Lage am Millerntor – 22.September 2021

Lage am Millerntor – 22.September 2021

Die Lage am Mittwoch nimmt die übliche Talsohle zwischen Nachbereitung des letzten Wochenendes und Ausblick auf den nächsten Spieltag ein. Zeit also, auf internationale Wohlfühlgeschichten aus Florenz und El Salvador zu blicken – oder sich mit der 2G-Frage in Hamburg zu beschäftigen.

FCSP News

Kicker: Elf des Tages

Mit Luca Zander und Leart Paqarada sind zwei Kiezkicker in die Kicker Elf-des-Tages gekommen, für Paqarada war es bereits die zweite Nominierung in dieser Saison. Damit kommt der FCSP insgesamt bereits auf 13 Nominierungen, ebenso viele wie Jahn Regensburg. Mit je sechs Nominierungen folgen Darmstadt und Paderborn dann schon mit weitem Abstand, lediglich Aue und Ingolstadt weisen noch gar keine Nominierung auf.
Klar ist aber auch: Die Nominierungen geben keine Punkte, ein schmutziger Auswärtssieg in Karlsruhe ohne Glanzpunkte wäre zumindest mir also auch recht.

Bei 2G fällt Einschränkung des Fassungsvermögens – was bedeutet dies für das Heimspiel gegen Dresden?

+++ Update 11.30h: +++
Ticketverkauf für Dynamo ab morgen – alle Details hier.

Das ging dann vielleicht jetzt doch etwas schneller als erwartet: Schon im nächsten Heimspiel, am 3.Oktober gegen Dynamo Dresden, wäre theoretisch wieder ein volles Millerntor möglich. Zumindest sind die bisher geltenden Einschränkungen durch die Pandemie ab diesem Wochenende in Hamburg kein Hinderungsgrund mehr, sofern die 2G-Regelung eingehalten wird (hamburg.de).
Mit dieser Information dürfte im Verein einerseits eine große Erleichterung eingesetzt haben, denn finanziell ist dies sicher hilfreich, vorsichtig formuliert. Andererseits dürfte hektische Betriebsamkeit eingesetzt haben (die allerdings sicher vorher auch schon gegeben war), denn noch ist dies nicht gleichbedeutend mit 29.546 Fans im Stadion, denn der Verein will die nächsten Schritte jetzt „mit Augenmaß“ gehen.

„[…] wir wollen uns nicht nur die organisatorischen, sondern auch die psychologischen und auch gesundheitlichen Themen für die Gesellschaft genau anschauen. Wir wissen nicht, ob es den Menschen überhaupt jetzt schon genehm ist, mit wahnsinnig vielen Zuschauer*innen eng an eng zu stehen oder ob wir noch einige Maßnahmen treffen müssen, um zunächst eine Schritt-für-Schritt-Öffnung und -Füllung des Stadions zu ermöglichen.“

Oke Göttlich, fcstpauli.com

Was es da neben den „psychologischen und gesundheitlichen Themen“ organisatorisch zu klären gibt, sieht man u.a. an Union Berlin. Der 1.FC Union gab gestern bekannt, beim Heimspiel gegen Arminia Bielefeld 2G noch nicht umsetzen zu können. Grund hierfür sei, dass laut geltender Verordnung in Berlin diese Regel auch für „Union-Mitarbeiter, das eingesetzte Personal aller Dienstleister, Behörden, Verbände und des Gastvereins am Spieltag“ gelte.
Nun liegt mir der Originaltext für Hamburg noch nicht vor, mit Ausnahme der Spieler (insbesondere des Gastvereins) dürfte diese Regelung allerdings in Hamburg ebenso gelten, insbesondere für das Personal aller Dienstleister.

Immerhin gab der Verein schon mal bekannt, gegen Dresden auch die Nord im Heimbereich wieder zu öffnen. Die genaue Zahl an verkaufbaren Tickets dürfte dann sicher zum Ende der Woche kommuniziert werden, um dem Ticketverkauf dieses Mal auch etwas mehr Vorlauf zu geben.

Während der HSV für das Heimspiel am Wochenende noch auf 3G setzt und 2G frühestens gegen Düsseldorf (16.10.) umsetzen wird, mussten die Crocodiles (Eishockey) ihr Saisoneröffnungsspiel am Freitag jetzt sogar absagen.

Wie den Crocodiles am Montag mitgeteilt wurde, kann das 2G-Modell bei Veranstaltungen lediglich bei einer Hallenkapazität von 3.000 Zuschauern angewandt werden, wenn nicht gewährleistet ist, dass ausnahmslos alle an der Veranstaltung Teilnehmende geimpft oder genesen sind.
Da das Eisland Farmsen nur 1.955 Zuschauern Platz bietet und sowohl die Mannschaft der Crocodiles, als auch die gegnerische Mannschaft samt Trainer und Betreuer geimpft oder genesen sein müsste, ist dies nun ausgeschlossen.

