Ja, liebe Leute, ihr habt natürlich Recht: Seit meiner letzten NvdA-Rubrik im Juli des vergangenen Jahres an dieser Stelle ist in der Tat sehr viel mit/bei unseren Ex-Jungs passiert, und im Grunde genommen hätte es zwischenzeitlich auch mal ein Update geben müssen. Nur: Der Autor dieser Zeilen hatte einfach keine Zeit. Die ist jetzt, auch Corona-bedingt, zumindest ein wenig üppiger geworden, und darum erreicht euch heute eine etwas umfangreichere „Was macht eigentlich… ?“-Version. Einige Verstorbene leider inklusive.
Beginnen wir heute mal bei einem unserer „Lieblingsvereine“: Holstein Kiel. FABIAN BOLL ist dort weiterhin Co-Trainer, obgleich dort sein Chef ANDRÉ SCHUBERT, nach nur 91 Arbeitstagen, Mitte September 2019 entlassen wurde. Nun assistiert „Boller“ halt dem neuen Übungsleiter Ole Werner. Geholt wurde Schubert von Kiels damaligem Sportchef Fabian Wohlgemuth, der nur kurz nach der Übungsleiter-Demission selbst gehen musste und dort im Oktober durch UWE STÖVER ersetzt wurde, der am 10. April – nach einem 1:2 in Kiel! – vom FC St. Pauli vor die Tür gesetzt wurde. Bekanntlich gemeinsam mit MARKUS KAUCZINSKI, der nun seit Dezember des vergangenen Jahres bei Dynamo Dresden das Zepter des Cheftrainers schwingt.
Bereits im vergangenen August wurde OLUFEMI SMITH, nachdem er die A-Lizenz erworben hatte, beim Regionalligisten Eintracht Norderstedt zum gleichberechtigten Cheftrainer neben Jens Martens ernannt. In eben jene vierte Liga zieht es auch Hamburgs Oberligisten Teutonia 05. Das Team aus Hamburg-Altona rüstete in den vergangenen Jahren stets personell flott auf und holte zudem nun im Frühjahr gleich zwei ehemalige St.-Paulianer ins Boot: Gemeinsam bilden seither ACHIM HOLLERIETH und JAN-PHILIPP ROSE das neue Trainergespann an der Kreuzkirche. Teutonias neuer Chefcoach Hollerieth war zuvor ein knappes halbes Jahr beim niedersächsischen Oberligisten TB Uphusen als Cheftrainer am Werk (davor, bis zur Entlassung im April 2018, als Übungsleiter beim Nordost-Regionalligisten TSG Neustrelitz), Hollerieths Neu-Assistent Rose agierte bis zum Wechsel, ebenso wie der oben genannte Smith, als rechte Hand von Norderstedts Trainer Martens. Auch noch Hamburger Oberliga kickt man beim HSV Barmbek-Uhlenhorst – kurz: BU. Und weil BUs Cheftrainer MARCO STIER, in der Jugend beim FC St. Pauli sozialisiert, diesbezüglich auch keine Perspektive mehr sah, verkündete Stier dort seinen Abschied zum Saisonende. Die Vereinsführung machte es kürzer und trennte sich dann bereits im April von Stier. Als Interimscoach agiert bis Saisonschluss der bisherige Co-Trainer YUSUF AKBEL.
