Lage am Millerntor – 21. Februar 2022

Lage am Millerntor – 21. Februar 2022

Die erste Heimniederlage der Saison – doof. Ausgerechnet gegen Hannover? Richtig doof. Und gegen diese Truppe mit diesen Fans null Punkte in der Saison zu holen – richtig Scheiße. Zum Glück bleibt das Pokalhalbfinale, um das dort noch ein wenig zu begradigen.
Schönen Montag Euch allen.

FCSP News

0:3 gegen Hannover 96

Zehn Tore hatte Hannover bisher in elf Auswärtsspielen erzielt – drei kamen hinzu und es war einfach für uns ein kompletter Tag zum Vergessen. Die Szene mit dem verschossenen Elfer, der wiederholt werden muss und erneut verschossen wird, setzte einem verregneten Sonntag die Krone auf.
Krone richten, nach Ingolstadt fahren und weitermachen – was anderes bleibt ja auch nicht übrig.
Dass dies dann ausgerechnet gegen einen Gästeblock passiert, der 90 Minuten eigentlich nur mit Fäkalsprache auffällt und sich an der Berufswahl der Eltern abarbeitet, ist natürlich umso bitterer, passt aber ebenso ins Bild.
Allerdings hat das Millerntor akustisch auch alles andere als einen Sahnetag gehabt, da kam ebenfalls fast gar nichts.

Daniel-Kofi Kyereh verliert mit dem FC St. Pauli 0:3 gegen Hannover 96.
Kein Hannoveraner im Bild, die jubeln nämlich alle an der Eckfahne. // (c) Peter Böhmer

Links:

Lage der Liga

Der Freitag brachte einen Favoritensieg und einen kleinen Stolperer:
Schalke 04 sammelte gegen den SC Paderborn zunächst Pfiffe des eigenen Anhangs ein, am Ende aber eben auch drei Punkte. Bülter (22.Min., nach Standard) und Churlinov ließen Königsblau beim 2:0 (1:0) jubeln, insbesondere nach der Pause gab es aber auch genug Chancen für ein 4:4. Für den SCP war es die erste Auswärtsniederlage der Saison.
Bei Dynamo Dresden gegen den 1. FC Heidenheim jubelten zunächst die Gäste über eine 1:0-Führung in der 55. Minute – und waren zwei Minuten später entsetzt, als es nach diskutablem VAR-Eingriff einen Foulelfmeter für Dynamo gab, der dann auch den 1:1-Endstand herbeiführte.

Am Samstag lief es gar nicht gut für den Norden:
Werder Bremen lief gegen den FC Ingolstadt als klarer Favorit auf, doch die Siegesserie riss. Erstmals unter Ole Werner konnte nicht gewonnen werden und der Tabellenletzte konnte fünf Minuten vor Schluss zum Endstand von 1:1 (0:0) ausgleichen.
Der SV Sandhausen wollte gegen den HSV seine kleine Serie ausbauen, dies gelang beim 1:1 (1:0) aber nur bedingt. Sonny Kittel glich für unseren Nachbarn noch aus, aber es blieb zumindest dabei, dass Tim Walter noch nie in Sandhausen gewinnen konnte. Beim SVS nicht mehr spielen wird übrigens Daniel Keita-Ruel, der Vertrag mit dem Stürmer wurde „in beiderseitigem Einvernehmen“ aufgelöst. Keita-Ruel sollte schon im Winter transferiert werden.
Außerdem verlor Holstein Kiel gegen den Karlsruher SC mit 0:2 (0:1) und am Abend gewann der 1. FC Nürnberg mit 2:0 (1:0) gegen Jahn Regensburg und schielt mit einem Auge wieder nach oben.

Am Sonntag fanden außerhalb des Millerntors zwei weitere Spiele statt:
Darmstadt 98 hätte Tabellenführer werden können, spielte gegen Hansa Rostock aber nur 1:1 (1:0). Danylo Sikan erzielte in der 65. Minute nach einer Ecke den Ausgleich, bei Darmstadt sah Torschütze Tobias Kempe die fünfte gelbe Karte und fehlt nächste Woche in Dresden.
Außerdem gewann Fortuna Düsseldorf mit 3:1 (1:0) gegen Erzgebirge Aue, welches damit dann auch die Rote Laterne von Ingolstadt übernahm. Mit den Torschützen Rouwen Hennings (2) und Daniel Ginczek (Elfmeter) wurden alle drei Tore der Hausherren durch Ex-St. Paulianer erzielt.

