FC St. Pauli – SV Darmstadt 98 1:2 – Die Sache mit der Effizienz

FC St. Pauli – SV Darmstadt 98 1:2 – Die Sache mit der Effizienz

Eine Niederlage, die wehtut. Der FC St. Pauli verliert in einem aufreibendem Spiel zuhause gegen Darmstadt 98. Dabei hatte das Team alle Trümpfe selbst in der Hand, zeigte ein sehr gutes Spiel und hätte sich mindestens den Ausgleich verdient. Stattdessen gab es einen ziemlich herben Dämpfer im Aufstiegskampf, bei dem der FCSP nun nur noch in der Verfolger-Rolle ist.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Corona ist ein Arschloch. Ist natürlich schon seit mehr als zwei Jahren bekannt, aber in der letzten Woche und besonders am Samstagabend wurde mir das persönlich nochmal umso mehr bewusst. Stück für Stück hatte sich das Virus durch meine Familie gefressen. Und gerade als ich leise Hoffnung hatte, weil die eigenen Tests tagelang negativ blieben, wurde ich hart für diese Hoffnungen bestraft. Samstagmorgen wurde ein zweiter Strich auf dem Schnelltest deutlich sichtbar…

So musste ich schweren Herzens das Spiel auf dem heimischen Sofa verfolgen. Das wurde umso schmerzhafter, als ich kurz vor Anpfiff auf dem Balkon die Gesänge aus dem Stadion hörte. Hätte nur noch gefehlt, dass ich den Geruch von Pyrotechnik in der Nase gehabt hätte. Und dann ist das so ein aufreibendes Spiel, bei dem ich das Stadion einfach von der ersten bis zur letzten Minute vermisst habe. So eine Kacke.

HAMBURG, GERMANY - APRIL 23: Supporters of FC St. Pauli burn pyro prior to the Second Bundesliga match between FC St. Pauli and SV Darmstadt 98 at Millerntor Stadium on April 23, 2022 in Hamburg, Germany.
Hallo Schönheit!
(Cathrin Mueller/Getty Images/via OneFootball)

Die Aufstellung

Zwei Wechsel gab es beim FC St. Pauli: Jackson Irvine rückte für Rico Benatelli, der nicht einmal im Kader stand, auf die Sechser-Position. Afeez Aremu saß hingegen auf der Bank. Es war stattdessen Finn Ole Becker, der neu in der Startelf stand. Zudem kehrte der herbeigesehnte Daniel-Kofi Kyereh zurück auf den Platz. Für ihn musste Simon Makienok aus der Startelf weichen.

Zwei Veränderungen gab es beim SV Darmstadt 98: Wie erwartet ersetzte Thomas Isherwood den verletzten Lasse Sobiech. Der gelb-gesperrte Braydon Manu wurde durch Marvin Mehlem ersetzt. Dieser Wechsel war allerdings nicht positionsgetreu, denn die Lilien stellten ihre Formation um. Anstelle des zumeist gespielten 4-4-2 mit zwei Sechsern, startete das Team in einem 4-1-4-1 mit Luca Pfeiffer auf der linken Seite. Das hat mich sehr überrascht.

Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen SV Darmstadt 98, 23.04.2022, 2. Bundesliga, Saison 21/22
Die Aufstellung: Der FC St. Pauli mit Irvine auf der Sechs. Darmstadt 98 überraschend im 4-1-4-1 mit Pfeiffer auf der linken Seite.

Eine Formation, die nicht passt und doch passt

Die Frage nach dem „Warum?“ in Sachen Formation beantwortete Darmstadt 98 leider bereits in der neunten Minute. Torsten Lieberknecht sagte nach der Partie, dass sie in der Analyse vor dem Spiel ausgemacht hätten, dass der zweite Pfosten beim FC St. Pauli ein Schwachpunkt sei. Und so lief Luca Pfeiffer, der eigentlich als Stürmer eingesetzt wird, in der neunten Minute von der linken Mittelfeldseite in den Strafraum des FCSP ein. Der Plan ging auf, zumindest in dieser einen Situation.

