{:de}FC St. Pauli – Hansa Rostock 4:0 – Vier Treffer, versenkt!{:}{:en}FC St. Pauli – Hansa Rostock 4:0 – Four goals, sunk!{:}

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Der FC St. Pauli gewinnt erneut gegen Hansa Rostock. Und wie! Wie auch in den Heimspielen zuvor, war das Spiel bereits Mitte der 2.Halbzeit entschieden. Obwohl das eigene Spiel sogar noch Luft nach oben hatte, war der FCSP zu stark für ein schwaches Team aus Rostock. Entscheidend war dabei nicht nur, dass der FCSP spielerisch einmal mehr überlegen war, sondern auch, dass sie in Sachen Zweikämpfe beeindruckende Zahlen produzierten.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Die Aufstellung

Wie erwartet wurde die Startaufstellung des FC St. Pauli auf nur einer Position verändert: Maximilian Dittgen kam für Christopher Buchtmann in die Startelf. Dadurch rückte Daniel-Kofi Kyereh auf die Zehner-Position. Erfreulicherweise konnte auch Leart Paqarada starten, der im Laufe der Woche Knieprobleme hatte.

Richtig viel hat sich hingegen im Vergleich zum vorherigen Spiel gegen Sandhausen bei Hansa Rostock getan. Personell veränderte sich die Aufstellung dreimal: Für Ridge Munsy, den gesperrten Calogero Rizzuto und Simon Rhein kamen Kevin Schuhmacher, Jonathan Meier und Björn Rother ins Spiel.
Zudem stellte Hansa seine Formation (mal wieder) um. Das war nicht überraschend, da Hansa-Trainer Härtel ohnehin seine Formation gerne an die Gegner anpasst. Gegen den FC St. Pauli entschied er sich für ein 3-3-3-1 zu Beginn, stellte aber bereits nach 20 Minuten auf ein 4-1-4-1 um.

links: Hansa Rostock startete mit einem 3-3-3-1. Das war für den FC St. Pauli äußerst ungewohnt.
rechts: Nach rund 20 Minuten stellte Rostock auf ein 4-1-4-1 um, weil der FCSP sein Pressing zuvor angepasst hatte.

Umstellung – Anpassung – Umstellung – Anpassung

Die ersten Spielminuten waren chaotisch. Beide Teams pressten hoch, wollten gleich zu Beginn eine erste Duftmarke setzen. Das gelang Rostock ein wenig besser. Ob das an guter Raumaufteilung lag, möchte ich aber ein wenig bezweifeln. Zu chaotisch und unruhig waren alle Spieler auf dem Feld. Die erste Chance, entstanden aus mehreren zweiten Bällen, hatte dann John Verhoek. Es sollte eine Art Weckruf für den FCSP sein. Kurze Zeit später erzielte Jackson Irvine nach einem gelungenen Angriff das 1:0. Gelungen deshalb, da der Ball im letzten Drittel verlagert werden konnte und damit die stark zentrumsfokussierte Verteidigung der Rostocker ordentlich in Bewegung versetzt wurde. Nicht ganz so gelungen sah dabei die komplette personell neu formierte linke Seite von Hansa Rostock aus. Mit dem frühen Tor war es dann natürlich mal wieder ein perfekter und fast gewohnter Start vom FC St. Pauli.

Kurz nach der Führung folgte eine Umstellung auf Seiten des FC St. Pauli. Denn das 3-3-3-1 von Rostock war schon spannend und für das Pressing des FCSP umgewohnt. Als erste Reaktion auf das Aufbauspiel mit drei Innenverteidigern schob Daniel-Kofi Kyereh vor, damit die drei Rostocker direkt angelaufen werden konnten. Das hatte aber zur Folge, dass im Zentrum enorm viel Raum entstand. Björn Rother hatte schlicht keinen direkten Gegenspieler, da Afeez Aremu von der Sechser-Position (noch) nicht vorschob im Pressing.
Den Raum in den ersten zehn Minuten wusste Rostock im Aufbau jedoch nicht zu nutzen und kurz nach der Führung erfolgte vom FC St. Pauli auch direkt eine Umstellung: Kyereh agierte nun mannorientiert auf Rother und das Sturm-Duo Dittgen/Burgstaller stellte erst im Raum zu und schob später abgestimmt rauf, um den Ball auf eine Seite zu lenken.