Ebenfalls seit April als Assistent, allerdings vier Staffeln höher, ist wieder frisch OLAF JANSSEN am Werk, der bei Hertha BSC seinem Cheftrainer Bruno Labbadia aufs Wort hört. Nicht mehr hinhören müssen die Nationalkicker von Antigua und Barbuda, wenn MICHEL MAZINGU-DINZEY seine Anweisungen über den Platz ruft. St. Paulis Jahrhundertelf-Gewählter aus 2010 soll nämlich im März seinen Rücktritt als Nationalcoach erklärt haben, nachdem verbandsseitige Zusagen zur Verbesserung der Infrastruktur etc. nicht eingehalten worden sein sollen. Einhalt gebieten wollten die Verantwortlichen unbedingt BERKAN ALGAN, der als Chefcoach von Altona 93 die Mannschaft seit 2015 durch dick und dünn geführt hatte. Nun musste der 43-Jährige dem aktuellen Chaos beim Regionalligisten (momentan auf einem Abstiegsplatz) Tribut zollen und wurde im Mai auf unwürdige Weise vor die Tür gesetzt. AFC-Neu-Sportchef Richard Golz (ja, der!) holte als Ersatz ANDREAS BERGMANN (remember: „Bokal“-Serie) an die Adolf-Jäger-Kampfbahn. Aber schon jetzt ist ein Ausverkauf zu beobachten. Tormann TOBIAS GRUBBA (2012/13 bei unserer U23) bspw., Leistungsträger seit Jahren, wird zur neuen Saison für den ambitionierten TSV Niendorf zwischen den Pfosten stehen. Dort im Westen Hamburgs hat HENNING BÜRGER zwar nie gekickt, doch wenige Kilometer östlich hatte der gebürtige Thüringer immerhin drei Jahre, von 1999-2002, seine Heimat – das Millerntor. Bürger, der sieben Jahre lang die U23 von Eintracht Braunschweig betreut hatte, ist seit September 2019 neuer U19-Trainer beim VfL Wolfsburg und wird für die neue Saison (wann immer auch diese beginnen wird) das stets ambitionierte RL-Team des VfL übernehmen. Ebenfalls in der Regionalliga Nord mit Zug nach oben positioniert sich der SC Weiche 08 Flensburg, der im März mit THOMAS SEELIGER seinen neuen Trainer für die Spielzeit 2020/21 vorstellte. Co-Trainer an der Förde bleibt KLAUS-PETER NEMET.
Bereits seit September neu im Amt ist St. Paulis ehemaliger Assistenztrainer PATRICK GLÖCKNER, der beim abstiegsbedrohten Drittligisten Chemnitzer FC für Hoffnung gesorgt hat. In der gleichen Staffel fungierte beim Tabellenletzten Carl Zeiss Jena CHRISTIAN FRÖHLICH für kurze Zeit als Interimscoach, nachdem im September Lukas Kwasniok entlassen worden war. Fröhlich ist dort U21-Trainer und saß für den Drittligisten für eine Partie in Kaiserslautern auf der Chefbank, ehe Rico Schmidt das Ruder übernahm. Auch JAN-MORITZ LICHTE erlebte einen Aufstieg: Nach dem Rauswurf von Sandro Schwarz bei Mainz 05 im November übernahm Lichte als Co-Trainer für eine Woche das Amt seines Vorgängers, ehe Achim Beierlorzer antrat und Lichte wieder ins zweite Glied rückte.
Co-Trainer war auch PATRICK MÖLZL, doch mit dem unfreiwilligen Abgang von Christian Fiel bei Dynamo Dresden musste dort auch Mölzl im Dezember seine Koffer packen. Etwas weniger Gepäck hatte möglicherweise im Oktober DANIEL STENDEL zu ordnen, nachdem er beim englischen Zweitligisten FC Barnsley als Teammanager vor die Tür gesetzt wurde. Doch schon zwei Monate darauf konnte der 46-Jährige beim schottischen Erstligisten Heart Of Midlothian anheuern (und feierte u.a. sehr zur Freude von Celtic einen Sieg gegen die Rangers).