Das 0:1 fiel aber nicht allein aufgrund der überraschenden Formation der Lilien, sondern aufgrund unzureichender Abwehrarbeit des FCSP. Ich war früher ein äußerst mittelmäßiger Verteidiger. Das lag unter anderem daran, dass ich bei langen Bällen immer ein wenig Angst hatte und nicht mutig draufgegangen bin. So wurde mir immer zurecht der Vorwurf gemacht, dass ich den langen Ball gerne vor mir „aufditschen“ lasse. Dadurch ergibt sich immer eine schwerer zu kontrollierende Situation.

Wie schwer solche Situationen zu kontrollieren sind, zeigte sich gestern Abend, als Jakov Medić einen Ball vor sich aufditschen ließ. Das alleine wäre nicht das Problem gewesen, aber er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Viererkette verlassen, ging dann nicht entschlossen zum Ball (vermutlich, weil er dachte, dass Leart Paqarada diesen Weg gehen würde) und verlor das folgende Duell. Dadurch, dass Medić aus der Kette rausrückte, musste Ziereis nachschieben, also seine zentrale Position verlassen. Und dadurch musste Dźwigała von außen einrücken und auch Becker rückte in die Kette ein. Sehr viel schneller dort, wo der Ball dann perfekt von Philipp Tietz hingespielt wurde, war Luca Pfeiffer. Der lief, wie von Darmstadt im Vorwege geplant, perfekt von der linken Seite in den Strafraum ein und schob den Ball freistehend zur Führung ins Tor.

Deutschland, Hamburg, 23.04.2022, Fussball 2. Bundesliga 31. Spieltag, FC St. Pauli - SV Darmstadt 98 im Millerntor-Stadion Tor zum 0:1durch Luca Pfeiffer (Darmstadt 98) vorbei an Torwart Nikola Vasilj (FC St. Pauli)
Die leider erneut unzureichende Abwehrarbeit des FC St. Pauli nutzte Darmstadt 98 eiskalt zur Führung aus.
(c) Peter Böhmer

In der Folge wurde aber deutlich, dass das 4-1-4-1 von Darmstadt gegen den FC St. Pauli keine so gute Idee gewesen ist. Lieberknecht bemängelte bei seinem Team die „Passsicherheit“ und machte diese dafür verantwortlich, dass der FCSP enorm viel Ballbesitz hatte und das Spiel dominant gestalten konnte. Ich sehe das etwas anders. Denn die Formation an sich bedingte bereits, dass es relativ wenig Zugriff auf das Aufbauspiel des FC St. Pauli gab.

Das 4-1-4-1 wurde von Lieberknecht & Co laut eigener Aussge auch deshalb gewählt, weil man damit die gegnerische Raute spiegeln konnte. Allerdings war es für den FCSP nicht sonderlich schwer sich der engen Bewachung durch die Spiegelung zu entziehen. Das noch größere Problem für Darmstadt war aber, dass sie keinen Zugriff auf die hintere Viererkette des FC St. Pauli hatten. Und wenn sie diesen generieren wollten, mussten sie unweigerlich Räume zwischen den eigenen Ketten freigeben. Das haben in der Hinrunde u.a. auch schon Kiel, Sandhausen (1.HZ) und Düsseldorf (2.HZ) feststellen müssen. Daher hat es mich sehr verwundert, dass es überhaupt noch ein Gegner in dieser Formation gegen den FCSP versucht.