Hansa-Trainer Härtel reagierte bereits nach gut 20 Minuten auf die Umstellung des FCSP, indem die Dreierkette aufgelöst wurde und sich sein Team fortan in einem 4-1-4-1 formierte. Hierbei rückte Lukas Fröde eine Position nach vorne, genauso wie Björn Rother. Jonathan Meier rückte aus dem linken Mittelfeld zurück auf die Außenverteidiger-Position. Ganz gestorben war der Aufbau mit drei Spielern hinter dem Ball jedoch nicht, da Fröde situativ immer mal wieder zwischen die beiden Innenverteidiger fiel.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde, also gut zehn Minuten nach der Umstellung auf ein 4-1-4-1 von Hansa Rostock, forderte Timo Schultz seine Spieler wieder auf, die Rostocker mit drei Spielern anzulaufen, wenn sich die Möglichkeit ergab. Und dieses Mal war auch zu erkennen, dass Aremu deutlicher mit nach vorne schob. Dadurch war das Pressing des FCSP etwas griffiger.

Unterschiede im Anlaufverhalten des FC St. Pauli:
links: Zu Spielbeginn lief Kyereh den dritten Innenverteidiger von Rostock direkt an. Es ergab sich recht viel Platz im Zentrum, den Rostock aber nicht bespielte.
rechts: Nach der Umstellung vom FCSP, blieb Kyereh bei Rother im Sechserraum. Burgstaller und Dittgen liefen die Rostocker nur noch teilweise an. Viel Ballbesitz, aber wenig Ertrag für Rostock war die Folge.

Ball haben ist ungleich Ball wollen

Die Folge aus dieser erst nicht ganz klaren und danach teils sehr abwartenden Pressing-Variante des FC St. Pauli war viel Ballbesitz für Rostock. 57% waren es in der ersten Halbzeit. Das war angesichts der Führung für den FCSP kein Problem. Es war sogar eher ein Vorteil, da Rostock es, abgesehen von letzter Woche gegen Sandhausen, schlicht nicht gewohnt ist das Spiel zu gestalten. Wie ungewohnt das ist, konnte man dann im Verlauf der ersten Halbzeit sehen. Rostock versuchte das Spiel immer wieder aus der Innenverteidigung zu verlagern. Hierbei sollte in eine Überzahl gespielt werden, indem beide Außenbahnspieler in den Zielraum schoben. Der FC St. Pauli war davon aber recht unbeeindruckt bzw. gut vorbereitet und schob seinerseits mit zwei Leuten schnell in die Verlagerung.

Auch das zweite Tor des FCSP ist gut herausgespielt, aber auch ganz schwach von Rostock verteidigt. Wieder ist es eine Verlagerung, die für Unordnung sorgt. Wieder stehen die Offensivspieler im Rostocker Strafraum komplett blank. Während der FC St. Pauli sich also mit seinen ersten beiden Offensivaktionen gleich eine 2:0-Führung herausspielte, kam von Hansa Rostock trotz viel Ballbesitz nichts. Die angestrebten Verlagerungen wurden zwar meist versucht, aber waren teilweise an Behäbigkeit kaum zu überbieten. „Alter, das ist ja nix, was die Rostocker anbieten“ steht hierzu in meinen Notizen zur ersten Halbzeit.

Abgesehen von den beiden Toren galt das aber teilweise auch für den FC St. Pauli und seine Offensiv-Bemühungen. Dabei waren zwar die Ballgewinne vielzählig und in guten Positionen vorhanden. Aber gerade aus diesen Umschaltmomenten machte das Team, angesichts der Räume, die Rostock ihnen gab, relativ wenig.
Gefallen hat hingegen, wie der FC St. Pauli sein Aufbauspiel gestaltete. Im Gegensatz zu vorherigen Spielen, hatten die beiden Innenverteidiger einiges an Raum und Zeit vom Gegner bekommen. So konnten diese entweder selbst andribbeln oder aber im zentralen Mittelfeld rotierten sich die Spieler aus der Bewachung der Gegenspieler heraus und waren leicht anspielbar. Selten gelang das so gut (und war so einfach?) wie gegen Rostock. Aber auch aus den Räumen, die sich dort boten erspielte sich der FCSP wenig Torgelegenheiten. Es ist schon fast paradox, aber ich finde, dass im Offensivspiel des FCSP trotz abermals vier Toren immer noch Luft nach oben ist. Zu sehen ist das auch auf dem Spielfeld, wenn die Spieler selbst sich über ungenaue Pässe und falsche Laufwege ärgern. Wie soll das erst werden, wenn die mal die volle Wucht entfalten?

