -as it is for now – will probably not change for the rest of the season.
This is something everyone has to decide individually, I myself did already decide at a very early stage that I somehow value the idea of „everybody or nobody“ but that I cannot wait for this to happen. I would join in solidarity if this would have been a common decision of the fan-scene but in every single of the active fan groups, there are some fans who want to be back in the stadium asap and others who don’t.
If the DFL would have decided for a general ban of fans for health reasons, I would have welcomed it absolutely (welcome a ban, look how far I got already!) but when some people were allowed back in the stadium, I quickly decided that I wanted to be amongst those people. Or to give it a try at least.
And when the team was back on the pitch to warm up yesterday and the stands slowly cheered a „Sankt Pauli! Sankt Pauli“ which reluctantly got louder and louder, I knew that I had taken the right decision for me. This was actually what I missed.
Hells Bells were played – but this wasn’t as usual, rather sterile. Because the Heidenheim players were already on the pitch.
And I had my doubts when the „Aux armes“ started. After the common statement of the active fan scene, I had decided to rather not sing along because for me it’s simply a ritual which has to start on the south stands and somehow this chants sounded so much weirder in the stadium yesterday than any other chant before and after that. But Justus did also say after the match that this is a must at a match of the FCSP for some and thus some longed for this ritual – so it’s again something everyone has to decide individually. 
During the match, there was, of course, no continuous support but rather more often applause for individual scenes and every now and then some chants and cheers which started from everywhere but which weren’t kept alive for long either.
But there was definitely „more atmosphere“ than I would have previously thought. This might also have been due to the course of the match on the pitch, but as already stated, I liked it. Of course, with the given circumstances in mind.
Others didn’t like it and my wife stated yesterday evening that she would take a rain check on stadium visits until at least 50 per cent of spectators would be allowed back into the stadium.

Conclusion
Would  I apply for tickets again if they are raffled for future matches? 
Yes. 
Not because I could particularly appreciate this kind of stadium experience but because I am so much less of a nervous wreck when inside the stadium rather than in front of the AFM-radio or the news ticker only. I see what’s happening, I can scream, swear or cheer – all these kind of things work so much better when I am in the stadium. 
But of course, I am also longing for the moment when this whole crap is over and we will announce „Sold out“ only when all 29.546 spectators are back – with filled visiting stands and all the other stuff.
Until this is actually the case, I hope that the incidence rate will remain low so that we can raise the stadium capacity back to normal step by step. And yes, I will visit again, whenever it’s possible for me.

Links: 
– Report of experience by MoinKersti
– Report of experience by NDR

// Maik (Translated by Arne)

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11 thoughts on “{:de}FCSP – 1.FC Heidenheim (Teil 1): Orga & Stimmung{:}{:en}FCSP – 1.FC Heidenheim (Part 1): Organisation & Atmosphere{:}

  1. Moin.
    Danke für einen gelassenen Bericht und Eindruck.
    Sehr wohltuend beide Seiten zu betrachten ohne mit einem hysterischen
    Ausreißer in eine Richtung zu enden.
    Wir sehen uns bald alle wieder im Stadion – bis dahin einfach mal jeder
    für sich entscheiden was cool ist und dann wird das…
    Cheers.
    André

  2. siehe mein insta post, war es bei mir ähnlich.
    keine leute, kein gedränge.
    sehr entspannt. auch nach dem spiel.

    aber ich war etwas verwundert.
    man wurde in der email zum download des qr codes animiert.
    ich nutze die app pass2u.
    doch beim einlass, und zum glück hatte ich vorgesorgt, sollte man den ausdruck auch noch dabei haben.
    es bezieht sich nicht auf das einlesen beim reingehen am drehkreuz, sondern bevor man überhaupt dazu kam.
    wozu also die app nutzen, wenn man es doch auf papier brauchte?

    aber ansonsten war alles okay.
    nur, bei den toren dann schon, kam mal so gar keine stimmung bei mir auf und ich blieb dann auch die gesamte zeit schweigend an meinem platz.

    1. Moin Jens,
      bei unserem Eingang war bei allen Andoird-Usern die Mail gefragt, weil nur da der Name zu sehen war und der ja mit dem Perso abgeglichen werden musste.
      Bei iOS konnte man auch im digitalen Ticket (Wallet) den Namen lesen, da war der Ausdruck / die e-mail dann nicht nötig.

      Ich hoffe mal, das sind nur technische Kinderkrankheiten und beim nächsten Mal klappt das dann auch bei Android besser.

    1. Bei einem Catering durch Emmas wäre ja niemand mehr zum Anfeuern gekommen, weil alle Händen und den Mund voll, wir hätten nur noch summen können 😉

      Gäste für die Monatssendung werden wir während der Pandemie ausschließlich außerhalb des Profikaders und Funktionsteams anfragen. Eine Schlagzeile „Spieler XY drei Tage nach Besuch in Fan-Podcast positiv getestet!“ wollen wir sowohl uns als auch dem Verein ersparen. Und den Charme der Sendung macht es aus unserer Sicht schon aus, dass man sich gegenübersitzt – das ließe sich per Skype nicht so gut herstellen.
      Wenn der ganze Kram dann aber mal durch ist, haben wir schon ne recht lange Liste von potentiellen Gästen, stimmt 🙂

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