Nun stellt sich aber natürlich die Frage, was für ein Spiel ich da eigentlich gesehen habe. Denn das klingt doch alles sehr stark nach deutlicher Überlegenheit des FC St. Pauli. So war es aus meiner Sicht aber, zumindest in Sachen Formationen und Taktik. Aber wirkliche Druckphasen oder eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen gab es in der ersten Halbzeit nicht. Timo Schultz sagte im Anschluss an das Spiel, dass es geplant war, dass sein Team noch weit mehr über die Außenbahnen spielt. Viel wichtiger als dieses Positionsspiel war aus meiner Sicht aber die hohe Anzahl an schlechten Ballkontakten (die Schultz auch als Grund für die schwächere erste Halbzeit anführte) und daraus resultierenden Ballverlusten. Das ist vor allem deshalb bitter, weil man genau weiß, dass es der FCSP viel besser spielen, viel kontrollierter im letzten Drittel agieren kann. Diese vielen Ballverluste sorgten dafür, dass es dem Team nicht gelang den Gegner so einzuschnüren, wie in den zweiten 45 Minuten.

Umso schmerzhafter war es dann, dass Darmstadt 98 seine knappe Führung nicht nur verteidigen konnte, sondern auch noch ausbaute. Während sich der FCSP mit einem Haufen an unnötigen Ballverlusten das Leben selbst schwer machte, zeigten sich die Lilien enorm effizient und stellten mit einem Traumtor auf 2:0. Ja, ist ätzend wieder mal im Anschluss an einen Standard einen Gegentreffer zu erhalten. Aber in diesem Fall muss man auch einfach festhalten, dass da alles aus Darmstadt-Sicht gepasst hat und das Gegentor in die Kategorie „Passiert“ gehört. Klingt trotzdem kacke und das ist es auch.

Personeller Wechsel – so einfach

Fußball ist immer noch ein Sport, bei dem die individuellen Fähigkeiten der Spieler im Vordergrund stehen. Ich liebe Fußabll-Taktik und wie man mit welchen Formationen die Schwächen der Gegner am besten aufnimmt. Aber in einer Studie wurde mal festgestellt (ich verlinke sie, wenn ich sie wiederfinde), dass Taktik nur etwa 30% des Erfolgs ausmachen und die individuellen Fähigkeiten bis zu 70%. Bedeutet also, dass die beste Formation ohne die individuellen Vorteile nichts nützt. Das haben wir gestern besonders deutlich sehen können.

Denn mit der Einwechlsung von Zander für Dźwigała, eine Reaktion auf Stürmer Pfeiffer im linken Mittelfeld, und Daschner für Amenyido, der in der ersten Halbzeit leider im Fokus in Sachen Ballverluste stand, änderte sich das Spiel. Der FC St. Pauli war nun sehr viel zielstrebiger, konnte sich viele Chancen erspielen und hätte sich mindestens den Ausgleich verdient.
Ja, manchmal ist das so einfach. Über die rechte Seite konnte der FC St. Pauli in der zweiten Halbzeit viel mehr Druck entwickeln und Lukas Daschner machte endlich mal deutlich, dass er ein Unterschiedsspieler für den FC St. Pauli sein kann.
Die Anzahl der Ballverluste minimierte sich und so konnte Darmstadt auch nur noch selten ins Umschalten kommen oder überhaupt für Entlastung sorgen. Das ist dann alles, was man als Erklärung liefern kann, warum es in der zweiten Halbzeit viel besser für den FCSP lief. Die personellen Wechsel waren genau richtig und sorgten für insgesamt 16 Torschüsse allein in den zweiten 45 Minuten.

HAMBURG, GERMANY - APRIL 23: Lukas Daschner of FC St. Pauli celebrates after scoring his sides first goal during the Second Bundesliga match between FC St. Pauli and SV Darmstadt 98 at Millerntor Stadium on April 23, 2022 in Hamburg, Germany.
Von diesen Bildern folgen hoffentlich noch viele mehr in den nächsten Jahren.
(Cathrin Mueller/Getty Images/via OneFootball)

Aber all das reichte nicht für Zählbares. Der FCSP belohnte sich viel zu spät für die sehr guten zweiten 45 Minuten. Das Team belohnte sich zu spät dafür, dass aus einer bereits überlegenden, aber nicht wirklich guten ersten Halbzeit die richtigen Schlüsse gezogen wurden und die zweite Halbzeit dann deutlich druckvoller gestaltet werden konnte. Satte 23 Torschüsse feuerte das Team insgesamt ab. So viele wie noch nie in dieser Saison. Zum Sieg oder zum Punktgewinn reichte es nicht. Weil Darmstadt 98 schlicht effizienter war.