Jackson Irvine hat sich sein erstes Tor für den FC St. Pauli sowas von verdient!
(c) Peter Böhmer

Wunderwerte in der Zweikampfstatistik

FC St. Pauli gegen Hansa Rostock ist ein besonderes Spiel. Ein Spiel, bei dem sich alle Fans wünschen oder besser gesagt erwarten, dass ihr Team vor allem körperlich alles reinlegt, in jeden Zweikampf mit vollem Einsatz geht, jeden notwendigen Meter läuft, bis gar nichts mehr geht. Dem FC St. Pauli ist das gelungen: Nur ein einziger Spieler auf dem Platz (mit mehr als 30min Spielzeit) hat weniger als zwei Drittel seiner Defensiv-Zweikämpfe gewonnen (Maximilian Dittgen hat „nur“ 50% gewonnen). Alle andere Spieler haben erheblich höhere Quoten. Knapp 3 von 4 Duellen (genauer: 74%) hat der FCSP gewonnen. Das ist eine sehr gute Quote. Sogar die höchste der Saison, wenngleich das Team auch in den letzten Spielen schon enorm stark in den Zweikämpfen war.

Viel wichtiger, ich würde sogar so weit gehen und es spielentscheidend nennen: Der FC St. Pauli hat auch über 60% seiner Offensiv-Duelle gewonnen. Hier ist eine Quote knapp unter 40% „normal“ für jedes Team. Alles darüber ist schon echt gut. 50% sieht man sehr selten. Aber die 61% von gestern, eieiei, die sind mächtig.
Dreht man das Blatt um, dann kommt da natürlich eine erschütternde Bilanz für Hansa Rostock bei raus. Mit Verhoek und Meier gab es nur zwei Spieler, die mehr als die Hälfte ihrer Defensiv-Duelle gewannen. Das ist, gelinde gesagt, absolut inakzeptabel was Hansa an Körperlichkeit angeboten hat.

Inakzeptabel ist auch das, was John Verhoek in der 26.Minute veranstaltet hat. Mir ist absolut unklar, warum das nicht als Tätlichkeit gewertet wurde. Ball ist weg, Tempo ist komplett raus aus der Aktion und Verhoek macht noch Extrameter, damit er seine Schulter an den Kiefer von Jakov Medić rammen kann. Ein ganz erbärmliches Foul, bei dem ich sofort jeglichen Respekt verliere.
Jakov Medić schien diese Aktion jedoch nur noch weiter anzuspornen. Zweimal grätscht er den Ball mit dem Kopf(!) weg. Und wie er Ende der ersten Halbzeit nach einem Standard zurückeilt und erfolgreich noch den Ball vor der Gegengerade weggrätscht, Wahnsinn. Das hatte schon was von der Brunnemann-Gedächtsnis-Grätsche, die wir in unserem Artikel zur Historie dieses Duells erwähnten. Einmal mehr eine ganz starke Leistung von Medić.

2. Halbzeit: Kein Tor? – Dann drehen wir mal kurz auf!

Wenn ich davon schreibe, dass ich das Gefühl hatte, dass der FC St. Pauli in der ersten Halbzeit offensiv längst nicht alles abgerufen hat, dann meine ich damit genau das, was wir kurzzeitig in der 2. Halbzeit sehen konnten. Nach dem zurecht zurückgenommenen Treffer in der 50.Minute, schien es, als wenn das Team genau dadurch angestachelt wurde. Die zehn Minuten bis zum 3:0 waren eine Demonstration der offensiven Stärke.