Crocodiles

Ich hab den Satz mehrfach gelesen und versucht ihn zu verstehen, interpretiere ihn aber so, dass die 2G-Regel eben NICHT auf (z.B.) Spieler angewandt werden muss, sofern es mehr als 3.000 Menschen in der Halle gibt. Dies bedeutet dann umgekehrt, dass am Millerntor (weil a) mehr als 3.000 und b) auch keine Halle) eben diese Einschränkung nicht greift und man daher auch gegen Teams spielen darf, wo Spieler (oder Trainer) nicht geimpft sind.

Neues von den Alten

Der erste Eintrag hier könnte auch in die „Lage der Liga“-Rubrik, aber irgendwo muss er ja nun mal hin: Gerhard Kleppinger ist nicht mehr Cheftrainer des SV Sandhausen, sondern wird, gemeinsam mit seinem Cheftrainer-Duo-Kollegen Stefan Kulovits, von seiner Tätigkeit freigestellt. Kleppinger, von 97-99 beim FCSP, ist bereits seit 2012 beim SVS und bleibt diesem nun auch in neuer Funktion erhalten: er soll die Scouting-Abteilung (neu) aufbauen und für eine bessere Anbindung des NLZ an das Profiteam sorgen. (SV Sandhausen)

Marc Rzatkowski hat einen neuen Vertrag unterschrieben, nachdem sein Engagement in den USA nun schon seit Jahresende 2020 beendet war – und immerhin sehen wir ihn dadurch auch mal wieder am Millerntor, wenn auch nur für ein Spiel. Sein neuer Verein heißt Schalke 04 und spielt ebenfalls in der 2.Bundesliga. (s04.de)

FC St. Pauli von 1910 e.V.

U23-Koordinator Carsten Rothenbach im Interview

Wer am Wochenende die (digitale) Stadionzeitung durchgeklickt hat, wird eventuell das Interview mit Carsten Rothenbach bereits gelesen haben. Für alle anderen ist es jetzt auf der Vereinshomepage nochmal herausgestellt worden und man erfährt einiges über die Beweggründe, warum die U23 zur neuen Saison dichter an das Profiteam heranbewegt wurde und auf welche Themen bei der Förderung Wert gelegt wird. (Vereinshomepage)

Döntjes

Centro Storico Lebowski verpflichtet Borja Valero

Ja, ich kenne Borja Valero. Allerdings nicht, weil ich so ein Experte im internationalen Fußball bin und seine Karriere bei Real, Inter und der Fiorentina sonderlich intensiv verfolgt hätte – sondern weil er vor 2-3 Jahren einer der Spieler war, die man bei FIFA Ultimate Team auf der PS4 gefühlt in jedem dritten Pack hatte. Sowas wie der drölfte Doppelte bei Panini-Stickern, früher. Markanter Schädel, ohne Haare… sowas prägt sich ein.
Dies soll aber seine Karriere nicht schmälern, immerhin hat er auch einmal für die spanische Nationalmannschaft gespielt und das ist weit mehr, als ich je erreicht habe. Nun lief sein Vertrag in Florenz im Sommer aus und mit 36 Jahren ist es absolut legitim, auch mal über das Karriereende als Fußballprofi nachzudenken – und dann kam Centro Storico Lebowski (Ballesterer, Juni 2020), ein fangeführter Verein aus den Amateurligen von Florenz. Und ja, das „Lebowski“ bezieht sich auf den Dude.
Jedenfalls fragte der Verein einfach mal an, ob der inzwischen in Florenz heimisch gewordene Valero sich nicht vorstellen könne, hier weiter die Buffer zu schnüren – was er dann auch tat. Romantisch verklärt, wie wir Fußballfans nun mal gerne sind, gibt es dieses Märchen jetzt nachzulesen. Das Happy End blieb im ersten Spiel noch aus, aber das kann ja noch werden.

11Freunde: Unser Mann in Los Angeles

Apropos Märchen und internationale Fußball: Scout für die Nationalelf von El Salvador zu sein liest sich in der eigenen Biographie sicher auch ganz nett. Zumindest wird Hugo Alvarado dies so empfinden, dessen erstaunliche Geschichte 11Freunde (€) jetzt aufgeschrieben hat.
Genervt von den schlechten sportlichen Leistungen seines Teams, fing der in den USA lebende Fan an, emigrierte El Salvadorianer oder deren Nachfahren zu suchen, die dem Nationalteam helfen könnten. Dies hatte Irland in Europa ja auch schon sehr geholfen.
Inzwischen ist das Team mit einigen Spielern ausgestattet, die von Alvarado empfohlen wurden. Und er selbst besitzt einen offiziellen Vertrag als Mitarbeiter des Verbandes.

FIFA: Strafe gegen Ungarn nach rassistischen Vorfällen

Nachdem Ungarn bereits für Vorfälle bei der Europameisterschaft bestraft wurden war, gibt es nun die nächste Strafe nach den Vorfällen (u.a.) im WM-Qualifikationsspiel gegen England, bei dem Jude Bellingham und Raheem Sterling rassistisch beleidigt und mit Gegenständen beworfen worden waren. Das nächste WM-Qualispiel muss Ungarn daher vor leeren Rängen austragen. (Sportschau)

Bleibt gesund!
// Maik

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