Und gerade das macht diese Niederlage so unangenehm. Hätte das Team verdient und deutlich verloren, dann hätte man sich ärgern, aber im Anschluss auch sagen können, dass es so halt einfach nicht gut genug ist. Nun ist aber das Gegenteil der Fall: Der FC St. Pauli verliert das so wichtige Spiel gegen Darmstadt, zeigte dabei aber eine überzeugende Leistung, womöglich sogar die beste im Jahr 2022 (was aber leider auch nicht soo schwer ist). Das ist richtig bitter.

Verfolger-Rolle

FCSP-Sportchef Andreas Bornemann wurde vor dem Spiel gefragt, was aus seiner Sicht auf dem Platz entscheidend sein wird. Er meinte, dass es, wie in jedem Zweitligaspiel auf drei-vier Situationen ankommen wird, die den Unterschied ausmachen. Zwei davon hatte Darmstadt in der ersten Halbzeit. Wäre der FCSP auch nur zu einem Bruchteil so effizient gewesen wie die Lilien, hätte es mindestens zu einem Punktgewinn gereicht.
Genau diese „drei-vier Situationen“ sind es aber seit Beginn der Rückrunde, die eben nicht mehr für den FC St. Pauli gut ausgehen. Gegen Darmstadt reichten eine klare Überlegeneheit und genügend Chancen nicht aus, um das Spiel zu gewinnen. Und wenn Du solche Spiele nicht gewinnst, dann… ach, scheiße, ihr wisst schon!

Durch die Niederlage fällt das Team auf den vierten Tabellenplatz zurück und hat es nun nicht mehr selbst in der Hand aufzusteigen. Der FC St. Pauli muss sich mit der Verfolger-Rolle begnügen und diese bittere Niederlage erst einmal verdauen. Viel Zeit bleibt dazu nicht, denn am kommenden Freitag ist der 1. FC Nürnberg am Millerntor zu Gast, die heute mit einem Sieg gegen Sandhausen punktemäßig gleichziehen können. Noch etwas bitterer ist die Niederlage dadurch geworden, dass gegen Nürnberg mit Irvine und Hartel gleich zwei enorm wichtige Spieler ausfallen werden (beide gelb-gesperrt). Die Vorzeichen haben sich für den FCSP also, trotz guter Leistung, komplett gedreht.

Ärgern kann ich mich tagelang über diese Niederlage. Aber es hilft nichts und es bringt ja auch einfach nichts, wenn wir den vergebenenden Chancen hinterhertrauern. Vor allem dann nicht, wenn rechnerisch noch alles möglich ist. Der Blick darf und muss sich einzig und allein nach vorne richten. Ein Sieg gegen Nürnberg, egal ob da nun wichtige Spieler fehlen oder nicht, kann die Tabelle schon wieder in die andere Richtung kippen. Das schreibe ich zwar auch schon seit Wochen in der einen oder anderen Form, aber es ist halt so. Und solange der FC St. Pauli rechnerisch noch aufsteigen kann, werde ich nicht müde zu betonen: I want Aufstieg – now!

Immer weiter vor!
// Tim

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23 thoughts on “FC St. Pauli – SV Darmstadt 98 1:2 – Die Sache mit der Effizienz

  1. Gute Besserung, Tim, ich hoffe, du bist schnell wieder auf dem Damm und Freitag im Stadion.

    Maik, an dich als Schiri mal die Frage: Warum wird (zumindest in den Bundesligen) Handspiel des Torwarts nicht (mehr) gepfiffen? Auch gestern ist mir beim Torwart von Darmstadt aufgefallen, dass der beim Abschlag aus der Hand teilweise oder mit dem kompletten Körper außerhalb des Strafraums war. Sehe ich eigentlich in jedem Spiel.