Das Spiel ist mit dem dritten Tor entschieden und vorbei. Hansa Rostock stellte sich fortan ganz tief und versuchte den Rückstand zu verwalten, damit es nicht im völligen Desaster für sie endet. Was aber freilich nicht gelang, da Simon Makienok kurz nach seiner Einwechslung bewies, dass er auch dreckige Mittelstürmer-Tore erzielen kann. Zwei Tore gegen den HSV, nun eines gegen Rostock. Wenn er am Mittwoch noch gegen Dresden trifft, dann dürfte er endgültig Sammler der verlorenen Herzen des FC St. Pauli werden.

Ein Mann für besondere Momente: Simon Makienok
(c) Peter Böhmer

Spitzenreiter, Nr.1 der Stadt, Kogge versenkt – „das ist nicht mehr mein Pauli“

3:0, 3:2, 2:0, 4:1, 3:0, 4:0 – Die Ergebnisse des FC St. Pauli in den bisherigen Heimspielen sind beeindruckend. Der sechste Heimsieg in Serie führt dazu, dass das Team auch weiterhin an der Tabellenspitze steht. Die Dominanz, die der FC St. Pauli in dieser Saison vor allem zuhause aufbaut, macht mich fast sprachlos. Schon wieder war das Spiel bereits Mitte der zweiten Halbzeit entschieden, sodass Spieler wie Paqarada geschont und Etienne Amenyido seine ersten Minuten sammeln konnte.
Richtig baff macht mich dabei, dass es meist auch die Gegner sind, die resignieren. Da wird nicht einmal mehr der Versuch unternommen irgendwie noch den Anschluss zu schaffen. Es wird eher versucht nicht sechs, sieben Gegntore zu kassieren. Der FC St. Pauli muss sein Spiel nicht einmal in einen Verwaltungsmodus stellen. Das erledigen die Gegner, fast schon unterwürfig, höchstselbst.

Dabei waren wir es doch lange Zeit selbst! Wir sind doch viel zu oft irgendwo auswärts hingefahren, haben 0:3 verloren und waren letztlich froh, dass der Gegner kein halbes Dutzend an Toren erzielt hat. Der aktuelle Lauf ist für mich ziemlich surreal, weil er die Dinge auf den Kopf zu stellen scheint. Das ständige Zerstören der eigenen Optionen, indem das Team nach guten Leistungen völlige Grütze anbietet, das Herschenken von sicher geglaubten Spielen, Auswärtsniederlagen, unteres Mittelmaß und spielerische Komplettverweigerung – ich hatte mich so sehr an all das gewöhnt. Nun scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein. Passend dazu geht es am Mittwoch in Dresden um den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals. What a time to be St. Pauli-Fan!

Immer weiter vor!
//Tim

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FC St. Pauli wins again against Hansa Rostock. And how! As in the home games before, the game was already decided in the middle of the 2nd half. Although there was still room for improvement, FCSP was too strong for a weak Rostock team. The decisive factor was not only that FCSP was once again superior in terms of play, but also that they produced impressive numbers in terms of tackles.
(Cover picture: Peter Böhmer)

The line-up

As expected, FC St. Pauli’s starting line-up was changed in only one position: Maximilian Dittgen came in for Christopher Buchtmann. As a result, Daniel-Kofi Kyereh moved to the ten-man position. Fortunately, Leart Paqarada, who had knee problems during the week, could also start.

Compared to the previous game against Sandhausen, a lot has changed at Hansa Rostock. The line-up changed three times: For Ridge Munsy, the suspended Calogero Rizzuto and Simon Rhein, Kevin Schuhmacher, Jonathan Meier and Björn Rother came into the game.
Hansa also changed their formation (again). This was not surprising, as Hansa coach Härtel likes to adapt his formation to the opponents anyway. Against FC St. Pauli, he opted for a 3-3-3-1 at the start but switched to a 4-1-4-1 after just 20 minutes.

left: Hansa Rostock started with a 3-3-3-1, which was extremely unusual for FC St. Pauli.
right: After around 20 minutes, Rostock switched to a 4-1-4-1 because FCSP had previously adjusted its pressing.