THOMAS STICKROTH, 2014/15 Mentaltrainer am Millerntor, ist seit dem vergangenen November Co-Trainer beim 1. FC Nürnberg. Als Übergangstrainer beim SC Preußen Münster agierte im Dezember ARNE BAREZ (Ende der 1990er Jahre Spieler in St. Paulis U23), der nach der Demission von Sven Hübscher für einen Monat vom U19- zum Drittliga-Cheftrainer bei den Preußen aufrücken durfte, bevor dann Sascha Hildmann übernahm. Zwei Monate konnte BERND HOLLERBACH seinen Job als Cheftrainer beim belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron (REM) aufgrund einer schweren Lungenentzündung nicht ausüben. Seit Ende Februar sitzt der gebürtige Würzburger nun aber wieder auf der Bank. Nicht mehr zu REM gehört seit April SAMI ALLAGUI, der dort seinen Vertrag aufgelöst hat, um dem Klub in Corona-Zeiten nicht auf der Tasche zu liegen. Zur Erklärung: Allagui plagt sich seit dem Dezember mit einem Knieknorpelschaden und steht seinem Verein seither nicht zur Verfügung. Zahlt in Deutschland nach sechs Wochen die Krankenkasse das Gehalt weiter, muss dies in Belgien stets der Arbeitgeber tun. Dies wollte Allagui den Walloniern nicht zumuten und sagte freiwillig adieu. Dafür steht nun LASSE SOBIECH auf Leihbasis im Kader der Belgier: Um Spielpraxis zu sammeln überließ der 1. FC Köln den Langen (zunächst) von Jahresbeginn bis zum Saisonende an Mouscron.
Ebenfalls nach Belgien wechselte – leider, leider – unser aller Liebling, MATS MØLLER DÆHLI. KRC Genk heißt seit Anfang Januar sein neuer Verein, und der FC St. Pauli soll etwa drei Millionen Euro Ablöse erhalten haben. Keine Abstandszahlung hingegen konnte man bei CENK SAHIN einfahren, den unser FC wegen unterirdischer Postings in sozialen Netzwerken – auch auf Druck der Fanszene – Mitte Oktober freigestellt hatte. Sahin schloss sich später dem Tabellenletzten der türkischen Süper Lig, Kayserispor, an. Sicherer Absteiger aus der hiesigen Regionalliga Nordost ist Rot-Weiß Erfurt, das Ende Januar Insolvenz angemeldet hatte und sich vom Spielbetrieb abmeldete. Dies traf unter anderem auch PIERRE BECKEN, der aber mit dem BSV Rehden in der Nord-Regionalliga schnell einen neuen Arbeitgeber gefunden hatte. Tschüs hatte eigentlich auch schon KORBINIAN MÜLLER dem Profisport gesagt, um sich auf Studium und späteren Job zu konzentrieren. Doch dann war er plötzlich doch wieder da – und zwar Anfang Oktober beim FC St. Pauli: Nachdem sich Ersatztorwart SVEND BRODERSEN verletzt hatte, verpflichtete man kurzerhand und bis zum Saisonende Müller für diesen Job. Auch ein anderer braunweißer Ex-Keeper war zuletzt verstärkt im Gespräch: BENEDIKT PLIQUETT. Allerdings sorgte er nicht für sportliche Schlagzeilen – wie auch –, sondern für den Boulevard. Pliquett ist jetzt also „Kiezgröße“: sprich drei Sexshops und eine Bar. Und er hat 30 Kilogramm abgenommen. Alles Dinge, die man unbedingt wissen muss. Keine Ahnung, warum sich der ehemalige Sympathieträger für Solcherlei hergibt. Stattdessen jetzt noch etwas ganz Profanes von einem anderen Ex-Keeper: TIMO REUS, beim FC St. Pauli zwar mal unter Vertag, aber ohne Einsatzminute, ist inzwischen Torwarttrainer beim VfR Willstätt (Bezirksliga Offenburg in Südbaden). Nicht mehr ins Gehäuse wird THOMAS KESSLER zurückkehren, der beim 1. FC Köln keinen neuen Profivertrag mehr erhalten soll. Allerdings möchte man den 34-Jährigen dennoch irgendwie in seinen Reihen halten.
Hingegen abgemeldet wurde beim FC St. Pauli Athletiktrainer JANOSCH EMONTS, von dem man sich Anfang Januar getrennt hatte. „Im beiderseitigen Einvernehmen“ wie es oft so beschönigend heißt. Freiwillig ging schon im Spätsommer unser australischer Videoanalyst ANDREW MEREDITH, den es nach sechs Jahren Kiezclub zu Manchester United zog. Und auch CHRISTIAN BÖNIG, unser ehemaliger Pressechef, hat einen neuen Arbeitgeber: Seit Januar 2019 ist der Ex-„Springer“-Mann in der neu geschaffenen Position Leiter Sportkommunikation und zudem als Pressesprecher Sport / Lizenzspielbetrieb bei unserem Gegner vom Sonntag, dem 1.FC Nürnberg verantwortlich.