Bergmann & Bornemann

Andreas Bornemann war gestern Abend im NDR-Sportclub zu Gast und durfte natürlich zunächst einmal beantworten, woran es denn aktuell liegt… (8 Min).
Ex-St. Pauli Trainer Andreas Bergmann hingegen (aktuell Trainer bei Altona 93) war zu Gast beim Abendblatt-Podcast Millerntalk. Ein hörenswertes Gespräch über Jugendarbeit, seine Zeit beim FCSP mit Bokal und dem Retter-Wahnsinn.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Regionalliga Nord (m) & Junioren Bundesligen

Den Absatz können wir kurz halten: Alle Spiele der FCSP-Teams fielen aus.
Für die U19 hat sich die Tabellensituation trotzdem verschlechtert, denn Chemnitzer FC (3:0 gegen Wolfsburg) und Hansa Rostock (2:1 beim HSV) konnten ihre Spiele gewinnen und zogen somit an Braun-Weiß vorbei, die somit wieder auf dem ersten Abstiegsrang stehen.

Für die U23 gab es am Sonntag immerhin ein erfreuliches Ergebnis: Der HSV gewann gegen Phönix Lübeck mit 2:1 und qualifizierte sich somit für die Aufstiegsrunde der Regionalliga Nord, unabhängig vom Ergebnis der Partie VfB Lübeck gegen Drochtersen/Assel, die am Freitag sturmbedingt ausfiel und am kommenden Samstag nachgeholt wird. Dies ist deswegen gut, weil der FCSP gegen die beiden Teams mehr Punkte geholt hat, als gegen den Nachbarn – und nur diese Punkte mit in die Abstiegsrunde übernommen werden. Die abgesagte (aber sportlich bedeutungslose) Partie bei Weiche Flensburg soll am Mittwoch nachgeholt werden.

Fanszene News

Tickets für das Pokalspiel bei Union

910 Tickets (850 Steh, 60 Sitz) bekommt der FCSP für das Pokalspiel bei Union Berlin.
Noch bis morgen (Dienstag) können Fanclubs beim Fanladen vorbestellen, morgen um 12.00h haben dann Menschen mit Auswärtsdauerkarte Vorkaufsrecht und ab 15.00h Mitglieder und Dauerkarteninhaber:innen.
Preise und alle weiteren Infos findet Ihr beim Verein bzw. beim Fanladen.

Döntjes

Elf Punkte Abzug für Türkgücü München

Der Abstieg von Türkgücü aus der 3.Liga dürfte besiegelt sein: Sportlich wäre es bis Saisonende wohl ohnehin eng geblieben, mit den jetzt beschlossenen elf Punkten Abzug (neun für das beantragte Insolvenzverfahren, zwei für Auflagenverstöße) würde man zwölf Punkte Rückstand auf den Klassenerhalt haben. Ein Einspruch ist allerdings noch möglich.
Sehr ärgerlich bis existenzbedrohend könnte dies aber auch noch für andere Vereine werden, wie beispielsweise den SV Wehen Wiesbaden. Die warten nämlich laut Kicker noch auf einen sechsstelligen Transferbetrag aus München.
Tolle Sache, wenn Investoren in den Fußball einsteigen, immer wieder.

Spielabbruch in Essen

Rot-Weiss Essen steht aktuell auf dem 1. Platz der Regionalliga West und somit kurz vor der Rückkehr in die 3. Liga, welche seit Jahren herbeigesehnt wird. Fünf Punkte dahinter liegt Preußen Münster und 10.000 Fans hatten sich gestern an der Hafenstraße eingefunden, um in diesem Spitzenspiel vielleicht schon den ganz großen Schritt Richtung Aufstieg zu machen. Kurz vor der Pause ging RWE auch per Strafstoß in Führung, in der 72. Minute glich Münster aber aus – und dann wurde ein Böller in Richtung der jubelnden Spieler der Gäste an deren Auswechselbank geworfen, mindestens ein Spieler erlitt ein Knalltrauma.
Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel zunächst für eine Viertelstunde und schickte die Teams in die Kabinen, schließlich wurde das Spiel abgebrochen, da Münster verletzte Spieler hatte, die nicht mehr weiterspielen konnten. (Kicker)
Die Spielwertung obliegt nun dem Verband.

Baseball-Anlage Kollaustraße

Den FC St. Pauli betrifft es nur bedingt, aber durch seine Rolle in der Gemengelage ist er natürlich Mitverursacher für die jetzige Situation: Die Hamburg Stealers befürchten einen Lizenzentzug für die 1. Baseball-Bundesliga.
Grund hierfür ist zunächst einmal, dass die Anlage an der Kollaustraße kein Flutlicht hat und der Deutsche Baseball- und Softball-Verband (DBV) dies bisher (seit 2019) immer mit einer Ausnahmegenehmigung durchgewunken hat – und darauf bereits seit 2017 hinwies.
Diese Ausnahmegenehmigung war aber immer daran geknüpft, dass zeitnah etwas passiert – und fünf Jahre nach der ersten Ankündigung ist eben immer noch kein Flutlicht vorhanden und jetzt steht die Anlage bekanntlich vor ihrem Aus und es soll 2026 an der Vogt-Kölln-Straße eine neue (bundesligareife) Baseballanlage entstehen.
Die Lösung könnte eine Flulichtanlage sein, die dann 2026 mit umziehen kann.

Zu guter Letzt

Weiter, immer weiter… (Twitter)

Forza St. Pauli!
// Maik

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