Conversion – Adaptation – Conversion – Adaptation

The first minutes of the game were chaotic. Both teams pressed hard and wanted to set a first scent mark right at the beginning. Rostock succeeded a little better. But I doubt whether this was due to a good division of space. All the players on the pitch were too chaotic and restless. The first chance, created from several second balls, came from John Verhoek. It should have been a kind of wake-up call for FCSP. A short time later, Jackson Irvine scored the 1:0 after a successful attack. Successful because the ball could be moved in the last third and the centre-focused defence of Rostock was put into motion. Hansa Rostock’s left side, which had been completely reshuffled, did not look quite as successful. With the early goal, FC St. Pauli got off to a perfect and almost customary start.

Shortly after the lead, FC St. Pauli made a change. Because Rostock’s 3-3-3-1 was somehow exciting and not necessarily to expect to FCSP’s pressing. As a first reaction to the build-up play with three centre-backs, Daniel-Kofi Kyereh pushed forward so that the three Rostock players could be tackled directly. However, this resulted in an enormous amount of space in the centre. Björn Rother simply had no direct opponent, as Afeez Aremu did not (yet) advance from the six-man position in the pressing.
However, Rostock did not know how to use the space in the first ten minutes in the build-up and shortly after the lead, FC St. Pauli made a direct change: Kyereh now acted man-oriented on Rother and the forward duo Dittgen/Burgstaller first closed down the space and later pushed up in coordination to direct the ball to one side.

Hansa coach Härtel reacted to FCSP’s change after just over 20 minutes by breaking up the three-man backline and forming his team into a 4-1-4-1. Lukas Fröde moved one position forward, as did Björn Rother. Jonathan Meier moved from left midfield back to the full-back position. However, the set-up with three players behind the ball was not completely dead, as Fröde fell between the two centre-backs from time to time.
After just over half an hour, a good ten minutes after Hansa Rostock had switched to a 4-1-4-1, Timo Schultz again called on his players to run at Rostock with three players when the opportunity arose. And this time it was also noticeable that Aremu pushed forward more clearly. This made FCSP’s pressing a little more effective.

Differences in the start-up behaviour of FC St. Pauli:
Left: At the start of the game, Kyereh ran directly into Rostock’s third centre-back. There was a lot of space in the centre, which Rostock did not play.
right: After FCSP’s conversion, Kyereh stayed with Rother in the six-man box. Burgstaller and Dittgen only partially attacked Rostock. A lot of possession, but little return for Rostock was the result.

Having the ball is not the same as wanting the ball

The consequence of this not quite clear and then partly a very wait-and-see pressing variant of FC St. Pauli was a lot of possession for Rostock. 57% in the first half. That was no problem for FCSP in view of the lead. In fact, it was more of an advantage because Rostock, apart from last week against Sandhausen, is simply not used to shaping the game. How unaccustomed this is could then be seen in the course of the first half. Rostock tried, again and again, to shift the game from the centre of defence. The idea was to play into a superior number by having both outfield players push into the goal area. FC St. Pauli, however, was quite unimpressed or well prepared and pushed quickly with two men into the shift.

FCSP’s second goal is also well played out, but also very weakly defended by Rostock. Again it is a shift that causes the disorder. Again, the offensive players are completely blank in the Rostock penalty area. So while FC St. Pauli took a 2:0 lead with their first two offensive actions, nothing came from Hansa Rostock despite having a lot of possession. The intended shifts were mostly attempted but were sometimes hard to beat in terms of sluggishness. „Dude, that’s absolutely nothing what the Rostock team is offering“ is what I wrote in my notes on the first half.

Apart from the two goals, this was also partly true for FC St. Pauli and their offensive efforts. The ball was won many times and in good positions. But the team made relatively little out of these transition moments, given the space Rostock gave them.

What was pleasing, however, was how FC St. Pauli organised their build-up play. In contrast to previous games, the two centre-backs were given a lot of space and time by the opponent. So they could either dribble in themselves or, in central midfield, the players rotated out of the opponents‘ guard and were easily playable. This rarely worked as well (and was so easy?) as against Rostock. But FCSP also created few scoring opportunities from the spaces that were available there. It’s almost paradoxical, but I think there’s still room for improvement in FCSP’s offensive play, despite another four goals. This can also be seen on the pitch when the players themselves are annoyed about inaccurate passes and wrong running routes. What will it be like when they unleash their full power?