Zuletzt in Australien beim Erstligisten Western Sydney Wanderers im Einsatz war der einstige Bundesligatorschützenkönig (ja, wirklich!) ALEXANDER MEIER, der aber nach kurzer Zeit eingestehen musste, dass die hohen Temperaturen in seiner Altersgruppe – der Mann ist immerhin schon 37 – doch nicht leistungsfördernd sind. Nach vier Monaten Down Under kehrte Meier im Januar zurück nach Deutschland und wartet nun auf eine versprochene Anstellung bei seinem früheren Klub Eintracht Frankfurt – in welcher Funktion auch immer. Auch Stürmer RICHARD SUKUTA-PASU hat Europa verlassen und spielt momentan beim südkoreanischen Zweitligaverein Seoul E-Land. Nicht ganz so weit zog es MARCEL EGER, der seit 2016 auf Teneriffa lebt und sich dort mit diversen Dingen beschäftigt – nur nicht mehr soviel mit Fußball. Dessen weiterhin in Hamburg lebender Ex-Aufstiegskollege MORIKE SAKO hingegen arbeitet weiter im Genre und ist laut Mopo für ein Unternehmen tätig, das Trainingslager und Spiele vermittelt, sowie Statistiken liefert, und er berät zudem seinen auf Zypern beim FC Pafos kickenden Bruder Bakary. Auf einer anderen Insel ist KEVIN SCHINDLER gelandet, der zuletzt bis zum Sommer 2019 beim niederländischen Zweitligisten SC Cambuur Leeuwarden auflief, arbeitet seit Jahresbeginn als Co-Trainer beim Spitzenklub HB Tórshaven auf den Färöern.
Auch THOMAS SOBOTZIK spielt nicht mehr aktiv Fußball und sorgte zuletzt als Sportchef des Chemnitzer FC für Schlagzeilen, wo er im September Abschied genommen hatte. Seit Januar nun ist „Sobo“ Geschäftsführer beim hessischen Regionalligisten Kickers Offenbach. Auch JENS DUVE schnürt längst nicht mehr die Buffer, ist jetzt aber wieder mit dem Rasensport verbandelt: Seit März vertritt der 57-Jährige eine Hamburger Investorenfamilie, die beim österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck finanziell eingestiegen ist. Gemeinsam will man alsbald in die Eliteliga aufsteigen, Duve begleitet das Ganze dort als Aufsichtsratsvorsitzender. Zurück ins Alpenland ging es Ende Januar für YOUBA DIARRA, der seit August 2019 bestehende Leihvertrag zwischen dem FC St. Pauli und RB Salzburg wurde vorzeitig aufgelöst. In Österreich begann auch die Laufbahn von MICHAEL GREGORITSCH, den man in unserer Hansestadt in nicht allzu bester Erinnerung hat. Jetzt wurde der Stürmer, nach einigem Hickhack beim FC Augsburg, zum Jahreswechsel an Schalke 04 ausgeliehen. Ebenfalls auf Leihbasis hat Erzgebirge Aue (!) im Januar den 22-jährigen Siebenmillionen-Mann (das zahlte im vergangenen Sommer der AC Florenz an den FC Empoli) JACOB RASMUSSEN (!!) für ein halbes Jahr ins Sächsische geholt. Sachen gibt’s.
Zum echten Wandergesellen ist mittlerweile CARLOS ZAMBRANO mutiert, der seit 2012 für nicht weniger als acht Vereine gegen den Ball trat. Zuletzt wechselte der Peruaner zum 1. Februar von Dynamo Kiew zu den Boca Juniors in Argentinien. Nicht Süd- sondern Nordamerika sind aktuell die Wirkungsstätten zweier anderer Millerntor-Ehemaliger: FABRICE „FAFA“ PICAULT war dort zuletzt von Philadelphia Union zum FC Dallas gewechselt, vom MSV Duisburg zum FC Cincinnati wurde bereits im August JOSEPH-CLAUDE GYAU transferiert.