    1. Moin Matthias, ich fände die „Sechs-Sekunden-Regel“ ja spannender zu diskutieren, aber bei Hand würde ich tippen, dass da der Eindruck oft auch täuscht. Der Ball verlässt ja die Hand schon vorm Abschlag und in der ganzen Vorwärtsbewegung ist dann irgendwann auch der Körper draußen. Außerdem ist das natürlich schwer zu sehen, da müsste der Assistent ja genau drauf schauen und es dann auch selbst entscheiden. Und der macht damit dann natürlich auch ein riesiges Fass auf, ohne Not – denn es fordert ja auch kein gegnerischer Spieler etwas.
      Der VAR kann eh nicht eingreifen, denn es geht ja nicht um einen Elfer.
      Will sagen: Es muss schon wirklich eindeutig sein, es man das mal pfeift.

  2. Mir fällt übrigens auf, dass …

    a) der gute Guido umso erfolgloser spielt, je lauter das Publikum dieses alberne Fußballgott ruft. Was hat er außer ein paar Toren eigentlich für den Verein geleistet, dass diesen Titel rechtfertigt? Fußballgott ist und bleibt vorerst Schnecke.

    b) es schlechter läuft, je besser die Analysen im Millernton werden. Wahrscheinlich bringt Tim hier mittelmäßige Zweitligatrainer immer wieder auf neue Ideen, uns gut zu bespielen. Die lesen hier doch alle mit. 😉

    Und mal ganz im Ernst – am Ende ist es bei allem Pech eben auch mangelnde Qualität in einigen Mannschaftsteilen. Einige waren in der Hinrunde eben weit über Normalform und wenn denn die Alternativen fehlen, kommt halt so eine Serie dabei raus. Aber für Platz drei wird es schon noch reichen. Die anderen werden auch noch Punkte liegen lassen.

    1. Moin Kiesel,
      moment Mal, gerade GB9 habe ich die letzten Spiele wenigsten Immer professionell für Unser Team ackern sehen. Er war für mich auch der Einzige Spieler, der es auch über HalbRechts
      versucht hat… Ansonsten habe ich in Halbzeit Zwo von der Nord aus wieder mal Uns nur vor dem Gästeblock (NUR über links) „anlaufen“ sehen, und das war gerade gegen einen TabellenNachbarn voll zu Wenig… Vor allen Dingen haben Wir auf der Nord Unser Team richtig gefeiert, weil das Team sozusagen genau so gespielt hat, dass Wir nicht einem GeldVerein in der nächsten Saison schon am 31. Spieltag zur XXXXten „teutschen“ Meisterschaft verhelfen…
      „Ich liebe Dich Ich träum von Dir… Forza Sankt Pauli!i!i!“
      Micky
      PS Tim, Dir gute Besserung, und hoffen Wir mal auf eine bessere „Deeeeefensive“ und auf nen Besseren Kick gegen die Glubberer am nächsten Freitag.

      1. Moin Mickey,

        mein nicht ganz ernst gemeinter Einwurf in Richtung Fußballgott hatte überhaupt nichts mit der Leistung von GB9 auf dem Platz zu tun. Er hätte auch in jedem Spiel drei Tore machen können – die Aussage wäre identisch. 😉 Daher bitte nicht als Kritik an Guido auffassen.