Jackson Irvine so deserved his first goal for FC St. Pauli!
(c) Peter Böhmer

Miracle values in the duel statistics

FC St. Pauli against Hansa Rostock is a special game. A game in which all fans wish or rather expect their team to put everything into it, especially physically, to go into every duel with full commitment, to run every necessary metre until nothing more is possible. FC St. Pauli succeeded in this: Only one player on the pitch (with more than 30min playing time) won less than two-thirds of his defensive duels (Maximilian Dittgen won „only“ 50%). All other players have considerably higher rates. FCSP has won just under 3 out of 4 duels (more precisely: 74%). That is a very good rate. Even the highest of the season, although the team was already enormously strong in duels in the last games.

More importantly, I would even go so far as to call it game-changing: FC St. Pauli also won over 60% of their offensive duels. Here, a rate of just under 40% is „normal“ for any team. Anything above that is really good. You very rarely see 50%. But yesterday’s 61%, holy cow, that’s mighty.
If you turn the page, the result is, of course, a shocking one for Hansa Rostock. With Verhoek and Meier, there were only two players who won more than half of their defensive duels. To put it mildly, what Hansa offered in terms of physicality was absolutely unacceptable.

What John Verhoek did in the 26th minute is also unacceptable. It is absolutely unclear to me why this was not assessed as an assault. The ball is gone, the tempo is completely out of the action and Verhoek makes extra metres so that he can ram his shoulder against Jakov Medić’s jaw. A very pathetic foul that immediately makes me lose all respect.
However, Jakov Medić only seemed to be spurred on by this action. Twice he straddles the ball with his head(!). And the way he rushed back after a standard at the end of the first half and successfully straddled the ball in front of the Gegengerade: madness. It had something of the Brunnemann tackle that we mentioned in our article on the history of this duel. Once again, a very strong performance by Medić.

2nd half: No goal? – Then let’s turn it up a notch!

When I write that I had the feeling that FC St. Pauli didn’t deliver everything offensively in the first half, I mean exactly what we saw for a short time in the second half. After the goal in the 50th minute, which was rightly taken back, it seemed as if the team was spurred on by exactly that. The ten minutes until 3-0 were a demonstration of offensive strength.

The game is decided and over with the third goal. From then on, Hansa Rostock positioned themselves very deep and tried to manage the deficit so that it would not end in complete disaster for them. However, this was not successful, as Simon Makienok proved shortly after his substitution that he can also score dirty centre-forward goals. Two goals against HSV, now one against Rostock. If he also scores against Dresden on Wednesday, he should finally become the collector of FC St. Pauli’s lost hearts.

A man for special moments: Simon Makienok
(c) Peter Böhmer

Front runner, No.1 in the city, cog sunk – „that’s not my Pauli anymore“.

3:0, 3:2, 2:0, 4:1, 3:0, 4:0 – FC St. Pauli’s results in their home games so far are impressive. The sixth home win in a row means that the team remains at the top of the table. The dominance that FC St. Pauli is putting up this season, especially at home, almost leaves me speechless. Once again, the game was already decided midway through the second half, so players like Paqarada were spared and Etienne Amenyido was able to get his first minutes. What really baffles me is that it is usually the opponents who resign. They don’t even try to catch up anymore. They try not to concede six or seven goals. FC St. Pauli doesn’t even have to put its game into administration mode. The opponents do that themselves, almost submissively.

Yet for a long time, it was ourselves! Most of the time, we went away from home, lost 0:3 and were ultimately happy that the opponent didn’t score half a dozen goals. The current run is quite surreal for me because it seems to be turning things on its head. The constant destruction of their own options by the team offering complete grit after good performances, giving away games they thought were safe, away defeats, lower mediocrity and complete refusal to play – I had become so used to all this. Now the exact opposite seems to be the case. Fittingly, it’s Dresden on Wednesday for a place in the last 16 of the DFB Cup. What a time to be a St. Pauli fan!

Keep moving forward!