Gehen wir zunächst eine Etage tiefer in Deutschlands Ligasystem: KEVIN WEIDLICH (St.-Pauli-Jugend und U23) verstärkt seit Ende Januar den Drittligaabsteiger Fortuna Köln. Nach einem dreijährigen Engagement bei Energie Cottbus war Weidlich eine halbes Jahr vereinslos. Von Fortuna Köln weg hingegen, zum türkischen Zweitligisten Adanaspor, zog es bereits im August den gebürtigen Hamburger OKAN KURT, der von 2002 als Siebenjähriger bis 2016 als Profiakteur (zehn Einsätze) für den FC St. Pauli aufgelaufen war. Der sehr sympathische Kurt war zwischenzeitlich auch in Holland beim Zweitligisten Fortuna Sittard aktiv; erwähnenswert, weil offensichtlich immer häufiger deutsche Kicker (so auch Ex-St.-Paulianer) in den Beneluxländern eine sportliche Heimat finden. Neben dem oben genannten Belgien ist insbesondere die Niederlande zu erwähnen. LENNART THY bspw. agiert seit 2017 dort: VVV-Venlo, PEC Zwolle (zeitweise als Kapitän) und Sparta Rotterdam (zur neuen Saison für zwei Jahre) hießen/heißen die Herzensclubs. Auch KWASI WRIEDT zog es überraschend an die Nordsee. Der Vorzeige-Goalgetter aus Bayern Münchens zweiter Mannschaft (3. Liga) wird zur neuen Saison für Willem II Tilburg auflaufen, wo in der laufenden Spielzeit auch noch RICHARD NEUDECKER seine Einsätze hat(te).
Zurück nach Deutschland: BJÖRN BRUNNEMANN (39) hatte die aktive Laufbahn eigentlich schon beendet, doch dann zog es ihn im vergangenen Sommer vom Nordost-Regionalligisten VSG Altglienicke zum Landesligisten SV Siedenbollentin. Doch auch diese Phase währte nur ein halbes Jahr, und nun steht Brunnemann im Kader des Berlin-Landesligisten Altglienicke II. Für Höheres war auch einmal PIOTR TROCHOWSKI zuständig, der 1999 aus St. Paulis Nachwuchsabteilung 15-jährig in den Jugendbereich des FC Bayern München gewechselt war und auch dort zum Nationalspieler reifte. Seit Februar tritt der gebürtige Pole für die dritte Mannschaft des Hamburger SV (Oberliga Hamburg) gegen die Kunststoffkugel. Zwei Ligen höher hat Ende Januar NIKLAS HOFFMANN bei Kickers Würzburg einen Kontrakt bis Juni 2021 unterschrieben. Zurück in die Regionalliga Nord kommt NICO EMPEN, der zuletzt, auch verletzungsbedingt, beim West-Regionalliga-Spitzenreiter SV Rödinghausen kaum noch zum Zuge kam. Empen beendete seinen Vertrag in Rödinghausen vorzeitig und schloss sich Ende Januar erneut Weiche 08 Flensburg an.
Raus aus der RL zog es hingegen DARIO KOVACIC (2006-2019 Jugend- und U23-Spieler bei uns), der sich – zuvor in Drochtersen aktiv – zum Februar dem Hamburger Oberligisten Hamm United anschloss. Auch BENJAMIN NADJEM war bis November beim SV Drochtersen-Assel unterwegs, wechselte dann aber zum Meiendorfer SV (OL HH). Von der vierten in die sechste Liga zu wechseln ist nicht unbedingt ungewöhnlich, doch bei STEFFEN HEINEMANN (2002-2013 bei St. Pauli) sieht das dann doch ein wenig anders aus. Zumal der heute 28-Jährige schon 2015 entschieden hatte, seine fußballerische Laufbahn nach seinem Norderstedt-Engagement zu beenden. Fast fünf Jahre später stieg Heinemann nun aber dennoch beim Hamburger Landesligisten (6. Liga) SC Sternschanze ein. Respekt.