        Gruß Kiesel

    2. Wenn diese Analysen doch bloß auf der richtigen Seite ankommen würden. Dann hätte die personelle Besetzung im Angriff anders ausgesehen…

      1. Moin und gute Besserung Tim,
        Jooh, hoffen wir mal. Übrigens hatte ich vor dem Spiel wenigstens auf den Einen wichtigen Punkt für ein noch mögliches Xtra Spiel am Millerntor und auch sicheren Abstand vor den Müllsortierern in dieser Saison gehofft, diese Hoffnung ist genau da Baden gegangen, als ich gleich Zwei!!! Lilien völlig BLANK vor Unserem Keeper zum EinsNull gesehen habe! Und dann noch das herrliche AussenRiss ZwoNull, Schwamm drüber, war schon das Highlight des Kicks, leider nicht von Uns.
        Gefightet haben Wir, reicht aber so nicht, weil aecht zu durchschaubar…
        Jetzt noch einen Tabellennachbar am Freitag, kann nur besser werden, Forza!
        PS gute Besserung, vielleicht bis Du Ja dann am Freitag auch wieder mit an Deck!

      2. Ich warte jetzt eigentlich auf die Antwort von „DerArchitekt“ oder meinetwegen „Schulle77“, der dir hier zu einer Tasse Tee rät bevor du so einen Kommentar loslässt 😉
        Nicht, dass es noch zu atmosphärischen Störungen zwischen Schulle und dem Millernton kommt.

  3. Tja, das war nix. Deinen Bericht kann ich gut Teilen, danke dafür und g B. Schade, daß sich die Mannschaft Stück für Stück um die Früchte der Hinrunde bringt. Rückrunde war ja leider überschaubar, aber die Hoffnung…. usw. Das ist auf dem momentanen Niveau zwar nachvollziehbar, dennoch schade bis hierher.
    Wirklich ärgern würde es mich allerdings, wenn die Kacke nicht vom Stiefel gekratzt wird und die Stellinger vorbei ziehen würden…..und vielleicht noch mehr…. puh, das wäre wirklich ein Alptraum!
    Auf Freitag, Forza!!

    1. Ja, das ist momentan leider ein realistisches Szenario und wir sollten alles dafür geben, dass sich diese Saison nicht in einen Worst-case verwandelt.

  4. Ich bin wirklich enttäuscht. Ich verstehe nicht, warum unser Team zum wiederholten Male in der ersten Halbzeit nicht mit der Einstellung auftritt, wie es für ein Spiel dieser Wichtigkeit nötig wäre. Darmstadt hat es vorgemacht.

    Die zweite Halbzeit war spektakulär, aber in der Tat, was kommt am Ende raus?

    Jetzt müssen wir Freitag auf Daschner, Becker und Smith hoffen. Und wir müssen hoffen, dass wir im Parkstadion so auftreten wie Darmstadt gestern bei uns.

      1. Gute Besserung Tim.

        Dein Bericht liest sich mit einem Tag Abstand sehr positiv, was wahrscheinlich daran liegt, dass man dem Team in der 2(!) Halbzeit nicht viel vorwerfen kann. Sie haben alles versucht, es hat nicht geklappt, so ist Fußball.

        Es gibt aber durchaus Ansatzpunkte und Fragen, die gestellt werden sollten. Und das hier ist eine davon. Denn da waren einige Auftritte in der Rückrunde dabei, die mich diesbezüglich enttäuschten und fassungslos zurückließen, oder aber auch teilweise wirklich sauer machten.

        Ich persönlich warte mit der Bewertung von diesem und anderen Aspekten, solange die Saison noch läuft, sonst klingt das wie ein Abgesang. Das wäre nicht redlich. Auch wenn ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr an den Aufstieg glaube. In drei Wochen wissen wir mehr.