//Tim (translation by Arne)

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9 thoughts on “{:de}FC St. Pauli – Hansa Rostock 4:0 – Vier Treffer, versenkt!{:}{:en}FC St. Pauli – Hansa Rostock 4:0 – Four goals, sunk!{:}

  1. Wenn ich ehrlich bin macht es mir riesige Freude die Jungs so spielen zu sehen und auch mit welchen Emotionen sie dabei sind. Bei jedem Ball der erkämpft wird, bei jedem Schuss aufs Tor ach und überhaupt, es lässt einen sprachlos glücklich zurück. Jedoch muss ich auch sagen das mich gestern auf der Heimfahrt nach Flensburg eine Frage so sehr beschäftigt hat, dass vorbei fahrende St. Pauli Fans mir gezeigt haben das ich doch mal lächeln soll nach so einem Spiel. Die Frage ist „Wo führt das hin?“ wenn der magische FC so weiter spielt. Schafft es der Verein bei einem Aufstieg alles zusammen zuhalten um auch in der 1 Liga zu bestehen oder ist die Leistung noch nicht ausreichend? Oh man mir dreht sich der Kopf aber eins ist sicher die Freude überwiegt. Am Mittwoch Dresden und am Samstag Bremen besiegen und das Lächeln wird nicht mehr aus meinen Gesicht zu bekommen sein… Forza St. Pauli und wie immer ein großes Dankschön an den besten Blog der Welt von dem besten Fans des FC St. Pauli für eure super Arbeit

    1. Die Frage der Nachhaltigkeit dieses Erfolges spukt mir auch durch den Kopf. Es gibt ja reichlich Beispiele an Teams die nach einer fantastischen Saison aufgestiegen sind, dann in der ersten Liga nicht den Hauch einer Chance hatten und im Strudel der Ereignisse ein, zwei Jahre später bis in die dritte Liga durchgereicht wurden.

      Was der FCSP da sportlich aufbaut scheint ja durchaus gut durchdacht and geplant zu sein und dass das Trainerteam kompetent ist… eh klar. Dass viele jetzt also optimistisch in die Zukunft blicken versteh ich und das gönne ich auch allen, sowohl Fans als auch Verein.

      Aber so ein bisschen nagt halt doch der Zweifel bei mir wie es aussieht wenn, sagen wir mal Kofi und Jakov weggekauft werden und selbst Burgstaller irgendwann altersbedingt nicht mehr kann.

      Einfach mal glücklich sein… gar nicht so einfach wenn man plötzlich etwas zu verlieren hat.

      1. Das geht mir tatsächlich ähnlich. Eigentlich schlimm, dass man nicht „einfach mal glücklich sein“ kann, wenn der Verein da gerade die Rahmenbedingungen für schafft.

  2. Vielen Dank für die wie immer punktgenaue Analyse.
    Ich würde auch die Szene mit Jakovs Grätsche an der Mittellinie nochmal herausheben. Wie er im Anschluss noch einen Kampfschrei bei Aufstehen loslässt, Wahnsinn. Mein Gefühl ist, dass wirklich jeder im Team absolut on fire ist momentan ist. Wenn ihn noch einer umgenietet hätte in dem Spiel (Schäm dich John! Ganz untere Schublade…), ich glaube, er hätte ihm aufgefressen, mit Haut und Haaren.
    Viele Grüße an den besten Blog in der besten Stadt der Welt 🥰

  3. Danke Tim.
    Um Ewald Lienen sinngemäß zu zitieren, *Bei 4:0 wird’s gefährlich* oder so ähnlich. Freue mich auf deine Analyse zu Schalke und den FCN, mit alten Bekannten.
    Und Mittwoch sehen wir dann, ob das *Nicht mehr mein St. Pauli* ist.
    Forza.
    (Mh, noch 15 Punkte bis zum Klassenerhalt)

  4. Noch ein Nachtrag von mir zu Jakov Medic Spiel. Vielleicht hat noch jemand diese Szene gesehen? Es war so Mitte erste Halbzeit als er versuchte einen hohen Ball ab zu fangen und dabei zu Boden ging. Der gegnerische Spieler versucht den Ball als er am Boden war noch weg zu kicken jedoch lag Medic direkt da neben und versuchte seinerseits den Ball mit dem Kopf noch ins Seitenaus zu bewegen. Das war ihm völlig egal das der Rostocker gerade zum Schuss aus holte. Einfach unglaublich diese Maschine. Ich werde mal sehen ob ich diese Szene bei St. Pauli TV finde. Ich stand auf der Süd Richtung der Rabauken und hatte da sehr gute Sicht drauf. Der Mann braucht einen Vertrag auf Lebenszeit!

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