ALESSANDRO OTTE, ebenfalls Ex-U23-Kicker bei uns, ging zur Winterpause von der RL West in die RL Nord: SC Verl hieß der alte Verein, Lüneburger SK heißt der neue. In der gleichen Liga kickt nun NICK OTTO, der seit Januar von Eintracht Braunschweig an SSV Jeddeloh ausgeliehen wird. Für drei U23-Spieler des FC St. Pauli gab es nach der Saison 2019/20 – bei letztem Berichtsstand – noch keine neuen Vereinsoptionen. Das hat sich inzwischen geändert: Keeper JULIAN BARKMANN blieb dann doch bei uns, wird aber zur neuen Saison für TuS Dassendorf auf dem Platz stehen. DAMIR BEKTIC folgte dem Ruf von Energie Cottbus (wo übrigens im vergangenen Sommer ANDREJ STARTSEV ausgemustert wurde und anschließend zum VfB Oldenburg ging), und SOLEIMANN KAZIZADA fand in Teutonia 05 seinen neuen Brötchengeber. Nach Dassendorf geht übrigens auch DENNIS BERGMANN (2014/15 bei unserer U23), der vom SC Victoria kommt.
Zum Schluss wird traditionsgemäß in dieser Rubrik und an dieser Stelle und ohne viel Aufhebens, eben St.-Pauli-like, höflichst kondoliert: Bereits am 23. August starb, 64-jährig, St. Paulis langjähriger Kapitän UWE MACKENSEN. „Macke“, wie ihn alle nannten, war von 1979-1985 für St. Pauli am Start. Dass der gebürtige Osteroder auch drei Jahre für den HSV kickte und – man mag es kaum ausformulieren – 31 Jahre lang Mitarbeiter der „Bild“-Zeitung war – geschenkt! Dafür muss sich „Macke“ da oben vor anderen Gremien verantworten. Danke für deine gute Zeit bei uns, Alter! ULRICH „ULI“ SCHULZ, ein veritabler Stürmer, von 1971-1974 für den FC St. Pauli aktiv (38 Tore) und zuletzt langjähriger Trainer bei Hamm United, verstarb am 26. November im Alter von 73 Jahren. 76 Jahre alt wurde TJARK WOYDT, dem am selben Tag wie Schulz 76-jährig das Leben ausgehaucht wurde. Unser ehemaliger Vizepräsident (2010-2014), konservativer Banker von Beruf, war ein von allen Fans und Vereinsgremien anerkannter Fachmann, Klubenthusiast und „Brückenbauer“, wie es die Kollegen vom Vereinsmuseum treffend formuliert haben. Solche klugen und energiegeladenen Menschen brauchen wir auch weiterhin für diesen unseren Verein. Dass auch EUGEN IGEL ein paar Jährchen Teil des FC-St.-Pauli-Kosmos war, wissen wohl die Wenigsten. Gleichwohl: Der am 14. April Verstorbene war von 1966-1970 Geschäftsführer unseres Vereins. Igel zählt(e) zu den bekanntesten und erfolgreichsten Amateurtrainern in Hamburg und umzu. Seit einem schweren Autounfall im Juni 2015 saß der am 20. Mai 1940 geborene Tausendsassa im Rollstuhl. Leider macht der Tod auch vor den Allerliebsten keinen Halt; und so müssen wir heute an dieser Stelle leider das Ableben von LOTTI DRABNER verkünden, die am 1. April 93-jährig das Zeitliche segnete. St. Paulis Ehrenmitglied und Mitgründerin der Handballabteilung war 77 Jahre lang im Verein und somit das langjährigste Mitglied im FC St. Pauli. Und sie war ein Vorbild für nachfolgende Generationen…
// Ronny
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Danke für die schöne Übersicht.