  5. Auf die hohe Anzahl an Torschüssen kommt man halt, wenn jeder Versuch mitgezählt wird, selbst wenn’s Richtung Dach geht. Aber das passiert halt.
    Mein Eindruck ist natürlich äußerst subjektiv und genauso wenig emotionsfrei.
    Allerdings empfand ich Hälfte 1 ziemlich konträr zu Tim, es waren nicht nur sehr viele Ballverluste zu verzeichnen (Etienne tat mir schon fast leid). Dramatischer fand ich hingegen, dass so gut wie keine zweiten Bälle festgemacht werden konnten. Das wurde in Halbzeit zwei dann erheblich besser, aber Spieler wie Daschner und Big Mäk hätte ich mir zum Seitenwechsel schon vorstellen können. Wie wichtig beide wurden, war dann ja schon deutlich sichtbar.
    GB9 könnte man lediglich den Vorwurf machen, daß er in der Rückrunde Scheisse am Fuß hat und die Hütte nicht mehr trifft. Wille und Einsatz ist ihm nie abzusprechen, aber wenn die Wechselgerüchte stimmen sollten, wäre das vermutlich nicht förderlich zum jetzigen Zeitpunkt.

    1. Ich denke die Ballverluste bedingten auch die wenigen zweiten Bälle in der zweiten Halbzeit. Das passt auch zu dem, was Timo Schultz auf der PK nach dem Spiel sagte.

  6. Weiterhin gute Besserung Tim…!

    Das Spiel war für mich eine Fortsetzung der bisherigen Rückrunde. Wenn wir auch nur annähernd die körperliche Präsenz aus dem Dortmund-Spiel reinwerfen würden, sähe die Tabelle viel schöner aus. Auch gestern fehlte mir in vielen Situationen einfach das Gegenhalten, dem Gegner zeigen, das wir es mehr wollen.

    Darmstadt hat vorne jeden langen Ball festgemacht und Ziereis, Medic, Dzwigala sahen aus wie Schüler gegen Erwachsene. Auch die Chance von Mehlem in der 2.HZ. kam ja wieder aus einem verlorenen Kopfball am zweiten Pfosten, da wäre das Spiel eigentlich ja auch bereits „durch“ gewesen. Und wenn man vergleicht, wie unsicher Ziereis und Medic im Vergleich zu Pfeiffer verteidigt und das Spiel eröffnet haben, dann fehlt es eben auch an Qualität. Auch unsere Kopfbälle hinten raus kamen ja gefühlt immer zu einem Darmstädter.

    Wir sind lieb und schön anzuschauen, zocken ist ja schön, aber wenn nicht alle Spiele ihre Form abrufen, recht einfach zu verteidigen. Und bitte auch mit einem Dittgen statt Amenyido, der reißt sich bei allen Stockfehlern wenigstens den Hintern auf.

    Und ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass das 2:2 in der Luft lag, eher als Zufalls-Flipper im Strafraum. Flanken hat Darmstadt im Zentrum ja gut verteidigt.

    Wir haben die gute Ausgangslage aber nicht gestern verloren, da gab es andere Spiele. Ich glaube nicht mehr an einen Aufstieg und kriege Gefrierbrand, wenn wir auch noch hinter den Müllmännern landen.

    1. Ja, dem habe ich nichts hinzuzufügen. Gestern haben wir sehr eindrucksvoll gesehen, wo das Top-Level für Innenverteidiger in der 2.Liga ist: Nicht beim FC St. Pauli

      1. Dieser Pfeiffer ist ja gebürtiger Hamburger. Dem sollten wir vielleicht mal wieder die Chance geben, nach Hause zu kommen. Bärenstark, der Mann.

        Und ja, jetzt nach dem so-gut-wie verspielten Aufstieg ist man immer schlauer. Man hätte tatsächlich im Winter in der Innenverteidigung aktiv werden sollen. Und evtl. hat Medic tatsächlich krass überperformt in der Hinrunde.

  7. Es ist wirklich schade zu sehen im Moment, auch wenn wir unsere Ansichten beim Sandhausen-Spiel live kurz austauschen konnten, was den Aufstieg angeht @Maik ;-). Trotzdem taten uns die Jungs vor dem TV echt leid gestern. Andererseits natürlich höchst selbst verschuldet. Die Leichtigkeit, die Passgenauigkeit, die Ballkontrolle, was bis vor wenigen Wochen noch so gut ging und zugleich ansehnlich wie auch erfolgreich war: Gefühlt ist das alles weg. Dazu ein nicht mehr treffender Guido Burgstaller, bei dem man auch an der Körpersprache sieht, wie sehr ihn das selbst nervt und frustrierend es für ihn ist.

    Ich würde mal das Nürnberg-Spiel als Vorentscheidung ansehen. Schaue mir gleich mal deren Spiel gegen Sandhausen an, aber wenn wir das am Freitag auch nicht gewinnen, wars das wohl mit dem Aufstieg. Dann muss man aber auch sagen: In der Form haben wir da oben nichts zu suchen.

    Aber das wichtigste: Gute Besserung und milden Verlauf @Tim!

  8. Zumindest ist unsere Situation jetzt ganz eindeutig: Die nächste Niederlage
    bedeutet endgültig unser Aus im Aufstiegsrennen. Wir sind jetzt in einem
    Do-or-Die-Szenario, sozusagen im DFB-Pokal-Modus.
    Mit einer Punktezahl unter 60 hat man einfach keine Chance auf Platz 3.
    Wir könnten uns zwar auch noch ein Remis leisten (auf Schalke??); die beiden
    Heimspiele sind aber unbedingt zu gewinnen, sonst war es das mal wieder mit
    den BL1-Träumereien am Millerntor.
    Auch wenn wir momentan auf Platz 4 stehen: nur unsere Rückrunden-Performance
    wäre die eines Teams, das um den Klassenerhalt kämpfte, wenn es nicht von einer
    überragenden Hinserie zerren könnte.

    Hier mal eine Gegenüberstellung:

    >>FCSP Hin ’21-22 SUN 11-3-3
    Punktedurchschnitt 2,12 pro Spiel (36/17)
    Hochrechnung auf Abschlußtabelle: 72 Punkte (2,12 x 34)

    <<FCSP Rück '21-22 SUN 4-5-5 (Stand: 24.04.2022)
    Punktedurchschnitt 1,21 pro Spiel (17/14)
    Hochrechnung auf Abschlußtabelle (ohne Hin): 41 Punkte (1,21 x 34)
    Hochrechnung auf Abschlußtabelle (mit Hin): 57 Punkte (36 + 21)

    Tatsächlicher Punktedurchschnitt: 1,71 pro Spiel (53/31)
    60 Punkte erreicht man mit 1,77 Punkte pro Spiel

    Update aller noch möglichen SUN-Kombinationen aus den drei Spielen:
    FCN (H), S04 (A), F95 (H)

    [Punkteziel/SUN]
    62: 300
    61: –
    60: 210
    —————-
    59: 201
    58: 120
    57: 111
    56: 030, 102
    55: 021
    54: 012
    53: 003

  9. Gutes Spiel von uns?
    Hm, das hab ich interessanterweise von anderen Leuten die das Spiel am TV gesehen haben auch gehört.
    Ich hatte im Stadion, bis auf die letzten 10-15 Minuten, nie das Gefühl, dass wir Darmstadt ernsthafte Probleme bereitet haben.
    Kyereh, sonst natürlich einer meiner Lieblingsspieler, lief viel zu oft selbstverliebt Pirouetten drehend und völlig sinnbefreit im Mittelfeld rum. Paqarada könnte gerne auch mal Karo einfach spielen statt immer den genialen Pass zu suchen und Burgstaller hat ja leider eh seit Wochen Pech im Abschluss.
    Um es kurz zu sagen: Es fehlte die Geradlinigkeit und der unbedingte Wille!
    Meiner Meinung nach hätte Schulle die Einwechslung von Buchtmann und Daschner zur Halbzeit durchführen müssen und vielleicht auch noch Dittgen bringen können, der saß hochmotiviert und völlig genervt Wasserflaschen werfend auf der Bank, seine Physis und Geradlinigkeit hätte unserem Spiel wahrscheinlich gut getan.
    Aber ja, Fahrradkette…

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